„Ich auch!“ - G. Harders - E-Book

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G. Harders

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Beschreibung

Es war ein schöner Sommermorgen. Der Missionar trat vor die Tür seines Hauses. Er wohnte mitten in der Wüste Arizonas auf einer der großen Indianerreservationen ...

Coverbild: © zeffir / Shutterstock.com

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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G. Harders

„Ich auch!“

Aus der Indianermission

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

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G. Harders

"Ich auch!"

Coverbild: © zeffir / Shutterstock.com

 

"Ich auch!"

Es war ein schöner Sommermorgen. Der Missionar trat vor die Tür seines Hauses. Er wohnte mitten in der Wüste Arizonas auf einer der großen Indianerreservationen. Vor seinem Hause waren kein frischer, grüner Rasen, keine Beete mit blühenden Blumen, nicht einmal ein Baum, in dessen Schatten man sich hätte setzen können. Hinter dem Hause war kein Gemüsegarten, nichts, gar nichts, nur Wüste weit und breit mit niedrigen Kaktusstauden, und sonst nichts.

Aber den Missionar kümmerte das nicht. Er war nicht nach Arizona geschickt, um Blumen zu ziehen und Gemüse zu bauen. Er hätte sich auch gar keine Zeit dazu genommen, wenn er so etwas wirklich hätte tun können.

Seine ganze Zeit und seine ganze Liebe gehörten den armen heidnischen Indianern, denen er das Evangelium von ihrer Erlösung predigen wollte.

Unweit des Pfarrhauses stand eine kleine Kapelle und neben derselben ein Schulhaus. Der Missionar blickte auf seine Uhr, die er aus der Tasche zog. Es musste bald an der Zeit sein, dass sich die Schulkinder einstellten. Er freute sich jeden Morgen, wenn er seine kleine rote Schar ankommen sah, die er täglich unterrichtete.

Er blickte zur Schule hinüber. Da saß schon ein Junge vor der Tür auf der Steintreppe.

Der Missionar rief einen Morgengruß hinüber, den der Junge erwiderte. Gleich darauf erhob sich der Knabe (er mochte etwa vierzehn Jahre alt sein) und machte ein paar Schritte vorwärts. Dann stand er still und schaute zu dem Missionar hinüber.

„Der Junge will etwas, sonst wäre er nicht so früh schon hier“, sagte der Missionar zu sich selbst. Dann rief er:

„Kuddi, hast du etwas auf dem Herzen?“

Da kam der Junge angelaufen.

„Inaschut“, sagte er, als er bei dem Missionar anlangte (Inaschut ist das indianische Wort für Prediger), „meine große Schwester ist krank; sie sagt, sie sei sehr krank.“

„Hat sie dir gesagt, dass du mir das sagen sollst?“

„Nein, sie hat mir das nicht gesagt.“

„Hat deine Mutter dir aufgetragen, dass du mir das sagen sollst?“

„Nein, meine Mutter hat mir das nicht gesagt.“

„Oder hat dein Vater dir gesagt, dass du mir solches berichten sollst?“

„Nein, mein Vater hat mir nichts gesagt; niemand hat mir etwas gesagt.“

„Willst du Medizin für deine kranke Schwester haben?“

„Meine Schwester hat nicht gesagt, dass sie Medizin haben will. Der Regierungsarzt ist gestern wieder bei ihr gewesen.“

„Ich will heute Nachmittag nach Schluss der Schule mit dir zu deiner kranken Schwester gehen.“

Kaum hatte der Missionar die Worte ausgesprochen, da leuchteten die dunklen Augen des Knaben auf und sofort drehte er sich um und lief, so schnell er konnte, zur Schule zurück, wo sich inzwischen schon einige der übrigen Schulkinder eingestellt hatten.

Wie sich der Missionar über seinen Kuddi freute!

Das war es also, was der Junge gewollt hatte: Der Missionar sollte seine kranke Schwester besuchen.