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Ein berührender historischer Liebesroman in den Highlands. - Teil 4 des sechsteiligen Serials »Highland-Melodie« Schottisches Grenzland zu England 1193: Malcolm MacKenzie ist gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Schwager mit König Richard von England ins Heilige Land gezogen. Als die Nachricht von seinem Tod und dem seiner Gefährten Schottland erreicht, wird die Burg von Männern, die in ihr eine leichte Beute sehen, angegriffen und der Sohn Malcoms entführt. Als Spion entsenden sie den scheinbar harmlosen Troubadour John Feather, der nicht nur Informationen sammelt, sondern auch Seana, die Tochter des Laird, betört… Der schottische Troubadour: Er greift zur Laute und nach ihrem Herzen. »Highland-Melodie« ist ein eBook von feelings –emotional eBooks*. Mehr von uns ausgewählte romantische, prickelnde, herzbeglückende eBooks findest Du auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.de/feelings.ebooks Genieße jede Woche eine neue Liebesgeschichte - wir freuen uns auf Dich!
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Seitenzahl: 85
Veröffentlichungsjahr: 2014
Susanna Drake
Highland-Melodie 4
Er greift zur Laute – und nach ihrem HerzSerial Teil 4
Knaur e-books
Ein berührender historischer Liebesroman in den Highlands.
Schottisches Grenzland zu England 1193: Malcolm MacKenzie ist gemeinsam mit seinem Bruder und seinem Schwager mit König Richard von England ins Heilige Land gezogen. Als die Nachricht von seinem Tod und dem seiner Gefährten Schottland erreicht, wird die Burg von Männern, die in ihr eine leichte Beute sehen, angegriffen und der Sohn Malcoms entführt. Als Spion entsenden sie den scheinbar harmlosen Troubadour John Feather, der nicht nur Informationen sammelt, sondern auch Seana, die Tochter des Laird, betört …
Der schottische Troubadour: Er greift zur Laute und nach ihrem Herzen.
Als Alasdair ein wenig später auf der Suche nach dem geheimnisvollen Bräutigam durch den Hof wanderte, fuhr ein kräftiger Arm aus dem Dunkel der Tür zum Wehrturm hervor, legte sich wie eine Eisenklammer um seinen Hals und zerrte ihn herein. Ehe er sich wehren konnte, lehnte er auch schon im Halbdunkel an einer Wand, und sein Angreifer hatte ihn fest bei den Schultern gepackt.
»Weshalb bist du hier?«, zischte ihm John Feather zu.
Alasdairs zur Gegenwehr erhobene Fäuste sanken kraftlos herab. Er starrte den Mann vor ihm stumm an, bis er kräftig geschüttelt wurde.
»Rede schon! Ist etwas geschehen? Habt Ihr Iain gefunden?«
Endlich kam Leben in den Schotten. Er deutete mit dem Kopf hinaus auf den Burghof. »Sag nicht, du bist tatsächlich der Barde, den Seana MacLaughley geheiratet hat.« Seine Stimme klang flach.
John sah ihn scharf an. »Der bin ich allerdings.«
»Und wieso …« Alasdairs Gesicht zeigte immer noch einen Ausdruck äußerster Verblüffung, um nicht zu sagen Geistlosigkeit.
John unterbrach ihn. »Was ist mit Iain?«
»Wir haben ihn noch nicht gefunden.«
»Und weshalb bist du hier?«
»Was meinst du wohl? Schließlich bin ich der Onkel des Jungen«, gab Alasdair kopfschüttelnd zurück. Er befreite sich ungeduldig aus dem Griff seines Gegenübers.
John trat einen Schritt zurück und atmete tief durch. Das war die ganze Zeit über seine größte Angst gewesen: dass der Junge tot war, während er noch suchte.
»Nein, nichts Neues, was den Jungen betrifft«, sagte Alasdair beschwichtigend. »Und Malcolm hat sich inzwischen wohl schon völlig erholt. Er war außer sich vor Zorn, als er von Iains Verschwinden erfuhr, und wollte sofort aufbrechen. Ich konnte ihn jedoch überreden, daheimzubleiben. Das heißt …«, fügte er mit einem Zwinkern hinzu, »… es war wohl eher Adelas ehefraulicher Einfluss. Tja, und wo immer ich Rast machte, wurde von dem wimmernden Troubadour gesprochen, der von Burg zu Burg reitet. Da wurde ich neugierig.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Und jetzt du. Ich will hören, weshalb du hier bist. Hast du die MacLaughleys etwa in Verdacht, mit Iains Verschwinden etwas zu tun zu haben?«
»Anfangs ja«, erwiderte John, »aber inzwischen bin ich anderer Meinung.«
»Worauf du dich gleich mit der reizenden Seana MacLaughley vermählt hast?«, fragte Alasdair. Sein Grinsen war anzüglich, aber John ging nicht darauf ein. Er sah zur Tür, weil sich Schritte näherten.
»Das hat sich eben so ergeben«, erwiderte er ausdruckslos. »Ich habe ihr mein Wort gegeben, bis morgen zu bleiben. Du sollst alles wissen, aber nicht hier. Später.« Er schob Alasdair hinaus. »Sei vorsichtig. Es sollte noch niemand erfahren, wie gut wir uns kennen. Man darf mich nicht mit dem Jungen in Zusammenhang bringen, auf diese Weise kann ich mich bei den Gästen unauffälliger umhören.«
»Unauffälliger? Als Bräutigam?« Alasdair lachte vergnügt.
Eamon hatte Alasdair in den Saal geführt, wo er nun mit den anderen Männern im Kreis um die – jetzt kalte – Feuerstelle saß, auf den Knien einen Pokal mit Ale. Sogar Seana hatte sich, etwas hinter den Männern, auf eine an der Wand stehende Bank gesetzt. Alasdair MacKenzie galt hier als besonderer Gast, was nicht nur an der entfernten verwandtschaftlichen Beziehung lag, sondern auch an der Stellung, die die MacKenzies in dieser Gegend der Highlands einnahmen. Vor wenigen Generationen war der Clan nur auf ein kleines Gebiet beschränkt gewesen, aber Arthur, Alasdairs Vater, hatte sehr an Einfluss gewonnen. Er war ein ebenso kriegerischer wie auch umsichtiger Mann, dessen Wort nicht nur bei seinem eigenen Clan viel galt.
Als John ein wenig später ebenfalls den Raum betrat, blieb er verärgert stehen, als Alasdair, der gerade lebhaft erzählte, mitten im Wort innehielt und ihn anstarrte.
»John Feather!«
Eamon warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Du kennst den Barden?«
Alasdair lachte. »Nun, er und seine Laute sind mir nicht völlig fremd.«
»Das ist der Gatte meiner Tochter, von dem ich dir erzählte«, warf Eamon missbilligend ein. »Wie gesagt, du kommst gerade recht zu den Feiern. He, Bela! Steh nicht herum und gaffe! Sag den Mädchen, sie sollen unserem Gast noch Ale bringen!«
»So trafst du Seanas Gatten also bereits früher?«, forschte Magnus, der neben Alasdair saß.
Johns Blick, mit dem er MacKenzie musterte, war zurückhaltend, als er sich neben Seana setzte. Als müsse sie Alasdair und den anderen zeigen, dass sie zu ihrem Barden gehörte, griff sie sofort nach seiner Hand, und er überließ sie ihr gerne. Wie er sie überhaupt gern berührte, gleichgültig, welche Reaktionen das in ihm auslöste. Ihre schlanken Finger fühlten sich gut in seinen an, weich und doch fest und ein wenig rau und schwielig von der Arbeit. Er hätte sie am liebsten an seine Lippen gezogen, um jede Fingerspitze zu küssen. Sie hatte ihr Gesicht Alasdair zugewandt, aber an dem leichten Zucken, dem schnellen Atem erkannte er, dass sie sich seiner Berührung ebenso bewusst war wie er. Er betrachtete ihr Profil, als müsste er es sich für lange Zeit einprägen. Er würde es nach dem heutigen Tag mehr vermissen, als er sich bisher bewusst geworden war.
»Wir haben uns das erste Mal in Winchester getroffen«, sagte Alasdair soeben mit einer großspurigen Geste und lenkte John damit von Seanas Anblick ab. »Er war dort Hofnarr am Hof des englischen Königs.«
John bemerkte, wie Seana neben ihm erstarrte. Er legte seine zweite Hand über ihre verkrampften Finger und drückte sie leicht. »Bestenfalls als Sänger«, erwiderte er schmerzlich zu Alasdair gewandt. »Oder, weil ich den Ausdruck vorziehe, als Troubadour.«
Vom Hof zog der Geruch von Torffeuer herein. Es wurde schon seit Tagen gebacken und vorbereitet; für das erlegte Wild und all die Schafe, Rinder und Hühner, die ihr Leben für Seanas Hochzeit und die Gäste lassen mussten, war es gleichgültig, dass eine der Hauptpersonen in letzter Minute ausgetauscht worden war.
»Was auch immer«, meinte Alasdair, ihn von oben bis unten musternd. »Was könnt Ihr eigentlich noch außer auf der Laute spielen? Auf den Händen gehen?« Er wollte noch etwas dazu sagen, aber Seanas glühender Blick hielt ihn davon ab. Der Schotte lächelte leicht und etwas verlegen. »Verzeiht, Lady Seana. Ich wollte Euch nicht kränken.«
»Das habt Ihr aber getan«, erwiderte sie in einem so barschen Tonfall, wie John ihn noch nicht an ihr gehört hatte. »Denkt das nächste Mal besser darüber nach, was Ihr sagen wollt, bevor Ihr Euren Mund öffnet, Alasdair MacKenzie!«
»Seana!«, fuhr ihr Vater erzürnt auf.
»Schon gut«, fiel Alasdair hastig ein. »Es war mein Fehler. Ich bitte Euch um Verzeihung, Seana, auch wenn ich nicht versprechen kann, dass es nicht wieder …« Sein Blick suchte John Feather.
»Dann solltet Ihr vielleicht ein wenig mehr Mühe in Euer Bemühen um Höflichkeit legen«, schlug der Barde freundlich vor.
»Ein schwieriges Unterfangen, aber ich will mich redlich damit abmühen!« Alasdairs Grinsen war geradezu ansteckend. John lachte, aber Seana wurde immer zorniger. John zog ihre Hand an seine Lippen, das brachte ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Als er sie wieder losließ, fuhr sie, ihrer selbst völlig unbewusst, leicht mit dem Finger über die Stelle, die er geküsst hatte. John konnte den Blick nicht von ihrem Gesicht lassen. Welch ein Mädchen, das seinen Ehemann so vehement in Schutz nahm. War das Stolz? Aber Stolz allein würde nicht dieses wechselnde Farbenspiel in ihre Wangen zaubern, würde ihre Augen nicht so sanft schimmern lassen, wenn sie ihn ansah. Die Hoffnung raubte ihm für Sekunden den Atem. Konnte es sein, dass sie tatsächlich mehr für ihn empfand, mehr in ihm sah, als nur eine Möglichkeit, an Calum Rache zu nehmen? Hatte er zu verbohrt an seinem Stolz festgehalten?
Sie rückte ein wenig näher.
»Ein unerträglicher Mann«, flüsterte Seana. Alasdair war mit Eamon und Magnus in ein Gespräch vertieft, sie unterhielten sich so laut, dass niemand mehr auf Seana und John achtete. »Dabei fand ich ihn früher gar nicht so widerlich. Und fast wären wir Verwandte geworden«, fuhr sie fort. »Gut, dass nichts aus der Heirat zwischen Magnus und Alasdairs Schwester geworden ist.«
Johns Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als Eamon sagte: »Kein Wunder, dass du nichts von der Hochzeit weißt und von dem Fest. Als wir uns zuletzt sahen, warst du unterwegs in den Süden, um deinen Bruder zu treffen und mit ihm gemeinsam ins Heilige Land zu reisen.«
Alasdair warf einen schnellen Blick zu John hinüber, als er sagte: »Das stimmt, ich reiste gemeinsam mit Malcolm und dem Bruder seiner Gattin.«
»Ist das dieser John of Klensey, von dem man bis hierher hören konnte?«, fragte einer der Männer.
»Genau der.«
Eamon nickte zu Magnus hinüber. »Arthur MacKenzie hat auch von ihm gesprochen. Gehört dieser Mann nicht zum Gefolge von König Richard?«, fragte er an Alasdair gewandt, wobei sich seine Mundwinkel etwas herabzogen.
»Das tut er. Oder wohl eher sein Vater«, erwiderte Alasdair. »Er selbst hat zu vielem, was Richard betrifft, seine eigenen Ansichten.«
»Er soll ein tapferer, aufrechter Ritter sein. Ein eher seltener Fall bei einem Sassenach, wie mir scheint.« Magnus warf einen ironischen Seitenblick auf John.
Alasdair hatte diesen Blick bemerkt und lachte. »Da magst du wohl recht haben. Er ist alles das, was ihr sagtet, und noch mehr, auch wenn ich das ihm gegenüber niemals zugeben würde. Und er ist durch die Heirat zwischen seiner Schwester und meinem Bruder nicht nur mit mir verschwägert, sondern auch einer meiner besten Freunde. Ein Mann, dem ich mein Leben unbedenklich anvertrauen würde.«
Er wandte sich an John. »Sagt, Barde, habt Ihr schon von ihm gehört?«
»Mag schon sein«, erwiderte John zurückhaltend.
»Aber Ihr kennt bestimmt eines der Lieder, die man auf ihn gedichtet hat?«