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Dieses Buch setzt durch inspirierende Kurzgeschichten frische Impulse zum Nachdenken. Es zeigt dir in fünf Erzählungen, welche Hürden auf dem Weg zu deinem persönlichen Ziel lauern, wie du sie überwindest und dem Erfolg Schritt für Schritt näherkommst.Begleite unter anderem eine Katze, die unbedingt auf die Kirchturmspitze gelangen möchte, und Nina, die erkennt, dass ein Leuchtturm nicht nur Schiffen als Orientierung dienen kann. HINWEIS ZUR BUCHREIHE Die Impuls-Buchreihe nimmt verschiedene Bereiche des Alltags mithilfe inspirierender Geschichten zum Nachdenken unter die Lupe und sucht nach Antworten auf unsere Lebensfragen. Wo lauern Stolperfallen und wie räumst du sie aus dem Weg? Warum gelingen manche Dinge einfach nicht, obwohl du dich doch so anstrengst? Jedes Buch widmet sich einem eigenen Thema (in diesem Fall der Erreichung deiner Ziele) und lässt sich unabhängig von den anderen lesen. So kannst du dir genau das heraussuchen, was dich gerade am meisten bewegt. Ein Teil der Inhalte stammt von meinem Blog nachdenkgeschichten.de und wurde für diese Reihe thematisch gebündelt. Die Geschichten haben nicht den Anspruch, ein vollständiges Sachbuch zu ersetzen, sondern möchten dir durch ihre besondere Form Denkanstöße geben, die dich vielleicht motivieren, tiefer in die jeweiligen Schwerpunkte einzusteigen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impulse, die dich weiterbringen
Impressum
Widmung
Startgedanken
Das Labyrinth
Der Leuchtturm
Die Kirchturmkatze
Die Bildhauerin
Elias Garten
Coach dich selbst zum Ziel
Auf einen Blick
Noch mehr Inspiration
Gedankenraum
Tara Riedman
Impulse, die dich weiterbringen
Band 1: Zielerreichung
Fünf Geschichten zum Nachdenken
von Tara Riedman
www.nachdenkgeschichten.de
Hinweis zur Buchreihe
Diese Buchreihe nimmt verschiedene Bereiche des Alltags in Form inspirierender Geschichten zum Nachdenken unter die Lupe und sucht nach Antworten auf unsere Lebensfragen. Wo lauern Stolperfallen und wie räumst du sie aus dem Weg? Warum gelingen manche Dinge einfach nicht, obwohl du dich doch so anstrengst? Jedes Buch widmet sich einem eigenen Thema (in diesem Fall der Zielerreichung) und lässt sich unabhängig von den anderen lesen. So kannst du dir genau das heraussuchen, was dich im Moment am meisten bewegt.
Die Inhalte stammen von meinem Blog nachdenkgeschichten.de und wurden für diese Reihe thematisch gebündelt. Sie haben nicht den Anspruch, ein vollständiges Sachbuch zu ersetzen, sondern möchten dir durch ihre besondere Form frische Impulse geben, die dich vielleicht motivieren, tiefer in die jeweiligen Schwerpunkte einzusteigen.
1. Auflage
© 2025 Tara Riedman
Tara Riedman
c/o MedienTeam Verlag GmbH & Co. KG
Verbindungsstraße 19
40723 Hilden
Umschlaggestaltung: Tara Riedman
Bildmaterial: freepik / pixabay / unsplash
Illustrationen: Tara Riedman
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Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung der Autorin unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Dieses Buch ist für alle, die sich passende Ziele setzen und sie auch wirklich erreichen wollen.
Startgedanken
Stell dir vor, du stehst am Fuß eines Berges. Dein Ziel ist eigentlich klar: Du willst den Gipfel erreichen. Voll motiviert schlüpfst du in deine Schuhe, packst einen Rucksack und machst dich bereit für den Aufstieg. Doch schon nach den ersten Schritten merkst du, dass der Weg steiler ist als gedacht. Du rutschst auf losem Geröll aus, ein Ast versperrt dir den Pfad und zu allem Überfluss zieht auch noch Nebel auf. Du zweifelst. Hättest du vielleicht eine andere Route nehmen oder gleich ganz zu Hause bleiben sollen? War es vielleicht doch keine so gute Idee gewesen, diesen Berg zu besteigen?
So geht es vielen in Sachen Zielerreichung: Anfangs voller Tatendrang, aber dann erscheinen am Horizont Hindernisse, Ablenkungen oder andere Bedenken und wir verlieren den Fokus. Manche geben dann auf, andere bleiben stehen, unsicher, wie es weitergehen soll. Doch der Gipfel verschwindet nicht einfach. Er wartet weiterhin auf uns, egal, wie schnell oder langsam wir uns fortbewegen. Oft braucht es nur eine neue Sichtweise, eine kleine Anpassung der Route oder einen Erinnerungsanker, um weiterzugehen. Dieses Impuls-Kurzbuch zeigt in fünf kurzen Geschichten, wie Zielerreichung gelingen kann.
Ob du gerade erst losgehst oder dich irgendwo auf halber Strecke befindest: Mit meinen Erzählungen möchte ich dir frische Gedanken schenken und dir Mut machen, dranzubleiben. Denn der Gipfel gehört denen, die nicht nur träumen, sondern sich Schritt für Schritt darauf zubewegen.
Das Labyrinth
Klare Ziele setzen
Zielsetzung klingt ja erst mal toll. Doch Hand aufs Herz: Wie oft hast du dir schon vorgenommen, erfolgreicher, glücklicher oder sportlicher zu werden, nur um dann irgendwann frustriert aufzugeben? Oft liegt es an der Art, wie wir unsere Ziele festlegen. Denn die richtige Zielsetzung ist mehr als ein in den Raum geworfener Wunsch – zumindest, wenn sie wirklich dafür sorgen soll, dass du am Ende erreichst, was du möchtest. Was ist also der beste Weg zur Erfüllung deiner Träume? Stell dir vor, du stehst in einem riesigen Irrgarten und keiner sagt dir, wo es langgeht. Genau das passiert Marie in der Geschichte vom Labyrinth. Sie lässt sich auf ein verlockendes Versprechen ein, bemerkt jedoch sehr schnell, dass etwas Entscheidendes fehlt. Orientierungslos irrt sie durch die Gänge und steht immer wieder vor scheinbar unüberwindbaren Hindernissen. Wird sie den Ausgang finden oder für immer im Chaos ihrer eigenen Wünsche feststecken?
„Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch.“
Antoine de Saint-Exupéry (Französischer Schriftsteller und Pilot, 1900 – 1944)
Auf dem Jahrmarkt tanzten bunte Lichter über den Himmel, während der Duft von gebrannten Mandeln und frisch gebackenen Waffeln in der Luft lag. Stimmengewirr mischte sich mit der Melodie einer Drehorgel in der Ferne. Marie schlenderte über den Platz, ihre Finger um einen warmen Becher mit Kakao geschlossen. Ihre Gedanken waren jedoch woanders. Die letzten Wochen im Büro hatten sich zäh und frustrierend angefühlt, der ständige Ärger mit ihrer Kollegin rieb sie langsam auf. Plötzlich blieb ihr Blick an einem ungewöhnlichen Gebäude hängen. Über dem Eingang prangte das Bild eines goldenen Labyrinths, das beinahe hypnotisch wirkte.
Ein Mann trat aus dem Schatten des Eingangs. Der lange, bunte Mantel wirkte altmodisch, sein gezwirbelter Bart erinnerte an einen Jahrmarktzauberer aus einer anderen Zeit. Mit einem freundlichen Lächeln neigte er den Kopf und fragte: „Was wünschst du dir, Marie?“
Sie blinzelte. Woher kannte er bloß ihren Namen? Noch bevor sie eine Antwort fand, sprach er weiter: „Dies ist ein Ort der Wunscherfüllung. Was suchst du?“
Marie zögerte. Wunscherfüllung? Der Gedanke war genauso absurd wie verlockend. Ohne lange nachzudenken, murmelte sie: „Ich will auf der Arbeit wieder glücklich sein.“
Der Mann nickte langsam, als hätte er genau diese Antwort erwartet. Mit einer ausladenden Geste deutete er auf den Eingang. „Dann geh hinein. Der Weg wird sich dir zeigen.“
Ohne weitere Erklärungen drehte er sich um und verschwand ebenso plötzlich in der Dunkelheit wie er zuvor gekommen war. Ein kühler Windstoß strich über Maries Nacken. Sie spürte, wie eine Mischung aus Neugier und Unbehagen in ihr aufstieg. Ihr Blick wanderte nochmals über das Labyrinth-Symbol über der Tür. Vielleicht war das alles nur ein geschickter Marketingtrick? Oder steckte doch mehr dahinter? Sie atmete tief durch und trat ein.
***
Marie betrat das Labyrinth mit vorsichtigen Schritten. Der Weg vor ihr lag in Dämmerlicht gehüllt, die hohen Mauern warfen verzerrte Schatten. Sie schauderte. Es ist doch nur ein Spiel, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Aber als sie nach wenigen Minuten die dritte Kreuzung erreichte, dämmerte ihr, dass sie keinerlei Ahnung hatte, wohin sie eigentlich ging. Jeder Flur sah gleich aus, jeder Pfad wirkte endlos. Sie biss sich auf die Lippe, drehte sich um, doch der Eingang war längst nicht mehr in Sicht.
„Okay, kein Grund zur Panik“, murmelte sie. Einfach weitergehen. Doch wohin? Links oder rechts? Es gab keine Hinweise, keine Wegweiser. Hatte sie sich von der Idee müheloser Wunscherfüllung in die Sackgasse locken lassen?
Ein Knistern in der Stille ließ sie aufhorchen. Schritte. Ein Mann trat aus dem Schatten eines Bogens. Sein Mantel war staubig, seine Stiefel abgenutzt. Er wirkte, als wäre er schon seit einer Ewigkeit hier. „Verlaufen?“, fragte er mit einem nachsichtigen Lächeln.
„Ich… ja“, stammelte Marie. „Wo geht es hier zum Ausgang, bitte?“
Er zuckte mit den Schultern. „Geh einfach irgendwohin. Hauptsache, du bewegst dich.“
„Irgendwohin?“
„Besser als stehenzubleiben“, meinte der Mann.
Marie runzelte die Stirn. War das wirklich so? Instinktiv wusste sie, dass das nicht zwangsläufig stimmen musste. Zielloses Umherirren würde sie nirgendwohin führen, genauso wenig wie ihr vager Wunsch nach Zufriedenheit im Job.
Nachdem von dem Mann keine weiteren Hinweise kamen, folgte sie schließlich ihrer ersten Eingebung, rechts abzubiegen. Doch je weiter sie ging, desto weniger wusste sie, ob sie sich in die richtige Richtung bewegte. Die Gänge schienen sich zu verschlingen, die Wände rückten irgendwie näher. Sie lief ein paar Schritte zurück, aber nichts wirkte vertraut. Wie groß war dieses verdammte Labyrinth eigentlich? Von außen hatte es wie ein ganz normales Gebäude ausgesehen. In ihrem Kopf begann es zu pochen. Sie brauchte eine Orientierungshilfe.
Plötzlich hörte sie ein sanftes Flattern, dann ein leises Zwitschern. Sie hob den Blick. Auf einer der Mauern saß eine Schwalbe mit schimmernd blauem Gefieder. Sie neigte den Kopf, musterte Marie kurz, dann flog sie weiter. Doch nicht geradlinig, sondern ganz entspannt von Mauer zu Mauer bis sie schließlich hinter einer Biegung verschwand.
Marie blinzelte. Ein Vogel? Hier drinnen? Sie wollte weiterlaufen, aber etwas hielt sie zurück. Ein Gedanke schob sich in ihr Bewusstsein: Die Schwalbe war von einer Mauer zur anderen geflogen, um aus dem Labyrinth herauszufinden. Ich kann nicht einfach planlos herumlaufen. Ich brauche einen Anhaltspunkt. Ich brauche Etappen.
Sie ging in die Hocke, lehnte sich an die kühle Wand und schloss kurz die Augen. Wenn ich nicht genau weiß, wie ich zum Ziel komme, muss ich den Weg in kleinere Abschnitte aufteilen. Ich kann sie markieren und mich Stück für Stück darauf zubewegen, statt nur im Kreis zu laufen. Große Ziele waren außerdem überwältigend, in Etappen zerlegt jedoch viel übersichtlicher und besser erreichbar. Ihr Blick wanderte zur letzten Kreuzung. Sie kramte ein Papiertuch aus ihrer Tasche, riss ein Stück davon ab und schob es in einen Spalt im Mauervorsprung.
„Gut“, murmelte sie. „Das ist mein erster Orientierungspunkt.“ Sie lief weiter und kennzeichnete an jeder Kreuzung den gewählten Gang mit einem Stück des Tuchs. Marie seufzte erleichtert auf. Sie war nicht mehr völlig verloren, denn nun wusste sie, wo sie schon überall gewesen war, und konnte einen Gang nehmen, den sie noch nicht probiert hatte. So gelangte sie bald zu einem weiten Raum mit zehn hohen Zäunen. Auf einem alten Hocker in der Ecke lag ein Zettel, worauf stand: Spring einfach drüber. Marie schüttelte den Kopf, dass ihre dunkelblonden Locken flogen. Ja, ist klar. Wie stellen die sich das bitteschön vor? Marie sah sich um. Es musste eine andere Möglichkeit geben. Sie untersuchte die Querstreben zwischen den Zäunen. Wenn sie die als Stufe nutzte, könnte sie sich Stück für Stück nach oben arbeiten. Langsam tastete sie sich voran, es war etwas mühsam, aber funktionierte. Als sie endlich den letzten Zaun überwunden hatte und auf der anderen Seite auf den Boden sprang, raste ihr Herz. Nicht vor Angst, sondern vor Freude, all die Hindernisse gemeistert zu haben. Das war es also! Man musste große Hürden in kleinere Abschnitte unterteilen, statt zu glauben, dass es nur mit einem einzigen Sprung ginge.
Als Marie am Ende des Labyrinths schließlich ins Tageslicht trat, wartete der Mann vom Eingang bereits auf sie. „Na, zufrieden mit deinem Wunsch?“
Sie lachte leise. „Ich denke, ich habe verstanden.“
Er nickte.