Hundert Jahre Frist - Wilfried Hary - E-Book

Hundert Jahre Frist E-Book

Wilfried Hary

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Beschreibung

Nur hundert Jahre bleiben der Menschheit, den zerstörerischen Umgang mit ihrem Planeten zu ändern und zu einer besseren Gesellschaftsordnung zu kommen. Gelingt ihr das nicht, droht ihre Vernichtung durch außerirdische Kräfte. Eine Gruppe parapsychologisch begabter Menschen unternimmt den Versuch, das schier unmögliche zu schaffen. Wird ihr Vorhaben gelingen? Ein SF-Bestseller in Neuauflage – heute aktueller den je.

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Hundert Jahre Frist

Titel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hundert Jahre Frist

 

 

 

 

 

Wilfried Hary

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Copyright: Novo-Books im vss-verlaf

Jahr: 2023

 

 

 

Lektorat/ Korrektorat: Franz Groß

Covergestaltung: Hermann Schladt

 

 

Verlagsportal: www.novobooks.de

 

 

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

 

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig

 

 

 

 

1

John W. Prexter ließ mit einem Knopfdruck einen Teil der Außen­wand seines Bungalows transparent werden. Sein Blick schweifte wohl­gefällig über die Natur, die sein Haus in wilder Schönheit umgab.

Abermals drückte er einen Knopf. Aus verborgener Quelle wehte küh­ler Morgenwind durch das Zimmer, voll natürlicher Würze.

Tief atmete John W. Prexter, Pro­fessor für Parapsychologie, durch. Er war mit sich und der Welt zufrieden. Die Erde hatte sich in den vergange­nen Jahren in einen weltweiten Park verwandelt. Wüsten und undurch­dringlicher Dschungel waren gewi­chen oder zu stark verkleinerten Se­henswürdigkeiten geworden.

Wo waren die von Futurologen des zwanzigsten Jahrhunderts prophe­zeiten Folgen menschlicher Miss­wirtschaft? Wo war die Atomwüste, der durch Abfall und Industrie ver­giftete Planet Erde? Wo die Überbe­völkerung, die zum tödlichen Stress hätte führen sollen?

John W. Prexter Wandte sich dem Innern des Zimmers zu. Er schloss se­kundenlang die Augen.

Ein Park! Wie hier sah es überall in der Welt aus - abgesehen von klei­neren Nuancen, die ihren Ursprung in der Verschiedenheit der Wetterzo­nen hatten.

Der Professor trat zu einem Schaltpult und wählte sein Früh­stück. Zwei Minuten würde es auf sich warten lassen. Er verließ den Raum, den man bei großzügiger Auslegung als eine Art Küche be­zeichnen konnte, und betrat den Flur. Die Tür zum Fitnessraum hatte er vorhin offengelassen. Prexter schloss sie und lenkte seine Schritte zum Bad.

Den total durchgeschwitzten Trai­ningsanzug überließ er einem der Wäscheschlucker. Der Haushalts­computer würde ihn reinigen und automatisch auf seinen Platz zu­rücklegen.

John W. Prexter schaltete die Du­sche ein. Wie mit tausend Nadeln prasselte das Wasser aus dem Dusch­kern an der Decke auf seine Haut. Das Gesicht des Wissenschaftlers war entspannt. Er fand das Leben herrlich. Natürlich besaß er dank seiner Dienststellung gewisse Vorrechte, aber der Lebens­standard war allgemein so hoch, dass die Unterschiede kaum ins Gewicht fielen.

Ein Schatten huschte über sein Ge­sicht, als er daran dachte, dass es nicht immer so positiv aussah. Sehr gut erinnerte er sich an die zweite Hälfte des zwan­zigsten Jahrhun­derts. Damals war tatsächlich er­kennbar, dass die Menschheit in ei­ner Sackgasse steckte, mit bereits vorprogrammier­tem Untergang. '

Und dann gab es die unerwartete Wende im Schicksal der Menschheit. Die Historiker würden sich noch in tausend Jahren darüber wundern.

Prexter schüttelte den Kopf. Er hatte es sich längst abgewöhnt, über das Unmögliche nachzudenken. Es gab einfach keine vernünftige Er­klärung.

Er trat hinaus. Hinter ihm ver­schwand der Duschskopf in der Decke. Unterwegs trocknete sich Prex­ter mit einem Handtuch ab, das nach Gebrauch ebenfalls in den Wäscheschlucker wanderte.

Das Frühstück stand im Ausgabe­schacht. Prexter brachte es zum Tisch und setzte sich.

Noch immer war er nackt. Er liebte es, wenn kühle Morgenluft die beim Frühsport entstandene Hitze aus sei­nem Körper trieb - einem Körper, der bereits über hundert Jahre alt war!

Ja, auch das gehörte zum allgemei­nen Fortschritt, an den sich die Men­schen gern gewöhnt hatten und der dennoch überraschend gekommen war.

Nach dem Frühstück ging Prexter zum Hologramm­schirm. Heute morgen durfte er sich Zeit lassen. Der Tag begann nicht wie immer um acht Uhr im Forschungszen­trum. Prexter hat­te endlich ein­gewilligt, seine Freizeit in An­spruch zu nehmen. Doch Langeweile würde es für ihn nicht geben. Sein Tagesprogramm stand schon fest.

Wie selbständige Wesen tanzten seine Finger über die Bedienungsta­statur. Dabei beobachtete er seine rechte Hand. Prexter war als Krüp­pel zur Welt gekommen, mit ver­kümmerten Gliedmaßen. Dass er sich heute bewegen konnte wie jeder ge­sund geborene Mensch, verdankte er der modernen Medizin. Mit eige­nen Zellen hatte man unter geneti­scher Steuerung Gliedmaßen nach­gezüchtet und anschließend ver­pflanzt - so perfekt, dass nicht einmal Narben sichtbar blieben.

Prexters Gedanken schweiften ab, als der Schirm hell wurde. Dreidi­mensional brachte er die ersten Nachrichten. Prexter überflog den für ihn unwichtigen Text und rief Bildmaterial ab, wenn er etwas In­teressantes entdeckt zu haben glaub­te.

Eine Viertelstunde später verließ er den Kommunikationsraum. Da­mit hatte Professor John W. Prexter seine Morgenroutine beendet und schritt zum Transmitter.

In den letzten Tagen waren ihm recht eigenartige Gedanken gekom­men. Es gab nur einen einzigen Men­schen, mit dem er sich in dieser Hin­sicht besprechen konnte, und das war sein Freund Samuel Downster. Hoffentlich kam er nicht ungelegen, denn Prexter hatte sich nicht ange­meldet ...

 

*

 

Sam tat einen kräftigen Zug aus der Zigarette und schützte dabei die aufleuchtende Glut mit der hohlen Hand. Er blickte zum Höhlenein­gang, versuchend, die Dunkelheit zu durchdringen.

Mit dem Absatz trat er den Ziga­rettenrest aus. Vorsichtig tat er das, damit die verräterische Glut nicht draußen gesehen wurde.

Langsam richtete sich Samuel Downster auf und tastete sich an dem schroffen Fels entlang zum Ein­gang. Die Höhle war leer, davon hat­te er sich längst überzeugt. Falls ihm Gefahr drohte, dann nur von drau­ßen.

Sam versuchte, etwas zu erkennen. Seine Augen begannen zu tränen. Mit dem Handrücken wischte er dar­über.

Unter ihm zog sich die Schlucht mit den steil aufragenden Felswän­den dahin. Die Dunkelheit barg selt­same Schatten, die sich kaum zehn Meter unter Downster unruhig hin und her zu bewegen schienen.

Die Schlucht war etwa fünfzig Me­ter tief und fast ebenso breit. Downsters Unterschlupf befand sich in der unteren Hälfte. Er konnte den Ab­stieg wagen, doch der Weg nach oben war in der Nacht ohne Hilfsmittel unmöglich. Die schmale Felsspalte am Ausgang der Schlucht bildete den einzigen Weg, diesem Gefängnis zu entrinnen.

Lauschend hob Downster den Kopf. Er glaubte, leise Geräusche zu hören - Rascheln und Kratzen von Horn auf Stein. Wurde es von dem Kleingetier verursacht, das trotz der Unfruchtbarkeit der Felsen zu über­leben verstand?

Vorsichtig machte er sich an den Abstieg, immer wieder nach allen Seiten sichernd.

Und da erstarrte er in der Bewe­gung. Eine eiskalte Hand schien nach seinem Herzen zu greifen. Er hatte an eine optische Täuschung ge­glaubt, doch die Schatten da unten bewegten sich wirklich!

Seine Finger krallten sich in den Felsen. Die Knie zitterten in der un­bequemen Haltung.

Wieder die Geräusche, die ihm vor­hin aufgefallen waren. Die Schatten entpuppten sich als mächtige, in der Dunkelheit unförmig erscheinende Kolosse. Sie hatten Samuel Down­ster entdeckt und kletterten ihm ent­gegen.

Sam unterdrückte die aufkeimen­de Panik. Mit der Linken hielt er sich fest. Die Rechte fuhr an den Griff der Strahlenwaffe. Das beruhigte den rasenden Herzschlag. Mit dem Daumen legte er den Sicherungsflügel herum und stellte den Strahler auf volle Leistung.

Grimmig blickte Samuel Downster den drohenden Schatten entgegen. Noch wusste er nicht, ob es Freund oder Feind war. Doch er fühlte sich gewappnet.

In diesem Augenblick krachte et­was knapp neben Sams Füßen gegen den Felsen. Die Wucht war so groß, dass sich kleinere Steine lösten und auf den weiter unten steil abfallen­den Hang prasselten.

Sams Herz vergaß für einen Mo­ment zu schlagen. Sprunghaft er­höhte sich sein Adrenalinspiegel.

Angriff!

Der Gedanke fraß sich in ihm fest und erzeugte Hass. Aber Sam hütete sich vor Unüberlegtheiten. Die Schatten waren keine Menschen. Das zeigte allein ihre Größe. Und sie waren aggressiv.

Downster zog sich höher, soweit das mit einer freien Hand möglich war. Sein Atem ging keuchend.

Wieder krachte etwas gegen die Felswand - dorthin, wo er sich eben noch befunden hatte.

Fast lautlos näherten sich die Schatten. Fauliger Atem schlug Sam entgegen. Eine Windböe riss ihn bei­nahe aus der Wand. Nein, den Auf­stieg zur Höhle würde er nicht recht­zeitig schaffen.

Es gab nur noch einen Ausweg. Er richtete den Strahler nach unten. Das goldgelb schimmernde Be­schleunigungsfeld stabilisierte sich. Es konzentrierte die am Lauf austretende Strahlung, die nur für eine Nanosekunde aufleuchtete, zu einem nadelfeinen Vernichtungsstrahl.

Die Wirkung war verheerend. Die Energie traf einen der Kolosse, leite­te eine atomare Kettenreaktion ein. Der Koloss verwandelte sich in eine expandierende Hitzekugel, die nach Sekunden in sich zusammensackte und verglühte.

Samuel Downster spürte einen Stich in der Herzgegend. Er verab­scheute die Gewalt und redete sich ein, dass er keine andere Wahl hatte.

Tatsächlich stoppte der Angriff. Samuel Downster blieb eine Ver­schnaufpause.

Bis das dritte Wurfgeschoss heran ­zischte und ein Stück Felsen aus der Wand schlug.

Downsters Pech, dass er ausgerech­net an diesem Stück Halt gefunden hatte.

Er ruderte verzweifelt mit den Ar­men. Mit der Rechten hätte er sich vielleicht irgendwo festkrallen kön­nen, doch er bangte um den Strahler. Ehe er die Waffe in die Linke wech­seln konnte, war es zu spät. Er kippte rückwärts. Ein Schrei entrang sich seiner Kehle - heiser und voller To­desangst. Den Strahler schützte er mit seinem Körper. Geistesgegen­wärtig schaltete er ihn ab. Eine reine Routinesache. Sie hatten es so oft ge­übt, dass sich diese Handlung längst automatisch vollzog.

Samuel Downster fiel auf den stei­len Abhang. Eine rasende Abwärts­fahrt. Gnadenlos schienen Unsicht­bare auf ihn einzuschlagen.

Er überstand es, kam lebend am Boden der Schlucht an.

Keine Bedenkzeit. Der geschunde­ne Körper gehorchte noch immer seinem Willen. Sam sprang auf, brachte die Waffe in Anschlag. Schwankend stand er da, die Schmerzen in seinem Körper igno­rierend.

Die Schatten kamen von allen Seiten.

Samuel Downster feuerte wie ein Wahnsinniger und taumelte zum Ausgang der Schlucht - ein Ziel, das er mehr ahnte als sehen konnte.

Einen Moment lang wunderte er sich, dass er überhaupt noch zu einer solchen Flucht in der Lage war. Da traf ihn etwas mit brutaler Gewalt an der Schulter, stieß ihn nach vorn.

Bäuchlings landete Sam auf dem Boden. Der Strahler schepperte da­von.

Die Schatten waren dicht hinter ihm ...

Schwindel erfasste Samuel Down­ster. Alles begann sich um ihn zu drehen. Seine Umwelt verwandelte sich in feurige Spiralen, die sein Be­wusstsein packten und es durch Zeit und Raum zu schleudern drohten, damit es sich dort für immer verlor.

Und dann erwachte er.

Kreidebleich sah er sich um. Auf dem Bildschirm vor ihm tauchte der Kopf eines freundlich lächelnden Ansagers auf.

„Die nächste Fortsetzung unseres Spieles IM REICH DER SCHATTEN sehen Sie morgen um die gleiche Zeit! Dieses Spiel wird am Abend wiederholt. Sie können ..

Ärgerlich löste Sam den Psikontakt mit dem Gerät und schaltete ab. Mit einer fahrigen Bewegung strich er sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Langsam klang die Folgespan­nung der Erlebnissendung ab.

Da ertönte das Warnsignal des Transmitters.

Samuel Downster erhob sich. Die Kabine des Haustransmitters befand sich im Flur. Fasziniert beobachtete der Mann, wie sich das flimmernde Feld des Empfängers allmählich aufbaute.

Sekunden später stand Professor Prexter jenseits der Scheibe. Er blickte besorgt, als er seinen Freund erkannte, und stieß die Tür auf.

„Du machst einen angegriffenen Eindruck, Sam. Was ist los? Fühlst du dich nicht wohl? Sollen wir eine Medoeinheit.. ?“

Sam winkte mit beiden Händen ab. „Unsinn! Hat nichts mit meiner Gesundheit zu tun. Komme eben aus dem REICH DER SCHATTEN.“ Prexter schüttelte missbilligend den Kopf.

„Ich verstehe nicht, wie du dich diesen trivialen Spielen hingeben kannst! Mein Ich ist mir viel zu scha­de, als dass ich es mit einer Figur identifiziere, die sich irgendein Wirr­kopf ausgedacht hat.“

Samuel Downster philosophierte: „Im Trivialen steckt die Wahrheit unverhüllter. Das angeblich so An­spruchsvolle ist nur Genuss für Rät­selfreunde, die gern im Meer von Langeweile und komplizierter Sprachverwirrungen waten - auf der oftmals vergeblichen Suche nach Inhalt. Gib dich einmal einem guten Erlebnisspiel hin und du wirst erfah­ren, was meine Worte nur unzuläng­lich auszudrücken vermögen.“

John W. Prexter lächelte amüsiert. „Salbungsvoll gesprochen“, lobte er, „doch erinnern mich diese Spiele mehr an eine Droge, die nur in der Werbung das Bewusstsein erweitert, es in Wahrheit jedoch tötet.“

Sam erwiderte das Lächeln. „Wahre Freundschaft ist, wenn man sich nicht in allen Punkten einig wird und sich trotzdem verträgt!“ Er klopfte Prexter auf die Schulter.

„Tritt näher und erkläre mir, wel­chem Umstand ich deinen überra­schenden Besuch verdanke!“

Sie gingen zum Wohnzimmer, setz­ten sich in die bequemen Sessel, die sich sofort ihren Körperkonturen anpassten.

Prexter machte es spannend. Seine Fingerkuppen berührten sich. Die Hände bildeten ein spitzes Dach, das er betrachtete wie eine Kostbarkeit. Dann hob er den Blick.

„Ich bin ein Parapsychologe. Mich fasziniert die Möglichkeit des Über­sinnlichen. Es gilt, Nachweise zu er­bringen. Mehrmals gelang es mir, Menschen mit unerklärlichen Bega­bungen zu entdecken. Sie hat es schon immer gegeben. Nur gingen sie unter in der Masse der Gaukler und Scharlatane. Du kennst meinen letz­ten Fall: Fred Steinwell, der Tele­path und Wunderheiler. Meine Be­weisführung erregte in ihrer Stich­haltigkeit weltweites Aufsehen.“

Downster lehnte sich zurück.

„Was soll diese Einleitung, John?“

„Das Objekt meiner neuerlichen Überlegungen ist die Seelenwande­rung. Wenn ein Telekinet in der Lage ist, kraft seines Geistes einen Gegen­stand zu bewegen, dann existiert ei­ne von der sterblichen Hülle unab­hängige Kraft. Meine Erklärung: Während des Vorgangs verlässt ein Teil seines Geistes den Körper. Wei­ter: Wenn ein Telepath sendet, sucht sein Geist, teilweise losgelöst, den Kontakt mit einem räumlich ent­fernten Empfänger. Der Unterschied zur echten Seelenwanderung besteht darin, dass es dem Telepathen mög­lich ist, den Raum zwischen sich und der Kontaktperson zu erfassen. Mein theoretisches Modell sieht also bei der echten Seelenwanderung ein Loslösen der geistigen Kraft vom Körper, ohne dass es einem Empfän­ger wie bei der Telepathie und ohne dass es visuell gesichtete materielle Angriffspunkte wie bei der Telekine­se gibt. Eine dünne Verbindung zum Körper bleibt, eine Art Kommunika­tionsbrücke. Gestatte mir den Ver­gleich mit einem Radar. Der entspre­chend begabte Mensch gibt die gei­stige Kraft frei, die außerhalb des Körpers Informationen sammelt, um hernach zurückzukehren.“

Samuel Downster gab sich ver­wirrt.

„Ich verstehe nicht, worauf du hin­auswillst, John. Zwar sind deine Ge­danken interessant, doch kann es doch nicht die Aufgabe eines Para­psychologen sein, theoretische Denk­modelle aufzustellen über Phänome­ne, die er nicht praktisch erfasst hat.“ Erregt sprang John W. Prexter auf. Er begann, auf und ab zu laufen. Vor Downster blieb er abrupt stehen.

„Du hast recht, Sam, aber in diesem speziellen Fall sieht es anders aus. Es fällt mir schwer, es zu sagen, mein Freund, aber Fred Steinwell und ich haben uns über dich unterhalten.“ Samuel Downster blickte über­rascht.

„Über mich? Was willst du damit zum Ausdruck bringen? Wieso diese Andeutungen über Seelenwande­rung?“