Hundetraining ohne Worte - Liane Rauch - E-Book

Hundetraining ohne Worte E-Book

Liane Rauch

4,5
14,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In diesem praktischen Ratgeber erfahren Sie alles über die Hundeerziehung ohne Worte: Wie Ihre Hand bei der nonverbalen Hundeerziehung als Führhilfe dient, wie wichtig eine vertrauensvolle Hund-Mensch-Beziehung für ein Hundetraining ohne Stress ist und wie Sie Ihren Hund durch sauber aufgebautes Handtouch-Training in jeder Situation unter Kontrolle haben können. Lernen Sie zudem, wie Sie die Bindung zu Ihrem Vierbeiner stärken und wie wichtig Blickkontakttraining dabei ist. Viele bebilderte Übungen und Tipps zeigen Ihnen, wie einfach eine Hundeerziehung ohne Worte ist. Für Jederhund: rasse- und altersunabhängig einsetzbar – auch bei Angsthunden und solchen mit Handicap.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 111

Bewertungen
4,5 (54 Bewertungen)
35
11
8
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Liane Rauch

HUNDE TRAINING

OHNE WORTE

Führen mit der leeren Hand

3.,aktualisierte Auflage

WORTLOS VERBUNDEN

Stärken Sie die Bindung zu Ihrem Hund – ganz einfach, ohne Worte und ohne Leckerchen in der Hand.

Eine vertrauensvolle Mensch-Hund-Beziehung ist die Basis für eine erfolgreiche Erziehung. Die Autorin zeigt, wie man diese aufbaut. Dabei ist ihr innovatives Erziehungskonzept offen für jedermann und jederhund: ob jung oder alt, groß oder klein, gesund oder gehandicapt.

Erfahren Sie, wie Sie Ihre Hand als Führhilfe einsetzen, wie wichtig Blickkontakttraining ist und wie Sie Ihren Hund auch unter Ablenkung auf sich konzentrieren können. Anschaulich bebilderte Übungen zeigen genau, wie’s geht.

Viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren der Erziehung ohne Worte!

Liane Rauch ist hauptberufliche Hundetrainerin und Hundepsychologin mit eigener Hundeschule, gibt Seminare in Hundesporthotels und schreibt Artikel und Bücher rund um den Hund.

KONDITIONIERUNG

Andere Wege gehen

Zu wenig Bindungsarbeit

Arbeit ist Spiel – Spiel ist Arbeit

Der Handtouch – Führung ohne Bestechung

Warum Handtouch?

Arbeit für die leere Hand

Erste Schritte mit dem Welpen

Sofort mit dem Training beginnen

Übung:Touch für Anfänger

Touch-Training für Hundesenioren

Alte Hunde an den neuen Halter binden

GENERALISIERUNG

Generalisierung der leeren Hand

Motivation durch Futter

Erste kurze Führungswege

Übung:Von Hand zu Hand

Übung:Führung an der leeren Hand

Konzentration unter Ablenkung

Anerzogenes unerwünschtes Verhalten

Dog-Dance-Schritte gegen Langeweile

Keine Platzfixierung aufbauen

Die Hand als Magnet

ERZIEHUNG

Die Hand als einziges Hilfsmittel

Hilfsmittel nicht immer hilfreich

Leineziehen ist anerzogenes Verhalten

Übung:Laufen an der lockeren Leine

Übung:Leinegehen variabel gestalten

Leineziehen wieder abtrainieren

Auf den Hund konzentrieren

Straßen mit Handtouch sicher bewältigen

Übung:„Fuß“ auch ohne Leine

Übung:Sicher über die Straße

BEZIEHUNG

Beziehung durch Bindung

Beziehung bedeutet Respekt und Achtung

Blickkontakttraining

Verbotswort etablieren

Übung:Positives Verbotswort

Übung:Verbot bei Reizen

Übung:Verbot bei großen Reizen

Übung:Für draußen

Erst fragen, dann loslaufen

Meine, deine, unsere Tür

Keine Dominanz, sondern Sicherheit

Übung:Aussteigen aus dem Auto

Übung:An der Haustür

ZUSAMMENARBEIT

Zusammenarbeit mit dem Hund

Hunde wollen mit uns zusammenarbeiten

Spiele für überall, immer und jederzeit

Übung:Das Flaschenspiel

Variationen des Flaschenspiels

Übung:Das Such-den-Collie-Spiel

Übung:Das Geometrie-Spiel

Tricks und Tanzen ohne Hilfsmittel

Tricktraining als Bindungsarbeit

Die Verbeugung

Slalom durch die Beine

Achter um die Beine

EINSATZ

Konzentrationsübungen

Aufmerksamkeit des Hundes trainieren

Übung:Konzentration trainieren

Übung:Konzentration trotz Ablenkung

Nervöse Hunde

Vertrauensaufbau bei Angsthunden

Liz – aus dem Schuppen auf die Tanzfläche

Scarlett – von der Straße ins Wohnzimmer

Nicht jeden Angsthund gleich behandeln

Handicap-Hunde sanft führen

Den Hund an der Nase herumführen

Übung:Arbeit mit behinderten Hunden

Behinderter Hund, na und?

Service

VORWORT ZUR 3. AUFLAGE

„Sprich mit deinem Hund hündisch“ liest man immer wieder, sogar Kurse dazu werden angeboten. Das geht jedoch nicht – wir Menschen können niemals „hündisch“ kommunizieren: Wir haben keine Rute, die unsere Stimmung anzeigt, mit unseren Ohren können wir nicht zeigen, in welcher Verfassung wir sind, unsere Nase ist viel zu kurz und nicht mit unserem Gebiss verbunden, sodass wir damit nicht ordentlich „drohen“ können. Das wesentlichste Kommunikationsproblem ist jedoch: Wir gehen aufrecht. Kein Mensch ist in der Lage, die Körpersprache eines Vierbeiners adäquat nachzuahmen. Selbst auf allen Vieren krabbelnd nicht. Menschen können das nicht.

Kommt ein Hund in sein neues Zuhause, sind die dort lebenden Zweibeiner für ihn zunächst ein Buch mit sieben Siegeln. Am Anfang der Halter- Hund-Beziehung herrscht auf beiden Seiten pures Unverständnis. Nun beginnt der Hund, seinen Menschen zu ergründen: Er beobachtet seine Mimik, versucht, seine Körpersprache zu deuten, lernt durch Beobachten, wie sein Mensch denn „so drauf“ ist. So lernt der Vierbeiner im Laufe der Zeit, seinen Menschen für sich erklärbar zu machen. Hunde können das.

Hunde geben uns Menschen so viel und verlangen so wenig zurück. Sie arbeiten mit uns und für uns, ohne sofort eine Gegenleistung einzufordern. Blinden-, Assistenz- und nicht zuletzt Rettungshunde geben alles und stehen ihren Menschen immer bei. Deshalb haben es unsere Hunde auch verdient, ihnen das zu geben was sie verstehen und brauchen.

Reichen wir unseren Hunden die Hand.

Diese Geste versteht jeder Hund sofort, denn es ist ihm angeboren, alles Neue und auch Bekanntes immer zuerst mit der Nase zu analysieren, zu untersuchen und zu berühren. Mit dem Handtouch-Training können Sie also einen Beitrag dazu leisten, für Ihren Hund klar und verstehbar zu werden.

Es macht mich sehr glücklich, dass ich inzwischen vielen tausenden Lesern mit diesem Buch ein Konzept an die Hand geben konnte, welches der Hund sofort umsetzen kann. Nicht umsonst geht dieses Buch jetzt in die dritte Auflage. Immer mehr Hundehalter wechseln von der klassischen, ausschließlich auf Hörzeichen basierenden Ausbildung zur Methode der Führung ohne Worte – ohne Hilfsmittel, ausschließlich über die leere Hand.

Herz und Hand – mehr brauchen Hunde nicht. Machen doch auch Sie mit. Schneller und garantierter Erfolg bei der Führung Ihres Hundes wird Sie überzeugen.

Viel Erfolg beim Training wünscht Ihnen Ihre Liane Rauch

KONDITIONIERUNG

ANDERE WEGE GEHEN

Mit meiner Hündin Sunny habe ich eine klassische Hundeschule besucht, doch schon bald hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlte. Ich wollte anders sein, Wege gehen, die der Hund sofort versteht.

Zu wenig Bindungsarbeit

In der klassischen Hundeschule fehlte mir Bindungsarbeit, die Arbeit hin zu einem harmonischen Miteinander im Alltag. Auf ein harmonisches Miteinander wurden Sunny und ich vor über 20 Jahren in unserer damaligen Hundeschule nicht vorbereitet. Klar, gab es mal einen Stadtgang, auch andere Hunde gab es zu Dutzenden auf dem Platz. Doch wo blieben Frauchen und Herrchen? An der Beziehung zwischen Halter und Hund wurde nicht wirklich gearbeitet. Immer wieder wurden aversive Methoden wie Rappelboxen, Wasserpistolen oder Wurfketten angewendet. Außer den Grundkommandos „Hier“, „Sitz“, „Platz“ und „Bleib“ und dem Laufen von Bögen gab es nicht viel Abwechslung.

Zuhause fing ich dann an, mit Sunny kleine Tricks einzustudieren und suchte mir die damals noch sehr, sehr spärlichen Informationen zu Dog Dancing und Trickarbeit aus dem Internet zusammen. Wurde ich anfangs noch belächelt und ausgelacht „… das soll Erziehung sein?“, gab es im Laufe der Zeit immer mehr Hundehalter, die in der Beziehung zwischen Sunny und mir das Besondere erkannten.

Eine enge, vertrauensvolle Bindung zum Halter kann Probleme und Fehlverhalten des Hundes schon im Vorfeld verhindern. Sie ist Basis für ein harmonisches Miteinander im Alltag.

Arbeit ist Spiel – Spiel ist Arbeit

Hunde machen keinen Unterschied zwischen Arbeit und Spiel. Für den Hund ist Arbeit Spiel und Spiel ist Arbeit. Der Rettungshund spielt ein Suchspiel, der Jagdhund spielt ein Apportierspiel, der Dog-Dance-Hund spielt ein Körperspiel mit seinem Halter usw.

Aus einer Kombination von klassischen Erziehungselementen, dem Dog Dancing, der Trickarbeit und dem Handtouch-Training entstand eine Methode, über die Hunde spielerisch, fast von allein und mit viel Spaß für beide Seiten eine enge Bindung zum Halter aufbauen.

Bei mir sollen Hunde lernen, sich an der leeren Hand des Halters zu orientieren. Sie sollen lernen, über Blickkontakt nachzufragen, was als Nächstes zu tun ist und nicht selbst entscheiden und beispielsweise auf andere Hunde und Menschen losstürzen oder sie verbellen. Meine Hunde sollen zum Beispiel an lockerer Leine laufen: Ist ein kleiner Hund noch gut zu halten, wenn er zieht, kann das Leineziehen bei einem 30 kg schweren Hund sehr gefährlich werden.

Vor allem aber muss ein Hund lernen, sich von allein am Halter zu orientieren, ohne dass der Halter ständig hinter seinem Hund „herbrüllen“ muss. Das funktioniert nun einfach mal am besten, wenn beide, Hund und Halter, Spaß an der Erziehung haben.

Und ich bin überzeugt: Stimmt die BEziehung, klappt es auch mit der ERziehung.

Der Jagdhund spielt ein Such- und Apportierspiel. Hunde kennen keinen Unterschied zwischen Arbeit und Spiel.

Kurz gefasst

▪In klassischen Hundeschulen wird Bindungsarbeit oft vernachlässigt.

▪Dog Dance und Trickarbeit sind eine effektive Möglichkeit, die Bindung zu stärken.

▪Hunde kennen keinen Unterschied zwischen Arbeit (Erziehung) und Spiel.

▪Der Hund soll sich von allein am Halter orientieren.

DER HANDTOUCH – FÜHRUNG OHNE BESTECHUNG

Allem voran möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich KEIN genereller GEGNER von Hilfsmitteln bin. Ein Hund braucht jedoch nicht mehr als seinen Menschen und dessen Hand.

Warum Handtouch?

In bestimmten Bereichen des Hundesports kann es sinnvoll sein, Hilfsmittel einzusetzen. In der Erziehungsarbeit aber soll der Hund eine Bindung und Beziehung zum Halter aufbauen, nicht aber zu einem dieser heute überall eingesetzten Hilfsmittel. Hunde kommunizieren untereinander ohne Hilfsmittel, ohne vorherige Bestechung. Unter Hunden findet Kommunikation und Erziehung über Blickkontakt oder Berührungen statt. Was ich während vieler Jahre Hundehaltung noch nie beobachten konnte ist, dass eine Hundemutter bei der Erziehung ihrer Welpen Requisiten verwendet oder bei Fehlverhalten ihrer Welpen diese mit Rappeldosen oder Erdklumpen bewirft.

Das Anstupsen mit der Nase ist Hunden angeboren. Erwachsene Hunde verwenden dieses Anstupsen weiterhin bei sozialen Interaktionen.

Beobachte ich meine Hunde bei Interaktionen, kann ich häufig sehen, dass sie sich immer wieder mit der Nase anstupsen: Am Hals, an den Ohren oder am Fang. Der Kopf, insbesondere der Fang, ist eines der wichtigsten „Kommunikationsmittel“ unter Caniden.

Hunde können mit dem Kopf so fast alle Stimmungen ausdrücken, die zur Kommunikation mit anderen, auch mit dem Menschen, wichtig sind.

Auch andere Tiere oder Menschen werden von Hunden sehr häufig mit Nasenstübern untersucht oder begrüßt. Das Handtouch-Training macht sich dieses angeborene Verhalten zu Nutze.

Nase rümpfen als Warnung, Zähne fletschen als Drohung oder eben das Anstupsen bei Zärtlichkeiten, zudem sind mit der Mimik Freundschafts- und Bindungsinteraktionen möglich.

Dieses angeborene Kommunikationsverhalten nutze ich in der Erziehungsarbeit, da es der Hund wirklich versteht und deshalb auch richtig umsetzen kann. Was im Hundesport schon lange üblich ist, habe ich in den letzten Jahren auf die Erziehungsarbeit übertragen. Dieses Verhalten, das jedem Hund in die Wiege gelegt wurde, wird beim Handtouch-Training genutzt. Training ohne Worte ist also eigentlich nicht neu, sondern ich wende Führungshilfen aus dem Hundesport einfach in der täglichen Erziehungsarbeit an.

Kurz gefasst

▪Kommunikation, wie Hunde sie untereinander führen, wird vom Hund schneller verstanden.

▪Hunde setzen bei der innerartlichen Kommunikation keine Hilfsmittel ein.

▪Hunde bestechen sich nicht.

Über Sinn und Unsinn mancher Hilfsmittel lässt sich diskutieren. Hilfsmittel sind, wie der Name sagt, nur Hilfsmittel. Sie sollten dem Hund nicht wichtiger werden als der Halter.

Sie kennen das auch?

In jeder Ihrer gefühlten 200 Jackentaschen oder der prall gefüllten, die Figur verschandelnden Bauchtasche befinden sich in mehreren Ausführungen Hilfsmittel à la Clicker, Targetstick, Dummy, Leckerlis und Ähnliches. Genau in dem Moment, in dem Sie eines dieser Hilfsmittel benötigen, finden Sie es nicht: Der Clicker ging beim letzten Spaziergang verloren, weil das schicke, neonfarbene Armband gerissen ist. Der Targetstick steckt gerade in einer anderen Jacke und der Dummy liegt in dem Fluss, in dem ihn der Hund vor zwei Tagen versenkt hat.

Meideverhalten bei Hilfsmitteln

Sehr schnell fiel mir bei Sunny auf, dass sie vor allem mit dem Clicker Probleme hatte. Immer wenn ich den Clicker in die Hand nahm, vergrößerte Sunny den Abstand zu mir. Sie zeigte eindeutig Meideverhalten, welches keine gute Basis für erfolgreiche Beziehungs- und Erziehungsarbeit ist. Über die Ratschläge, die ich damals bekam, muss ich heute wirklich schmunzeln. Ich sollte dann mit einem Kugelschreiber knipsen, der mache ja, wenn man hinten drauf drückt, ein ähnliches Geräusch, nur leiser. Oder ich solle in der Jackentasche clickern, das wäre gedämpfter.

Doch mein Entschluss stand fest: Nein, ich werde meinen Hund nicht „zwangsbeclickern“.

Vor allem aber sah ich keinen großen Sinn darin, erst ein Hilfsmittel in die Hand nehmen zu müssen, um den Hund dazu zu bringen, ein Hörzeichen zu befolgen. Selbstverständlich muss der Hund belohnt werden, wenn er die an ihn gestellt Aufgabe erledigt hat. Belohnung gibt es aber erst nach Befolgen eines Hörzeichens. Schließlich steht ihr Chef im Büro auch nicht ständig vor ihrem Schreibtisch und wedelt mit Geldscheinen, um sie bei der Arbeit zu halten. Gehalt gibt’s erst am Monatsende.

Kurz gefasst

▪Hilfsmittel JA, aber nur wenn sie wirklich sinnvoll sind.

▪Hilfsmittel müssen immer mitgeführt werden, um sie jederzeit einzusetzen.

▪Zeigen Hunde bei Hilfsmitteln Meideverhalten, sind sie zu meiden.

Arbeit für die leere Hand

Mit meiner Sunny habe ich vor mehr als 20 Jahren noch eine klassische Hundeschule besucht. Auch wir liefen am Anfang mit schwer an meinen Schultern zerrendem Equipment durch die Landschaft. Das Hörzeichen „Fuß“ sollte aufgebaut werden, indem man dem Hund ein Leckerchen vor die Nase hielt und so an der linken Seite führte. So lernt der Hund zwar dem Futter zu folgen – was er aber eher nicht lernt, ist das Hörzeichen „Fuß“.

Den Hund nicht zum Erpresser machen

Immer wieder erlebe ich in meiner täglichen Praxisarbeit richtige kleine Erpresser. Ein Paradebeispiel für hochgradige Halter-Erpressung war Jessy, eine Tibet-Terrier-Hündin. Sie hat die schon angesprochene klassische „Leckerli-vor-die-Nase-Ausbildung“ genossen. Als ihre Halterin zu mir in die Hundeschule kam, befolgte Jessy kein Hörzeichen, wenn ihre Halterin keine in mundgerechte Häppchen geschnittene, leicht angebratene Putenbrust bereithielt. Jessy hat ihr Frauchen nicht nur beim Parathalten von Leckerlis erpresst, sondern sogar mit der Wertigkeit der Belohnung: Ohne Putenbrust in der Hand ging gar nichts. Solch ein Verhalten kann verhindert werden, wenn der Hund von Anfang an lernt, auch ohne vorherige Bestechung mit dem Halter zusammen zu arbeiten.

Leckerchen vor die Nase hat für den Hund nur einen einzigen Lerneffekt: dem Futter zu folgen. Eigentlich sollte der Hund aber seinem Halter folgen und nicht einem Leckerbissen.

Bindungsarbeit ohne Hilfsmittel