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Dieses Buch möchte nicht als wissenschaftliches Regelwerk gelten, sondern als Hilfe für Ihren Alltag. Trauen Sie sich: Finden Sie heraus, warum die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Hund noch nicht 100-prozentig funktioniert. Lernen Sie mit Ihrem Hund zu sprechen, fast ohne Worte. Probieren Sie es mit einem Sprachkurs der besonderen Art - "Besitzer/Hund/Besitzer". Sie werden im Verlauf dieses Buches viel über Führungspersönlichkeit, Regeln, Fairness, Körpersprache und Energie lesen. Was ich mit diesem Buch bezwecken möchte, ist, Ihnen einen Ansatz zu geben, wie Sie eine Beziehung zu Ihrem Hund aufbauen, ihn respektieren, besser verstehen und lernen, was es mit der Energie und deren Auswirkung auf unser tägliches Leben auf sich hat.
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Seitenzahl: 153
Veröffentlichungsjahr: 2018
© 2018 Petra Köhler
Auflage 1
Autorin: Petra Köhler
Umschlaggestaltung, Illustration: tredition GmbH, Hamburg, Petra Köhler, Maria Jana Haak, Axel Hilger
Lektorat, Korrektorat: Birgit Siekmann (Die Kelly GmbH)
Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg
ISBN:
978-3-7469-9810-7 (Paperback)
978-3-7482-1102-0 (Hardcover)
978-3-7469-9812-1 (e-Book)
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Alle Angaben in diesem Buch erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Dennoch ist Sorgfalt in der Umsetzung geboten. Die Autorin Petra Köhler und tredition übernehmen keinerlei Haftung für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden, die entstehen könnten aus der Anwendung der vorgestellten Materialien und Methoden.
Petra Köhler
Hund,sag doch was
Ihren Hund verstehen lernen
Inhaltsverzeichnis
Dank – Widmung
Vorwort
Wer bin ich?
Teil 1 – Werkzeug ist nicht gleich Technik
Teil 2 – Regeln und Grenzen
Teil 3 – Beziehung und Vertrauen
Beziehung zum Hund, aber wie?
Was hat es mit der Hausleine auf sich?
Teil 4 – Natur: Was, wann, wie?
Teil 5 - Rehabilitierung
Umweltsozialisierung
Teil 6 - Sozialverhalten beeinflusst den Hund?
Teil 7 - Ich spreche über Energie?
Teil 8 - Der Hund, unser Spiegel, oder etwa nicht?
Teil 9 – Harmonie von Beginn an
Boxentraining
Teil 10 - Exkurs in die Lerntheorie
Teil 11 – Praktische Umsetzung der Lerntheorie
Der sichere Rückruf
Teil 12 - Erstevaluierung
Teil 13 – Das könnte Ihnen helfen
Teil 14 – Ernährung
Teil 15 - Rezepte
Anmerkungen
EIN HUND MIT EINER AUFGABE, EGAL WELCHER, IST EIN GLÜCKLICHER HUND!
Mensch und Hund, eine Einheit(9)
Dank – Widmung
Ich möchte damit beginnen, mich bei allen zu bedanken, die mich zu diesem Buch gedrängt haben, bei allen, die mich in den vielen Jahren begleitet haben, bei allen, deren Worte ich in einigen Beispielen zitieren und bei allen Trainern, mit denen ich bis dato arbeiten, mich austauschen und befreundet sein durfte.
Mein besonderer Dank gilt den Hunderten von Hunden, die mich zu dem gemacht haben was ich bin. Ob eigene Hunde, Pflegehunde, Hundeschüler oder die sogenannten Camp-Besucher, alle haben mich auf ihre ganz besondere Weise inspiriert. Natürlich möchte ich auch die Menschen und Hunde nicht vergessen, die an Seminaren, Workshops, Sozi-Gruppen und „Rudelläufen“ teilgenommen haben. Danke an jeden einzelnen, der in mein Leben getreten ist.
Vorwort
In den letzten Jahren wurde ich immer wieder gefragt, warum ich denn nicht endlich ein Buch schreibe. Ich für mich, stellte mir die Frage, warum soll ich ein Buch schreiben? Es gibt doch schon so viele Bücher zum Thema Hundetraining, Erziehung, Körpersprache und mehr. Und gerade derzeit scheint jeder ein Buch schreiben zu wollen. Möchte ich mich da wirklich einreihen? Doch beim Lesen eines Posts in einem der sozialen Netzwerke von einer meiner Hundeschülerinnen, dachte ich, vielleicht ist es doch an der Zeit, mal ein etwas anderes Buch zum Thema Hunde und Hundetraining zu schreiben. Eventuell sogar ein Buch, das weitaus tiefer geht, ein Buch, das uns lehrt, uns selbst wahrzunehmen, was bei dem ein oder anderen eine neue Erkenntnis zulässt, die uns dazu beflügelt, endlich mit unserem Hund das zu werden, was wir uns alle wünschen.
Ein starkes, vertrautes und einander respektierendes Team.
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass es sich in keiner Weise um ein wissenschaftliches Buch oder einen Ratgeber handelt. Im Gegenteil, Sie erhalten von mir Empfehlungen zu lesenswerten Titeln und Autoren, womit Sie sehr tief in die theoretische Materie eintauchen können. Ich hingegen möchte versuchen, Ihnen Greifbares für das Zusammenleben mit Ihrem Hund an die Hand zu geben. Erfahrungen, Informationen und Beispiele aus dem täglichen Leben.
Damit Sie nachvollziehen können, weshalb ich anfange, wie ich anfange, möchte ich die Worte meiner besagten Hundeschülerin mit Ihnen teilen:
„Ich habe schon den größten Teil meines Lebens Hunde und ich habe schon viele Welpen-Gruppen mitgemacht und auch andere Gehorsamstrainingswieder und wieder besucht. Aber das Erarbeitete hat nie lange angehalten, ich war gelangweilt, frustriert, unzufrieden und meinem Hund schien es ähnlich zu gehen. Ich hatte das Gefühl, wir würden nicht wirklich ernst genommen. Ich habe viele Male versucht in Worte zu fassen, warum Petras Training so anders ist. Die Arbeit mit ihr bringt mich dazu, mir zu wünschen, ich könnte im Lotto gewinnen, um einfach jeden Tag in der Woche mit meinem Hund gemeinsam an den Trainings teilzunehmen oder gar selbst Hundetrainerin zu werden. Denn es geht nicht wirklich um das Training des Hundes, es geht darum, die Menschen etwas zu lehren. Genau das habe ich in der Arbeit mit Petra begonnen zu verstehen. Jeden Tag werden die Bindung und das Leben mit meinem Hund für mich etwas klarer, deutlicher und verständlicher. Vor allen Dingen fühle ich mich an jedem einzelnen Tag ernst genommen, egal, welche Schwierigkeiten oder Fragen auftauchten. Das ist es, was die meisten Hundetrainer bis dato nie getan haben. Sie haben sich keine Zeit für den Menschen genommen und sie sind meistens nach Schema F bei den Hunden vorgegangen. Dies hatte bei mir Frustration zur Folge. Ich kämpfte mich irgendwie durch, aber letztendlich glücklich war ich am Ende all dieser Wege nie. Was war es, was mich beflügelt und motiviert hat in dem Training mit Petra?
1. Sie arbeitet mit jedem Hund individuell und doch in der Gruppe.
2. Wir als Menschen sind wichtig und werden ernst genommen.
3. Uns Menschen wird beigebracht, unsere Hunde zu verstehen und nicht einfach nur zu trainieren.
Das Beste an der ganzen Sache, es ist so eine intensive und innige Arbeit, dass man plötzlich 50 neue Freunde hat, die alle den gleichen Weg gegangen sind oder gehen. Und genau aus diesem Grund will ich mehr und das jeden Tag. Dank Petra habe ich verstanden, dass es viel mehr ist als nur Hundetraining. Es ist lebensverändernd.“ Susanne L.
Diese Zeilen zu lesen, hat mich sehr gefreut. Doch gleichzeitig brachte es mich zu der Erkenntnis, dass es scheinbar wirklich zu wenig Aufklärung gibt.
Lumpi, meine erste echte Hundeerfahrung, inklusive Biss in die Wange. Schon in jungen Jahren sollte man lernen, dass ein Hund ein instinktiv handelndes Tier ist, und wir dies bei Hunden, egal welcher Größe, zu respektieren haben.
Wer bin ich?
Petra Köhler, Trainerin,
IACP-CDT-PDTI,
IHK Potsdam
Hunde-Erzieherin/Verhaltensberaterin
Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Mein Name ist Petra Köhler, geboren wurde ich 77 in Deutschland und habe über mehrere Jahre in den USA und Spanien gelebt. Diese Erfahrungen haben sicherlich meine Ansätze in der Trainingswelt beeinflusst. Unterschiedliche Länder und somit unterschiedliche Sichtweisen. Je offener und flexibler ein Mensch durch das Leben geht, desto eher ist er in der Lage, Situationen zu erkennen, diese zu evaluieren und so den passenden Weg zu finden. In diesem Fall einen auf Hund und Halter zugeschnittenen Trainingsansatz. Ich habe immer, jeden Schritt in meinem Leben, versucht, offen und flexibel zu bleiben. Heute, aus der Erfahrung, kann ich Ihnen nur sagen: Es gibt viele Steine auf diesem Weg, keinen Weg kann man zurückgehen, aber man kann sich an der nächsten Kreuzung entscheiden, in die andere Richtung abzubiegen. Das ist und wird eine Konstante in unserem Leben sein.
Als Pedro, ein gelber Labradormix, in mein Leben trat, war mein Eintritt in die Trainingswelt besiegelt, auch wenn er nicht mein erster Hund war. Er lehrte mich, dass Hund nicht gleich Hund ist, dass jedes Tier ein Individuum ist, jeder seine eigenen Charakterzüge hat und wir Menschen das zu respektieren haben. Pedro ist auch nach über 13 Jahren noch immer mein Seelenbegleiter war aber damals ein Hund von höchster Energie, der jeden Tag seine Grenzen forderte, Unsinn machte, Schuhe, Brillen, Sitzkissen etc. zu seinem Spielzeug deklarierte. Ja, er hatte große Freude daran, all diese Gegenstände mit seinen Zähnen einem gezielten Test zu unterziehen. Er respektierte den Raum der Menschen nicht, sprang jeden an, lieferte sich kleine Machtkämpfe mit meinem Bruder, als er damals seine Freundin oder Freunde mit ins Haus brachte. Er trieb sein Umfeld manchmal an den Rand der schieren Verzweiflung. Meine Mutter drohte ihm regelmäßig damit, ihn bei Ebay zu versteigern. Wenn auch als Spaß gemeint, zeigte es deutlich den Ernst der Lage.
Mein Seelenbegleiter Pedro
Aber Pedro hatte damals nicht mit meinem sehr beharrlichen Willen gerechnet. Dem Willen, aus uns beiden Individuen ein Team zu machen. Ihm, Pedro, dabei zu helfen, das zu werden, was ein jeder Hundebesitzer sich wünscht: den für mich perfekten Hund. Nach knapp 20 Monaten hatten wir es geschafft. Aus einem verrückten, hoch energetischen, gelben Labradorwelpen war mein geliebter, verlässlicher, kluger, glücklicher Gefährte fürs Leben geworden. Deshalb begleitete er mich auch nach Spanien. Denn um es mit den Worten von Heinz Rühmann zu sagen: „Man kann ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht.“ Noch heute hilft mir Pedro mit seiner ausgeprägten Sozialkompetenz in der Arbeit mit anderen, in den Augen ihrer Besitzer verrückten Hunden und deren Menschen.
Pedro führte mich auf den richtigen Weg. Ich begann, mich mit der Wahrnehmung und dem Verständnis von Hunden zu beschäftigen. Ein enorm wichtiger, wenn nicht gar der wichtigste Ansatz, einen Hund richtig zu evaluieren, besteht in der genauen Beobachtung, dem Respekt und Verständnis für das Tier. Ich beschäftigte mich mit Hundepsychologie, der Körpersprache und verschiedensten Evaluierungsansätzen; begann in diesen Bereichen intensiver zu studieren. Ich darf sie alle, die sich die Zeit nehmen, diese Zeilen zu lesen, daran erinnern, dass Theorie ein wichtiger Teil im Training ist und immer bleiben wird, aber Theorie allein nicht hilft, wenn es an Praxis und Erfahrung fehlt. In der Praxis sehen wir Dinge, Verhaltensweisen, Reaktionen und erleben Situationen live, lernen Dinge richtig wahr zu nehmen. Auch der Austausch mit erfahrenen Kollegen macht den Unterschied. Ich habe mir diese Erfahrung hart auf internationaler Ebene und mit Hunderten verschiedener Hunde, egal welcher Rasse, erarbeitet und bin dankbar für jeden Vierbeiner, der meinen Horizont erweiterte und ebenso dankbar für jeden Trainer, der sich mit mir austauschte.
Um es besser zu erklären oder zu verdeutlichen, möchte ich im Verlauf dieses Buches mit Ihnen noch einige weitere Geschichten aus dem Alltag von Hundebesitzern, mit denen ich arbeiten durfte, teilen. Sie erzählen hier Teile ihrer Geschichte und berichten über gemachte Erfahrungen. Ich bin sicher, dass viele Hundebesitzer glauben werden, Szenen ihrer eigenen Geschichte zu lesen und dabei denken: „ach so“, „glaube ich“, „das bin ja ich“, oder „sind das wir?“.
Shiva – Lass mich dich lehren
„Dies ist meine kurzgefasste Geschichte über meine American Stafford-Hündin Shiva und mich.
Als wir Shiva mit vier Wochen geschenkt bekamen, ahnten wir noch nicht, mit welcher Akribie sie unser bis dahin bestehendes Rudel (zwei Lhasa Apso) aufmischen würde.
Mit vier Monaten versuchte sie permanent, die Rudelführung von unserem Lhasa-Rüden zu erstreiten. Das hatte für mich die Konsequenz, einen Hundetrainer zu suchen, der mir und meiner Hündin helfen sollte. So kamen wir zu Petra Köhler. Sie erteilte uns zunächst Einzelunterricht, der für mich eine völlig neue Erfahrung mit sich brachte, zumal ich bis dato mit unseren Lhasas nie Probleme hatte. Ich erlernte unter anderem, eine neue Körperhaltung gegenüber Shiva zu zeigen, was dazu führte, dass Shiva lernte zu verstehen, was ich von ihr wollte. Petra erklärte mir, dass Shiva einen starken Charakter hat, der eine genauso starke Persönlichkeit an ihrer Seite brauchte. Schritt für Schritt zeigte sie mir, was wir für unseren gemeinsamen Weg brauchten. Doch auch wenn es für mich völliges Neuland war, ließ es in mir den Ehrgeiz erwachen, mit meiner Shiva eine Einheit werden zu wollen. Zunächst belegten wir den Basic-Kurs sowie einmal in der Woche die Sozialstunden. Off Leash (ohne Leine), Shaping (Formen) sowie Rudelläufe folgten. Nicht zu vergessen, zwischendurch verschiedene Seminare, die uns für unsere Arbeit miteinander viele positive Erfahrungen gebracht haben.
Alle Kurse, die ich belegte, waren von absoluter Kompetenz, Konsequenz, Gerechtigkeit und ganz viel Gefühl für jeden Einzelnen von uns und unserem Hund geprägt.
Es ist nicht nur gut für unsere Shiva, sondern auch für uns, weil unser Rudel durch die Hilfe von Petra endlich ein relaxtes- und friedvolles Zusammenleben bekommen hat.
Vielen, vielen Dank, Petra, egal, was kommt, wir werden treue Schüler von dir bleiben.“
Astrid S.
Einer der Gründe, warum ich dies mit Ihnen teile, ist, dass Sie im Verlauf dieses Buches häufig Hinweise auf Führungspersönlichkeiten, Regeln, Fairness, Körpersprache und Energie lesen werden. Was ich mit diesem Buch erreichen möchte, ist, Ihnen einen Ansatz, eine Hilfe an die Hand zu geben, wie Sie
1. eine Beziehung und Kommunikation zu Ihrem Hund aufbauen können,
2. Ihren Hund als das Wesen, das es nun mal ist, besser verstehen,
3. verstehen, was es mit der Energie in unserer täglichen Arbeit auf sich hat,
4. Trainingsansätze für den typischen Grundgehorsam, bei dem sich bitte jeder das für sich passende Konzept auswählen kann.
Vertrauen und Kommunikation verhelfen zu einem glücklichen Miteinander von Mensch und Hund.
Glücklicherweise konnte ich als Hundetrainerin auch mit vielen, teils international bekannten Trainern arbeiten. Cesar Milan, Cheri Wulff Lucas, Jason Vasconi, Chad Mackin, Nelson Hodges, Claudio Barbosa, um nur einige zu nennen. Ich und diese geschätzten Kollegen haben alle ihre Überzeugungen und Erfahrungen in dem, was sie glauben, was für den Hund sinnvoll und richtig ist. So war es mir möglich, nicht nur festzustellen, dass jedes Werkzeug sein Recht auf Existenz hat, jeder individuelle Ansätze verfolgt, aber auch herauszufinden, was das Wesentliche für uns als Trainer ist.
Erstens gilt es, das passende Werkzeug für den jeweiligen Hund zu finden und zweitens geht es darum den Menschen zu lehren, Mensch und Hund Anleitung zu geben und ihn zu begleiten, damit er die für sich richtige und passende Entscheidung treffen kann. Ich versuche alle meine Schüler so breit gefächert und sorgfältig wie möglich zu unterrichten, damit sie grundsätzlich in der Lage sind, ihre eigenen, für sich und ihren Hund richtigen Entscheidungen in bestimmten Situationen zu treffen. Jeder Hund, der in mein Leben getreten ist, hat mich vieles gelehrt, was auch Grund für dieses Buch ist. Ich möchte etwas von dem, was Hunde mich über die Jahre gelehrt, mit mir geteilt und mir gezeigt haben, teilen und an Menschen wie Sie weitergeben. So möchte ich versuchen, zu einer besseren Verständigung zwischen Hunden und ihren Besitzern beizutragen. Einer der Gründe, warum ich die Arbeit mit Hunden so unglaublich liebe, liegt auch darin, dass ein nicht unerheblicher Anteil die Arbeit mit dem Besitzer beinhaltet. Also den Besitzern zu verdeutlichen, was es heißt, einen Hund zu haben, für diesen Verantwortung zu übernehmen und mit diesem fair umzugehen.
Ich verspreche Ihnen, dass, wenn Sie die Bereitschaft haben, dieses Buch zu Ende zu lesen und sich danach mit den wichtigsten Bedürfnissen Ihres Hundes auseinandersetzen, lernen Sie auch, mit Ihrem Hund eine besondere, artgerechte Beziehung zu erarbeiten. Lernen Sie, mit Ihrem Hund unter bestmöglichen Voraussetzungen zusammenzuleben. Es lohnt sich!
Aus diesem Grund auch gleich eine weitere Geschichte.
Lissi – Die Stürmische
Meine/unsere Rettung: Trainingsaufbau, geduldiges, aber bestimmtes Arbeiten, Energie in die Leine bringen, kurze, klare Kommandos. Wow, es funktioniert.
Besonders im Trainingsansatz fiel mir sofort auf, dass hier nicht nach „Schema F“ gearbeitet wird, sondern das Wesen und Benehmen meines Hundes (meiner schien in meinen Augen draufgängerisch, aber sehr verunsichert) 200 prozentig berücksichtigt wurde. Das Ziehen an der Leine, andere Hunde bedrängen, gleichzeitig oft beschwichtigend auf dem Rücken liegen. Entdeckte mein Hund einen Menschen oder einen anderen Hund, stürmte er nach vorne. Ich war genervt und machte es mir zur Gewohnheit, dann spazieren zu gehen, wenn ich annehmen konnte, wenig andere Hunde zu treffen. Das war Status quo. Doch dann …
Mir fiel die einzigartige Kompetenz dieser Trainerin auf. Zurückhaltend, sogar abwartend, genau zuhörend während ich über meine Beziehung zu meinem damals fast zweijährigen Hund erzählte. Sie fragte nach, evaluierte,verurteilte aber nie. Sehr gezielt fragte sie nach. Die Trainingsansätze waren individuell, kompetent, hoch flexibel und verständnisvoll. Dabei ruhig und bestimmt. Die Kurse/Seminare waren/sind Augen-Herzöffnend, jetzt konnte man spüren, erfahren, sehen, verstehen. Endlich, ich konnte mit meinem Hund eins werden. Durch die kluge, lustige und hoch kompetente Art, wie die Seminare und Kurse aufgebaut und abgehalten wurden, habe ich nicht nur viel gelernt, sondern hatte auch ganz viel Freude. Was für ein Erfolg. Die Trainingseinheiten haben sich bei mir zu einem erfüllenden Hobby entwickelt. Obwohl mein Hund in Gehorsam und Verlässlichkeit schon fast zu 100 Prozent meinen Vorstellungen entspricht, ist es heute eine Freude für mich und meinen Hund weiter zu bestimmten Trainings/Kursen zu kommen. Kleine Fehler, die sich immer mal wieder einschleichen, sind schnell bereinigt. Wir arbeiten zusammen, vertrauen und genießen einander. Nicht zu unterschätzen ist für mich auch der soziale Aspekt … neue Freunde zu finden, sich austauschen zu können und mehr. Besonderes Highlight ist der Sozi-Tag. Hunde und Menschen kommen zusammen und Petra übernimmt in dieser Zeit die Verantwortung für die Hundeinteraktionen, während sich die Menschen einfach nur bewegen (laufen) und sich wunderbar miteinander unterhalten und austauschen.
Mein Leben wurde durch das Training bei Petra bereichert, ich habe festgestellt, dass sie eigentlich nicht meinen Hund, sondern MICH trainiert hat. Ein absoluter Gewinn. Ich bin selbstsicherer geworden, weil ich meinen Hund besser lesen gelernt habe, ich achte auf Körpersprache, habe eine Beziehung zu meinem Hund aufgebaut und weiß, dass ich immer eine Trainerin an meiner Seite habe, deren Kompetenz und Liebe unvergleichlich ist. Ich sage einfach Danke.
Angelika K.
Was ich damit sagen möchte, ist, dass je mehr wir den Hund als das, was er ist, akzeptieren, um so leichter sind wir in der Lage, ihn zu beeinflussen und vor allem zu trainieren. Deshalb teile ich auch Ausschnitte meiner Seminarinhalte mit Ihnen.
Teil 1 – Werkzeug ist nicht gleich Technik
Der Unterschied zwischen Trainingswerkzeugen und Cool Touch. Wie ist Cool Touch entstanden, was erlebe ich allzu häufig? Entstanden ist es, indem ich die Essenzen der vielen „Geschichten“, die Hundebesitzer mit mir teilten, in Workshops evaluierte und den Besitzern die Erklärungen, das Warum und Wieso beantwortete und als Rüstzeug mit auf den Weg gab. Es bildet das Fundament einer guten Beziehung.