Homöopathische Behandlung bei akuten und chronischen Erkrankungen - Heiner Frei - E-Book

Homöopathische Behandlung bei akuten und chronischen Erkrankungen E-Book

Heiner Frei

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Beschreibung

Eine sichere Arzneimittelwahl mit der Polaritätsanalyse und Bönninghausen-Methode - auch bei knappen Zeitressourcen. Unter Einhaltung aller wichtigen Regeln der homöopathischen Kunst ermöglicht Ihnen diese Arbeitsweise eine zuverlässige und rasche Mittelwahl. Im Mittelpunkt der Anamnese stehen das Eigentümliche und Charakteristische eines Symptoms, was sich besonders in den Modalitäten zeigt. So lässt sich eine sichere Mittelbestimmung bereits mit wenigen, qualitativ hochwertigen Symptomen durchführen. Für die Fallaufnahme hat der Autor repertoriumsspezifische Fragebögen und Checklisten für akute und chronische Krankheiten entwickelt. Die erfolgreiche, praktische Anwendung dieser Arbeitsmittel ist durch zwei Studien evaluiert und hat sich in der Praxis bewährt. Ein strukturiertes Konzept für den Praxisalltag: Fallaufnahme mit hoher Erfolgsquote!

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Homöopathische Behandlung bei akuten und chronischen Erkrankungen

Effiziente Mittelfindung mit der Polaritätsanalyse

Heiner Frei

2., aktualisierte Auflage

12 Abbildungen 4 Tabellen

Karl F. Haug Verlag · Stuttgart

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Anschrift des Autors:

Dr. med. Heiner Frei

Kreutzplatz 6

3177 Laupen

Schweiz

1. Auflage 2008

Die 1. Auflage erschien unter dem Titel:

Effiziente homöopathische Behandlung. Ein strukturiertes

Konzept für den Praxisalltag

© 2011 Karl F. Haug Verlag in

MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Oswald-Hesse-Str. 50, 70469 Stuttgart

Unsere Homepage: www.haug-verlag.de

Zeichnungen: Christoph Frei, Bern

Umschlaggestaltung: Thieme Verlagsgruppe

Umschlaggrafik: Christoph Frei, Bern

eISBN: 978-3-8304-7552-1

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigen Entwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierung oder eine Applikation erwä;hnt wird, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht.

Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung ür Dosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere ür Vervielältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

FürHanskaspar, Christoph,Anna und Sophie

Geleitwort

Der durch seine dokumentierten Erfolge in der ADS/ADHS-Behandlung ausgewiesene Verfasser gründet sein hier auf andere Krankheitsbereiche ausgeweitetes methodisches Vorgehen bei der Symptomenerhebung auf die Verwendung von Fragebögen. Der diesen im Allgemeinen anhaftende fragwürdige Ruf beruht üblicherweise auf dem Einwand, dadurch dem Patienten eine freie Äußerung seiner Leiden zu verunmöglichen und Gefahr zu laufen, ihn in bestimmte Richtungen zu drängen. Im Einzelnen könne es dazu beispielsweise durch die Verwendung von Alternativfragen oder solcher, die nur mit Ja oder Nein zu beantworten sind, kommen, oder allein schon dadurch, dass auf bestimmte Leibesbereiche hingewiesen und der Patient sich zur Stellungnahme gedrängt fühle. Schließlich könne man ihn nicht beobachten, um im Zuge dessen abzuschätzen, welcher Wert dem betreffenden Aspekt zukäme.

Diese Einwände sind nicht leichterdings zu verwerfen, sondern erfordern eine nähere Betrachtung der Thematik. So sei zunächst daran erinnert, dass bereits Hahnemann durch seine bedeutende Korrespondenzpraxis genötigt war, die Patienten zu einer genauen Symptomenbeobachtung anzuhalten. Daher legte er ihnen die Lektüre des Organon nicht nur deshalb nahe, um sie auf die Grundprinzipien der Homöopathie einzustimmen und für deren Verfahrensweise das erforderliche Verständnis zu entwickeln, sondern auch gerade um sie für eine effiziente Symptomenwahrnehmung zu öffnen, worauf er zahlreiche Paragrafen mit einschlägigen Beispielen verwandte.

Darüber hinaus widmete der besonders in Fragen der homöopathischen Praxis so talentierte Bönninghausen diesem Gesichtspunkt eine mehr als zwanzig Druckseiten umfassende Abhandlung (Die homöopathische Diät, 2. Auflage, Münster 1833) und listete darin nach dem Kopf-zu-Fuß-Schema die verschiedenen Leibesbereiche mit ihren zugehörigen speziellen Eigenheiten so detailliert auf, dass sich dieser Text durchaus als Stammvater der Fragebogentradition bezeichnen lässt. Um in der historischen Entwicklung fortzufahren, sei auf den zwischen 1900 und 1911 entstandenen Privatdruck J. T. Kents verwiesen, der sich auf über dreißig eng bedruckten Seiten eigens an brieflich behandelte Patienten wendet und in seiner Genauigkeit den vorgenannten Fragebogen bei weitem übertrifft. Da sich in der Geschichte der Homöopathie Fragebögen zur Symptomengewinnung nachweislich bis in die Gegenwart einen Platz erobert haben, ist die Stellung der Grundfrage längst überfällig: Bei Einhaltung welcher Kriterien kann deren Anwendung sinnvoll sein? Hier im Zuge bedeutender, im Rahmen einer ausgedehnten homöopathisch-pädiatrischen Landarztpraxis gewonnener Erfahrungen eine Antwort gefunden zu haben, ist zwar lediglich ein Nebenprodukt der von Herrn Kollege Dr. Frei vorgelegten Arbeit, aber deshalb kein weniger verdienstvolles. So benutzt er Fragebögen unter folgenden Voraussetzungen: Zuerst erfolgt die gewöhnliche klinische Anamneseerhebung einschließlich Diagnosestellung, wonach die Entscheidung fällt, ob eine homöopathische Behandlung überhaupt indiziert ist. Im positiven Fall verlässt der Patient die Praxis mit dem einschlägigen, auf seinen Leidensbereich zugeschnittenen Fragebogen, der nach Art einer Checkliste ausgewählte, für die Mittelwahl häufig relevante Aspekte thematisiert, ohne zu suggerieren, und erhält nun zwei bis vier Wochen Zeit zu entsprechenden Beobachtungen. Dabei hat es sich dem Autor als besonders hilfreich erwiesen, dadurch den Patienten überhaupt auf Umstände, die sich möglicherweise beobachten lassen, aufmerksam zu machen. Darin liegt vermutlich die Stärke seiner Vorgehensweise, denn nicht wenige unserer Patienten sind überhaupt nicht damit vertraut, in dieser detaillierten Weise ihre krankhaften Phänomene wahrzunehmen. Schließlich spricht der Verfasser die abgelieferten Aufzeichnungen mit dem Patienten durch, sodass er die Stimmigkeit jeder Angabe abschätzen kann, und nimmt eine ergänzende Befragung vor. Darüber hinaus gewährt sein jeweiliger Fragebogen in bestimmten Abschnitten die freie Symptomenäußerung, sodass auch Symptome, die nicht im Fragebogen aufgeführt werden, Erwähnung finden können und ein Symptomenverlust begrenzt wird. Dem Werk sei auf seinem Weg in die Praxis gewünscht, dass es diese zum Wohle der Patienten befruchten möge.

Glees, im Februar 2007

Dr. med. Klaus-Henning Gypser

Der ist kein Arzt

der das Unsichtbare nicht weiß,

das keinen Namen hat,

das keine Materie

und doch seine Wirkung hat.

Paracelsus

Vorwort

Ein Arzt, der Homöopathie in der medizinischen Grundversorgung anbietet, ist mit dem Dilemma konfrontiert, dass er pro Konsultation in der Regel nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat, die korrekte homöopathische Mittelfindung jedoch häufig einen hohen Zeitaufwand erfordert. Ziel dieses Buches ist es, mit der hier vorgestellten Arbeitstechnik, unter Einhaltung aller wichtigen Regeln der homöopathischen Kunst, ein effizientes Arbeiten zu ermöglichen. Die hier dargestellten Erkenntnisse wurden in der stark frequentierten pädiatrischen Praxis des Autors entwickelt und erprobt. Einerseits ging es darum, die Gesetze und Regeln der Homöopathie herauszukristallisieren, die für eine erfolgreiche homöopathische Verordnung unerlässlich sind, um andererseits auf Unnötiges verzichten zu können. Dabei haben sich die ursprünglichen Anweisungen Hahnemanns, Bönninghausens und Herings als wesentlich herausgestellt; es wurden jedoch noch einige Modifikationen vorgenommen:

Als Hilfsmittel für eine zeitsparende und präzise Fallaufnahme werden repertoriumsspezifische Checklisten für akute Krankheiten und repertoriumsspezifische Fragebögen für chronische Krankheiten vorgestellt. Eine mit diesen Hilfsmitteln verkürzte Fallaufnahme widerspricht zwar der von Hahnemann geforderten freien Fallaufnahme, der Autor geht aber davon aus, dass auch Hahnemann, der selbst eine sehr umfangreiche Sprechstunde führte, seine Arbeitsweise der Patientenzahl anpassen musste. Die Checklisten und Fragebögen sind in der praktischen Anwendung rigoros evaluiert worden und haben sich bewährt. Bei ihrer Ausarbeitung spielte Paragraf 133 im Organon eine wesentliche Rolle: Hahnemann formuliert darin die Erkenntnis, dass das Eigentümliche und Charakteristische eines Symptoms sich ganz besonders in den Modalitäten zeigt. Gemütssymptome und Empfindungen hingegen weisen in ihrer Formulierung einen sehr hohen Subjektivitätsgrad auf und sind deshalb eher weniger zuverlässig. Sie sollten möglichst nicht an die Spitze der Arzneimittelbestimmung gestellt werden, können aber nach Würdigung all dessen, was als zuverlässig gelten kann, den abschließenden Ausschlag für ein bestimmtes Arzneimittel geben.

Hinsichtlich der Methodik wurde das geniale Konzept der Kontraindikationen Bönninghausens zur Polaritätsanalyse erweitert, das einen hochpräzisen Materia-medica-Vergleich ermöglicht. Mit diesem Vorgehen kann eine genaue Mittelbestimmung bereits mit relativ wenigen (aber qualitativ hochwertigen) Symptomen vorgenommen werden.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Verwendung des bestmöglichen Repertoriums. Hier hat sich das Bönninghausen Taschenbuch 2000, eine von allen späteren Zusätzen befreite Version des Taschenbuchs 1846, für den täglichen Gebrauch als optimal erwiesen. Obschon es nur 133 Arzneimittel umfasst, lassen sich damit die meisten Fälle sehr gut lösen. Es ist davon auszugehen, dass die umfangreichen Repertorien, die heute oft bevorzugt werden, durch Zusätze von vielen Seiten eine hohe Fehlerhäufigkeit aufweisen. Mit dem Taschenbuch 2000 und dessen Software, in das auch die Polaritätsanalyse integriert ist, kehren wir zurück zur Quelle, in deren Nähe „das Wasser bekanntermaßen am reinsten ist“. Dennoch bleibt natürlich die Revision der ganzen Materia medica ein wichtiges Fernziel, um den großen Schatz an homöopathischen Arzneimitteln optimal ausschöpfen zu können. Mit der hier vorgestellten Methode liegen die Heilungsquoten trotz der Beschränkung auf 133 Arzneimittel deutlich über dem üblichen Niveau. Interessant ist, dass der bisherige Arzneimittelschatz der Homöopathie auf diese Art viel opti maler genutzt werden kann, und nicht selten so genannte kleine Mittel zu sehr schönen Heilungen führen. Durch die erhöhte Treffsicherheit der Verordnungen und die klare Methodik sind – unter Wahrung der homöopathischen Individualisierung – auch homöopathische Doppelblindstudien mit einer guten Erfolgsaussicht möglich. Nachdem es in der ADS/ADHS-Doppelblindstudie (Frei, 2005) dank dieser Optimierungsschritte gelungen war nachzuweisen, dass sich die Wirkung homöopathischer Arzneimittel signifikant von Placebo unterscheidet, konnte die Optimierung in angepasster Form auch auf andere, der homöopathischen Behandlung zugängliche Krankheiten übertragen werden. Dies ist das Thema des vorliegenden Buches, das sich an alle homöopathischen Ärzte richtet, denen effizientes Arbeiten ein Anliegen ist.

Während also der erste Teil des Buches der Methodik, insbesondere der Einführung der Polaritätsanalyse gewidmet ist, enthält der zweite Teil die Geniussymptome der 133 Arzneimittel aus Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch 2000. Als Nachschlagewerk konzipiert, ermöglicht er während der praktischen Arbeit einen schnellen erweiterten Materiamedica-Vergleich.

Ziel des vorliegenden Werkes ist es, dem Leser eine klare, reproduzierbare Methode der homöopathischen Fallaufnahme zu vermitteln, die mit einem verhältnismäßig geringen Zeitaufwand verbunden ist und sich in der klinischen Erprobung mit hohen Erfolgsquoten vielfach bewährt hat.

Möge das Buch dazu beitragen, der Homöopathie den Stellenwert zu geben, der ihr in einer zukünftigen sanften medizinischen Grundversorgung zum Wohle vieler Patienten zukommen soll.

Ein ganz herzlicher Dank gilt meinem Freund Dr. Klaus-Henning Gypser, der die Entstehung des Manuskripts mit seinem fachlichen Rat begleitete, es kritisch sichtete und Korrekturen anregte, wo sie erforderlich waren. Mit seiner Unterstützung ist ein Werk entstanden, das das Potenzial in sich trägt, die Praxis der Homöopathie effizienter zu gestalten, als wir es mit herkömmlichen Vorgehensweisen gewohnt sind. Ebenso herzlich danke ich Herrn Dr. Sverre Klemp vom Haug Verlag, der die Ausstattung des vorliegenden Buches maßgeblich beeinflusste und ebenfalls erheblich zum Gelingen des Werkes beitrug. Vielen Dank auch dem gesamtem Verlagsteam, insbesondere Herrn Cornelius von Grumbkow und Frau Cornelia Kost, für die immer harmonische und wertvolle Zusammenarbeit. Ein weiterer liebevoller Dank gilt schließlich meiner Frau Lotti und meiner Familie, die sich mit allen Diskussionen, die die Entstehung eines solchen Werkes begleiten, geduldig auseinandersetzten.

Laupen, im Juli 2007

Dr. med. Heiner Frei

Inhalt

Geleitwort

Vorwort

Grundlagn

1 Die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Homöopathie

1.1 Der Krankheitsbegriff

1.2 Similia similibus curentur

1.2.1 Hahnemanns Hypothese zum Wirkungsprinzip der homöopathischen Arzneimittel

1.2.2 Das Ähnlichkeitsprinzip

1.2.3 Die Arzneimittelprüfung am Gesunden

1.2.4 Die Potenzierung der Arzneimittel

1.3 Die Rangordnung der Symptome des Patienten

1.4 Der Genius des Arzneimittels

1.5 Bönninghausens Therapeutisches Taschenbuch 1846/2000

1.6 Das praktische Vorgehen Bönninghausens

1.7 Die Kontraindikationen

1.8 Ein Fallbeispiel Bönninghausens

1.9 Die Verlaufsbeurteilung

2 Optimierung der Behandlung mit Polaritätsanalyse, repertoriumsspezifischen Checklisten und Fragebögen

2.1 Einführung

2.2 Die Polaritätsanalyse

2.3 Die Zuverlässigkeit der Symptome: ein neues Kriterium in der Symptomgewichtung

2.4 Repertoriumsspezifische Checklisten und Fragebögen

2.4.1 Auswahl der Symptome für Checklisten und Fragebögen

2.4.2 Aufbau der Checklisten für akute Erkrankungen

2.4.3 Aufbau der Fragebögen für chronische Erkrankungen

2.5 Resultate

2.5.1 Auswirkung von Polaritätsanalyse und Checklisten auf die Behandlungsresultate akuter Erkrankungen

2.5.2 Auswirkungen der Polaritätsanalyse und repertoriumsspezifischer Fragebögen auf die Behandlungsresultate bei chronischen Erkrankungen

2.6 Diskussion

Praxis

3 Behandlung akuter Erkrankungen

3.1 Einführung

3.2 Grundausrüstung für eine effiziente Arbeitstechnik

3.3 Anamnese und Status

3.3.1 Die Fallaufnahme

3.3.2 Besonderheiten der Mittelbestimmung mit Hilfe der Polaritätsanalyse

3.4 Checklisten für akute Erkrankungen und Fallbeispiele

3.4.1 Akute Erkrankungen der Atemwege

3.4.2 Akute Erkrankungen des Bewegungsapparates

3.4.3 Grippale Erkrankungen

3.4.4 Heuschnupfen und allergische Bindehautentzündungen

3.4.5 Akute Erkrankungen im HNO-Bereich

3.4.6 Kinderkrankheiten

3.4.7 Akute Kopfschmerzen und Schwindel

3.4.8 Akute Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

3.4.9 Akute Erkrankungen der Nieren und der ableitenden Harnwege

3.4.10 Reisekrankheit

3.4.11 Akute Erkrankungen bei Säuglingen

4 Behandlung chronischer Erkrankungen

4.1 Anamnese und Status

4.2 Die Fragebögen für chronische Erkrankungen: Indikationen, Resultate und Fallbeispiele

4.2.1 Allgemeiner Fragebogen

4.2.2 ADS/ADHS und Wahrnehmungsstörungen

4.2.3 Allergische Erkrankungen

4.2.4 Chronische Erkrankungen des Bewegungsapparates

4.2.5 Gynäkologische Erkrankungen

4.2.6 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

4.2.7 HNO und Atemwege

4.2.8 Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts

4.2.9 Neurologische Erkrankungen

4.2.10 Psychosomatische Erkrankungen

4.2.11 Schlafstörungen

4.2.12 Urologische Erkrankungen

Materia medica

Vorgehen

Die 133 Arzneimittel in Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch 2000

Aconitum napellus

Agaricus muscarius

Agnus castus

Alumina

Ambra grisea

Ammonium carbonicum

Ammonium muriaticum

Anacardium orientale

Angustura vera

Antimonium crudum

Antimonium tartaricum

Apis mellifica

Argentum metallicum

Arnica montana

Arsenicum album

Asa foetida

Asarum europaeum

Aurum foliatum

Baryta carbonica

Belladonna

Bismuthum oxydatum

Borax veneta

Bovista lycoperdon

Bromium

Bryonia alba

Caladium seguinum

Calcarea carbonica

Camphora

Cannabis sativa

Cantharis vesicatoria

Capsicum annuum

Carbo animalis

Carbo vegetabilis

Causticum Hahnemanni

Chamomilla

Chelidonium majus

China officinalis

Cicuta virosa

Cina maritima

Clematis erecta

Cocculus indicus

Coffea cruda

Colchicum autumnale

Colocynthis

Conium maculatum

Crocus sativus

Cuprum metallicum

Cyclamen europaeum

Digitalis purpurea

Drosera rotundifolia

Dulcamara

Euphorbium officinarum

Euphrasia officinalis

Ferrum metallicum

Fluoricum acidum

Graphites naturalis

Guajacum officinale

Helleborus niger

Hepar sulphuris calcareum

Hyoscyamus niger

Ignatia amara

Iodium purum

Ipecacuanha

Kali carbonicum

Kali nitricum

Kreosotum

Lachesis muta

Laurocerasus

Ledum pallustre

Lycopodium clavatum

Magnesia carbonica

Magnesia muriatica

Magnetis poli ambo

Magnetis polus arcticus

Magnetis polus australis

Manganum aceticum

Menyanthes trifoliata

Mercurius solubilis

Mercurius corrosivus

Mezereum

Millefolium

Moschus

Muriaticum acidum

Natrium cabonicum

Natrium muriaticum

Nitri acidum

Nux moschata

Nux vomica

Oleander

Opium

Paris quadrifolia

Petroleum

Phosphorus

Phosphoricum acidum

Platinum metallicum

Plumbum metallicum

Psorinum

Pulsatilla pratensis

Ranunculus bulbosus

Ranunculus scleratus

Rheum palmatum

Rhododendron chrysanthum

Rhus toxicodendron

Ruta graveolens

Sabadilla officinalis

Sabina

Sambucus nigra

Sarsaparilla officinalis

Scilla maritima

Secale cornutum

Selenium

Senega

Sepia succus

Silicea terra

Spigelia anthelmia

Spongia tosta

Stannum metallicum

Staphisagria

Stramonium

Strontium metallicum

Sulphur lotum

Sulphuricum acidum

Symphytum officinale

Tabacum

Taraxacum officinale

Teucrium marum verum

Thuja occidentalis

Valeriana officinalis

Veratrum album

Verbascum thapsus

Viola odorata

Viola tricolor

Zincum metallicum

Anhang

Literatur

Verzeichnis der Fallbeispiele

Sachverzeichnis

Grundlagen

1 Die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Homöopathie

Die Homöopathie hat sich im Laufe ihrer über 200-jährigen Geschichte in mehrere Richtungen aufgefächert. Einige dieser Richtungen haben sich derart ausgebreitet und festgesetzt, dass es heute nicht immer einfach ist, die Therapievorstellungen Hahnemanns in ihrer reinen Form noch klar zu erkennen. Da dem in diesem Buch vorgestellten Optimierungskonzept eben diese ursprüngliche, von Hahnemann, Bönninghausen und Hering geprägte Vorgehensweise zugrunde liegt, werden in diesem Kapitel zunächst einmal die Begriffe und Konzepte der „großen Alten“ zusammengefasst. Erst danach erfolgt die Besprechung der Optimierungsschritte.

1.1 Der Krankheitsbegriff

Zunächst soll die Frage beantwortet werden, was der homöopathische Arzt heilen soll. Der ursprüngliche und eigentliche Auftrag, den der Patient dem Arzt überantworten möchte, ist die Heilung seiner aktuellen, akuten oder chronischen Krankheit. Hahnemann definiert die Krankheit im Organon § 6 mit den folgenden Worten: „Der vorurteillose Beobachter [...] nimmt [...] an jeder einzelnen Krankheit nichts, als äußerlich durch die Sinne erkennbare Veränderungen im Befinden des Leibes und der Seele, Krankheitszeichen, Zufälle, Symptome wahr, das ist, Abweichungen vom gesunden, ehemaligen Zustande des jetzt Kranken, die dieser selbst fühlt, die die Umstehenden an ihm wahrnehmen, und die der Arzt an ihm beobachtet. Alle diese wahrnehmbaren Zeichen repräsentieren die Krankheit in ihrem ganzen Umfange, das ist, sie bilden zusammen die wahre und einzig denkbare Gestalt der Krankheit.“

Daraus leitet er im Organon § 7 den Auftrag ab, den der Patient dem Arzt gibt: „Da man nun an einer Krankheit [...] nichts wahrnehmen kann, als die Krankheitszeichen, [...] so muß die Gesamtheit dieser Symptome [...] für den Heilkünstler das Hauptsächlichste, ja Einzige sein, was er an jedem Krankheitsfalle zu erkennen und durch seine Kunst hinweg zu nehmen hat, damit die Krankheit geheilt und in Gesundheit verwandelt werde.“

Im Organon § 2 fasst er die ärztliche Aufgabe mit den folgenden Worten zusammen: „Das höchste Ideal der Heilung ist schnelle, sanfte, dauerhafte Wiederherstellung der Gesundheit, oder Hebung und Vernichtung der Krankheit in ihrem ganzen Umfange auf dem kürzesten, zuverlässigsten, unnachteiligsten Wege, nach deutlich einzusehenden Gründen.“

Dieser in seiner Form einfache Auftrag entspricht auch dem, was jeder Arzt in seinem Studium über Krankheit und Heilung gelernt hat; er soll im Weiteren als Richtschnur dienen.

1.2 Similia similibus curentur

Die Grundlage der Homöopathischen Lehre: Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt.

1.2.1 Hahnemanns Hypothese zum Wirkungsprinzip der homöopathischen Arzneimittel

Anstelle des heute in der konventionellen Medizin gängigen, materiellen Krankheitsverständnisses, erklärt Hahnemann im Organon § 29 die Krankheit mit einer Verstimmung der Lebenskraft: „Indem jede (nicht einzig der Chirurgie anheim fallende) Krankheit nur in einer besondern, krankhaften, dynamischen Verstimmung unserer Lebenskraft (Lebensprinzip) in Gefühlen und Tätigkeiten besteht, so wird bei homöopathischer Heilung dieses, von natürlicher Krankheit dynamisch verstimmte Lebensprinzip, durch Eingabe einer, genau nach Symptomen-Ähnlichkeit gewählten Arznei-Potenz, von einer etwas stärkern, ähnlichen, künstlichen Krankheitsaffektion ergriffen; es erlischt und entschwindet ihm dadurch das Gefühl der natürlichen (schwächern) dynamischen Krankheitsaffektion, die von da an nicht mehr für das Lebensprinzip existiert, welches nun bloß von der stärkern, künstlichen Krankheitsaffektion beschäftigt und beherrscht wird, die aber bald ausgewirkt hat und den Kranken frei und genesen zurückläßt.“

Im Folgenden soll der Werdegang aufgezeigt werden, der ihn zu dieser Hypothese führte.

Drei wesentliche Elemente bestimmten die Entdeckung der Homöopathie:

Das Ähnlichkeitsprinzip,die Arzneimittelprüfung am Gesunden unddie Verwendung hochverdünnter, potenzierter Arzneimittel.

Um den inneren Zusammenhang zwischen den drei Elementen herzustellen, wird in den nächsten drei Abschnitten kurz die Entdeckung der Homöopathie gestreift.

1.2.2 Das Ähnlichkeitsprinzip

Hahnemann beschreibt in seiner Einleitung zum Organon 6 (Siehe hier) das Ähnlichkeitsprinzip mit folgenden Worten:

„Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (omoion patos) für sich erregen kann, als sie heilen soll!“

Das Ähnlichkeitsprinzip war bereits den ionischen Ärzten um Hippokrates (460-361 v. Chr.) bekannt, scheint dann aber im Mittelalter in Vergessenheit geraten zu sein. Durch Paracelsus (1493-1541) wurde es wieder entdeckt, von Hahnemann später aufgegriffen und in seine neue Heilkunst integriert.

1.2.3 Die Arzneimittelprüfung am Gesunden

Die Arzneimittelprüfung am Gesunden ist von dem Berner Arzt und Naturwissenschaftler Albrecht von Haller 1771 im Vorwort zur Pharmacopoea Helvetica Basiliensis entworfen worden: „Natürlich ist zunächst die Arznei am gesunden Körper zu prüfen, ohne irgendein fremdes Beigemisch; ihr forscht zunächst nach deren Geruch und Geschmack, eine schwache Dosis derer ist dann einzuflössen und dabei zu achten auf alle Zustände, welche davon herrühren, was für ein Puls, welche Temperatur, welche Atmung, was für Absonderungen schließlich. Nach solcher Herleitung von Phänomenen, wie sie am Gesunden uns begegnen, mögest du übergehen zur Probe am kranken Körper [...]“. Haller formuliert damit das von Hahnemann gewählte Vorgehen zur Ermittlung des Wirkungsspektrums der homöopathischen Arzneimittel. Bei seiner Übersetzung von William Cullen’s Abhandlung über die Materia medica stieß Hahnemann auf die Behauptung, Chinarinde heile das Wechselfieber (Malaria) durch seine ,magenstärkende’ Wirkung. Skeptisch, dass dem so sei, wollte er dies nachprüfen und nahm während mehrerer Tage therapeutische Dosen von Chinarinde ein. Bald zeigten sich bei ihm die Symptome eines intermittierenden Fiebers, identisch mit jenen Fiebern, die durch Chinarinde geheilt werden können. Hahnemann hatte damit die Interpretation Cullen‘s widerlegt und gleichzeitig eine Bestätigung für das Ähnlichkeitsprinzip erhalten. Weitere Prüfungen mit Quecksilber (Mercurius solubilis), Tollkirsche (Belladonna), Fingerhut (Digitalis purpurea) und anderen Substanzen folgten – alles Heilmittel der damaligen Medizin – und führten ihn zu analogen Ergebnissen. Danach schritt er zur klinischen Prüfung der untersuchten Arzneimittel, und fand, dass sich sowohl das Ähnlichkeitsprinzip, wie auch die Arzneimittelprüfung am Gesunden bestätigten.

1.2.4 Die Potenzierung der Arzneimittel

Bei seinen weiteren Experimenten versuchte Hahnemann die Wirkungen der Arzneimittel mit immer kleineren Dosen zu erreichen, um bei korrekter Mittelwahl auftretende Erstverschlimmerungen der Beschwerden zu vermeiden. Dabei stellte er fest, dass die Wirkung der Arzneien, sofern sie bei jedem Verdünnungsschritt kräftig geschüttelt („dynamisiert“ oder „potenziert“) wurden, bei Verabreichung an den Patienten nicht wie erwartet ab-, sondern eher zunahm. Hahnemann formuliert seine Entdeckung im Organon § 277: „[...] da eine wohl dynamisierte Arznei, bei vorausgesetzter, gehöriger Kleinheit ihrer Gabe, um desto heilsamer[...] wird, je homöopathischer sie ausgesucht war, muß aucheine Arznei, deren Wahl passend homöopathisch getroffen worden, desto heilsamer sein, je mehr ihre Gabe zu dem für sanfte Hülfe angemessensten Grade von Kleinheit herabsteigt.“ Im Organon § 279 geht Hahnemann noch weiter, indem er sagt: „[...] die Gabe des homöopathisch gewählten, hochpotenzierten Heilmittels für den Anfang der Kur einer wichtigen, (vorzüglich chronischen) Krankheit, kann in der Regel nie so klein bereitet werden, daß sie nicht noch stärker als die natürliche Krankheit wäre, daß sie dieselbe nicht, wenigstens zum Teil, zu überstimmen, nicht schon einen Teil derselben im Gefühle des Lebensprinzips auszulöschen und so schon einen Anfang der Heilung zu bewirken vermöchte.“

Die Entdeckung der Homöopathie fasste er im Organon § 3 wie folgt zusammen: „Sieht der Arzt deutlich ein [...] was an jedem einzelnen Krankheitsfalle zu heilen ist (Krankheits-Erkenntnis, Indikation), sieht er deutlich ein, was [...] an jeder Arznei das Heilende ist (Kenntnis der Arzneikräfte), und weiß er[...] das Heilende der Arzneien auf das, was er am Kranken unbezweifelt Krankhaftes erkannt hat, so anzupassen, dass Genesung erfolgen muss, [...] (Wahl des Heilmittels), als auch in Hinsicht der genau erforderlichen Zubereitung und Menge derselben (rechte Gabe) und der gehörigen Wiederholungszeit der Gabe: – kennt er endlich die Hindernisse der Genesung in jedem Falle und weiß sie hinwegzuräumen, damit die Herstellung von Dauer sei: so versteht er zweckmäßig und gründlich zu handeln und er ist ein echter Heilkünstler.“

1.3 Die Rangordnung der Symptome des Patienten

Da nicht jedes Symptom des Patienten die gleiche Bedeutung für die Mittelbestimmung hat, sei im Folgenden erklärt, worauf sich die Herstellung einer Ähnlichkeitsbeziehung ganz besonders erstreckt.

Im Organon § 153 schreibt Hahnemann: „Bei dieser Aufsuchung eines homöopathisch spezifischen Heilmittels, [...] sind die auffallendern, sonderlichen, ungemeinen und eigenheitlichen (charakteristischen) Zeichen und Symptome des Krankheitsfalles vorzüglich und fast einzig fest in’s Auge zu fassen; denn vorzüglich diesen müssen sehr ähnliche in der Symptomenreihe der gesuchten Arznei entsprechen, wenn sie die passendste zur Heilung sein soll. Die allgemeineren und unbestimmteren: Esslust-Mangel, Kopfweh, Mattigkeit, unruhiger Schlaf, Unbehaglichkeit u. s. w., verdienen in dieser Allgemeinheit und Unbestimmtheit [...] wenig Aufmerksamkeit, da man so etwas Allgemeines fast bei jeder Krankheit und fast von jeder Arznei sieht.“

Im Organon § 133 beschreibt er, was unter eigentümlichen und charakteristischen Symptomen zu verstehen ist, nämlich besonders die natürlichen Einflüsse, die das Befinden des Patienten verschlimmern oder bessern, die so genannten Modalitäten: „Bei Empfindung dieser oder jener Arzneibeschwerde, ist’s zur genauen Bestimmung des Symptoms dienlich, ja erforderlich, sich dabei in verschiedne Lagen zu versetzen und zu beobachten, ob der Zufall durch Bewegung des leidenden Teils, durch Gehen in der Stube oder in freier Luft, durch Stehen, Sitzen oder Liegen sich vermehre, mindere oder vergehe, und etwa in der ersten Lage wiederkomme, – ob durch Essen oder Trinken oder durch eine andre Bedingung sich das Symptom ändre, oder durch Sprechen, Husten, Niesen oder bei einer andern Verrichtung des Körpers, und darauf zu achten, zu welcher Tagesoder Nachtzeit es sich vorzüglich einzustellen pflege, wodurch das jedem Symptome Eigentümliche und Charakteristische offenbar wird.“

Über die Bedeutung der Gemütssymptome gibt § 210 im Organon Aufschluss: „[...] in allen zu heilenden Krankheitsfällen [ist] der Gemütszustand des Kranken als eins der vorzüglichsten mit in den Inbegriff der Symptome aufzunehmen, wenn man ein treues Bild von der Krankheit verzeichnen will [...]“. In den Anmerkungen zum Organon § 210 führt Hahnemann aus, dass er darunter Veränderungen des Gemüts bei Krankheit versteht, also nicht die Wesensart des Patienten, wenn dieser gesund ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Behandlung chronischer Krankheiten ist der Umgang mit Symptomen der Körperoberfläche. In Band I der Chronischen Krankheiten, (Siehe hier), warnt Hahnemann: „[...] eben so unverständig und unverzeihlich gedankenlos bildeten sich die Ärzte der alten Schule,[...] jenen falschen Begriff von der Krätze, dass sie ein bloßes Übel der Haut sei, woran der innere Körper keinen Anteil nehme,folglich [...] nichts Besseres zu tun sei, als dieses Übel von der Oberfläche der Haut wegzubringen – während doch einzig die Tilgung der innern [...] Krankheit, als der Erzeugerin des Hautausschlags, zur Hülfe erforderlich war, um bei deren Heilung auch das Hautübel, als die notwendige Folge der innern Krankheit, naturgemäß verschwinden zu machen [...]“ . Das heißt, dass bei Vorliegen von Hautausschlägen gegebenenfalls auftretende Symptome innerer Organe zuerst geheilt werden müssen, und sie deshalb in der Rangordnung über die Symptome der Körperoberfläche zu setzen sind. Diese Ausführungen Hahnemanns sind sehr bemerkenswert, weil sie die schulmedizinischen Erfahrungen mit Atopien voll bestätigen: Wird eine Neurodermitis mit Kortikosteroiden behandelt, so entsteht daraus sehr oft eine Verschiebung der Symptomatik in die inneren Organe, also z. B. Asthma; unterdrückt man dieses wiederum mit topischen Kortikosteroiden, so verschiebt sich die Allergie zurück auf die Haut usw. Die Schulmedizin geht deshalb davon aus, dass sie Atopiker nicht heilen kann.

Bei chronischen Erkrankungen von Frauen hebt Hahnemann schließlich die Bedeutung der gynäkologischen Symptome hervor (Organon § 94, Fußnote 88). „Vorzüglich muss bei chronischen Krankheiten des weiblichen Geschlechtes, auf Schwangerschaft, Unfruchtbarkeit, Neigung zur Begattung, Niederkünften, Fehlgeburten, Kindersäugen, Abgänge aus der Scheide und auf den Zustand des monatlichen Blutflusses Rücksicht genommen werden. [...].“

Damit sind die wesentlichen Anweisungen des alten Meisters zusammengefaßt. Um bei der Rangordnung der Symptome zusätzliche Klarheit zu erlangen, sei auf einen Artikel Herings zurückgegriffen. In der Zeitschrift „Hahnemannian Monthly“ vom August 1865 formuliert er die nach ihm benannte Regel unter dem Titel:

Hahnemann’s Three Rules Concerning the Rank of Symptoms:

(Übersetzung des Verfassers): Die Rangordnung der Symptome nach Hahnemann:

Die hochrangigen Symptome bestimmen die Mittelwahl.Bei chronischen Krankheiten sind hochrangige Symptome solche, die die Richtung der Krankheitsentwicklung von außen nach innen anzeigen. Symptome innerer, vitaler Organe sind in der Rangordnung über solche der Körperoberfläche zu stellen, auch wenn dieselben noch so lästig oder zerstörerisch wirken.Die in der Krankheitsentwicklung zuletzt aufgetretenen Symptome haben bei der Mittelwahl den höchsten Rang. Der Heilungsprozess sollte also folgendermaßen ablaufen (Zitat Hering): „Gesetzt den Fall, der Patient leidet an den Symptomen, die in der Reihenfolge a, b, c, d, e aufgetreten sind, dann sollten sie ihn, vorausgesetzt die Behandlung soll vollständig und dauerhaft sein, in der Reihenfolge e, d, c, b, a verlassen.“ Und: „Treten neue Symptome während einer homöopathischen Behandlung auf, wie das bei chronischen Krankheiten nicht selten der Fall ist, so sind diese neuen Symptome von höchstem Rang.“

Hahnemann selbst hat die Regel der jüngsten Symptome nie explizit erwähnt. Indirekt finden sich Hinweise darauf, indem er beispielsweise in den Chronischen Krankheiten sagt (CK I/S. 168): „Die neuerlichst hinzugekommenen Symptome einer sich selbst überlassen gebliebenen [...] chronischen Krankheit weichen in der antipsorischen Kur am ersten, die ältesten [...] am spätesten und nur, nachdem alle übrigen Beschwerden schon verschwunden und die Gesundheit in jeder andern Rücksicht fast völlig wiedergekehrt ist.“ Voraussetzung für einen solchen Verlauf ist natürlich, dass das homöopathische Arzneimittel korrekt gewählt wurde. Zusammenfassend ergibt sich aus diesen Anweisungen von Hahnemann und Hering die Rangordnung der Symptome, wie sie in Abbildung 1 dargestellt ist.

Aus der Hering’schen Regel ergeben sich folgende praktische Konsequenzen:

Die zeitliche Reihenfolge des ersten Auftretens der Symptome muss immer erfragt werden.

Alle Symptome sollen in der Reihenfolge ihrer Bedeutung für die Mittelwahl notiert werden. Zuletzt aufgetretene Symptome sind in den Vordergrund zu stellen.

In jedem chronischen Fall, bei dem das richtige Mittel genug Zeit hatte, eine Verbesserung zu erreichen und nun in seiner Wirkung nachlässt, muss eine

neue

Symptomenaufnahme erfolgen, um ein Gesamtbild des

aktuellen

Zustandes des Kranken zu erhalten.

Wenn es gelungen ist, einen chronisch kranken Patienten wiederherzustellen und

die Symptome in der umgekehrten Reihenfolge ihres Erscheinens verschwunden sind,

kann man diesen Fall mit vollem Vertrauen als geheilt abschließen. Wenn die Symptome nicht in der umgekehrten Reihenfolge ihres Erscheinens verschwunden sind, sollte der Patient darauf aufmerksam gemacht werden, dass er früher oder später wieder erkranken kann, selbst wenn er mit der teilweisen Heilung zufrieden ist. [Bönninghausen hat hierzu angemerkt, dass die Wiederkehr alter Symptome dann nicht erfolgen muss, wenn das verabreichte Mittel auch diesen vollständig entspricht (Bönninghausen, 1984, S. 88; Bönninghausen, 1979, S. 349).]

Abb. 1 Die Rangordnung der Symptome nach Hahnemann (Bedeutung der Symptome von oben nach unten abnehmend)

Die Totalität der Symptome

Aufgrund des eingangs dargestellten Krankheitsbegriffs Hahnemanns betrifft die zu behandelnde Symptomatik immer die Symptomentotalität, also das, was der Gesamtsymptomatik des Patienten entspricht seit dem Auftreten des aktuellen Leidens, einschließlich eventuell auftretender Vorläufer-Symptome. Bei chronischen Krankheiten verschwinden bei korrekter Verordnung mit diesem Vorgehen zunächst die jüngsten Symptome. Danach werden wiederum die jüngsten noch verbliebenen Symptome behandelt usw., bis die ganze Krankengeschichte rückwärts aufgerollt ist und alle vorhandenen Leiden geheilt sind.

1.4 Der Genius des Arzneimittels

Mit Hilfe der Arzneimittelprüfungen sind für jedes Arzneimittel Symptomlisten erstellt worden. Hahnemann hat seine Prüfungen in der Reinen Arzneimittellehre, in den Chronischen Krankheiten und in weiteren, kleineren Publikationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. (→ Gesamtausgabe Gesamte Arzneimittellehre. Alle Arzneien Hahnemanns: Reine Arzneimittellehre, Die chronischen Krankheiten und weitere Veröffentlichungen in einem Werk.).

Spätere Publikationen wie T. F. Allens Enyclopedia of pure Materia medica (ab 1874) und Herings Guiding Symptoms (ab 1879) enthalten den damaligen Stand des Arzneimittelschatzes mehr oder weniger vollständig. So genannte „große“ Arzneimittel wie z. B. Sulphur lotum, Phosphorus oder Lycopodium clavatum umfassen in diesen Enzyklopädien 3000 bis 4000 Symptome, „mittelgroße“ wie Calcium carbonicum oder Pulsatilla pratensis 1000 bis 2000, „kleinere“, z. B. Ipecacuanha oder Strontium carbonicum immer noch einige hundert Symptome. Angesichts dieser Fülle schreibt Bönninghausen: „Die meisten Arzneistoffe, die auf ihre eigentümlichen Wirkungen ausgeprüft sind, enthalten in ihren Symptomreihen das Material für sehr viele der verschiedenartigsten Krankheiten, so daß man beim ersten Anblicke geneigt sein möchte, zu glauben, man könne damit fast alle Beschwerden heilen. In der Tat kann auch jede Arznei für sehr viele derselben das richtige Heilmittel abgeben, aber nur in solchen Fällen, wo das Charakteristische nebst ihrer individuellen Gesamtwirkungsart gleichzeitig genau dem Patienten entspricht.“ (Bönninghausen, 1979, S. 549). Des Weiteren stellt er fest, „[...] daß man von den verschiedensten Mitteln, welche der Gattung der Krankheit entsprechen, deren Unterschiede und wahren Genius kennen muß, um im Stand zu sein, dasjenige auszuwählen, was der vorhandenen Art und Varietät am genauesten entspricht“. (Bönninghausen, 1984, S. 245).

Im Folgenden werden zwei Möglichkeiten vorgestellt, System in dieses Dickicht von Symptomen zu bringen, nämlich die Gradeinteilung und der Genius.

1. Gradeinteilung der Symptome

In Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch von 1846 erfolgte eine Strukturierung durch die Gradeinteilung der Symptome:

I. Grad:Seltenes Vorkommen des Symptoms in der Arzneimittelprüfung.II. Grad:Häufiges Vorkommen des Symptoms in der Arzneimittelprüfung.III. Grad:Das Symptom kommt in den Arzneimittelprüfungen vor und ist auch klinisch geheilt worden.IV. Grad:Das Symptom kommt in den Arzneimittelprüfungen vor und ist häufig klinisch geheilt worden.V. Grad:Symptom IV. Grades, das von Bönninghausen durch zusätzliche Unterstreichung aufgrund sehr häufiger klinischer Beobachtung hervorgehoben wurde.

Symptome des III. bis V. Grades sind charakteristisch für das Arzneimittel. Betrachtet man bei einem Arzneimittel nur die hochwertigen Symptome (Grade III bis V), so gewinnt die Symptomatik einiges an Klarheit.

2. Der Genius

Zusätzlich zur Gradeinteilung hat Bönninghausen den Begriff des Genius geprägt: „Ohne genügende Kenntnis der [charakteristischen Zeichen und Eigentümlichkeiten der Arzneimittel], welche wie der rote Faden in den Tauen der englischen Marine, durchgehends die ganze Reihe der Symptome jedes einzelnen Heilmittels durchlaufen, verliert jedes Individualisieren den größten Teil seines Werts.“ (Bönninghausen, 1853, S. 3). Und „Der Genius des Heilmittels muss in allen Fällen dem Genius der Gesamtkrankheit, wie er sich durch seine charakteristischen Symptome zu erkennen gibt, genau entsprechen.“ (Bönninghausen, 1979, S. 407). Aus dem ausgedehnten Schrifttum Bönninghausens lässt sich die folgende Geniusdefinition zusammenstellen:

Der Genius einer Arznei umfasst all jene Eigenschaften und Zeichen, die das Arzneimittel wie einen roten Faden durchlaufen, Symptome also, die von verschiedenen Prüfern mehrfach beobachtet wurden, in verschiedenen Körperbereichen auftreten und sich durch klinische Bestätigungen deutlich kundtun.

Damit der Genius einer Arznei erfasst werden kann, müssen die Symptome der Grade III bis V durchgesehen werden. Die folgenden werden markiert:

Symptome, die sich wiederholen oder ähnlich sindModalitäten und polare Symptome (siehe unten)Auffällige Gemütssymptome

Danach wird das, was sich wiederholt und was im Sinne der Geniusdefinition individuell und auffallend ist, herausgeschrieben. Als erläuterndes Beispiel hierfür sollen die Symptome von Bryonia dienen: Bei den Arzneimittelprüfungen von Bryonia kommt es häufig zu stechenden Schmerzen an verschiedenen Lokalisationen, verschlimmert durch jede Bewegung, gebessert jeweils durch Druck. Diese Symptomkombination ist so häufig, dass sie (nach Bönninghausen) generalisiert werden kann. D. h., dass stechende Schmerzen, < durch Bewegung und > durch Druck, jeder Lokalisation zugeordnet werden können, also auch auf Leibesbereiche übertragen werden dürfen, in denen sie in der Prüfung nicht aufgetreten sind, und zwar weil sie zum Genius dieser Arznei gehören.

Abb. 2 Die Einteilung des Therapeutischen Taschenbuchs von Bönninghausen in das Schema des vollständigen Symptoms von Hering

Im letzten Teil des Buches folgt eine Darstellung des Genius aller 133 Arzneimittel aus Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch 1846/2000. Beim hier propagierten praktischen Vorgehen wird durch eine Repertorisation der charakteristischen Patientensymptome eine erste Differenzialdiagnose der Arzneimittel erstellt. Danach muss in einem ersten Materia-medica- Vergleich überprüft werden, bei welchem Arzneimittel die Patientensymptome am genauesten mit den Symptomen der Arzneimittelprüfung übereinstimmen. Dies erfolgt am besten mit einer gut strukturierten Enzyklopädie, z. B. Clarkes Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker. In der zweiten Phase des Materiamedica-Vergleichs kann mit Hilfe der im letzten Teil des Buches dargestellten Geniussymptome überprüft werden, welches der in Frage kommenden Arzneimittel in seiner Charakteristik am besten der Patientensymptomatik entspricht (→ doppelter Materia-medica-Vergleich).

1.5 Bönninghausens Therapeutisches Taschenbuch 1846/2000

Bönninghausen experimentierte in engem Kontakt mit Hahnemann von 1830 bis 1845 mit Probeversionen seines ersten Repertoriums. Nachdem die Versuche positiv ausgefallen waren, publizierte er 1846 sein Therapeutisches Taschenbuch, das zwei Funktionen erfüllen sollte: einerseits sollte es als Repertorium dienen, anderseits aber auch das Studium der Materia medica erleichtern. Es ist so aufgebaut, dass darin die charakteristischen und eigentümlichen (also die hochwertigen) Symptome eines Arzneimittels hervorgehoben sind, und so der Genius eines Arzneimittels erfasst werden kann. Bönninghausen betonte seinerseits, dass kein Repertorium das sorgfältige Studium der Arzneimittellehre vollständig ersetzen kann. Das Taschenbuch ist in sieben Teile gegliedert. Die Kapitel, die den Symptomen gewidmet sind, können ohne weiteres in das Schema des vollständigen Symptoms von Hering eingefügt werden (Abb. 2).

Wenn man die Einteilung von Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch in das Hering’ sche Schema einzufügen sucht, sind die drei kleinen Kapitel Gemüt und Geist, Schlaf und Träume, sowie Fieber als so genannte Begleitsymptome zu werten. Im letzten Kapitel behandelt Bönninghausen die Arzneimittelbeziehungen. Er hat darin die Verwandtschaften der Arzneimittel untereinander aufgezeichnet und daraus Folgemittel abgeleitet.

Die dissoziierte Repertorisation

Nachdem Bönninghausen realisiert hatte, dass ein Repertorium, das alle Symptome der Reinen Arzneimittellehre beinhaltet, zu umfangreich und unübersichtlich würde, brach er die Arbeit an dem zur Hälfte fertig gestellten Manuskript ab und entschloss sich, die Symptome zu dissoziieren, d. h. in ihre Elemente (entsprechend dem vollständigen Symptom Herings) zu zerlegen. Mit diesem Vorgehen eröffnete er nach seinen Worten „...einen Weg in das weite Feld der Combination, welcher bisher noch nicht betreten war“ (Bönninghausens Therapeutisches Taschenbuch – PB, 1846/2000, Vorrede, S. XIII). Tatsächlich ist die Dissoziation der Symptome ein hochmodernes Vorgehen, das heute durch die Möglichkeiten der Computer-Repertorisation in effizienter Weise ausgeschöpft werden kann.

Das Genius-Konzept erlaubt eine Verallgemeinerung von Symptomen. Bönninghausen schreibt im Vorwort des Buches zum sechsten Kapitel, das die Veränderungen des Befindens nach Zeit, Lage und Umständen, also die Modalitäten zum Thema hat, Folgendes: „[. . .] die hier verzeichneten Bedingungen der Verschlimmerung oder Besserung [stehen] in einer weit ausgedehnteren Beziehung zu dem Gesamtleiden und dessen einzelnen Zeichen, als gewöhnlich geglaubt wird, und beschränken sich niemals auschliesslich auf das eine oder andere Symptom; im Gegenteil hängt sehr oft vorzugsweise von diesen die richtige Wahl des passenden Heilmittels ab“ (PB 1846/2000, Vorrede, S. XVII). Damit wird § 133 im Organon (s. o.) verallgemeinert:

Die Modalitäten sind die Elemente des vollständigen Symptoms, die den Charakter einer Krankheit am besten bestimmen.

Der Unterschied zwischen einer dissoziierten und einer synthetischen Repertorisation sei am Symptom: Herzklopfen, verursacht durch den Genuss von Wein erläutert:

Bei der synthetischen Repertorisation, z. B. nach Kent, kommen für das Symptom nur zwei Mittel in Frage: Kents Repertorium S. 633 bzw. Band II, S. 227: BRUST, HERZKLOPFEN, Wein, durch: Naja, Nux-v.

Bei der dissoziierten Repertorisation werden in Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch 2000 zwei Rubriken verwendet, nämlich: III. 2. GEFÄSSE, PULS UND HERZSCHLAG: Herzklopfen: 102 Arzneimittel, und VI. VERSCHLIMMERUNG NACH UMSTÄNDEN, Nahrungsmittel, Alkoholika, Wein: 35 Arzneimittel. Beide Symptome gemeinsam werden durch 30 Arzneimittel abgedeckt.

Das Problem einer synthetischen Repertorisation ist die starke Eingrenzung der Mittelwahl aufgrund weniger Symptome, womit die Gefahr besteht, dass das bestpassende Arzneimittel verfehlt wird. Diese ist lediglich von Vorteil bei symptomarmen Krankheiten, die mit einer dissoziierten Repertorisation kaum gelöst werden können.

Grenzen des Therapeutischen Taschenbuchs von Bönninghausen

Die Begrenzung des Repertoriums von Bönninghausen auf 133 Mittel mag von vielen als Mangel betrachtet werden. Die praktische Arbeit zeigt aber, dass mit diesen Mitteln die meisten Fälle bestens gelöst werden können. Fällt dem versierten homöopathischen Arzt auf, dass ein nicht enthaltenes Arzneimittel die Patientensymptomatik besser abdecken könnte, so ist der Wechsel auf ein anderes Repertorium angezeigt. Diejenigen, die an ein synthetisches Repertorium gewöhnt sind, werden bestimmte Rubriken im Taschenbuch vermissen. Da die Mittelbestimmung nach Bönninghausen jedoch vor allem über die Modalitäten erfolgt, die sehr ausführlich behandelt sind, wird die tägliche Praxis durch diesen Mangel kaum berührt. Allerdings besteht die Möglichkeit der widersprüchlichen Modalitäten. In diesem Falle muss abgeklärt werden, ob alle Modalitäten der aktuellen Krankheit zuzuweisen sind. Wenn ja, dann haben diejenigen, die das Hauptsymptom betreffen, Vorrang vor denjenigen der Nebensymptome. Betreffen die widersprüchlichen Modalitäten beide das Hauptsymptom, so ist zu klären, ob die vom Patienten gewählte Formulierung der beiden Symptome wirklich präzise zutrifft, oder ob sich der Widerspruch nicht auflösen lässt.

1.6 Das praktische Vorgehen Bönninghausens

Bevor zur Besprechung von Bönninghausens Arbeitsweise übergegangen wird, sei nochmals betont, dass jede individuelle Patientensymptomatik eine entsprechende Methode der Mittelwahl erforderlich macht. Es gehört zu den Aufgaben eines homöopathischen Arztes, jeweils nach der Symptomerhebung zu entscheiden, welche Methode der Fallanalyse beim jeweiligen Kranken die besten Erfolgsaussichten hat, um sich dann für die Repertorisation nach Boger, Guernsey (Key-notes), Bönninghausen oder Kent zu entscheiden. Es soll hier kein Lobgesang auf eine spezielle Methode anstimmt werden. Dieses Buch stützt sich jedoch explizit auf die Methoden von Bönninghausen und Boger, die sich als besonders effizient erwiesen haben, und sich nur wenig voneinander unterscheiden.

Bönninghausens Arbeitsweise

Bönninghausen geht davon aus, dass ein Patient ihm zum jetzigen Zeitpunkt den Auftrag erteilt, seine aktuelle Krankheit zu heilen. Die Gesamtheit aller das gegenwärtige Kranksein ausmachenden Haupt- und Nebenbeschwerden werden von ihm als Totalität der zu heilenden Symptome betrachtet. Symptome, die schon vor dem jetzigen Leiden bestanden, gehören nicht in die Mittelbestimmung, auch wenn sie jetzt noch andauern. Auch Charakter, Konstitutionsmerkmale und familiäre Dispositionen werden bei der Mittelwahl nicht berücksichtigt, da sie nicht zur eigentlichen Krankheitssymptomatik gehören. Die Heilung chronischer Erkrankungen erfolgt schrittweise. Nachdem ein richtig gewähltes Arzneimittel ausgewirkt hat, ist die aktuell noch vorhandene Restsymptomatik – die in der Regel der vorher bestehenden Erkrankung entspricht – maßgeblich für die Wahl des Folgemittels.

Den ersten Platz in der Symptomgewichtung nimmt bei Bönninghausen die Ursache des Hauptsymptoms ein, also die Causa occasionalis (vgl. „Veranlassung“ in § 5 Organon). Diese verliert aber ihre Bedeutung, wenn sich die Symptomatik zum Zeitpunkt der Behandlung gegenteilig darstellt; wenn z. B. Kälte, als Auslöser der Erkrankung, nicht mehr verschlimmert, sondern bessert. An zweiter Stelle steht das Hauptsymptom mit seinen Eigenheiten (Modalitäten, Befunde, Empfindungen), d. h. die Beschwerden, die den Patienten zum Arzt führen. An dritter Stelle rangieren die Nebensymptome, die begleitend zum Hauptsymptom auftreten und andere Leibesbereiche betreffen. An letzter Stelle werden die Gemütssymptome berücksichtigt, falls sie nicht selbst das Hauptsymptom bilden. Hierbei ist zu beachten, dass den Gemütssymptomen bei Hahnemann ein anderes Verständnis zugrunde liegt als bei Kent. Für Hahnemann und Bönninghausen war die grobe Veränderung der Stimmung gegenüber dem gesunden Zustand für die Arzneiwahl ausschlaggebend, wie im Organon §§ 210 und 211 ausgeführt wird:

§ 210: „Die in gesunden Zeiten Geduldigen, findet man oft in Krankheiten störrisch, heftig, hastig, auch wohl unleidlich, eigensinnig und wiederum auch wohl ungeduldig oder verzweifelt; die ehedem Züchtigen und Schamhaften findet man nun geil und schamlos. Den hellen Kopf trifft man nicht selten stumpfsinnig, den gewöhnlich Schwachsinnigen wiederum gleichsam klüger, sinniger und den von langsamer Besinnung zuweilen voll Geistesgegenwart und schnellem Entschlusse u. s. w.“ § 211: „Dies geht so weit, daß bei homöopathischer Wahl eines Heilmittels, der Gemütszustand des Kranken oft am meisten den Ausschlag gibt, [...]“. Die Formulierung „den Ausschlag gibt“ bedeutet, dass die Gemütssymptome das wahlentscheidende Kriterium unter den Arzneimitteln bilden, die aufgrund der übrigen Symptome alle in Frage kommen.

Die Symptomengewichtung nach Bönninghausen

Causa

Hauptsymptom mit seinen Eigenheiten Nebensymptome mit ihren Eigenheiten Veränderungen des Gemüts

Die Problematik der Gemütssymptome

Gemütssymptome sind oft schwer von der „normalen“ Wesensart des Patienten, also von seinem Charakter und seinen Eigenheiten zu unterscheiden. Gemäß §§ 208 und 209 im Organon zählen nicht zu den Symptomen. Hahnemann empfiehlt lediglich Folgendes: In § 208 „So darf auch seine Gemüts- und Denkungs-Art, ob sie die Kur hindere, oder ob sie psychisch zu leiten, zu begünstigen oder abzuändern sei, nicht aus der Acht gelassen werden,“ – und in § 209 „Dann [danach] erst sucht der Arzt in mehren Unterredungen, das Krankheits-Bild des Leidenden so vollständig als möglich zu entwerfen, [...].“ Damit trennt er Persönlichkeit und Krankheitssymptome klar voneinander. Bei kranken Kindern, und insbesondere kleinen Kindern, gilt es zudem zu beachten, dass gewisse Verhaltensweisen wie die Symptome Alleinsein, > Gesellschaft, > durch Berührung oder > durch Halten/Tragen in gewissen Entwicklungsphasen normal sind und in der Regel nicht in die Repertorisation einbezogen werden sollten.

Die Überprüfung der Mittelwahl durch den Materia-medica-Vergleich

Zur Absicherung der Mittelwahl empfiehlt Bönninghausen, die Symptome eines Patienten mit den Geniussymptomen eines gewählten Arzneimittels zu vergleichen und sie auf evtl. Widersprüche zu überprüfen, die wiederum eine Kontraindikation zur Verschreibung des Mittels darstellen würden. Hierbei geht es insbesondere um die so genannten „Polaritäten“ (Gypser in PB 2000, Einleitung I, S. XXXIII).

1.7 Die Kontraindikationen

Fast jedes homöopathische Arzneimittel weist eine gewisse Anzahl polarer Symptome auf, z. B. Bewegungsverlangen – Bewegungsabneigung, Durst – Durstlosigkeit, Wärme bessert – Wärme verschlimmert, usw. Ein Arzneimittel kann sowohl das Symptom des Patienten als auch den Gegenpol abdecken, und zwar in unterschiedlichen Wertigkeiten. Nach Bönninghausen ist der Genius eines Arzneimittels dadurch gekennzeichnet, dass sich ein hochwertiges Symptom (Grad III bis V) in verschiedenen Bereichen wiederholt. Da für die optimale Mittelwahl das Arzneimittel gefunden werden muss, das den charakteristischen Patientensymptomen am besten entspricht, sollten die wichtigen Patientensymptome möglichst hochwertig, im Idealfall von Geniussymptomen, abgedeckt werden. Wird nun ein polares Patientensymptom von einem bestimmten Arzneimittel geringwertig, der Gegenpol aber hochwertig abgedeckt, so entspricht dies – nach Bönninghausen – einer Kontraindikation für dieses Mittel. Bei Nux vomica ist z. B. die Abneigung gegen Bewegung dreiwertig, das Bedürfnis zu Bewegen nur einwertig. Nux vomica wird deshalb einen Patienten, der ein Bedürfnis hat, sich zu bewegen, nicht vollständig heilen, obschon es dieses Symptom in sich trägt. Bönninghausen pflegte auf diese Weise seine Mittelwahl zu überprüfen (PB 2000, Einleitung I, S. XXXIII). Sind Patientensymptom und Gegenpol im gleichen Grade hochwertig, so handelt es sich nicht um ein Geniussymptom und damit auch nicht um eine Kontraindikation. Sind beide hochwertig, der Gegenpol aber höher gradiert als das Patientensymptom, so handelt es sich um eine relative Kontraindikation. Pulsatilla pratensis hat z. B. das Symptom Gereiztheit im dritten Grad, Sanftheit im vierten. In diesem Falle muss die korrekte Mittelwahl durch den weiteren Materia-medica-Vergleich entschieden werden.

1.8 Ein Fallbeispiel Bönninghausens

Im Therapeutischen Taschenbuch (PB 2000, Vorrede, S. XX-XXII) schildert Bönninghausen den folgenden Fall, an dem er den Nutzen des Repertoriums und der Kontraindikationen erklärt:

„E. N. aus L., ein Mann von 50 Jahren, mit blühender, fast allzu roter Gesichtsfarbe, in der Regel heiteren, bei den heftigeren Anfällen aber zu Zornausbrüchen geneigten Gemüts und deutlich nervöser Aufgeregtheit, leidet seit ein paar Monaten, (nach vorgängiger allopathischer Vertreibung eines so genannten rheumatischen Schmerzes der rechten Augenhöhle durch äussere Mittel, welche nicht zu erfahren waren), – an einer eigenen Art von heftigen Schmerzen am rechten Unterschenkel, welche sämtliche Muskeln der hinteren Seite, namentlich die Wade bis zur Ferse herab, jedoch nicht die Gelenke des Knies oder Unterfusses ergreifen. Den Schmerz beschreibt er als ein höchst schmerzhaftes, krämpfeartiges, zuckendes Reissen, oft von Stichen unterbrochen, die von Innen nach Aussen gehen, in der Morgenzeit aber, wo der Schmerz überhaupt viel erträglicher ist, dumpf wühlend und wie zerschlagen. Die Schmerzen verschlimmern sich am Abend und in der Ruhe, besonders, nach vorgängiger Bewegung, im Sitzen und Stehen, und namentlich, wenn er dies bei einem Spaziergang im Freien tut. Während des Gehens springt der Schmerz oft plötzlich von der rechten Wade in den linken Oberarm, und wird dann am unerträglichsten, wenn er die Hand in die Rocktasche oder in den Busen steckt und den Arm ruhig hält, während er durch Bewegung des Armes gelindert wird und davon oft plötzlich zurrechten Wade zurückkehrt. Die meiste Erleichterung gewährt auf und ab Gehen in der Stube und Reiben des leidenden Theils.

Die Nebenbeschwerden bestehen in Schlaflosigkeit Vormitternacht, abendlichen, öfters wiederkehrenden Anfällen von schnell überlaufender Hitze mit Durst, ohne vorgängigen Frost, widrigfettigem Mundgeschmack mit Uebelkeit im Halse und in einem, fast beständigen, drückenden Schmerze in dem unteren Theile der Brust und in der Herzgrube, als wenn sich daselbst etwas herausdrängen wollte.“

Fallanalyse: Es handelt sich um eine vollständige Symptomatik mit Haupt- und Nebensymptomen, welche dem homöopathischen Arzt in ihrer Komplexität ohne Repertorium „ein gerüttelt Maß“ an Materia-medica-Kenntnissen abfordert, soll er diese einem spezifischen Arzneimittel zuordnen. Bönninghausen diskutiert, warum nicht Pulsatilla pratensis oder China officinalis in Frage kommen, die dem Anfänger ins Auge zu springen scheinen: Pulsatilla deckt zwei Symptome nicht ab, nämlich < durch Aufstützen der Giedmaßen und > durch Reiben; es hat zudem die Kontraindikationen Gereiztheit (relative Kontraindikation), < durch Gehen im Freien, und > im Zimmer. Bei China fehlen ebenfalls zwei Symptome, nämlich < nach Bewegung und < durch Aufstützen der Gliedmaßen. Zudem besteht eine Kontraindikation mit dem Symptom > durch Bewegung. Bönninghausen begründet im Weiteren seine Mittelwahl durch seine hervorragenden Materia-medica-Kenntnisse. Sie fällt auf Valeriana officinalis, das auch die vorher unterdrückten Augensymptome in seinem Genius enthält. Er verabreichte eine (nicht näher spezifizierte) Hochpotenz, die sowohl das Hauptsymptom als auch die Nebensymptome innerhalb von drei Tagen vollständig zum Verschwinden brachte.

Als Prüfstein für die in diesem Buch vorgestellte Methode wird nun die Fallanalyse auf die Modalitäten, die polaren Symptome und die Gemütsveränderungen reduziert. Dabei interessiert vor allem, ob man mit dieser Eingrenzung auf das Wesentliche zur gleichen Mittelwahl gelangt wie Bönninghausen.

Die Repertorisation (siehe hier) ergibt fünf Arzneimittel, die alle Symptome abdecken, nämlich Valeriana officinalis, Stannum metallicum, Arnica montana, Phosphorus und Causticum Hahnemanni. Davon kommen die letzten drei wegen Kontraindikationen nicht in Frage.

Fallanalyse

Hauptsymptom

Modalitäten

< Ruhe < nach Bewegung < im Sitzen < im Stehen < Gehen im Freien < Aufstützen Gliedmaßen > Bewegung < im Zimmer > Reiben leidender Teile

Polare Empfindungen

Stechen innen heraus

Nebensymptome

Modalitäten

Keine

Polare Empfindungen

Hitze mit Durst Drücken von innen heraus

Gemütsveränderungen

Gereiztheit

Der doppelte Materia-medica-Vergleich

Im doppelten Materia-medica-Vergleich wird zuerst die Übereinstimmung der Hauptsymptome mit den Symptomen der Arzneimittel überprüft, die alle Patientensymptome abdecken und keine Kontraindikationen aufweisen, in diesem Falle also von Valeriana officinalis und Stannum metallicum. Dies geschieht mit Hilfe einer möglichst gut strukturierten Enzyklopädie wie z. B. Clarkes Enzyklopädie für den Homöopathischen Praktiker (Clarke, 1990). Danach wird auch der Genius der in Frage kommenden Arzneimittel mit der Totalität der Patientensymptome verglichen. Zu diesem Zweck kann die Materia medica im letzten Teil dieses Buches herangezogen werden.

Materia-medica-Vergleich für Valeriana officinalis (Der Neue Clarke, Band 10, S. 6124 ff)

Extremitäten: Rheumatische Schmerzen in den Gliedern, selten Gelenken; < in Ruhe nach vorausgehender Bewegung; > durch Bewegung.

Repertorisation (PC-Programm zu Bönninghausens Therapeutischem Taschenbuch 2000 (PB 2000)

* Die Polaritätsdifferenz wird im 2. Kapitel erläutert. (Polare Symptome sind blau aufgeführt).

*** Hier besteht keine Kontraindikation, da Patientensymptom und Gegenpol die gleiche Wertigkeit aufweisen. Das Symptom ist deshalb auch kein Geniussymptom des Arzneimittels.

Untere Extremitäten: Zwickender Schmerz an der äußeren Seite der Wade beim Sitzen. Im Sitzen pulsierendes Reißen in der rechten Wade, nachmittags.

Allgemeines: Rheumatisches Reißen in den Gliedern, meist außerhalb der Gelenke, vorzüglich in der Ruhe, nach Bewegung, und meist > durch Bewegung, oder durch Gehen in andere Empfindungen an andern Stellen umgewandelt.

Abb. 3 Heilungsverläufe bei richtig gewählten Arzneimitteln

Materia-medica-Vergleich für Stannum metallicum (Der Neue Clarke, Band 9, S. 5473 f)

Extremitäten: Die Schmerzen in den Gliedern verschlimmern sich allmählich und bessern sich in derselben Weise.

Vergleich der Genius-Symptomatik von Valeriana officinalis und Stannum metallicum (→ Materia medica, Seiten 346 und 331): Während die Valeriana-Symptomatik weitgehend der des Patienten entspricht, findet sich im Genius von Stannum metallicum nur wenig Ähnliches.

Mittelwahl

Selbst wenn man die zur Repertorisation verwendeteten Symptome auf Modalitäten, polare Symptome und Gemütsveränderungen eingrenzt, fällt die Mittelwahl auf Valeriana officinalis.

Begründung: Die Symptome sind vollständig abgedeckt, Kontraindikationen fehlen und die Polaritätsdifferenz ist hoch (zur Polaritätsdifferenz siehe Kapitel 2.2).

1.9 Die Verlaufsbeurteilung

Da die korrekte Verlaufsbeurteilung ein sehr wichtiges Instrument zur Steuerung des Heilungsverlaufes ist, sei abschließend etwas ausführlicher darauf eingegangen. Hahnemanns Hypothese zur Wirkung homöopathischer Arzneimittel (siehe Kapitel 1.2.1.) basiert auf der Beobachtung, dass nach Verabreichung eines richtig gewählten homöopathischen Arzneimittels nicht selten eine so genannte Erstverschlimmerung der Symptome eintritt. Diese entspricht in ihrer Interpretation einer Kunstkrankheit (ausgelöst durch das homöopathische Arzneimittel), die die Selbstheilungsmechanismen des Organismus stimuliert und nach ihrem Abklingen in Heilung übergeht. Bei akuten Erkrankungen kann diese so kurz sein, dass sie vom Patienten kaum bemerkt wird. Oft verschwindet dann das akute Leiden binnen kurzer Zeit, z. B. nach einigen Stunden oder innerhalb von zwei Tagen. Bei chronischen Krankheiten kann die Erstverschlimmerung ebenfalls so kurz sein, dass sie kaum bemerkt wird (Abb. 3, Verlauf A). Häufig dauert sie jedoch länger (einige Tage bis ca. zwei Wochen), und wird dann in der Regel vom Patienten und seiner Umgebung auch bemerkt und als störend empfunden (Abb. 3, Verlauf B). Die anschließende Heilung (der Hauptsymptome) ist die Bestätigung dafür, dass das Arzneimittel korrekt gewählt wurde.