Hitzefest - Ilse König - E-Book

Hitzefest E-Book

Ilse König

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Beschreibung

Das, was wir bereits seit Jahren am eigenen Leib spüren, ist wissenschaftlich belegt: Die Welt wird wärmer, längere Perioden außergewöhnlich warmer Tage und Nächte nehmen zu. Daran müssen wir uns gewöhnen. Atemtechniken, Meditationen, unkonventionelle Tricks wie Kühlflaschen oder die richtige Nachtwäsche, Minzlotion und Gurkenmasken, kühlende Sommerküche und coole Drinks können helfen, den Körper gezielt und gesund abzukühlen und den Sommer wieder zu genießen. Auch ein Blick auf die positiven Auswirkungen von Sonne und Wärme auf Gesundheit und Laune sorgt dafür, dass die warme Jahreszeit Spaß macht und dazu einlädt, trotz Hitze wieder lustvolle Feste zu feiern!

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ILSE KÖNIG ULRIKE ZIKA

BEI HITZE COOL BLEIBEN

HITZEFEST

INHALT

Cover

Titel

Impressum

KAPITEL 1

DIE LIEBE ZUR SONNE UND IHRE SCHATTENSEITEN

Sommer, Sonne, Energie

Die große Hitze

Die einen feiern, die anderen stöhnen

Der menschliche Thermostat

KAPITEL 2

DER HITZE DIE STIRN BIETEN

Von anderen Ländern lernen

So bleibt die Wohnung kühl

Bei Hitze gut schlafen

Slip! Slap! Slide!

Wasser in der Waage halten

Die idealen Durstlöscher

Wasserkühlung für den Körper

Minzespray und Gurkenmaske

Kühl wie ein Bergsee

No Sex, no Rock ’n’ Roll?

KAPITEL 3

DIE KÜHLENDE GURKE & DIE HITZE DER CHILI

Die thermische Wirkung von Nahrung

So bringen Sie Frische auf den Teller und ins System

KAPITEL 4

REZEPTE AUS DEM TCM-KOCHTOPF

Playlist: Heißkalt

Team

Rezeptregister

Impressum

KAPITEL 1

DIE LIEBE ZUR SONNE UND IHRE SCHATTENSEITEN

Sommer, Sonne, Energie

Die große Hitze

Die einen feiern, die anderen stöhnen

Der menschliche Thermostat

SOMMER, SONNE, ENERGIE

Ohne Sonne wäre kein Leben auf der Erde möglich. Denn das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen basiert auf Sonnenlicht. Schon unsere Vorfahren waren daher SONNENANBETER.

In vielen Kulturen und religiösen Systemen wurden Licht und Sonne als göttlich verehrt. Und schon früh erkannte man ihre lebensspendende und heilende Kraft. Heute begegnen wir der Sonne am Himmel mit gemischten Gefühlen.

Denn Sonne bedeutet auch Hitze und Stress für den Körper. Rufen wir uns zunächst die guten Seiten der Sonne in Erinnerung: Ein Sonnenbad ist das ideale Mittel, um den Körper zu stärken, leistungsfähiger zu machen und seine Abwehrkräfte zu mobilisieren. Das wusste man bereits im alten Ägypten und in der römischen und griechischen Antike. Mit Solarien und Heliotherapie rückten schon die damaligen Heilkundigen chronischen Leiden und schwermütiger Stimmung zu Leibe. Heliotherapie ist heute ein anerkanntes Naturheilverfahren, welches das Sonnenlicht medizinisch nutzt.

Uns riet die Medizin in den letzten Jahrzehnten in Sachen Sonne zu disziplinierter Enthaltsamkeit. Nach einer längeren Schattenstrecke findet nun in der Fachwelt ein langsames Umdenken statt. Denn so unerträglich heiß die Sonne sein kann, so gesund ist sie auch. Begegnen wir ihr daher, bei aller Umsicht, entspannt. Lernen wir wieder, die Sonne zu lieben. Und mit Hitze umzugehen.

DIE SONNENSEITEN

DER SONNE

Sonne ist ein wahrer Tausendsassa. Der Einfluss der Sonne auf unsere Gesundheit und unseren Gemütszustand ist größer, als wir denken. Bei aller gebotenen Vorsicht spricht viel dafür, dass wir uns dem Sonnenlicht so oft wie möglich genussvoll hingeben.

Sonnenstrahlen unterstützen unseren Stoffwechsel und stärken das Immunsystem. Bereits ein einziges Sonnenbad kann den Sauerstoffgehalt des Blutes deutlich erhöhen. Die UV-Strahlen der Sonne sind imstande, allerlei Bakterien, Viren, Pilze und andere Krankheitserreger abzutöten, und tun bei einigen Hauterkrankungen richtig gut. Ob man es glauben will oder nicht: Studien haben bestätigt, dass maßvolle Sonnenbäder den Blutdruck senken und sich positiv auf Herz und Kreislauf auswirken. Sonnenwärme entspannt und lockert unsere Muskeln. Sonnenlicht bringt mittels Hormonen gute Laune und uns in Stimmung. Es bestimmt den Takt unserer inneren Uhr, die eine Vielzahl der biologischen Funktionen unseres Körpers und die Gehirnaktivität steuert. Und es kann noch viel mehr. Etwa in uns das Sonnenvitamin D erzeugen, das für viele Abläufe im Körper essenziell ist.

SONNE

MACHT GLÜCKLICH

In unserem Gehirn befinden sich kleine Glücksfabriken. Sie produzieren Hormone, die für unser seelisches Wohlbefinden sorgen – nicht von ungefähr werden sie Glückshormone genannt. Am bekanntesten ist SEROTONIN mit seiner stimmungsaufhellenden Wirkung. Sonnenstrahlen kurbeln die Produktion an: Je mehr Sonnenlicht, desto mehr Serotonin schüttet das Gehirn aus.

ES GIBT SECHS SOGENANNTE GLÜCKSHORMONE:

Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Endorphine, Phenethylamin, Oxytocin. Sie entstehen und wirken unterschiedlich. Durch die Sonne wird vor allem die Entstehung von Serotonin angeregt.

SEROTONIN

HORMON FÜR DIE SEELE

Den größten Einfluss auf unsere allgemeine Stimmungslage haben Serotonin und sein Gegenspieler, das Nacht-Hormon Melatonin. Serotonin hebt die Stimmung, macht uns wach, aktiv und energiegeladen, mildert Sorgen und Ängste. Melatonin sorgt unter anderem dafür, dass der Organismus in der Nacht auf Sparflamme läuft, damit er sich erholen kann. Es regt überdies die nächtliche Reparatur von Zellschäden an. Melatonin macht uns aber auch müde und antriebslos. Melatonin entsteht in der Dunkelheit, Serotonin im Licht.

In den dunklen Wintermonaten bildet unser Körper vermehrt Melatonin. Wir kennen es: Der Winter-Blues beschwert die Seele. Sobald es wieder heller wird und die Sonne stärker scheint, signalisiert das Gehirn dem Körper: Melatonin reduzieren, Serotonin hochfahren. Und wie durch ein Wunder bessert sich die Laune. Die Biochemie allein ist es natürlich nicht. Auch Wärme trägt viel dazu bei, dass wir uns wohlfühlen. Und die Befreiung von der dicken Winterkleidung, mehr Luft und Bewegung, das erste Frühlingsgemüse, der Duft nach frischem Gras und dem einen oder anderen Kräutlein. Draußen in den Gärten und Straßencafés sitzen. Aufbruchsstimmung für uns und unsere Hormone.

GUTE LAUNE DURCH

SCHOKOLADE?

Schokolade macht glücklich, heißt es, denn sie enthalte den Glücksstoff Serotonin. Falsch. Keine Spur davon in Schoko oder Kakao. Sondern eine Aminosäure, Tryptophan genannt: Erst bei deren Abbau im Körper entsteht Serotonin. Tryptophan steckt in vielen anderen Lebensmitteln auch, wie zum Beispiel im Frühstücksei. In beiden ist die Dosis allerdings so gering, dass weder Ei noch Schokolade PHYSIOLOGISCH betrachtet als Glücksbringer wirksam werden können. Unabhängig davon kann ein weich gekochtes Ei beim Sonntagsfrühstück schon ein bisschen glücklich machen. Bei der Schokolade resultiert das Glücksgefühl laut Studien daraus, dass wir ihren Genuss mit schönen Erinnerungen und Wohlgefühl, meist aus der Kindheit, verbinden. Aber egal – Hauptsache, sie schmeckt.

VITAMIN D

DAS SONNENVITAMIN

Die Sonne fördert nicht nur die gute Laune, sondern ist auch elementar für die körpereigene Produktion von Vitamin D. Umgangssprachlich auch als Sonnenvitamin bezeichnet, ist es streng genommen kein Vitamin, sondern eine Hormon-Vorstufe, die den Aufbau anderer Hormone steuert. Ausgerechnet mithilfe der sonst so gefährlichen UVB-Strahlen kann der Körper in der Haut Vitamin D herstellen, das schließlich über Leber und Niere weiterverarbeitet wird. Es ist einer der wichtigsten Nährstoffe, die schon unsere Vorfahren kräftig und gesund gemacht haben. Ohne viel Zutun, denn sie hielten sich, anders als wir, weitgehend im Freien auf.

Sonne ist der wichtigste Vitamin-D-Lieferant. „Echte“ Vitamine kann der Körper nicht oder nicht in ausreichender Menge selbst herstellen und muss sie regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen. Die für sein Wohlbefinden notwendige Menge an „Vitamin“ D kann er bei genügend Sonne zu 80 bis 90 Prozent in Eigenregie produzieren. Nur den Rest nimmt er über die Nahrung auf. Vitamin D steckt hauptsächlich in fettreichen Fischsorten wie Lachs, Thunfisch oder Hering, in Milch, Eiern oder getrockneten Pilzen. Und hochdosiert in Lebertran, aber wer mag den schon? Die schlechte Nachricht für jene, die sich vegan ernähren: Die Auswahl an Nahrungsmitteln, die Vitamin D enthalten und für sie infrage kommen, ist sehr begrenzt.

MIT VITAMIN Dist üblicherweise das Vitamin D3 aus einer Gruppe mehrerer D-Vitamine gemeint, die allerdings der menschliche Körper nicht selbst produzieren kann. Sie müssen über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

STARK & GESUND

MIT VITAMIN D

Vitamin D wirkt in erster Linie positiv auf Knochen und Muskulatur, etwa bei der Bildung und Reifung der Knochenstammzellen. Bei Kindern beeinflusst es das Wachstum des Skeletts und der Zähne, bei Erwachsenen schützt es vor Osteoporose – einem übermäßigen Abbau der Knochensubstanz bei zunehmendem Alter. Es fördert die sogenannte Mineralisation der Knochen durch Kalzium und Phosphat, das macht sie, wie auch die Zähne, fest und stark. Es trägt außerdem dazu bei, dass unsere Immunabwehr gut funktioniert.

OHNE SONNE

GEHT ES NICHT

Für die genannten Sonnenseiten der Sonne brauchen wir natürlich sie selbst. Und zwar möglichst ungefiltert. Vitamin D zum Beispiel kann der Körper nur produzieren, wenn die UVB-Strahlen in ausreichender Intensität und im richtigen Winkel auf uns treffen. Das ist um die Mittagszeit der Fall. Wenn die Sonne tiefer als 45 Grad zum Horizont steht, also morgens und abends, funktioniert das nicht mehr richtig.

FAUSTREGEL

Vitamin D wird produziert, solange der Schatten kürzer ist als die eigene Körperlänge.

Zwei- bis dreimal pro Woche für rund 15 Minuten zur richtigen Zeit in die Sonne reicht dem Körper aus, um in den Sommermonaten genügend Vitamin D zu produzieren. Und Reserven für den Winter anzulegen. Vorausgesetzt man blockt sie nicht mit einer Schicht Sonnencreme ab. Hellhäutige Menschen können UVB-Strahlen schneller aufnehmen als dunkelhäutige, durch die Sonne bereits etwas vorgebräunte Haut ist weniger durchlässig als käsebleiche und nimmt die Sonnenstrahlen langsamer auf.

Fensterscheiben lassen ebenfalls nicht genügend Sonnenstrahlen durch. Auch Sonnenbrillen nicht. Sie absorbieren das Licht, das für die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin benötigt wird.

KEINE ANGST

VOR DER SONNE

Ungeschützt in der Mittagssonne! Eine Horrorvorstellung, die gegen alles spricht, was gemeinhin empfohlen wird. Die Sonne hat durchaus ihre Schattenseiten, vor denen wir uns in Acht nehmen sollen. Unser Lebensstil bringt es aber ohnedies mit sich, dass wir uns die meiste Zeit des Tages nicht im Freien aufhalten und Sonne eher meiden als aufsuchen. Dass wir also eher zu wenig als zu viel Sonnenlicht tanken. Das kann unter Umständen zu einem erheblichen Vitamin-D-Mangel führen, der sich nachteilig auf unsere Gesundheit und unsere Stimmung auswirkt. Denn Vitamin D unterstützt unser Gehirn bei der Produktion von Serotonin.

Laut einer norwegischen Studie kann sich der Serotoninspiegel durch VITAMIN D signifikant erhöhen.

Das hat sich herumgesprochen. Vitamin-D-haltige Arzneien boomen seit einigen Jahren. Simpler geht es mit der Sonne.

Sich öfter zu sonnen empfiehlt auch die Fachwelt wieder ausdrücklich, nachdem das lange verschrien war. Selbstverständlich mit Augenmaß. Dazu gehört es auch, die Haut zu schützen, wenn wir uns länger der Sonne aussetzen. Stichwort: Sonnencreme.

DIE GROSSE HITZE

Die Sonne hat es sich mit uns schon eine Weile verscherzt.Genauer gesagt die SOMMERSONNE.Die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling oder milde, herbstliche Sonnentage, bevor der Winter kommt, mögen wir sehr.

Auch gegen die Wintersonne ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil. Unbehagen bereiten uns sommerliche Höchsttemperaturen, zunehmende Hitzewellen, Nächte ohne Abkühlung und Tage, an denen uns die heiße Luft den Atem raubt.

GLOBAL GESEHEN SIND DIE TEMPERATUREN HEUTE HÖHER ALS WÄHREND DER LETZTEN 2000 JAHRE.

Unsere Sommer waren früher „schön warm“, wir genossen das prachtvolle Wetter, liebten es, bei Badeausflügen in der Sonne zu braten. Endlich Sommer! Es zog uns in südliche Länder, um ordentlich Wärme und Sonne zu tanken. Nie oder ganz selten fanden wir es zu heiß. Heiß war es in Afrika, Indien oder den Wüstenstaaten. Das hat sich geändert. Durch die Klimaveränderung erwärmt sich die Erde stetig. Warm ist es nun in isländischen Sommern, Alaska, Sibirien und, im Vergleich zu früher, sogar in der Antarktis. In den mittleren Breiten hingegen messen wir im Sommer Hitzerekorde.

HEISS, HEISSER

AM HEISSESTEN

„Es ist heiß!“ – was bedeutet das eigentlich genau? Das lässt sich unmöglich einheitlich festlegen. Es ist nicht nur die auf dem Thermometer angezeigte Temperatur. Neben ihr spielen auch Wind, Luftfeuchtigkeit und Sonnenstrahlung dabei mit, als wie heiß wir einen Tag empfinden. Bei Wetterprognosen wird daher oft die faktische wie auch die gefühlte Temperatur angegeben.

Die Meteorologie nennt einen Tag, an dem die durchschnittliche Temperatur 25 Grad erreicht oder überschreitet, einen Sommertag. Ab 30 Grad spricht sie von einem heißen oder Hitzetag, ab 35 Grad von einem Wüstentag. Das ist nicht überall gleich: In Großbritannien zum Beispiel wird eine mittlere Temperatur von mehr als 20 Grad bereits als „hot day“ bezeichnet. Tropennacht heißt durchwegs eine Nacht, in der die Temperatur nicht auf unter 20 Grad sinkt.

AM HEISSESTENist es nicht in der Mittagssonne, sondern etwa um 16 bis 17 Uhr. Zwar steht die Sonne zu Mittag am höchsten, heizt aber die Luft erst dann richtig auf.

Für den Begriff Hitzewelle gibt es keine allgemeingültige Definition. Üblicherweise wird eine längere Phase von aufeinanderfolgenden heißen Tagen so bezeichnet. In unseren Breitengraden spricht man meist ab einer Temperatur von 30 Grad an mindestens drei Tagen in Folge von einer Hitzewelle. Dauert die ununterbrochene Hitze mehr als 14 Tage, spricht man von einer langen und extremen Hitzewelle.

Fast jedes Land definiert den Begriff Hitzewelle ein wenig anders. Die Schweiz kombiniert zum Beispiel die Lufttemperatur mit der Feuchtigkeit und berechnet einen Hitzeindex. Erst wenn der Hitzeindex für drei bzw. fünf Tage einen festen Wert überschreitet, sprechen die dortigen Wetterfrösche von einer Hitzewelle bzw. einer extremen Hitzewelle.

DIE METEOROLOGIEin Deutschland und Österreich verwendet heute die Bezeichnung „heißer Tag“, in der Schweiz ist „Hitzetag“ verbreiteter. Auch die ältere Bezeichnung Tropentag ist noch gebräuchlich.

WIEN SO HEISS

WIE SKOPJE

Diese Schlagzeile war im Juli 2019 der Aufreger in den österreichischen Gazetten. Ein Forschungsteam der ETH Zürich fand in einer viel beachteten Studie heraus, dass die Erderwärmung das Klima in etwa 80 Prozent der weltweit größten Städte drastisch verändern wird. In europäischen Metropolen werden die sommerlichen Temperaturen voraussichtlich im Schnitt um 3,5 Grad, im Winter um 4,7 Grad steigen. Die Höchsttemperaturen im heißesten Monat des Jahres sollen bis zu etwa 8 Grad zulegen – mit Spitzenwerten in Belgrad und Wien. Im Jahr 2050 könnten in London Temperaturen wie derzeit in Barcelona herrschen. In Wien könnte es so heiß sein wie im nordmazedonischen Skopje, in Madrid wie in Marrakesch oder Fez, in Berlin wie im australischen Canberra.

SPIELT DAS

KLIMA VERRÜCKT?

Studien zeigen, dass unser Temperatur-Klima nicht unbedingt verrückter ist als am Ende des 19. Jahrhunderts. Neu ist, dass heiße Wetterabschnitte zu- und kalte Phasen abgenommen haben. Dieser Trend zeichnete sich in den vergangenen vier Jahrzehnten klar und deutlich ab.

Es gibt beträchtlich mehr tropische Nächte, außergewöhnlich warme Tage, länger andauernde Hitzeperioden als früher, die Jahreshöchsttemperaturen haben zugelegt. In Sachen Kälte ist es genau umgekehrt: Die Extreme haben sich abgeschwächt.

In jüngster Vergangenheit wurden in Deutschland, Österreich und der Schweiz fast durchwegs Hitzerekorde gebrochen. Die drei heißesten jemals gemessenen Sommertemperaturen gab es in den 2000er- und 2010er-Jahren.

Die Zahl der heißen Tage mit mindestens 30 Grad ist im vergangenen Jahrzehnt deutlich gestiegen, selbst in Lagen über 1000 Metern Seehöhe.

KEINE GUTEN

AUSSICHTEN

„Diese Entwicklung setzt sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahrzehnten fort. Bei weltweit unverändertem Ausstoß von Treibhausgasen werden Sommer, die heute extrem heiß sind, Ende des Jahrhunderts der Normalfall sein. Einzelne Hitzesommer werden dann noch extremer sein als heute“, sagt die Wissenschaft .