Hey KI, was machst du da? - Meike Tarabori - E-Book

Hey KI, was machst du da? E-Book

Meike Tarabori

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Beschreibung

Künstliche Intelligenz - verständlich, alltagstauglich, praxisnah für die ganze Familie. Was steckt wirklich hinter Künstlicher Intelligenz - und was ist nur Hype? Wie funktioniert ChatGPT - und wo begegnet es uns ganz praktisch im Alltag? Und wie können wir Kinder dabei begleiten, KI sicher, sinnvoll und mit gesundem Menschenverstand zu nutzen? Dieses Buch bietet einen fundierten Überblick ohne Fachchinesisch, räumt mit Mythen auf und erklärt, worauf es beim Umgang mit KI ankommt. Mit vielen praktischen Beispielen, klaren Einordnungen und einem Ausblick auf das, was kommt. Für Eltern, Erziehungsberechtigte, Großeltern, Lehrkräfte - alle, die verstehen wollen, wie KI unseren Alltag verändert und wie wir sinnvoll damit umgehen können. Davor oder danach dann die Zitate von den Müttern.

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Seitenzahl: 180

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhalt

TEIL 1 EINFÜHRUNG: ORIENTIERUNG UND GRUNDLAGEN

1. W

ORUM ES GEHT

-

UND WARUM ES UNS ALLE BETRIFFT

?

Einleitung - oder die Frage „Warum es noch ein Buch über KI braucht?”

Die digitale Welt unserer Kinder - eine neue Normalität?

Die digitale Welt von Erwachsenen - Haltung zeigen angesagt?

Zwischen Chancen und Ängsten - berechtigt oder nicht?

2. W

AS IST

K

ÜNSTLICHE

I

NTELLIGENZ

?

Künstliche Intelligenz - was steckt eigentlich dahinter?

Von Wiederholung zur Erkenntnis - macht Datensammeln wirklich schlau?

Ein Definitionsversuch - lässt sich KI ganz ohne Fachchinesisch erklären?

Ist das noch Software oder schon KI - gibt es einen Unterschied?

Ich hab's verstanden - aber wie erklären Erwachsene KI nun ihrem Kind?

Fazit - was heißt das jetzt für uns?

Gemeinsamer Aha-Moment: KI-Schnitzeljagd im Alltag

3. W

AS IST

C

HAT

GPT?

Eine kleine Zeitreise - was muss passieren, damit KI funktioniert?

Training - alles eine Frage der Zahlen?

Blick hinter die Kulissen - Wort rein, Antwort raus, so einfach?

Gemeinsamer Aha-Moment: Geschichtenabend mit ChatGPT

Allwissend - oder: Woran merkt man, dass etwas nicht stimmt?

Datenschutz und Privatsphäre - wie Risiken minimieren?

Altersgerechte Prompts und Inhalte - wie Kinder begleiten?

Aha-Momente für Erwachsene: Alltagshilfen

Aha-Momente für Kinder: Kreative Ideen

Gemeinsame Aha-Momente: Lernunterstützung

Fazit - fassen wir nochmal zusammen

Exkurs - wenn aus Unterstützung ein Ersatz wird

4. M

YTHEN UND

Ä

NGSTE

Mythos 1: KI ersetzt uns Menschen

Mythos 2: KI weiß alles und ist absolut vertrauenswürdig

Gemeinsamer Aha-Moment: Wahrheit oder KI-Märchen?

Mythos 3: KI ist objektiv und fair

Mythos 4: Was Medien über KI schreiben, stimmt

Gemeinsamer Aha-Moment: Das Faktencheck-Spiel

Fazit - mit Ängsten umgehen!

5. D

ATENSCHUTZ UND

P

RIVATSPHÄRE

Digitale Fußspuren im Kinderzimmer -, wo ist das Datennirvana?

Datenklassifikation - vom Namen bis zur tiefsten Angst?

Datenschutzsichere Alternativen - echt jetzt?

Rechtliche Grundlagen - ist Datenschutz bei Kindern anders?

Gemeinsame Aha-Momente: Familien-Datendetektive

Fazit - digitale Selbstverteidigung!

TEIL 2 PRAXISTRANSFER: ANWENDUNG UND KOMPETENZEN

KI-Anwendungen für Erwachsene - jetzt seid ihr dran!

KI-Anwendungen für Kinder - jetzt haben die Erwachsenen Pause!

7. KI

IM

B

ERUF

Vorleben statt vorgeben - schafft Haltung zeigen Vertrauen?

Digitale Grundfitness - Alltagswissen als Basis für berufliche Kompetenz?

Zukunftskompetenzen - was könnt ihr heute schon üben?

KI-Praxis im Beruf - was könnt ihr davon mit nach Hause nehmen?

Identisches Grundwissen, andere Ausgangslage - same, same but different?

Themenschlenker: Bewerbungen und Ausbildung

Alles wird anders - oder, was trotzdem wichtig bleibt

Aha-Momente für Jugendliche

Rolle der Erwachsenen - wie begleiten statt vorwegnehmen?

Gemeinsamer Aha-Moment: Bewerbung mit ChatGPT (erweitert)

Gemeinsamer Aha-Moment: Zukunftskompetenzen sammeln

Fazit - Gemeinsam souverän in die Zukunft!

TEIL 3 SCHLUSSRUNDE: RÜCKBLICK UND AUSBLICK

8. T

RANSPARENZ IM

U

MGANG

Kurz und knackig - worauf kommt es an?

9. E

IN

B

LICK IN DIE

Z

UKUNFT

Der Kl-Werkzeugkasten von morgen - was kommt da noch?

Schule 2035 - Lernen zwischen Mensch, Maschine und Gemeinschaft?

Arbeitswelt im Umbruch - neue Berufe, Rollen und Wertschöpfungen?

KI im Familien- und Alltagsleben - Assistent, Begleiter oder Gatekeeper?

10.

KREATIVES ARBEITEN

-

AUS DER

P

RAXIS

Kreatives Schreiben

Kreatives Gestalten

11. Q

UELLEN

12. Ü

BER DIE

A

UTORINNEN

Über Sophie

Über Meike

TEIL 1 EINFÜHRUNG: ORIENTIERUNG UND GRUNDLAGEN

1. WORUM ES GEHT - UND WARUM ES UNS ALLE BETRIFFT?

Einleitung - oder die Frage „Warum es noch ein Buch über KI braucht?”

Da ist es also: noch ein Buch über Künstliche Intelligenz (KI)! Noch ein Buch, welches erklären möchte, wie die “Technik-Welt” von heute so funktioniert. Warum es noch ein Buch über KI braucht, ist eine berechtigte Frage! Denn überall, wo wir hinschauen, werden wir in unserem Alltag mit dem Thema KI und den sogenannten “Tech-Giganten” konfrontiert. Sei es in den Nachrichten, auf Social Media, im Büro, beim Gespräch mit unseren Kolleginnen und Kollegen an der Kaffeemaschine, auf dem Spielplatz im Sandkasten mit anderen Eltern und Erziehungsberechtigten oder beim Abendessen am Tisch mit der Familie. Egal, wo wir uns aufhalten, früher oder später kommen die unausweichlichen Fragen: “Hast du auch schon mal ChatGPT benutzt”, “Was denkst du so über KI, übernehmen die Roboter irgendwann die Macht?”, “Hast du schon gehört, was Zuckerberg mit Meta wieder angekündigt hat?”. KI ist ein omnipräsentes Thema, von dem man nicht weiß, ob es Fluch oder Segen ist. Und, ob man es sich erlauben kann, es zu ignorieren. Eine gewisse Überdrüssigkeit hat sich eingeschlichen, gemischt mit dem Gefühl von Ohnmacht, Unwissen und Unsicherheit.

Denn wer weiß schon, was da noch alles auf uns zukommt und wie die Zukunft mit KI aussehen wird? Wahrscheinlich die Wenigsten, aber ganz ehrlich, daran ist im Grunde nichts verkehrt! Nicht zu wissen, wie die Zukunft aussieht, ist nichts Schlechtes. Denn hätte Leonardo da Vinci damals, als er zwischen 1487 und 1490 in seinen Pariser Manuskripten ein Fluggerät skizzierte und damit die Vorläufer des modernen Fluges schuf, gewusst, dass er damit nicht nur den Weg ebnete für Freiheit und Mobilität, sondern auch für Flugzeugbomben, Massentourismus und massiven CO2-Ausstoß, dann hätte er diese Visionen vielleicht nicht mit wissenschaftlicher Neugier weiterverfolgt.

Wir wissen jedoch, dass sich unzählige Beispiele in der Geschichte der Menschheit finden ließen, die die Kehrseiten von technischen Erfindungen hervorheben würden. Erfindungen, die im Grunde bessere Lebensumstände, Wohlstand, Gesundheit, Sicherheit geschenkt haben, aber zugleich stets eine dunkle Kehrseite mit sich brachten.

Doch betrachten wir noch ein weiteres Beispiel von genialen Erfindungen und von technischem Fortschritt: Vor gut 10’000 bis 12’000 Jahren haben unsere Vorfahren die ersten landwirtschaftlichen Werkzeuge erfunden, um den Acker- und Landbau effizienter zu gestalten. Genau diese Erfindungen führten dazu, dass langfristig nicht nur die Nahrungsgrundlage für den Menschen verbessert, sondern auch Siedlungen entstanden, Gesellschaften sich entwickelten und Berufe immer spezialisierter wurden - und letztlich Handelssysteme entstanden. Die Grundlage unserer modernen Gesellschaft beruht folglich seit jeher auf unserem angeborenen menschlichen Forscherdrang. Ein Drang, der es uns Menschen seit jeher ermöglicht hat, Neues zu erfahren, zu verstehen und Probleme zu lösen. Und genau dieser Drang, der entscheidend ist für unsere menschliche Entwicklung, intellektuell wie auch evolutionär, hat uns auch Künstliche Intelligenz entdecken lassen. Das vermeintlich leidige Thema, mit dem wir uns in diesem Buch auseinandersetzen werden.

Ist KI nun eine technische Erfindung, die Fluch oder Segen bringt? Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Und das ist auch nicht Sinn dieses Buches. Vielmehr geht es darum, herauszufinden, wie KI funktioniert, was dahintersteckt - und so viel können wir an dieser Stelle schon verraten: Es hat nichts mit Magie zu tun! - wie und wann wir uns KI am besten zu Nutze machen können und wann nicht.

Die Entwicklungen und der Fortschritt rund um KI stehen erst am Anfang, in den Kinderschuhen sozusagen. Unsere heutige Gesellschaft hat damit eine einmalige, um nicht zu sagen privilegierte Gelegenheit “Geschichte zu schreiben”, die Zukunft mitzugestalten - und zwar jede und jeder einzelne von uns! Das ist nicht nur eine Option, sondern auch in gewisser Weise eine Verpflichtung, der wir uns stellen und die wir uns zu Nutze machen sollten. Denn wer kann schon von sich behaupten, dass sie oder er an einer der größten Erfindungen des letzten Jahrhunderts beteiligt war? Doch im Fall von KI ist diese Chance real. Es liegt in unserer Hand, „den Stier bei den Hörnern zu packen”.

Genau aus diesem Grund haben wir uns als Autorinnen entschieden, trotz allem Überfluss an Informationen und Meinungen dieses Buch zu schreiben. Genutzt haben wir dafür selbstverständlich auch die KI - aber eben genauso menschliche Intelligenz. Es richtet sich explizit nicht nur an Eltern, Erziehungsberechtigte, Erwachsene, sondern auch an Kinder. Denn schließlich sind es die Kinder von heute, die sich mit den Gegebenheiten in Zukunft auseinandersetzen müssen. Sie tragen die Folgen oder sind Nutznießer der Geschichte, die wir heute schreiben - und sind zugleich auch schon selbst die „Content Creator” dieser Geschichte. Kinder, die ChatGPT schon mehrmals genutzt haben, mögen vielleicht nicht wirklich verstehen, wie KI funktioniert. Doch sicherlich wissen sie ganz genau, warum es sich lohnt, „effizient faul” zu sein, um es mit den Worten unseres geschätzten Kollegen Dr. Uwe Seebacher zu sagen, der darüber ein Buch geschrieben hat.

Warum braucht es also noch ein Buch über KI? Weil KI gekommen ist, um zu bleiben!

1. KI ist längst im Alltag von Kindern angekommen - oft unbemerkt.

Ob Sprachassistenten, YouTube-Empfehlungen, TikTok-Algorithmen oder sogar Hausaufgabenhilfe mit ChatGPT: Kinder und Jugendliche nutzen KI-basierte Tools bereits heute. Eltern und Erziehungsberechtigte stehen oft daneben und wissen nicht genau, was da eigentlich passiert. Dieses Buch schafft Orientierung.

2. Eltern und Erziehungsberechtigte sind wichtige Begleitpersonen in der digitalen Bildung.

Wenn Eltern und Erziehungsberechtigte verstehen, wie KI funktioniert, wo Chancen und Risiken liegen, können sie ihre Kinder im Umgang mit KI besser begleiten, aufklären und unterstützen.

3. ChatGPT verändert das Lernen und Arbeiten grundlegend.

Wenn ein Kind für ein Schulprojekt ChatGPT nutzt, ist das nicht nur praktisch, sondern stellt auch Fragen nach Urheberschaft, Quellenkritik, Datenschutz oder Verantwortung. Eltern und Erziehungsberechtigte brauchen Hintergrundwissen, um diese Themen sinnvoll mit ihren Kindern zu besprechen.

4. Es gibt viel Unsicherheit - und viel Halbwissen.

Die mediale Debatte rund um KI ist oft emotional oder technisch. Ein Buch, das verständlich, sachlich und alltagsnah erklärt, was KI (nicht) kann, hilft Eltern und Erziehungsberechtigten, die Technologie besser zu verstehen und keine Angst vor der Technologie zu haben.

5. Bildungssysteme kommen (noch) nicht hinterher.

Während KI unsere Welt verändert, sind viele Schulen noch nicht wirklich darauf vorbereitet. Eltern und Erziehungsberechtigte können hier eine Lücke schließen - wenn sie selbst gut informiert sind.

6. Es gibt bisher wenig Angebote speziell für Familien.

Die meisten KI-Bücher richten sich an Fachleute oder Technikinteressierte. Ein Werk, das Erziehungsberechtigten auf Augenhöhe erklärt, wie KI funktioniert, praktische Tipps gibt und den Dialog in der Familie fördert, schließt eine wichtige Lücke.

Also, keine Panik! Es geht nicht um „Rocket Science” und auch nicht darum, die Welt zu retten. Vielmehr geht es darum, Schritt für Schritt zu verstehen, wie eine Welt mit KI aussehen kann, und darum, all die Künstlichen Intelligenzen der „Tech-Giganten” da draußen so zu trainieren, dass die digitale Welt unserer Kinder sicher ist.

Die digitale Welt unserer Kinder - eine neue Normalität?

Um die digitale Welt unserer Kinder zu verstehen, braucht es einen Perspektivenwechsel: Wie sieht der Alltag unserer Kinder aus? Was beschäftigt sie? Welche Gespräche führen sie mit ihren Freunden auf dem Pausenhof oder im Chat? Wo und wann bewegen sie sich digital?

Für unsere Kinder ist „digital“ kein Extra - es ist Alltag. Sie wachsen mit Tablets, Sprachassistenten, Touchscreens und ChatGPT genauso selbstverständlich auf wie mit Pausenhof, Malkasten, Taschenrechner und Fahrrad. Die digitale Welt ist für sie nicht neu - sie ist normal.

Und genau das macht es so wichtig, dass Erwachsene hinschauen, begleiten und verstehen. Denn die digitale Welt unserer Kinder ist voller Chancen - aber auch voller Herausforderungen, die oft erst auf den zweiten Blick erkennbar sind. Da hilft es nur, zu verstehen, was den „digitalen Alltag” - zum Teil nicht nur von Kindern - ausmacht. So hat sich die Kommunikation grundlegend verändert. Diese findet längst nicht mehr nur in Form von persönlichen Treffen von Angesicht zu Angesicht statt, Erwachsene wie auch Kinder schreiben über WhatsApp, Snapchat, TikTok, Discord & Co. Auch das Lernen hat sich aus dem Klassenzimmer in der Schule hinaus verlagert, hin zu YouTube-Tutorials oder auf Lern-Apps. Unsere Freizeit wird digital gestaltet, beispielsweise mit Online-Games, Netflix-Streams oder auf Social Media. Zu guter Letzt, die Identitätsbildung; diese Entwicklung findet nahtlos online wie auch offline statt. Likes, Avatare, Kommentare - all das prägt das Selbstbild und den Selbstwert von Kindern und Jugendlichen. Erwachsene sind auch nicht immun dagegen.

Kinder erleben die Welt folglich hybrid: Analog und digital verschwimmen nahtlos. Daher sind Orientierung und der gemeinsame Dialog der Anker, um sich nicht im Dschungel zu verlieren. Nicht Kontrolle, sondern Gespräche. Nicht Verbote, sondern Verständnis. Nicht Technikängste, sondern verantwortungsvolle Anwendung.

Die digitale Welt von Erwachsenen - Haltung zeigen angesagt?

Die digitale Welt ist für Kinder wie auch für Erwachsene dynamisch, komplex - und oft schneller, als es einem manchmal lieb sein mag. Trotzdem (oder gerade deshalb) müssen sich Erwachsene nicht hilflos fühlen. Und darum geht es auch in diesem Buch. Denn es ist gar nicht nötig, alles zu wissen, um Kinder auf dem Weg mit KI und neuen Technologien begleiten zu können. Es geht vielmehr darum, die richtigen Fragen zu stellen, Haltung zu zeigen und offen im Gespräch zu bleiben. Im Folgenden daher einige zentrale Punkte, wie der Blick auf die digitale Welt aussehen kann:

1. Eine verantwortungsvolle Anwendung von KI ist heute so wichtig wie Lesen und Schreiben.

Kinder wachsen in einer Welt auf, in der Informationen jederzeit verfügbar sind - aber nicht immer verlässlich. Wer nicht versteht, wie Algorithmen funktionieren, wie Filterblasen entstehen oder wie man Fake News erkennt, ist schnell im Nachteil. Deshalb gehört kritischer Umgang mit Medien längst zu den Grundkompetenzen - genauso wie Rechnen, Lesen oder soziale Fähigkeiten.

2. KI ist kein Zukunftsthema - sie ist schon da.

Ob bei einer einfachen Google-Suche nach einem offenen Restaurant in der Nähe, Chatbots zur Hausaufgabenhilfe, automatische Übersetzungen in Sprachlern-Apps oder KI-generierte Bilder in kreativen Schulprojekten: Künstliche Intelligenz ist längst Teil des Alltags unserer Kinder. Oft begegnen sie ihr, ohne es bewusst zu merken. Umso wichtiger, dass wir die Kinder begleiten - damit sie nicht nur nutzen, sondern auch verstehen.

3. Erwachsene müssen keine Technikprofis sein.

Niemand erwartet von Eltern und Erziehungsberechtigten, dass sie alle Plattformen, Algorithmen und Tools im Detail kennen. Aber sie sollten offen und neugierig sein, Fragen stellen - und bereit sein, sich auf Neues einzulassen. Denn das wichtigste Signal an Kinder lautet: Du bist nicht allein.

Zwischen Chancen und Ängsten - berechtigt oder nicht?

Natürlich wäre es vermessen zu glauben, dass alle Risiken aus der digitalen Welt von Kindern ferngehalten werden können. Aber das ist nichts Neues. Auch in der analogen Welt gab und gibt es Gefahren, die nicht vorhersehbar sind und damit auch nicht abwendbar. Kinder können sich in ihrem Alltag wehtun oder schlimmstenfalls Opfer eines Verbrechens werden. Diese Ängste der Eltern und Erziehungsberechtigten um ihre Kinder sind elementar und teils auch angeboren, da sie uns Menschen helfen, Gefahren zu erkennen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, unseren Kindern eine gewisse Vorsicht und das Bewusstsein für Gefahren mit auf den Weg zu geben. Angst wird dann als berechtigt angesehen, wenn diese auf eine realistische Gefahr oder Bedrohung zurückzuführen ist. Unberechtigte Ängste hingegen können sich zu Angststörungen entwickeln, können die Lebensqualität und sogar unser rationales Denken und Urteilen beeinträchtigen, bis wir nicht mehr in der Lage sind, ein angemessenes Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung zu haben.

Daher sollte sich eine jede Leserin oder ein jeder Leser die Frage stellen, ob es berechtigt ist, Angst vor KI zu haben. Wo liegen die realen Gefahren, die von KI ausgehen? Es gibt keine richtige und auch keine falsche Antwort, denn Sorgen sind sehr individuell und persönlich. Wir möchten uns in diesem Buch allerdings nicht in erster Linie den Gefahren widmen - ohne diese zu verstecken oder herunterspielen zu wollen - sondern vielmehr den Chancen. Wir werden aufzeigen, was mit Verständnis und kritischem Denken alles möglich ist. Ziel dieses Buches ist es, Eltern, Erziehungsberechtigten und Kindern einen Einstieg für den Umgang mit KI zu ermöglichen, indem Vertrauen statt Kontrolle gestärkt, Gespräche geführt statt Vorwürfe gemacht, gemeinsam Regeln definiert und echtes Interesse gezeigt wird.

Denn nur so gelingt, was unsere Kinder heute mehr denn je brauchen: digitale Selbstsicherheit und ein gesundes Gefühl für das richtige Maß - ohne Angst.