Im Namen des Fortschritts - Wilfried, Dr. phil. M.A Nelles - E-Book

Im Namen des Fortschritts E-Book

Wilfried, Dr. phil., M.A Nelles

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Beschreibung

"Der biblische Auftrag, dass der Mensch sich die Erde unterjochen soll, tritt heute in sein letztes Stadium. Der Kampf der Moderne gilt der Natur, und zwar sowohl der Natur um uns herum als auch – vielleicht sogar besonders – der in uns drin, unserem eigenen Natursein. Wir haben ihr den Krieg erklärt. Nachdem wir Gott abgeschafft haben, steht jetzt nur noch die Natur der totalen Herrschaft des menschlichen Willens im Weg. Ob beim Corona-Virus, beim Genderthema, beim Klimawandel oder bei so etwas Banalem wie dem Älterwerden: Wir müssen die Natur bekämpfen – und nicht nur das: Wir müssen sie besiegen." Wilfried Nelles unternimmt in diesem Buch einen psychologischen Streifzug durch die aktuellen Themen unserer Zeit und beschreibt die lebensfeindliche Haltung, die sich darin ausdrückt. Zugleich macht er deutlich, was es braucht, um mit sich selbst, seiner inneren Natur wie auch der Natur um uns herum in Frieden zu kommen. "Das wohl Beste, das man über ein Buch zu sagen vermag, ist, dass es einen zum Nachdenken gebracht und die Sicht auf das Leben und über die Welt verändert hat, ein Buch, welches unbequeme Wahrheiten anspricht, und doch wie ein Vademekum wirkt, ein neues Handorakel der Weltklugheit. Wilfried Nelles hat mit "Im Namen des Fortschritts" ein solch wunderbares Buch vorgelegt." Norbert Scheuer, Schriftsteller

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Wilfried Nelles

IM NAMEN DES FORTSCHRITTS

Das moderne Bewusstsein und der Krieg gegen die Natur

INNENANSICHTEN

1. eBook-Ausgabe 2023

Umschlaggestaltung: Dominic Wilhelm

Lektorat: Kerstin Schwald

Copyright © 2023 deutsche Ausgabe, Innenansichten

Konvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95890-582-5

eISBN: 978-3-95803-587-4

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten.

Alle Rechte vorbehalten.

www.scorpio-verlag.de

INHALT

VORWORT

DA SEIN

DIE NEUE RELIGION

Das Ende der Aufklärung?

Der Tod des alten Gottes

Der neue Gott und seine Religion

Transhumanismus und Gender: Die Abschaffung der Natur

Die Selbsterschaffung des Menschen

Das Jugendbewusstsein: Die Angst vor der Wirklichkeit und die Flucht in die Idee

Ewige Jugend oder erwachsen sein?

DAS LEBEN, DIE WELT UND DER MENSCH

Was ist Leben?

Wissen und Bewusstsein

Leben ist Bewegung

Der Ruf des Lebens

Die Zukunft als Ankunft

Das Leben hat keine Ursache

Familiengeschichte und Kindheit

Selbstbestimmung: ein modernes Märchen

Eichel und Eiche

Unsere tiefste Sehnsucht: Sein, was ich bin

DIE WISSENSCHAFT UND DAS LEBEN

Der geistige Standort des modernen Menschen: Die Perspektive der Wissenschaft

Was weiß die Wissenschaft wirklich?

»Wissenschaftliche Politik« oder: Der Wissenschaft folgen

Wissenschaft liefert nur instrumentelles Wissen

Müssen wir mehr wissen?

Wissenschaft ist Zweifel, nicht Wissen

Leben kann man nicht messen

Wissenschaft führt in den Tod

Leben bedeutet, ins Ungewisse zu gehen

Welterkenntnis ist Selbsterkenntnis

DER KÜNSTLICHE MENSCH

Die Frage

Das neue Gebet

Krieg gegen die Natur

Narzisstische Kränkung oder: Die Unverschämtheit von Corona

Der Geist unserer Zeit

Und erlöse uns von allem Übel – Eine neue Religion

Was wir bekämpfen, sind wir selbst

MENSCH UND NATUR

Niemand ist schuld

Es gibt nichts Festes

Was ist (heute) Natur?

Das Unbegreifliche

Natur als Rohstoff

Die Natur: Unsere Quelle und unser Tod

DER MENSCH: NATUR UND KULTUR

Der Mensch als bewusstes Wesen

Kultur

Natur

Naturschutz (Die Erde retten)

Natur und Kultur

WERTE

Richtige und falsche Werte oder: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern

Die Natur kennt nur Bedürfnisse

Kultur – Aus Bedürfnissen werden Wünsche, Ideen und Werte

Werte als (notwendiger) Fetisch der Moderne

Es gibt keine richtigen und falschen Werte

KRIEG UND FRIEDEN

Der Krieg gehört zum Leben

Krieg ist menschlich

Glück und Unglück

Dagegen sein

Gewalt

Vernunft – Der Verzicht auf das Absolute

Werte – Der christliche Universalismus und die Destruktivität des/der »Guten«

Werte und Interessen

Der Vater aller Dinge

Frieden

DAS »GUTE« UND DAS »BÖSE«

Das Böse ist eine menschliche Erfindung

Das Böse ist das Kind des Guten

Adolf Hitler – und andere »böse« Menschen

Das Böse und der Tod

Das wirkliche und das abstrakte Leben

Leben ist Umwandlung

DAMALS UND JETZT: ÜBER DAS ERINNERN UND DAS VERGESSEN

Was ist Vergangenheit?

Erinnerung und Geschichte

Erinnern in der Psychotherapie

Erinnern als geistige Haltung

Vergessen

Erinnern und vergessen im Kollektiven

Erinnerungsarbeit in Deutschland

Kann man alles erinnern?

Die große Versöhnung

WELT UND SEELE

Was ist die Seele?

Psychologie: In der Seele sein

Seele und Zeitgeist

Phänomenologische Psychologie

ÜBER DEN AUTOR

Ring the bells that still can ring

Forget your perfect offering

There is a crack in everything –

That’s how the light gets in.

Läute die Glocken, solang sie noch klingen

Vergiss dein perfektes Gelingen

Es ist ein Riss in allen Dingen –

So kommt das Licht nach drinnen.

LEONHARD COHEN, »ANTHEM«

DEUTSCH: WILFRIED NELLES

VORWORT

Meine Bücher sind schon fertig, bevor ich sie geschrieben habe – ich kenne sie nur noch nicht. Ich »mache« sie nicht, ich schreibe nur auf, was geschrieben werden will. Wenn ich mit einem Buch anfange, folge ich einem Impuls, ohne zu wissen, wohin er mich führt. Manchmal weiß ich, dass daraus ein Buch werden wird, ein andermal fange ich etwas an und es geht nicht weiter, dann warte ich. Es kann sein, dass es in zwei oder mehr Jahren weitergeht oder auch nicht.

Das vorliegende Buch ist aus Vorträgen entstanden, die ich in den Ausbildungen und Kursen unseres Instituts in den letzten drei Jahren zunächst frei gehalten und dann nach den Tonaufnahmen ausgearbeitet habe, sowie aus Essays, die ich anlässlich konkreter Ereignisse wie der Corona-Pandemie, der Flut in der Eifel im Sommer 2021 sowie dem Beginn des Ukraine-Krieges geschrieben habe, um mir selbst darüber klar zu werden, was diese Ereignisse mir und uns allen zu sagen haben, wenn wir denn auf sie hören würden, anstatt dagegen anzukämpfen.

Als ich mir einige dieser Texte im Frühjahr 2022 durchlas, kam mir die Idee, sie zu einem Buch zusammenzufassen. Was zunächst wie eine lose Essay-Sammlung aussah, entpuppte sich dann nach und nach als eigenes Buch mit einer durchgehenden Thematik, genauer: mit zwei Themen, die eng miteinander zusammenhängen. Das eine ist unser Verhältnis zur Natur. Der Mensch hat immer mit der Natur gerungen, hat sich darum bemüht, seinen Platz darin zu behalten und sich dank seiner geistigen Fähigkeiten dabei gegenüber anderen Lebewesen immer mehr ausgebreitet. Mit dem Siegeszug der Naturwissenschaften ist daraus aber etwas Neues, qualitativ anderes geworden, das sich jetzt, in der Spätmoderne, in seinem ganzen Umfang offenbart: die Ambition, wenn nicht sogar ein innerer Zwang, die Natur zu beherrschen und sie damit abzuschaffen. Wir befinden uns in einem totalen Krieg mit der Natur, einem Krieg, der, wenn er nicht beendet wird, zur Vernichtung der Menschheit führen wird.

Das zweite, damit verknüpfte Thema treibt mich schon seit meiner Jugend um: die Aufklärung und die Vernunft. Angesichts der immer verrückteren Ausschläge des Zeitgeistes musste ich mir, der ich mich immer als Kind der Aufklärung gesehen und gefühlt habe, noch einmal die Frage stellen, ob das, was die Aufklärung sich selbst und den Menschen versprochen hat, nämlich sich aus der Unmündigkeit (also der Kindheit) zu lösen, erwachsen zu werden und selbst zu schauen, was für sie richtig ist, heute eingelöst wird. Die Antwort ist natürlich »Nein«, sonst hätte ich das Buch nicht schreiben müssen. Die Welt wird von geistigen Kindern und pubertierenden Jugendlichen regiert, und den Regierten ist es recht so – sie bleiben gerne Kinder, solange für genügend Spielzeug und Unterhaltung gesorgt ist und die »Eltern« versprechen, gut auf sie aufzupassen.

Daran schließt sich dann die Frage an, wohin dies alles führt und was vonnöten wäre, damit die Menschheit (oder auch nur der eine oder andere Mensch) reif wird, in die Wirklichkeit des Lebens einzutreten; damit wir, mit anderen Worten, endlich erwachsen werden. Hier kommt für mich die Psychologie ins Spiel, die, wenn sie sich wieder auf ihren Ursprung, die Seele, bezieht, die historische Aufgabe hätte, die Menschen in eine erwachsene Lebensstufe zu initiieren.

Für dieses Buch habe ich die Texte noch einmal gründlich überarbeitet, ohne sie in der Substanz zu verändern, und einige neue hinzugefügt. Da es sich um jeweils eigenständig entstandene Vorträge oder Essays handelt, die teils schon veröffentlicht waren und die ich daher nicht sehr verändern wollte, kommt es mitunter zu Wiederholungen. Ich habe die Beiträge so angeordnet, wie es mir für die Gesamtkomposition am sinnvollsten erscheint, Sie können die einzelnen Kapitel aber auch in anderer Reihenfolge lesen. Zwei dieser Texte, »Der künstliche Mensch« und »Mensch und Natur« wurden bereits im Online-Magazin »Multipolar« sowie anschließend in der Zeitschrift »Naturscheck« veröffentlicht. Ich habe sie, wo notwendig, aktualisiert und einige Ergänzungen hinzugefügt. Weil ich in dem aus einem aktuellen Anlass (der Flut 2021 in der Eifel) geschriebenen Essay »Mensch und Natur« auf das Verhältnis von Natur und Kultur nicht explizit eingegangen bin, habe ich ihn für dieses Buch noch um ein weiteres Kapitel ergänzt, das ich mit »Mensch: Natur und Kultur« überschrieben habe.

Wenn Sie die psychologische Theorie und Praxis interessiert, auf der dieses Buch grundlegend basiert, empfehle ich Ihnen mein Buch »Die Welt, in der wir leben« und lade Sie zu einem Besuch auf unserer Website www.nellesinstitut.de ein und gerne auch zu unseren Seminaren und Akademien.

Nettersheim-Marmagen, Weihnachten 2022

Wilfried Nelles

DA SEIN

Aus seiner Natur heraus zu leben

und den natürlichen Instinkten und Bedürfnissen zu folgen,

ist das eine.

Es ist das, was jedes Tier tut.

Sich dessen bewusst zu sein

und dem Natürlichen bewusst zu folgen,

ist etwas ganz anderes.

Es ist das, was den Menschen ausmacht.

Je bewusster er dies wahrnimmt,

umso mehr ist er Mensch,

und je mehr er das Natürliche einfach geschehen lässt,

umso tiefer und weiter wird der geistige Raum in ihm.

Denn die Natur ist nichts anderes als das Dasein des Geistes.

Die höchste Form der Kultur

und zugleich die tiefste Weise des Lebendigseins

besteht darin,

bewusst in diesem Geist und der Natürlichkeit des Daseins

zu leben.

Diese Zeilen entstanden am Morgen nach der Geburt meines Enkelsohnes Laslo Robin.

DIE NEUE RELIGION

Hat der alte Hexenmeister

Sich doch einmal wegbegeben!

Und jetzt sollen seine Geister

Auch nach meinem Willen leben.

Seine Wort und Werke,

Merkt ich, und den Brauch

Und mit Geistesstärke

Tu ich Wunder auch.

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE, DER ZAUBERLEHRLING

Das Ende der Aufklärung?

Wir fühlen uns alle aufgeklärt. Wir sind, davon sind wir fest überzeugt, moderne, aufgeklärte Menschen, die die Märchen und Mythen vergangener Zeiten hinter sich gelassen haben. Falls es noch jemanden gibt, der an den biblischen Schöpfungsmythos glaubt, belächeln wir ihn – bestenfalls milde, zumeist jedoch sehr hochmütig, und nicht selten hört oder liest man, dass solche Menschen (wie die »Kreationisten« in den USA, die dies immer noch in ihren Schulen lehren) eigentlich aus dem Verkehr gezogen werden müssten. In den letzten beiden Jahren konnte man Ähnliches in Deutschland immer wieder im Zusammenhang mit Naturheilkunde, insbesondere mit Homöopathie, in allen »seriösen« Zeitungen lesen. Wer an Globuli glaubt, ist ein armer Irrer, und wer sie verabreicht, ist gefährlich. Die Homöopathie gehört abgeschafft.

Es stimmt: Die alten Märchen und Mythen haben wir hinter uns gelassen – im Großen und Ganzen, an Homöopathie glauben trotzdem noch sehr viele, vor allem Frauen. Dass dahinter eine sehr fundierte medizinische Lehre steht, die auf den Geist anstatt auf den Körper ausgerichtet ist und von der die Kritiker keine Ahnung haben, sei nur am Rande erwähnt. Sie folgt halt nicht dem materialistischen Weltbild und gilt daher als Hexenwerk. Auch alles übrige »Hexenwerk« lässt sich trotz tausendjährigem Kampf nicht ganz aus der Welt schaffen. Insgesamt glauben wir jedoch in erster Linie an die Wissenschaft, sie ist die wirkende Kraft in der Moderne, auch bei denen, die direkt nichts damit zu tun haben.

Damit leben wir – was kaum jemand sieht – in einem neuen Mythos, der sich inzwischen zu einer fundamentalistischen Religion entwickelt: dem Mythos der Wissenschaft und der »wissenschaftlichen Wahrheit«, dem Glauben, das Naturwesen Mensch stünde über der Natur und könne und müsse sie mithilfe dieser Wissenschaft und ihrer Technik beherrschen; dem ebenso irrationalen Glauben, er könne und müsse sich selbst beherrschen und gestalten; der Idee, das Leben habe sich uns, den Menschen, zu fügen, wir könnten und müssten es kontrollieren, es im Griff haben. Abgesehen davon, welch ein armseliges Leben es wäre, wenn man alles, einschließlich sich selbst, »im Griff« (bildlich: im Schwitzkasten) hätte (es könnte sich dann ja nicht mehr bewegen und wäre somit tot): Es ist nicht nur genauso irreal, sondern noch viel dümmer und lebensfremder als die alten Mythen. Wenn hier jemand etwas im Griff hat, dann ist es die Natur, das uns Umgreifende, die uns in ihrem Griff hat und immer haben wird. Die Menschen werden es wohl wieder unter großen Schmerzen lernen müssen.

Mit Corona hat dieses »Alles im Griff haben wollen (müssen)« einen neuen Höhepunkt erreicht. Das Virus hat gezeigt, dass wir nichts im Griff haben - das ist der tiefere Grund für die Panik, die es in den modernen Ländern (nicht in Afrika oder Indien, wo es diese Kontrollillusion noch nicht oder nur ganz vereinzelt gibt) ausgelöst hat. Corona war von Anfang an und ist auch nach drei Jahren »Schutzmaßnahmen« ein Schlag ins Gesicht des modernen Glaubens, der Mensch stehe über der Natur oder könne sich wenigstens so vor ihr schützen, dass sie ihm nichts anhaben kann. Die Impfkampagne ist ein einziges Desaster – nicht, weil sie schlecht gemacht war, sondern weil sie das von allen Impfpropagandisten gegebene Versprechen, die Übertragung des Virus zu verhindern, auch nicht ansatzweise eingelöst und damit vollkommen versagt hat. Auch für die stereotyp wiederholte Behauptung, die Impfung mildere den Verlauf einer Covid-Erkrankung, gibt es keinerlei Beleg, während alle Hinweise auf massive Impfschäden unterdrückt werden. Der überall verkündeten Aussage von Menschen, die trotz 4-facher Impfung – teils sogar schwer – an Covid erkrankt waren: »Gott sei Dank bin ich geimpft, sonst wäre es noch viel schlimmer gekommen!«, könnte ich persönlich entgegenhalten: »Gott sei Dank bin ich NICHT geimpft, sonst …!«. Mein Körper hat im Alter von 74 Jahren drei Tage gebraucht, um die akute Phase einer Covid-Erkrankung zu überwinden. Auch die anderen Maßnahmen haben – wie man jetzt, im Herbst 2022, an der schwersten Grippewelle seit vielen Jahrzehnten sieht – zu Schäden geführt (vor allem bei Kindern) und werden noch weitere (vor allem psychische, die bis jetzt noch kaum gesehen werden) Folgeschäden haben, die den Nutzen weit übertreffen.1

Dieses Versagen, insbesondere jedoch das moralische Versagen bei der Hetze gegen Ungeimpfte, die mittelalterliche, aber auch durch und durch faschistische Züge hatte2, darf nicht ans Licht kommen. Ein recht simpler Grund dafür ist, dass der Mensch, zumal wenn er in der Öffentlichkeit steht, nicht gerne Fehler eingesteht, schon gar nicht Fehler eines solchen Ausmaßes. Deswegen wird alles versucht, das eigene Versagen zu vertuschen – und da so gut wie alle, die als seriöse Repräsentanten der Gesellschaft gelten – Politiker, Ärztefunktionäre, Wissenschaftler, Richter und vor allem alle führenden Journalisten – dabei mitgemacht haben, dürfte diese Vertuschung auch weitgehend gelingen.

Es gibt aber noch einen viel tieferen Grund: Der Mythos der Kontrolle könnte bröckeln, was heißt: Unser modernes Weltbild, unsere Idee von Aufgeklärtheit, könnte ins Strudeln geraten und sich allmählich auflösen. Das gilt noch mehr, wenn sich, worauf inzwischen fast alles hindeutet, herausstellen sollte, dass das Virus künstlich im Labor erzeugt wurde, also ein außer Kontrolle geratenes Experiment der Wissenschaft wäre. Diese These, die drei Jahre lang von allen offiziellen Stellen, allen als »seriös« geltenden Wissenschaftlern, Journalisten und Medien als »Verschwörungstheorie« gebranntmarkt wurde, gilt seit Ende Februar 2023 als »wahrscheinlichste« Erklärung für die Entstehung der Pandemie. Nachdem das amerikanische Energieministerium erklärt hat, es habe ein »Leck in einem von der chinesischen Regierung kontrollierten Labor gegeben«, amerikanische Medien darüber berichtet haben und schließlich sogar das FBI sich dem angeschlossen hat, haben auch einige deutsche Medien dies – so knapp und vage wie möglich – gemeldet. Die Schuld liegt natürlich bei China.

Dazu muss man wissen, dass die – in den USA verbotene – »Gain-of-function«-Forschung, also der Versuch, natürliche Viren künstlich »funktionsfähiger« – sprich: ansteckender und/oder tödlicher oder gezielter einsetzbar – zu machen, mit amerikanischem Geld und unter amerikanischer Leitung in dem Labor in Wuhan durchgeführt wurde. China hatte ein Interesse daran, weil man seit der SARS-Epidemie wissen wollte, wie man sich gegen einen möglicherweise ansteckenderen Erreger schützen könnte. Dafür und für die Beschaffung des natürlichen Virenmaterials war die Fledermausexpertin und Institutsleiterin Dr. Shi zuständig.3 Die Amerikaner hatten wohl einen technologischen Vorsprung in der Manipulation von Viren und vor allem in einer neuartigen Impftechnologie (mRNA), an der sie schon seit dem Ausbruch von AIDS arbeiten.

Das Interesse der Amerikaner war zumindest auch ein militärisches, denn das Geld kam auf indirektem Wege aus dem US-Verteidigungsministerium. Wenn man einerseits ein hoch ansteckendes Virus herstellen könnte und zugleich einen Impfstoff dagegen, mit dem man die eigenen Soldaten oder die eigene Bevölkerung schützen könnte, hätte man eine Waffe gegen den Feind, der dieser hilflos ausgeliefert wäre. Und das Risiko, das diese Forschung beinhaltet und das Obama 2014 dazu veranlasst hat, sie in den USA zu verbieten, wurde ins Ausland verlagert.

Offizieller Auftraggeber war das »National Institute of Allergies and Infectious Diseases« (NIAD), Auftragnehmer war eine NGO, die den schönen Namen Eco Health Alliance (deutsch: »Allianz für ökologische Gesundheit«) trägt und von Peter Daszak geleitet wird. Daszak war auch der Leiter der WHO-Delegation, die Anfang 2021 nach Wuhan reiste, um zu untersuchen, ob das Virus aus dem dortigen Labor kommen könnte – was er, der das gesamte Forschungsprogramm zu verantworten hatte, selbstverständlich ausschloss. Die Geldgeberinstitution NIAD, die das Geld wiederum von einer Organisation (DARPA) bekommen hat, die vom US-Verteidigungsministerium finanziert wird, wurde von Anthony Fauci geleitet, dem Chef-Virologen und obersten Gesundheitsberater der USA. Wenn jemand weiß, woran und zu welchem Zweck in Wuhan geforscht wurde und was dort passiert ist, dann sind es Peter Daszak, der Forschungsleiter, und Anthony Fauci – der Geldgeber und oberste Gesundheitsberater des Präsidenten. Da auch die chinesische Regierung kein Interesse daran hat, dass herauskommt, dass sie eine heimlich vom amerikanischen Militär finanzierte Forschung, die potenziell Kriegswaffen hervorbringen könnte, im eigenen Land zugelassen und nicht richtig kontrolliert hat, wird von allen Beteiligten alles getan, um so wenig wie möglich öffentlich werden zu lassen, beziehungsweise die Schuld wird dem jeweils anderen zugeschoben.

Jenseits aller politisch-militärischen und kommerziellen Interessen: Wenn es zutrifft, dass das Virus aus einem Labor entwichen ist oder, was auch möglich wäre und der militärischen Logik entsprechen würde, sogar bewusst freigesetzt wurde, um in einem feindlichen Land sein Verhalten in der Wirklichkeit zu testen, dann bedeutet dies, dass der Ursprung von Corona der menschliche Geist ist. Und zwar nicht irgendein verirrter Geist, sondern unsere westliche Kultur und ihre angebliche Krönung, die Wissenschaft. Nochmals: Das Virus selbst und die darauf folgende Pandemie wäre keine Bedrohung, die aus der Natur kommt, auch keine Zivilisationskrankheit, die eher indirekt zu einer psychischen oder körperlichen Erkrankung führt, sondern das unmittelbare Resultat des menschlichen Geistes, der Art und Weise, wie wir denken und unserer Haltung zum Leben, eine menschengemachte tödliche Krankheit. Sie wäre der Beweis dafür, dass unsere Kultur eine Todeskultur ist, dass unser Geist auf die Tötung des Menschen hinausläuft.

Hier sehen wir, wie sehr die moderne Idee, das Leben mithilfe der Wissenschaft sicher und beherrschbar zu machen, zur tödlichen Gefahr geworden ist – ich gehe darauf später ausführlich ein. Das darf noch viel weniger ans Licht kommen als die geheimen Aktionen von Regierungen und Konzernen. Deshalb muss immer jemand schuld gewesen sein, jemand nicht aufgepasst, jemand versagt haben. Das moderne Programm selbst, der Kern der modernen Religion der technischen Neuschöpfung der Welt, darf auf keinen Fall in den Blick kommen. Da so gut wie alle daran glauben, lässt sich dieser Mythos recht leicht weiterspinnen. Es muss wohl noch viel geschehen, ehe er durchschaut wird.

Im alten China gab es jemanden, der wusste, was wirklich vor sich geht:

Wer in sich das Begehren trägt,

die Schöpfung in die Hand zu nehmen,

um ihr die endgültige Form zu geben,

dem wird, so weiß ich, das Werk nicht gelingen.

Die Urschöpfung ist des Urgeistes eigenes Gefäß.

Man kann sie nicht vollenden wollen,

man kann nicht nach ihr greifen.

Wer sie vollenden will, zerstört sie.

Wer nach ihr greift, verliert sie.

LAOTSE, TAO TE KING, VERS 274

Der moderne Geist besteht allerdings aus dem Begehren, »die Schöpfung in die (eigene) Hand zu nehmen«. Er sieht sich selbst als den Schöpfer. Auch Goethes Geschichte vom Zauberlehrling erzählt davon und zeigt die Hybris und das Verderben, die darin liegen. Die Weisheit der Verse des Laotse wäre der Tod dieses Geistes und damit zugleich der Zusammenbruch der geistigen Welt der Moderne wie auch all der Einrichtungen, in denen sich dieser Geist manifestiert hat – mit Oswald Spengler: »Der Untergang des Abendlandes«. Deshalb – und nicht nur, weil die schmutzigen Geschäfte von Politik, Militär und Big Business das Licht scheuen und die Medien damit verbandelt sind – werden alle kritischen Fragen abgekanzelt und die Fragesteller in die – am besten rechte – Verschwörerecke gestellt.

Man muss allerdings kein Anhänger von Spengler sein, um zu sehen, dass jeder Zivilisation auch ein Todestrieb innewohnt. Alles Gewordene strebt seinem Untergang zu, und alles Geschaffene hat nie gelebt, sodass es zwar nicht stirbt, aber untergeht und von der Natur wieder vereinnahmt wird – und die Idee, den Tod auszuschalten, ist in sich selbst bereits tot. Dazu mehr im nächsten Kapitel.

Daher wird der Mythos der perfekten Kontrolle des Lebens jetzt intensiviert, es müssen jetzt alle verfügbaren Kräfte darauf ausgerichtet werden, dass man gegen die nächste Pandemie gewappnet ist – und nicht nur gegen die nächste Pandemie, sondern gegen die Wechselfälle und Zumutungen des Lebens insgesamt, am Ende auch gegen den Tod.

Die Erkenntnis, dass das Leben seine eigenen Wege geht und vom Menschen nie kontrolliert werden kann, wäre der Zusammenbruch des modernen Weltbildes. Dies muss um jeden Preis verhindert werden. Der »Great Reset«, den Klaus Schwab, der sehr einflussreiche Gründer des Weltwirtschaftsforums, als Antwort auf die Corona-Krise verkündete, ist der Versuch, die Kontrolle des Lebens total zu machen.5 Er formuliert damit nur etwas, was die führenden Technologiekonzerne schon seit Langem anstreben und mit ihren Produkten praktisch umzusetzen versuchen.

Ich stelle damit nicht die möglicherweise guten Absichten von Klaus Schwab in Abrede – er ist einfach eine perfekte Verkörperung des modernen Denkens und ein hervorragender Macher und deshalb auch so erfolgreich. Die der Gründung des WEF zugrunde liegende Erkenntnis, dass das globale Ökosystem am Rande des Zusammenbruchs steht, ist ja nicht falsch, und die Idee, dass man, wenn sich daran etwas ändern sollte, die Reichen und Mächtigen ins Boot holen und sie davon überzeugen muss, dass es nicht weitergehen kann wie bisher, hat etwas Geniales. Schwab hat die Bedeutung der Macht erkannt und versucht, sie sich zum Freund und damit zunutze zu machen. Zugleich, und das ist der Pferdefuß, unterschätzt er die Macht, indem er übersieht, dass man sich ihr, ihren Interessen und ihren Regeln, unterwerfen muss, wenn man die Welt – die Gefühle und emotionalen Reaktionen der Menschen, ihr Denken und Handeln, auch die Gefühle und das Handeln von Politikern, das Handeln von Regierungen und das Geflecht mächtiger, sich teils ausschließender Interessen – mithilfe der Mächtigen und ihrer Strategien verändern will.

Zu den Regeln der Macht gehört es zum Beispiel, dass man lügen und betrügen und bestechen und sich bestechen lassen muss6, und dass man bereit ist, seine Gegner kaltzustellen. Anders kann man in der Welt der Macht, zumindest ganz oben, nichts werden und nicht überleben. Allein um dorthin zu kommen, sind diese Dinge schon notwendig. Und ganz oben ist jeder menschliche Skrupel gefährlich. Kurz: Wer die Welt verändern will, braucht Macht, und wer sich in der Welt der Macht bewegt und Macht anwendet, kommt nicht umhin, sich auf den ganzen Dreck einzulassen, den er beseitigen will. Mehr noch: Er muss mindestens genauso dreckig und dann noch ein bisschen raffinierter sein wie diejenigen, die sich ihm und seiner Vision in den Weg stellen.

Was Klaus Schwab mit dem Weltwirtschaftsforum begonnen hat, ist der Versuch, die Welt, die wir kennen, grundlegend neu und anders zu gestalten. Dazu muss alles, angefangen bei unserem Denken und Fühlen, dekonstruiert und dann wieder neu konstruiert werden. Mit anderen Worten: Der alte Mensch muss verschwinden und ein neuer muss geschaffen werden. Auch daran ist etwas Wahres, wir können nicht so weitermachen wie bisher, und dazu müssen wir eine ganz neue Sicht auf uns selbst und die Welt entwickeln, ein neues Bewusstsein. Die Menschen, die dies umsetzen sollen und wollen, sind allerdings genau diejenigen, die im herrschenden Bewusstsein nicht nur groß geworden und zu Hause sind – sie sind vielmehr genau deshalb, weil sie dieses Bewusstsein perfekt verkörpern, reich und mächtig geworden und profitieren auch weiterhin davon. Die Welt soll von denen und auch mit den Mitteln gerettet werden, die sie an den Abgrund geführt haben.

Die »Great Transformation« ist alles andere als eine Transformation, es ist die Fortsetzung und Vertiefung des Versuchs, die Natur so weit wie möglich auszuschalten, indem man das natürliche Leben in ein künstliches transformiert, das nach wie vor den Gesetzen des Profits, des ungebremsten Wachstums und des Konsums gehorcht. Die Menschheit soll nicht aufwachen, sondern weiter im Tiefschlaf oder im Brot-und-Spiele-Modus gehalten werden und den »Young Global Leaders«7 einfach blind folgen. Um dies durchzusetzen, geht die Macht, gehen vor allem die öffentlichen Meinungsmacher, die alle zutiefst an den neuen Mythos, an die neue Religion, glauben, nun dazu über, möglichst alle Gegenstimmen aus dem Verkehr zu ziehen.

Die Zeit der Aufklärung scheint vorbei zu sein. Selber zu denken, wie es die Philosophen der Aufklärung forderten, ist anstößig geworden, wenn man sehr laut denkt und ein wichtiges Amt oder einen Beruf hat, der öffentlich kontrolliert wird, sogar gefährlich. Ärzte und andere Fachleute, die ihre fachliche Meinung öffentlich kundtun oder praktisch danach handeln, werden, soweit sie anderer Ansicht sind als das, was auf der Autobahn der öffentlichen Meinung (im »Mainstream«) als richtig gilt, dem Zeitgeist entspricht oder den Regierungen genehm ist, diffamiert, als »Leugner« (religiös gesprochen: Ketzer und Häretiker) an den Pranger gestellt, strafrechtlich verfolgt und laufen Gefahr, ihre Approbation zu verlieren oder keine Forschungsgelder mehr zu bekommen; einige Ärztinnen wurden sogar ins Gefängnis gesteckt, weil sie falsche Atteste ausgestellt haben sollen. Richter, die »falsche« Urteile fällen, erleben Hausdurchsuchungen mit anschließenden Strafverfahren; »Querdenker«, einst eine Ehrenbezeichnung für Menschen, die sich ein unabhängiges Denken bewahrt haben, ist zum Synonym für »Staatsfeind« geworden; der Initiator der »Querdenker-Demonstrationen«, Michael Ballweg, sitzt, weil er Spendengelder für persönliche Zwecke verwendet haben soll, seit einem Jahr ohne Prozess in Stuttgart-Stammheim, wo einst die Spitzen der »Rote Armee Fraktion« einsaßen, in Untersuchungshaft. Nachdem die Anklage den Vorwurf des Betrugs fallen lassen musste, wurde ein neuer Haftbefehl wegen »versuchten Betrugs« ausgestellt und die U-Haft verlängert. Dass hier ein Exempel dafür statuiert wird, was einem blüht, der sich bei Corona dem Staat in den Weg stellt, gilt ganz unabhängig davon, ob an den Vorwürfen etwas dran ist. Freien Journalisten, die im Internet »Falsches« berichten, werden Konten gesperrt oder sie/ihre Familien werden mit willkürlichen polizeilichen Maßnahmen traktiert – der Journalist Boris Reitschuster, der das meistgelesene Portal betreibt, das sich gegen die Corona-Politik und gegen die gesamte »woke« Ideologie wendet, wurde zur Fahndung ausgeschrieben, weil er etwas Falsches über einen WDR-Mitarbeiter veröffentlicht haben soll; die Zensur, bis vor drei Jahren noch ein Erkennungsmerkmal autoritärer Regime, gehört inzwischen wieder zum Alltag der westlichen Demokratien; was »die Wahrheit« ist, stellen jetzt von der Regierung gesponserte »Faktenchecker«, die Kontrolleure bei Twitter, Facebook & Co (die, wie die »Twitter Files« inzwischen belegen, ihre Anweisungen von den Geheimdiensten und anderen Regierungsstellen der USA empfangen) und die Journalisten der »Leitmedien« fest.

Selbst Universitäten sind nicht mehr Orte unvoreingenommener Forschung, sondern verlangen von ihren Wissenschaftlern, dass sie bestimmten Werten folgen, und in der Wissenschaft ist nicht mehr der Zweifel das Grundprinzip, sondern der Glaube an Theorien und Meinungen, die als Wahrheiten dargestellt werden. Es gibt wieder Instanzen und deren Sprecher, die wissen, was »die Wahrheit« ist, und vorgeben, was andere zu glauben und zu tun haben. Es geht um den richtigen Glauben, die richtigen Werte und ein tugendhaftes Leben im Sinne dieser Werte. Wir leben wieder im Zeitalter der Religion.

Ich stimme nicht in den Chor derer ein, die jetzt zum Kampf gegen diese Entwicklungen aufrufen. Mit dem Kampf ist es wie mit dem Krieg: Je tiefer man sich hineinziehen lässt, umso größer wird der Schaden. Nicht zuletzt werden die Kämpfer mit der Zeit einander gleich – wenn sie es nicht schon von Anfang an sind, auch wenn sie für scheinbar gegensätzliche Ziele kämpfen. Dies scheint mir vollkommen zwecklos, solange man nicht den Geist sieht, der sich in diesen Entwicklungen offenbart, den Geist unserer Zeit, der unser aller Geist ist. So verbrecherisch es sein mag, Menschen ohne wirkliche Not aus dem öffentlichen Leben auszuschließen oder ihnen die Ausübung ihres Berufes zu verbieten, wenn sie sich nicht ein vollkommen neues und ungeprüftes Medikament spritzen lassen, dessen Wirkung man so gut wie nicht kennt, zu behaupten, es würde sie schützen und habe keine Nebenwirkungen, obwohl man beides nicht wusste, und früh aufkommende Hinweise auf eine potenzielle Gefährlichkeit nicht nur zu ignorieren, sondern sogar zu unterdrücken: Fast alle haben mitgemacht oder es mit sich machen lassen. Einige sicher notgedrungen, die meisten sind jedoch blind ihrer Angst und einem Heilsversprechen gefolgt, das von vorne herein eindeutig religiöse Züge hatte. Dafür ist jeder selbst verantwortlich, auch für die Folgen.

Die Corona-Impfung war und ist nichts anderes als ein globaler Menschenversuch, um ein neues, noch nie da gewesenes Produkt, eine bahnbrechende Erfindung – und zwar eine, über deren Wirkungen man nichts Genaueres wusste und über die man immer noch recht wenig weiß – zu testen und zu verkaufen, dem viele ähnliche Produkte folgen werden, wenn die Menschen nicht aufwachen. Sogar die Kinder bis zum Säugling sind diesem Versuch geopfert worden, ohne dass es dazu irgendeine medizinische Notwendigkeit gegeben hätte.

Zugleich hat niemand diesen Versuch geplant und planmäßig durchgeführt, auch wenn es dazu mehrere Planspiele gab. Wenn etwa die britische Regierung, wie der ehemalige stellvertretende Gesundheitsminister James Bethell laut einem Bericht der »Welt« vom 2. März 2023 erzählt hat, sogar erwog, alle Hauskatzen zu töten, dann zeigt das eine Kopflosigkeit, die eher von Panik als von kühler Plandurchführung zeugt. Diese Panik ist ein Kennzeichen der gesamten Corona-Politik. Der »Macher« bei dieser Politik war und ist der Kontrollgeist, die Zwangsneurose des modernen Bewusstseins. Alle menschlichen Macher und ihre Propagandisten in den Medien sind Sklaven dieser Zwangsneurose, und sie nehmen – wie jeder Neurotiker – andere für ihre eigenen Neurosen, ihre eigene zwanghafte Angst und Kontrollwut, in Mithaftung.

Dahinter steckt die pure Verzweiflung, die abgrundtiefe Angst vor dem, was geschehen würde oder könnte, wenn uns die Kontrolle entgleitet – ich schreibe »uns«, nicht »denen da oben«, denn diese Angst haben fast alle. »Die da oben«, die Politiker, stehen jedoch, anders als Otto Normalbürger, in der Verantwortung, deshalb sind sie noch mehr von Angst getrieben, denn wenn sie etwas falsch machen, wären sie ja schuld. Die Angst und auch ihre Verzweiflung sind ihnen aber nicht bewusst, die Maschine, deren Rädchen sie sind, treibt sie ständig an. Mit Maschine meine ich nicht nur die äußeren Zwänge, sondern ebenso – eigentlich mehr noch – ihre inneren Zwänge. Denn nur aufgrund dieser inneren Zwänge liefern sie sich, ihr gesamtes Leben, diesen äußeren Zwängen aus. Niemand muss Minister werden und nachts bis 4 Uhr in Verhandlungen sitzen oder ständig um die Welt fliegen, es sei denn, er oder sie will es, es sei denn, er folgt, um mit Max Weber zu sprechen, einem inneren Dämon, der ihn gnadenlos antreibt.

Das betrifft nicht nur Corona, es betrifft alle Themen, in denen sich die moderne Religion, der Krieg gegen die Natur, äußert. Tief im Innern weiß jeder, dass sich dieser Krieg nicht gewinnen lässt; dass man sein Geschlecht nicht ändern kann; dass man dem Klima nicht befehlen kann, wie warm, kalt, feucht oder trocken es wann und wo zu sein hat; dass Männer und Frauen nicht gleich sind, und Schwarze und Weiße auch nicht; dass sich Krankheit und Tod nicht verhindern lassen. Tief im Innern weiß jeder, dass der Versuch, sich die Natur zu unterwerfen, ein ganz und gar ohnmächtiges Unterfangen ist und wir gegen Mutter Natur kleine Würmchen sind. Je mehr wir uns von der Natur und dem Geist, der in ihr wirkt, entfernen, umso tiefer werden unsere innere Not und Einsamkeit, und umso mehr schmerzt es, wenn jemand an diese Wunden rührt. Dann fährt man bei der kleinsten Berührung, bei einem ganz unschuldigen Wort, das die Wunde streift und als »falsch« und »verletzend« empfunden wird, aus der Haut, als hätte einen die Tarantel gestochen. All die Shitstorms und Empörungswellen sind nichts als ein Ausdruck der tiefsten, aber nicht gesehenen, nicht wahrgenommenen Verzweiflung darüber, dass all die modernen Projekte nichtig sind, dass unsere »Autonomie« eine Chimäre und der moderne, »selbstbestimmte« Mensch das einsamste Wesen ist, das je auf Erden existiert hat. Die Heilung würde damit beginnen, sich all dies einzugestehen.

Derselbe Kontrollgeist und dieselbe Verzweiflung stecken auch in den Köpfen derjenigen, die jetzt eine juristische, moralische und politische Aufarbeitung der Corona-Politik und der Verwüstungen fordern, die sie angerichtet hat. Ich sage damit nicht, dass wirkliche Verbrechen – die Auswertung und Veröffentlichung der Pfizer-Unterlagen in den USA legen nahe, dass es solche gab8 – nicht bestraft werden sollen. Die Justiz hat hier noch viel Arbeit vor sich, wobei sie aber auch, zumindest in Deutschland, ihr eigenes Versagen, ihre Komplizenschaft mit der Politik, eingestehen müsste, was eher unwahrscheinlich ist. Es wäre sicher wünschenswert und könnte gesellschaftlich einen gewissen Frieden stiften, wenn dies in einer ähnlichen Weise geschehen könnte, wie es in Südafrika bei der Aufarbeitung der Apartheit der Fall war – also mehr oder weniger nur als öffentliche Aufbereitung der Dinge, die geschehen sind, ohne den Geist von Rache und Strafe.

In Südafrika hatte dies eine kulturelle Grundlage, nämlich den Geist des »Ubuntu«, nach dem auch ein Mörder Teil der menschlichen Gemeinschaft ist und bleibt und ihm damit Würde zugesprochen wird. Dieser Geist ist der christlich-abendländische Kultur gänzlich fremd. Ich sehe hierzulande niemanden, der dazu die innere Autorität und Kraft hätte, dazu ist unsere gesamte Kultur viel zu moralgetränkt und damit (wie alle Moral) zu selbstgerecht, und zwar auf beiden Seiten. Das Ergebnis wäre wahrscheinlich eine Umkehrung des Prangers. Der Kontrollgeist würde damit ebenso wenig vertrieben, wie der Faschismus durch die Nürnberger Prozesse ausgerottet wurde. Er würde sogar Auftrieb erhalten und sich, wie der faschistische Geist es heute tut, in anderer Gestalt und bei anderen Themen wieder ausbreiten.

Im Zuge der Corona-Maßnahmen wurde auch noch etwas anderes getestet: die Bereitschaft der Menschen, sich als Versuchskaninchen benutzen zu lassen, und die politischen und medialen Strategien, die dies bewirken können – auch dies ganz ungeplant, es war fast alles »trial and error«. Wenn ich oben von einem totalen Versagen der Impfungen gesprochen habe, so ist dies in einem Sinne nicht richtig: Es wurde und wird immer noch an sie geglaubt, und damit hat der Menschenversuch in gewisser Weise genau das erreicht, was er erreichen sollte: den Durchbruch in eine neue Dimension der Manipulation des Menschen und seiner innersten Natur. Die Tatsache, dass alle dabei mitgemacht haben, ist noch viel erschreckender als alles, was »von oben« manipuliert, erzwungen oder einfach nur falsch gemacht wurde. Die Geschichte wird erst aufhören, wenn wir beginnen, unserer Angst ins Auge zu schauen, und zwar jeder für sich.

In der Corona-Pandemie wurde in den Medien und von der Politik wieder so etwas wie ein »gesunder Volkskörper« geschaffen. Alle, die sich der herrschenden Interpretation der Pandemie nicht angeschlossen haben und sich nicht haben impfen lassen, wurden als Schädlinge an diesem Volkskörper und seiner Gesundheit behandelt – im Grunde galten (und gelten) sie, genau wie das Corona-Virus selbst, als Bazillen, Bakterien, Viren, die man isolieren, abwehren und – vorerst nur sozial und kulturell – »töten« muss. Es war sogar von einem Blinddarm die Rede, der aus diesem ominösen Volkskörper entfernt werden müsste.

Der Soziologe Harald Welzer hat diesen Mechanismus der Ausgrenzung und schrittweisen Verunmenschlichung glänzend für die Zeit des Nationalsozialismus analysiert9, wobei er betont, dass dies ein schleichender Prozess ist, der zunächst recht harmlos beginnt und sich mit der Zeit dann zu immer härteren Maßnahmen steigert. »Die Gesundheit des Volkes«, schreibt Welzer über das propagandistische Vorgehen im Nationalsozialismus, wurde »gegenüber dem Geschick des Einzelnen privilegiert.« Aus der Idee eines gesunden Volkskörpers leitete man »das Recht ab, dem übergeordneten Interesse des Volkes die Interessen der Einzelmenschen (…) unterzuordnen« (S. 33). »Jeder Versuch, eine andere politische Auffassung durchzusetzen oder auch nur aufrechtzuerhalten, wird als Krankheitserscheinung (…) ausgemerzt« (S. 15). Die Täter »haben sich selbst als moralisch handelnde Personen angesehen«. Was anfangs (1933) noch undenkbar erschien, wird im Laufe der Zeit »zunehmend für normal und akzeptabel gehalten«, bis sich schließlich »das Tötungsverbot in ein Tötungsgebot verwandelt« (S. 16).

So weit ist es bei Corona nicht gekommen, aber wer sich am Arbeitsplatz, im Verein, sogar im Freundeskreis und in der Familie oder als Prominenter in der Öffentlichkeit als Ungeimpfter outete oder geoutet wurde und dem »gesunden Volksempfinden« öffentlich widersprach, wird sich und sein Erleben während der Pandemie in diesen Beschreibungen zumindest teilweise wiederfinden. Die anderen werden sich keiner Schuld bewusst sein und den Vergleich empört zurückweisen, und zwar mit gutem Gewissen, denn die meisten von ihnen haben »nur« das getan, was alle für das Richtige hielten. Dafür haben vor allem die großen Medien gesorgt, und zwar nicht so »primitive« wie die Bildzeitung (die war im Gegenteil recht kritisch, bis ihr Chefredakteur Julian Reichelt entlassen wurde), sondern die »seriösen« Printmedien von rechts bis links wie auch alle Funk- und Fernsehanstalten. Wer sich nicht im Internet und bei den »Querdenkern« informierte, kannte und kennt auch heute noch nichts anderes als die offizielle Version.

Beim Ukraine-Krieg und beim Thema Klimawandel ist es dasselbe – wer die Narrative des Mainstream auch nur teilweise infrage stellt, wird als »Putin-Propagandist« oder »Klimaleugner« sozial isoliert und medial und politisch kaltgestellt. Dagegen helfen weder Gesetze noch politischer Kampf, auch nicht intellektuelle Einsicht. Für Letzteres ist Welzer selbst das beste Beispiel, denn wie viele andere einst kritische Intellektuelle hat er sich beim Thema Corona lange Zeit auf die Seite derer gestellt, die jede Maßnahmenkritik verurteilt und die Ausgrenzung der Kritiker und »Impfverweigerer« begrüßt haben. Ganz wohl scheint er sich damit aber zumindest im Nachhinein nicht zu fühlen, denn schließlich hat er – zusammen mit Richard David Precht, der ebenfalls bei Corona lange auf Seiten des Mainstream stand – mit »Die vierte Gewalt« ein Buch geschrieben, in dem die beiden versuchen, sich wieder vom Einheitsbrei der Medien zu distanzieren.10 Seitdem bläst den einstigen Medienlieblingen der Wind ins Gesicht.

Gegen die Versuchung, sich dem medialen Mainstream anzudienen oder ihm auf den Leim zu gehen, hilft nur ein Bewusstsein, das von innen her immunisiert ist, ein gesundes geistiges Immunsystem. Anders ausgedrückt: eine innere Heimat, ein innerer Ort, an dem man zu Hause ist, sodass einen die äußeren Erschütterungen und Manipulationen zwar treffen, aber nicht aus der Mitte bringen, wo man kein Spielball von wem oder was auch immer ist. Daher geht es in diesem Buch um etwas anderes als um Widerstand: um die Geschichte hinter der Geschichte, um das moderne Bewusstsein, das all dies hervorbringt und in dem wir alle mehr oder weniger zu Hause sind.

All die Machtspiele wären nicht möglich oder zumindest außerordentlich schwer umzusetzen, wenn die Menschen nicht so viel Angst hätten. Und sie hätten nicht so viel Angst, wenn sie sich vom Leben bewegen lassen würden, anstatt sich an all den Dingen festzuhalten, die die Moderne ihnen verspricht. Dann könnten sie auch sehen, dass diese Versprechungen das Locken mit Heilserwartungen sind, die nie erfüllt werden. Sie sind, wie Marx es schon für die alte Religion formuliert hat, »Opium fürs Volk«. Wir leben immer noch im Zeitalter der Religion – nur die Priester und die Orte der Zuflucht haben gewechselt.

Der Tod des alten Gottes

Wie kann das sein und welche Religion soll das sein? Erleben wir nicht seit einigen hundert Jahren die zunehmende Erosion der Religion, die in den letzten 50 Jahren solch ein Tempo angenommen hat, dass kaum noch jemand sonntags zur Kirche geht, es immer weniger Priester gibt, die Kirchenaustritte rasant zunehmen, Klöster leer stehen oder zu Hotels oder Seminarzentren mit Wellnessbetrieb umgebaut werden und viele Kirchen als Eventlocations dienen müssen, um nicht ganz nutzlos rumzustehen? Geschweige denn, dass die Menschen noch an das glauben, was ihnen ein Priester, ein Bischof oder selbst der Papst erzählt und ihr alltägliches Leben danach ausrichten.

An der Oberfläche sieht es so aus, als ob die Zeit der Religion – ich bleibe hier beim Christentum, das für die westliche Hemisphäre konstitutiv ist – unaufhaltsam und unwiderruflich vorbei oder zumindest im Verschwinden begriffen sei. Niemand hat dies so klar erkannt und so präzise ausgedrückt wie Friedrich Nietzsche: »Gott ist tot.« Anders als vielfach angenommen handelt es sich bei dieser Aussage nicht um die persönliche Meinung eines Philosophen, der glaubt, mit philosophischen oder theologischen Argumenten die Existenz Gottes widerlegt zu haben und ihn so aus der Welt schaffen zu können. Nietzsche bringt mit diesen drei Worten vielmehr einen langen historischen Prozess auf den Punkt: die Tatsache, dass Gott den Menschen nichts mehr zu sagen hat, dass er im tatsächlichen Leben bedeutungslos geworden ist, dass das, was früher Gott hieß, im Leben der Menschen in Europa schlicht und einfach nicht mehr existiert.

Es ist eine Erkenntnis, die ihn total erschreckt: »Was haben wir getan, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten?« »Wir haben ihn getötet! – ihr und ich! Wir Alle sind seine Mörder!« Als Nietzsche dies vor 170 Jahren (!) schrieb – es war um 1850 herum –, waren die Kirchen noch voll, die Klöster mächtige und angesehene Institutionen, und von der Eroberung des Weltraums, der damals noch der »Himmel« war, träumten noch nicht einmal die Wissenschaftler. Er wusste wohl, dass es noch lange dauern würde, bis die Menschen es auch nur ansatzweise begreifen würden, denn er fügte hinzu: »Dieses ungeheure Ereignis ist noch unterwegs.«11

Was Nietzsche beschreibt, ist das (vorläufige) Resultat der Aufklärung. Der Mensch hat sich und seine Vernunft an die Stelle Gottes gesetzt und ihn mithilfe der Wissenschaft abgeschafft (»getötet«). In dem Moment, wo man sich »seinen« Gott frei wählen kann, ist er nicht mehr Gott, ist Gott tot. Denn Gott war eben das, was man nicht wählen kann, was a priori über einem steht und dem man ohne jede Freiheit unterworfen ist.12 Und Gott war auch das Unbegreifliche, Unfassbare, das Mysterium schlechthin. Jetzt, im Zeitalter der Wissenschaft, soll und darf es jedoch kein Mysterium, nichts Unbegreifliches mehr geben. Alles muss prinzipiell erklärbar sein; wenn es das noch nicht ist, muss man mehr forschen – bis auch das letzte Geheimnis keines mehr ist. Das ist das Versprechen und der innere Antrieb der Wissenschaft.

Nietzsche sah auch die Folgen: »Ist nicht die Größe dieser Tat zu groß für uns? Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen?« Die Menschen, denen Nietzsches Bote, »Der tolle Mensch«, diese Botschaft verkündete, schauten betreten zu Boden – sie verstanden nichts und wollten auch nichts verstehen. »Ein Lüstlein für den Tag und ein Lüstlein für die Nacht«, danach stand ihnen der Sinn. Ist es heute anders?

Die Welt ist, wie es Max Weber schon vor hundert Jahren sehr schön ausgedrückt hat, »entzaubert«, es gibt nur noch die kalten Gesetze der Physik und der Chemie. Wo einst der Himmel war, gähnt heute die Leere des Weltalls, Leben gilt als eine Kombination chemischer Elemente, deren Zusammensetzung man noch nicht ganz kennt, Gefühle sind chemisch induzierte Vorgänge im Gehirn, die Seele ist ein altertümliches Hirngespinst und mit dem Tod ist alles zu Ende. Der Bedeutungsverlust der christlichen Religion und ihrer Institutionen wie ihrer tatsächlichen Bedeutung im Alltag der Menschen ist die logische Folge dieses welthistorischen Prozesses.

Der neue Gott und seine Religion

Wie kann man da sagen, wir lebten wieder im Zeitalter der Religion? Ich meine damit nicht den Import fremder Religionen. Dass der Islam sich in Europa verbreitet, ist allein auf die Migration zurückzuführen, und früher oder später wird er das gleiche Schicksal erleiden wie das Christentum, und die als »neue Spiritualität« bezeichneten Anleihen beim Buddhismus und anderen fernöstlichen spirituellen Lehren sind quantitativ kaum bedeutsam und spirituell oft oberflächlich und christlich gefärbt. Ich meine überhaupt keine Religion im klassischen Sinne, sondern deren scheinbares Gegenteil: Die neue Religion heißt »Wissenschaft« oder »Humanismus«, ihr Gott ist das Ego. Ich bin, was ICH sein will – und wenn ich es noch nicht bin, muss ich es werden.