I L.I.K.E. my job - Reinhard Lindner - E-Book

I L.I.K.E. my job E-Book

Reinhard Lindner

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Beschreibung

Wie gelingt es, dass Menschen aus voller Überzeugung sagen können: „I like my job“? Das Erfolgskonzept, mit dem Reinhard Lindner das Beste aus Führungskräften und ihren Mitarbeitern hervorlockt, nennt sich L.I.K.E. und steht für so starke Werte wie Loyalität und Identifikation, aber auch für Kompetenz und Exzellenz. In Zeiten fluider Organisationen, wo vielfach projektbezogen agiert wird, klingen diese Werte vielleicht verstaubt. Loyalität meint jedoch ein hohes Commitment, in der Zeit, wo man sich für ein Unternehmen verpflichtet, sein Bestes zugeben – auch für den Kunden. Identifikation wiederum ist nötig, um etwas mit Leidenschaft und Freude zu tun. Dieses Buch vermittelt den Weg von der Führungskraft zur integren Führungspersönlichkeit und die Grundsätze erfolgreicher Teamarbeit. Denn Kooperation funktioniert nur zwischen selbstbewussten Menschen, die ihre Qualitäten kennen und die den Zusammenschluss mit anderen als Verstärkung erleben.

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Reinhard Lindner

IL·I·K·E· MY JOB

Was Freude am Tun bewirken kann

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Vorwort

EINLEITUNG

Die neue Realität

Die Geschwindigkeit der Veränderung

Die Bedeutung von Werten in der Unternehmenswelt

Meditation und Intuition als wichtigste Führungskompetenzen

WAS BEDEUTET L.I.K.E.?

Loyalität

Loyalität in Abgrenzung zur Solidarität

Woran lässt sich Loyalität im Unternehmen festmachen?

Zahlt sich Loyalität überhaupt aus?

Identifikation

Kompetenz

Exzellenz

INSTRUMENTE FÜR DEN L.I.K.E.-PROZESS

Personaldiagnostik mittels profilingvalues

Die Fähigkeit zu werten

Betriebsanalyse durch Great Sales Force® (GSF)

Wie funktioniert GSF-Survey?

Unternehmensresilienz durch das CORE-Prinzip

DAS L.I.K.E.-PRINZIP

Die Werte von L.I.K.E

Klarheit

Wertschätzung

Commitment

Know-how-Transfer

Unbewusste Kompetenz

Eigenverantwortung

Nachhaltigkeit

Die Methodik von L.I.K.E.

Coaching

Was sind Wirkfaktoren?

Warum die Beziehung zwischen Coach und Klient entscheidend ist

Synchronisation als wesentliches Wirkprinzip

Change your mind!

L.I.K.E. BANKING

Reif für den digitalen Banksektor?

Die vierte industrielle Revolution

Ein starker Fokus auf dem Purpose

L.I.K.E. INDUSTRY

Wie kann operative Exzellenz erreicht werden?

Vorausschauend Grenzen überschreiten – L.I.K.E. Industry in der Anwendung

Die Ausgangslage

Die Herausforderung

Die Vorbereitung: Potenziale und Ressourcen

Der Einstieg / Start

Der Durchstieg / das Tun

Der Sturz / Rückschlag – Change Request

Der Gipfelsieg / der Projektabschluss

Nach dem Durchstieg / Follow-up

L.I.K.E. MEDIA

Wohin führen „Technolution“ und „Medialution“?

Wie wird sich die Nutzung der Medien verändern?

Den digitalen Wandel meistern

Mythos Red Bull

Herausforderungen für die Medienbranche

L.I.K.E. LEADERSHIP IN HEALTHCARE

Neue Herausforderungen im Gesundheitswesen

Wie die Digitalisierung Gesundheitseinrichtungen verändert

Die Faktenlage

Von Work-Life-Balance zu Work-Life-Blending und wieder zurück

Die Schlüsselfunktion der Führungskräfte

Neue Führungskompetenzen als strategischer Erfolgsfaktor im Gesundheitswesen

Ein Führungs-Persönlichkeits-Entwicklungs-Prozess

Die Zukunft der Pflege

L.I.K.E. DIGITAL

Digitalisierung – aber richtig!

Die Angst vor der Digitalisierung

Die Richtung der Innovation

Rechtliche Barrieren und weitere Hemmschwellen

Beispiel Finance Innovation

Ad-hoc-Innovationen

Digitalisierung – aber richtig?!

Der L.I.K.E.-Digital-Lösungsansatz

DIE FÜHRUNGSKRAFT 4.0 – NACH DEM L.I.K.E.-PRINZIP

Führung nach Covid-19

Was sind die Herausforderungen für eine Führungskraft 4.0?

Was braucht eine Führungspersönlichkeit 4.0?

Umgang mit Anreizen und Incentives

Effektivität in der Führung

Wie können wirkungsvolle Systeme entwickelt werden?

Über den Unternehmenszweck die Sinnfrage klären

Vom Unternehmenszweck zum Public Value

Employer Branding – Wie attraktiv ist mein Unternehmen als Arbeitgeber?

Wie erarbeite ich eine Employer-Branding-Strategie?

Wie mache ich Mitarbeiter zu Markenbotschaftern?

Dos and Don’ts im Employer Branding

Welche Anforderungen stellen Akademiker im Vergleich zu Facharbeitern?

Wie der Wert der Marke die Attraktivität der Arbeitgebermarke unterstützt

Erfolgreiche Marken stiften Sinn

Was sind die Erfolgsbausteine für Marken?

Feedback

Führende Unternehmen setzen auf Empathie statt auf Kennzahlen

Feedback als Führungsinstrument

Worauf ist bei Feedback zu achten?

Wie Mitarbeiter auf Feedback reagieren – das SARA-Modell

Resilienz – Fähigkeit der Zukunft

Überraschende Ergebnisse der Resilienzforschung

Kann man Resilienz erlernen?

Sieben Schlüsselfaktoren, um Resilienz zu erlernen

Nachwort

Dank

Anmerkungen

NEUE FREUDE.

FRISCHER ANTRIEB.

MESSBARE ERFOLGE.

reinhardlindner.com

Vorwort

Unser Alltag ist geprägt von „Likes“ und „Dislikes“, Daumen rauf oder runter, von kleinen Emoticons, durch die wir unsere Gefühle zum Ausdruck bringen. Es ist uns ein Bedürfnis geworden, zu teilen, uns beständig mitzuteilen. Es reicht uns nicht mehr, bloß über Medien informiert zu werden, wir wollen aktiv in den Dialog treten, Themen mitgestalten, zum Botschafter, ja selbst zum Medium werden. Sogar kühl und distanziert wirkende Personen zeigen im Netz Emotionen, versenden liebenswerte Botschaften in Form von Bildern. Sie drücken damit aus, was sie mögen.

Einen Großteil unseres Lebens verbringen wir mit Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren Job mögen, uns mit dem identifizieren können, was wir tun. Über die Notwendigkeit des Geldverdienens hinaus Sinn zu stiften und einen Betrag zu leisten, der die Welt vielleicht ein klein wenig lebens- und liebenswerter macht – das wäre das Jobprofil 4.0.

Dieses Buch gibt Orientierung, in welcher Form wir selbst dazu beitragen können, unseren Job zu „liken“, und was Führungskräfte tun müssen, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Rahmenbedingungen, durch die ihre Mitarbeiter1 mit Freude sich selbst und damit auch das Unternehmen weiterbringen, zukunftsfest und gleichzeitig elastisch.

„Was machen wir, wenn wir in die Ausbildung unserer Mitarbeiter investieren und sie gehen dann weg?“, fragt der Finanzchef den Geschäftsführer. Darauf antwortet dieser: „Was machen wir, wenn wir nicht in die Ausbildung unserer Mitarbeiter investieren und sie bleiben?“ – Es wird immer wieder behauptet, die Mitarbeiter seien das Kapital des Unternehmens, aber wird dies in der Praxis auch so gelebt?

Das Buch richtet sich an Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter jeglicher Branche, die unternehmerisch denken. L.I.K.E.® steht für ein Ausbildungsprogramm mit einem klar werteorientierten Ansatz und trifft vielleicht gerade deshalb so genau den Zeitgeist. Nur: Wie lässt sich Werteorientierung mit Wirtschaftlichkeit vereinbaren? Wie gehen hohe ethische Ansprüche und gute Renditen zusammen? Ist es ein Widerspruch oder vielleicht sogar der einzige Weg, um den Erfolg auch für die Zukunft langfristig und nachhaltig abzusichern? Ist es nicht so, dass wir das, was wir mit Freude tun, besonders gut machen? Wie entsteht in einem Unternehmen Freude am Tun? Was genau brauchen Führungskräfte und Mitarbeiter auf dem Weg zur Exzellenz?

I L.I.K.E.® MY JOB lädt Sie ein auf eine gedankliche Reise, um sich für die neue Realität werteorientiert zu wappnen.

Lesetipp: Das Buch ist so aufgebaut, dass Sie jedes Kapitel auch gesondert lesen können. Sollten Sie zu einer der beschriebenen Branchen weniger Bezug haben, können Sie das Kapitel überspringen, ohne dass Ihnen für das Verständnis von L.I.K.E.2 etwas verloren geht.

Einleitung

Die neue Realität

Nach einem spannenden Seminartag saßen wir in einem Restaurant in der Salzburger Innenstadt und ließen den Tag Revue passieren. Ein Teilnehmer bestellte zum Essen eine Flasche Rotwein, einen edlen Tropfen aus der Region Neusiedlersee. Bei zehn Seminarteilnehmern ist eine Flasche schnell getrunken, und als wir eine weitere Flasche von diesem Wein bestellen wollten, antwortete der Kellner, dass er denselben Wein nicht mehr lagernd habe, es sei dies seine letzte Flasche gewesen. Er habe jedoch einen qualitativ noch wesentlich besseren Wein und sei bereit, uns diesen zum selben Preis wie den eben getrunkenen zu verkaufen. Wir waren einverstanden. Der Wein wurde dekantiert, wir kosteten ihn, waren aber nicht wirklich begeistert. Sogleich nahm ein Teilnehmer sein Smartphone aus der Tasche, fotografierte das Flaschenetikett und googelte. Er fand heraus, dass dieser Wein, verglichen mit dem, den wir zuvor getrunken hatten, im Einkauf nicht einmal die Hälfte kostete. Der Teilnehmer rief den Kellner, zeigte ihm die beiden Websites und gab ihm zu verstehen, er möge uns nicht über den Tisch ziehen und uns einen entsprechenden Wein bringen. Das ist die neue Realität. Aufgrund der Digitalisierung hat der Gast/Kunde wesentlich mehr Möglichkeiten, Informationskanäle zu bespielen, und das gibt ihm Macht. Mit dieser Art von Realität sind Verkäufer und Berater aller Branchen tagtäglich konfrontiert.

Und darin liegt erst der Anfang dieser neuen Realität begründet, auf die wir uns zubewegen. Wir müssen uns damit anfreunden, dass sich künftig unser Kühlschrank und unsere Hausapotheke „selbst“ befüllen, Navigationsgeräte für uns einen Parkplatz suchen, Autos weitgehend selbstfahrend sind und im Cockpit des Flugzeuges vielleicht kein Pilot mehr sitzt. Die Alterspflege wird weitgehend von Robotern übernommen und unsere Kontaktlinsen können den Blutzuckergehalt messen. Da Facebook, Google, Apple und Co. unsere Gewohnheiten bekannt sind, kann künftig jeden Freitag in unserem Lieblingsrestaurant ein Tisch bestellt werden, ohne dass wir aktiv werden, und für unsere Liebsten werden am Valentinstag die Lieblingsblumen nicht nur gekauft, sondern auch gleich geliefert.

Während unser Denken linear ist, entwickelt sich die Technologie exponentiell weiter. Wir stehen am Anfang dieser exponentiellen Entwicklung. Die Situation ist vergleichbar mit Pilzen:

Lange sieht man keine, ihre Sporen sind versteckt unter der Erde. Aber wenn es einmal richtig regnet und danach warm und dunstig wird, sprießen sie aus allen Löchern.

Der Managing-Direktor von Samsung besuchte bei mir vor einiger Zeit ein Führungskräfte-Seminar. Auf die Frage, wo denn die Entwicklung von Samsung hingehe und welche Produkte wir künftig von diesem Brand erwarten dürften, gab er mir zur Antwort: Was er ausschließen könne, sei die Produktion von Fernsehgeräten oder Smartphones. Den Krieg gegen die Chinesen könnten sie nicht gewinnen. Der Fokus in der Forschung und Entwicklung liege eindeutig im Gesundheitsbereich, und zwar in der Erzeugung hochtechnischer medizinscher Produkte, beispielsweise im Bereich der Chiptechnologie: ein eingebauter Chip, der unsere Körperfunktionen und somit unsere Gesundheit überwacht und Informationen mittels Datenträger weiterleitet, sodass die entsprechenden Maßnahmen möglichst schnell eingeleitet werden können. Technisch sei dies bereits möglich, die Hürden aktuell seien das Datenschutzgesetz und die Verträglichkeit dieser Chips.Die bisher erforschten Modelle würden vom Körper bis dato noch nicht zufriedenstellend angenommen. Aber es sei nur eine Frage der Zeit, bis hier ein Durchbruch gelingt. Was es allerdings für die Privatsphäre des Menschen bedeutet, hochsensible Daten über den persönlichen Gesundheitszustand permanent weiterzuleiten, ist ein anderes Kapitel in dieser neuen Realität.

Wir müssen uns damit abfinden, dass die nachwachsenden Generationen wesentlich kritischer und selbstbewusster sind und viel mehr hinterfragen. Bereits 45 Prozent der Patienten googeln die Medikation, welche ihnen ihr Hausarzt verschrieben hat, ob diese Tabletten auch tatsächlich die richtigen für sie seien. Selbst der „Gott in Weiß“ hat offenbar an uneingeschränkter Vertrauenswürdigkeit verloren. In der Schule werden unter der Bank Aussagen des Lehrers im Internet überprüft in der Hoffnung, dem Herrn oder der Frau Professor einen Fehler nachweisen zu können.

Die Geschwindigkeit der Veränderung

Veränderungen hat es in der Menschheit und in der Gesellschaft immer gegeben. Was sich aber definitiv geändert hat, sind die Geschwindigkeit und die Komplexität, mit der Veränderungen auf uns zukommen. Wir hatten in der Vergangenheit immer ausreichend Zeit, um uns einer tiefgreifenden Veränderung anzupassen. So hat es beispielsweise seit dem ersten Erscheinen eines Radios 38 Jahre gedauert, bis flächendeckend alle Haushalte mit einem Rundfunkgerät versorgt waren. Beim Fernsehen hatten wir nur mehr 25 Jahre gebraucht, um uns darauf einzustellen, die Abende auf der Coach zu verbringen, und uns von den verschiedenen TV-Sendern unterhalten zu lassen. Bei der Mobiltelefonie vergingen gerade mal fünf Jahre, bis diese Technologie ein fixer Bestandteil in unserem Leben wurde. Die Suchmaschine „Google“ benötigte lediglich drei Monate, um sich weltweit als das Suchportal schlechthin durchzusetzen. Und es bedurfte nicht mehr als zwei Tage, um mittels einer App über den ganzen Globus einen „Pokémon Run“ auszulösen, bei dem mehr als zwei Milliarden Menschen einer virtuellen Figur nachjagten.

Es ist nicht die Veränderung, die uns Sorgen bereitet. Vielmehr ist es die enorme Geschwindigkeit, mit der Neues in unsere Realität einfällt, begleitet von der Angst, dies nicht bewältigen zu können. Bisher waren Veränderungen linear. Im Zeitalter der Digitalisierung sind sie exponentiell. Vom 18 zum 19 Jahrhundert konnten wir unser Wissen verdoppeln. Für die Verdoppelung unseres Wissens benötigten wir im 20 Jahrhundert nur mehr dreißig Jahre. Aktuell sind wir in der Lage, das gesamte Wissen der Menschheit in nur dreizehn Monaten zu verzweifachen. Fast täglich gibt es neue bahnbrechende medizinische oder technische Errungenschaften, die nachhaltig unser Leben beeinflussen.

Mitarbeiter, oftmals auch in Schlüsselpositionen, haben über Jahrzehnte sehr vieles richtig gemacht. Das heißt aber nicht, dass jene Wege, die in der Vergangenheit zum Erfolg führten, diesen zwingend auch in Zukunft sichern. Es bedeutet andererseits aber auch nicht, dass Dinge in der Vergangenheit falsch waren. Unter den damaligen Voraussetzungen und Möglichkeiten waren die Entscheidungen vielleicht sogar goldrichtig. Nun ist geistige Flexibilität gefragt, um sich auf die neue Realität einzustellen. Es gilt, sich Fähigkeiten anzueignen und Instrumente zu nutzen, um die Freude am Tun nicht zu verlieren. Die Freude und die Begeisterung an dem, was man vollbringt, sind auch in der neuen Realität die Schlüssel zum Erfolg. Der Leitgedanke von „Colonel“ Harland David Sanders, der Kentucky Fried Chicken (KFC) gegründet und mit 65 Jahren sein erstes Restaurant eröffnet hat, war: „Lass deine Gästen deine Leidenschaft spüren, wenn du ein Hähnchen zubereitest.“ In der Zwischenzeit gibt es weltweit 16.000 KFC-Restaurants. Alles, was man mit spürbarer Freude macht, macht man gut. Kombiniert mit der nötigen Ausdauer führt das zum Erfolg.

Die Bedeutung von Werten in der Unternehmenswelt

Die ganze Welt spricht von Werten. Unternehmensleitbilder glänzen mit vorbildlichen Wertvorstellungen und Bekenntnissen zu erstrebens- und nachahmenswerten Tugenden. Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Fairness, Transparenz, Respekt, Flexibilität, Exzellenz und nicht zu vergessen Nachhaltigkeit sind nur ein kleiner Auszug aus dem breiten Wertekatalog, mit dem sich Unternehmen schmücken. Am Jahresende hingegen stehen die Betriebsergebnisse im Vordergrund: Was oder wie viel haben wir erreicht, lautet die Frage, aber nicht, wie haben wir es erreicht. Das ist nur allzu verständlich, denn es geht um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, um den Fortbestand, oftmals ums Überleben. Dies beinhaltet nicht zuletzt die Sicherung der Arbeitsplätze und damit verbunden Tausende von Existenzen von Kollegen und deren Familien. Der Unternehmenszweck ist es, Gewinne zu erwirtschaften (ausgenommen NGOs). Menschlichkeit und hohe ethische Wertvorstellungen haben in der Vergangenheit den Unternehmensgewinn meist gedrückt. Muss auch in Zukunft Aufrichtigkeit und eine werteorientierte, ökologische Unternehmensstrategie auf Kosten des Profits gehen – oder hat dieser Gedanke endlich ausgedient?

Ich bin fest davon überzeugt, dass das Thema Werte in sämtlichen Unternehmen und damit auch in der Gesellschaft sehr rasch eine neue Dimension an Bedeutung gewinnen wird. Was sind Gründe dafür? Um diese Frage zu beantworten, muss ich weiter ausholen und einen Blick in die Vergangenheit werfen.

Vor mehr als 200 Jahren wurde die Dampfmaschine erfunden. Muskelkraft wurde zunehmend von Maschinen ersetzt. Für die damaligen Menschen war das ein einschneidendes Ereignis mit tiefgreifenden Folgen. Plötzlich gab es etwas, das schneller und gleichzeitig billiger arbeitete als der Mensch. Noch dazu konnte man eine Maschine, wenn sie kaputt war, ohne Gewissensbisse problemlos austauschen. Damals machten sich die Menschen Sorgen um ihre Daseinsberechtigung. – Wenn eine Maschine effizienter und kostengünstiger arbeiten konnte und darüber hinaus keine besonderen Ansprüche stellte, wozu würde die menschliche Arbeitskraft dann noch in diesem Umfang benötigt? Das machte den Menschen Angst. Diese Angst wurde aber bald aufgelöst von der Erkenntnis, dass Maschinen nicht denken können und der Mensch mit seiner Intelligenz dazu benötigt wird, die Maschinen zu bedienen und sie weiterzuentwickeln.

Dieses Modell hat knapp 200 Jahre gut funktioniert, und jetzt stehen wir vor der nächsten großen Revolution. Wir sind heute an dem Punkt angelangt, wo Maschinen denken, und zwar in einer Qualität, die atemberaubend ist. Die künstliche Intelligenz macht Fortschritte in einer Geschwindigkeit, die viele Menschen überfordert. In Japan gab es kürzlich ein Ereignis, das für die gesamte asiatische Welt eine neue Ära einläutete. Das Brettspiel „Go“ ist dort sehr populär, es ist vergleichbar mit Schach, nur ist es wesentlich komplexer. Erstmals in der Geschichte war es gelungen, dass ein Computer den amtierenden Go-Weltmeister geschlagen hatte. Als der besiegte Weltmeister dann von einem Reporter interviewt wurde, was er zum Spiel zu sagen habe, erklärte er, dass er nicht nur das Spiel verloren habe: Der Computer habe während des gesamten Spiels seine Spielzüge analysiert und mittels Algorithmen seine nächsten Züge errechnet. So gesehen wurde er nicht besiegt, sondern vernichtet. Er hatte nicht einmal den Funken einer Chance, gegen diesen Computer zu gewinnen, weil der Computer, je länger das Spiel dauerte, immer besser wurde, sich quasi selbst weiterentwickelte. Dies ist der Punkt, wo sich künstliche Intelligenz verselbstständigt.

Wenn also Maschinen unsere Muskelkraft ersetzen und Computer unser Denken übernehmen, wo bleibt dann der Mensch? Welchen Platz wird der Mensch künftig einnehmen? Dies sind ernstzunehmende Fragen, mit denen sich alle Branchen und sozialen Schichten beschäftigen müssen und die vielen Menschen schlaflose Nächte bereiten. Diesen Themen lässt sich folgendermaßen begegnen: Was Maschinen nicht können und auch die höchstentwickelte IT nicht vermag, ist, Gefühle zu vermitteln. In erster Linie Vertrauen und Wertschätzung und im weiteren Sinne natürlich auch Liebe. Hier sind wir beim Thema Werte angelangt. Gerade aus diesem Grund, da die Technisierung so immens voranschreitet, werden Werte mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Diese Werte intelligent und nachvollziehbar in die Geschäftsmodelle der Unternehmen zu implementieren, ist der Schlüssel für künftigen nachhaltigen Erfolg. Werte dem Kunden spürbar zu machen und daraus einen echten Mehrwert abzuleiten, das ist die hohe Kunst, um die Gunst der Kunden für sich zu gewinnen.

Gelebte Werte in Unternehmen, gepaart mit wirtschaftlichem Erfolg, ist genau das Spannungsfeld, in dem wir uns bewegen. Seine Heiligkeit, der Dalai Lama, sagte in diesem Zusammenhang: „Es bedarf hier der sogenannten säkularen Ethik.“ Der Begriff wurde bereits vor 3.000 Jahren in Indien entwickelt und verweist auf den Stellenwert von Respekt. Respekt vor allen Religionen, aber auch Respekt vor Ungläubigen. Religionen haben viel Potenzial, um Werte zu vermitteln. Doch mit Religion allein erreichen wir nicht die ganze Welt und vor allem nicht die Führungsetagen systemrelevanter Unternehmen. Also benötigen wir etwas, das allgemein verbindet: die säkulare Ethik. Sie beruht auf der Tatsache, dass der Mensch aus Körper und Geist besteht. In der Erziehung, Bildung und Unternehmensführung muss dies künftig mehr denn je berücksichtigt werden. Die mentale Ebene entwickelt sich durch Werte. Unser Bildungswesen ist sehr materialistisch orientiert, jedoch kann nur unser Geist zwischen Recht und Unrecht unterscheiden, die Materie kann es nicht.

Für den Dalai Lama ist Gelassenheit ein entscheidender Wert, insbesondere wenn man erfolgreich sein möchte oder Aufgaben zu erledigen hat, die einen fordern. So betont er in seiner Rede in der Wiener Stadthalle im Juni 2012: „Ich habe eine innere Ruhe, wenn ich vor Tausenden von Leuten spreche, obwohl mein Englisch sehr gebrochen ist und ich kein großer Redner bin. Der Grund dafür ist, weil mir bewusst ist, dass ich nicht mehr und nicht weniger als einer von dieser Gruppe meiner Zuhörer bin, jemand Gleichwertiger, und wir sind alle hier, um Erfahrungen auszutauschen. Und wenn mir jemand eine Frage stellt, die ich nicht weiß, dann sage ich: Ich weiß es nicht. So einfach ist das.

Damit bin ich ehrlich, und Ehrlichkeit gibt Selbstvertrauen.“ Auf die Frage, was der wichtigste Wert im täglichen Leben sei, gibt uns das geistliche Oberhaupt von Tibet zur Antwort: „Als Ungläubiger: Ehrlichkeit – vertrauensvoll und offen wie ein Vogel zu sein, stärkt das Selbstvertrauen. Sie ermutigt dazu, anderen zu dienen und zu helfen, dies führt zu einem glücklichen Leben und einem entspannten Geist. Als Gläubiger: Tiefer gehen in dem, was man glaubt, und entschlossen sein in dem, was man tut. Erkunden, was hat Substanz und was hat Qualität.“

Meditation und Intuition als wichtigste Führungskompetenzen

„Alles, was zählt, ist Intuition.“ [Albert Einstein]

Das renommierte Bildungs- und Forschungszentrum Harvard Business School zählt in einer kürzlich veröffentlichten Studie Meditation und Intuition zu den beiden wichtigsten Kompetenzen von Führungskräften. Meditation und Intuition, also relativ weichen Faktoren, eine so hohe Bedeutung für künftigen Unternehmenserfolg zuzuschreiben, überrascht vielleicht doch den einen oder anderen Leser. In einer von Zahlen und Fakten getriebenen Welt, die teilweise immer noch stark von Quartalsergebnissen dominiert ist, rücken plötzlich Soft Skills in den Mittelpunkt. Meditation und Intuition, fast ist man geneigt, sie dem Bereich der Esoterik zuzuordnen, rücken also ins Zentrum der Kompetenzen eines Leaders. Was sind die Gründe dafür und wie ist das Studienergebnis der Harvard Business School zu interpretieren?

Warum die Intuition in der Führungskompetenz einen so hohen Stellenwert einnimmt, scheint eher nachvollziehbar zu sein als bei der Meditation. „Google“ wirft nach der Eingabe „Intuition“ mehr als 31 Millionen Ergebnisse aus. Der Begriff hat seinen Ursprung im lateinischen „intueor“, was so viel bedeutet wie „hineinsehen“ oder „erkennen“. Die Wissenschaft sagt, man sollte Intuition nicht definieren, es sei ein offener Begriff. „Mit Logik kann man Beweise führen, aber keine neuen Erkenntnisse gewinnen, dazu gehört Intuition“, wusste bereits der französische Physiker und Mathematiker Henri Poincaré.

Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, ist die Intuition nicht die Antwort, sondern vielmehr das Finden einer Frage, und die Frage ist dann die antizipierte Antwort. So gesehen beginnt für die Wissenschaft jetzt erst die harte Arbeit. Nun gilt es, das Gesagte zu bestätigen oder noch besser: zu beweisen. Ab diesem Zeitpunkt sprechen wir nicht mehr von Intuition. Letztlich ist jeder kreative Wissenschaftler, auch wenn er noch so rational geprägt ist, auf seine Intuition angewiesen. Viele glauben, sie könnten nur mit dem Verstand etwas entwickeln, aber leider führt dies zu keinem befriedigenden Ergebnis. Im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin hat der Psychologe, Univ.-Prof. Gerd Gigerenzer, Entscheidungen untersucht, wie Menschen mit einer unsicheren Welt umgehen, und er hat bestätigt, dass viele Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Das heißt, man weiß, was man möchte, aber nicht, warum es so ist oder was in der Wirtschaft künftig von durchschlagender Bedeutung sein wird.

Götz Werner, der Gründer des Drogeriemarkt-Riesen DM, antwortete auf die Frage, wozu wir die Intuition brauchen, Folgendes: „Sie ist die Voraussetzung, dass man im richtigen Moment das Richtige tut.“

Wenn nun die Intuition in allen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft, im Gesellschaftsleben und nicht zuletzt in der Kunst eine so entscheidende Rolle spielt, drängt sich die Frage auf: Warum haben wir uns so stark von der Ratio lenken lassen und die Intuition zurückgestellt? Eine plausible Antwort liefert uns der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther: „Wir kommen aus dem Maschinenzeitalter, und eine Maschine, an der wir gearbeitet haben, die hat funktioniert, mit oder ohne unsere Gefühle, also müssen auch wir funktionieren, und Gefühle spielen dabei keine Rolle. Daraus resultiert eine große Gefahr für die Menschheit, denn Menschen, die wie Maschinen funktionieren, haben kein Gewissen und sind häufig bereit, alles zu tun.“

Intuition bedeutet also, zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun, ohne zu wissen, warum. Die Entscheidung war goldrichtig, sie ist einfach passiert. Wenn ich an mein persönliches Leben zurückdenke, habe ich viele Entscheidungen aus einer Intuition heraus getroffen. Und dort, wo das „Bauchgefühl“ richtig stark war, war die Entscheidung im Nachhinein betrachtet auch meist richtig. Wenn also ein Leader die Kompetenz entwickelt, intuitiv richtig zu entscheiden, und damit sein Unternehmen zum Erfolg bringt, ist dies zweifelsohne eine wertvolle Fähigkeit.

Warum legt aber die Harvard Business School genauso viel Wert auf die Meditation? Welchen Mehrwert liefert das Meditieren für einen Entscheider? Bewahrheitet sich hier der Spruch: „In der Ruhe liegt die Kraft?“

Meine Interpretation der Studie der Harvard Business School ist Folgende: Die Epoche, in der wir jetzt leben, ist unglaublich dynamisch und schnelllebig. Produktzyklen verkürzen sich zusehends. Die Zeit, die wir haben, um uns neuen Errungenschaften anzupassen, wird immer kürzer. Prognosen für die Zukunft sind sehr vage, und kaum jemand traut sich, längerfristig zu planen, weil sich die Parameter, von denen man in der Planung ausgeht, ständig verändern. Der Mainstream fordert von der Gesellschaft, hier mitzuhalten, ansonsten wird man schnell an den Rand gedrängt. Dies alles erfordert sehr viel Energie und löst in vielen von uns Stress aus. Wie also sollten Führungskräfte mit diesen Herausforderungen umgehen? Wie können sie unter diesen Bedingungen einen kühlen Kopf bewahren, den Überblick behalten und dennoch die richtigen Entscheidungen treffen?

Um der Hektik und Dynamik entgegenzuwirken, braucht es etwas, das entschleunigt, Kraft und Ruhe spendet. Hier kommt die Meditation zum Tragen. Meditation im Sinne der Studie der Harvard Business School heißt aber nicht, stundenlang ins Leere, ins Nichts zu meditieren und nach der Erleuchtung zu suchen, so wie vielleicht ein buddhistischer Mönch es beabsichtigt, sondern über die Meditation diesen so wichtigen Ausgleich zu finden. In der Zen-Lehre bedeutet Meditation: dem Moment Qualität geben. Im Tao spricht man davon, die Unmittelbarkeit des Augenblicks zu erleben. Folgendes Beispiel veranschaulicht das Wesen von Tao: Leute sitzen in einem Bus und fotografieren ganz aufgeregt eine wunderschöne Landschaft. Ein Fahrgast bleibt sitzen und fotografiert nicht. Er wird gefragt, warum er denn nicht fotografieren möchte. Worauf der Gast antwortet, er schaue sich die Landschaft gleich hier und jetzt an und genieße den Augenblick. Die Masse der Menschen fotografiert lieber und geht dabei an der Schönheit des Augenblicks vorbei.

Meditation heißt, dem Moment die volle Aufmerksamkeit zu schenken. In das Hier und das Jetzt gänzlich einzutauchen, mit maximaler Präsenz. Wenn es Ihnen beispielsweise gelingt, Ihren Espresso so zu trinken, dass Sie sich voll und ganz auf das Trinken oder noch besser das Genießen des Kaffees konzentrieren, ohne dass Sie ein Gedanke aus der Vergangenheit oder der Zukunft ablenkt oder belastet, meditieren Sie bereits. Fünf Minuten gedanklich beim Kaffee zu bleiben, wie er riecht, wie er schmeckt, was er bewirkt, wenn Sie ihn Schluck für Schluck genießen, vielleicht sogar schätzen und dafür dankbar sind, und Sie dürfen sich bereits als Meister der Meditation bezeichnen. Wenn Sie es schaffen, mit Ihrem Kind oder Enkelkind 15 Minuten zu spielen und dabei in die Welt des Kindes eintauchen, ihm Ihre ganze Aufmerksamkeit schenken, ohne dass Sie ein anderer Gedanke beschäftigt, meditieren Sie im Sinne von Zen bereits auf einem sehr hohen Niveau. Sie werden feststellen, es ist nicht so einfach, den Fokus auf eine Sache zu legen, in ein Thema ganz tief einzutauchen und maximale Präsenz zu zeigen. Während eines Mitarbeitergesprächs als Führungskraft Ihrem Gegenüber das Gefühl zu geben, diese Zeit widmen Sie voll und ganz Ihrem Mitarbeiter, ist pure Wertschätzung. So bekommt das Gespräch Qualität und es entsteht Vertrauen. Wenn Mitarbeiter ihrer Führungskraft vertrauen (und natürlich auch umgekehrt), trägt dies wesentlich zu einer guten Unternehmenskultur bei. Bringen Sie diese Fähigkeit der Präsenz auf die nächste Ebene, also von einem Einzelgespräch in ein Teammeeting oder in einen Strategieworkshop, wird der Hebel nochmals um einiges größer und Sie sind effektiv. Insofern ist es absolut berechtigt und nachvollziehbar, dass Intuition und Meditation so erfolgsentscheidende Fähigkeiten von Führungskräften sein werden und es in der Gegenwart bereits sind.

Meditation schafft Resilienz

„Er sagt – und ist stolz darauf – er geht in seinen Pflichten auf. Bald aber, und nicht ganz so munter, geht er in seinen Pflichten unter.“ [Eugen Roth]

Resilienz ist im letzten Jahrzehnt zu einem der stärksten Kaufmotive geworden. Was macht uns stärker, stresssicherer, widerstandsfähiger, also resilienter? Der Wohlstand unserer Gesellschaft hat ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht. Pro erwachsenem Familienmitglied ein Auto, pro Zimmer ein Flat-Screen und pro Quartal ein Urlaub, zumindest ein Kurzurlaub oder ein Städtetrip, wenn auch nur zum Einkaufen, prägen unseren Lebensstil. Es geht uns also so gut wie noch nie. Und dennoch nimmt die Zahl der psychisch Erkrankten ständig zu. Burnout ist zur Volkskrankheit Nummer 1 geworden.

Mit 308,3 Arbeitsunfähigkeitstagen je 1.000 Mitglieder entfielen laut Statista Deutschland im Jahr 2018 die meisten Burnout-Krankheitstage auf Führungskräfte im Verkauf. Zusammen mit Berufen im Dialogmarketing und in der Altenpflege gehören die Verkäufer zum wiederholten Male zu den „Burnout-anfälligsten“ Berufsgruppen. Der Wert liegt dabei zweieinhalb Mal höher als der Durchschnitt unter AOK-Mitgliedern. Auch die Diagnosehäufigkeit hat sich in den letzten Jahren drastisch erhöht: Wurde im Jahr 2005 durchschnittlich 1 Fall von Burnout je 1.000 Mitglieder diagnostiziert, waren es 2018 bereits 5,7 Fälle.

Burnout, erstmals 1974 von dem Psychologen Herbert Freudenberger als „Zusammenbruch aufgrund von Überarbeitung oder Stress“ erwähnt, galt lange als Manager- und Workaholic-Krankheit: Es ist der große Zusammenbruch, das Feuer, das nach Jahren oder Jahrzehnten der Überarbeitung ausgeht, so zumindest wurde das Burnout-Syndrom in den Medien lange Zeit dargestellt und bekannt gemacht.

Burnout ist in Deutschland keine eigenständige Diagnose, es wird von Ärzten unter dem Kürzel Z73 zusammengefasst. Z73 steht für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Mittlerweile ist Burnout längst keine reine Managerkrankheit mehr, auch Berufseinsteiger leiden unter Überforderung und Stress. Sind Millennials wirklich mehr erschöpft als andere? Kann man überhaupt ausbrennen, bevor man richtig gebrannt hat?

Anfang des Jahres löste die amerikanische Journalistin Anne Helen Petersen mit ihrem Essay „How Millennials Became the Burnout Generation“ eine Diskussion über das Burnout-Syndrom bei jungen Menschen aus. Sie beschreibt in ihrem Artikel eine Generation, die zwar ehrgeizig, perfektionistisch und beruflich erfolgreich ist, aber reihenweise an den einfachsten täglichen Aufgaben – Rechnungen bezahlen, Arzttermine ausmachen, Stiefel zum Schuster bringen und wieder abholen – scheitert. Sie nennt es „errand paralysis“, Erledigungslähmung. „Es (das Burnout) ist unser Leben“, schreibt sie in ihrem Artikel. Die Hintergrundmusik, vor der das Leben ihrer Generation stattfinde, die Basistemperatur ihrer Körper.

Andere Studien, die sich nicht auf das Burnout, sondern auf das allgemeine Stresslevel beziehen, bestätigen ebenso die These der überforderten Millennials. Bei jedem dritten amerikanischen Studenten wurde in den Jahren 2016 und 2017 eine psychische Krankheit diagnostiziert, fand eine US-weite Umfrage heraus. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich in Deutschland. Eine Studie, die der AOK-Bundesverband 2016 in Auftrag gegeben hat, ergab: 53 Prozent der mehr als 18.000 befragten Studierenden stehen unter starkem Stress.3

Meditation ist ein Zugang zu vorhandenen Ressourcen und eine Kraftquelle, um die eigene Resilienz zu stärken. Die Annahme, Meditation sei nur etwas für Mönche und Esoteriker, ist längst überholt. Denn regelmäßiges Meditieren stärkt nicht nur unser mentales Immunsystem, sondern wirkt sich auch positiv auf unseren beruflichen Erfolg aus.

In Asien ist Meditieren quasi so alt wie die Menschheit selbst. Schon seit Jahrtausenden ist es in vielen Kulturen und Religionen eine weitverbreitete Praxis. In den fernöstlichen Traditionen dient das Meditieren dazu, Erleuchtung zu finden oder das Nirwana zu erreichen. In christlichen, islamischen oder jüdischen Traditionen meditieren die Menschen, um dem Göttlichen näher zu sein.

Wir sehen eine klare Tendenz, dass das Meditieren auch außerhalb des Religiösen immer mehr Verbreitung und vor allem auch Anerkennung findet. Diese spirituelle Praxis soll dazu beitragen, mit sich selbst in Einklang zu kommen, den Weg nach innen anzutreten, den Geist zu leeren und Wohlbefinden herzustellen.

Wie geht Meditation?

Die Ergebnisse des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung bestätigen, dass die besten Zeiten zum Meditieren morgens und abends sind. Dies ist leicht erklärbar. Morgens beeinflussen wir so die Grundstimmung des Tages. Das bedeutet, wenn wir ruhig und entspannt in den Tag starten, geben wir Stress weniger Chancen, an uns heranzukommen, und abends steuern wir durch Meditation Lernprozesse für den Schlaf. Natürlich gibt es unzählige Bücher für alle Entwicklungsstufen und Anwendungsbereiche der Meditation. Die Resilienz Akademie liefert hier eine sehr praktikable Anleitung in wenigen Schritten:4

− Schaffen Sie sich eine Meditationsinsel:

Ein ruhiger Rückzugsort hilft Ihnen, die Konzentration vollständig auf sich zu lenken. Es ist ratsam, wenn Sie in der Anfangszeit stets denselben Ort wählen. Die vertraute Umgebung und Situation erleichtern den Einstieg in die Reise nach innen. Wählen Sie einen Ort, an dem Sie sich wohl und ungestört fühlen.

− Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein:

Der Klassiker der Meditationshaltungen ist wohl der Schneidersitz. Auch der ist allerdings kein Muss. Sie können im Fersensitz oder gar auf einem Stuhl sitzen. Sogar das eher untypische Liegen ist möglich. Egal wie Sie sich positionieren, achten Sie darauf, dass die Haltung bequem ist und Sie lange darin verweilen können. Wenn Sie sitzen, achten Sie zusätzlich auf eine aufrechte Haltung (kein Rundrücken oder kollabieren der Wirbelsäule). Das erleichtert das Atmen und schont Ihren Rücken. Hierfür können Sie beispielsweise ein Meditationskissen zu Hilfe nehmen. Achtung: Beim Sitzen soll kein falscher Ehrgeiz aufkommen. Wenn es schmerzt, eine bequemere Sitzposition einnehmen.

− Finden Sie Ihr inneres/drittes Auge:

Jetzt kommt der spirituelle Teil. Dieser Schritt bringt nur etwas, wenn Sie sich vollkommen auf die Übung einlassen. Eine Möglichkeit dafür ist: Sie stellen sich vor, Sie hätten zwischen den beiden Augen ein inneres/drittes Auge. Konzentrieren Sie sich auf diesen Punkt. Eine weitere Möglichkeit ist, dass Sie Ihre Gedanken beobachten.

− Achten Sie auf Ihre Atmung:

Die Atmung ist ein wichtiges Instrument. Atmen Sie ruhig und bewusst; beim Einatmen strömt die Luft in den (Unter-)Bauch hinein und beim Ausatmen lassen Sie die Luft ungehindert ausströmen. Vermeiden Sie Brustatmung. Brustatmung ist kopflastig und verursacht Stress. Je besser es Ihnen gelingt aus dem Unterbauch heraus zu atmen, umso ruhiger werden Sie. Lenken Sie Ihre Gedanken auf eine gleichmäßige Atmung.

− Lösen Sie sich von allem:

Uns Menschen fällt es schwer, an nichts zu denken. Allein der Gedanke daran macht das Ganze schier unmöglich. Doch genügend Übung erlaubt es Ihnen, sich von Ihren Gedanken zu lösen und Ihren Geist zu leeren. Sie können diesen Prozess nicht erzwingen, sondern er findet selbstständig statt. Zählen kann am Anfang helfen, sich von den Gedanken zu befreien. Langsames Zählen von eins bis zehn. Wenn Gedanken kommen, wehren Sie sich nicht dagegen. Lassen Sie sie wie Wolken vorbeiziehen. Haften Sie nicht an Ihren Gedanken fest. Versuchen Sie Ihre Gedanken zu beobachten, damit kommen Sie auf eine Art „Metaebene“ und die Gedanken verschwinden von selbst.

− Meditieren Sie regelmäßig:

Zur Ruhe zu kommen muss trainiert werden. Kaum jemand wird bei seiner ersten Meditation gleich eine völlige Leere erreichen und in sein tiefes Inneres vordringen. Es heißt daher üben, üben und noch mehr üben. Wenn Sie regelmäßig meditieren, spüren Sie die Fortschritte und kommen schneller in einen entspannenden Zustand. Forscher fanden heraus, dass eine dreimal wöchentliche Meditation von 20 Minuten schon eine sehr gute Basis bildet.

Formen der Meditation

Die meistverbreitete Form der Meditation ist natürlich die Sitzmeditation. Ich durfte einige Zeit meines Lebens in buddhistischen Klöstern in Japan verbringen und zusammen mit Mönchen meditieren. Die Gehmeditation ist dort auch sehr verbreitet. Bei dieser Form des Gehens gibt es sehr unterschiedliche Geschwindigkeiten. Von ganz langsam, also nur ein bis zwei Schritte pro Minute, bis hin zu normaler Gehgeschwindigkeit. Es kann sehr herausfordernd sein, in 15 Minuten nur zehn Meter zurückzulegen.

Die Mönche in den Zen-Klöstern bezeichnen jede Art von Tätigkeit als Meditation. Selbst das Wischen des Bodens oder das Abspülen des Geschirrs wird in meditativer Form ausgeführt. Meditation heißt ja, sich voll und ganz dem Moment widmen. Das, was man tut, im Hier und im Jetzt tun. Mit der Handlung

eins werden, ohne sich von Gedanken aus der Vergangenheit oder der Zukunft ablenken zu lassen. Dies würde nur die Qualität der Handlung schmälern.

Was bewirkt Meditation?

Meditation steigert die kognitiven Fähigkeiten.

Studien belegen, dass Aufmerksamkeit und Konzentration sich durch regelmäßiges Meditieren deutlich verbessern. Das Phänomen dahinter lautet: Neuroplastizität. Unser Gehirn bleibt nämlich nicht unverändert, sondern entwickelt sich mit jedem Denk- und Lernprozess. Die Gehirnforschung hat bestätigt, dass Gehirnzellen mit dem Altern nicht nur kontinuierlich absterben, sondern unter bestimmten Umständen auch neu gebildet werden. Insbesondere dann, wenn Endorphine (Glückshormone) freigesetzt werden. Dinge, die wir trainieren, schaffen neue Verbindungen zwischen Synapsen oder stärken zumindest bestehende. Durch Meditation wird außerdem Achtsamkeit und Konzentration im Allgemeinen trainiert. Das bedeutet, wir können diese kognitive Fähigkeit dann nicht nur auf bekannte Denkaufgaben anwenden, sondern auch unbekannte Aufgaben besser lösen.

Richard Gere tut es mit Hingabe. Topmodel Christy Turlington ebenso. Und auch in Deutschland sind es längst nicht nur vom Burnout bedrohte Manager, die Meditation für sich entdecken, um Stress abzubauen, zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe zu gelangen. Meditation ist mehr als nur ein Trend, sagt die Hirnforscherin Prof. Tania Singer. Die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig arbeitet seit Jahren daran, die günstigen Auswirkungen von Meditation auf das menschliche Gehirn nachzuweisen – mittels harter Wissenschaft und Hirnscans. Derzeit läuft dazu eine weitere große Studie in Berlin und Leipzig.

Forscher aus Gießen und Harvard etwa untersuchten erstmals die Auswirkungen eines bewährten, auf Achtsamkeit basierenden Meditationsverfahrens namens MBSR (Mindfulness-Based-Stress-Reduction) mittels Hirnscan. Während die Teilnehmer nach acht Wochen MBSR-Praxis berichteten, besser mit Stress umgehen zu können, zeigten sich auch deutliche Veränderungen in der Hirnstruktur: weniger Dichte der grauen Substanz an der Amygdala, die für die Verarbeitung von Stress und Angst wichtig ist, mehr Dichte dafür im Hippocampus und in Regionen, die für Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zuständig sind. Wichtig sei es darum, während der Meditation eine Form von „beobachtender Distanz“ zu seinen Gedanken, Emotionen und Wahrnehmungen einzunehmen: Wenn es uns gelingt, uns von flüchtigen Gedanken und Gefühlen nicht beherrschen zu lassen, tritt unser eigenes Inneres klarer hervor und wir werden aufnahmefähiger für die Innenwelt anderer.

Dass Meditation Spuren im Gehirn hinterlässt, ist mittlerweile gut belegt. Der Psychologe Richard Davidson von der University of Wisconsin-Madison konnte schon 2007 demonstrieren, dass ein dreimonatiges Meditationstraining die Aufmerksamkeit schärft.

Die Teilnehmer erkannten Zahlen, die auf einem Bildschirm zwischen zahlreichen Buchstaben versteckt waren, schneller als vor dem Training. Und Sara Lazar vom Massachusetts General Hospital in Boston berichtete, dass sich das Training sogar in der Morphologie des Gehirns niederschlägt. Der Hirnscanner zeigte, dass es den Mandelkern schrumpfen lässt, eine Struktur im Gehirn, die unter anderem an der Steuerung von Angst beteiligt ist.

Meditation baut effektiv Stress ab.

Es wäre falsch zu behaupten, Meditation helfe dabei, Stress komplett zu beseitigen. Schließlich sind die Stressoren, also das, was den Stress auslöst, auch nach dem Meditieren noch vorhanden. Aber regelmäßiges Meditieren unterstützt im besseren Umgang mit Stress. Durch die geübte Aufmerksamkeit auf uns selbst und durch Konzentration gelingt es leichter, auch unter Druck einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. Das bedeutet, wir können so auch bei Problemen auf unsere Ressourcen zurückgreifen und diese lösungsorientiert nutzen.

Eine Studie mit über 3.500 Erwachsenen zeigte, dass einer der größten Vorteile der Meditation der effektive Stressabbau ist. Normalerweise verursacht geistiger und körperlicher Stress einen erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol. Dies führt zu vielen der schädlichen Auswirkungen von Stress wie zum Beispiel der Freisetzung von entzündungsfördernden Chemikalien, den Zytokinen. Diese Effekte können den Schlaf stören, Depressionen und Ängste fördern, den Blutdruck erhöhen und zu Müdigkeit und negativem Denken beitragen. Des Weiteren kann Meditation auch Symptome von stressbedingten Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom, posttraumatische Belastungsstörung und Fibromyalgie verringern. In einer achtwöchigen Studie zeigte sich beispielsweise, dass ein Meditationsstil namens „Achtsamkeitsmeditation“ die durch Stress verursachte Entzündungsreaktion reduziert.5

Cogito ergo sum – ich denke, also bin ich – lautet der erste Grundsatz von René Descartes. Das Denken bestimmt die eigene Persönlichkeit, erschafft ihre Realität. Nach dem Neurologen Wolf Singer funktioniert das so gut, weil unser Hirn nicht zwischen real Erlebtem und Vorgestelltem unterscheidet. Unsere Gedanken sind für uns genauso real wie unsere Erfahrungen. Wenn wir uns also Ruhe, Liebe, und Erfüllung vorstellen, erleben wir diese Gefühle. Kinder sind das beste Beispiel dafür. Wenn man einem vierjährigen Kind eine Geschichte erzählt, taucht es ganz tief in die Erzählungen ein und das Gesagte wird real. Das Kind erlebt die Geschichte. Wenn in der Geschichte nun etwas Böses vorkommt, zeigen Kinder körperliche Symptome wie Zittern oder Schweißausbruch, sie erleben Angst.

Meditation unterstützt beim Fokussieren.

Im stressigen Arbeitsalltag jagt oft ein Gedanke den anderen. So schaffen viele Ideen es gar nicht erst, zu einem Projekt zu werden, weil sie so schnell an uns vorbeiziehen. Die Achtsamkeitsübungen helfen dabei, fokussierter auf Dinge zu achten. So kommen nicht nur neue Ideen besser an Sie heran, sondern werden von Ihnen auch besser wahrgenommen. Regelmäßiges Meditieren wirkt sich zudem positiv auf die Karriere aus. Steve Jobs soll beispielsweise zu Aufstiegszeiten von Apple täglich meditiert haben. Sein Nachfolger Tim Cook schwört ebenso darauf wie Facebook-Gründer Marc Zuckerberg.

Das hat sie für ihre Unternehmen flexibel und offen für Zukunftsvisionen gehalten. Man muss allerdings kein milliardenschweres Unternehmen leiten, um die Wirkung des Meditierens zu spüren.

Meditation füllt Energiespeicher auf.

Regeneration ist für den Menschen enorm wichtig. Unser Gehirn braucht Energie, um vollkommen funktionsfähig und leistungsstark zu sein. Gerade in stressigen und anstrengenden Zeiten gönnen wir uns wenig Regeneration. Zu meditieren hilft hervorragend dabei, die eigene „Batterie“ wieder aufzuladen. Wir tanken dadurch mentale Kraft, um Projekte motiviert und erfolgreich anzugehen.

Meditation unterbricht die Gedankenspirale.

Unser Gehirn vollbringt Erstaunliches. Ist es nicht unglaublich, wie viel wir tagsüber denken können? Blöd nur, wenn wir gar nicht mehr damit aufhören. Oft befinden wir uns in einer Gedankenspirale, die unseren Kopf beschäftigt hält, aber zu nichts führt. Und da hilft die Meditation. Sie unterbricht diesen Fluss und schafft einen Zustand, der auch neue, frische Gedanken zulässt. So schaffen wir Platz für innovative Ideen und holen uns selbst aus (oft unbemerkten) Sackgassen.

Meditation stärkt die Resilienz.

Im Neu-Deutschen sprechen wir anstatt von Achtsamkeit oft von Mindfulness. Damit ist die Fähigkeit gemeint, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Oft sind wir mit unseren Gedanken voraus und beschäftigen uns bereits mit den im Laufe des Tages noch zu erledigenden Aufgaben. Ständig in der Zukunft zu leben, tut uns allerdings nicht gut.

Resilienz bedeutet innere Stärke, die uns im Umgang mit Stress flexibel macht und unser Wohlbefinden erhöht. Ständig mit den Gedanken voraus zu sein, macht hingegen anfällig für Stress und setzt uns unter Druck. Mindfulness oder Achtsamkeit helfen dabei, in der Gegenwart zu leben und Chancen besser ergreifen zu können.

Meditation hilft, die eigene Achtsamkeit zu trainieren und Resilienz zu stärken. Das macht Sie in Ihrem Beruf widerstandsfähiger gegenüber Stress, sorgt für Erholung und Ruhe und schafft Platz für neue Ideen.

FAZIT: In Anbetracht der umfassenden Wirkung von Meditation ist es einleuchtend, warum die Harvard Business School dieser Kunst eine so hohe Bedeutung beimisst. Durch regelmäßiges Meditieren fokussiert und scharfsinnig zum richtigen Zeitpunkt intuitiv die richtigen Entscheidungen zu treffen, ist mit Sicherheit erfolgversprechend. Findet hier ein Paradigmenwechsel von den harten zu den weichen Faktoren statt, an denen Führungskräfte künftig gemessen werden?

Was bedeutet

L.I.K.E.?

Die Abkürzung L.I.K.E. steht für:

»Loyalität

»Identifikation

»Kompetenz

»Exzellenz

Loyalität