Im Fluss mit dir - Marilia Grossmann - E-Book

Im Fluss mit dir E-Book

Marilia Grossmann

0,0

Beschreibung

Manchmal spürst du ein leises Ziehen in dir. Etwas stimmt nicht ganz, auch wenn du von außen alles "richtig" machst. Vielleicht funktioniert dein Leben — aber es fühlt sich nicht wirklich nach dir an. Dieses Buch begleitet dich dorthin, wo Orientierung entsteht: nicht im Denken, sondern im Spüren. "Im Fluss mit dir" ist ein stiller, klarer Wegweiser für Menschen, die merken, dass das alte Leben nicht mehr ganz passt — aber noch nicht wissen, wohin es gehen soll. Es ist ein Buch über Mut, innere Wahrheit und den feinen Moment, in dem du erkennst: Du musst dich nicht neu erfinden. Du darfst einfach bei dir ankommen. In poetischen, warmen und zugleich präzisen Texten zeigt dir dieses Buch: warum leises Unbehagen ein wertvolles Signal ist, wie du deinen inneren Kompass wieder spürst, warum kleine Schritte stärker sind als große Pläne, wie du innere Klarheit findest, ohne dich zu überfordern, wie du ein Leben gestaltest, das sich stimmiger anfühlt — nicht perfekter, sondern wahrer. Es ist kein Ratgeber voller Regeln. Es ist eine Einladung, dich selbst wieder zu hören. Eine Reise, die nicht in einem Ziel endet, sondern in einer neuen inneren Haltung: Sanft, wahr, und im Fluss mit dir. Für Menschen, die spüren: Da geht mehr. Da geht echter. Da geht ich.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Anbieterkennzeichnung

Marilia & Heiner Grossmann Rua Severino Antônio da Silva, 168 Condômino Vila Nova, Bloco B, Apto 306 Muribara São Lourenço da Mata – PE – Brasilien CEP 54723085 Tel.: +55 24 99814-7427 E-Mail: [email protected]

Zustellungsbevollmächtigter in Deutschland

Ladungsfähige Anschrift gemäß § 5 TMG Heiner & Marilia Grossmann Große Waldstr. 43 39307 Genthin Deutschland

Verantwortlich für den Inhalt

Marilia Grossmann gemäß § 55 Abs. 2 RStV

Urheberrecht & Copyright

© 2025 Marilia Grossmann. Alle Rechte vorbehalten. Dieses eBook, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Haftungsausschluss

Die Inhalte dieses Buches wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Die Autorin übernimmt keine Haftung für etwaige Schäden, die aus der Anwendung der dargestellten Inhalte entstehen. Dieses Buch ersetzt keine psychologische oder therapeutische Beratung.

Marken und Quellenangaben

Alle genannten Marken, Produktnamen oder geschützten Bezeichnungen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber und dienen ausschließlich der Identifikation und Beschreibung.

Gestaltung & Satz

Gestaltung und Satz: Marilia Grossmann eBook-Produktion: intern, EPUB3-kompatibel Schriftarten: lizenzfreie OpenType-Schriften Erstveröffentlichung: 2025

Vorwort

Es gibt Zeiten, in denen das Leben in vertrauten Bahnen läuft, die Tage aneinandergereiht wie Perlen, und alles scheint „in Ordnung“. Doch zwischen den Perlen können feine Risse liegen, kaum sichtbar, aber spürbar, wenn das Licht in einem bestimmten Winkel fällt. Vielleicht ist es ein stilles Ziehen hinter der Brust, ein Gedanke, der wiederkehrt, ein kleiner Widerstand beim Aufwachen: Ein leiser Hinweis darauf, dass der Weg, der uns hierher gebracht hat, nicht unbedingt der ist, der uns weitertragen wird. Dieses Buch ist eine Einladung, diesen Hinweis ernst zu nehmen — nicht aus Hast oder Angst, sondern aus Liebe zur eigenen Wahrheit.

Orientierung finden ist kein lautes Versprechen auf radikale Verwandlung über Nacht. Es ist ein ruhiger Begleiter, der dir hilft, die inneren Landkarten neu zu zeichnen, wenn die Alten nicht mehr passen. Es ist ein Buch über Mut, der still beginnt, über Klarheit, die nicht mit Gewalt entsteht, sondern durch Hinsehen, Hinhören, Hinspüren. Es ist ein Buch über das feine Handwerk des Lebens: Entscheidungen, die nach und nach aus dem Inneren wachsen; Grenzen, die freundlich gezogen werden; Ziele, die nicht von außen diktiert sind, sondern sich aus dem eigenen Kern entfalten.

Vielleicht hast du schon viel ausprobiert. Vielleicht hast du To-do-Listen geschrieben, Vorsätze gefasst, neue Pläne gemacht. Vielleicht hast du dich in Bewegung gesetzt und dann doch gemerkt: Irgendetwas blieb unverändert. Das kann frustrierend sein. Aber es ist kein Scheitern. Es ist ein Zeichen, dass Orientierung tiefer liegt als Strategie. Orientierung entsteht dort, wo wir uns selbst wiederfinden — nicht als Idealbild, sondern als lebendiger Mensch mit Sehnsüchten, Widersprüchen, Grenzen und Möglichkeiten.

Wieso dieses Buch jetzt

Wir leben in einer Zeit, in der sehr viel Lärm herrscht: unzählige Stimmen, die sagen, was richtig, schnell, produktiv, erfolgreich oder „authentisch“ sei. Inmitten dieses Lärms ist es leicht, die leise eigene Stimme zu überhören. Das Paradoxe ist: Je größer das Angebot an Ratschlägen, desto größer kann die innere Unsicherheit werden. Orientierung finden heißt nicht, die lauteste Stimme zu wählen, sondern die eigene Lauschfähigkeit zu verfeinern. Es heißt, den Ort der Entscheidung nach innen zu verlegen, ohne die Welt da draußen zu ignorieren. Es heißt, wieder in Verbindung zu gehen: mit dem eigenen Körper, den Gefühlen, den Werten, dem Sinn.

Dieses Buch ist aus vielen Gesprächen, Beratungen und Beobachtungen gewachsen. Es ist zugleich persönlich und übertragbar: Die Beispiele sind Wegweiser, keine Vorschriften. Du wirst keine dogmatischen Regeln finden, sondern Orientierungspunkte: Fragen, die dich weiterführen; Übungen, die dich erden; Perspektiven, die dir erlauben, die Dinge neu zu sehen. Du wirst merken, dass Veränderung weniger ein „Tun“ ist als ein „Geschehen lassen“ — und dass dieses Geschehen lassen einen Rahmen braucht: Aufmerksamkeit, Rhythmus, Milde.

Was du erwarten darfst

Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Jeder Teil setzt einen anderen Fokus, doch alle Teile sind miteinander verwoben wie Fäden eines Gewebes. Es geht um das leise Unbehagen, das sich als Hinweis entpuppt; um innere Spannung, die nicht gestoppt, sondern verstanden werden will; um den Mut, Schichten abzulegen und dich in deiner eigenen Klarheit wiederzusehen; und schließlich um die Anwendung im Alltag: kleine, tragfähige Schritte, die aus Einsicht Gewohnheit werden lassen.

Du wirst an einigen Stellen eingeladen, anzuhalten und zu atmen. Das ist kein metaphorischer Ratschlag, sondern ein praktischer: Der Atem ist eine Brücke zwischen Innen und Außen. Wenn wir atmen, erinnern wir uns an unsere Körperlichkeit — daran, dass Orientierung nicht nur im Kopf entsteht, sondern im ganzen System: Nerven, Muskeln, Herz, Haut. Du wirst auch Fragen finden, die keine schnellen Antworten haben. Das ist Absicht. Eine gute Frage öffnet Raum; sie setzt dich in Bewegung, nicht als Sprint, sondern als aufmerksames Gehen.

Was du nicht brauchst

Du brauchst keinen perfekten Plan. Du brauchst keine Selbstoptimierungsagenda, kein heroisches Rebranding deiner Person. Du brauchst nicht einmal die Sicherheit, alles schon zu wissen. Es genügt, wenn du bereit bist, ehrlich zu schauen: Was in deinem Leben trägt dich wirklich? Was lässt dich enger werden? Welche Verpflichtungen sind Ausdruck deiner Werte — und welche sind ein Mantel, den du aus Gewohnheit trägst? Ehrlichkeit ist der Anfang von Orientierung. Sie ist manchmal unbequem, aber sie ist nie grausam. Sie ist die sanfte, klare Wärme, die Nebel auflöst.

Du brauchst auch nicht die Erlaubnis anderer. Orientierung ist ein innerer Vertrag. Du darfst wohlwollend prüfen, welche Stimmen in dir sprechen: die Stimme der Angst, der Anpassung, des Mangels; die Stimme der Hoffnung, der Neugier, der Freude. Du musst sie nicht bekämpfen. Du darfst ihnen zuhören und dann entscheiden, wem du folgen willst. Für die meisten Menschen ist es eine Übung, nicht länger reflexhaft dem bekannten Muster zu folgen, sondern die Mikrosekunde dazwischen zu nutzen: die Lücke, in der eine freie Wahl möglich wird.

Wenn Veränderung nach Verlust klingt

Veränderung fühlt sich am Anfang oft wie Verlust an. Das ist nicht, weil du „falsch“ entscheidest, sondern weil dein Nervensystem Sicherheit liebt. Selbst wenn das Alte nicht mehr gut tut, bleibt es bekannt, geordnet, berechenbar. Das Neue ist offen, unscharf, unperfekt — und genau darin liegt seine Lebendigkeit. Dieses Buch möchte dich durch diese Schwelle begleiten. Es gibt dir keine Garantien, aber es erinnert dich daran, dass deine innere Bewegung Sinn macht, auch wenn die Form noch nicht sichtbar ist.

Du wirst lernen, diese Schwelle zu würdigen. Es ist ein Übergang — und Übergänge brauchen Rituale. Manchmal genügt es, etwas bewusst zu benennen: „Ich verabschiede mich davon, immer stark sein zu müssen.“ Manchmal braucht es eine kleine, sichtbare Geste: ein Brief an dich selbst, ein freigeräumter Tag, eine aufrichtige Aussprache. Und manchmal braucht es Geduld, weil das Neue nicht schneller wird, nur weil du es sehr willst. Orientierung ist auch die Kunst, auszuhalten, dass ein Same Zeit braucht, bis er Wurzeln schlägt.

Die Sprache dieses Buches

Du wirst in diesen Seiten eine direkte, klare, dennoch sanfte Sprache finden. Sie wendet sich nicht an irgendein Ideal, sondern an dich, wie du gerade bist. Wenn du erschöpft bist, darfst du langsamer lesen. Wenn du ungeduldig bist, mag es helfen, die Übungen wirklich zu machen und nicht nur zu überfliegen. Wenn du skeptisch bist, prüfe alles. Glaube nichts, nur weil es hier steht. Nimm, was dich stärkt, und lass, was nicht passt. Ein Buch ist ein Angebot. Orientierung entsteht in der Begegnung zwischen dem, was du liest, und dem, was du in dir vorfindest.

Du wirst auch poetische Passagen finden. Das hat einen Grund: Wo reine Logik an ihre Grenzen stößt, zeigt Metapher einen Weg. Wenn ich vom inneren Kompass spreche, meine ich die Summe deiner Erfahrung, deiner Werte, deiner körperlichen Resonanz, deiner stillen Gewissheiten. Diesen Kompass kann man nicht mit Formeln kalibrieren, aber man kann ihn spüren, indem man zuhört, testet, korrigiert — und ja, auch irrt. Irren gehört dazu. Es zeigt, dass du dich bewegst.

Wege statt Abkürzungen

Es gibt in diesem Buch keine Abkürzungen, aber es gibt Wege, die tragfähig sind. Ein tragfähiger Weg besteht aus überschaubaren Schritten. Er beginnt dort, wo du gerade stehst, mit der Realität deines Alltags, nicht mit einer Fantasieversion deiner selbst. Dafür wirst du an mehreren Stellen gebeten, deine Lebensbereiche anzuschauen: Arbeit, Beziehungen, Gesundheit, innere Haltung, äußere Umgebung. Nicht, um alles auf einmal zu verändern, sondern um zu verstehen, welcher kleine Hebel die größte Wirkung hat. Manchmal ist es der Schlaf. Manchmal ein klärendes Gespräch. Manchmal die Art, wie du mit deinem Kalender umgehst. Manchmal der Mut, eine lange verschobene Entscheidung zu treffen. Alles ist individuell, und gerade deshalb braucht es deine aktive Mitwirkung.

Ein weiterer tragfähiger Weg ist die Wiederholung. Orientierung entsteht durch Muster — nicht durch einzelne Feuerwerke. Wenn du eine kleine, heilsame Handlung regelmäßig wiederholst, beginnt sie, dich zu tragen. Dieses Buch wird dir helfen, gute Wiederholungen zu finden: Routinen, die dich nicht einengen, sondern befreien, weil sie dir Energie zurückgeben. Du wirst Wege finden, wie du deine Aufmerksamkeit schützen kannst: durch Pausen, durch klare Grenzen, durch eine Umgebung, die dich in deinem Vorhaben unterstützt.

Hilfe, die Hilfe bleibt

Viele Menschen suchen nach der einen Methode, die endlich „funktioniert“. Die Erfahrung zeigt: Nicht die Methode macht den Unterschied, sondern die Passung. Was für andere stimmt, muss für dich nicht stimmen. Hilfe bleibt dort, wo sie anschlussfähig ist an deinen Alltag, an deine Werte, an deine körperliche und emotionale Realität. Dieses Buch wird dir daher immer wieder Fragen stellen wie: Was wäre heute ein freundlicher Schritt? Welche Grenze wäre jetzt gut? Was brauchst du, um mutig zu sein, ohne dich zu überfordern?

Wenn du merkst, dass dich ein Thema besonders berührt oder überfordert, ist das keine Schwäche, sondern eine Spur. Du darfst dir Unterstützung holen: ein Gespräch mit einem Menschen deines Vertrauens, professionelle Begleitung, eine Gruppe, die den Raum hält. Orientierung ist kein Einsiedlerprojekt. Sie wächst im Resonanzraum — in Begegnungen, die ehrlich und wohlwollend sind. Auch das gehört zu diesem Buch: die Erlaubnis, nicht alleine stark sein zu müssen.

Über das Tempo

Vielleicht wirst du versucht sein, das Buch in einem Zug zu lesen. Du kannst das tun — und du darfst auch innehalten. Manchmal zeigt sich der wesentliche Satz erst am nächsten Tag, beim Abwasch, beim Warten an der Ampel, im Gespräch mit einem Freund. Gib den Sätzen Zeit, sich zu setzen. Markiere, was resoniert. Lass weg, was dich kalt lässt. Orientieren ist ein Prozess, kein Sprint zu einem Ziel. Der Weg ist nicht linear, sondern lebendig: Es gibt Phasen der Klarheit, Phasen des Zweifelns, Phasen des Stillstands. Das ist normal. Du musst nicht „performen“. Du darfst leben.

Wenn du beginnst

Bevor du in den ersten Teil einsteigst, lade ich dich zu einem kurzen, schlichten Ritual ein. Setze dich aufrecht hin, lege eine Hand auf deinen Bauch, die andere auf dein Herz. Atme dreimal ruhig ein und aus. Frage dich leise: Was wünsche ich mir von diesem Buch? Wovon möchte ich weniger? Wovon mehr? Du musst die Antworten nicht laut aussprechen. Es genügt, sie zu ahnen. Damit setzt du einen inneren Marker. Du sagst dir selbst: Ich bin bereit, freundlich und mutig zu schauen.

Dann öffne den ersten Teil. Du wirst dort dem stillen Unbehagen begegnen — und lernen, es als Verbündeten zu sehen. Du wirst erfahren, wie innere Spannung entsteht, wenn du gewachsen bist und dein Leben dir noch in der alten Größe begegnet. Du wirst Werkzeuge an die Hand bekommen, um Klarheit nicht zu erzwingen, sondern entstehen zu lassen. Und du wirst Wege finden, diese Klarheit in kleine, konsequente Schritte zu übersetzen. So wird aus Orientierung Richtung, aus Richtung Rhythmus, aus Rhythmus ein Leben, das stimmig ist, weil es deins ist.

Ein Wort zur Freundlichkeit

Ein Buch über Orientierung könnte streng sein, fordernd, voller „Sollte“ und „Müsste“. Dieses hier ist anders. Es wird dich schonen und fordern zugleich. Es wird dich ermutigen, Verantwortung zu übernehmen — nicht als Last, sondern als Möglichkeit, dein Leben bewusst zu gestalten. Es wird dich daran erinnern, dass du nicht alles auf einmal lösen musst. Und dass die sanfteste Veränderung oft die beständigste ist. Freundlichkeit ist nicht das Fehlen von Klarheit. Sie ist die Form, in der Klarheit bewohnbar wird.

Wenn du beim Lesen merkst, dass du streng mit dir wirst, halte inne. Frage dich: Würde ich so mit einem geliebten Menschen sprechen? Wenn nicht, versuche einen anderen Ton. Der innere Dialog ist kein Nebenschauplatz. Er ist die Stimme, die dich begleitet, wenn niemand sonst da ist. Lerne, sie dir gewogen zu machen. Manchmal genügt ein kleiner Satz: „Ich mache das heute so gut, wie es heute geht.“ Dieser Satz ist eine Tür. Dahinter liegt die Freiheit, weiterzugehen, auch wenn nicht alles perfekt ist.

Zum Schluss

Dieses Vorwort ist eine geöffnete Tür. Dahinter liegt kein Versprechen, dass immer alles leicht sein wird. Aber es liegt die Zusage, dass du Werkzeuge findest, die zuverlässig sind, wenn es schwer wird. Es liegt die Zusage, dass du tiefer sehen wirst, wenn du dir Zeit gibst. Und es liegt die Zusage, dass du den Mut entwickeln kannst, deine Wahrheit zu leben, Schritt für Schritt, in einem Tempo, das dich trägt.

Wenn du das Buch schließt, nachdem du es zu Ende gelesen hast, wünsche ich dir, dass sich etwas verschoben hat: vielleicht nur um Millimeter, aber in eine Richtung, die sich wahr anfühlt. Vielleicht wirst du dann bemerken, wie die Perlen deines Lebens sich neu ordnen — die Risse bleiben, aber sie werden zu Linien, die Licht sammeln. Es ist ein zartes Licht, doch es reicht. Es reicht, um den nächsten Schritt zu sehen.

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, mit dir zu sein. Danke, dass du bereit bist, freundlich hinzuschauen. Und danke, dass du dich auf den Weg machst, nicht indem du davonläufst, sondern indem du ankommst: bei dir.

– Die Autorin

Teil I: Orientierung finden

Orientierung beginnt selten mit einem lauten Knall. Häufig ist sie ein kaum wahrnehmbares Schieben im Inneren, ein zarter Richtungswechsel, der erst deutlich wird, wenn wir langsamer werden. Teil I dieses Buches widmet sich diesem leisen Anfang: den feinen Signalen, die anzeigen, dass das bisherige Arrangement des Lebens nicht mehr ganz stimmt. Nicht, weil du versagt hättest, sondern weil du gewachsen bist. Orientierung finden heißt, aus dieser inneren Bewegung eine freundliche, tragfähige Richtung zu formen.

Die folgenden Kapitel führen dich Schritt für Schritt von der ersten Ahnung über die Entzifferung innerer Spannungen hin zu einer realistischen, alltagstauglichen Neuordnung. Dabei geht es nicht um schnelle Lösungen, sondern um Klarheit, die Bestand hat. Du wirst lernen, Anzeichen zu deuten, ohne sie zu dramatisieren; Entscheidungen vorzubereiten, ohne dich zu überfordern; und kleine Schritte so zu wählen, dass sie Energie schenken, statt zusätzliche Lasten zu schaffen.

Warum Orientierung jetzt

Wir leben in einer Zeit, die Geschwindigkeit belohnt. Entscheidungen werden oft im Takt äußerer Anforderungen getroffen: Termine, Nachrichten, Erwartungen, Vergleiche. Doch Orientierung gelingt nur in einem anderen Takt. Sie braucht Momente der Verlangsamung, in denen sich deine Werte hörbar machen, und Räume, in denen deine Bedürfnisse nicht als Störung gelten, sondern als Quelle. Diese Einleitung lädt dich ein, diesen Taktwechsel bewusst zu vollziehen: nicht als Flucht vor der Welt, sondern als Rückkehr zu dir selbst.

Es ist hilfreich, die Ausgangslage zu akzeptieren: Du stehst an einem Übergang. Altes trägt nicht mehr vollständig, Neues ist noch nicht gestaltet. Übergänge sind anfällig für überstürzte Entschlüsse ebenso wie für lähmendes Zögern. Das Ziel dieses Teils ist es, dir einen Rahmen zu geben, der beides vermeidet: Du übst, aufmerksam zu prüfen, was wesentlich ist, und beginnst, in überschaubaren Schritten zu handeln.

Woran du erkennst, dass Orientierung fehlt