House of Fear 3 - Angriff der Spinnenmutanten - Patrick McGinley - E-Book

House of Fear 3 - Angriff der Spinnenmutanten E-Book

Patrick McGinley

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Beschreibung

Mit der Jugendbuch-Reihe House of Fear sorgt Autor Patrick McGinley für gelungenen Horror-Spaß. Schaurig-gruselige Unterhaltung für Leser ab 12 Jahren! Ein harmloses Campingabenteuer endet für Richie und seine Freunde in einer Katastrophe. Mitten in der Nacht werden sie von gespenstischen Fremden entführt und in einen labyrinthartigen Komplex gebracht. Dort angekommen, sehen sie sich plötzlich gefräßigen Spinnenmutanten ausgeliefert, die jede Flucht nahezu unmöglich machen. Gemeinsam erkämpfen sich die drei Teenager einen Weg hinaus aus dieser Hölle – doch die wahre Gefahr steht ihnen erst noch bevor …

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Vorwort

Dies ist kein normales Buch.

Ein normales Buch liest man, findet es spannend, lustig oder langweilig und legt es dann beiseite.

Dies ist ein gefährliches Buch. Wenn man nicht aufpasst, kann es einem den Verstand rauben!

Ich habe diese Geschichte nicht geschrieben. Ich habe sie gefunden. Im Keller eines Hauses, neben der Leiche eines toten Schriftstellers, lagerten sie: Tausende eng bedruckter Schreibmaschinenseiten, die mich magisch anzogen!

Während ich diese Geschichten las, wurde ich von Albträumen und Visionen heimgesucht, die so echt wirkten, dass ich fast vor Angst gestorben wäre.

Wie unter einem inneren Zwang habe ich sie nach und nach bearbeitet. Eine böse Macht drängt mich, sie der Öffentlichkeit zu präsentieren, auch wenn ich weiß, dass sie Verderben über die Menschen bringen werden.

In der Hoffnung, ihren dämonischen Einfluss zu brechen oder zumindest zu mildern, habe ich die Geschichten leicht verändert. Die Orte und einige Namen habe ich geschwärzt, damit niemand auf die Idee kommt, nach den ursprünglichen Texten zu suchen.

Lies sie auf eigene Gefahr! Und wenn du nachts schweißgebadet aus dunklen Träumen hochschreckst, dann bedank dich nicht bei mir, sondern beim Verfasser selbst:

dem geheimnisvollen Marc Glick-Pitney.

Du bist gewarnt!

Patrick McGinley,

1

Dennis und Hannah sahen erschrocken nach oben und schirmten ihre Augen mit den Händen ab. Ich kroch hastig aus dem Zelt.

»Was zum Teufel ist das?«, rief ich.

Ein lautes Knattern setzte ein und ein heftiger Wind erfasste die Tannen, die in der Nähe standen. Jeden Augenblick schienen sie auf uns niederkrachen zu wollen.

»Wir müssen hier weg!«, schrie Hannah. »Schnell!«

Bevor Dennis oder ich etwas sagen konnten, war sie schon aufgesprungen und rannte aus dem Lichtkreis auf den Waldrand zu.

»Warte!«, rief Dennis und lief hinterher.

Ich folgte ihnen, so schnell es ging, aus Angst, sie in der Dunkelheit aus den Augen zu verlieren. In meiner wilden Panik strauchelte ich immer wieder und riss mir an Dornen und Sträuchern die Haut auf.

Doch schon bald hatte ich die beiden eingeholt, denn sie waren stehen geblieben. Das Licht, das aus den Wolken kam, verfolgte uns.

»Was … was ist das?« Hannahs Stimme klang ängstlich. Mit zitternden Händen deutete sie auf den Waldrand.

Aus dem Schatten der Bäume traten drei Gestalten. Sie hatten seltsam schimmernde Haut und große, unförmige Köpfe.

Was immer diese Geschöpfe auch waren, es handelte sich nicht um menschliche Wesen!

2

Zwei Wochen vorher…

»Sie sieht wirklich zum Anbeißen aus«, sagte Dennis mit leuchtenden Augen.

»Hey, Vorsicht«, antwortete ich. »Das ist meine Cousine. Noch so ein Blick und du kannst deine Zähne vom Boden aufsammeln.«

Das war natürlich ein Scherz, aber genervt war ich trotzdem ein bisschen.

»Du hast mir nie erzählt, dass du so eine hübsche Cousine hast«, sagte er.

»Aus gutem Grund, wie man sieht.«

Dennis lehnte sich lässig in dem Liegestuhl zurück, der auf unserer Terrasse stand, lugte nach links und rechts und nahm dann einen schnellen Schluck aus der Bierflasche, die wir uns vorhin heimlich aus der Kühlbox geklaut hatten.

Heute war bei uns großes Grillfest – alle möglichen Freunde und Familienangehörige waren eingeladen. Es war ein lauer Sommerabend, der Duft von Grillkohle und Bratwürsten stieg uns in die Nasen und der Schulanfang war noch weit weg.

Das Leben konnte so cool sein!

»Richie, jetzt versuch doch mal, dich in mich hineinzuversetzen. Schau sie dir an: dieses wunderschöne blonde Haar, die goldbraunen Augen, die umwerfende Figur…«

»Mann, jetzt reicht’s aber!«, rief ich. »Dennis, ich hab mit ihr Sandburgen gebaut! Sie ist quasi wie eine Schwester. Hör also bloß auf, mir von ihrer Figur vorzuschwärmen, okay? Das ist ja pervers. Gib mir lieber mal die Flasche.«

Er hielt sie mir hin. »Nur die Ruhe, Richie. Sie sieht sehr gut aus. Mehr will ich nicht sagen.«

»Was muss ich tun, damit du das Thema wechselst?« Ich stieß einen theatralischen Seufzer aus.

»Du könntest mich ihr vorstellen.«

»Nur über meine Leiche.«

»Ach komm, Richie. Ich meine, sind wir jetzt beste Freunde, oder was?«

Ich sah Dennis schief an. »Lass uns lieber darüber reden, wo wir zum Zelten hinfahren. Ich hab im Internet eine Gegend gefunden, die ganz cool aussieht.

Ein hügeliges Waldgebiet in der Nähe von . Das soll noch ziemlich verwildert sein. Außerdem gibt es da eine Tropfsteinhöhle. Da könnten wir–«

Weiter kam ich nicht.

»Sie kommt!«, rief Dennis verzückt.

Hannah war von ihrem Platz aufgestanden und kam auf uns zu.

»Hey Richie, wie läuft’s? Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen«, sagte sie und setzte sich auf die Armlehne meines Liegestuhls.

»Ganz gut«, erwiderte ich flüchtig.

Ich mochte meine Cousine, sie war cool. Doch in diesem Moment wäre es mir am liebsten gewesen, wenn sie einfach weitergegangen wäre – und zwar, um genau das zu verhindern, was als Nächstes geschah.

Hannah musterte Dennis neugierig.

Mir blieb also leider nichts anderes übrig, als ihn ihr vorzustellen.

»Hannah – Dennis, Dennis – Hannah«, sagte ich knapp.

Sie gaben sich die Hand.

»Hi«, sagte Hannah.

»Freut mich«, antwortete Dennis. »Ich bin echt sauer auf Richie.«

»Warum?«, fragten Hannah und ich zur selben Zeit.

»Weil er mir noch nie was von dir erzählt hat.«

Hannah lächelte.

Ich nicht.

»Ja also, das war Dennis – er muss gleich gehen und wir wollten vorher noch schnell was besprechen. Wir müssen unseren Campingtrip planen«, sagte ich zu Hannah, in der Hoffnung, sie abwimmeln zu können. »Bis später dann.«

Doch leider dachte sie gar nicht daran, zu gehen. »Richie hat mir auch noch nie was von dir erzählt«, antwortete sie stattdessen. Zu meinem Verdruss lächelte sie immer noch.

Dennis, dieser miese kleine Verräter, tat so, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Du siehst sehr … sportlich aus. Warum fährst du nicht mit zum Zelten?«, fing er an. »Ich meine, wo ihr euch schon so ewig nicht mehr gesehen habt … Das wäre doch eine super Gelegenheit, mal wieder was zusammen zu unternehmen. Außerdem wird das bestimmt total lustig! Richie hat im Internet ein verwildertes Waldgebiet gefunden. Das wird ein echtes Abenteuer!«

Ich traute meinen Ohren nicht. Hatte Dennis das gerade wirklich gesagt? Wie durchschaubar und an den Haaren herbeigezogen war das denn?

Ich musterte ihn mit einem bösen Blick, den er jedoch ignorierte. Doch sicher würde sich Hannah eh nicht darauf einlassen.

»Zelten?«, fragte Hannah. »Gar keine schlechte Idee. Aber nur, wenn Richie nichts dagegen hat.«

Beide blickten mich erwartungsvoll an. Ich hatte keine Wahl. »Aller guten Dinge sind drei«, sagte ich zähneknirschend.

»Super!«, sagte Hannah sichtlich begeistert.

Sie warf noch einen letzten Blick auf Dennis und verschwand dann ins Haus.

»Bist du verrückt geworden?«, rief ich, als sie außer Hörweite war. »Ich dachte, dass wird unser Ausflug! Männer im Wald, die der Natur trotzen und so.«

Dennis grinste mich an. »Da hattest du mir noch nichts von deiner umwerfenden Cousine erzählt.«

»Wir sprechen uns noch«, sagte ich.

Doch natürlich hatte es keinen Zweck.

Zwei Wochen später saß ich mit Hannah und Dennis im Zug und fuhr in Richtung , wo in der Tat ein Abenteuer auf uns wartete – was für eines, hätte sich keiner von uns in seinen schlimmsten Albträumen vorstellen können…

3

Als wir den Bahnhof von erreichten, holten wir unsere Rucksäcke aus den Gepäckablagen und stiegen aus.

war ein gemütliches kleines Städtchen, dessen Bahnhof wie ein Spielzeuggebäude aussah. Der Vorplatz, auf dem wir uns wiederfanden, mündete in die Fußgängerzone.

Wir liefen an den Geschäften vorbei, in denen an diesem Nachmittag reger Andrang herrschte.

Mit dem Wetter hatten wir Glück, die Sonne schien und es war warm, ohne unangenehm zu sein.

Es hätte ein schöner Nachmittag werden können, wenn Dennis es fertiggebracht hätte, auch nur ein einziges Wort zu sagen. Doch leider schien es, als hätte die Anwesenheit seiner Angebeteten ihm auf einmal die Sprache verschlagen. Und das, wo er vor zwei Wochen noch so große Sprüche geklopft hatte.

Anstatt sich wie ein normaler Mensch zu benehmen, war Dennis stumm wie ein Fisch. Und nachdem Hannah schließlich nicht dumm war, hatte sie natürlich längst bemerkt, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung war. Deshalb schwieg auch sie. Die Arme – bestimmt dachte sie jetzt, dass Dennis seine spontane Einladung bereute.

Wenn nicht bald irgendwas geschah, würde der Ausflug zu einem Schweigemarsch werden.

Wir erreichten den Marktplatz. Ein Menschenauflauf hatte sich vor einer kleinen Bühne versammelt, auf der eine mittelmäßige Band rockige Schlager zum Besten gab.

Aber besser als gar nichts.

»Kommt, das sehen wir uns näher an«, schlug ich vor.

Die Musik war so schlecht, dass Dennis so vielleicht seine Sprache wiederfinden würde. Einen Kommentar, wie zum Beispiel: »Was für eine gruselige Band«, würde er sich bestimmt nicht verkneifen können. Und das würde ja für den Anfang schon reichen.

Wir stellten uns am hinteren Rand der Menge auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf die Bühne erhaschen zu können. Doch in diesem Moment war die Band fertig. Schwacher Applaus schallte über den Platz.

Dann trat ein Mann in einem Trachtenanzug an ein Rednerpult, auf dem ein Mikrofon angebracht war. Hinter ihm hing ein großes Banner mit der Aufschrift: Walter Meilinger – Heimat, Tradition, Kompetenz.

»Liebe Bürger von «, begann Meilinger und sah wohlwollend in die Menge. »Ich freue mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid!«

Es folgte eine langweilige Rede, deren Inhalt darauf hinauslief, wie toll dieser Meilinger für das Städtchen war, was er alles geleistet hatte und dass er doch bitte am Soundsovielten wiedergewählt werden wollte.

Wir waren gerade im Begriff, den Platz wieder zu verlassen, als der Auftritt des Bürgermeisters doch noch interessant wurde.

Ein roter Farbbeutel traf ihn mit einem lauten Platsch an der Schläfe. Wie Blut rann ihm die Farbe über das Gesicht und hastig duckte er sich unter das Rednerpult.

Wie der Rest der Menge drehten auch wir uns in die Richtung, aus der der Beutel gekommen war.

Zwei Polizisten waren sofort herbeigestürmt und legten einem der Demonstranten – dem Werfer – Handschellen an. Anschließend bugsierten sie ihn zu einem Streifenwagen, der am Rande des Platzes geparkt war.

Alles in allem wirkte das Ganze ziemlich übertrieben, vor allem für so ein kleines Kaff wie das hier – ein gefundenes Fressen für drei Teenager auf Abenteuersuche!

»Ich will wissen, was da los ist!«, sagte Hannah. Sie ging voraus und Dennis und ich folgten ihr.

Als wir uns den Tierschützern näherten, löste sich ein Mädchen aus der Gruppe. Sie hatte rot gefärbte Rastazöpfe und in ihrer Unterlippe steckte ein Ring.

»Hi, ich bin Maya«, sagte das Mädchen. »Darf ich euch ein Flugblatt geben?«

»Worum geht’s denn hier?«, wollte Hannah wissen und nahm den kopierten Zettel an sich.

»Ihr seid nicht von hier, oder?«, bemerkte Maya. »Walter Meilinger ist hier der Bürgermeister. Sein Wahlkampf wird von der AHO finanziert – das ist so was wie ein bekanntes Geheimnis hier im Ort. Die AHO ist einer der größten Konzerne in der Gegend. Im Gegenzug hat er für sie die Steuern gesenkt.«

»Was hat das denn mit Tierschutz zu tun?«, fragte ich.

»AHO steht für Appleward Hillcroft Ovish. Das ist eines der größten Biotechnologie-Unternehmen der Welt. Fast ihre ganze Forschung basiert auf Tierversuchen. Sie betreiben einen riesigen Forschungskomplex oben in den Bergen.«

»Und da experimentieren sie an lebenden Tieren herum?«, fragte Hannah entsetzt.

»Wir sind uns absolut sicher, aber leider haben wir noch keine Beweise. Jörg wollte eigentlich morgen dort einsteigen. Aber jetzt wird er wohl eine Weile auf der Wache verbringen.«

»War wohl keine so gute Idee mit dem Farbbeutel«, sagte ich.

Maya rollte mit den Augen. »Jörg ist ein toller Kerl, aber manchmal brennt bei ihm ’ne Sicherung durch.«

»Na ja, trotzdem viel Glück mit eurer Aktion«, sagte Hannah. Dann verabschiedeten wir uns und verließen den Platz.

»Darf ich den Flyer mal sehen?«, fragte ich Hannah.

Sie gab ihn mir. Unter der Überschrift »Steuererlass für Tiermörder!« war eine finstere Karikatur des Bürgermeisters zu sehen, der von einem Mann in einer schwarzen Kutte einen Sack mit Dollarzeichen erhielt. Der Typ wirkte wie der Tod persönlich. In der Mitte der Kutte prangte des Logo des AHO-Konzerns.

Es zeigte eine weiße Spinne, die an einem DNS-Faden herabhing.

4

Da die Fahrt nach sehr lang gewesen war, hatten wir beschlossen, die erste Nacht in einem Gasthaus zu verbringen, um dann am nächsten Morgen gut ausgeschlafen in die freie Natur aufzubrechen.

Nicht weit vom Marktplatz entfernt lag ein Wirtshaus, das laut Internet neben einer guten Küche auch über billige Gästezimmer verfügte.

Vor dem Eingang war ein auffälliger Wagen geparkt: eine teure schwarze Limousine mit verdunkelten Scheiben. Ein Mann in einer Chauffeursuniform mit passender Mütze lehnte an der Beifahrertür und las Zeitung.

Etwas verwundert gingen wir an ihm vorbei. Sowohl Auto als auch Fahrer wirkten hier irgendwie fehl am Platz. Ich zog die Tür zum Gasthaus auf und ließ Hannah und Dennis den Vortritt.

Als wir die Wirtsstube betraten, schlug uns dieser typische Geruch von abgestandener Luft, Bratensoße und Bier entgegen. Durch die gelblichen Butzenscheiben fiel schwaches Licht, das den Besuchern des Gasthofs eine kranke Hautfarbe verlieh.

In einer Ecke saßen an einem wuchtigen runden Tisch, über dem ein gruseliger Leuchter in Form eines Geweihs hing, drei ältere Herren und spielten Skat.

Die meisten anderen Tische waren frei, bis auf zwei Männer in feinen Anzügen, die in der Nähe der Tür saßen und sich auf Englisch unterhielten. Ihrer Kleidung nach zu urteilen waren sie es, die mit der schwarzen Limousine gekommen waren.

Hannah, Dennis und ich setzten uns an einen Tisch in der Mitte. Dennis hatte seine Schüchternheit immer noch nicht überwunden und ließ seinen Blick stumm durch den Raum gleiten. Es war also wieder mal an mir, das Schweigen zu brechen.

»Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte ein Pferd verdrücken!«, verkündete ich.

»Ich habe auch einen Mordshunger«, sagte Hannah.

Dennis sagte nichts.

Nachdem wir bei der Kellnerin drei Apfelschorlen bestellt hatten, stand Hannah auf. »Ich komm gleich wieder«, sagte sie und ging zu den Toiletten. Sofort drehte ich mich zu Dennis um.

»Was du hier abziehst, ist eine Katastrophe!«, sagte ich. »Du versaust uns den ganzen Trip!«

»Ich bring einfach kein Wort raus, wenn sie dabei ist!«, antwortete Dennis. »Ständig hab ich Angst, dass ich was Blödes sage. Was meinst du – ist es uncool, einen Schweinebraten zu bestellen? Macht ein Wiener Schnitzel einen besseren Eindruck?«

»Dennis! Du hast einen Hirnschaden! Ob ein Schweinebraten uncool ist?! Hast du sie noch alle? Ich weiß nicht, welches Gericht Hannah cool findet, aber einen Typ, der den ganzen Tag das Maul nicht aufbekommt, findet sie ganz sicher nicht cool. Reiß dich zusammen! Du wolltest doch, dass Hannah mitkommt – und als du sie eingeladen hast, hast du nicht gerade Probleme gehabt, mit ihr zu flirten.«

Dennis nickte. Kurz darauf kehrte Hannah an den Tisch zurück. Dennis saß zusammengesackt auf seinem Stuhl.

Es half nichts, ich musste ihn zu seinem Glück zwingen. Also stand ich auf. »Bin gleich wieder da. Dennis, bestellst du für mich mit? Ich nehme den Schweinebraten. Der klingt echt cool.«

Damit verschwand ich in Richtung Toiletten. Dennis sah mir hinterher wie ein Hund, den man an der Autobahn ausgesetzt hatte.

Aber ich ließ mich nicht erweichen – ich würde erst dann zurückkehren, wenn Dennis Hannah in ein Gespräch verwickelt hatte. Hinter der Tür zur Gaststube blieb ich stehen und beobachtete die beiden heimlich.

Schließlich war es Hannah, die das Schweigen beendete. Und siehe da, Dennis ging darauf ein.

Heureka!

5

Wir waren gerade dabei, die riesigen Portionen vor uns zu verdrücken, als die Tür schwungvoll aufging und das Gespräch am Nachbartisch jäh verstummte.

Maya und einige weitere Tierschützer ihrer Gruppe betraten die Wirtsstube.

»Schert euch raus!«, hallte es plötzlich durch den Saal. Die drei Skatspieler hatten ihre Partie unterbrochen und sahen die Neuankömmlinge mit hasserfüllten Blicken an.

»Ihr müsst nicht glauben, dass man so was wie euch hier bedient!«, rief der zweite.