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Notfallseelsorge ist in Deutschland inzwischen flächendeckend etabliert. Notfallseelsorger/-innen stehen kurzfristig Menschen bei, die mit ihrer Betroffenheit angesichts eines Unglücksfalles oder des plötzlichen Todes eines nahen Menschen oft allein sind. Die Notfallseelsorge steht vor der Aufgabe, ihr pastorales Arbeitsfeld im Dialog mit anderen Akteuren wie den verschiedenen Einsatzkräften oder der Notfallpsychologie theologisch und interdisziplinär zu stabilisieren. Die caritaswissenschaftliche Studie arbeitet historische Entwicklungen der Notfallseelsorge heraus, trägt zur Theologie der Notfallseelsorge im Gespräch mit interdisziplinären Partnern bei und konkretisiert ein Fortbildungsmodul zur "Theologie der Notfallseelsorge".
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Seitenzahl: 572
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Studienzur Theologie und Praxisder Caritas und Sozialen Pastoral
Herausgegeben vonKlaus Baumann undUrsula Nothelle-Wildfeuer
Begründet vonHeinrich Pompey undLothar Roos
Band 29
Als Dissertation eingereicht an der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br.
Dekan
Prof. Dr. Klaus Baumann
1. Gutachter
Prof. Dr. Klaus BaumannDirektor des Arbeitsbereichs Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit
2. Gutachter
Prof. Dr. Dr. Jürgen Bengel,Direktor der Abteilung für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie
Tag des Promotionsbeschlusses
25.05.2014
D 25
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
1. Auflage 2014© 2014 Echter Verlag, Würzburg
ISBN 978-3-429-03753-6 (Print)ISBN 978-3-429-04780-1 (PDF)ISBN 978-3-429-06195-1 (ePub)
www.echter-verlag.de
Die vorliegende Arbeit ist nicht alleine das Verdienst ihres Verfassers. Zur Entstehung und Reifung haben viele, mir wichtige Menschen beigetragen. Rat und Unterstützung dieser Menschen war zu jeder Zeit ein großer Ansporn. Ich kann nicht allen namentlich danken, die für das Zustandekommen dieser Arbeit wichtig waren, aber einige möchte ich hervorheben.
Besonderer Dank gilt daher
• meiner Frau Kirsten und meinen Kindern für die erfahrene Liebe, die intensive Unterstützung, vielerlei Investitionen, fürs Aushalten und Vermissen.
• meinen Eltern für die andauernde, manchmal auch kritische Unterstützung, für die stetige Motivation und ständige Aufmunterung.
• Dr. Mechthild Herberhold für gemeinsame Überlegungen, Korrekturen und manches Telefonat zu nachtschlafenden Zeiten.
• Prof. Dr. Klaus Baumann für die Überlassung des Themas zur Promotion, das Vertrauen und die erfahrene Unterstützung während meiner Zeit in Freiburg und darüber hinaus sowie für die gute Zusammenarbeit am Arbeitsbereich Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit.
• Prof. Dr. Dr. Jürgen Bengel für die Bereitschaft und Mühe, das Zweitgutachten zu verfassen.
• Martin Wolbers für präzise Nachfragen, Korrekturen und freundschaftliches Zusammenarbeiten in Freiburg sowie dem gesamten Doktoranden-Kolloquium für methodische und kollegiale Unterstützung.
• den Freunden der Malteser in Münster, Erfurt und Freiburg. Gemeinsam haben wir für mich wichtige Erfahrungen gemacht: die vielfältige Unterstützung, das Vertrauen und der kameradschaftliche Umgang miteinander haben es mir ermöglicht, Schritte in der Begleitung von Einsatzkräften zu gehen und so einen Grundstein für diese Arbeit zu legen.
• den Kollegen und Kolleginnen, den Freunden und Freundinnen der Notfallseelsorge Freiburg, der Notfallbegleitung Erfurt, der Notfallbegleitung Münster, des Notfallnachsorgedienstes Freiburg, den Fachberatern Seelsorge und dem PSU-Leiter-Team Freiburg sowie dem Einsatzkräftenachsorgeteam des Schwarzwald-Bahr-Kreises.
• den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Kurse in der Studienbegleitung Freiburg und der Seminare 2007, 2010 und 2012, in deren Veranstaltungen Teile des Ausbildungskonzeptes implementiert wurden. Die Mitarbeit der Studierenden und deren Rückmeldungen halfen zur Verbesserung und der jetzigen Gestalt des vorliegenden Moduls.
• nicht zuletzt natürlich den Einsatzkräften und den Menschen, die ich begleiten durfte, für das mir entgegengebrachte Vertrauen, ohne das die praktische Arbeit mit ihnen und damit auch die vorliegende Dissertation nicht möglich gewesen wären.
Kai Herberhold
1. Einleitung
Teil I: Allgemeine Grundlagen der Notfallseelsorge
2. Fragestellung, Motivation und Begriffsklärungen
2.1. Methode und Aufbau der Arbeit
2.1.1. Arbeitsdefinition
2.1.2. Begriffe
2.1.2.1. Betroffene
2.1.2.2. Notfall
2.1.2.3. Krise
2.1.2.4. Trauma
2.1.2.5. Katastrophe
2.1.2.6. Psychosoziale Notfallversorgung
2.1.2.7. (Notfall-) Seelsorge
2.2. Exemplarische Einsatzbeispiele
2.2.1. Erfolglose Reanimation
2.2.2. Überbringen einer Todesnachricht
2.2.3. Betreuung Angehöriger nach einem Suizid
2.2.4. Betreuung Betroffener während eines Brandes
2.2.5. Einsatz bei einer Technischen Rettung mit dem Löschzug
2.2.6. Bergung eines Kindes nach LKW-Unfall
2.2.7. Geiselnahme nach Banküberfall
2.2.8. Einsatz in einer komplexen Schadenslage
3. Stand der Forschung
4. Rahmenbedingungen
4.1. Religiosität in postmoderner Gesellschaft
4.2. Ausblick und Vorschläge für milieusensible (Notfall)Seelsorge
4.3. Rechtliche Grundlagen
4.4. Finanzierung
5. Entwicklungen, Einrichtungen und Formen Psychosozialer Notfallversorgung
5.1. Zur Geschichte der Notfallseelsorge
5.1.1. Kurzer historischer Abriss
5.1.2. Etablierung – bis in die Gegenwart
5.1.3. Zur Zukunft der Notfallseelsorge
5.2. Weitere heutige Systeme Psychosozialer Notfallversorgung
5.2.1. Krisenintervention im Rettungsdienst (KIT/KID)
5.2.2. Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen (SBE)
5.2.3. Notfallnachsorgedienst (NND)
5.2.4. Krisenintervention in der Schule
5.2.5. Nachsorge-, Opfer- und Angehörigenhilfe (NOAH)
5.3. Konsensus-Prozess zur Qualitätssicherung in der PSNV
5.4. Bundeskongresse für Notfallseelsorge und Krisenintervention
5.5. Weitere Einsatzfelder
5.5.1. Einsatznachsorge
5.5.2. Notfallseelsorge in komplexen Schadenslagen
5.5.2.1. Sichtung
5.5.2.2. Einsatzstelle komplexe Schadenslage
5.5.2.3. Aufgaben
5.5.2.4. Einsatzorte
5.5.2.5. Bedarf an PSNV-Einsatzkräften
5.5.2.6. Forderungen für den Einsatz der Notfallseelsorge in komplexen Schadenslagen
6. Zusammenfassung zum Teil I
Teil II: Theologie der Notfallseelsorge
7. Theologische Grundlagen zur Seelsorge in akuten Notfallsituationen
7.1. Wurzeln der Notfallseelsorge
7.1.1. Biblische Ursprünge und Motive
7.1.1.1. Schöpfungs- und Bundestreue Gottes – Alttestamentliche Modelle
7.1.1.2. Inkarnation und Pascha – Neutestamentliche Vorbilder
7.1.2. Historisch-theologische Grundlagen
7.2. Grundlagen, Ansätze und Modelle von Seelsorge
7.2.1. Seelsorge als lebensfördernde Begegnung (Andreas Wittrahm)
7.2.2. Seelsorge als Gastfreundschaft (Rolf Zerfaß)
7.2.3. Multidimensionale Seelsorge (Doris Nauer)
7.3. Systematisch-theologische Orientierungen
7.3.1. Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils
7.3.2. Enzyklika „Deus Caritas Est“
7.3.3. Ökumenische Zusammenarbeit
7.3.4. Theologie der Notfallseelsorge im Blick auf Karfreitag und Karsamstag
7.3.5 Christliches Spezifikum der Notfallseelsorge
7.4. Praktisch-theologische Vergewisserungen – Pastoraltheologie und Caritaswissenschaft
7.5. Theologische Einzelfragen für die Notfallseelsorge
7.5.1 Grundvollzüge christlicher Gemeinde
7.5.1.1. Verkündigung
7.5.1.2. Liturgie
7.5.1.3. Caritas
7.5.1.4. Gemeinschaft
7.5.2. Leid
7.5.3. Theodizee
7.5.4. Emotionen
7.5.4.1. Ohnmacht
7.5.4.2. Schuld und Scham
7.5.4.3. Aggression und Wut
7.5.4.4. Kommunikation und Narration
7.5.6. Rituale
7.5.7. Psychohygiene
7.6. Kirchliche Fragestellungen
7.6.1. Thesen zur Notfallseelsorge
7.6.1.1. Kasseler Thesen
7.6.1.2. Hamburger Thesen
7.6.1.3. Frankfurter Thesen
7.6.1.4. Diskussion der Thesen
7.6.2. Strukturen
7.6.2.1. Voraussetzungen für den Dienst in der Notfallseelsorge
7.6.2.2. Bestandteil der Gemeindepastoral
7.6.2.3. Notfallseelsorge mit anders- oder nicht-gläubigen Menschen
7.6.2.4. Notfallseelsorge mit Sterbenden
8. Zusammenfassung zum Teil II
Teil III: Interdisziplinärer Dialog und Praxis der Notfallseelsorge
9. Zum interdisziplinären Dialog
10. Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS)
10.1. Rettungsdienst – Aufgaben und Struktur
10.1.1. Rechtlicher Rahmen
10.1.2. Personal und Rettungsmittel
10.1.3. Einsatztaktik
10.2. Feuerwehr – Aufgaben und Struktur
10.2.1. Tätigkeiten in der Feuerwehr
10.2.2. Rechtlicher Rahmen
10.2.3. Einsatztaktik
10.2.3.1. Einsatzleitung
10.2.3.2. Führungsvorgang
10.3. Polizei – Aufgaben und Struktur
10.3.1. Rechtlicher Rahmen
10.3.2. Personal
10.3.3. Einsatztaktik
10.4. Zusammenarbeit Notfallseelsorge und BOS
11. Bezugswissenschaften
11.1. Notfallmedizin
11.1.1. Historische Schlaglichter
11.1.2. Notfallmedizin heute
11.1.3. Notfallseelsorge im Dialog mit der Notfallmedizin
11.2. Psychotraumatologie und Notfall-Psychologie
11.2.1. Grundlegendes zu Coping, Salutogenese und Psychotrauma
11.2.2. Störungen nach extremen Belastungen in internationalen Klassifikationen
11.2.2.1. Akute Belastungsreaktion
11.2.2.2. Andere psychische traumabedingte Störungen
11.2.3. Erste Maßnahmen nach traumatischen Ereignissen
11.2.4. Notfallpsychologie im Dialog mit der Notfallseelsorge
11.3. Soziale Arbeit
11.3.1. Einführung
11.3.2. Notfallseelsorge im Dialog mit der Sozialen Arbeit
12. Zusammenfassung zu Teil III
13. Gegenwärtige Herausforderungen
Anhang
14. Konzeption „Theologie der Notfallseelsorge“
14.1. Vorbemerkung
14.2. Ausgangslage und Zielsetzung
14.3. Zielgruppen und Voraussetzungen
14.4. Aufbau
14.4.1. Ziele
14.4.1.1. Grobziele
14.4.1.2. Feinziele
14.4.2. Inhalte
14.4.2.1. Persönliche Kompetenzen
14.4.2.2. Kommunikative Kompetenzen
14.4.2.3. Hermeneutische Kompetenzen
14.4.2.4. Spirituelle Kompetenzen
14.4.3. Kursablauf
14.5. Gestaltung des Lernprozesses
14.5.1. Zeitlicher Ansatz
14.5.2. Dozenten
14.5.3. Leistungen
14.6. Qualitätssicherung
14.6.1. Supervision
14.6.2. Evaluation
14.6.3. Weitere Qualitätsentwicklung
14.7. Finanzierung
14.8. Nutzen und Widerstände
14.9. Zusammenfassung
15. Abkürzungsverzeichnis
16. Literaturverzeichnis
16.1. Monographien
16.2. Zeitschriftenaufsätze, Sammelwerke und Lexika
16.3. Rechtsquellen
16.4. Kirchliche Verlautbarungen
16.5. Online-Ressourcen
Die vorliegende Arbeit bietet eine Theologie der Notfallseelsorge. Sie hat einerseits die christliche „Binnenperspektive“ im Blick und möchte so den innerkirchlichen Diskurs befruchten. Gleichzeitig begründet sie im Gespräch mit Humanwissenschaften (Medizin, Notfallpsychologie, Sozialarbeit, Rettungs- und Hilfsdiensten) die nicht unumstrittene Notfallseelsorge und will so die Kooperation im komplexen Netzwerk der unterschiedlichen Sozialeinrichtungen wie auch der Kirchengemeinden und Kommunen verbessern.
Der Titel „`Ich kenne ihr Leid` (Ex 3,7). Notfallseelsorge in Deutschland“ erschließt sich aus dem „Kennen“ Gottes, der die Not seines Volkes in Ägypten gesehen hat und in dieser Situation das besondere Interesse an seinem eigenen Volk bekundet. Er sagt in diesem dialogischen Geschehen – das ist auch für die Notfallseelsorge wichtig – Mose seinen Namen „Ich bin da für euch“ zu und betont so seine Verbundenheit mit Israel und auch sein Mitgefühl gegenüber ihrer Not (vgl. Ex 3,9). In dieser Tradition will Notfallseelsorge heute Betroffene unterstützen und mit der ihr eigenen theologisch-interdisziplinären Fach- und Feldkompetenz in den ersten Stunden nach einem schrecklichen Ereignis bei den Betroffenen sein. Das Spektrum der Tätigkeiten reicht vom Beistand für einzelne Betroffene über die Hilfe für eine Vielzahl von Beteiligten bis hin zur Unterstützung von Einsatzkräften, vom alltäglichen häuslichen Einsatz bis zu Großschadenslagen. Forschungsinteresse und Standpunkt des Verfassers nähren sich aus der Praktischen Theologie und genauer der Caritaswissenschaft, um mit deren Prämissen in den wissenschaftlichen Diskurs einzutreten. Die Studie beabsichtigt eine Förderung der Notfallseelsorge und intendiert eine breitere Grundlage für Diskussionen auf dem Weg zu gemeinsamen, ökumenisch verantworteten Vorstellungen, wie Notfallseelsorge heute und in Zukunft aussehen, stattfinden und sich entwickeln kann und soll.
In der vorliegenden Arbeit wird aus Gründen vereinfachter Lesbarkeit überwiegend die maskuline Schreibweise verwendet.
Die Motivation, mich im Rahmen dieser Arbeit mit dem Thema „Notfallseelsorge in Deutschland“ zu befassen, wurde aus verschiedenen Quellen gespeist:
• Meine eigene Erfahrung als Mitglied des Malteser Hilfsdienstes, in dem ich diese Arbeit 1999 begann. Bei den Maltesern führten die beiden Wege, mich christlich engagieren zu wollen und Menschen begleiten zu können, zusammen.
• Die Arbeit als Organisatorischer Leiter der ökumenischen Notfallbegleitung Erfurt (2003-2005) während meines Theologie-Studiums (2000-2005) führte zu der Überlegung, mich wissenschaftlich mit dem Thema auseinander zu setzen. Ein besonderer Ansporn war zu dieser Zeit das empfundene Fehlen einer theologisch-wissenschaftlichen Begründung der Notfallseelsorge.
• Die Tätigkeit in Freiburg als Mitglied des Notfallnachsorgedienstes, als Leiter Psychosoziale Unterstützung (PSU) Freiburg und als Fachberater Seelsorge zeigte mir den Facettenreichtum der Dienste mit allen Möglichkeiten und Grenzen auf.
• Diese unterschiedlichen persönlichen Motive verbinden sich in dieser Arbeit mit der Entwicklung der Notfallseelsorge in Deutschland, zu der ich mit dieser Studie einen Beitrag zur wissenschaftlich-theologischen Reflexion leisten möchte.
Notfallseelsorge als „`erste Hilfe für die Seele` in Notfällen und Krisensituationen“1 arbeitet unter den heutigen gewandelten gesellschaftlichen Bedingungen und verweist darin auf die Botschaft Jesu Christi und seines Evangeliums. Die Notfallseelsorge stellt somit eine Ausdifferenzierung der Seelsorge dar, mit deren Hilfe die Kirche ihrem genuinen Anspruch und Auftrag der Begleitung leidender Menschen heute (mehr) gerecht werden kann. Sie ist eine Konkretion aufsuchender Seelsorge – in einer Gesellschaft, auf deren Bedürfnis Kirche in dieser Form reagiert.
Die Notfallseelsorge ist mit etwa zwanzig Jahren ein sehr junges theologisches Arbeitsfeld, welches sich in der Praxis inzwischen in Deutschland fast flächendeckend etabliert hat. Die heute existierenden Notfallseelsorge-Systeme stehen vor der Aufgabe, den erreichten Standard auszubauen und zu stabilisieren. Um dies zu erreichen, helfen ein innerkirchlicher Diskurs um die personelle und finanzielle Absicherung des Dienstes und der Dialog mit den unterschiedlichen Partnern in der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV).
Methodisch ist die Arbeit analytisch, literatur- und erfahrungsbasiert, nicht empirisch angelegt. Die vorliegende Studie stellt die Notfallseelsorge in Deutschland in ihren komplexen gesellschaftlichen Zusammenhängen dar. Wesentliches Anliegen der Arbeit ist es, Strategien für die weitere Arbeit der Notfallseelsorge in Deutschland zu entwickeln und Impulse für zukünftige Forschungsarbeiten im Rahmen der theologischen Forschung zur Notfallseelsorge zu geben. Darüber hinaus leistet die Arbeit einen Beitrag zur Sicherung der Qualität der Notfallseelsorge in Deutschland.
Die Arbeit gliedert sich in vier Teile.
1. Im deskriptiven Teil I werden das methodische Vorgehen erläutert sowie die historischen Gegebenheiten und heutigen Rahmenbedingungen der Notfallseelsorge und die gewachsene(n), inhomogene(n) Struktur(en) der Psychosozialen Notfallversorgung in Deutschland beschrieben. In dieser Arbeit liegt der Schwerpunkt auf Deutschland, die Darstellung der Thematik in diesem Territorium ist im Rahmen dieser Arbeit leistbar. Nach einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die heutige Bedeutung des Themas, folgt die Diskussion der Vor- und Nachteile dieser Heterogenität, um Gemeinsamkeiten und Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Anbietern der PSNV und die Vermittlung zwischen den Positionen.
2. Teil II der Arbeit ist den theologischen Perspektiven der Notfallseelsorge gewidmet und – in ökumenischer Offenheit – die Helfer wie auch die Betroffenen und die Kirche(n) einzubeziehen. Der originäre Auftrag kirchlicher Sendung zu Menschen in Not aus dem Geiste Jesu heraus wird gerade in diesem Teil deutlich. Die eigene katholische Tradition des Verfassers und das Anliegen der Arbeit, einen konfessionell geprägten Beitrag zur Arbeit der Notfallseelsorge in Deutschland zu leisten, werden immer wieder deutlich werden. In Deutschland tragen die Notfallseelsorge weitgehend die katholischen (Erz-) Diözesen und evangelischen Landeskirchen. Das Verständnis von Kirche in dieser Arbeit orientiert sich an dem Bild von Kirche, das für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) leitend ist. Wenn im Text von „Kirche“ oder „Kirchen“ die Rede ist, sind damit deren Mitgliedskirchen gemeint, die in der Notfallseelsorge in Deutschland mitwirken. Definierte Basis der Mitgliedskirchen ist das Bekenntnis zu Jesus Christus „gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland“2. Zu den Aufgaben dieser Kirchen gehört es, die ökumenische Zusammenarbeit zu fördern, zum Beispiel durch „Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen den Kirchen auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene“3. In diesem Teil werden biblisch-historische Bilder von und für Seelsorge betrachtet. Fragen nach Kontingenz, Leben und Tod, Theodizee bzw. Anthropodizee, Schuld und Beziehung werden gestellt. Systematisch-theologische und praktisch-theologische Überlegungen bekommen ebenso ihren Platz wie die Diskussion um theologische und kirchliche Einzelfragen. Der besondere Charakter der Notfallseelsorge wird mithilfe einer Überprüfung bereits bestehender Seelsorgekonzepte als ein kirchlich und theologisch sinnvoller Dienst entwickelt.
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