Ich wär gern ein Pandabär - Arno Wilhelm - E-Book

Ich wär gern ein Pandabär E-Book

Arno Wilhelm

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Beschreibung

Dieser Gedichtband versammelt Texte über sehr unterschiedliche Dinge. Es geht um Leben, Liebe, Vaterschaft, das Altern, die Großstadt und Pandbären. Es geht auch noch um viele andere Dinge. Die meisten Seiten sind mit Reimen ausgestattet. Knöpfe zum Teilen und Liken fehlen leider völlig.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 45

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Inhaltsverzeichnis

Stadtgespräche

Fleischeslust – dem Döner gewidmet

Widersprüche

Eine Ode an Ikea

Ernährungsgewohnheiten eines mitteleuropäischen Großstadtbewohners zur Sommerzeit

Politikverdrossen

Nach der Zeitungslektüre

Die drei Jahreszeiten

S-Bahn fahren

Auf der Straße

Der Rhythmus der Stadt

In Liebesdingen

Zum Jubiläum

Weiter Weg

Ich habe dir heute kein Lächeln geschenkt

Moderne Komplimente

Blut und Wasser

Am tiefsten Punkt

Stimmungscocktail

Liebe ist...

Vom Schreiben

LyrikPlag

Schöpferglück

Offener Brief

Langer Atem

Zungenbrecherqualität

Homo Misanthropicus

Der Bischof

Früher und Heute

Mal wieder

Wunschdenken

Die rechte Ecke

Weitergehen

Jobsuche

Stubenkoller

Nein, Frau Doktor

Moderne Kleingärtnervereine

Mir selbst zum Geburtstag

Helden

Vergangene Zeiten

Ungewissheit

Kindereien

Diese eine Zeit

Sturmfreizeit

Wochenendausflug

Arbeitsbedingungen

Größer werden

Winzig

Nachwuchs

Erziehung ist scheiße

Kassettenkind

Von Narren und Träumen

Werbebetrug

Große Fragen

Im Dunkeln ist gut Munkeln

Relativ schwer

Was glücklich macht

Manchmal

Warum ich so zufrieden bin

Ich wär gern ein Pandabär

Im Kreuzverhör

Ich wäre gern ein alter Mann

Anhang: Jack Rodman - der ganzen Wahrheit erster Teil

1

2

3

4

KAPITEL 1

Stadtgespräche

Fleischeslust – dem Döner gewidmet

Du einzigartiger und schöner

Gaumen-, Rachen-, Mundverwöhner

Döner – ich kann und will es einfach nich‘

ein Leben führen ohne dich.

Du, der du noch fehlst im Duden

in kleinen Hütten oder Buden

wirst du bestellt und dort inmitten

erschaffen in wenigen Schritten:

Kommt das Brotwärmen zum Schlusse

zu vollkommnen den Genusse

gibt es derer Soßen drei

Kräuter, Knoblauch oder scharf

für die man sich entscheiden darf.

Mit allem oder ohne Zwiebeln?

Wie ein Haus mit sieben Giebeln,

so wird der Döner dann gebaut,

Schicht für Schicht im Brot gestaut.

Als König der Delikatessen,

für dich bereit, ihn aufzuessen.

Und ohne Aufsehen, ohne Terz

leg ich dir noch was ans Herz:

Um den Geschmack nicht zu verprellen

stets mit normalem Fleisch bestellen

nicht vegetarisch oder Huhn

so darfst auf keinen Fall du tun

Denn schon Gott hat es dereinst geschrieben:

Du sollst nur einen Döner lieben

Widersprüche

Ich sitze und fahre und schreibe schon wieder

denk nach über früher und über Berlin

über den, der ich war, der ich jetzt nicht mehr bin

die Liebe zur Stadt und den Wunsch wegzuziehen

Ich sitze und esse und rede vom Fasten

denk an die Uni und schreib Poesie

lauf immer weiter und würd‘ so gern rasten

doch ohne Hilfe gelingt mir das nie

Fahr von dir weg und wär so gern bei dir

halte den Mund und würde gern etwas sagen

arbeite ständig und fühle mich faul

der Kopf ist so leer, und doch voller Fragen

Bin ich mal da, will ich gleich wieder weg

es scheint gut, jetzt zu gehen, doch ich würd‘ so

gern bleiben

stehe nie still, irgendwas muss geschehen

sitz in der Bahn und will nicht drüber schreiben

Froh und verwirrt und beunruhigt zugleich

bin jetzt Vater und fühl mich manchmal wie

ein Kind

Glücklich und jauchzend und völlig zerstreut

Komm mir alt vor und merke, wie jung wir

doch sind

Ich zweifle so viel und ich fühl mich zufrieden

bin wie ich sein will und kann es kaum glauben

Am Abend wird‘s dunkel, ich leg mich ins Bett

Der Schlaf kommt vorbei und ich öffne die Augen

Eine Ode an Ikea

Oh welch großer blauer Tempel

hier so vielerorts präsent

voller Möbel, voller Krempel

durch dessen Gänge niemand rennt

Bis hin zu den Kassendamen

wird hier geschlendert und geguckt

da ein schöner Bilderrahmen

hier ein kleines Kind, das spuckt

Egal wie kurz die Einkaufsliste

wie wenig man auch kaufen will

nach zwei, drei Stunden endlich biste

am Auto - vollgepackt mit Müll

Zwar auch was du kaufen wolltest

doch obendrauf gesellen sich

Gläser, Tassen, kleine Boxen

und Teelichter noch zusätzlich

Erschöpft langst du zuhause an

und schwörst dir nie zurückzukehren

doch der Wille hält nicht lang

kannst nicht ewig dich erwehren

wirst bald den blauen Tempelbau

erneut mit Einkaufslust beehren

Ernährungsgewohnheiten eines mitteleuropäischen Großstadtbewohners zur Sommerzeit

Ich ess Blumen

von der Blüte zu den Krumen

auch Stiel und Blätter

bei Wind und Wetter

von früh bis spät

mach ich Diät

doch wenn bei Nacht

der Hunger lacht

ess ich Döner

das ist schöner

Politikverdrossen

Ich würde so gern über Wahlen schreiben

über Wahlkampf, Macht und Demokratie

über all das geschäftige Treiben

Politik und erzeugte Hysterie

Aber ich kann nicht

und will es auch nicht

jedes Mal zieht’s mir die Augen zu

der Kopf rutscht aufs Kissen

ich schlafe im Nu

Ich würde so gern über die Kanzlerin schreiben

taktiles Verhalten und die Opposition

das Eröffnen von Wahrheit in winzigen Scheiben

zu viele Worthülsen und zu wenig Vision

Aber ich kann nicht

es langweilt mich so

nicht mal für Wut reicht

das Glimmen in mir

und wieder zieht es gleich

die Augen mir zu

Bin von all dem Unsinn frustriert

vollkommen politikverdrossen

ungewöhnlich unentschlossen

und eine Prise desinteressiert

Doch bevor sich der Frust alle Glut einverleibt

überliste ich ihn, ganz gerissen und schlau

weil ich weiß, dass nur eine Chance noch bleibt