Hochdeutsche Gedichte - Johann Meyer - E-Book

Hochdeutsche Gedichte E-Book

Johann Meyer

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Beschreibung

Neben Meyers plattdeutschen Dichtungen lieferte er auch einige Werke in hochdeutsch ab. Dieser Sammelband beinhaltet weit über hundert seiner schönsten Gedichte.

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Hochdeutsche Gedichte

Johann  Meyer

Inhalt:

Johann Meyer – Biografie und Bibliografie

Lyrische Gedichte.

Meiner Mutter.

Früh!

Primula!

Liebster Tag.

Vorfrühling.

Kleine Lerche!

Im Frühling.

Singen.

Finkenschlag.

Du schöner Wald!

Stellaria.

Die Augen dein, die blauen.

Was ich möchte.

Glücklich.

Du gleichest einer Rose.

Leuchtet still auf mich hernieder.

Ich hab' in's Auge dir gesehen.

Rosenzeit.

Kosen.

Himmel und Sterne

Süß Empfinden

Erstes Grün.

Liebe.

Der Liebe Stätte.

Im Herzen

Mein Schatz – dein Auge.

Dein Auge und mein Herz

Abend.

Schlafe, süß Liebchen mein!

Schlaf' ein , mein Lieb, in Frieden

Ständchen

Liebchens Kranz

Was möcht' ich sein?

Ich kann es nicht.

Beim Scheiden.

Zum Abschied.

Kurzer Frühling

Klage aus der Ferne.

Sehnsucht.

Trost.

Ich weiß wohl fern ein liebes Haus!

Drüben in weiter Ferne

Gute Nacht!

Mondschein-Abend.

O, Mondenschein!

Schlaf' süß, mein Lieb!

Im Mondenschein.

Sehnsucht.

In der Dämmerstunde.

Der Lieder Heimat.

Nacht.

Wunsch

Geteilt

Wonne lächelt draußen wieder.

Weihnachtabend

Ständchen aus der Ferne.

Hoffnung im Winter.

Herz voll Winter.

Zur Nachtzeit.

Einsamer Gang.

Ahnung.

Trauer.

Nein, ich kann es nimmer fassen!

O, sage nicht nicht: Wir scheiden!

Ohne dich!

Eisblumen.

Sturm.

Am Abend vor ihrem Geburtstage.

Rose.

Das war ja nichts!

Blaue Kränze.

Stiller Schmerz.

Einst.

Und wenn aus weiter Ferne.

Mitternacht.

Schwermut.

Im Winter.

Schneestille.

Schneeflocken.

Schneeflocken sind meine Lieder.

Schneeglöckchen.

Hin.

Schließ' auf dein Auge!

Spät.

Wendung.

Deine Schwestern.

Bald.

Meine Lieder.

Vermischte Gedichte.

Kiel.

Kiel

Frau Kilia am Ostseestrand.

Kiel.

Frühling.

An die Lerche.

Ein Morgen.

Liebliche Rose!

Der Sonntagmorgen auf dem Lande.

Abendfeier.

Nachtlied.

Erntelied.

Alter

Herbstlied

Kein Jubel, keine lauten Lieder

Im Herbste

Herbststurm

Draußen streut der Winter Flocken

Blüh'n an deinem Fenster die Blumen von Eis

In der Nacht

Die Sterne.

Sternenblick.

Die Nacht hat ihre Sterne.

Nachts.

An teurer Stätte.

Wechsel

Was klagst du?

Beim Scheiden

Herzenssprache

Mit den andern willst du wandern?

O, klage nicht, o zage nicht!

O, sei nicht herzlos!

Erdrückt

Du wünschest wohl die Zeit heran.

Wie manche Nacht, wie manche.

Memento mori!

Die Guten halten es mit Gott.

An einen Dichter.

Guter Rat.

Carpe Diem!

Lied

Die Übersendung von Rosen

Zu einem Strauß Mädchenröte.

Zum letzten Strauß.

Du!

Mit des Jahres Ende.

An die Reinen.

Sieh hin, es geht zur Neige!

Weihnachtsabend.

Weihnacht-Abend.

Zum Weihnacht-Abend.

Zum Geburtstage.

Am Weihnacht-Abend.

Zum neuen Jahre.

Zum neuen Jahre.

In der Neujahrsnacht.

Neujahrsgruß.

Osterlied.

Ostermorgen.

Pfingsten.

Pfingsten.

In schweren Stunden.

Beim Tode eines Kindes.

Nach schwerer Krankheit.

Die Gräber auf dem Friedrichsberger Friedhofe.

Dulce et decorum est pro patria mori!

Soldatenlied.

So macht's der Ulan!

So kommt's!

Hurra!

Viktoria!

Zum 2. September.

Den Gefallenen.

Beati donantes!

Alma mater.

Ad hospitem.

Die Kanalfee.

Für die Kinder.

An den Storch.

An den Kuckuck.

Schlägerei.

Laterne! Laterne!

Die Blätter fallen.

Der Winter.

Knecht Ruprecht.

An die Kinder

Dem Jugendboten am Sylvesterabend.

Weihnachtsabend.

An die Konfirmanden.

Palmarum.

Kleinigkeiten.

Anna.

Bertha.

Du rote Rose.

Nichts ziert die Jugend so sehr.

Das Leben ist eine Reise.

Ein Tropfen im Meer'.

Die Augen offen.

Hab' Gott vor Augen.

Und wärst du noch so reich geboren.

Aller guten Dinge.

Fleiß.

Sprich nie: mir wird die Zeit so lang.

Verlange nicht.

Wer ist der Beste?

Das merk' dir, mein Lieber.

Einmal ist keinmal.

Sicherlich meint.

Muß.

Schmollen.

Ergeht dir's gut.

Der böse Neid.

Wer da glaubt, er sei klug.

Scheinen lügt.

Wenn zwei sich zanken.

Anhalten tut kriegen.

Verstehst du, auf den rechten Raum.

Das Glück ist Glas.

Wer kann von Glück.

Zwischen heut' und morgen.

Unglücklich ist.

Du suchst das Glück auf allen Gassen?

Warum klagen?

Das merke, wer gefrevelt hat.

Nachsicht und Liebe.

Ist deinem Bruder was gescheh'n.

Warst du so vermessen.

Wessen Liebe der Preis?

Zeig' dem Schicksal dich als Mann.

Tue Recht.

Ohne Sorgen.

Lieber um bescheid'nen Genuß.

Du sitzest still an deinem Herd.

Ob Freude dir den Busen schwellt.

Es ist doch wirklich kurios.

Wer glaubt, daß er sich ärgern muß.

Geht's dem Bösen gut.

Bist du unzufrieden mit deinem Los.

Hat einer dir getan ein Leid.

Geht's einmal nicht nach deinem Sinn.

Wenn einer, was er konnte, tat.

Du gehst und klagst.

Du seufzest und die Träne rinnt.

Das tröste dich.

Bist du der Trübsal.

Wenn du so recht müde bist.

Durch Gottvertrau'n und mut'ge Tat.

Nur Mut, nur Mut, trotz allem Leid!

Einmal muß sich alles legen.

Vor einem Rätsel stehn alle wir.

Gott ist Liebe.

Schließ' jeden Tag die Rechnung ab.

Unser Leben ist kurz.

Wie es kommt, ist's nimmer schlecht.

Wohin du dich auch verirrst.

Wie mancher schloß die Augen zu.

Dank' Gott, daß dir es nicht vergönnt.

Die Jahre verstreichen.

Mein!

Ach, was ist Reichtum!

Entsag'! entsage!

Ich wollt', ich wär' reich!

Wenn du vergnügt beim Glase warest.

Gib gern von deinem Überfluß.

In vino veritas.

O, glaube mir, in gut und bösen Tagen.

Ich bin ich.

An gutem Stoff' gebricht es nie.

Du klagst, daß man diir Unrecht tut.

Hält man deine Gedichte.

Wirst in den Schatten du gestellt.

April! April!

Regen! Regen!

Als im Garten soeben.

So klein und gering.

Was still die kleine Blume beut.

Ihr Blumen blau und rot.

Dich sticht die Nessel.

Am Hasel die Äste.

Die Schmarotzer im Rosenstrauch.

Ein Schneckenhaus.

Fällt ein Blatt vom Baum'.

Auch das kleinste Tier.

Das Tier auch steht in Gottes Schutz.

Fürwahr, der Mensch hat kein Gemüt.

Versünd'ge dich an keinem Tier'.

Ein Haustier quälen?

Wer irgendwo ein Tier gequält.

Keins deiner Tiere hab' es schlecht!

Tierquälerei ist wie Verrat.

Jeder Arbeiter ist.

Wenn ein Dorn dich sticht.

Schnee! nichts als Schnee!

Du reichst die Hand zum Abschied mir.

Wieder mal in stiller Nacht.

Daß der Himmel dich schütze!

Kummer und Trübsal sind überall.

Hat man verlästert dich.

Es ist mal so im Menschenleben.

Verlästert werden ist zwar hart.

Zwei Bücher.

Das Buch der Bücher.

Die Musik ist für Gefühl und Gemüt.

Wie eine Rose.

Das deutsche Lied.

Mag, was im Haine der Musen erblüht.

Ob dein Gedicht gut oder nicht.

Nun hast du alles hübsch und fein.

Und bist du dreißig Jahre tot.

Macht dir ein Rezensent Verdruß.

Ehrenpreis.

Hochdeutsche Gedichte, J. Meyer

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

86450 Altenmünster, Loschberg 9

Deutschland

ISBN:9783849631659

www.jazzybee-verlag.de

www.facebook.com/jazzybeeverlag

[email protected]

Johann Meyer – Biografie und Bibliografie

Dichter, geb. 5. Jan 1829 in Wilster in Holstein, verstorben am 16. Okt. 1904. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Meldorf studierte er in Kiel und wurde Lehrer in Altona. Ab 1862 Direktor der von ihm gegründeten Idiotenanstalt (psychiatrische Klinik) in Kiel, veröffentlichte hochdeutsche Gedichte (2. Aufl. 1887), Gedichte in dithmarscher Mundart (3. Aufl. 1887) sowie Festspiele u.a. Dramen.

Wichtige Werke:

Dithmarscher Gedichte, Hamburg 1858.Gröndunnersdag bi Eckernför, Leipzig 1873.Plattdeutsche Gedichte in dithmarscher Mundart,Hamburg 1876Uns' ole Modersprak, Hamburg.Hochdeutsche Gedichte, Kiel.Kleinigkeiten. Sinnsprüche in hochdeutscher Sprache, Hamburg.

Lyrische Gedichte.

Meiner Mutter.

Dir, der ich alles, alles danke, Was ich im Leben mir errang, Dir bringt mein Herz, das müde, kranke, Der Lieder beste, die ich sang! O, nimm sie hin, du Teure, Gute, Und ist es schon zu spät, – vergib! Ich schrieb sie ja mit meinem Blute Und weih' sie deiner Mutterlieb'!

Du hast dem kindlichen Gemüte, Was groß und schön, zuerst gezeigt! Der Poesie vielsüße Blüte Ward mir aus deiner Hand gereicht! Es liegt die Heimat meiner Lieder In jener Zeiten gold'nem Traum! So geb' ich denn von Herzen wieder Dir heut', was mir gehörte kaum!

O, daß ich nicht an jenem Morgen Es bringen konnte, wo beglückt Wir Kinder, deinem Aug' verborgen, Dir noch den kleinen Tisch geschmückt! Fast ist ein Jahr dahingeschwunden, Bald naht des Tages Wiederkehr, – Doch du bist fern, – und diese Stunden Sie kommen nimmer, nimmermehr!

Wo längst des teuren Vaters Hülle Zur ew'gen Ruhe hingebracht, Da liegst auch du und schlummerst stille In kühler Erde dunkler Nacht! Schlaf' süß! – bis dahin dringt kein Kummer; Denn alle Schmerzen bannt der Tod! Wer gönnte dir nicht süßen Schlummer Nach solchen Lebens Müh'n und Not?!

Zehn Kinder! – Tag und Nacht ohn' Ende, Was hast du nicht für sie getan?! Wie haben deine harten Hände Geebnet uns're Lebensbahn! Wie hast du bis zur letzten Stunde Und noch im Sterben immerzu Geliebt sie all' aus Herzensgrunde, Du liebe, teure Mutter, du!

Und kam der Kummer unverschuldet, Wie standhaft hast du allezeit, Wie fromm und glaubensfroh erduldet, Was Gott beschert an Weh und Leid! Nicht wissend, wie wir's tragen sollten, Uns zeigte das dein frommer Sinn! Und wenn wir schier verzagen wollten, Dein Mut half uns darüber hin!

Dir war die reine Menschenliebe Des Lebens heiligstes Gebot! Der schönste aller Herzenstriebe, Zu lindern armer Menschen Not! Wer so gestillt Bedrängter Schmerzen, Der hat genügt der höchsten Pflicht, Und blühen wird's auf seinem Herzen Von Rosen und Vergißmeinnicht!

Daß wir dich schon gelegt darnieder, Von wannen keine Wiederkehr! O, kämest du noch einmal wieder, Wie kurz auch dein Verweilen wär'! Ich wollt' dich um Vergebung bitten, Dir küssend dein lieb Angesicht, Für das, was du um mich gelitten, Und du bist tot! – ich kann es nicht!

O Mutter, Mutter, meine Arme Leg' ich um den verlass'nen Stein Und bitte, daß sich Gott erbarme, Um deiner Liebe willen, mein! Nun dich die andre Welt empfangen, Verzeihe meinem Lebenswahn! Du weißt es, wo ich fehlgegangen Und nicht der Lieb' genug getan!

Dir, der ich alles, alles danke, Was ich im Leben mir errang, Dir bringt mein Herz, das müde, kranke, Der Lieder beste, die ich sang! Wer weiß, wie bald auch ich schon wand're, Nimm hin sie, eh' mir kommt die Nacht! In meinem Herzen keine and're, Der ich sie lieber hätt' gebracht!

Früh!

Vom Sonnenstrahle Ward's Bienchen wach, Zum ersten Male Ein Frühlingstag!

Nun spreiz' Dein Röckchen Im gold'nen Schein, Schneeglöckchen, Schneeglöckchen, Und läut' ihn ein!

Komp.: 1-st. v. Cl. Serpenthien, desgl. 1-st. v. Th.Stoltenberg.

Primula!

Als ich dich heut' erblühen sah Auf dunklem Waldesgrunde, Du kleine, leuchtende Primula, Wie ward mir wonnige Kunde Vom König Lenz mit der Blumenkron'! Im süßen Kusse hing er schon An deinem duftigen Munde!

Liebster Tag.

Der ist mir der liebste Tag, Wo aus blauer Luft Voll Sonnenschein Über des Winters Gruft In die Welt hinein Jubelt der erste Lerchenschlag!

Vorfrühling.

O, schöner Tag, mit deiner Luft, der heil'gen, Sei mir gegrüßt, wo heut' zum ersten Male Der Frühling wachgeküßt vom Sonnenstrahle, Die Augen öffnet, seine blauen Veilchen!

Ein Blick von ihm, – und wonnevolles Walten Erlöst die Welt aus ihren starren Banden; Vom Todesschlaf' ist die Natur erstanden Und muß zum Tempel Gottes sich gestalten.

Und Keime schwellen, – junge Halme sprießen, Am Baum die Blätter aus den Knospen blicken, Als wollte alles, alles still sich schmücken, Im Festgewand den lieben Gott zu grüßen.

Wie Sabbat ist es heute! – Weihrauchdüfte Aus Blumenherzen süß den Dom durchdringen; Die Lerche hebt zum Himmel ihre Schwingen, Ein Loblied Gottes schmetternd durch die Lüfte.

Und träumend über grünbedeckte Stufen, Das Liederherz voll seliger Gedanken, Sieht man den Dichter durch die Hallen schwanken, Ein Priester, – und vom heil'gen Geist berufen!

Kleine Lerche!

Lockt der erste Sonnenstrahl Blumen aus dem Grunde, Kleine Lerche, wieder mal Bringst du frohe Kunde!

Bringst sie für mein Liederherz, Und es folgt dir gerne, – Jubelnd steigst du himmelwärts In die gold'ne Ferne!

Im Frühling.

Wenn ausgetobt des Winters Nacht, Zur neuen Pracht die Erd' erwacht, Und alles lebt und liebt, Wenn Blatt und Blüte sich geküßt, In Jubel laut das All zerfließt, Und Frühling mich umgibt:

Dann, – ist's des Himmels Vorgefühl? Ist's Frühlingspracht, ist's Saitenspiel, Was mich so schnell erweicht? – Ich weiß nicht, wie ich's nennen soll, Das Herz ist mir so übervoll, Das Auge ist mir feucht

Singen.

Wenn's Frühling ist, die Blumen blüh'n, Und tausend Knospen springen, Wenn's droben blau und drunten grün, Dann fühl' ich's mächtig in mir glüh'n, Und singen muß ich, singen!

Die Lerche schwärmt im Jubelschall. Daß Wies' und Äcker klingen. Im Haine schlägt die Nachtigall, Zum Liede wird das ganze All, Und singen muß ich, singen!

Komp.: 4-st. v. Ed. Schilling.

Finkenschlag.

Beim König Lenz im Blumenland Ist Regimentstrompeter Herr Fink, der lust'ge Musikant, Und's Schmettern das versteht er.

Er kann mit seinem frohen Schlag' Die Menschenbrust bewegen, Als wie ein frischer Frühlingstag Nach langersehntem Regen

Du schöner Wald!

Du schöner Wald, nun laß dich grüßen! Sternblum' und Anemone blühn, Es blau'n die Veilchen dir zu Füßen, Und Primeln leuchten aus dem Grün; Und die in deinen Zweigen wohnen, Die kleinen Sänger allzumal, Sie schmettern aus den dunklen Kronen Längst ihre Lieder froh zu Tal.

Am Morgen, wenn verglüh'n die Sterne, O, wie so gern flücht' ich zu dir! Der Welt und ihrem Treiben ferne, Wie labt sich meine Seele hier! Wo ich am liebsten Andacht halte Und wieder fromm, wie einst als Kind, Im Glauben meine Hände falte, Es ist, wo deine Hallen sind.

Wie hat, wohin den Blick ich wende. Dich Gottes Huld so reich bedacht! Wo schufen jemals Menschenhände Ihm einen Dom von solcher Pracht? Und was im Sonnenschein, im Wetter Durch seine Kuppeln rauschend geht, Es ist das Lied der grünen Blätter Von deines Schöpfers Majestät!

Komp.: 4-st. und 1-st. v. Em.Baldamus.

Stellaria.

Grüß' dich Gott, Stellaria, Kleiner Stern im Grünen! Sind die lieben Veilchen da, Bist auch du erschienen.

Blühet bei einander traut, Habt euch wohl so gerne; Wo ein liebes Auge blau't, Leuchten auch die Sterne.

Komp.: 2-st. v. Cl. Serpenthien.

Die Augen dein, die blauen.

Die Augen dein, die blauen, Die sind so licht und hehr, Als wären's die hellsten Sterne Im blauen Himmelsmeer'.

Die Augen dein, die blauen, Die sind ein stiller See, Auf dessen Grunde wohnet Die allerschönste Fee.

Und in die dunkle Tiefe Muß seh'n ich und wieder seh'n, Sollt' auch mein Glück für immer Dabei zu Grunde geh'n.

Was ich möchte.

Mit den Blumen möcht' ich sprechen, Suchte mir die schönsten aus, Die es gäbe, sie zu brechen Dir zum duft'gen Busenstrauß.

»Grüßt sie zärtlich«, würd' ich sagen, »Kleine Blümchen allzumal! Sollt' sie euch am Herzen tragen, Grüßet sie viel tausendmal!«

Mit den Vöglein möcht' ich singen Traut mein Lied in deiner Näh', Daß in's Herz dir sollte klingen All mein Wünschen, all mein Weh.

Möchte dann, daß für die Lieder, Für die Blumen, süß und klein, Nur ein einzig Lächeln wieder Strahlten mir die Augen dein!

Komp.: 2-st. von L. Fr. Witt, desgl. 4-st. von C. W. Prase.

Glücklich.

Ich möcht' es den Blumen allen Erzählen, so viele da blüh'n, Die sollten es leise dir lallen, Daß ich so glücklich bin.

Ich möcht' es der Nachtigall sagen Im dunkelsten Waldesgrün, Sie sollte es flöten und schlagen, Daß ich so glücklich bin.

Möcht' blicken zum Himmel, dem blauen, Wenn nachts die Sternlein erglüh'n, Die sollten's dir anvertrauen, Daß ich so glücklich bin.

Ich möcht' es den Wolken sagen, Die leise vorüberzieh'n, Sie sollten es zu dir tragen, Daß ich so glücklich bin.

Möcht' dem Walde mein Herz austauschen Im tiefsten, nächtlichen Grün, Er sollte es flüstern und rauschen, Daß ich so glücklich bin.

Ich möchte nur Lieder dichten Und nichts als von Liebe darin, Die sollten es weithin berichten, Wie glücklich, so glücklich ich bin!

Du gleichest einer Rose.

Du gleichest einer Rose, Vom Frühlingskuß erwacht, Der aus dem dunklen Schoße Des Kelches die Freude lacht.

Du gleichest in der Höhe Den gold'nen Sternelein, Sie leuchten mir das Wehe Der Sehnsucht ins Herz hinein.

Ich möcht' ein Lied wohl singen. Das sollt' dir ähnlich sein; Doch ach, wie könnt' es klingen So selig, so süß und rein!

Leuchtet still auf mich hernieder.

Leuchtet still auf mich hernieder Deines Auges lichter Stern, O, dann hab' ich alles wieder, Alles, was mir sonst so fern!

Wie so wonnig, wie so selig Fühl' ich dann mein ganzes Glück, Und im Herzen wird allmählich Mir zum Liede jeder Blick!

Ich hab' in's Auge dir gesehen.

Ich hab' in's Auge dir gesehen, Es war wie selig Träumen mir, Wie leises Frühlingsauferstehen Der sanfte Seelenblick von dir.

Und tief in's Herz ist mir gedrungen Dein Name und mit ihm dein Bild, Hab' nur von dir, von dir gesungen. War nur von deiner Lust erfüllt.

Und Engel weilten rings im Kreise, Es ward das Herz zum Paradies! O, laß mich träumen! – leise! leise! – Die Lieb' ist doch so wundersüß!

Komp.: 4-st. v. C. Meyer.

Rosenzeit.

Da ließ der Lenz sich leis' hernieder Beim Festgesang der Nachtigall. Und als er kam, erwachten wieder Die kleinen Blumen überall.

Das ist ein Flüstern, ist ein Kosen, Das ist der Liebe süße Macht, Und überall sind auch die Rosen Im grünen Strauch' schon aufgewacht.

Und sollte meine Tat es sprechen, Wie du mir lieb bist, du allein, Ich müßte alle, alle brechen Und dir sie vor die Füße streu'n!

Kosen.

»Candida formosae decerpes ora puellae.«Vergil.

Wenn irgendwo an einem Strauch' Die vollen Rosen glüh'n, Dann kommt des Zephyrs sanfter Hauch, Als wär's ein allgewohnter Brauch, Und bebt und schwebt durch ihn; Er kommt, verliebt zu kosen Mit Rosen.

Es kommen Schmetterling' und Bien', Die Käfer allzumal, Libellen, golden, blau und grün, Durchschwärmen und durchsäuseln ihn; Es kommt der Sonnenstrahl. Und alle, alle kosen Mit Rosen.

Wer säh' den Schönen ins Gesicht, Der Wangen Rosenglut, Wer sah' der Äuglein Silberlicht, Das Liebe spricht, und hätte nicht Es zu versuchen Mut, Geheim einmal zu kosen Mit Rosen!?

Himmel und Sterne

Mag auch sich schwarz mein Himmel Mit Wolken überzieh'n, Kein Stern der Hoffnung wieder Nach Sturm und Wetter glüh'n:

Ich habe dennoch beides, Den Himmel licht und rein, Dazu o, zwei der schönsten Liebsüßen Sternelein.

Dein Herz das ist mein Himmel. Dein Auge ist mein Stern, Da bin ich überglücklich Und allem Kummer fern.

Dein Auge, ruht's in meinem, Dein Herz an meiner Brust, Mir ist, – – ich könnte sterben Vor lauter Glück und Lust!

Süß Empfinden

Das ist ein süß Empfinden, Und Süß'res gibt es nicht, Wenn aus der ersten Knospe Die erste Liebe bricht!

Und wenn die Herzen schlagen, Und wenn der Sturm beginnt, Und wenn in eins verschmolzen Die Seelen beider sind,

Und wenn die Tränen fließen, Der Freude helle Flut, Und wenn sich Blicke küssen Und Aug' in Auge ruht:

Das ist ein süß' Empfinden, Ein Drang von Lust und Schmerz, Als wär' für diese Erde Zu groß das kleine Herz!

Komp.: 4-st. v. C. W. Prase, desgl. 4-st. v. L. Meyer, desgl. 1-st. v. Cl. Serpenthien, desgl. 1-st. v. Fr. P. Neglia.

Erstes Grün.

Bist du es nicht mit deiner Lust, Du Zeit der gold'nen Liebe? Du Lenz mit deiner grünen Brust, Voll all der süßen Triebe?

Mir brachte leis' dein erstes Grün Die ersten Liebesschwingen Und ließ die Lieder all erblüh'n, Es laut der Welt zu singen.

Nun wird die Erd' zum Paradies, Zum schönsten aller Sterne! O Lieb', o Leben, beid' so süß! Wie hab' ich euch so gerne!

Der Himmel blau, – die Erde grün, Im gold'nen Licht der Sonne! – Und so viel Blumen, als da blüh'n, So viel der Lust und Wonne!

Liebe.

O Wonnelust! o süße Schmerzen! Arm ist das Herz, das nie geliebt! Der Liebe Glut im tiefen Herzen, Das ist das Schönste, was es gibt!

Das Leid in seiner Nacht beglücken, Als Mensch auch wirklich Mensch zu sein, Den Bruder an die Brust zu drücken, Ein Leben schließt's voll Wonne ein!

Die Welt ist ja so reich an Schmerzen! – Wer eine Träne nie gestillt, O, der hat nie in seinem Herzen Das Himmelreich der Lieb' gefühlt!

Laßt hoch die Becher überschäumen. Ihr reicht zu viel der Liebe nie! Ihr Wonnesein, ihr süßes Träumen Schafft alles um zur Poesie!

Voll heil'ger Macht, voll ew'ger Lieder, Schafft sie das Weh zur höchsten Lust! Und tausend Engel schweben nieder, Und ihre Heimat wird die Brust!

Der Liebe Glut im tiefen Herzen, Das ist das Schönste, was es gibt! O Wonnelust! o, süße Schmerzen! Arm ist das Herz, das nie geliebt!

Komp.: 1-st. v. C. W. Prase.

Der Liebe Stätte.

Sag' an, mein Lied, mein Saitenspiel, Das schon von Lieb' erklang so viel, Wo denn die Liebe wohnet Und thronet.

Allüberall in der Natur Wohnt sie auf jeder Blütenflur Im kleinen Heiligtume Der Blume.

Sie wohnt, wo Philomele schlägt, Und wo der Zweig ein Nestlein trägt. Wo Blatt und Blüt' sich grüßen Und küssen.

Sie wohnt, wo ward auf dieser Erd', Was Odem hat, ein Platz gewährt, Daß ihre süße Gabe Es labe.

Sie wohnet, wo bei dunkler Nacht Hoch oben strahlt des Himmels Pracht Weit, weit in blauer Ferne Der Sterne.

Im Auge wohnt sie hell und rein, Oft golden, wie der Sonne Schein, Oft unter stillem Sehnen Der Tränen.

So hat die Lieb' ihr Haus erbaut Allüberall, wohin man schaut Und hat auf jeder Stätte Ihr Bette.

Und eh' du dir es recht bewußt, So weilet sie mit süßer Lust, Mit leisen Wehmutsschmerzen Im Herzen!

Komp.: 1- u. 2-st, v. Cl.Serpenthien, desgl. 1-st. v. C. W. Prase.

Im Herzen

Tief in mein stilles Herze Bist du gezogen ein, Sollst dort im Reich der Lieder Die einz'ge Herrin sein. Mein Lieb, nun sei zufrieden; Was wolltest noch dazu? Bist ja in deiner Heimat, Du liebes Mädchen du!

Komp.: 4-st. v J. Kapitain.

Mein Schatz – dein Auge.

Dein Auge ist ein Edelstein, Ich habe mit dem Herzen mein Den teuren Schatz bezahlt, Er funkelt, wie der Sterne Licht, Wenn's durch die Nacht, die dunkle, bricht Und aus dem Himmel strahlt.

Dein Auge ist ein Diamant, Der Sonne ew'gem Glanz verwandt, Wenn hoch der Himmel blaut; O, wie so hold ihr gold'ner Strahl! O, wie viel Lust und Glück zumal, Wohin sie segnend schaut!

Und zög' der König morgen ein Und böt' mir für den Edelstein