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Keiner schwärmt so wie Eckard Krause. Mit Leidenschaft, Hingabe, Lebenslust, Neugier, leuchtenden Augen und einer gehörigen Portion Übermut erzählt der Vortrags-Künstler von den Herausforderungen Gottes, der immer wieder zum Abenteuer "Liebe" einlädt.
Drei dieser "göttlichen" Liebeserklärungen sind in diesem Buch zusammengefasst. Sie handeln von der wachsenden Sehnsucht nach einem gelingenden und sinnerfüllten Leben - und von der Frage, ob am Ende wirklich ein Himmel auf uns wartet, der schon auf Erden spürbar werden kann.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Eigentlich sehnen wir uns alle nach dem Himmel auf Erden - wie wir diesen urmenschlichen Wunsch nennen, ist gar nicht so entscheidend: Glück, Zufriedenheit, Seelenheil, Gelassenheit, Freude, gelingendes Leben, Erfolg, Liebe, Geborgensein oder geistliche Erfüllung. Irgendwie ahnen wir, dass es so etwas wie das Paradies gibt, inmitten unserer Fragen, Unsicherheiten, Verletzungen und Ängste. Das Merkwürdige daran ist, dass wir dieser tiefen Sehnsucht oft nur schwer Ausdruck verleihen können. Wie soll man in Worte fassen, dass das Herz tanzt, der Geist jubelt, der Körper entspannt und der Verstand plötzlich begreift, was ihn so unruhig sein lässt; wie soll man sagen, dass sich ein tiefer Friede über einen Menschen gelegt hat, in dem alle Bedürfnisse gestillt und selbst alte, schmerzhafte Wunden geheilt werden; wie soll man erklären, dass es einen Zustand gibt, in dem Heiterkeit, Freiheit und innige Zuneigung zu dieser Welt sich fröhlich verbünden und einen unverkrampften Blick auf das eigene Dasein ermöglichen?
Einer, der solche leisen, aber eindringlichen Gedanken in Geschichten, Bildern und Ermutigungen so einfangen kann, dass sie mit einem Mal ganz einleuchtend und zugleich ungemein anregend werden, ist Eckard Krause. Ein begnadeter Erzähler, der einen mit Worten an die Hand nimmt und in eine Welt voller Glaube, Liebe und Hoffnung entführt. Wie ein leidenschaftlicher Koch sucht sich Eckard Krause die besten Zutaten auf dem Markt des Menschseins aus, zeigt, wie man gute von schlechten „Lebensmitteln" unterscheidet und kocht aus all dem etwas, das auf der Seele zergeht. Ich genieße es, wenn er mir das Dasein würzt und den Himmel schmackhaft macht. Hätte ich als „Lebensgourmet" einen „Guide de Pasteurs" zu schreiben, bekäme Eckard Krause fünf Sterne, die Bestnote.
In diesem Buch geht es um die Jagd nach dem Himmel auf Erden, um das, was der Existenz eines Menschen das Fundament gibt, auf dem es sich leben lässt. Befragt man einschlägige Lebensberatungsinstanzen, dann sollte ein „Himmelsstürmer" sich vor allem darum bemühen, glücklich zu werden. Doch wer nur ein bisschen über Glück nachgedacht hat, der weiß, dass am Ende aller Überlegungen immer die Frage nach dem Sinn steht. Nur wer weiß, wozu er sein Leben lebt, kann es auch „sinnvoll" gestalten. Davon handelt der zweite Teil. Zum Glück hat Eckard Krause die Begabung, auf sympathische Weise deutlich zu machen, dass der „Himmel auf Erden" nicht ohne den „Himmel im Himmel" denkbar ist. Was er darunter versteht, macht er in seinem dritten Essay deutlich.
Die hier vereinten Texte sind als Vorträge gehalten worden. Das liest man ihnen von den Zeilen ab - und das ist gut so. Das gesprochene Wort ist eben anders als das geschriebene, manchmal kantiger, manchmal direkter, aber immer mit einer ganz eigenen Kraft. Natürlich wurden die Mitschnitte sprachlich überarbeitet, aber wir haben uns bemüht, möglichst viel von der ursprünglichen Redeform „zu retten". Wenn also zwischen den Zeilen plötzlich ein charmantes Grinsen hervorbricht oder eine leidenschaftliche Stimme sich vordrängt, dann sind Sie mitten drin, in einer der Geschichten des Lebens, die auf ein „Happy End" warten.
Einen gesegneten Lesegenuss wünscht Ihnen
Fabian Vogt
Was braucht der Mensch zum Glücklich sein?
Waren Sie schon einmal auf einem Klassentreffen? Ich erinnere mich an das letzte, zu dem ich gegangen bin. Ich hatte mich richtig darauf gefreut, meine ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler zu treffen, von denen ich die meisten seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ich fuhr also voller Erwartung hin - und dann fing es an. Bei meiner sprichwörtlichen Vergesslichkeit hatte ich erst einmal alle Mühe, mich überhaupt an die Namen zu erinnern, und noch schwieriger wurde es, als wir uns gegenüber standen, und ich die mühsam hervorgeholten Namen den entsprechenden Gesichtern zuordnen musste. Aber irgendwie erkennt man dann doch einen nach dem anderen, und ich war richtig gespannt, was die wohl so alles zu erzählen haben.
Soll ich Ihnen etwas sagen: Es war wahnsinnig enttäuschend! Eigentlich ging es die ganze Zeit nur um Banalitäten - um Essen und Trinken, was man heute so trägt, um ein paar Anekdoten von „damals", um die komischen Lehrer und wie wir sie geärgert haben, und wie die Frisur sitzt. Und als es dann später wurde, ging es auch noch ein bisschen um Sex und um Liebe. Was mich am meisten gestört hat, war diese aufgesetzte Heiterkeit - jeder zeigte sich von seiner Schokoladenseite, machte einen auf „ganz fröhlich", „ganz locker" oder auf „unglaublich attraktiv". Ich dachte nur: „Wir haben uns zwanzig bis dreißig Jahre lang nicht gesehen, jeder der Klassenkameraden hier hat seitdem ein halbes Leben hinter sich gebracht - und es geht immer noch um die alten, gleichen, oberflächlichen Themen wie in der Schulzeit." Es war richtig frustrierend! Ich bin an diesem Abend sehr traurig nach Hause gefahren.
Bei vielen Menschen habe ich den Eindruck - und das sage ich ganz ohne Anklage und ohne Vorwurf - dass sie Jahre um Jahre zubringen, zwar immer älter, aber trotzdem im Lauf der Zeit nicht ein bisschen weiser werden! Was würden diese Menschen wohl antworten, wenn man ihnen die folgenden Fragen stellen würde. „Hey, sag mal:
- Wie war das, als du damals - mit 14, 15 Jahren - angefangen hast, bewusst zu leben?
- Wie war das, als du noch so viele Hoffnungen hattest?
- Wie war das, als das Leben vor dir lag und du jung, agil und dynamisch warst?
- Was ist eigentlich aus all deinen Träumen geworden?
- Hat sich das erfüllt, was du dir zutiefst vom Leben erhofft hast?
- Hast du wirklich gelebt?"
Und wenn diese Menschen ganz ehrlich werden, dann höre ich häufig den Satz: „Ach wissen Sie, gelebt, na ja, - man müsste noch mal zwanzig sein! Man müsste noch mal anfangen können."
Ganz viele Menschen leben über Jahrzehnte rückwärts gewandt. Sie schauen immer zurück auf die schönen verheißungsvollen Zeiten, aber fangen nicht an, ihre Träume umzusetzen. Und das heißt konkret: Es gibt viele, die haben nie gelebt. Irgendwie warten sie immer auf irgendetwas, das noch kommen muss, bevor es richtig losgehen kann.
Selbst junge Leute, die ich frage, sagen mir: „Ja, weißt du, jetzt läuft das noch nicht so richtig. Erst einmal muss ich die Schule zu Ende machen - aber dann..." Und wenn sie die Schule beendet haben: „Hör auf, mich zu nerven! Du kannst dir ja nicht vorstellen, wie das mit meiner Lehrstelle ist! Wenn ich erst mal ausgelernt habe - dann..." Und wenn man sie dann trifft, nachdem sie ausgelernt haben: „Du, ich habe zur Zeit ziemlich viel Ärger mit meiner Freundin! Wenn ich erst mal unter der Haube bin, verheiratet und etabliert..." Und dann sind sie endlich verheiratet und ich meine: „Na, geht es jetzt los?", dann kommt: „Oh, die Kinder! Das ist ein Theater! Wenn die erst mal groß sind, dann..." Irgendwann sind die Kinder groß, aber die Entschuldigungen gehen weiter: „Ach, mein Ischias! Wenn ich erst einmal wieder gesund bin! Dann..." Und wenn man diese Leute irgendwann fragt „Wann gab es denn nun die Zeit, in der du so richtig gelebt hast und aus tiefstem Herzen glücklich warst?", dann sieht man plötzlich leuchtende Augen: „Ja, weißt du, eigentlich, als ich 14 war!"
Wahrscheinlich kennen Sie solche Gespräche: Die vielen vorgehaltenen. Erklärungen, warum es jetzt noch nicht so richtig klappt und was noch alles passieren muss, damit derjenige endlich glücklich werden kann. Vielleicht ertappen Sie sich sogar ab und an selber dabei, dass Sie das Glücklichsein gerade mal wieder auf unbestimmte Zeit verschoben haben, weil erst noch dieser oder jener Lebensumstand geändert werden muss. Schlimm wird es, wenn wir irgendwann entdecken, dass wir unser Leben mit Banalitäten zubringen, nur weil noch nicht alles zum Glücklichsein organisiert ist. Das Problem dabei lautet: Wir haben bloß ein einziges Leben!
Und da werde ich hellhörig und sage ganz klar: „Mein Leben ist mir viel zu schade zum Vergeuden, ich kann es doch nie mehr wiederholen!" Ich möchte nicht zu denen gehören, die am Ende eines Lebens entweder seltsam verbittert in der Vergangenheit leben oder sich von den wenigen Jahren, die noch vor ihnen liegen, das erhoffen, was sie fünfzig oder sechzig Jahre lang versäumt haben. Die Grundlage für ein gelingendes Leben lautet: „Leben Sie jetzt!" Und die dahinterstehende, bohrende Frage: „Können Sie jetzt sagen: „Ich habe ein erfülltes und glückliches Leben?"