Hüter der Einhörner - Lily Beier - E-Book

Hüter der Einhörner E-Book

Lily Beier

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Beschreibung

Eine Bande Straßenkinder versucht sich mit kleinen Diebstählen über Wasser zu halten. Als der sechzehnjährige Brun einen geheimnisvollen Fremden kennen lernt, der ihn in seine Dienste nimmt, gerät ihr aller Leben aus der Bahn. Als sie in ein einsames Gehöft eindringen, um im Auftrag von Bruns Herrn einen magischen Stab zu stehlen, wird Hilda, Bruns dreizehnjährige Schwester von dem alten Besitzer des Waldhofes erwischt. Er behält das Mädchen bei sich, die ihm fortan den Haushalt führt und ihm hilft, eine Herde wunderschöner schneeweißer Pferde zu hüten. Nach und nach freundet sich Hilda mit den Tieren an, auch mit dem stolzen Leithengst. Doch dann kommt eine furchtbare Bedrohung auf das bisher so friedliche Waldidyll zu. Zur Autorin Lily Beier (geb. 1989) schreibt bereits seit vielen Jahren Geschichten. Besonders kreativ wird sie nachts, deswegen kommt ihr die Arbeit als Krankenschwester im Nachtdienst sehr gelegen. Die Hauptquelle ihrer Inspiration sind Lieder ihrer Lieblingsbands, z.B. Sonata Arctica, (das alte) Nightwish und Blackmore's Night. In den Kurzgeschichten versucht sie, die besondere Atmosphäre, die manchen Liedern innewohnt, zum Ausdruck zu bringen. Meistens zumindest. Da sie sich erst seit Anfang des Jahres 2013 traut, ihre Geschichten tatsächlich einzusenden, weiß sie, dass sie noch viel zu lernen hat und freut sich auf zukünftige Erfahrungen.

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Lily Beier

Hüter der Einhörner

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vorspann

 

Fantasy Worlds – Band 4

Lily Beier – Hüter der Einhörner

1. eBook-Auflage – Januar2014

© vss-verlag Hermann Schladt

Titelbild: Armin Bapperd

Lektorat: Hermann Schladt

 

Hüter der Einhörner

 

Lily Beier

 

Prolog

 

Ein langer Sommertag neigte sich seinem Ende zu. Die Sonne verwandelte sich in einen roten Feuerball, kurz bevor sie in der dünnen Linie am Horizont, wo Himmel und Erde aufeinander trafen, versank. Bald schon würde sie dem Mond weichen müssen, der mit seinem silbernen Schleier der Welt ihre Farben nahm. In den wenigen, dazwischen liegenden Augenblicken trafen an einem geheimen Ort, fern abseits aller neugierigen Blicke, zwei ungleiche Gestalten aufeinander.

Das Treffen, ebenso verboten wie wichtig, fand inmitten eines weitläufigen Walsgebiets statt. Hier wuchsen die Bäume dicht aneinander, warfen ihre langen, bedrohlich wirkenden Schatten auf die smaragdgrüne Wiesenfläche, auf die zuvor noch kein menschliches Wesen Fuß gesetzt hatte. Doch das konnte der alte Mann, der neben einem jungen Knaben auf einem umgestürzten Baum saß, nicht wissen. Stille herrschte zwischen ihnen, verbarg nur notdürftig die Anspannung, die auf beiden Seiten herrschte.

Als ihm bewusst wurde, dass sein Gegenüber keine Anstalten machte, das Schweigen zu brechen, fragte er schließlich: „Warum habt Ihr mich hergerufen? Dadurch brecht Ihr den Pakt, den Euer Vater einst mit mir schloss.“

Der Junge seufzte leise, die erste Gefühlregung, die er zeigte. Sein ebenmäßiges, blasses Gesicht, hübscher als das vieler Mädchen, verzog sich zu einer schmerzhaften Grimasse. „Glaube mir, Hüter, gäbe es einen anderen Weg, so würde ich ihn mit Freude wählen. Ich kann nur erahnen, wie viel das Versprechen dir abverlangt. Doch es sind Probleme aufgetreten, die ich nicht länger alleine lösen kann. Mein Reich ist in Gefahr.“

Der alte Mann neigte den Kopf, blickte den Jungen mit gerunzelter Stirn an. „Ihr sprecht von der Gilde.“ Überrascht blinzelte sein Gegenüber. Er lächelte, doch es lag keine Freude in der Geste. „Ja, ich habe bemerkt, wie sich ihre Vorgehensweise verändert. Sie werden mutiger, sind eher bereit, Regeln zu brechen um an ihr Ziel zu gelangen. Und sie haben es vor allem auf Euch und Euresgleichen abgesehen.“

„Sind…“ Der Junge stockte. „Sind die Anderen bei dir in Sicherheit?“

„Das sind sie. Vorerst.“ Sein Blick wanderte ins Leere. „Aber es wird immer schwieriger, ihren Aufenthaltsort geheim zu halten. Ich kann nicht jeden leichtsinnigen Wanderer, der sich auf mein Land verirrt, verschwinden lassen aus Furcht, es handle sich um einen Komplizen der Gilde. Die Aufgabe kann ich alleine kaum noch bewältigen und ich habe keine Nachkommen, die den Pakt ehren können. Wenn sich keine andere Lösung offenbart, werdet Ihr Euch einen neuen Hüter suchen müssen.“

„Sie haben meinen Vater entführt.“ Die Worte brachen wie eine gewaltige Flutwelle aus dem Jungen hervor. Beschämt ließ er den Kopf hängen um dem schockierten Blick des alten Mannes auszuweichen. „Vor wenigen Tagen patrouillierte mein Vater mit seinen engsten Vertrauten die äußere nördliche Grenze unseres Reiches. Keiner von ihnen kehrte nach Hause zurück. Als einziger Erbe ist es meine Pflicht zu überleben und unsere Linie fortzuführen. Deswegen bat ich um das Treffen.“ Er schluckte schwer. Tiefe, waldgrüne Augen, weise und voller Furcht, richteten sich auf den einzigen Menschen, der ihm noch helfen konnte. „Ich bin hier, um mich, bis mein Vater heimkehrt, unter deinen Schutz zu stellen, Hüter. Gewähre mir Unterschlupf und wir werden den Pakt zu deinem Vorteil erneuern.“

Der alte Mann bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen und scheiterte. „Ihr wisst, was das bedeutet.“

Ein kleines Lächeln zierte die Lippen des Jungen. „In deinen Augen mag ich jung erscheinen, aber vergiss nicht, wer und was ich bin. Mir ist durchaus bewusst, dass ich mein Schicksal damit in deine Hände lege. Ich kenne dich vielleicht nicht, dafür kannte mein Vater dein Herz und er wusste nur Positives davon zu berichten.“

Der alte Mann schnaubte und machte eine abweisende Handbewegung. „Dieser verkümmerte Klumpen in meiner Brust ist nicht mehr zu viel zu gebrauchen. Aber ich werde Eurem Gesuch trotzdem nachkommen. In all den Jahren habe ich stets den Pakt geehrt, daran wird sich auch jetzt nichts ändern.“

Noch während die Sonne endgültig vom Horizont verschwand, reichten die beiden Wesen sich die Hände, besiegelten so ein Versprechen, das die Geschichte eines ganzen Volkes prägen würde.