Im Sommerhaus - Leena Lander - E-Book

Im Sommerhaus E-Book

Leena Lander

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Beschreibung

Finnland, kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs: Auf einem Schiff wird halb erfroren und fast verhungert ein unbekanntes Mädchen gefunden und in ein Heim gebracht. Das Mädchen spricht nicht und ist vollkommen verängstigt. Man gibt ihr den Namen Hanna Aalto. Nach einer Weile fasst sie Zutrauen zu dem Theologen Dr. Bergman und freundet sich mit dessen Tochter Lys an. Doch die Idylle trügt ...

Jahrzehnte später versucht Lys, das Schicksal ihrer Jugendfreundin aufzuklären- und stößt dabei nicht nur auf ein dunkles Kapitel in der finnischen Geschichte, sondern auch auf ein düsteres Geheimnis in ihrer Familie.

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Finnland, kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs: Auf einem Schiff wird halb erfroren und fast verhungert ein unbekanntes Mädchen gefunden und in ein Heim gebracht. Das Mädchen spricht nicht und ist vollkommen verängstigt. Man gibt ihr den Namen Hanna Aalto. Nach einer Weile fasst sie Zutrauen zu dem Theologen Dr. Bergman und freundet sich mit dessen Tochter Lys an. Doch die Idylle trügt. Es kommt zu Spannungen, die schließlich in einer Katastrophe gipfeln.

Jahrzehnte später versucht Lys, das Schicksal ihrer Jugendfreundin aufzuklären, und stößt dabei nicht nur auf ein dunkles Kapitel in der finnischen Geschichte, sondern auch auf ein düsteres Geheimnis in ihrer Familie.

Leena Lander, geboren 1955, ist eine der international bekanntesten und erfolgreichsten Schriftstellerinnen der finnischen Gegenwartsliteratur. Ihre Bücher wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt und vielfach mit Preisen ausgezeichnet. Die Verfilmungen ihrer Romane »Die Insel der schwarzen Schmetterlinge« und »Die Unbeugsame« waren in Finnland große Erfolge . Leena Lander lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Hannu Raittila, im Südwesten von Finnland in der Nähe von Turku.

LEENA LANDER

Im Sommerhaus

Roman

Aus dem Finnischen

und mit einem Nachwort

von Angela Plöger

Die finnische Originalausgabe erschien 1997 unter dem Titel

Iloisen kotiinpaluun asuinsjat bei Werner Söderström Ltd. (WSOY), Helsinki.

1. Auflage

eBook-Ausgabe Oktober 2014

Copyright © 1997 by Leena Lander

Published by arrangement with Werner Söderström Ltd. (WSOY)

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 1999 by btb Verlag

in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München

Umschlaggestaltung: semper smile, München

Umschlagmotiv: © plainpicture / Gallery Stock; © Shutterstock/Ysign

MI · Herstellung: sc

ISBN 978-3-641-19786-5

www.btb-verlag.de

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»Man glaubte, dass die ganze Natur voll sei von diesen Geistern, seien es gute, seien es böse, dass sie in der Luft, über der Erde und auch unter der Erde vorhanden wären. Es gab weder See, Insel, Halbinsel noch Bucht, weder Wald, Dickicht, Sumpf, Heide, Schwende noch Tal, weder Hügel, Berg noch Anhöhe, weder Quelle, Bach, Fluss noch Stromschnelle, weder Baum, Gras noch Blume, weder einen Menschen noch sonst ein lebendiges Wesen, das nicht seinen besonderen Schutzgeist gehabt hätte. Wasser und Eisen, Feuer, Wind und Frost, ja sogar solche Wesenheiten wie Schlaf und Tod hatten ihren ureigensten Schutzgeist.«

Elias Lönnrot,

Alte Zauberlieder des finnischen Volkes, 1880.

I

Was weiß die Nacht?

Das fragen die schwarzen Dohlen der Küstenstadt, die alles hören und weitererzählen müssen.

Was weiß die Nacht von dem Mädchen, das vom Meer her erscheint, ohne Namen, ohne Sprache, ohne Vergangenheit, und das acht Jahre später ebenso spurlos wieder verschwindet?

Dass sie sich in einen Schwan verwandelt hat und mit ihren weißflügligen Schwestern davongeflogen ist, weit über die Meere.

Das jedenfalls sagt die arme Lys Bergman, bevor das finstere Lied der Nacht sich in ihr einnistet und ihre Zunge lähmt.

Sie sagt, dass sie und Hanna keine kleinen Geheimnisse nach Art der Mädchen gehabt hätten, die der Herr Wachtmeister wissen müsste. Dass Hanna keinen Jungen oder Mann geliebt habe in der Weise, wie ein junges Mädchen lieben sollte, und auch nicht in der Weise, wie ein junges Mädchen nicht lieben sollte.

Sie sagt, der Schwan und Hanna seien eins.

Sie sagt, der stärkste aller Götter habe die Winde zum Herold seines Wortes gemacht, die Flammen des Feuers zu seinen Dienern, so wie Er das Dunkel macht, so wie Er die Nacht macht.

Sie sagt, dass kein anderer Vogel so hoch hinauf fliege wie der Singschwan und dass er bei Windstärke vier nach der Beaufortskala leicht eine Geschwindigkeit von fünfzig Knoten erreiche.

Von da an fragt man sie nicht mehr nach ihrer Freundin Hanna, die aus dem Nichts kam und im Nichts verschwand.

Der Friedhofswärter Olavi Harjula erinnert sich oft an den achten Friedensfrühling, als Hanna Aalto verschwand und Doktor Bergman dem Archäologischen Komitee mitteilte, dass er auf der Insel eine Felsplatte mit roten primitiven Darstellungen gefunden habe. An seinem Arbeitsplatz, den lange Reihen von Steinen prägen und wo der Tod allgegenwärtig ist, schweifen seine Gedanken unweigerlich zurück zu den Landschaften seiner Jugend, die Jahrzehnte zurückliegt, und zu dem Stein, der schließlich eine ganze Familie zerstören und zugleich auch dem Leben des jungen Olavi Harjula die Richtung vorgeben sollte.

Der Doktor taufte den Fund »Stein des Schiffbrüchigen« und dankte der Fügung, die ihn um einer großen Sache willen aus der afrikanischen Sonne auf die traurigen Eisfelder des Nordlandes gesandt hatte: Vielleicht war es gerade deshalb geschehen, damit er dem vom Krieg zerrissenen Volk eine wichtige Botschaft aus ferner Vergangenheit überbrachte. (Später stellte sich allerdings heraus, dass die Fügung in Gestalt des Vorstands der Finnischen Missionsgesellschaft daherkam und schwerwiegende Gründe hatte, den Doktor der Theologie Mikael Bergman aus der Niederlassung in Owamboland zu versetzen.)

Die Mitglieder der Missionsgesellschaft fanden, der Doktor solle sich lieber weiterhin so hingebungsvoll für die Sache der Kriegskinder einsetzen, die die Schweden sich angeeignet hatten und die man nun nach Finnland heimholen wollte, und begriffen nicht recht, was an diesem Fund so aufregend war, zumal er dem Interesse des Geistlichen, das Wort Gottes zu verkünden, praktisch ein Ende setzte.

Das Museumsamt war nicht in der Lage, etwas über den Wert des Steines zu sagen, denn niemand hatte genügend Sachkenntnis, um die Felsmalereien einordnen zu können.

Die einzige Nachricht von einer Felsmalerei vor Doktor Bergmans Fund stammte aus dem Jahre 1911. Der damalige Fundort war ein Uferfelsen in der Nähe der Künstlervilla Hvitträsk etwa dreißig Kilometer von Helsinki gewesen. Das Archäologische Komitee war von einer Person namens Jean Sibelius, von Beruf Komponist, darauf aufmerksam gemacht worden. Diese Kontaktaufnahme wurde auf einem kleinen Zettel festgehalten, der auch ins Archiv kam. Nachdem die Nachricht in dieser Weise sachkundig an die richtige Stelle übermittelt worden war, vergaß man sie. Die Zeit war noch nicht reif für den Fund.

Dieses Wissen bestärkte Doktor Bergman in seiner Meinung, dass es eines außergewöhnlichen Individuums bedürfe, einer Persönlichkeit mit höchst ungewöhnlicher und starker Intuition, um etwas zu sehen, was die anderen nicht sahen, und hätten sie es auch gleichsam seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten vor Augen gehabt.

Natürlich erregte es Aufmerksamkeit und Neugier, dass der Doktor so eifrig das Gelände der Insel durchstreifte. Zumeist trug er dabei einen hellen Sommeranzug und einen leicht dandyhaften Hut mit Krempe – was seiner Eleganz keinen Abbruch tat –, las Steine auf, machte sich Notizen oder starrte nur nachdenklich in die Ferne. Und zuletzt ließen ihn die abwechselnden Deutungen nicht mehr los, trieb ihn die Unruhe, die ihn keinen Schlaf finden ließ, auch zu nächtlicher Zeit um. Dann zeugte nur das unstete Schwanken des Lichtkegels seiner Taschenlampe von seiner Wanderung tief in den Wald hinein.

Auf der etwa einsdreißig hohen und sechzig Zentimeter breiten Steinplatte erkannte der Doktor zumindest einen Schwan, ein Boot und eine Teufelsgestalt mit Phallus. Die übrigen Zeichnungen waren verschwommen. Er deutete sie als Sonnenzeichen, als Genitalbilder, die mit einem Fruchtbarkeitskult zusammenhingen, und – mit gewissem Vorbehalt – als Darstellungen von Elchen.

Wenn man davon ausging, dass der Stein an seiner ursprünglichen Stelle stand, konnte es nach Bergmans Ansicht ein Kultplatz gewesen sein. In Europa, wo die Existenz von Felsmalereien und Ritzungen schon seit Jahrhunderten bekannt war, galten die Fundorte als schreckenerregende Stellen, die man unbedingt meiden sollte. Alfonso de Borgia, der spätere Papst Calixtus II., hatte schon als Bischof von Valencia den Gemeindemitgliedern verboten, in Höhlen mit Malereien religiöse Riten abzuhalten.

Die prähistorischen Malereien in Skandinavien befinden sich im Allgemeinen am Wasser, meistens auf einer Insel – anders als in Mitteleuropa, wo sich die frühen Höhlenmalereien oft tief im Schoß der Erde verstecken, vergleichbar mit den Felsbildern der Buschmänner, die der Doktor in seinen Afrikajahren kennengelernt hatte.

Von den sibirischen Schamanen wusste man, dass sie ihre mit Malereien versehenen Felsen verehrten und geradezu fürchteten und dass sie sich weigerten, sie durch Betreten zu verunreinigen, um nicht ein Unglück auf sich zu ziehen.

Und wahrhaftig, innerhalb weniger Monate traf ein Unglück nach dem anderen Bergmans Familie, und zuletzt dürfte er der wohl übel beleumdetste Mann des Landes gewesen sein, dessen Name mit Lastern in Verbindung gebracht wurde, von denen eines abscheulicher war als das andere.

Ja, sogar mit einem Verbrechen.

Im Sommer 1952 verhörte die Polizei ihn mehrmals. Auch das Verschwinden von Hanna Aalto wurde erneut zur Sprache gebracht. Allein der Verdacht gereichte der Familie Bergman zum Verderben.

Während Olavi Harjula an seinem Arbeitsplatz zwischen den Grabsteinen umherstreift, drängt sich ihm automatisch die Frage auf, wie nachhaltig wohl das Schicksal der Bergmans den Verlauf seines eigenen Lebens beeinflusst hat. Gleichzeitig weiß er, wie sinnlos diese Frage ist. Die Steine antworten ihm nichts, außer wann welche Leute gestorben sind und wie viel Zeit ihnen gegeben war, um falsche und richtige Beschlüsse zu fassen. Und dass oftmals diejenigen, die sich für die Stärksten hielten, doch zuerst gingen, wohingegen die Schwachen in sich die Kraft fanden weiterzumachen.

Zur erstarrten Marschkolonne des Totengartens gehört auch der Stein seiner Frau, und auch er schweigt wie all seine stummen Kameraden. Natürlich hat der Mann seine Erinnerungen. Aber auch die verändern sich, sobald er gemeinsame Bekannte trifft, wenn er mit seinen Töchtern plaudert, wenn er in einem Karton im Keller zwischen den Seiten eines Liebesromans eine getrocknete blaue Blume findet.

Olavi Harjula hat jetzt viel Zeit. Er hat Zeit, nachzudenken und sich Hunderte von Verrücktheiten auszumalen, nagende Zweifel zu hegen, zu betrauern, dass sich die Frauen zuletzt immer auf die eine oder andere Weise aus seinem Leben davonstehlen, ohne zurückzukehren und zu sagen, wohin sie gegangen sind und wie er ohne sie weiterleben soll.

Da ist sie wieder. Die unbekannte Frau vor Olavi Harjulas Tür.

Es klingelt zum zweiten Mal. Sie gibt nicht so schnell auf.

Gestern hat Harjula durch das Fenster beobachtet, wie sie zu dem Weg gegangen ist, der unter die kahlen Bäume des Parks führt. Beim Tabakladen überquerte sie schräg die Straße. Die kurzen Haare wurden im Nieselregen des Novembers nass. Auch der Mantel war nass auf den Schultern. Die Frau hatte weder Regenschirm noch Gummistiefel.

Ihre Schuhe erschienen ihm hochhackig und die Fesseln sehr schmal.

Olavi Harjula öffnet Fremden nicht gern die Tür. Ein Gespräch, und sei es auch nur ein kurzes, stört ihn in seiner Konzentration auf die abendlichen Routinearbeiten. Und er ist nicht der Mann, der die Tür nur einen Spaltbreit öffnet und die Dinge, die die armen Leutchen jeweils zu verkaufen haben -- eine überflüssige Zeitung oder ein gutes Gewissen –, mit einem gemurmelten Nein, danke zurückweist. Das wäre zu schroff. Ablehnung verlangt immer eine Begründung.

Und das geht selten gut.

Die Zeugen Jehovas nehmen seine Kritik auf absurde Weise persönlich, obwohl Olavi sie einzig und allein gegen diese verrückte religiöse Gemeinschaft richtet, die die Menschen auf demütigende Kasteiungstouren schickt. Je heftiger sein Widerstand, desto fanatischer kommen sie wieder. So dass er sie zuletzt wirklich beleidigen muss, um seine Ruhe zu haben.

Mit besonderer Verbitterung erinnert sich Olavi Harjula an die Standpauke, die ihm einmal der Leiter des örtlichen Pfadfinderbundes hielt. Dass der Mann überhaupt die Stirn hatte. Schickte die nichts Böses ahnenden Kleinen an die Türen von Zugereisten, die sonst was für Absichten haben mochten, beschimpfte aber Harjula als Kinderhasser, nur weil er den kleinen Mädchen mit der Sammelbüchse erzählt hat, dass General Baden-Powell sowohl zu seinen militärischen Sporen als auch zu seiner Lagerideologie dadurch gekommen sei, dass er im Burenkrieg Zehntausende von Zivilisten in Konzentrationslager sperrte. Überwiegend Frauen und Kinder.

Harjulas Tochter, eine von seinen fünfen, lacht laut, als er von den ärgerlichen Zwischenfällen berichtet.

»Du bist einfach nur geizig«, sagt sie.

Die unbekannte Frau kommt anderntags wieder. Und bleibt wieder an der Tür von niemand geringerem stehen als von Olavi Harjula, der gerade die Abendnachrichten verfolgt: Präsident Jelzin hat Verordnungen erlassen, mit denen der Rubel zu einer frei konvertierbaren Währung gemacht werden soll. Russland hat die Goldreserven der Sowjetunion in Besitz genommen und beginnt, den Ölexport zu kontrollieren.

Harjula steht verunsichert an der Tür und riecht an seinem Hemd. Für einen seriösen Einsiedler gibt es wenig Verlockungen in dieser Stadt, deren ohnehin wortkarge Einwohner zu Herbstbeginn vollends verstummen.

Soll er öffnen?

Jedenfalls gab es Apfelbäume, aber wie viele? Da neben euerm Herzhäuschen einen Astrachan und weiter unten Klaräpfel und Antonovka, nicht wahr?«

»Und Brennnesseln, und zwar jede Menge…«

»Und weißt du noch, die Fähre?«

Fragen über Fragen, es hagelt Fragen, noch bevor der Kaffee kocht und der Hefezopf aus dem Tiefkühlschrank im Ofen aufgetaut ist.

Die Besucherin hört gar nicht mehr auf zu lächeln, doch in ihren Augen liegt eine scheue Verwunderung. Und die Brauen heben sich, als sie sagt:

»Nein, wie diese Stadt sich verändert hat, man möchte kaum glauben, dass es dieselbe ist, fast hätte ich auf der Karte nachgesehen, ob ich wirklich am richtigen Ort bin.«

»Ja, das stimmt, sie hat sich verändert«, bestätigt Olavi Harjula verwirrt, dem die Situation irreal erscheint. »Aber zum Guten, zu einer richtigen Oase des Überflusses. Niemand hat leiden müssen. Jedenfalls nicht sehr viele.«

Lys Bergman steht auf, um durch das Fenster die leuchtenden Lichter der Stadt zu betrachten.

»Sicher hast du recht«, stimmt sie zu, »aber die Fähre vermisse ich.«

Ja. Bevor die Brücke kam, gab es die Fähre.

Er sieht sie immer noch vor sich. Den Fährmann, die Maschine, die Rettungsboote an den Seiten. Der Rumpf ist aus Eisen und Holz, eine harmonische Kombination aus den beiden Welten, zwischen denen sie sich bewegt. Hin und her von der Stadt in die Natur, von der Natur in die Stadt. Die Zeit auf dem Festland erhält ihren Rhythmus durch die Stechkarte, die auf der Insel durch den Wind und die Sonne. Manchmal klingt vom Uferpavillon fröhliche Musik herüber, dann wird dort getanzt.

Sie kennt die Anziehungskraft der Insel. Den grünen Schatten der großen, alten Bäume. So grün und heilig, wie es ihn nirgendwo sonst gibt. Einmal im Jahr schwimmen die Elche dorthin, um sich zu paaren. Etliche ertrinken unterwegs, aber das hindert die Nachfolgenden nicht daran, es trotzdem zu versuchen. Man weiß auch von Schiffen, die strandeten, als sie sich der Insel näherten; manchmal finden die kleinen Jungen, die glatte Steine für Butterklatscher suchen, im Ufersand uralte Münzen.

Aber das ist noch nicht alles.

Es gibt auch den Stein, der sich erinnert.

Olavi Harjula verfolgt, leicht beunruhigt, das Tun seiner Besucherin. Der Kaffee, den man seiner Ansicht nach heiß trinken muss, droht kalt zu werden. Mit der Tasse und einem Stück Zopf in der Hand sieht sich die Frau zuerst das Arbeitszimmer, dann das Bücherregal im Wohnzimmer an, lächelt bisweilen wohlwollend oder schaut zweifelnd. »Du sammelst sie wohl nur um des Sammelns willen«, behauptet sie. »Ich weiß noch, wie du die Tarzan-Hefte und die Tex Willer gesammelt hast und was es da sonst noch alles gab… Du gibst keine Ruhe, bis du den fehlenden Teil der Serie hast, nicht wahr?«

»Schon möglich«, bestätigt der Mann.

»Fünf Töchter? Fünf!«

Lys wirkt ungläubig, als sie die Fotos auf der Kommode betrachtet: »Ich kann mir dich überhaupt nicht als Vater vorstellen. Und lauter Mädchen. Das ist unglaublich. Und du hast sie praktisch allein aufgezogen?«

»Na, das nun doch wieder nicht, Viola, das Nesthäkchen, war schon fast sechs, als Irene…«

»Aber sie sehen dir ähnlich.«

»Ja, den stadtbekannten Riechkolben der Harjulas, den haben sie leider alle.«

»Das ist doch ein Prachtstück, so eine gerade Nase.«

»Aber zu groß.«

»Na, jedenfalls nicht ausdruckslos.«

»Nein, das kann man nun wirklich nicht behaupten.«

»Wie sind sie, deine Mädchen?«

»Die? Aufsässig, scharfzüngig, ungehorsam. Was meinst du wohl, warum ich vorzeitig ergraut bin? Das vierte Gebot ist für sie nichts als ein Witz. Ständig stürzen sie sich in Schwierigkeiten. Heiraten seltsame Männer. Produzieren Kinder, die von niemandem erzogen werden. Von diesen Teufelinnen gibt es wirklich nicht viel Gutes zu berichten.«

»Du bist also verrückt nach ihnen«, stellt Lys etwas gereizt fest.

»Ich? Nei-hein, ich lasse sie nur in diesem Glauben, so ist es einfacher. Und du?«

Lieber würde er fragen: Weißt du noch, wie wir zusammen gelernt haben, so tief zu tauchen, wie es nur ging? Weißt du noch, wie die Meermuschel unter Wasser atmete? Wie sie duftete?

»Was meinst du?«

»Na, wie viele…«

Lys’ gespannter Gesichtsausdruck schneidet Olavi Harjula das Wort ab. Unbedachte Fragen können unzählige böse Geister auf den Plan rufen, denen sie in der beschwingten Freude des Wiedersehens nicht begegnen wollen. Es bedarf einiger Anstrengung, damit Olavi Harjula mit einer geeigneten Formulierung fortfahren kann: »… wie viele Male du wohl verheiratet warst?«

Die Besucherin bricht in jähes Gelächter aus, verstummt dann aber ebenso rasch und hebt den Ringfinger: »Nur dieses eine Mal«, sagt sie. »Ein einziges Mal. Der Hefezopf ist übrigens ganz ausgezeichnet! Was hab ich mich doch nach einem richtigen finnischen Hefezopf gesehnt!«

Das ist keine bloße Höflichkeitsfloskel. So kraftvoll, wie sie davon abbeißt. So große Stücke, wie sie davon nimmt.

»Du hast immer noch schöne Zähne«, entfährt es dem Mann mit aufrichtiger Verwunderung. »Sind das deine eigenen?«

Die Frau legt das Stück Zopf auf den Teller und wischt sich mit dem Handrücken den Mundwinkel ab:

»Nein«, sagt sie eisig. »Ich hab sie auf der Reise hierher in meiner Kabine unter dem Bett gefunden. Was für ein Glück, dass gründliche Putzfrauen auf den Schiffen heutzutage so selten sind.«

Tja, jetzt weiß Olavi Harjula, dass sie tatsächlich da sitzt, seine Lys, in einem hübschen grauen Kostüm auf seinem schmuddeligen Sofa, und er verspürt dieselbe Bewunderung und denselben Neid wie früher. Es ist eine Unbeholfenheit, die ihm die Sprache verschlägt und in die er in der Gesellschaft von solchen Persönlichkeiten unausweichlich verfällt, die gewandter sind als er selbst. Lys ist immer scharfsinnig gewesen, in dieser Beziehung ist er ihr zweifellos unterlegen.

Aber warum ist Lys nicht früher auf dem Friedhof erschienen? Olavi Harjula hat sich das Wiedersehen manchmal vorgestellt und war sich sicher, dass es gerade dort stattfinden würde. Er hat die junge Lys mit dem Pagenkopf unter den jetzt schon sehr hoch gewachsenen Ahornbäumen stehen sehen, wie ihr Blick nachdenklich und entrückt auf den in Stein gehauenen Namen ihrer Verwandten ruht.

Der Zeitpunkt würde im Herbst sein, unbedingt. Der Totengarten war gerade im Herbst am schönsten. Schönheit und Tod vermählten sich dann mit seltsamer Kraft. Der Duft von gemähtem Gras und dem Mark der Erde würde gegen die goldenen Streifen der gemächlich wirbelnden Blätter wallen. Irgend so etwas in der Art. Lys’ kindliche, aber von stolzer Haltung geprägte Einsamkeit, im Hintergrund das Licht und der Wind eines Septembernachmittags. Keinesfalls diese schmuddeligen Möbel und alltäglichen Stimmen, das Rauschen der Abflussrohre, das Kreischen der Autobremsen…

»Weshalb bist du gekommen?«

»Was soll die Frage? Bist du zu all deinen alten Freunden so abweisend?«

»Ich habe keine alten Freunde.«

»Kein Wunder. Bei der Einstellung.«

»Du hast tolle Schuhe.«

»Italienische.«

»Das sieht man.«

Der Mann betrachtet Lys’ erstaunlich eleganten Schuhe. Über dem Knöchel haben sie eine sinnliche Reihe kleiner grauer Knöpfe.

Er erinnert sich an den Strand, wo das Mädchen sich die Schuhe auszog, damals vor entsetzlich langer Zeit, die Rocksäume in die Hosenbeine der Schlüpfer steckte und in das eiskalte Wasser watete. Als sie herauskam, klebte an ihren Beinen schimmerndes Wassergras, das grüne Haar einer Seejungfrau.

»Hätte ich nicht kommen sollen?«

Lys’ Nasenflügel beben, obwohl ihr Mund ein täuschendes Lächeln trägt.

»Das hab ich nicht gesagt.«

»Aber du hast gefragt.«

»Man darf doch fragen, sagte der Teufel aus dem Holzstoß.«

»Wie bitte?«

»Einmal hielt der Teufel einen Holzstoß fest, da fragten ihn die anderen: ›Warum hältst du den?‹ Darauf der Teufel: ›Wenn er umstürzen würde, dann würde man sagen, den hat wohl der Teufel umstürzen lassen.‹«

Die Frau kichert bereitwillig über seinen plumpen Versuch, witzig zu sein. Der Mann weiß, dass er ein jämmerlicher Possenreißer ist, aber Lys hat ihn das niemals spüren lassen. Ihr Lächeln in diesem Augenblick verbindet ihn mit anderen, lange zurückliegenden Augenblicken, mit ihrer besonderen Welt, die völlig losgelöst ist von der Wirklichkeit der anderen Menschen.

Lys kramt in ihrer Gobelintasche.

Ich hab doch diesen Brief hier bekommen.

Einen Brief?

Ihre Bewegungen sind rasch und konzentriert, aber ihre Miene ist undurchdringlich geworden so wie einst in der Kindheit, wenn der Lehrer sie nach dem Grund für die nicht gemachten Hausaufgaben fragte.

Olavi Harjula findet, dass sie immer noch überaus reizend ist. Sie schafft es spielend, dass er sich unbehaglich fühlt.

Und an ihren Kleidern sieht man, dass es ihr auch nicht an Geld fehlt.

»Wo wohnst du jetzt?«

»In Luleå.«

»In Luleå?«

»Eine Stadt in Schweden.«

»Ja, aber das klingt so… Ich dachte, du wärst an einen sonnigen Ort gezogen.«

»Es gibt bei uns Sonne.«

»Du musst es ja wissen. Ich bin noch nie da gewesen.«

»Na, dann lade ich dich zu einem Gegenbesuch ein.«

»Danke, aber was meinst du, was dein Mann dazu sagen wird?«

Eifersucht nach so vielen Jahren ist natürlich der blanke Wahnsinn. Nicht sehr feinfühlig. Darin steckt viel von der Langsamkeit der Gefühle, der Erstarrtheit, die Olavi Harjula eigen ist und der er auch selbst kritisch gegenübersteht. Als Mensch bin ich überhaupt nicht gewachsen, obwohl ich auf dem besten Wege bin, alt zu werden, denkt er. Das ist es! Ich habe keinerlei charakterliche Größe.

»Nichts«, sagt Lys, »er ist tot.«

»Tot?«

»Schon seit drei Jahren und zwei Monaten. Hat mich verlassen. Uns alle. Du weißt ja. Wie deine Frau.«

Er schafft es nicht, sich zu einem Wort der Anteilnahme zu zwingen, weil er keine verspürt. Eher Erleichterung. Wozu es beschönigen. Aber da ist auch kein Siegesjubel, der ihn erbeben ließe, vielmehr streift ihn ein jähes Entsetzen: Ebenso gut hätte es mich treffen können.

Lys hat gefunden, was sie suchte, und reicht Olavi einen geöffneten Brief, der nur einige wenige, mit zierlicher Handschrift geschriebene Zeilen enthält.

»Was will dieser Mensch?«, fragt sie mit etwas umflortem Blick. »Ich hab Angst. Sag mir, was er will, Olavi!«

Der Mann schaut auf Lys’ Hand. Es kommt ihm so vor, als sähe er anstelle des Briefes den giftigen Rachen einer kleinen roten Blume. Aber er schiebt die Blume beiseite und richtet den Blick auf die springende, geneigte Handschrift. Mit eigentümlicher Sicherheit erkennt er, dass das Warten auf diesen Brief ihn nun bald vierzig Jahre lang um den Schlaf gebracht hat. Nach dem ersten Schreck breitet sich eine unerklärliche Ruhe in ihm aus, so wie bei einem zum Tode Verurteilten, der erfährt, dass auch sein letztes Gnadengesuch abgelehnt worden ist.

»Na dann«, sagt Olavi Harjula und holt seine Brille hervor, um vertrauenswürdig zu sein, »so schlimm kann es ja nicht sein.«

Durch die Balkontür bläst ein eisiger Windhauch herein, als Lys vom Rauchen zurückkommt. Entgegen seiner Gewohnheit hat Olavi Harjula sie aufgefordert, doch ruhig im Zimmer zu rauchen, aber sein Gast will nichts davon hören. Jetzt sieht der Mann, dass genau das geschehen ist, was er befürchtet hat: Lys hat eine Vorahnung vom kommenden Winter bekommen.

»Von deinem Balkon aus sieht man das Meer«, sagt sie.

»Dort ist es doch stockfinster.«

»Ich hab es trotzdem gesehen«, flüstert Lys fast ängstlich.

So, so. Das Meer. Müssen sie dorthin zurückkehren? Auf die Fähre, die die donnernden Wogen ihrer Jugend durchpflügt? Der Brief, der zwischen ihnen auf dem Tisch liegt, wartet darauf, beantwortet zu werden, will mehr wissen von Doktor Bergman und seiner Familie, Dinge, von denen die Sensationsblätter nicht berichtet haben. Höfliche, sachliche Fragen, aber Harjula wittert den Grimm, der hinter den Sätzen glüht.

Ein fortgegebenes Kind.

Was bedeuten sie, diese Fragen nach der Mutter und nach der Familie der Mutter? Was fängt der Bittsteller mit diesem Wissen an? Ein verlassener Sohn, ein verlassener Mann, der gerade erfahren hat, dass er einer kriminellen Familie entstammt.

Erinnere dich und erzähle.

Aber geh behutsam vor.

Sehr behutsam.

Sie wohnen in benachbarten Häusern, Lys und er, beide zwischen den Eisenbahngleisen und der Bootswerft. In den Holzhäusern der Schiffswerft wohnt man zur Miete, was denn sonst; den besseren Familien im Steinhaus gehört ihre Wohnung. Aber das Steinhaus ist von Asphalt umgeben, während auf dem Hof des Jungen Hundeweizen, Brennnesseln und Apfelbäume wachsen. Die Früchte sind zum Essen zu bitter, aber hervorragend geeignet für den Apfelkrieg. Die besser gekleideten Kinder aus dem Steinhaus, unter ihnen das Mädchen, beneiden und fürchten die Nachbarskinder. Und das zu Recht: Die Gören aus dem Holzhaus schlagen den herrschaftlichen Sprösslingen die Nase blutig, aber an günstigen Tagen dürfen sie gegen ein angemessenes Entgelt am Apfelkrieg teilnehmen.

Zwischen den Brennnesseln schieben sich Zweige eines Stachelbeerstrauchs hervor, Überbleibsel der längst vergangenen glanzvollen Zeiten des Hauses lange vor dem Krieg. Auf dem Dachboden, in einer Fußbodenritze, findet der Junge zwei Albumseiten: Männer in Anzügen mit Weste und Frauen in Spitzenblusen am Punschtisch. Auch die Diener tragen herrschaftliches Weiß.

Aber Lys hat recht mit den Brennnesseln. Die gibt es wirklich überall. Und niemand wird ihrer Herr. In den Anfangsjahren bemüht sich die Mutter des Jungen redlich, sammelt außer Beeren auch Brennnesseln, trocknet sie und gibt sie ihm auf Dickmilch zu essen: Er soll zu Kräften kommen. Schließlich gibt auch seine Mutter es auf. Die Brennnesseln taugen nur noch zu teuflischen Aktionen, und die kleine Lys Bergman bekommt ihren Teil davon ab, wenn nicht sogar beträchtlich mehr als die anderen.

Man muss es sie doch büßen lassen, dass sie sich in Ovamboland in der Sonne geaalt hat, während in Finnland Krieg herrschte. Auch die Kriegskinder aus der Kleinen Harmonie haben in Schweden ja ein Prinzessinnendasein geführt, während die Menschen in Finnland sich vor den Bomben und den mit Fallschirmen abgesprungenen Saboteuren in acht nehmen mussten, aber Afrika ist der absolute Gipfel der Schweinerei: Tarzans, Tropenhelme und Apfelsinen. Getreue Diener und Müßiggang. Und Sonne, fortwährender Sonnenschein von morgens bis abends.

Die Kinder beobachten, wie ein holländischer Schoner seine Ladung löscht und wie in den Kolonialwarenladen körbeweise Apfelsinen geschleppt werden. Wie winzige Sonnen. Die Bewohner des Holzhauses haben nicht das Geld, welche zu kaufen, und sie würden sich im Übrigen auch gar nichts daraus machen – die Mütter wissen, dass die Negerjungen mit ihren ungewaschenen nackten Hintern darauf gesessen haben.

Die Angeberin Lys Bergman bekommt also, was sie verdient. Bezahlt mehrfach für die Bungalows und das Steinhaus und ihre hochmütigen Ratschläge, wie man die Früchte schält. Und natürlich für den Negernamen, den die Eltern ihr gegeben haben. Eine vor Lys geborene Tochter starb in Ovamboland am Fieber, und deshalb wurden die Eltern demütig und gaben dem weißen Kind einen schwarzen Namen, um die bösen Geister irrezuführen.

Alle finden, dass das eine unerhörte Dummheit sei; wo doch das Ehepaar dorthin geschickt worden war, um die Heiden zu christlichen Sitten und Namen zu bekehren. Letztlich sind die Missionare ziemlich lächerliche Figuren. In den Wochenzeitschriften gibt es oft Karikaturen von nackten Predigern, die drall und gut gelaunt in den Kochkesseln der Eingeborenen sitzen und um mehr Badesalz bitten.

Aber Lys Bergman rennt niemals gehetzt aus der Schule nach Hause, flieht nicht so wie die Kriegskinder aus der Kleinen Harmonie oder die Blagen der evakuierten Karelier, um den Quälgeistern zu entkommen. Es ist, als hörte sie die Spottnamen gar nicht. Trotzig marschiert sie erhobenen Hauptes, und das kurze Haar schlenkert unter dem Mützenrand. Als sie in den Graben geschubst wird, weint sie nicht, sondern steht wortlos auf, wischt sich den Schnee von den Kleidern und setzt still ihren Weg fort.

Die Würde selbst. So lernt der Junge sie kennen. Später wird er erkennen, dass Lys nicht so unverletzlich ist, wie es den Anschein hat. Dass sie die am Grunde des Meeres lauernde Finsternis auf verlockende Weise hat singen hören. Dass das helle Licht sie manchmal grausamer blendet als die singende Finsternis.

Dann zieht der Junge sie heftig in seinen Mantel hinein, so als rettete er eine Ertrinkende, und verspricht, sie immer zu beschützen.

Hab keine Angst.

Ich werde dich beschützen.

Immer und ewig.

Es gibt nichts, was ebenso kühl und grün wäre wie der Schatten einer großen Eiche, nichts ebenso Schönes.

Auf der Insel wachsen viele große Bäume, die meisten davon Eichen. In der Stadt gibt es für die Eichen keinen Raum mehr, sie sind zu mächtig geworden, sie sind den Straßen, Häusern, Geschäften im Weg, sie behindern das, was jetzt am wichtigsten ist.

Sie behindern die Entwicklung.

Außerdem braucht man das Holz, damit das Land wieder auf die Beine kommt. Die Mutter des Jungen erhält Arbeit in der Schiffswerft, die einen beachtlichen Beitrag zu den Kriegsreparationen leistet. Außer den Stahlschiffen müssen in acht Jahren einundneunzig Schoner für die Sowjetunion gebaut werden, die »bei Windstärke vier allein durch ihre Segel eine Mindestgeschwindigkeit von sieben Knoten erreichen«. In der Schiffswerft sind alle Personen zusammengezogen worden, die etwas vom Holzschiffbau verstehen. Es gibt nur wenige alte Fachleute, ebenso wie Segelmacher. Aber Kapitäne zur See, die ihr Schiff verloren haben, kommen und geben ihre Anweisungen für den Bau der Schiffe und nähen Segel. Die Männer gehen in den Wald und suchen dreißig Meter hohe Mastbäume; das ganze Land wird durchkämmt, Füchse und Hasen flüchten in ihre Löcher, das Festland erdröhnt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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