Impulse für den gelebten Glauben - Stefan Hänke - E-Book

Impulse für den gelebten Glauben E-Book

Stefan Hänke

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Beschreibung

Lebt unser Glaube oder ist er eher Tradition? Stefan Hänke möchte mit seinem Andachtsbuch gezielt dazu anregen, den eigenen Glauben und Lebensstil zu reflektieren. Der Autor selbst hat sich Gedanken gemacht, was ihm in seinem Leben als Christ besonders wichtig ist. Diese Gedanken möchte er in diesem Buch als Andachten mitteilen und Impulse bieten. Erweckt das Leben bei Ihnen eine neue Sichtweise auf Ihren Glauben oder führt Sie gar zu neuen Gedankengängen?

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Seitenzahl: 82

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhalt

Vorwort

Sorget nicht

Das größte Gebot

Der Glaube an Jesus

Enneagramm

Demut

Positive und negative Energie

Verluste

Blickwinkel

Werdet wie die Kinder

Segen

Segnet die Euch fluchen

Wer sind meine Feinde?

Die Toten ruhen lassen

Der werfe den ersten Stein

Unkraut und Weizen

Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt

Der reiche Jüngling

Beten

Vater unser Eingangswort

Geheiligt werde Dein Name

Dein Reich komme

Dein Wille geschehe

Unser tägliches Brot gib uns heute

Und vergib uns unsere SchuldWie auch wir vergeben unseren Schuldigern

Und führe uns nicht in Versuchung

Sondern erlöse uns von dem Bösen

Erwartungen

Wunde Punkte

Beschämt werden

Anforderungen und Innehalten

Jeden Tag ein bisschen besser

Spiritualität

Mystiker

Thomas Merton

Was in unseren Köpfen und Herzen vorgeht

Geben und Nehmen

Der innere Friede

Die kleine und die große Welt

Zeit zum Hinterfragen

Genuss

Nehmt einander an

Nimm auch Dich selber an oder Ich bin ich

Selbstbild

Der Fischzug des Petrus

Petrus

Dankbarkeit

Gedanken zu einem Spruch

Gedanken

Zufriedenheit

Der Zug des Lebens

Weihnachten

Zum Jahresausklang

Nachwort

Quellenangabe

Vorwort

In meinen jugendlichen Jahren habe ich damit angefangen, den Tag mit einer Bibellese zu beginnen. Zumeist regelmäßig habe ich dies so beibehalten. Aber nur manchmal habe ich etwas daraus in den Tag mitnehmen können. Je öfter dies geschah, umso mehr ließ meine Motivation nach, mit Bibellesen den Tag zu beginnen. Vielleicht war ich aber auch nicht offen oder reif genug dafür, um noch mehr davon zu profitieren.

Ende der 90er-Jahre bekam ich dann von dem von mir sehr geschätzten amerikanischen Franziskanerpater Richard Rohr das Andachtsbuch »Das zündende Wort« in die Hand. Und wie schon die zuvor von ihm gelesenen Bücher fesselte mich auch dieses Buch. So sehr, dass ich es inzwischen im Abstand von mehreren Jahren schon fünfmal gelesen habe. Entsprechend abgegriffen sieht dieses Buch nun auch aus. Nie hat mir ein Andachtsbuch mehr Impulse gegeben! Und immer, wenn ich das Buch wieder aus dem Regal nahm, freute ich mich regelrecht darauf, die Texte wieder zu lesen.

Ich habe auch danach noch andere Bibellesebücher ausprobiert. Aber ich musste dabei feststellen, dass mir diese nicht annähernd so viele Impulse gaben. Doch wenn ich ganz auf die Andachten verzichtete, fehlte mir auch etwas. Und jedes Jahr »Das zündende Wort« wollte ich auch nicht lesen.

So entstand die Idee zu diesem von mir selbst verfassten Andachtsbuch. Zuerst dachte ich daran, einen Text für jeden Tag zu nehmen. Aber ich habe mich anders entschieden. Stattdessen enthält es einen Text für jede Woche. (Wir hören ja auch nicht jeden Tag Predigten, sondern vermutlich höchstens einmal pro Woche) Um ehrlich zu sein war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt 52 Andachten zusammenbringe. Zum einen, weil manche Gedanken und Themen quasi ineinander übergingen, und zum anderen, weil ich ja nicht einfach ›nur‹ eine Andacht präsentieren wollte. Es war und ist mein Anspruch, dass die Andachten von mir durchdacht UND durchlebt wurden. Insofern ist dieses Buch auch ein sehr persönliches Buch geworden. Aber mit dem Schreiben kamen dann doch mehr und mehr Ideen, sodass ich letzten Endes sogar eine Auswahl der mir wichtigsten Andachten treffen konnte.

Eine Wochenandacht hat in meinen Augen zwei Vorteile. Erstens sehe ich darin den Vorteil, einem Gedanken, Text oder Thema gezielt die Woche über nachzugehen. Und zweitens entsteht so keine Überflutung von interessanten Anregungen. Wenn »Das zündende Wort« überhaupt ein Problem für mich darstellte, dann dieses, dass manches Mal zu schnell aufeinanderfolgend zu viele wertvolle Anregungen kamen und diese dann nicht genug verarbeitet werden konnten.

Nun gab es in meinem Leben schon so manche Erlebnisse und Erkenntnisse, die mich verändert oder meinen Horizont erweitert haben. Ich hoffe auch, dass dies ein nie endender Prozess in meinem Leben ist. Mein christlicher Glaube hat mich jedoch immer begleitet und prägt mein Denken und Handeln. Deshalb möchte ich auch weiterhin meine Tage mit einer Andacht beginnen. Aber der Fokus in diesem Andachtsbuch soll gezielt auf dem praktischen Leben liegen. Ich habe noch nie viel davon gehalten, wenn eine Person ausgeprägt bibelfest auftritt, der Transfer zum praktischen Leben für mich aber nicht oder nur spärlich erkennbar ist. Manchmal hinterfrage ich dabei vielleicht nervig und sicher auch das ein oder andere Mal unangenehm. Wobei ich betonen möchte, dass jedes Hinterfragen auch mir selber gilt. Letztendlich enthält das Andachtsbuch eine Zusammenstellung von Bibeltexten, Themen, Gedanken, Lebensweisheiten, Sprüchen sowie selbstverfassten Predigten in wenigen Sätzen. Mir ist wichtig, dass es all diese Aspekte enthält. Sonst wäre es kein Andachtsbuch, das meiner Absicht gerecht werden würde.

Ich möchte an der Stelle auch nicht unerwähnt lassen, dass mein Beruf als Fachkrankenpfleger für Psychiatrie mich wesentlich geprägt hat. Ich habe dabei Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt, für die ich sehr dankbar bin und die immer wieder in den Texten mit einfließen.

Manche mir wichtig gewordenen Erfahrungen und Erkenntnisse wiederholen sich wie schon erwähnt in verschiedenen Andachten, weil sich einzelne Themen auch überschneiden. Das war nicht so geplant, es hat sich dann einfach so ergeben. Aber vielleicht wird dadurch ja klarer, wie ich denke und was ich gerne weitergeben möchte.

Manche der Andachten habe ich auch mit einem Gebet oder Spruch versehen, in der Hoffnung, dass ich damit entweder eine passende Ergänzung gefunden habe oder die Andacht dadurch schön abgerundet wird. Sollten die Gebete oder Sprüche nicht von mir selbst stammen, habe ich selbstverständlich die dazugehörigen Namen der Autor*innen benannt. Insgesamt sind aber vor allem die Bibel und vereinzelt eigene Texte meine Grundlagen. Daher sind am Ende nur sehr wenige Quellenangaben zu finden.

Mag sein, dass dem einen oder anderen das Buch nicht bibellastig genug ist. Dann bitte ich ehrlich darum, mir das nachzusehen. Dann ist dieses Andachtsbuch vielleicht auch nicht das richtige Buch für Sie. Mag auch sein, dass manches in dem Buch selbstgefällig wirkt. Ich muss zugeben, dass ich leider nicht frei davon bin. Selbstverständlich ist die Bibel nach wie vor DER schriftliche Leitfaden in meinem Leben – den ich immer wieder und möglichst immer besser in meinem Leben umzusetzen versuche.

Natürlich liegt mir auch viel daran, an Sie weiterzugeben, was ich in meinem Leben lernen und erfahren durfte. Und sollten Sie davon profitieren, würde mich das sehr freuen.

Danken möchte ich abschließend all den Menschen, die mich in meinem Leben hinterfragt und charakterlich haben reifen lassen. Danken möchte ich auch all denen, die mich geistlich nach vorne gebracht haben – ob durch Handlungen, Gespräche, Predigten oder Bücher. Namentlich möchte ich an der Stelle auch Richard Rohr erwähnen. Und selbstverständlich danke ich auch meinem Schöpfer für alles, was er mir gegeben hat und mich hat erkennen lassen!

Seid gesegnet

Euer Stefan Hänke

Dember 2022

Sorget nicht

Wenn ich diese Worte Jesu aus der Bergpredigt von allem losgelöst lese, dann müsste ich zu der Schlussfolgerung kommen, dass Jesus blauäugig sein muss. In unserem Leben haben wir es doch immer wieder mit Sorgen zu tun. Diese führen bei krankhaftem Umgang damit zu überzogenem Selbstmitleid oder Zwängen, und bei gesundem Umgang zu Maßnahmen, die zur Vor- bzw. Für-Sorge führen. Sei es ein Testament, Gesundheitsvorsorge, Altersvorsorge, Sicherheitsvorkehrungen oder was auch immer. Ja, soweit es in unserer Macht steht, treffen wir gerne Vorkehrungen – weil uns das Sicherheit gibt. Und da kommt Jesus daher und sagt ›Sorget nicht‹?

Würde Jesus an dieser Stelle nichts Weiteres sagen, dann wäre das in meinen Augen nichts weiter als ein billiges Vertrösten. Aber Jesus war selber Mensch und weiß, was es heißt, Sorgen zu haben und dass sie zum Leben gehören. Ich habe Jesus auch nie so verstanden, als dass er mit uns billigen Antworten abspeisen möchte. Was wäre das auch für ein Glaube, der keine Sorgen und Zweifel zulässt? Und so erklärt Jesus seine Worte mit den Beispielen der Vögel und den Lilien.

Ich verstehe den Text so, dass wir es lernen sollen, unser Leben auf Gott auszurichten (siehe Vers 33, ›Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes‹) und mit ihm unsere Sorgen zu teilen. Denn wenn wir noch einen Schritt weiter gehen, wird aus dem ›Sorget nicht‹ ein ›Vertrau mir‹

Ich denke, Jesus will uns zu einer verantwortungsbewussten Leichtigkeit hin führen. Man könnte es auch Gottvertrauen nennen. Die Sorgen verschwinden deshalb nicht und kommen weiterhin. Und manchmal komme ich mit meinen Sorgen besser zurecht und manchmal schlechter – je nach Tagesform oder Sorge. Aber Jesus an meiner Seite zu wissen ist wohltuend und entlastend.

Manchmal mag das ein schmaler Grat zwischen Leichtsinn und Leichtigkeit sein. Ich für meinen Teil bin bereit, diesen schmalen Grat zu gehen.

Das größte Gebot

Jeder von uns kennt dieses Gebot Jesu aus Markus 12. Aber wie oft wird es von uns nicht in seiner vollen Tragweite verstanden. Entweder bleiben wir am Wort ›Liebe‹ oder am Wort ›Nächstenliebe‹ hängen und unterschlagen damit Wesentliches. Dabei umfasst es gleich drei wichtige Punkte, die Jesus auf eine Stufe stellt:

die Gottesliebe

die Nächstenliebe

die Selbstliebe

Zunächst zur Gottesliebe. Wohlgemerkt, es heißt Gottes-LIEBE! Nicht Gottesfurcht oder Gottesgehorsam! Das finde ich interessant. Gottesfurcht und Gottesgehorsam sind keineswegs unbedeutend. Aber beides scheint nicht die richtige Herangehensweise zu Gott zu sein. So wie unter Menschen Furcht und Gehorsam auch keine gesunde Basis für ein beidseitig liebevolles Verhältnis sind. Gott will zu uns ein liebevolles Verhältnis. Und seine Liebe zu uns ist nicht etwas, was wir uns durch Furcht oder Gehorsam verdienen können. Schade, dass das im pflichtbewussten Deutschland gerne so dargestellt wird. Nein, Gottes Liebe zu uns ist schon längst vorhanden.

Ich habe in dem Zusammenhang auch einmal einen sehr interessanten Satz gelesen:»Wir erkennen nur das wirklich, was wir lieben.« Ohne Liebe also keine Erkenntnis. Und somit ohne Gottesliebe keine Gotteserkenntnis.