Hier hört man keine Glocken - Peter Michael-Caflisch - E-Book

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Peter Michael-Caflisch

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Beschreibung

Die Auswanderung war für viele Leute in den Bündner Bergtälern der einzige Weg, der wirtschaftlichen Not zu entfliehen. Das Schams ist als Durchgangs- und Auswanderungsland ein klassisches Beispiel dafür. "Wir Schamser haben ausser unsern Friedhöfen auch noch das ferne Kalifornien!", ist bis heute ein geflügeltes Wort im Tal. Sei es als Söldner unter fremden Fahnen in halb Europa, als Zuckerbäcker in Deutschland oder in Russland, als Glaser, Scherenschleifer oder Kaffeesieder im Süden, die Schamser waren traditionell ein auswanderungsgewohnter Menschenschlag. Der Bündner Autor Peter Michael-Caflisch hat in jahrelanger Arbeit Materialien zur Auswanderung aus dem Schams nach Übersee zusammengetragen. Er ist dabei auf spannende Geschichte gestossen, hat aus der halben Welt tolle Bilder erhalten und manchen vermeintlich verloren gegangenen Kontakt wieder hergestellt. Entstanden ist dabei eine Sammlung von spannenden und gut erzählten Geschichten rund um das Thema Auswanderung, ergänzt mit einer umfassenden Dokumentation zur Schamser Auswanderung. Das Buch ist in diesem Sinn exemplarisch für ein Phänomen, das in den Bündner Bergtälern wie auch in vielen anderen Kantonen der Schweiz im 19. und beginnenden 20.

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Verlag und Autor danken folgenden Institutionen, Firmen und Privatpersonen, die das Erscheinen dieses Buches unterstützt haben:

Bürgergemeinde Andeer Cagliatscha-Stiftung, Andeer Corporaziùn Val Schons Cuminànza Culturala Val Schons Emmi und Kurt Mark-Ibig, Andeer Gemeinde Andeer Gemeinde Ausserferrera Gemeinde Casti-Wergenstein Gemeinde Clugin Gemeinde Donat Gemeinde Innerferrera Gemeinde Lohn Gemeinde Mathon Gemeinde Pignia Gemeinde Rongellen Gemeinde Zillis-Reischen Graubündner Kantonalbank Kreis Schams Kulturförderung, Kanton Graubünden Lions Club Thusis Stiftung Jacques Bischofberger, Chur Raiffeisenbank Mittelbünden, Cazis regioViamala, Thusis Rotary Club Thusis UBS AG, im Auftrag eines Kunden

Umschlag: Das um 1927 sorgfältig inszenierte Panorama der «Peacock Stockfarm» in Bakersfield zeigt von links nach rechts: Peter Ladner auf dem Fuder Heu; Paulus Cantieni-Tanner; Amerikaner; Martin Rüedi, Sohn von Christian Rüedi-Piasenti; John und Adolina Zillig, Kinder von Christian Zillig-Piasenti; Jacob Mazolt; Amerikaner; Amerikaner; Christian Andrea; Christian Zillig-Piasenti zu Pferd.

Dieses Buch ist nach den neuen Rechtschreibregeln verfasst. Quellenzitate werden jedoch in originaler Schreibweise wiedergegeben. Hinzufügungen sind in [eckige Klammern] eingeschlossen, Auslassungen mit […] gekennzeichnet.

Lektorat: Sandra Monti, Baden

Für Corinna, in Dankbarkeit.

Für Cristina Salomè, Barla und Murezi, zur Erinnerung an ihren Urgrossvater Murezi, der mit einem gebrochenen Finger und einer vergoldeten Taschenuhr von Amerika heimgekommen ist.

01 | Sagt meinen Kameraden, zuckerbäckern sei besser als Schildwacht stehen – Einleitung

02 | Nach Australien oder nach Amerika, die Antwort fällt mir schwer – Aufbruch in eine neue Welt

03 | Die Auswanderungslustigen haben noch manches zu ordnen – Schritte vor der Abreise

04 | De het allerlei verstande – Ein Porträt des Auswanderungsagenten Friedrich Binder

05 | Solche Szenen können nicht beschrieben werden – Von den Bergen bis ans Meer

06 | Und segelten in Gottes Namen auf die hohe See – Von der Fahrt übers Meer

07 | Die Reisegesellschaft fliegt auseinander wie Federn im Winde – Von New York weiter nach Westen

08 | Die Gemeindeversammlung beschloss, diese Familien nach Südamerika zu spedieren – Vom Abschieben in die Fremde

09 | Unser Ort würde Grisonville getauft – Ein Porträt von Conradin Hössli, Wegbereiter der Schamser Auswanderung

10 | Bloss Haus und Stall haben wir nicht so gut wie ihr dort – Von Schamser Farmern am Mississippi und anderswo

11 | Wenn die Cholera regiert essen die Leute nicht viel Süsses – Ein Porträt der Brüder Cantieni in St. Louis

12 | Frau Base Fortuna ist noch nicht gekommen – Schamser auf der Suche nach Gold

13 | Iwan hat eine glänzende Stellung – Ein Porträt von Johann Jacob Ragaz, Grubenbesitzer in Mexico

14 | Jenseits des Ozeans winkt dem Strebsamen lohnender Verdienst – Schamser als Gastarbeiter in Kalifornien

15 | Meine Kühe melke ich ohne zu schwitzen – Ein Porträt des Melkers Dumeni «grànd» Cantieni

16 | Das Schlaraffenland ist nicht so grossartig wie man glaubt – Schamser in Australien und Neuseeland

17 | Nicht dass man das Gold von den Stauden pflücken könnte – Ein Porträt der Brüder Bartholome und Georg Sutter

18 | Kummer und Verdruss drücken darnieder – Von Schamser Frauen in Übersee und zu Hause

19 | Die lieben Heimatlieder haben in der Fremde einen andern Ton – Vom Heimweh

20 | Das Englisch will mir nicht in meinen Kopf hinein – Von der manchmal schwierigen Anpassung an die Fremde

21 | Es wird manche Stunde tiefen Nachdenkens erfordern – Ein Porträt von Florian Cajöri, Professor der Mathematik

22 | Man wird als «Americaner» angesehen und angeredet – Von der Heimkehr und von Rückkehrern

23 | Hier wird noch Menschenfleisch gefressen – Ein Porträt, das aus dem Rahmen fällt

24 | Die Dörfer sind zerfallen und halb ausgestorben – Von den Folgen der Auswanderung

Verzeichnis der Schamser Auswanderer nach Übersee

Amerika

Australien

Quellen- und Literaturverzeichnis

Abbildungsnachweis

Register

Personen

Orte

Nachwort und Dank

Sagt meinen Kameraden, zuckerbäckern sei besser als Schildwacht stehen – Einleitung

Einer der vielen Küfer von Ausserferrera zog einst mit einer Bürde Geschirr aus Arvenholz durch die Schamser Dörfer, verkaufte da eine «broca», ein Henkelgefäss, und dort eine «galeda», ein Kälberfass, und war so bis nach Reischen am südlichen Ausgang der Viamala gelangt. Als er spätabends heimkam, frug ihn seine Liebste, wo er denn überall gewesen sei. Er gab zur Antwort: «Ich war weit, weit weg, am äussersten Rande der Welt – und weiter draussen war nur noch ein Stall.»1

Diese Anekdote zeigt, dass man die Schamser dahinten, hinter den schroffen Felswänden und Schründen der Viamala, für liebenswürdige, aber doch auf der Schattseite des Mondes lebende Hinterwäldler hielt. Schon der Prättigauer Prädikant und Chronist Nicolin Sererhard betont 1742 die Abgeschiedenheit des Schamsertals und seine jähen Zugangswege:

«Schamss ist ein artiges angenehmmes Ländlein in einer Oval-Ründe, hat auf Seithen nicht unangenehme und darzu fruchtbare Bergen, dem Land nach zugleich eine lustige Ebene. In anderthalb Stund kan man es von der Stein Bruk bis gen Bernburg, und allso von einem End zum andern durchwandern. Es ist von der Natur so vest verbollwerket, als irgend ein Land in der Welt. Auf beiden Seiten hat es hoche Gebirge und hinden und vornen ein Via mala, die mit leichter Mühe auch einem stark Feind impenetrabel könten gemacht werden.»2

Noch lange nach Sererhard liess sich mancher Reiseschriftsteller von den Bergen und Schluchten rings um die Val Schons zu einem falschen Urteil über dessen Bewohner hinreissen. So schrieb Hans Schmid vor über 80 Jahren nach einem Besuch am Schamserberg in seinen «Bündnerfahrten»:

«Ist das eine stille, gottverlassene Welt da oben. Da trifft man Leute, die noch keine Eisenbahn und kein Automobil gesehen haben.»3

001 Schams/Schons mit seinen 15 ganzjährig bewohnten Dörfern.

In Casti, einem dieser gottverlassenen Dörfchen da oben, erschien eines Abends beim Einnachten ein uraltes Weiblein. Murmelnd trat es ungebeten in eine Stube, wo Kinder und Erwachsene gemütlich beisammensassen. Brummelnd und grummelnd schlurfte es zum Ofen und wärmte sich die Hände. Niemand verstand die fremden Laute des merkwürdigen Gastes. Ein Nachbar wird geholt, schüttelt aber bald den Kopf. Ein zweiter wird gerufen, ein dritter herbeigebeten, rasch sind die fünf, sechs Haushaltungen von Casti benachrichtigt, alles umsonst. Und doch stehen schliesslich in der Stube solche, die ausser Romanisch auch Deutsch sprechen, aber auch solche, die Französisch oder Italienisch parlieren, ja sich sogar auf Russisch und Ungarisch verständigen können.4

Denn die Welt der Schamserinnen und Schamser war niemals in den Klüften der Viamala oder Roffla zu Ende. Im Gegenteil, das Schams war und ist ein historisches Durchgangs- und ein traditionelles Auswanderungstal, das seine Söhne und Töchter immer wieder in die Fremde schickte oder ziehen lassen musste.

Während Jahrhunderten schlugen sich Schamser Bauernsöhne im Kriegsdienst für fremde Herren und machtbesessene Fürsten, während Jahrhunderten schlossen Schamser die Reihen von Bündner- und Schweizerregimentern im Solde ausländischer Mächte. Getreu ihrem Eid dienten sie den Vereinigten Provinzen der Niederlande, starben sie für die Könige Frankreichs, schickten sie sich in die Strapazen der Feldzüge neapolitanischer Monarchen.

Wenn die Marschrhythmen der Werbetrommel in den Dörfern der Val Schons erklangen, nahmen allemal ein paar Burschen Handgeld. So verpflichteten sich im Winter 1785 in Andeer gleich zehn einheimische Männer, als ihnen Wachtmeister Adam Tester von Rongellen bei einem Becher Rotwein in beredten Worten die Schönheiten Hollands und die Anmut der Holländerinnen pries. Schulmeister Marti Bassett (1763–1799), einer dieser für Holland angeworbenen Söldner, besang in einem 144 Verse umfassenden Gedicht ihren Abschied von Andeer am 21. Januar 1785.5

Es gab Schamser Familien, deren Söhne gleichzeitig in verfeindeten Heerlagern Militärdienst leisteten. Während Tumasch Antieni (1759) von Casti in der holländischen Garnisonsstadt Maastricht die ewig gleichen Gewehrgriffe exerzierte, stand sein Bruder Christ (1765–1791) vor französischen Kasernen Schildwacht.6 Die jungen Männer durchliefen manchmal seltsame militärische Karrieren, so der 1787 in Wergenstein geborene Joseph Loringett. Nachdem er mit dem zweiten Schweizerregiment in französischem Solde die napoleonischen Feldzüge überstanden hatte,7 stiess er am 1. April 1819 zum «Regïment Zwitsers» von Sprecher in Holland. In den ersten Tagen wurde er zum Korporal und nach fünf Monaten zum Sergeanten befördert. Nach neun Dienstjahren setzte das Regimentsgericht mit einer Verurteilung wegen Diebstahls einen unschönen Schlusspunkt hinter seine militärische Laufbahn.8 Sie fanden den Tod fern der Heimat, so Christian Marchion Antieni (1710–1735) von Mathon, der «im Piemont in Kriegsdiensten sein Leben geendet»,9 oder Tieni Menn (1719–1747) von Zillis und sein Bruder Zacharias (1713–1747), die im selben Jahr «in Engelland» umgekommen sind.10

002 Innerferrera, romanisch Calantgil, um 1910. Nicolin Sererhard nannte 1742 das Ferreratal «ein rauches, wüstes Thal-Geländ […], reich an Holzungen und Bergwerken».

Es gab ihn, den Schamser, der im sauberen Waffenrock, mit blitzblankem Schuhwerk und mit dem Offizierspatent in der Tasche den Abschied vom Regiment nahm, so Lieutenant Johann Cantieni (1799–1850) von Mathon, den das Schamser Volk 1848 zum Landammann wählte. Es gab aber auch jenen, der des eintönigen Drills überdrüssig bei Nacht und Nebel aus dem Kantonnement schlich, so Johannes Polin (1725) von Zillis, der um 1757 unter Hinterlassung von Schulden in Höhe von 42 Gulden und 53 Kreuzern von einem Schweizerregiment in Holland desertiert ist.11

Wie viele Schamser je unter fremden Fahnen gedient haben, wird nie mehr zu ermitteln sein. Einige sind zurückgekommen, der verheerenden Wirkung krachender Kartätschen zum Trotz, den immer wieder wütenden Seuchen wie der Cholera zum Spott. Nach Jahren der Abwesenheit kehrten sie zurück, oft krank oder zum Krüppel geschlagen, in der Mehrzahl mit nichts als dem Waffenrock in den Regimentsfarben und einem leeren Tornister, so etwa Jacob Wieland (1749–1793) von Casti. Völlig mittellos ersucht er seine Eltern, ihm doch etwas Geld nach Basel zu schicken, denn er wolle «mit Ehren nach Haus kommen» und nicht «böttlen auf der Strass». Er habe «genug von denen Kriegsdiensten», wo er mehr ausgestanden habe als ein Stück Vieh und sich trotzdem aufgeführt habe, «wie es einem braven Saldath» zustehe.12 Auch Matthäus Schan (1749–1783) von Wergenstein bestand glücklich alle Fährnisse des Solddienstes in Holland,13 ist aber später bei der bedächtigen Arbeit im Heimattal «vom Wasserrad der Müllÿ zerquetscht» worden.14

003 Donat mit dem Kirchlein von Farden (links oben), Pazen im Hintergrund und Lohn (rechts oben).

Als einer der letzten in einer unüberblickbaren Kolonne von Schamser Söldnern hat sich der in Zillis geborene Hieronymus Rostetter (1819–1860) am 17. Januar 1845 für den Dienst im Königreich beider Sizilien anwerben lassen. Er verliess seine Frau und zwei Kinder und schiffte sich in Genua nach Neapel ein. In den Reihen des dritten Schweizerregiments half er im Mai 1848 in den Strassen Neapels einen Aufstand der Monarchiegegner blutig niederschlagen und bezog dafür wie alle anderen Söhne Tells einen Extrasold so gross wie ein Monatsgehalt. Im Herbst und Winter des gleichen Jahres zog er gegen die Unabhängigkeitsbewegung auf Sizilien zu Felde, beteiligte sich an der Brandschatzung und Plünderung von Messina und stürmte die Stellungen der sizilianischen Freiheitskämpfer in den Hügeln um Palermo. Statt nach Ablauf der Dienstzeit im Scharlachrock mit den dunkelblauen Aufschlägen und in himmelblauen Beinkleidern zu Frau und Kindern heimzukehren, liess sich Hieronymus Rostetter noch dreimal für je vier Jahre engagieren. Er ist als letzter Schamser in fremden Kriegsdiensten am 12. Dezember 1860 im Militärspital von Gaeta verstorben und im Schatten von Zypressen begraben worden.15 Zu jenem Zeitpunkt war ein anderer seines Geschlechts, Christian Rostetter (1807–1888) von Ausserferrera, schon aus Amerika zurück, und dessen Sohn Johann (1843–1917) blickte hoffnungsfroh dem Frühjahr entgegen, um sich nach Australien aufzumachen.

Über Jahrhunderte hinweg verdienten sich Schamser Bauernsöhne als Gewerbetreibende fern der Heimat ihr Brot. Hinter den Arkaden italienischer Palazzi und in den verwinkelten Gässchen deutscher Kleinstädte, aber auch in Skandinavien, in der Provence und im Baltikum betrieben sie Kaffeestuben und Pastetenbäckereien, Weinhandlungen und Confiserien, Gaststätten und Konditoreien. Die lange Reihe namentlich fassbarer Schamser im Ausland eröffnet ein gewisser «Martin del Matly von Zilis»,16 laut einem Kaufbrief im Jahr 1537 sesshaft in Venedig. 1569 wird ein weiterer Schamser in der Lagunenstadt urkundlich erwähnt, Tomasch Jan Bysaun von Farden «dozemal wonhaft ze Venedigen».17

Sie sind in Oberitalien zu finden, die ersten Schamser Zuckerbäcker, in Venetien und in der Poebene. In zwei, drei Tagesmärschen war man in der Lombardei, mit der romanischen Muttersprache und einigen Brocken Italienisch schlug man sich fürs Erste durch. Hatten sie es zu etwas gebracht, wurden sie in der Heimat respektvoll mit «Signor» tituliert, so Johann Janigg (1717–1794) von Donat, Teilhaber florierender Konditoreien in Brescia und anderen italienischen Städten, so Peter Calger (1726–1782) von Zillis, «fabbricatore di paste» oder Kuchenbäcker in Montagnana,18 so Bartolome Menn (1749) von Andeer, «caffettiere e scaleter» (Zuckerbäcker) in Mira sulla Brenta,19 so noch viele andere.

Die Schamser waren Teil einer friedlichen Invasion von Krämern und Scherenschleifern, Flickschustern und Glasern, Zuckerbäckern und Kaffeesiedern aus den Bündner Tälern in die Städte südlich des Alpenkamms. In Stadt und Republik Venedig konkurrenzierten die Bündner Einwanderer bald einmal empfindlich das einheimische Gewerbe, beherrschten gewisse Zünfte und erweckten Neid und Missgunst. 1766 wies Venedig alle reformierten Bündner aus. 172 Ladenbesitzer wurden vertrieben, vor allem Engadiner, Bergeller und Puschlaver, aber auch Schamser, der Zuckerbäcker Simon Piccoli von Andeer, der Spirituosenverkäufer Bartolo Basorgia von Pignia und weitere. Unzählige Bündner und Schamser mussten sich nach einem neuen Wirkungsbereich umsehen. Als sehr anpassungsfähig erwiesen sich nicht nur Caspar und Johannes Polin von Zillis. Im Bürgerbuch von Stendal, einer Kleinstadt in Sachsen-Anhalt, findet sich folgender Eintrag:

«Pollini, Johann und Caspar, Brüder; geboren zu Cilano/Chams/Graubünden, zuletzt in Venedig, haben am 8. Mai 1767 das Bürgerrecht eintragen lassen.»20

Mit unglaublicher Tatkraft haben sie ihr Gewerbe in wenigen Monaten von der Alpensüdseite in den Norden Deutschlands verlagert!

Als im Jahr 1780 auf privater Basis die erste, vielleicht etwas unzuverlässige Volkszählung durchgeführt wurde, waren von den insgesamt 1772 Einwohnern des Schamsertals deren 108 oder 6 Prozent in der Fremde. Eine Generation später, im Jahr 1808, bedauerte Pfarrer Mattli Conrad, es sei bei der starken Auswanderung unmöglich, genaue Zahlen zur Schamser Bevölkerung mitzuteilen, «weil sie sich durch Zurückkehrende und Abreisende jeden Augenblick» verändere. Er schätzte, dass man auf die Bevölkerung von 1728 Personen noch 300 bis 350 Abwesende rechnen müsse.21 Das scheint hoch gegriffen. Aber in einem Rodel der wehrfähigen Mannschaft der Landschaft Schams, das die Jahrgänger 1790 bis 1800 erfasst, sind von 94 diensttauglichen jungen Männern 22 oder fast ein Viertel ausser Landes.22 Pfarrer Mattli Conrad schreibt:

«Ein einziges Gewerbe behagt den Schamsern, die Zuckerbäckerey im Auslande. Seit die Aufhebung des Venetianischen Bündnisses, 1766, dem dortigen Gewerbe der Bündner ein Ende machte, zogen sich mehrere Schamser nach Halle in Sachsen, und trieben dort, so wie in Berlin, ihre Kaffee-Siederey und Conditorey mit Glück. Sie liessen junge Gehülfen aus dem Vaterlande nachkommen, und unterstützten sie, nach überstandenen Lehrjahren, in Errichtung eigener Buden. Ihre Zahl wuchs an, sie überschwemmten ganz Deutschland, und verbreiteten sich dann in Schweden, Pohlen, Russland; wenige sind in Frankreich und Italien niedergelassen.»23

Wie die Schamser Zuckerbäcker Deutschland «überschwemmten», kann man sich vorstellen, wenn man erfährt, dass beispielsweise in Lüneburg zwischen 1800 und 1825 mindestens sieben Schamser Konditoren tätig waren. Ihrer fünf trugen den Familiennamen Janett, kamen aber von Lohn, Mathon und Donat, und nur Thomas (1780–1817) und Jöri Prevost Janett (1783–1863) stammten von gemeinsamen Eltern ab. 1819 etablierte sich mit Padrut/Peter Markees von Tartar ein weiterer Bündner Zuckerbäcker in Lüneburg, auch er mütterlicherseits mit Schamser Wurzeln.24 Als dann der junge einheimische Konditor Johann Christian Wriede das Geschäft von Markees übernehmen wollte, wurde ihm das verwehrt, unter anderem weil er nicht auf seinem «Fach gereisst» sei. Im Rekurs gegen diesen Entscheid führte Wriede aus, er habe sich tatsächlich nur in Hannover und Hamburg «in den daselbst befindlichen Conditoreyen zur Ausbildung umgesehen», fährt aber fort:

«Ich glaube indessen auch meine Kunst von den drey Principalen, die ich im Hause meiner Schwester gehabt habe, hinreichend erlernt zu haben. Alle drey – Janett, Cantienÿ und Markees waren weitgereiste Männer, die allen Ansprüchen, welche man an einen Conditor machen kann, Genüge zu leisten vermochten.»25

004 Christian Andrea (1843–1900) von Pignia wanderte als 14-Jähriger nach Helsinki/Helsingfors (Finnland) aus, machte die Lehre als Zuckerbäcker, bildete sich hernach in St. Petersburg weiter und war dann zeitlebens als Gastwirt und Hotelier in Vyborg (Russland) tätig.

Mit 14, 15 oder 16 Jahren brachen sie auf, zogen zu einem Landsmann in die Lehre, um anschliessend kreuz und quer durch europäische Länder zu wandern, bald da, bald dort zu arbeiten und stets auf dem Sprung, auf eigene Rechnung etwas zu unternehmen. Clopat Vergith (1755–1800) von Donat lernte sein Handwerk in Marseille und arbeitete anschliessend in Brüssel, Genf, Halle und Jena.26 Der Konditor Andreas Tester (1827) von Rongellen verliess 1843 seine Heimat, machte eine Lehre in Mantua und ist anschliessend in Budapest dokumentiert.27 Während sich Abraham Florin Schan (1744–1811) von Farden als Angelo Sandi an Geschäften in Reggio Emilia, Carpi und Bergamo beteiligte,28 wirkte sein Cousin Jeremias Schan (1762–1831) von Rongellen ab 1789 als «Sockerbagare» in Stockholm.29 Zur selben Zeit entstanden die ersten Zuckerbäckereien von Schamsern im Baltikum, so in Riga, wo Bartholome Calinard (1751) von Zillis kurz vor Weihnachten 1790 nach einer «glücklichen, aber langen Reise, die genau drei Monate dauerte», angekommen ist.30

Wenigen unter den Hunderten und Aberhunderten von Schamser Cafetiers und Konditoren war das Glück hold. Einer dieser Glücklichen war Johann Mazolt (1804–1886) von Zillis. Das Zuckerbäckerhandwerk erlernte er in Riga. Anfang der 1830er-Jahre eröffnete er in Charkow/Charkiv in der Ukraine ein eigenes Geschäft. Er schuftet Tag und Nacht, und nach viel «Verdruss, Strapatz, Kumer und Sorgen» kann er endlich schreiben:

«Und jetz bin ich der Conditorei zimlich iberdrieslich geworden nach 20 Jahren. Also habe ich mier und meinen lieben Mutter zu Gefallen meine Bude verkauft an mein gewessener Conpangion, Vallentin Aggula, fir nein [neun] tausend Rubel […] und ausser dises habe ich noch ein kleines Vermögen mier erworben. Meine Bude behalte ich noch bis den 15ten Juni, dan wirt Aggula si ibernehmen. So ist unsere Abmahung, und bis dahin hoffe ich, mit meine Gescheften in Ordnung zu sein. Und dan wil ich in Gottes Nahme meine Reisse antreten iber [über] Moscau, Petersburg, und dan noch einmahl Riga sen [sehen].»31

Rechtzeitig zu seinem 36.Geburtstagsfest kehrte Johann Mazolt nach 20-jähriger Abwesenheit in sein Heimatdorf zurück. Lange noch wurden ihm in mehr oder weniger regelmässigen Abständen grössere und kleinere Summen aus Russland überwiesen. Fast ein halbes Jahrhundert lang genoss der Junggeselle mit dem Spitznamen «Non d’or», goldener Johann, spazierend und prozessierend die frühen Früchte seiner Arbeit. Als Greis noch versteuerte er ein Vermögen von 155 000 Franken und war damit der mit Abstand reichste Steuerzahler der Landschaft Schams.32

Mit solchen Vorbildern vor Augen ist es verständlich, dass der Solddienst im Schams immer weniger Anklang fand. Joseph Cadosi (1771), ehemaliger Soldat in holländischen Diensten und nun in Anstellung bei seinem Landsmann, dem Schweizer Bäcker Georg Domenic Thöni (1771) in der Fischergasse im sächsischen Freiberg, fasst es in Worte:

«Grüsst meine Kameraden, den Huober und den Thöni und den Hunger, und sagt ihnen, zuckerbäckern sei besser als Schildwacht stehen.»33

Doch die Arbeit in dunklen, feuchten Backstuben und kalten Kellergewölben war ungesund, Arbeitszeiten von 16 und mehr Stunden waren die Regel. So gilt die folgende Aussage auch für einen Grossteil der Schamser Zuckerbäcker:

«Die Eltern ziehen es vor, ihre Knaben als Zuckerbäcker in die weite Welt zu schicken, wo sie allerdings, wenn ihnen das Glück lächelt, glänzendere Geschäfte machen können, als ein Handwerker in seiner Heimath. Aber wie Vielen ist das Glück günstig? Kann man sagen, dass von zehn Zuckerbäckerjungen Einer reich wird? Geht nicht vielmehr weit der grössere Theil dieser Auswanderer einer traurigen Sklaverei und einem frühen Tod entgegen?»34

Peter Menn (1774–1791) von Andeer verstarb mit 17 Jahren in Padua,35 Peter Clopath (1781–1798) von Lohn mit 17 Jahren in Hannover.36 Noch nicht 14 Jahre zählte Simon Risch von Wergenstein, Lehrbub bei seinem Onkel, als er am 9. Juni 1799 in Görlitz zu Grabe getragen wurde.37 Der Zuckerbäckerbursche Georg Durisch (1793–1813) von Mathon schied als 20-Jähriger in Flensburg aus dem Leben.38 Seinen Namensvetter, den Konditoreigesellen Georg Durisch (1835–1855) von Zillis in Helsinki, raffte die Schwindsucht im gleichen Alter hinweg.39 Die namentliche Nennung der fern der Heimat im Jünglingsalter Verstorbenen wird zur Litanei!

Als sich der 15-jährige Murezi Conradi (1831–1887) als einer der letzten Schamser auf den Weg nach Finnland machte, um in einer «Schweizerì» die Zuckerbäckerlehre anzutreten, war eine Handvoll Schamser bereits nach Amerika ausgewandert. Murezi Conradi hielt aber das Zeugnis seines Patrons noch nicht in Händen, als sein inzwischen verwitweter Vater mit seinen sechs jüngeren Geschwistern im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin einen Neuanfang wagte. Und als wenige Jahre später Murezi Conradis Aufstieg zum grössten Schokoladefabrikanten Russlands begann, hatten bereits weit über 200 Schamserinnen und Schamser ein Schiff bestiegen, das sie nach Übersee bringen sollte. Unter den Ersten, die Kisten und Koffern für die mehrwöchige Reise über Meer packten, waren auch einige Zuckerbäcker, die eine Marktnische witterten.

Binnen wenigen Jahren übten Amerika und Australien einen solchen Sog auf die Schamser Bevölkerung aus, wie es zuvor der Reislauf und die gewerbliche Auswanderung während Jahrhunderten nicht vermocht hatten. Trotz aller kritischen Stimmen, welche die «fortschreitende Abnahme der Bevölkerung» beklagten40 und vor der «zunehmenden Entvölkerung» warnten,41 vermochte doch die eine oder andere Korrespondenz aus dem Schams diesem Exodus auch eine positive Seite abzugewinnen:

«Dann ist nicht zu vergessen, dass unser Land von jeher mehr Volk hervorbringt, als es zu beschäftigen und zu ernähren vermag, und so empfehlenswerth als die frühern Söldnerdienste und die spätern Züge junger Leute in Küchen und Gewölbe in Italien, Frankreich etc. sind die Auswanderungen nach Californien auch. Etwas unternehmen und arbeiten muss der junge Mensch und ist es nur natürlich, wenn er dahingeht, wo seine Kraft Verwendung und lohnender Verdienst findet.»42

Die Auswanderung nach Übersee bewegte während acht Jahrzehnten die Gemüter von Alt und Jung in den Schamser Dörfern und war von 1846 bis um 1930 und darüber hinaus wie die Wetterlaunen Anknüpfungspunkt für ein Gespräch. Damals war im Tal wohl keine Familie, die nicht Angehörige, Verwandte oder Freunde «tschivei an la Mericà», drüben in Amerika, hatte, oder «tschaaint», dort drinnen im fernen Australien. Was zum geflügelten Wort geworden ist, war damals traurige Wirklichkeit:

Nus da Schons vagn sper igls noss santieris ear ànc la California – Wir Schamser haben ausser unseren Friedhöfen auch noch das ferne Kalifornien!

005 Johann Mattli heiratete nach seiner Rückkehr von Bakersfield 1893 die um 25 Jahre jüngere Maria Grischott von Pignia/Bogn.

Nach Australien oder nach Amerika, die Antwort fllt mir schwer Aufbruch in eine neue Welt

Auch ein Cantieni von Pignia wollte hinber nach Amerika. Schon in Thusis verfehlte er jedoch den Weg; anstatt nordwrts durchs Domleschg zu ziehen, setzte er seine Reise durch die Schinschlucht und ber den Albulapass fort und gelangte ins Unterengadin. Die Frage des Tiroler Grenzpostens Hoabens a Bass? verstand der Schamser Romane falsch und meinte treuherzig, nein, er singe im Tenor. Da verwehrte man ihm den Grenzbertritt, und Cantieni blieb im Engadin und wurde und das ist die verbrgte Fortsetzung der Anekdote Stammvater einer Nachkommenschaft, der er seine sngerischen und musikalischen Anlagen weitergab.1 Sein Enkel Robert Cantieni (18731954), Dirigent und Komponist, war der Schpfer des Engadiner Nationalliedes Chara lingua da la mamma.

Diese Anekdote bringt zum Ausdruck, welche Aufbruchstimmung und Unruhe das Schamsertal um die Mitte des 19.Jahrhunderts erfasst hatte. Begierig wurden alle aus bersee kommenden Neuigkeiten aufgenommen, beredet und erwogen und bereits Ausgewanderte um ihre Meinung und Ratschlge gebeten, so Florian Andrea in Fountain City (Wisconsin):

In seinem Brief beauftragte mich Domenic, so schnell wie mglich zu schreiben, wohin ihr gehen sollt: Nach Australien oder nach Amerika, die Antwort fllt mir schwer.2 Hier gibt es im Sommer genug Arbeit und die Lhne sind gut. Im Winter hingegen ist wenig zu tun, man kann vielleicht etwas verdienen, aber nicht viel. Man hat eine 8 Fuss lange, 4 Fuss breite und 4 Fuss hohe Beige Holz zu spalten und bekommt dafr 1 Dollar und 80 Cents. Wenn man dann 2 bis 3 Dollar Tischgeld die Woche bezahlen muss, so kommt man kaum vorwrts. Aber ich muss gestehen, ich she es lieber, ihr kmet hierher. Aber ich kann unmglich schreiben, dass ihr kommen sollt. Denn es kann sich in dieser Zeit viel verndern, vielleicht gibt es weniger Verdienst oder es passiert euch etwas und dann wre ich schuld.3

Im gesamtschweizerischen Vergleich setzte in Graubnden die Auswanderung nach bersee erst spt ein. Vor 1820 sind nur wenige Bndner nach Amerika ausgewandert, und Australien war bis zur Mitte der Fnfzigerjahre kaum das Ziel von Bndner Emigranten. Im Jahrzehnt von 1821 bis 1830 sind gemss nicht mehr vorhandenen Passregistern der kantonalen Polizeidirektion 35 Personen von Graubnden nach Nordamerika emigriert. In den folgenden zehn Jahren zhlte man bereits 530 Auswanderer, denen von 1841 bis 1850 nicht weniger als 2126 Bndnerinnen und Bndner ber den Atlantik folgten.4

Der grsste Teil dieser Auswanderer kam aus dem Prttigau, der Landschaft Davos und dem Churer Rheintal, whrend die berseeauswanderung aus dem Engadin, dem Mnstertal und den italienischsprachigen Bndner Tlern vor 1850 zahlenmssig vllig unbedeutend war.5 An gewissen Orten kehrten ganze Familien oder Sippen ihrer Heimat den Rcken, um sich jenseits des Atlantiks eine vermeintlich bessere Existenz zu suchen. So brachen im Frhjahr 1847 allein aus der kleinen Streusiedlung Arezen im vorderen Safiental 28 Personen auf und zogen nach einem feierlichen Abschiedsgottesdienst in der Kirche zu Versam hinber nach Amerika, wo sie sich in den Prrien zwischen Michigansee und Mississippi neue Heimsttten schufen.6 In den Jahren 1847 und 1848 verliessen aber auch 111 Frauen, Mnner und Kinder das von Felsstrzen am Calanda bedrohte Felsberg und wanderten nach Amerika aus.7

Konrad Meuli aus dem hinter dem Schamsertal gelegenen Rheinwald schiffte sich schon 1821 nach Amerika ein. Vier Jahre spter folgten ihm Christian Toscan, Alexander und Georg Schwarz sowie Christina und Paul Zoja von Splgen.8 Jeremias Tester, der nachweislich erste Schamser Amerikafahrer, machte sich spter auf den Weg.

Jeremias Tester, fnftes der zehn Kinder von Dorfmeister und Kirchenvogt Antoni Tester und seiner Gattin Barbara Caprez, ist in Rongellen geboren und am 7. September 1798 in Thusis getauft worden. Vielleicht war die Geschwisterschar zu gross, Rongellen vielleicht zu klein, Jeremias Tester verliess seine Heimat. In den 1820er-Jahren betrieb er zusammen mit seinem Cousin, dem Pastetenbcker Johann Caprez von Flerden, eine Zuckerbckerei in Gvle in Schweden. 1825 zog er nach Gteborg,9 und 1826 soll er nach Amerika ausgewandert sein.10 In New Orleans, wo damals bereits einige Bndner als Zuckerbcker ttig waren, fand er eine neue Heimat, heiratete und wurde Vater von zwei Kindern. Jeremias Tester ist am 1. Februar 1852 in New Orleans gestorben, wenige Monate nach seinem Sohn, wenige Monate vor seiner Tochter.11

Vor 1835 ist auch der 1796 in Zillis geborene Padrut oder Peter Thni nach Amerika ausgewandert, der Sohn von Signor Bartholome und Susanna Thni-Fimian. Ob er die Reise aus dem Schams machte oder sich vorher in der Lombardei etabliert hatte, wo sein Vater in Correggio Teilhaber am Caff dei Protestanti war, ist nicht bekannt. 1835 heisst es, er befinde sich gegenwrtig in America. Zehn Jahre spter erkundigt sich sein Onkel, ob Padrut Thni noch in Amerika weile. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.

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