Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Michaela Metzger beschreibt mit viel Herz und Humor ihre erlebten Irrungen und Wirrungen auf der Suche nach ihrem Traummann. Wer, wie die Autorin, seine Suche bereits erfolgreich beendet hat, wird sich gewiss schmunzelnd an der einen oder anderen Stelle wiedererkennen. Für Menschen, die sich gerade auf der Suche nach einem Partner befinden enthält dieses Buch viele Anregungen wie man es (nicht) angehen sollte und macht Mut seine Träume weiter zu verfolgen. Denn oft kommt die Erfüllung aus einer ganz anderen Richtung als zunächst gedacht.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 114
Veröffentlichungsjahr: 2013
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Mein Traummann aus dem Internet
Für alle Single-Frauen (natürlich auch Männer) dieser Welt und für Mama, die einmal sagte,
ich solle ein Buch schreiben.
Wunderbares World Wide Web
Aller Anfang ist schwer
Eintausendundeins Moritze
Schnuckelbärchen70, Zitronenfalter80?
Ausschlussverfahren
Sterndeutung
Das Leben ist live
Der Abenteurer
Der Opelfahrer
Der Bodybuilder
Die Sexsucher
Der Ästhet
Der Biker
Pause
Neues Spiel – neues Glück
Und wie ging es weiter?
Wie die Zeit vergeht
Glück
Home-Shopping, Home-Office, Home-Banking. Das machen mittlerweile schon die Teenies mit „Links“. Alles, also jedenfalls fast alles, lässt sich vom PC aus regeln, wir brauchen praktisch gar nicht mehr aus dem Haus zu gehen. Höchstens bis zur Haustür, um vom Paketdienst die Bestellung von vorgestern entgegenzunehmen. Lange war mir das suspekt, doch mittlerweile finde ich es sehr praktisch, denn es ist eben so, dass man als Mutter überwiegend die gleichen täglichen Anlaufstellen hat. Ein wenig raus kommt man schon als Single-Frau mit Kleinkind, aber halt nur z. B. bis in den Kindergarten oder zum Kinderarzt, bis zum nächsten Kindergeburtstag oder zur Oma, und natürlich zur Arbeit. Man ist eben ein klitzekleines bisschen eingeschränkt. Aber auch ohne Kleinkind sieht sich eine Frau über 30, die mitten im Job und dem übrigen Leben steht, vor der komplizierten Herausforderung einen Mann zum Verlieben zu finden. Und da hilft die moderne Technik ein gutes Stück in unserer Welt, das Leben, wenn es sein muss, von zu Hause aus zu managen. Die Vorteile dieses Systems erschließen sich einem nach und nach, wenn man keine andere Wahl hat oder wenn man einfach Lust dazu hat. Vieles habe ich bereits online erworben, z.B. eine Gartenbank, bunte Vorhänge, geblümte Tapete, ein klappbares Beistelltischchen, eine handbemalte Vase, Essen, Medizin, Bücher, CDs, Fahrscheine, nicht zuletzt Klamotten, Klamotten und noch viel mehr. Doch mich bewegte die Frage aller Fragen. Die Frage, die sich weltweit alle Single-Frauen sehnsüchtig jeden einsamen Abend auf der Couch stellen: „Wie und wo lerne ich einen interessanten, klugen, gut aussehenden, erfolgreichen Mann kennen?“ Also dachte ich mir, wieso machst du dir nicht diese technischen Werkzeuge zu Nutze und baust an deinem Beziehungsglück? Mach doch einfach mal was anderes! Und schon war mein neues Projekt „Home-Dating“ geboren. Sie glauben nicht, was eine Frau (bestimmt auch ein Mann) da alles erleben kann. Ich habe so meine Erfahrungen gemacht und trotzdem nicht aufgegeben. Einfach weitergemacht bis zum Happy End. Auf den folgenden Seiten nehme ich Sie mit auf meine kleine Reise in die Welt des Online-Dating und erzähle Ihnen die Geschichte meines persönlichen E-Darlings.
Aller Anfang ist schwer
Es, oder besser gesagt, ich war soweit. Ich hatte einen Entschluss gefasst. Weil, es reichte mir jetzt langsam mit dem Alleinsein. Allein kochen, allein einkaufen, allein saubermachen, allein auf der Couch sitzen, allein spazieren gehen, allein ausgehen, allein frühstücken, allein sauer sein, allein, allein, allein. Ich wollte ihn endlich kennenlernen. Ihn, meinen Traummann, Seelenpartner, Weggefährten, Abenteurer und Ritter. Diesen einen Menschen, von dem jede Frau träumt. Den wollte ich, jetzt! Es wurde ja auch langsam Zeit, schließlich hatte ich die 30 längst überschritten und einen ziemlichen Umweg gemacht. Doch nun durfte mal was passieren. Es sollte ja nicht mein Leben lang nur bei der Idealvorstellung eines geeigneten Partners für mich bleiben. Ich hatte genug geträumt und jetzt musste ich mal Nägel mit Köpfen machen, wie man so schön sagt. Aber was - und wo - und wie? Wie fängt man damit an? Nägel… ja, Nägel… ich musste noch welche haben, und einen Hammer zum Hämmern. Irgendwo. Als ich mich von meinem Mann trennte, legte ich mir gleich so eine bescheidene Erstausstattung Handwerkszeug in Plastikdosen zu und verstaute sie in einem Minischränkchen für den Fall, dass ich mal was zu Schrauben hatte und so. Dort fand ich es auch. Grundsätzlich war da erst mal alles vorhanden, um ein Bild an die Wand zu hängen, eine Lampe zu installieren, eine Spüle auseinanderzulegen, eine Gartenbank zusammenzubauen oder ein Loch zu bohren. Natürlich alles mit der Hand, nix da Akku-Schrauber oder so, alles Frauenpower. Handwerklich hatte ich, auf mich alleine gestellt, doch einiges Geschick bewiesen. Ich bin auch mächtig stolz darauf, alle Lampen, wirklich alle, selbst angebracht zu haben. Es dauerte so drei Stunden, da ich ein paar Kabel zunächst falsch angeschlossen hatte und einfach kein Licht aus der Birne herauskommen wollte. Doch zu guter Letzt klappte es dann doch. Also, zurück zu den Nägeln… Nägeln mit Köpfen… Hammer… Ich dachte nach, wo ich anfangen könnte zu hämmern. Alles fängt ja bekanntlich mit einer Idee an, also im Kopf. Ich musste auf alle Fälle erst einmal schauen, was dort so rumschwirrte, bevor ich es festklopfen konnte. Mit sämtlichen Verwirrungen und Irrungen bezüglich meiner Beziehungsvorstellungen und meinem sogenannten Idealmannsbild musste ich zunächst aufräumen. Die weiblichen Vorstellungen variieren ja durchaus wöchentlich und schließlich ändert man seinen Geschmack hier und da. Um einen Schritt weiterzukommen, musste ich mir ernsthaft Gedanken machen, was ich wollte. Ja, was wollte ich denn? Wollte ich eine wilde, abenteuerliche, prickelnde Beziehung? Wollte ich eine liebevolle, zärtliche, beständige Beziehung? Konnte ich auch beides gleichzeitig bekommen? Hmm… ich musste eine eindeutige Richtung einschlagen und begann, meine Wünsche genauer zu definieren und festzulegen. Was sich als schwieriger herausstellte, als ich dachte, denn man will ja laufend was anderes. Und darüber hinaus werden unsere Wünsche und Vorstellungen auch noch oft von außen, von oben und unten, egal ob im Kino, im Heimkino, durch die Freundin, die Mama oder einfach nur im Alltag beeinflusst. Überall traf ich auf gut gemeinte Ratschläge und Ideale. Eine Freundin pries unterschiedliche Beziehungs- bzw. Lebensmodelle an. Ich könne es beispielsweise wie Inka machen, die mit ihrer Tochter alleine lebt und ab und zu eben einen Freund zum Spaß hat. Oder ich könne doch die Geliebte des Herrn Schimmer werden…!!?? Der habe Geld und könne mich verwöhnen. „Ihr macht immer mal was Schönes zusammen und das reicht doch, ansonsten hast du deine Ruhe“, wie sie meinte. Da hatte sie Recht (vielleicht ist dieses Modell doch allgemein nicht ganz auszuschließen). Oder mit einem Typen in zwei Wohnungen nebeneinander leben wie die Frida Kahlo. Ich weiß, sie, also meine liebe Freundin, wollte mich nur vor unnötigem Leid bewahren und kam dabei sogar auf die Idee, das ist schon einzigartig, mich mit ihrem Mann anbandeln zu lassen. Natürlich nur für so nebenher, damit er auf gewissen Gebieten besser ausgelastet ist. Mir fehlten die Worte (zumindest für einen Moment) und ich musste lachen bei der Vorstellung. Das nannte ich eine echte Freundin. Ein Bekannter gab mir den wertvollen und tatsächlich ernst gemeinten Hinweis, ich solle mir „was Interessantes“ anziehen, mich an einem sonnigen Tag in einem teuren Kurort auf eine Parkbank setzen und der Rest würde sich schon ergeben. Wie bitte?? Ich war wirklich überrascht, und wer weiß, welch inspirierende Ideen der eine oder andere noch so für mich parat gehabt hätte. Ich hab dann allerdings niemanden mehr gefragt. Sicher, ja, diese Formen des „Kennenlernens“ und des „Miteinanders“ haben so ihre Vorteile, doch für mich war nicht das Richtige dabei. Ich und der Mann meiner Freundin… Nee, echt nicht. Ich und ein älterer Herr mit viel Geld… Nee, auch nicht. Keine der aufrichtig gemeinten Ideen überzeugte mich. Das war alles nix für mich. Man hat ja so seine Träume und Ideale. Nicht nur die Singles. Denn warum sonst lassen sich billige Alpen- oder Arztromane so gut verkaufen? Geheime Wünsche und Idealvorstellungen schlummern in der bravsten Hausfrau und während sie, den Einkaufskorb voll für die ganze Familie gemächlichen Schiebens Richtung Kasse geht, schweift ihr Blick über vielversprechende Hochglanzbilder und sie fällt mitten im Leben in den süßesten Tagtraum, den man sich denken kann. Aber nur ganz kurz, is` ja klar. Sie versinkt ganz in den Titel des Groschenromans, der etwa so heißt: „Arzthelferin Cindy“ oder „Glühende Gipfel“ oder „Rettung in letzter Sekunde“. Wenn diese Schlagworte nicht ziehen, gibt es da noch die ganz schlimmen historischen von der Sorte, die dann so heißen: „Der Duke von Ellingburg Castle“ oder so was, „Flucht von Schloss Darkmore“ oder „Allein unter Piraten“ (da fällt uns gleich Johnny Depp ein, der jetzt ja wieder vorübergehend solo ist). So oder so ähnlich klingt das ganze Zeug. Auf der Titelseite ist ein muskulöser, wahnsinnig gut aussehender, leicht barbarisch wirkender Mann aus dem 18. Jahrhundert zu sehen, der seine (bewusstlose) Angebetete in den Armen hält. Viel mehr braucht die Phantasie nun nicht mehr, um eine ungeheuerliche, romantische Geschichte daraus zu basteln. An einem guten Tag kann eine Frau in sekundenschnelle ein episches Werk daraus stricken. Mir fällt ein … eine frühere Schulfreundin hatte mir mal zur Erweiterung meines (einschlägigen) englischen Vokabulars aus ihrem Fundus einen prickelnden Historischen geliehen. Es zeigten sich daraufhin bei mir suchtartige Symptome. Damals, also mit 17, fand ich das unheimlich interessant und ich vergriff mich noch 1- oder 2-mal. Vielleicht waren es auch 4- oder 5-mal oder so. Heute, wo ich ja soooo vieles mehr weiß, erinnere ich mich noch mit einem milden Lächeln an meine total unwiderstehlichen, männlichen und starken, sinnlichen und zärtlichen Vorbilder darin. Nicht dass ich diese bis dato aufgegeben hätte. Selbstverständlich handelte es sich stets um gutgekleidete, überaus erfolgreiche Herren. Doch so sehr ich im echten Leben auch Ausschau hielt nach genau so einer Sorte wildem Mann, der gleichzeitig auch liebevoll, fürsorglich, elegant und reich sein musste, gelang es mir selbst auf größeren öffentlichen Veranstaltungen und Events nicht, einen zu erspähen. Ich donnerte mich etwas auf und ging in die Disco. Nichts geschah. Ich machte einen auf leger und ging ins Kino. Nichts geschah. Ich besuchte im „Kleinen Schwarzen“ eine Bar. Auch nichts. Nix. Niemand. Jedenfalls nichts und niemand Brauchbares. Kein piratenähnlicher Mann in Sicht. Abgesehen davon wollte ich