Illustrierte Geschichten untern Tannenbaum - Verschiedene Autoren - E-Book

Illustrierte Geschichten untern Tannenbaum E-Book

Autoren Verschiedene

0,0

Beschreibung

Die Bescherung ist vorbei, dass weihnachtliche Abendessen mit der ganzen Familie hat gemundet und nun sitzen alle unterm Tannenbaum und lesen laut unsere schönen Geschichten von Emmy von Rhoden, Luise Büchner, Heinrich Seidel, Paula Dehmel, Sophie Reinheimer, Joseph Roth und Fritz Mauthner vor, wo sich alles um ein Thema dreht: Weihnachten bei Kindern und Tieren. Wunderschöne Geschichten zum Nachdenken.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 246

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Verschiedene Autoren

Illustrierte Geschichten untern Tannenbaum

Illustrierte Geschichten untern Tannenbaum

Illustrierte Ausgabe

Verschiedene Autoren

Impressum

Texte: © Copyright by Verschiedene Autoren

Umschlag:© Copyright by Walter Brendel

Illustrationen: © Copyright by Walter Brendel

Verlag:Das historische Buch, 2023

Mail: [email protected]

Druck:epubli - ein Service der neopubli GmbH,

Berlin

Inhalt

Lenchen Braun von Emmy von Rhoden

Weihnachtsmärchen für Kinder von Luise Büchner

Das Weihnachtsland von Heinrich Seidel

Wie der alte Christian Weihnachten feierte von Paula Dehmel

Der Schnee von Sophie Reinheimer

Weihnachten in der Speisekammer von Paula Dehmel

Weihnachten in Cochinchina von Joseph Roth

Wie Franischko seine Weihnachten feierte von Fritz Mauthner

Lenchen Braun von Emmy von Rhoden

Es war bitter kalt draußen. Schnee und Wind führten einen lustigen Tanz zusammen auf, und wirbelnd drehten sich die feinen, weißen Flocken in tollem Kreise. Trotzdem war es sehr belebt in den Hauptstraßen der Großstadt. Das liebe Christfest war ja vor der Tür, und die Leute, die sonst sicherlich daheim im warmen Zimmer geblieben wären, drängten in geschäftiger Eile aneinander vorüber.

Das war ein Wogen in den Straßen! Mädchen, mit schweren Körben beladen, folgten ihren Damen, die hier und dort noch an einem Schaufenster stehenblieben, oft auch in den hellerleuchteten Laden eintraten, um dies oder jenes Spielzeug für die kleinen Lieblinge daheim mitzunehmen.

Packträger, mit mächtigen Weihnachtsbäumen beladen, brachen sich mühsam Bahn durch das Menschengewühl. An den Straßenecken standen Frauen mit großen Körben, worin sie Puppen, – fertig angekleidete Puppen, – für fünfzig Pfennig feilhielten und den Vorübergehenden laut anpriesen; dazwischen hörte man dünne Kinderstimmen »Schäfchen! Schäfchen!« ausrufen. Vor dem glänzend erleuchteten Schaufenster eines Spielzeugladens, in welchem die herrlichsten Sachen verlockend ausgebreitet lagen, standen zwei ärmlich gekleidete Kinder.

Das ältere, ein Mädchen von zehn Jahren, trug ein dünnes Kattunkleid und darüber eine wollene Jacke, die zwar nicht zerrissen, aber doch recht dünn und fadenscheinig war. Der kleine Knabe, den sie an der Hand hielt, mochte wenig über vier Jahre zählen, auch er war nett und reinlich, aber viel zu leicht für den kalten Wintertag gekleidet. Seine Händchen sahen rot und blau aus von der Kälte, die Füße staken nur in leichten Lederstiefeln, und unermüdlich trippelte er von einem auf den andern. Aber die Kleinen merkten nichts von Kälte und Schnee; ganz verloren in den Anblick all dieser herrlichen Sachen, die hier vor ihren Augen ausgebaut waren, standen sie da.

»Du, Lene,« sagte der Kleine, »weißt du, wenn ich einmal reich bin, dann kaufe ich mir den Nussknacker da, – siehst du, den da mit der roten Mütze und den schwarzen Augen, – und dann knacke ich viele, viele Nüsse! Für dich, für mich und für die Mutter auch. Und die Soldaten, Lene, die kaufe ich auch. Dann spielen wir damit, nicht, Lene?«

Lenchen hörte nur mit halbem Ohre, ihre ganze Aufmerksamkeit war auf eine wundervolle Puppe gerichtet. So schön hatte sie noch niemals eine gesehen. Als ob sie lebte und eben sprechen wollte, so hielt sie das Köpfchen mit den blonden Haarzöpfen etwas zur Seite gewandt. Die Lippen waren halb geöffnet und zeigten wirkliche, wahrhaftige Zähnchen. Und nun dieser Anzug! Ein rosaseidenes Kleid mit langer Schleppe, dazu ein weißes Mäntelchen, ein weißer, entzückender Strohhut ganz kokett zurückgesetzt – und in der Hand einen allerliebsten aufgespannten Sonnenschirm von weißer Seide mit Spitzen besetzt.

»Karl,« rief Lenchen ganz entzückt, »sieh diese Puppe!«

»Die kaufe ich dir auch, wenn ich reich bin, und noch viel, viel mehr,« sagte der Kleine.

»Du reich!« Und Lenchen lachte herzlich, als sie diese Worte ausrief: »Du reich! Ja, wo willst du es denn herkriegen? Wir sind einmal arm, und die schönen Spielsachen dort sind nur für die reichen und vornehmen Kinder.«

»Ich will aber reich werden!« rief der Kleine. »Tausend Mark will ich haben und dann kaufe ich den ganzen Laden voll Spielsachen!«

»Tausend Mark!« wiederholte Lenchen, und bei dem Gedanken an diese, für sie unerhört große Summe lachte sie wieder fröhlich aus.

»Ach, Karlchen, so viel Geld werden wir niemals haben, – dann wären wir ja reich! – Nun aber komm, wir haben die schönen Sachen genug besehen, jetzt wollen wir nach Hause gehen. Die Mutter wartet.«

Karl riss sich schwer von dem verlockenden Anblick los, aber Lenchen nahm ihn an der Hand und führte ihn fort. Nun die herrlichen Sachen seinen Augen entschwanden, fing der Kleine an zu frieren. »Es ist so kalt,« jammerte er. »Au, au, meine Hände!« »Sei nur ruhig, Karl, wir sind bald zu Hause,« tröstete das Mädchen, »und dann bekommst du Kaffee, schönen, heißen Kaffee.«

»Und Butterbrot, nicht, Lene?« Diese verlockende Aussicht ließ ihn auch wirklich für wenige Augenblicke die bittere Kälte vergessen. Aber der Wind trieb ihm den feinen Schnee in die Augen, und er fing von neuem an bitterlich zu weinen.

»Meine Füße sind so kalt,« klagte er, »und der alte, böse Wind weht mir die Augen zu.«

»Warte, du garstiger Wind, du sollst meinem Karlchen den Schnee nicht mehr in die Augen blasen,« scherzte Lenchen und band schnell ihre Schürze ab. »So, nun hast du einen Schleier vor,« fuhr sie lustig fort, indem sie dem Knaben ihre Schürze an seiner Mütze befestigte, »nun bist du eine vornehme Dame, nicht, Karlchen?«

»Ich kann nicht sehen, du hast mir die Augen zugebunden. Ich weiß nicht, wo ich bin,« rief Karl ungeduldig.

»Komm, gib mir deine Hand. So, nun führe ich dich,« beruhigte sie ihn. »Jetzt bist du der alte, blinde Mann, dem wir vorhin begegneten, und ich bin deine Frau.«

»Der alte Leierkastenmann?« fragte der Kleine und musste über Lenchens Einfall lachen.

Mit rührender Vorsicht führte das Mädchen sein Brüderchen Straße auf, Straße ab. Obgleich es selbst tüchtig fror, wurde es nicht müde, ihm allerhand lustige Dinge vorzuplaudern.

»Nun zähle einmal: eins, zwei, drei,« sagte es plötzlich, »und wir sind zu Hause.«

Der Kleine riss die Schürze herab und blickte sich um. Richtig, da standen sie gerade vor dem großen, schönen Hause, in dessen Hintergebäude sie wohnten. Sie bogen um die Ecke in eine schmale Gasse und traten, nachdem sie an einer langen Mauer vorübergegangen waren, hinter welcher der schöne Garten der Herrschaften im Vorderhause lag, in eine kleine Seitenpforte ein. Durch einen schmalen Gang und einen dunklen Hof gingen sie nun, und endlich hatten sie die Haustür eines baufälligen Hauses erreicht. Stockdunkel war es darin, aber Lenchen wusste Bescheid. Bald hatte sie die wackelige Treppe gefunden und jetzt ging es treppauf, vier Stock hoch, bis unter das Dach. Karl bekam wieder Lebensmut und rief: »Mutter, mach auf, wir kommen!«

Da öffnete sich zur Seite eine Bodentüre und eine blasse, ärmliche Frau erschien mit der Lampe in der Hand. »Ihr bleibt ja lang aus, Kinder,« sagte sie, »konntet ihr euch von den schönen Sachen auf dem Christmarkt nicht trennen?«

Der Kleine vergaß alle ausgestandene Kälte und fing an, lebhaft zu erzählen, was er alles gesehen. Dabei wollte er gleich an der Mutter vorbei in die Stube huschen.

»Erst den Schnee abschütteln und die Schuhe abstreichen, sonst machst du die Stube schmutzig,« ermahnte die Mutter und hielt ihn zurück. »Du weißt doch, dass ich sie erst heute gescheuert habe.«

Gehorsam schüttelte der Knabe den Schnee herunter und Lenchen zog ihm die nassen Stiefel von den erstarrten Füßen, dann steckte sie diese in ein paar alte, warme Filzschuhe.

Es war ein kleiner Raum, in welchen sie jetzt eintraten, Küche, Wohn- und Schlafzimmer zugleich. Not und Dürftigkeit hatten ihre Wohnung darin aufgeschlagen, und wo die einmal hausen, da ist auch die Sorge nicht fern. Ihr kleinen Mädchen und Knaben, die ihr Armut kaum dem Namen nach kennt, die ihr in Freude und Wohlstand großgezogen werdet, wie würdet ihr staunen, wenn ihr gleich einmal aus eurer behaglichen Häuslichkeit in das Dachstübchen der Frau Braun versetzt würdet! Ein alter, wurmstichiger Tisch am Fenster, drei hölzerne Stühle, ein Bett, eine bunt bemalte Lade, noch aus Frau Brauns Mädchenzeit, – das war die ganze Einrichtung. Draußen, dicht an der Stubentür, stand noch ein Schränkchen, – ihr seliger Mann hatte dasselbe einst aus einer alten Kiste gezimmert, – Tassen und Töpfchen standen darin.

Karl liebte diesen Schrank besonders, weil die Mutter auch Brot und Butter darin aufbewahrte, – manchmal sogar ein paar Äpfel, wenn das Obst recht billig war.

Die Mutter hatte den Tisch dicht an den warmen Ofen gerückt, am Fenster war es zu kalt, der Wind zog hindurch, ja heute blies er sogar kleine Schneeflocken durch die Spalten und Ritzen des kleinen morschen Fensters. – Lenchen trug die Stühle heran, und als die Kinder sich gesetzt hatten, schenkte ihnen die Mutter Kaffee ein und reichte jedem ein Stück Brot dazu.

»Da esst, Kinder,« sagte sie. »Butter kann ich heute nicht geben, wir müssen sparen. In acht Tagen muss die Miete bezahlt werden, das wisst ihr doch.«

»Aber Sirup kannst du doch auf schmieren, der kostet nicht viel,« sagte der kleine Karl und sah seine Mutter ganz altklug dabei an.

»Nein, Karlchen, heute gibt es gar nichts weiter als trockenes Brot. Vielleicht kann ich euch auch das bald nicht mehr reichen«, setzte sie mit einem schweren Seufzer hinzu.

Der Kleine nahm unterdessen sein Brot und aß und trank mit einem Vergnügen, als ob er Kuchen und Schokolade verzehrte; es war eine Lust, dem Knaben, der trotz der kärglichen Kost so gesund und blühend aussah, zuzuschauen.

Als er aufgegessen hatte, holte er sich einen kleinen hölzernen Schemel aus der Ecke, setzte ihn dicht zu Füßen seiner Mutter, lehnte sein Köpfchen an ihren Schoß, erzählte noch einige Augenblicke von den vielen schönen Sachen, die er gesehen und die er alle kaufen wolle, wenn er groß sei. Bei diesem glücklichen Gedanken fielen ihm die Augen zu – und er schlief ein. Die Frau trug ihn ins Bett; er wachte nicht auf davon, selbst nicht, als sie ihm noch einen herzhaften Kuss auf die Lippen drückte.

Frau Braun, so hieß die Mutter der Kinder, war eine arme Witwe, die sich und ihre Kinder mühsam mit Nähen und Waschen ernährte. Einst hatte sie bessere Tage gesehen, als ihr Mann noch lebte. Er war ein fleißiger, tüchtiger Zimmermann gewesen. Sie hatten ihr gutes Auskommen gehabt, und die Not war ihnen fern geblieben. Seit zwei Jahren war er tot.

Plötzlich war er gestorben. Gesund und munter war er des Morgens an die Arbeit gegangen und mittags, als die Frau ihm das Essen bringen wollte, kam sie gerade dazu, wie er eben vom Gerüst des neuen Gebäudes, bei dem er beschäftigt war, drei Stock hoch heruntergestürzt war. Er blickte die jammernde Frau noch einmal an und schloss darauf die Augen für immer.

Nun stand sie allein, und die ganze Sorge für ihre zwei kleinen Kinder lag auf ihren Schultern. Es fanden sich damals mitleidige Leute, die, als sie von dem Unglück hörten, ihr anboten, für ihre Kinder sorgen zu wollen. Ein reicher, kinderloser Fleischer wollte sogar den kleinen, hübschen krausköpfigen Knaben annehmen, aber, – und dazu konnte sich die Mutter nicht entschließen, – sie sollte sich gänzlich von ihm lossagen und nie wieder um den Knaben kümmern. – »Ich behalte meine Kinder,« sagte sie fest, »der liebe Gott wird mit helfen, dass ich sie gut und tüchtig groß bringe.«

An Fleiß fehlte es ihr nicht. Von früh bis spät nähte oder wusch sie und brachte sich und die Kinder kümmerlich durch. Da wurde sie krank. Drei Wochen musste sie fest im Bette liegen und konnte nichts verdienen. Das war eine traurige Zeit. Die ärgste Not trat an sie heran. Sparen hatte sie nicht können und so musste denn, wenn die Kinder nicht Hunger leiden sollten, jedes Stück, das irgendwie in dem kleinen Hausstande entbehrt werden konnte, verkauft werden.

Ein Nähtisch, ein Geschenk ihrer früheren Herrschaft, machte den Anfang. Sie trennte sich schwer von ihm, aber es musste sein; dann folgten einige Stück Betten, – und endlich blieb nichts zurück, als die wenigen Habseligkeiten, die noch im Stübchen standen. – Langsam erholte sich die arme Frau endlich, aber mit dem Verdienen wollte es noch immer nicht recht vorwärts, die alten Kräfte konnten bei der spärlichen Kost nicht wiederkehren.

Es war ihr recht traurig zumute heute Abend, sie dachte an das nahe Weihnachtsfest. Sonst hatte sie den Kindern noch eine Kleinigkeit bescheren können, diesmal war sie nicht imstande, nur ein paar Äpfel oder Nüsse zu kaufen. Was half es ihr, dass sie bis tief in die Nacht hinein nähte. Der Rock, an dem sie arbeitete, brachte ihr doch nur wenige Groschen ein.

Sie seufzte tief auf und unwillkürlich tropften Tränen auf ihre Arbeit.

Lenchen, die am Tische stand und die Tassen wusch, blickte die Mutter an und nahm sie herzlich in den Arm. »Du darfst nicht weinen, Mütterchen,« sagte sie. »Du weißt doch, dass der Herr Doktor zu dir sagte, du würdest dir die Augen verderben mit allem Weinen.«

»Der Herr Doktor hat gut reden, Kind, er weiß nicht, was Not und Elend heißt! – Wir haben keine Kohlen mehr und kein Geld, andere zu kaufen. Jeden Pfennig muss ich für die Miete zurücklegen, sie ist noch lange nicht zusammen.«

»Ah, das ist gar nicht schlimm,« tröstete Lenchen, »bis Neujahr kannst du noch viel Geld verdienen. Von der Köchin drüben bekommst du Geld für die weißen Schürzen, und wenn wir diesen Rock bei der Frau Bäckermeister abliefern, gibt's wieder einen Haufen Geld.«

Die Mutter musste unwillkürlich lächeln bei Lenchens kindlichem Tröste. »Du lieber Gott,« sagte sie, »das bringt nicht viel, reicht nicht zur Miete aus, und wenn wir uns auch noch so knapp behelfen. Für euch, ihr armen Kinder, gibt es in diesem Jahre kein Weihnachtsfest.«

»Darüber mach dir keine Sorgen, Mütterchen! Siehst du, als du im Herbst so todkrank dalagst, da habe ich immer zum lieben Gott gebetet, er möge dich nur wieder gesund machen, ich wollte auch nichts, nichts weiter von ihm wünschen. Nun bist du wieder gesund, und ich bin so vergnügt und fröhlich darüber, dass ich gar keine Weihnachtsfreude weiter haben will.«

Es sah auch wirklich so fröhlich aus, das kleine Lenchen, die großen blauen Augen blickten die Mutter so glücklich an, dass diese für eine kurze Zeit ihr Elend vergaß.

»Du bist ein gutes Kind,« sagte sie gerührt, und streichelte ihr dabei die frischen Wangen und das blonde Haar, »der Himmel wird uns ja einmal wieder bessere Zeiten schicken.«

»Ei, freilich wird er das! Lass mich nur erst größer sein, dann helfe ich dir verdienen, dann sollst du auch alle Tage Fleisch essen und –«

»Frau Braun, Frau Braun!« tief in diesem Augenblicke draußen eine helle Stimme. »Leuchten Sie doch man ein bisschen, man bricht sich wahrhaftig sonst Hals und Bein auf Ihrer Treppe!«

»Das ist die Köchin von Geheimrats,« rief Lenchen. Die Mutter griff eilig zur Lampe und leuchtete zur Tür hinaus.

»Gott sei Dank, dass ich nicht alle Tage solche Hühnerstiegen raufklettern muss,« sagte die Köchin, indem sie ganz erschöpft auf einen Stuhl niedersank. »Warum ziehen Sie auch so hoch ins Himmelreich, Frau Braun? Man steigt sich ja die Schwindsucht an den Hals.«

»Ich kann nicht viel Miete zahlen, und hier oben ist es billig, Karoline,« erwiderte Frau Braun bescheiden.

»Na, es war nicht böse gemeint, Sie wissen ja schon, ich bin ein bisschen rasch mit meinem Mundwerk. Also warum ich komme, will ich Ihnen sagen, bald hätte ich's wahrhaftig vergessen. Unser Herr Geheimrat will selbst auf den Weihnachtsmarkt gehen und den Christbaum einkaufen, und es soll jemand mit ihm gehen, der den Baum nach Hause trägt.

Da dachte ich denn, Lenchen verdiene sich wohl gern ein paar Groschen. Kannst du's wohl machen?« wandte sie sich fragend an das Kind.

Lenchen strahlte vor Freude, eilig nahm sie ein Tuch um die Schulter, und wenn die Mutter ihr nicht noch eine alte rote Kapuze auf den Kopf gesetzt hätte, sie wäre ohne irgendetwas Warmes davongelaufen. Sie fröre ja gar nicht, sagte sie.

»Na, nun komm man, Mädchen,« sagte Karoline und freute sich über das flinke, kleine Ding, »der Herr Geheimrat wartet schon.«

Frau Braun leuchtete wieder mit der Lampe hinaus, und Lenchen rief ihr im Fortgehen vergnügt hinauf: »Siehst du, Mütterchen, nun verdienen wir wieder Geld!«

Der Herr Rat stand auch richtig schon bereit.

In seinen warmen Pelz gehüllt, konnte kein Lüftchen seinen dürren Körper berühren. Den Pelzkragen hatte er in die Höhe geschlagen, so dass Lenchen kaum seine Nasenspitze erkennen konnte, die aber flößte ihr schon einen so hohen Respekt ein, dass sie ihr ›Guten Abend‹ ganz schüchtern und kaum hörbar hervorbrachte.

Der Herr Rat achtete auch gar nicht auf ihren Gruß, sondern bedeutete ihr ganz kurz, dass sie ihm folgen möge.

Unverdrossen folgte das Kind dem Herrn und machte noch einmal den weiten Weg, den es erst vor einer Stunde zurückgelegt hatte. Kälte und Frost empfand es nicht, was konnten sie ihm auch tun bei der Glückseligkeit, die die Kleine im Herzen trug.

Geld verdienen! Wisst ihr wohl, meine kleinen Leserinnen, was das bedeutet? Nein, ihr habt keinen Begriff davon. Ihr habt eure Sparbüchse, und da hinein wird euch von den Eltern und Verwandten manch blankes Markstück getan. Ihr habt gar keine Mühe davon, darum fehlt euch aber auch die Freude daran. Seht einmal Lenchen an, wie glücklich sie die paar Groschen machen, die sie vielleicht erhalten wird!

Allerhand Pläne ziehen ihr durch den Kopf, was sie dafür kaufen will, um der Mutter eine Freude zu machen. Karlchen sollte nicht leer ausgehen, und nun überlegte sie, was sie am liebsten ihm kaufe. Ein Pferdchen wünschte er sich sehr, aber er möchte auch gern ein Schäfchen haben. »Vielleicht kann ich ihm beides kaufen,« dachte sie und ließ den Blick musternd über die ausgestellten Spielsachen einer Groschenbude gleiten.

In ihren Betrachtungen wurde Lenchen unterbrochen, als der Herr Rat plötzlich bei einer alten Frau stehen blieb, die Tannenbäume feilbot. Die Kleine trat ihnen bescheiden näher und wartete, bis der Herr ihr einen mächtigen großen Baum reichte.

»Wirst du ihn auch tragen können?« fragte er. »Am Ende ist er dir doch zu schwer.«

»O, bitte, nein, er ist mir gar nicht zu schwer!« rief Lenchen und griff eiligst nach der Tanne. Sie hatte Angst, dass ihr der geträumte Verdienst entgehen könne. »Ich bin stark,« fuhr sie vergnügt fort und hob den Baum ziemlich leicht empor, »ich muss auch der Mutter schon tüchtig helfen, und als sie krank war, habe ich die ganze Wirtschaft allein besorgen müssen.«

Ohne ein Wort auf das Geplauder zu erwidern, zog der Geheimrat seinen Geldbeutel aus der Tasche und gab der Kleinen dreißig Pfennig. Was ging den vornehmen Herrn die Krankheit der Mutter an, solche Redensarten beachtete er nicht weiter. Hatte er doch die Erfahrung gemacht, dass arme Leute stets Krankheit vorschützen, wenn sie betteln gehen, wahrscheinlich glaubte das Kind, mehr Geld durch seine Worte für den Weg zu erzielen.

Die Verkäuferin lud Lenchen die Tanne auf, und da sie selbst arm war, hatte sie auch ein Herz für die Armen. Das hübsche offene Gesicht des Kindes gefiel ihr, sie sah ihm gleich an, dass es die Wahrheit sprach.

»Du bist ein gutes Kind,« sagte sie und klopfte ihm die Wangen. »Bleib nur so brav, dann wirst du vorwärts kommen.

Du hast wohl einen weiten Weg?« fragte sie noch, und als Lenchen die Straße genannt hatte, nahm sie eiligst den Kaffeetopf von den Kohlen und schenkte eine Tasse ein.

»Du lieber Gott, das ist ein weiter Weg,« sagte sie mitleidig,

»Der Baum ist nicht leicht, dir werden die Hände erfrieren. Da trink erst den Kaffee, er wird dich erwärmen.«

Lenchen nahm dankend die Tasse in Empfang, und als sie ausgetrunken hatte, machte sie sich vergnügt auf den Heimweg.

Sie nahm sich vor, recht, recht schnell zur Mutter zu eilen, so schnell als sie nur mit dem schweren Baume fortkommen konnte.

Manchmal musste sie ihn niedersetzen, um auszuruhen, dann sah sie natürlich rechts und links zu den Buden hinüber, es machte ihr gar zu großes Vergnügen, die schönen Sachen betrachten zu können.

»Stück für Stück nur zehn Pfennig, meine Herrschaften! Alles, alles, was Sie sehen, nur zehn Pfennig! Kaufen Sie, kaufen Sie, ehe es zu spät ist!« tönte es an ihr Ohr, als sie eben vor einer Bude vorübergehen wollte.

Sie setzte den Baum nieder, um sich zu erholen, eigentlich aber um einen Augenblick zuzusehen, wie der Mann Stück für Stück in die Höhe hielt, um es den Herumstehenden zu zeigen. Zögernd trat Lenchen näher, sie hätte so gerne etwas für Karl gekauft, sie wagte nur nicht, darum zu handeln.

So gern hätte sie das kleine hölzerne Pferdchen gehabt, aber sie hatte keinen Mut, den Verkäufer darum anzugehen. Wie sie, noch alles betrachtend und zweifelnd, dastand, trat eine dicke Frau mit einem Körbchen am Arme dicht vor die Bude hin und drängte Lenchen mit ihrer großen Tanne zur Seite.

»Was stehst du da und gaffst?« fuhr sie das Kind an, »mach Platz, du kaufst doch nichts!«

Und nun fing sie an, ein Stück nach dem andern auszusuchen.

Schachteln mit Kochgeschirr von Blech, eine kleine Schäferei mit Häuschen, kleinen grünen Bäumen, Schäfer, Schafen und Hunden – jedes Stück für zehn Pfennig, Kaffeetassen für Puppen, – ach, und noch viele andere Herrlichkeiten wählte die Frau aus.

Wie staunte Lenchen alles an, wie wünschte sie nur die Hälfte davon zu besitzen.

Die Frau war nun zu Ende mit ihrem Einkauf, und der Kaufmann rechnete mit ihr zusammen.

»Vierzehn Stück,« sagte et, »macht eine Mark vierzig Pfennig.«

Lenchen hatte mitgezählt und war so eifrig dabei, dass sie nicht bemerkte, wie die Frau mit ängstlicher Hast ihren Korb durchsuchte. Als dieselbe plötzlich aufschrie: »Mein Geldbeutel ist fort! Gestohlen ist er mir!« da fuhr sie erschreckt zusammen.

»Hier hat er gelegen,« fuhr die Bestohlene in höchster Aufregung fort, »hier! Der Korbdeckel war fest geschlossen – jetzt liegt er lose darauf. Ein Spitzbube hat ihn abgeschnitten! O, mein Geld – es waren über fünfzehn Mark – alles ist fort!«

Die Frau war ganz verzweifelt, und als sie mit lauter Stimme ausrief: »Wer hat's gestohlen?« blickte sie aus die Menschen ringsum, als ob sie den Dieb mit ihren Augen herausfinden könnte.

Aber sie bekam keine Antwort, denn niemand wusste es zu sagen.

Aller Augen waren auf die hellerleuchtete Bude gerichtet.

Niemand würde geglaubt haben, dass der Knabe, der dicht hinter Lenchen gestanden hatte, der Spitzbube sei.

Er war so nett und anständig gekleidet, wie guter Leute Kind.

Mit seinen wasserblauen Augen blickte er so treuherzig umher, und bei dem Rufe der Frau: »Wer hat's gestohlen?« – hatte er auch nicht einmal mit der Wimper gezuckt, der freche Bube.

Als er zufällig in die Nähe der dicken Frau zu stehen kam, merkte er bald, dass dieselbe etwas Wertvolles in ihrem Korbe aufbewahre. Sie fühlte so oft nach dem Deckel desselben, um sich zu überzeugen, dass er auch fest verschlossen sei. Einmal hatte sie ihn sogar ein wenig geöffnet und mit der Hand hineingefühlt. Als sie sich überzeugt, dass alles in Ordnung war, hatte sie den Deckel wieder fest draufgedrückt.

Dem Jungen war nichts entgangen. Dicht drängte er sich an die Frau, und als sie gerade recht vertieft im Aussuchen der Spielsachen war, nahm er sein Taschenmesser zur Hand, schnitt schnell und gewandt den Deckel hinten am Korbe ab, griff hinein – und der Geldbeutel war in seiner Hand. Ohne sich zu rühren, behielt er ihn wenige Minuten in der Hand, dann blickte er sich vorsichtig um, ob auch niemand etwas gemerkt habe.

Er konnte ruhig darüber sein, kein Mensch sah nach ihm. Da öffnete er behutsam den Geldbeutel, nahm das Geld heraus und steckte es in seine Tasche. Den leeren Geldbeutel wollte er wegwerfen; der schlaue Junge wusste recht wohl, dass ihn derselbe leicht verraten könne.

Wie er nun eben im Begriff war, den Geldbeutel unbeachtet zur Erde fallen zu lassen, erblickte er Lenchens offen stehende Kleidertasche. Ohne Besinnen ließ er ihn dort hineingleiten und lachte schadenfroh, als die Kleine gar nichts davon merkte und so arglos dastand.

»Die wird Augen machen, wenn sie das Ding in ihrer Tasche findet,« dachte er, »und wenn es dann leer ist, wie wird sie sich ärgern! Das ist ein köstlicher Spaß!«

Nach seinem bösen Streich verließ er seinen Platz, denn er fühlte sich nicht ganz sicher in der Nähe der Frau.

Die Menschen drängten sich in dichtem Knäuel an die laut jammernde Frau, und Lenchen wurde es himmelangst. Sie konnte weder vor- noch rückwärts, ihre kleine Gestalt wurde beinahe erdrückt. Die große Tanne hatte sie dicht vor sich stehen und bei dem heftigen Drängen drückten sich die stachlichten Nadeln derselben tief in ihr Gesicht und taten ihr weh.

»Bitte, lassen Sie mich durch, bitte, bitte!« rief sie angstvoll den Nächststehenden zu. »Ich muss nach Hause, ich muss den Baum forttragen!« Niemand achtete auf des Kindes Flehen, sein dünnes Stimmchen verklang ungehört. Sie fing zu weinen an, und als sie noch einmal so recht kläglich rief: »Lassen Sie mich durch,« stand plötzlich ein Schutzmann vor ihr.

»Was ist hier los?« wandte er sich an die Frau. Diese erzählte unter Klagen und Jammern ihr Unglück, aber so hastig und verworren berichtete sie das Vorgefallene, dass der Schutzmann nicht klug daraus wurde.

»Was ist Ihnen gestohlen worden?« fragte er kurz.

»Mein Geldbeutel, Herr Schutzmann. Sehen Sie, hier – hier hat er gelegen,« – dabei hob sie den Korb in die Höhe und zeigte ihm die Stelle. »Der Korb war fest geschlossen, Herr Schutzmann, und nun –«

»Wieviel Geld war darin?« unterbrach sie der Schutzmann.

»Fünfzehn Mark zwanzig Pfennig. Sehen Sie, ich hatte den Korb fest verschlossen – so – so,« dabei bemühte sie sich eifrig, ihm genau und umständlich jede überflüssige Kleinigkeit zu erzählen. Er hörte gar nicht darauf hin, sein Auge musterte die nächststehenden Leute. Da drang plötzlich Lenchens weinende Stimme an sein Ohr und machte ihn auf dieselbe aufmerksam.

»Warum heulst du, Mädchen?« fuhr er die Kleine barsch an.

Sie antwortete nicht gleich, Lenchen war zu erschrocken, der Schutzmann sah sie so böse an.

»Warum du heulst?« fragte er noch einmal mit erhobener Stimme. »Kannst du den Mund nicht auftun?«

»Ich muss nach Hause,« hub sie zitternd an, – »ich muss den Baum –«

Weiter kam sie nicht, denn plötzlich rief eine Stimme aus der Menge: »Sie hat das Geld gestohlen – haltet sie fest!«

Alles sah sich nach dem Sprecher um, aber der war verschwunden.

Der Dieb selbst hatte die Worte gerufen, ihr könnt es euch schon denken, liebe Leser und Leserinnen. Als nämlich der Schutzmann kam, wurde es ihm etwas unheimlich zumute, er drängte sich durch die Menschen, und ehe er davonlief, wandte er sich um und rief die abscheuliche Lüge aus.

Der Schutzmann hatte Lenchen ergriffen und zog sie bis zur nächsten Gaslaterne. Sie wusste nicht wie ihr geschah, ja sie begriff nicht, was der Mann von ihr wollte.

Zitternd am ganzen Körper stand das Kind da, und als er sie auch anfuhr: »Wo hast du den Geldbeutel, – heraus damit!« konnte sie vor Schreck nicht antworten.

»Nun, wird's bald, oder soll ich helfen?« rief er ungeduldig und griff ohne Umstände in Lenchens Tasche.

»Was ist denn das hier?« fragte er und hielt ihr den Geldbeutel dicht vor die Augen.

Leichenblass stand Lenchen da und starren Auges blickte sie aus denselben hin.

»Nun, ist das dein Geldbeutel, kleine Diebin?« schrie er sie an. »Antworte!«

Lenchen schüttelte den Kopf, mühsam brachte sie die Worte hervor: »Ich habe keinen.« »Du hast keinen? Wie kommt denn der in deine Tasche, he? Er ist wohl hineingeflogen?«

»Ich weiß es nicht,« jammerte das Kind, »ich habe ihn nicht genommen – nein, nein, gewiss nicht!«

»Das kennt man schon. Ihr Diebsgesindel seid alle unschuldig,« sagte der Schutzmann. Dabei hatte er den Geldbeute! geöffnet und nun entdeckt, dass derselbe leer war.

Die bestohlene Frau, die dicht neben ihm stand, fing bei dieser Entdeckung aufs Neue zu jammern an. Sie stürzte sich auf das Kind, als ob sie es zerreißen wollte.

»Willst du gleich sagen, wo du das Geld gelassen hast, du nichtsnutziger Balg?« schrie sie in höchster Wut und schüttelte das arme Lenchen hin und her.

Der Schutzmann hielt mit Mühe die Frau zurück, sie wäre imstande gewesen, dem Kinde ein Leid anzutun.

»Vielleicht hat sie es noch in der Tasche stecken,« sagte er und griff noch einmal hinein. »Richtig, da klimpert es ja. Na, viel ist es nicht,« fuhr er fort, und zog Lenchens wohlverdienten Lohn hervor, »aber doch etwas. Nun werden wir das übrige schon auch noch finden. Dreißig Pfennig,« zählte er, »wo hast du das andere gelassen? Hast es deiner Mutter gegeben? Sie stand wohl hinter dir, ja? – Sag's nur, Mädchen, dein Lügen hilft dir nichts. Oder sollen wir dich einstecken?« fuhr er sie an. »Ins Gefängnis bringen zu Ratten und Mäusen?«

Die Drohung des Schutzmanns brachte das Kind zur Verzweiflung.

»Mutter, Mutter,« schrie es herzzerreißend, »hilf mir doch! Ich habe nichts gestohlen, – nein, nein! Meine liebe, liebe Mutter, ich will zu dir! Lassen Sie mich zu meiner Mutter,« bat sie flehentlich und rang die Hände, »sie weiß, dass ich nichts genommen habe! Ich habe noch nie – nie etwas genommen.«

»Hör auf mit deinem Geheul, Mädchen, jetzt ist es zu spät damit. Vorwärts, Marsch auf die Wache!« Mit diesen Worten fasste der Schutzmann das Kind fest am Arme.

»Macht Platz!« rief er den Leuten zu, die wie eine dichte Mauer die Gruppe umstanden. Langsam traten sie auseinander und Schritt für Schritt ging es vorwärts.

»So ein kleiner Knirps stiehlt schon!« rief eine Frau, als Lenchen an ihr vorüberschritt. »Eine tüchtige Tracht Prügel wäre das Beste für solche Brut,« setzte eine andre hinzu, »dann würde sie das Stehlen schon lassen.«

In ihrer Todesangst hörte und sah Lenchen nichts. »Mutter, sie bringen mich ins Gefängnis,« wiederholte sie unaufhörlich, und es war, als ob ihre Gedanken sich darüber verwirrten. Mechanisch ergriff sie den Tannenbaum, denn bei all ihrem Herzeleid vergaß sie nicht, dass sie denselben abliefern musste.

»Wo hast du den Baum her?« fragte plötzlich der Schutzmann, als er sah, dass derselbe sich mit Lenchen in Bewegung setzte. »Ist er dir auch zugeflogen oder vielleicht in die Hand gewachsen?«