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Dein Hund, dein Partner: Verstehen, schützen und erziehen – der kompakte Ratgeber für Hundeliebhaber! Ist das Schwanzwedeln bei meinem Hund immer gleichzusetzen mit Freude? Was ist mit Krankheitserregern? Impfen, was muss, was kann, was kostet das? Wie gehe ich mit einem Welpen richtig um? Die Autoren haben in diesem Buch einen kleinen Leitfaden zusammengestellt, um Hundebesitzern das entsprechende Wissen kurz und kompakt zu vermitteln. Sie geben Tipps aus dem Alltag ihrer eigenen Hundeschule Luftleine an die Leser weiter. Denn: Den eigenen Liebling zu verstehen, heißt zum Wohle des Tieres zu handeln. Wer Wissen hat, kann verstehen und entsprechend handeln.
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Seitenzahl: 134
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Wie kleine Menschen und doch ganz anders
All den hellen Lichtern in unserem Leben
VORWORT
1. DER HUND
1.1 A
BSTAMMUNG UND
D
OMESTIZIERUNG
1.2 W
AS STECKT IN MEINEM
H
UND
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1.3 I
CH DENKE
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ALSO BIN ICH
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2. WELCHE RASSE SOLL ES SEIN?
2.1 W
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2.2 W
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2.3 Z
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3. AUF DEN HUND GEKOMMEN
3.1 E
IN ERSTES
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ENNENLERNEN
4. PIZZA ODER PASTA - DIE ERNÄHRUNG DES HUNDES
4.1 B.A.R.F
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4.2 T
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5. DAS HUNDETRAINING
5.1 V
ERHALTEN RICHTIG DEUTEN
5.2 D
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RSTGESPRÄCH IN DER
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UNDESCHULE
5.3 W
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5.4 I
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6. HUNDEERKRANKUNGEN IM ÜBERBLICK
6.1 P
ARVOVIROSE
6.2 L
EPTOSPIROSE
6.3 S
TAUPE
6.4 H
EPATITIS
C
ONTAGIOSA
C
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6.5 T
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6.6 S
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H
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6.7 H
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UND
7. MÖGLICHE GEFAHREN FÜR DEN HUND
7.1. S
CHNECKENKORN
G
EFAHREN IM
F
RÜHJAHR UND
S
OMMER
7.2. B
LAUKORN
G
EFAHREN IM
F
RÜHJAHR UND
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OMMER
7.3 P
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G
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F
RÜHJAHR UND
S
OMMER
7.4 S
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F
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S
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7.5 X
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8. WISSENSWERTES ÜBER DEN HUND
8.1 I
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8.2 S
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9. SO KOMMT IHR GUT DURCH DIE JAHRESZEITEN
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9.10 W
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ANKSAGUNG
Während unserer Arbeit an diesem Buch sind wir mehrmals gefragt worden: Wieso dieser Untertitel? Wieso sind Hunde „kleine Menschen“ und doch mehr oder weniger anders? Nun, das lässt sich ganz einfach erklären. Während der letzten Jahre als Hundetrainer stellten wir immer wieder fest, dass die Menschen dazu neigen, ihren Hund zu vermenschlichen. Mal ehrlich: Wer stand bisher nicht in einem Laden und dachte sich: „Sieht das rote oder das blaue Halsband an meinem Hund besser aus?“. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn wir Menschen gehen schließlich und endlich zuerst nach dem äußeren Erscheinungsbild, sprich der Optik. Jedoch ist es so: Stellt man sich mal in ein Heimtiercenter und beobachtet die Leute und ihr Verhalten, so sieht man nicht wenige, die mit ihrem Hund sprechen.
„Na, was meinst du Fiffi, steht dir das Rote oder das Blaue besser? Wenn wir ohnehin schon hier sind, dann darfst du dir auch etwas Leckeres aussuchen. Was meinst du dazu?“ An dieser Stelle stellt sich uns die Frage, mit welcher Erwartung diese Fragen an den Hund gestellt wurden.
Soll dieser darüber nachdenken und dann mit, je nach Rasse und Größe, wohl intonierter und voll klingender Stimme antworten: „Das bordeauxfarbene Halsband fände ich äußerst liebreizend und zum Abendessen hätte ich gerne Leberpaté“
Wir haben natürlich bis jetzt nicht alles auf dieser Welt gesehen und erlebt, aber wir geben einfach mal die Prognose ab, dass dies nicht so schnell passieren wird. Es lässt sich natürlich argumentieren, dass der Hund daraufhin anfängt, mit dem Schwanz zu wedeln, als hätte er alles verstanden. Zumindest, wenn es um Essen geht, könnte man meinen, dass sie jedes Wort verstehen. Vielleicht hat der Hund aber auch nur die Freude und Freundlichkeit in der Stimme seines Besitzers wahrgenommen? Dieses und Weiteres werden wir später noch genauer betrachten.
Leider rührt aber auch hier ein grundsätzliches Problem des Verständnisses für den Hund her. Sosehr der Hund auch vermenschlicht wird, er ist und bleibt eine vollkommen andere Spezies. Sowohl im psychologischen als auch im physiologischen Sinn. Wie überall im Leben gibt es hier verschiedene Lager. Die einen sagen, dass es überhaupt kein Problem ist, den Hund wie einen Menschen zu behandeln. Die anderen sind überzeugt, dass dies auf keinen Fall passieren darf. Was wir darüber denken? Da möchten wir doch an dieser Stelle ein Familienmitglied von uns zitieren: „Das Leben ist nicht nur schwarz und weiß. Es gibt auch andere Farben“. Und damit hat er vollkommen recht. Natürlich bieten beide Arten des Verhaltens ihre Vor- und Nachteile, wobei wir doch für ein gesundes Mittelmaß plädieren.
Was wir aus Vorangegangenem folgern können, ist ganz einfach: Was für uns gut ist, muss für den Hund noch lange nicht gut sein und umgekehrt. Der ein oder andere wird an dieser Stelle bereits erraten haben, wieso unser Buch diesen Untertitel trägt. Unser Verhalten gegenüber dem Tier, ob wir es wie einen kleinen Menschen behandeln oder nicht, ist nicht so wichtig, solange wir nicht vergessen, dass sie einfach ganz anders sind.
Tim Knobloch
„Warum ein Kapitel, und direkt zum Anfang, über die Abstammung des Hundes“ werdet ihr Euch nun vielleicht fragen. Das ist schnell und einfach beantwortet. Wir werden in diesem Buch übrigens alle Fragen so kurz es geht beantworten, ohne zu sehr mit Fachtermini oder Anwaltsdeutsch, um uns zu werfen.
Das wäre für das Verständnis einer im Grunde einfachen Sache nicht nur kontraproduktiv, sondern im Zweifel, also wenn man es genau nimmt, eher suboptimal, da es ja um Fragen des Verständnisses, also das Verstehen per se geht.
Also, zurück zur eigentlichen Frage: Wieso sollte man etwas über die Abstammung des Hundes wissen? Ganz einfach, um zu verstehen, wie sie „funktionieren“. Der Vorfahr des Hundes, der Katze und des heutigen Bären nennt sich Miacis und ist etwa 55 Millionen Jahre alt.
Der Urvater unserer Sofafreunde, vom Bären vielleicht einmal abgesehen, war ein reiner Fleischfresser und auch die Jagd nach Beutetieren war kein Problem, da diese exzellente Kletterer waren. Vom Miacis aus spalteten sich die Tiere in besagte Unterklassen. Dennoch sind diese Tiere grundverschieden. Wenn eine Katze z. B. sein Gegenüber fixiert und mit dem Schwanz wedelt, befindet sich diese in „Angriffsstellung“ und will keineswegs spielen. Dies wird von Hunden leider oft missverstanden und es kann schon mal zu einer Reiberei kommen.
Unsere Haushunde gehören zu der Gattung der Hundeartigen (Canoidea) und zur Familie der Hunde (Canidae), stammen aber von der Art der Wölfe ab (Canis Lupus). Wissenschaftler gehen davon aus, dass die erste Domestizierung etwa 40.000 Jahre zurückliegt. Dies wird durch Grabfunde belegt, in welchen menschliche Knochen, zusammen mit welchen, die von Wölfen stammen, gefunden wurden. So viel erst mal zur Abstammung. Wobei bei uns hier immer wieder die Frage der Ernährung und Domestizierung in Seminaren auftritt. Ist der Hund ein Wolf? Von unserer Seite aus ein klares Nein. Ist der Hund ein Vegetarier oder gar Veganer? Um der Frage nach der Ernährung einmal vorzugreifen, möchten wir Euch erst einmal mit folgenden Gedanken lassen: Man stellt hier 40.000 Jahre Domestizierung gegen 55 Millionen Jahre Evolution dar.
Um dem weiteren Verlauf folgen zu können, sollte man sich zunächst ein paar Fragen stellen, um eine, vielleicht sogar andere, Perspektive gewinnen zu können, um die Ausgangsfrage genauer zu betrachten.
Was steckt in meinem Hund? Wie zuvor erwähnt, gehört unser Haushund zwar zur Gattung der Hundeartigen, aber stammt dennoch vom Wolf ab. Hier spielt es keine Rolle, ob es um den Schäferhund geht, welchem man es schon eher ansieht, oder den Mops, wo man es nicht vermuten möchte. Alle Rassen stammen vom selben Urtier ab, haben sich jedoch in unterschiedlichen Richtungen entwickelt. Dennoch sind auch die Kleinsten unter unseren Lakritznasen Jäger und Räuber.
Der Hund soll einfach flauschig sein, leicht bedröppelt dreinschauen, süß sein, jederzeit kuscheln wollen und sonst auch alles mit sich machen lassen, was dem Menschen gerade in den Kram passt. Wer so denkt, dem empfehlen wir doch stark nicht weiterzulesen oder gar darüber nachzudenken, sich keinen Hund zuzulegen. Hier empfehlen wir die Firma Steif, welche gerne aushilft.
Um einen engen Freund frei zu zitieren: „Junge, leg dich niemals mit einem Chihuahua an!“
Das kommt nicht von ungefähr. Selbst ein kleiner Hund, mit nur 2 Kilo (man kennt sie auch als die niedlichen Handtaschenhunde mit Schleifchen auf dem Kopf), beißt mit +/- 100 PSI, also 100 pounds per square inch zu. Das entspricht etwa 7 kg pro cm2, kurz gesagt: „Na, du bist aber niedlich!“ Finger fährt aus, ZACK, Finger gebrochen. Oder bei kleinen Kindern auch Finger ab. Von größeren Hunden wie Rottweilern, Schäferhunden oder Collies mal nicht zu sprechen. Es geht uns hier nicht darum, eine Rasse zu verteufeln, sondern um die Beantwortung einer ganz simplen Frage an einem „kleinen“ Beispiel, was natürlich schlimmer wird, je größer das Tier ist.
Was steckt in meinem Hund? – Ein Raubtier!
„Cogito ergo sum“ – Ich denke, also bin ich.
Der erste Grundsatz der Descartschen-Philosophie.
Descartes beschäftigte sich mit Fragen der Erkenntnis und der Selbsterkenntnis. Übertragen auf den Hund stellt sich daher doch die Frage, wie viel und was erkennt mein Hund? Was kann er logisch verknüpfen? Spielt Sprache für den Hund eine Rolle?
Hierzu ziehen wir doch einfach mal ein paar Beispiele aus unserem Alltag heran, wobei wir selbst manchmal nicht glauben können, dass wir so etwas gefragt werden. Es erleichtert uns aber gleich das Verständnis.
In der Wissenschaft spricht man davon, dass Hunde, je nach Rasse und Entwicklung, den IQ eines Kleinkindes im Alter von 2 – 3 Jahren besitzen. Vieles wird „verstanden“ genauer gesagt verknüpft und umgesetzt. Auf gewisse Laute, nicht mit Wörtern zu verwechseln, wie „Essen“ z. B. reagiert das Kleinkind mit einem freudigen Glucksen.
Unsere Fellnasen sind davon doch nicht so weit weg, oder? Wer kennt es nicht, wenn man „Essen, Futter, Hunger …. etc.“ sagt, dass der Hund vollkommen aufgeregt Richtung Küche rennt oder hüpft? Nicht weil er das Wort im eigentlichen Sinne verstanden hat, sondern weil er weiß, was es bedeutet.
Hier empfehlen wir jedem, das Buch von Peter Bichsel, „Ein Tisch ist ein Tisch“ zu lesen. Dieses Essay wird im Regelfall im Deutschunterricht angeführt und ist online frei verfügbar.
Ein Beispiel:
„Es muss sich etwas ändern.“
Und er hörte den Wecker nicht mehr. Dann begannen seine Hände zu schmerzen, seine Stimme versagte, dann hörte er den Wecker wieder, und nichts änderte sich. „Immer derselbe Tisch“, sagte der Mann, „dieselben Stühle, das Bett, das Bild. Und zu dem Tisch sage ich Tisch, zu dem Bild sage ich Bild, das Bett heißt Bett, und den Stuhl nennt man Stuhl. Warum denn eigentlich?“
Die Franzosen sagen zu dem Bett „li“, zu dem Tisch „tabl“, nennen das Bild „tablo“ und den Stuhl „schäs“, und sie verstehen sich. Und die Chinesen verstehen sich auch. […]
Zugegeben, eine nicht gerade fröhliche Geschichte, sie verdeutlicht aber das Grundlegende. Es geht um die Bedeutung des Klanges eines Wortes und wie man es in seinem Kopf verknüpft hat, wobei auch Klänge durchaus ausreichen. Man denke an das Pawlowsche Glöckchen, oder auch den Klang, der entsteht, wenn man den Ring einer Futterdose hochzieht. Vollkommen egal wo sich unsere Hündin Miral herumtreibt, das „klick“ ertönt und keine 0,2 Sekunden später schaut der Kopf durch die Küchentür, mit hochgezogener Augenbraue, um uns zu verurteilen, weil der Napf bislang nicht ordentlich gefüllt ist.
Auch das bringt uns direkt zum nächsten Beispiel am Kleinkind. Ein Gequengel ertönt, der atembare Sauerstoff weicht einer toxischen Wolke, die einem die Tränen in die Augen treibt und einem ist sofort klar: „Da ging wohl was (sprichwörtlich) in die Hose.“
Müssen wir noch ausführen, wie das bei Hunden aussieht? Sicherlich kennt ihr das von Eurem Liebling. Unsere Miral pfeift in einem perfekten hohen C durch die Nase, während sie vor der Tür sitzt und einen Pups herausdrückt, wogegen das Horn von Gondor wie eine Trillerpfeife wirkt.
Kurzum: Wir verstehen, was sie von uns möchte. Nicht weil sie es in Worte gefasst hat, sondern in eindeutigen Gesten und einer „verbalen Formulierung“ ihrer Sprache, wobei wir an dieser Stelle das helle Pfeifen und nicht den Pups meinen.
Vor ein paar Wochen rief uns ein Kunde an und fragte, welcher Hund denn zu ihm passen würde. Nach kurzen Nachfragen unsererseits zur Lebenssituation etc. usw. schlugen wir also ein paar passende Rassen vor, welche ihm alle nicht zusagten.
Jetzt kommt es aber, wie man so schön sagt, „Knüppeldick“…
„Wieso denn nicht. Was stimmt mit diesen Rassen nicht?“, fragten wir leicht verwundert.
„Wissen Sie, ich möchte lieber einen Deutschen Schäferhund, weil der wenigstens meine Kommandos versteht. Ich spreche keine anderen Sprachen, wie Deutsch.“
Das benötigte dann kurz, um bei uns zu sacken, wie bei Euch jetzt gerade wohl auch … von wegen französischer Bulldogge, russischer schwarzer Terrier und so…
Unter krampfhafter Zurückhaltung unseres spontan ausbrechenden Tourettesyndroms in solchen Fällen habe ich dem guten Mann dann erklärt, was ihr gerade gelesen habt.
Als kurzer Abschluss an dieser Stelle und zur Verdeutlichung im Alltag einer unserer Lieblingswitze:
Die Großeltern aus Bayern sind vor Jahren unterwegs nach Italien. An der Grenze angekommen, zeigen sie dem Zöllner ihre Papiere. Dieser schaut sich diese kurz an, gibt sie dem Opa zurück und sagt „Avanti!“. Die Großeltern steigen darauf völlig aufgelöst aus dem Auto aus und stellen sich mit den Händen an die nächste Wand, weil sie verstanden hatten „An de Wand hi!“ (Zu Hochdeutsch: An die Wand stellen)
Es geht also beim Denken und Verstehen des Hundes schlichtweg darum, eine gemeinsame Sprache zu finden, wie auch immer die aussehen mag.
Tim Knobloch
Wie schon im letzten Kapitel erwähnt, ist bei der Wahl des passenden Begleiters nicht das Land der Abstammung wichtig oder wo der Hund herkommt. Vielmehr geht es darum, in erster Linie die Bedürfnisse des Hundes zu beachten und nicht die eigenen.
Der Hund hat keine Wahl, der Besitzer schon.
„Ich sitze in meiner Villa auf Dubai bei 40°im Schatten und benötige als Statussymbol unbedingt einen Husky…“
„Ich bin der König des Nordpols und habe nur eine Frage. Wo bekomme ich jetzt einen Nackthund her?“
Jeder, der so denkt, den würden wir am liebsten dazu zwingen, mal einen Sommer in Dubai im Pelzmantel herumzulaufen oder in Unterwäsche in der Arktis Eiskernbohrungen durchzuführen. Hier sieht, unseres Erachtens, der Mensch an erster Stelle immer nur sich und seine Präferenzen. Flauschig soll er sein, mit blauen Augen, oder süßer kurzer Stupsnase oder oder oder …
Als Mensch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man die Verantwortung für ein Leben übernimmt und nach bestem Wissen und Gewissen handeln sollte. An dieser Stelle sollte auch jeder für sich überdenken und beantworten, ob man gewisse Zuchtrassen und deren Züchter durch den Kauf eines Hundes unterstützen sollte, wo das Tier direkt nach der Geburt eine OP benötigt, da es sonst nicht von allein lebensfähig ist.
Also stellen wir die Hundegesundheit mal an die erste Stelle und unsere Wünsche an die Zweite.