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Ein berührender historischer Liebesroman in den Highlands. - Teil 3 des sechsteiligen Serials »Highland-Melodie« Schottisches Grenzland zu England 1193: Malcolm MacKenzie ist gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Schwager mit König Richard von England ins Heilige Land gezogen. Als die Nachricht von seinem Tod und dem seiner Gefährten Schottland erreicht, wird die Burg von Männern, die in ihr eine leichte Beute sehen, angegriffen und der Sohn Malcoms entführt. Als Spion entsenden sie den scheinbar harmlosen Troubadour John Feather, der nicht nur Informationen sammelt, sondern auch Seana, die Tochter des Laird, betört… Der schottische Troubadour: Er greift zur Laute und nach ihrem Herzen. »Highland-Melodie« ist ein eBook von feelings –emotional eBooks*. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks Genieße jede Woche eine neue Liebesgeschichte - wir freuen uns auf Dich!
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Seitenzahl: 64
Veröffentlichungsjahr: 2014
Susanna Drake
Highland-Melodie 3
Er greift zur Laute – und nach ihrem HerzSerial Teil 3
Knaur e-books
Ein berührender historischer Liebesroman in den Highlands.
Schottisches Grenzland zu England 1193: Malcolm MacKenzie ist gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Schwager mit König Richard von England ins Heilige Land gezogen. Als die Nachricht von seinem Tod und dem seiner Gefährten Schottland erreicht, wird die Burg von Männern, die in ihr eine leichte Beute sehen, angegriffen und der Sohn Malcoms entführt. Als Spion entsenden sie den scheinbar harmlosen Troubadour John Feather, der nicht nur Informationen sammelt, sondern auch Seana, die Tochter des Laird, betört …
Der schottische Troubadour: Er greift zur Laute und nach ihrem Herzen.
John musste zwei Tage im Kerker schmoren, bis der Priester für die Trauung kam. Immerhin hatte er es dort gemütlicher als so mancher andere in seiner armseligen Kate. Seana besuchte ihn jeden Tag mehrmals, brachte ihm die besten Speisen und sorgte dafür, dass es ihm an nichts fehlte und er es in der kalten Feuchte des Kerkers warm hatte. Sie ließ Pfannen mit heißen Kohlen hinunterbringen und tauschte die Kienspäne durch weniger stark rauchende Öllampen aus. Sie sprach viel, erzählte, plauderte, obwohl er gar nicht oder nur einsilbig antwortete, und strahlte jedes Mal bei seinem Anblick so auf, als wäre er ein überaus prächtiger Prinz aus dem Morgenland, der von weither gekommen war, um sie zu freien – und nicht ein langsam verdreckender, griesgrämiger Gefangener, der zur Ehe mit ihr gezwungen werden sollte.
John empfand seine Gefangenschaft als verfluchtes Ärgernis, Seanas Besuche jedoch als Qual. Hatte er sich vorher schon viel zu sehr zu dieser schönen Schottin hingezogen gefühlt, so ließ ihn nun die Aussicht, dass es ihn nur ein Jawort kostete und sie ihm gehörte, kaum zur Ruhe kommen. Er rang mit seinem Zorn, weil er festgehalten wurde, aber in seinen Träumen, auch in jenen, die ihn im Wachzustand heimsuchten, tauchte immer wieder Seana auf. Ihr Haar, ihre Lippen, ihr Lächeln, ihre Hände, von denen er oft keinen Blick lassen konnte, während er mit dem fast unbezähmbaren Wunsch kämpfte, sie möge ihn berühren, streicheln und seine Leidenschaft bis zur Unerträglichkeit steigern.
Er war erleichtert, als der Priester endlich die Burg erreichte und Eamons Männer ihn mit gezückten Schwertern aus seinem Verlies holten und ihn eine Holztreppe hinauf zu den Wohnräumen des Burgherrn scheuchten. Zweifellos war dies einer der Schlafräume der Familie, denn der Bretterboden war sauber gekehrt, und die Wände waren mit gestickten Teppichen verhangen. Gegenüber einem ungewöhnlich großen Fenster stand ein breites Bett mit schweren Vorhängen. Man hatte sogar eine Wanne heraufgeschleppt, und John musste, während ihn drei Männer mit Schwertern umstanden, seine Kleider ablegen und ins Wasser steigen.
»So viel Angst vor einem lächerlichen Barden?«, fragte er, spöttisch auf die Bewaffneten deutend, als Magnus hereinspazierte und sich auf das Bett setzte, um zuzusehen. In seinem Gefolge war eine Magd, die Anstalten machte, John das Haar zu waschen und den Bart zu rasieren.
»Vater geht kein Risiko ein, wenn es um die Ehre seiner Tochter geht«, erwiderte Magnus. Er deutete auf Johns Gesicht. »Ihr solltet Euch ruhig einen Bart wachsen lassen. Das sähe weniger weibisch aus. Aber Euch Sassenachs scheint das ja zu gefallen.«
»Und Ihr wiederum solltet eine gute Schur überlegen«, gab John zurück. »Es sei denn, Ihr hängt an der lebhaften Läusebrut, die in Eurem Bart nistet.« Zu seiner Genugtuung sah er, wie ein Zucken über Magnus’ Gesicht ging und er unwillkürlich nach seinem gepflegten Bart griff. Dann warf er John einen schrägen Blick zu.
»Das warme Wasser verdankt Ihr übrigens meiner Schwester«, stichelte er weiter. »Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man Euch mehrmals im Fluss untergetaucht und mit Sand abgeschrubbt statt mit duftender Seife.«
John gab keine Antwort, sondern beäugte nur misstrauisch das Messer in der Hand der Magd.
»Werdet Ihr Probleme machen?«, fragte Magnus, nachdem er eine Zeit lang zugesehen hatte, wie John rasiert wurde.
John hielt sehr still, als die Frau die Klinge über sein Gesicht führte, und schielte nur aus den Augenwinkeln zu Magnus hinüber.
»Was ich damit meine …«, fuhr Magnus grinsend fort, »… muss ich Euch erst weichprügeln, damit Ihr wisst, dass Ihr vor dem Priester ein Jawort sprechen müsst, oder tut Ihr es aus Klugheit?«
»Junger Schotte«, sagte John mit so viel von einem bösen Grinsen, wie er es unter dem Messer wagte, »glaubt mir, die Prügel würdet Ihr beziehen, nachdem Ihr mich tagelang festgehalten habt. Ihr könntet mich nicht zwingen, wenn ich nicht will. Wie ich mich aber entschieden habe, das werde ich Seana sagen und nicht Euch.« Er atmete auf, als die Frau ihr Werk vollbracht hatte, und rieb sich mit der Hand über das Gesicht. »Ihr habt gute Arbeit geleistet, mein Mädchen. Habt Dank.«
»Ihr könnt meine Dienste gerne täglich haben, wenn Ihr wollt, Barde.« Die Magd packte lachend ihre Sachen zusammen und lief hinaus. John fragte sich, was wohl aus derjenigen geworden war, auf die Calum, der Ochse, sich gelegt hatte.
Magnus sah ihr feixend nach.
John wandte sich nach seinem zukünftigen Schwager um. »Wo ist Seana?«
»In ihrem Zimmer. Sie macht sich für die Hochzeit bereit. Das hier ist meine Kammer, Ihr seht also, Ihr werdet bevorzugt behandelt.«
Darauf hätte John unter diesen Umständen gern verzichtet. »Kann ich Seana sprechen?«
»Erst unten in der Halle.« Magnus erhob sich. »Und jetzt eilt Euch, lasst Eure Braut nicht warten.« Er blieb stehen, als sich John aus dem Bad erhob, und ließ seinen Blick über dessen Körper wandern. »Bei Gott, ich hätte nicht gedacht, an einem Sänger so viele Narben zu sehen. Habt Ihr derart gekräht, dass man versuchte, Euch zum Schweigen zu bringen?«
Die drei bewaffneten Männer lachten, aber es klang gutmütig. Sie hielten ihre Schwerter zwar in den Händen, hatten es sich aber auf Truhen und Stühlen gemütlich gemacht und sahen grinsend zu, wie man aus dem verschmutzten Gefangenen einen passablen Bräutigam machte. John musste widerwillig schmunzeln, als er das von einem der Männer hingehaltene große Leinentuch entgegennahm, um sich abzutrocknen. »Die stammen von eifersüchtigen Gatten, die eine weniger schöne Stimme hatten als ich.«
»Eine weniger schöne Stimme oder einen weniger leutseligen Speer?«, ätzte Magnus. »Aber was auch immer, ich hoffe, Ihr seid in Zukunft klug genug, um Euch nicht mit einem rachsüchtigen Bruder anzulegen, der die Ehre seiner Schwester beschützt.«
»Ihr fangt spät genug damit an. Oder wendet Ihr bei mir andere Ehrbegriffe an als bei diesem Ochsen?«
Das saß. Der heiße Wunsch, diesem zungenfertigen Sassenach eine aufgeplatzte Lippe zu verpassen, stieg so heftig auf, dass sich Magnus’ Fäuste wie von selbst ballten und er einen Schritt auf den Sänger zumachte. Dann jedoch, als er das verärgerte Funkeln in dessen Augen und die schmal gewordenen Lippen sah, entspannte er sich. Dieser Mensch hatte das nicht gesagt, um ihn wütend zu machen, sondern er meinte es ernst. Ihm lag etwas an Seana. Magnus atmete durch und drehte sich um. Zwei Mädchen schlüpften bepackt an ihm vorbei und in die Kammer.
»Nein!«, hörte er John Feathers energische Stimme in seinem Rücken. »Nein, ich trage bestimmt keine um meine Hüften gewickelte Decke! Entweder dieses Mädchen heiratet mich in meinem englischen Gewand oder gar … Was ist das? Das ist nicht meines!«
»Das hat Seana mit den Frauen für Euch gemacht«, sagte eines der Mädchen. »Für die Hochzeit, sie bittet Euch, es zu tragen, da Euer Gewand beim Kampf zerrissen wurde.«
Was in Magnus’ Augen kein Schaden war. Der Barde hatte allzu lächerlich in diesem mehrfarbigen Narrengewand gewirkt, das vielleicht an einen englischen Hof passte, aber nicht mitten in die Highlands. Neugierig blieb er stehen und sah zurück.