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Dieses Buch enthält das Wissen, das Sie benötigen, um den Segelgrundschein zu erwerben. In klarer Sprache, ohne umständliches "Seglerlatein" und mit insgesamt über 150 Abbildungen und Fotos macht "Ich lerne segeln" Ihnen den Einstieg ins Segeln so einfach wie möglich. Lernen Sie anhand der Abbildungen die richtigen Segelmanöver, das An- ind Ablegen sowie das Segelsetzen. Wenn Sie es dazu fachlich ganz genau wissen möchten, können Sie auf ein zweiseitiges Glossar mit den wichtigsten Fachbegriffen zurückgreifen. Dort finden Sie auch alle für den Segelgrundschein erforderlichen offiziellen Fragen und die Antworten. Die aus der nautischen Ausbildungsliteratur bekannten Autoren Heinz Overschmidt und Ramon Gliewe gehen in "Ich lerne Segeln" auf folgende Themen ein: • Begriffe des Jollensegelns • Teile einer Jolle • Knoten • Kurse zum Wind • Segel setzen und bergen • An- und Ablegen • Manöver • Boje-über-Bord-Manöver • Trapezsegeln • Spinnakersegeln • Reffen
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Seitenzahl: 90
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Wie heißt was?
1 Verklicker
2 Masttopp
3 Segelkopf
4 Mast
5 Großsegel
6 Fock
7 Achterliek
8 Lattentasche
9 Schothorn
10 Unterliek
11 Großbaum
12 Hals; Lümmellager
13 Vorliek
14 Want
15 Saling
16 Vorstag
17 Großschot
18 Fockschot
19 Baumniederholer
20 Vordeck
21 Pütting
22 Fockschotleitösen mit Curryklemme
23 Schwertkasten
24 Traveller
25 Spiegel
26 Pinne
27 Pinnenausleger
28 Ruderkopf
29 Ruderblatt
30 Schwert
31 Seitendeck
32 Großfall
33 Fockfall
Overschmidt • Gliewe
Mit Fragenkatalog zum Segelgrundschein
Delius Klasing Verlag
Komm mit segeln
Eine Jolle – was ist das?
Vom Bug zum Heck
Das Schwert
Das Ruder
Wie heißt was?
Der Wind, die treibende Kraft
Kurse zum Wind
Steuerbord ist rechts – Backbord ist links
Leinen los
Segelklar machen
Die Sicherheitsausrüstung
Großschot und Traveller
Anschlagen des Großsegels
Anschlagen der Fock
Die Aufgabenteilung
Segelsetzen
Belegen und Aufschießen eines Falls
Ablegen vom Steg
Ablegen von der Boje
Ablegen vom Ufer
Ran an den Wind
Die Schotführung
Wie das Ruder arbeitet
Was das Segel bewirkt
Manövrieren mit den Segeln
Am Wind
Halber Wind
Raumer Wind
Vor dem Wind
Wenden
Halsen
Die Q-Wende
Kreuzen
Aufschießer und Nahezu-Aufschießer
Das Mensch-/Boje-über-Bord-Manöver
Parken auf dem Wasser
Ankern
Beiliegen
Glückliche Heimkehr, ohne anzustoßen
Anlegen an der Boje
Anlegen am Steg
Anlegen am Ufer
Segel bergen
Festmachen
Rechts hat nicht immer Vorfahrt – Ausweichregeln
Trapez-Akrobaten
Die bunte Blase – Spinnakersegeln
Wind und Wetter
Dem Boot den Wind aus den Segeln nehmen – reffen
Reffen mit dem Rollreff
Reffen mit dem Bindereff
Reffen der Fock
Segler für den Naturschutz
Knotenstunde
Achtknoten
Webeleinstek
1½ Rundtörns mit 2 halben Schlägen
Kreuzknoten
Schotstek und doppelter Schotstek
Palstek
Und wie geht’s nun weiter?
Wie sagt’s der Segler?
Der Grundschein in Frage und Antwort
Oft beginnt es so: Man steht an einem sonnigen Sommertag irgendwo auf einem Bootssteg oder an einem Strand. Vom Wasser her weht eine frische Brise. Dann kommen da ein paar braun gebrannte unbekümmerte Leute einher, steigen auf eins der Boote, hantieren hier und dort, ohne sichtbare Anstrengung, an etwas herum – der Wind füllt die Segel und das Boot gleitet lautlos davon. Und schon ist man angesteckt vom Segelfieber und möchte am liebsten gleich selbst an Bord springen – aber kann man das so einfach?
Wer gerne segeln lernen möchte, findet hier alles, was er oder sie dazu braucht – unkompliziert und ohne überbordende Theorie. In den Lehrbüchern für einen der amtlichen Segelscheine geht es um allerlei fachliches Wissen und viel gesetzlichen Kram, den man für so einen Schein unbedingt können muss.
Vertiefende Lehrbücher von Experten andererseits verwirren Einsteiger oft mit ihrer Menge an seglerischen Fachbegriffen. Hier wird’s anders gemacht. Fort mit allem überflüssigen Ballast – segeln lernen soll zuallererst Spaß machen. Wer mehr wissen möchte, kann das später immer noch woanders nachlesen.
Hier wirst du Schritt für Schritt mit einem Segelboot vertraut gemacht. Du lernst die technischen Einrichtungen kennen und wie sie funktionieren. Du erfährst, wie du die Kräfte der Natur und des Windes für dich einspannst, wie du das Boot gekonnt steuerst und auch wieder sicher an Land zurückbringst.
Eigentlich brauchst du jetzt nur noch ein geeignetes Boot zum Üben. Die Begleitung eines erfahrenen Seglers oder einer erfahrenen Seglerin sind natürlich auch nicht von der Hand zu weisen. Wer mehr das Gemeinschaftserlebnis liebt, kann sich eine Segelschule oder einen Verein suchen. Und auf geht’s – ob vom Steg oder Strand aus: Erfülle dir mit diesem Buch deinen Traum vom Segeln.
Und nun Mast- und Schotbruch, wie Segler sagen, was so viel wie »viel Glück« heißt!
Meist wird man seine ersten Segelversuche mit einer Jolle unternehmen. Jollen, das sind offene flache Boote mit einer aufholbaren senkrechten Platte – dem Schwert – im Boden. Es verringert die seitliche Abdrift beim Segeln. Mit Jollen kann man bequem Ufer und Strände anlaufen. Da sie jedoch mehr oder minder leicht umkippen – kentern – können, gehören sie nicht auf die offene See. Allerdings müssen Jollen genügend Auftriebskörper oder Lufttanks besitzen, um das voll Wasser geschlagene Boot und seine Besatzung – die Crew – über Wasser zu halten. Sie sind damit quasi unsinkbar. Mit etwas Übung lässt sich also eine Jolle nach einer Kenterung wieder aufrichten, und nach dem Lenzen des Bootes kann man weitersegeln.
Kielboote sind größer und haben ein Ballastgewicht im Kiel. Sie sind deshalb kentersicher. Selbst wenn sie von einer starken Bö um 90° gekrängt, das heißt flach aufs Wasser gedrückt oder gar in einem Sturm »kieloben« gedreht werden – durch den Ballast richten sie sich, wie ein Stehaufmännchen, immer wieder in die Horizontale empor. Aber – sie können voll Wasser laufen und sinken.
Bei Kielschwertern steckt das aufholbare Schwert in einem kurzen Kiel. Sie verbinden den Vorteil eines geringen Tiefgangs – günstig für flache Gewässer und für den Landtransport – mit einer der Schwertjolle weit überlegenen Stabilität, bewirkt durch den Kielballast. Beim Hub- oder Liftkieler kann der Kiel, mechanisch oder hydraulisch, in den Bootsrumpf eingefahren werden.
Perfekter Segelspaß auf einer modernen Gleitjolle
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Schließlich, nicht zu vergessen, die Katamarane, meist kurz Kats genannt. Eigentlich sind sie Jollen, wenngleich sie mit ihnen wenig Ähnlichkeit haben. Da gibt es keinen Rumpf mit einem Cockpit, in dem die Crew sitzt, sondern nur zwei Schwimmer, die mit Traversen und einer dazwischen gespannten derben Plane, dem Trampolindeck, verbunden sind. Kats können kentern, genau wie eine Jolle, nur kentern sie schwerer, wegen ihrer ausladenden Breite. Das Aufrichten eines Kats erfordert viel Übung und Kraft. Dafür ist er direkt nach dem Aufrichten wieder startklar: Die Rümpfe schwimmen hoch auf, das Lenzen entfällt.
Sehen wir uns so eine Jolle doch mal etwas genauer an. Man kommt dabei nicht umhin, sich ein paar seglerische oder seemännische Bezeichnungen einzuprägen, um nachher an Bord zu wissen, was läuft.
Da ist zunächst der Bootsrumpf. Die »Nase« heißt Bug, das hintere Ende Heck, der Abschluss des Hecks Spiegel. Der Bug ist meist eingedeckt, das offene Cockpit hingegen geht häufig bis zum Spiegel durch. Die Crew sitzt auf dem Seitendeck. In der Mitte des Cockpits befindet sich der Schwertkasten mit dem Senk- oder Steckschwert. Wenn daneben auf dem Cockpitboden Gurte angebracht sind, kann sich die Crew dort mit den Füßen einhaken, wenn sie die Jolle auf der »hohen Kante« ausreitet.
Am Spiegel hängt das Ruder genannte Steuer mit dem Ruderkopf und dem meist absenk- und aufholbaren Ruderblatt. Die »Lenkstange« bezeichnet man als Pinne, die klapp- und schwenkbare Verlängerung als Pinnenausleger.
Auf dem Cockpitboden oder aber auf dem Vordeck steht der Mast. Er wird rechts und links von den Wanten und vorne und hinten von dem Vor- und Achterstag gehalten. Sie sind mit Püttings am Rumpf befestigt. Bei den meisten Jollen allerdings kann auf das Achterstag verzichtet werden. Die Verstagung besteht aus Drahtseilen. Wanten und Stage bezeichnet man als stehendes Gut.
Der Mast trägt die Segel. Üblich ist ein Großsegel, oft kurz nur Groß genannt, und ein kleineres Vorsegel – die Fock. Das Groß wird unten an einem rechtwinkelig zum Mast stehenden Baum gefahren. Baum und Mast verbindet der Lümmelbeschlag. Die Bezeichnung der Ecken und Ränder ist bei beiden Segeln gleich: Kopf (oben), Hals (die vordere Ecke) und Schothorn (die hintere). Vorliek heißt der vordere Segelrand, Unterliek der untere und Achterliek der hintere. Häufig dienen in Lattentaschen steckende Segellatten zum Aussteifen des Achterlieks.
Mit dem Groß- und Fockfall werden Groß und Fock gesetzt, das heißt hochgezogen.
Die Schoten, von Landratten als Segelleinen bezeichnet, regulieren die Stellung der Segel zum Wind. Von der Fockschot führt je ein Ende rechts und links am Mast vorbei aufs Seitendeck. Dort kann es meistens in einer Curryklemme festgesetzt werden. Die hat zwei bewegliche gezahnte Backen, die sich bei Gegenzug öffnen.
Die Großschot ist eine Art Flaschenzug, seemännisch auch Talje genannt, der unten am Baum angreift, manchmal aber auch an einem Schotring genannten Bügel sitzt, den man über den Baum hängt. Meist führt die Großschot zu einer quer übers Cockpit verlaufenden Schiene mit einer kleinen Laufkatze, dem Schlitten. Die gesamte Einrichtung nennt sich Traveller.
Eine weitere, aber einfachere Talje, die vorn unter dem Baum sitzt, führt von dort zum Mastfuß: der Baumniederholer. Er sorgt dafür, dass der Baum bei Wind von hinten nicht in die Höhe steigt. Schoten, Fallen und Niederholer zählen zum laufenden Gut.
Alles klar – ?
Das Schwert
Es hat eine wichtige Funktion auf einer Jolle, denn ohne Schwert könnte sie gar nicht richtig segeln. Das unten weit aus dem Bootsboden heraussteckende Schwert verringert das seitliche Wegrutschen des Bootes. Das Schwert sitzt mittschiffs in einem wasserdichten Schwertkasten.
Es kann ein einfaches Steckschwert oder ein aufwendigeres Senkschwert sein. Das Steckschwert ist ein loses Brett mit einer Fingerleiste, das senkrecht in den Schwertkasten hineingesteckt und von einem Gummistropp in Position gehalten wird. Das Senkschwert dreht um einen Zapfen im Schwertkasten und wird mit dem Schwertfall aufgeholt und abgesenkt. Oft gibt es noch einen Gummistropp als »Niederholer«. Er hält das Schwert gegen die Wasserströmung auf der eingestellten Tiefe.
Das Ruder
Es dient nicht etwa zum Rudern, sondern zum Steuern des Bootes. Es hängt an Zapfen oder Fingern in entsprechenden Beschlägen am Spiegel und kann auf Jollen abgenommen werden. Die meisten haben ein zwischen zwei Ruderbacken drehbares Ruderblatt, das man, der Wassertiefe entsprechend, mit einem Ruderfall aufholen oder absenken kann. Manchmal findet man auch ein festes Ruder: Ruderkopf und Ruderblatt bestehen aus einem Stück. Vorsicht damit in flachem Wasser! Man kann es sich leicht wegknacken. Im Ruderkopf steckt die Pinne, mit der man das Ruderblatt nach rechts oder links einschlagen kann. Üblich ist ein Pinnenausleger. Diese Pinnenverlängerung sitzt meist in einem Kardangelenk auf der Pinne und kann in alle Richtungen geschwenkt oder geklappt werden.
Wie heißt was?
1 Verklicker
2 Masttopp
3 Segelkopf
4 Mast
5 Großsegel
6 Fock
7 Achterliek
8 Lattentasche
9 Schothorn
10 Unterliek
11 Großbaum
12 Hals; Lümmellager
13 Vorliek
14 Want
15 Saling
16 Vorstag
17 Großschot
18 Fockschot
19 Baumniederholer
20 Vordeck
21 Pütting
22 Fockschotleitösen mit Curryklemme
23 Schwertkasten
24 Traveller
25 Spiegel
26 Pinne
27 Pinnenausleger
28 Ruderkopf
29 Ruderblatt
30 Schwert
31 Seitendeck
32 Großfall
33 Fockfall
Der Antriebsmotor eines Segelbootes ist der Wind. Deshalb steht am Anfang der Segelei die Überlegung: Wie kann ich den Wind am besten in Fahrt mit dem Boot umsetzen?