horiZontErweITerung - Jakob Klein - E-Book

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Jakob Klein

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Beschreibung

Die friedliche Revolution, der Mauerfall, die Währungsunion und die deutsche Wiedervereinigung - alles lange her. Schnee von vorgestern. Also endlich Zeit sich aufzumachen. Utopistisch voreingenommen und mit frischem Blick. Jakob Klein begibt sich zum ersten Mal seit damals auf eine Reise in das unbekannte Land. Dorthin, wo er zu seiner Jugendzeit nur mit Visum und Zwangsumtausch hingekonnt hätte. Jetzt in aller Freiheit einfach so. Zum Urlaub. Aber er kann nicht anders. Er bleibt ein Kind seiner Prägung und schaut als westberliner Freiheitskämpfer im Ruhestand auf das Zwischenergebnis der deutschen Einheit. Denn soviel ist klar. Wir sind auf dem Weg, aber noch nicht dort. Dafür brauchst Du das Buch nicht lesen. Doch Jakob schaut noch woanders hin. Gedanklich geht es auf große Achterbahnfahrt. Da kommt man nicht nur an Vergnügungsparks, Fischbrötchen und LED-Beleuchtung vorbei, sondern auch bei der Wirtschaft, unseres Miteinanders und einigen Sinnfragen. Auf das was wir bereits geschafft haben und was wir noch können. Wie immer unverkrampft vielfältig und unkonventionell menschlich. Ein Reisebericht der zum Alltag führt. Dazu noch ein kurzes Plädoyer zur Befriedigung eines unserer wichtigsten Bedürfnisse.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Jakob Klein

horiZontErweITerung

der westberliner Freiheitskämpfer urlaubt in Meck-Pom

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Standortbestimmung

Sieben, Anfahrt

Sechs, der Tag danach

Fünf, der Regentag

Vier, wir fahren Bus

Drei, schon Freitag

Zwei, Heimatbesuch

Eins, Schlussspurt

Null, zurück wo man hingehört - Abfahrt

Haste mal ´nen Euro?

Danke

Bitte

über den Autor

Bibliographie

Leseprobe

Über die Schokoriegelreihe

das neue Unvermeidliche

Kopierverbot, Impressum und Haftungsausschluss

Impressum neobooks

Standortbestimmung

Jakob Klein

Schokoriegelreihe

Band 12

horiZontErweITerung

der westberliner Freiheitskämpfer urlaubt in Meck-Pom

Juni 2025

Copyright © beim Autor

All rights reserved.

Die Nutzung dieses Werkes für Text- und Data-Mining im Sinne von §44b UrhG u. a. Behält sich der Autor explizit vor.

Jegliche unbefugte Nutzung ist somit ausgeschlossen.

Umschlaggestaltung: der Autor

gemacht mit natürlicher Intelligenz

handgetippt in Deutschland

meiner Wegbegleiterin

Sieben, Anfahrt

Es geht los. Halb sechs. Weckerklingeln. Frühstückstisch ist schon gedeckt. Will nicht mit Details langweilen. Alles lief wie am Schnürchen. Die BahnApp informierte uns bereits im ersten Zug darüber, dass der ICE fünf Minuten später kommt. Ist ja Nix. Wir waren Samstag ja so froh, dass wir da nicht gefahren sind. Da gab es irgendwo einen technischen Ausfall in Mitteldeutschland und hat den kompletten Bahnverkehr durcheinandergewirbelt. War ja nur Ferienende in Bayern und Baden-Württemberg.

Wir hatten also in Karlsruhe Zeit für alles, weil bis wir dort waren, haben sich fünf Minuten bereits verdreifacht. Aber der ICE sollte trotzdem pünktlich in Berlin ankommen. Dort ist unser letzter Umstieg geplant. zwölf Minuten für den Wechsel von Gleis sieben auf sechs.

Mittlerweile sitzen wir in dem Zug. Auf unseren reservierten Plätzen. Die große Reisetasche auf Rollen passte exakt durch den Gang. Bereits Sitzende brauchten nur ihre Ellenbogen einziehen, damit ich durchkomme. Eigentlich eine gute Übung. Für unser gesellschaftliches Zusammensein. Ob das jetzt mehr oder weniger ist als früher, ist nicht egal, aber schwer messbar. Besserwisser, Egoisten und Rücksichtslose gab es immer. Gefühlt ist der Umgangston ruppiger, die Extremfronten härter geworden. Manchmal habe ich den Eindruck, das Gefühl, dass durch die Vielzahl der Informationen, Kanäle und Gebiete, der Themen, Verästelungen und Fülle ich gar Nix mehr weiß. Denn überall kann man es von noch einer Seite betrachten, noch ein Schippe tiefer graben oder erfahren, dass das was man wusste gänzlich überholt ist.

Mit meinen Kindern war ich früher in so einem Dinopark im Großraumgebiet Steinhuder Meer. Dort gab es eine Station mit drei unterschiedlichen Dinoskulpturen. Die Erklärung war, wie die Wissenschaft voranschreitet. Denn die drei Skulpturen zeigten, wie man sich denselben Saurier im Laufe von rund hundert Jahren Wissenschaft vorgestellt hat. Ganz verschieden. Wissenschaft ist also in Bewegung und nicht absolut. Das wird in vielen Diskussionen vergessen.

Als ich Kind war, hieß es immer: »Licht aus, wenn du aus dem Zimmer gehst.« Strom war teuer. drei Glühbirnen zu je 80 Watt verbrannte quasi Geld. Als junger Erwachsener investierte ich unsere knappen Moneten in Energiesparlampen. Da kostete eine am Anfang fast dreißig D-Mark. Das war damals richtig Kaufkraft. Also acht Döner. Zwei Mark hattest Du noch über für eine Pommes. Damit die Energie sparen konnte, musste die an bleiben. Die Energiesparlampe. Weil das anschalten und der Aufbau der Leuchtkraft die meiste Energie verbrauchte. Also, wenn Du nach zwanzig Minuten wieder in den Raum gehst, hast Du das Licht zum Sparen angelassen. Dann kam irgendwann die LED-Beleuchtung. Jetzt gilt wieder: »Licht aus, wenn du aus dem Zimmer gehst.« Die verbrauchen zwar nur noch 10, 20 oder 30 Watt zusammen, aber Strom ist teuer. Zwar nicht in Euro, sondern in erster Linie als Umweltbelastung für die gesamte Weltbevölkerung. Aber ich will hier nur ein Urlaubsbuch schreiben und nicht die Welt retten.

Je mehr wir Menschen wissen, desto massiver kommt das Gefühl auf, dass wir den Einfluss auf unser Leben verlieren. Das will keiner. Der Spruch von Isaac Newton: »Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ist ein Ozean« kann die Quelle für Forschergeist sein. Er kann uns erden, indem wir uns selbst nicht so wichtig nehmen, den anderen umso mehr. Oder er reißt uns den Boden unter den Füßen weg. Wo finden wir dann den Halt? Wir wissen immer mehr. Graben uns immer tiefer in die Komplexität der Natur ein. Schreien immer lauter nach einfachen Lösungen. Nach Klarheit. Die brauchen wir in unserem Kopf. »Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich.«4 Die Welt ist um mich herum. So wie ich sie verstehe. Der Philosoph ist so lange schon tot. Die kleine Schwedin lebt wohl ewig und macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt. Das ist der Punkt. In was für einer Welt möchte ich denn leben?

Puh, hier könnte ich wohl ewig weiterschreiben. In die Tiefe, Breite, Länge und Höhe. Ich versuche es in der Gefahr, missverstanden zu werden in Kürze. Die Gefahr besteht auch, wenn ich seitenlang dazu erörtere. Deshalb versuche ich es für uns beide kurz zu machen:

In meiner Welt gibt es kein wir und die anderen, sondern Mitmenschen5.

Statt 8:53 h von Karlsruhe abzufahren, sind wir tatsächlich erst um 9:28 h eingestiegen. Wir warten mal ab, wann wir tatsächlich in Berlin ankommen. Der Regionalexpress nach Waren fährt stündlich. Allerdings nicht durchgängig, sondern jede zweite Fahrt beinhaltet noch einen Umstieg in Neustrelitz. sieben Minuten. zwei Gleise weiter. Klappt unter normalen Umständen. Mein ältestes Kind sagt immer, man bucht keine Bahnfahrt. Man begibt sich auf eine Abenteuerreise. Der freundliche Zugbegleiter versicherte mir, wir könnten einfach in den IC einsteigen. Der fährt sogar von dem Gleis in Berlin ab, auf dem wir ankommen sollen. Auf jeden Fall werde ich wieder da sein, wo ich noch nie war. Auf dem Bahnsteig in Karlsruhe hat uns ein Mann erzählt, dass er am Samstag 15 Stunden von Dortmund nach Karlsruhe gebraucht hat. Wir malen mal den Kerl mit den Hörnern nicht an die Wand.

Dafür ein paar Denkwürdigkeiten meiner Reise. Wir haben wieder im Ruhebereich gebucht. Diesmal kam kein Eisverkäufer, der lautstark sein Angebot offerierte. Als auf der anderen Gangseite ein paar Mitreisende sich in einem lockeren Gespräch kennenlernten, hat es mich gefreut. Junge Menschen, die sich statt Bildschirme den Menschen gegenüber widmen. Das kann mich nicht stören. Die vielfältigen Ansagen zu unserem Fahrtverlauf waren nett formuliert und erweiterten meinen Sprachschatz (der Begriff ›Sichtlinie‹, die ich während der Stehzeiten auf dem Bahnhof zu meinem Gepäck halten sollte) und Technikwissen (Raucher sollten mindestens zwei Meter Abstand vom Zugeingang halten, da sonst die Brandmelder losgingen und wir wegen unser Verspätung nicht auch noch einen Feuerwehreinsatz bräuchten). Reisen bildet und man muss dafür gar nicht soweit weg fahren.

Über die Zweiklassengesellschaft habe ich im IC nach Warnemünde sinniert. Im Flieger und der Bahn kann ich durch einen erhöhten Obolus bequemer reisen6. Früher ankommen tue ich dadurch nicht, obwohl dies mal ein holländischer Entertainer dargestellt hat7