Inflationsinduzierte Währungsreform des US-Dollars - Markus Keller - E-Book

Inflationsinduzierte Währungsreform des US-Dollars E-Book

Markus Keller

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Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich VWL - Finanzwissenschaft, Note: 1,7, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Düsseldorf früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: In den USA wurde jahrzehntelang auf Basis von Krediten der Konsum finanziert. Da zwischen der Ostasienkrise und der US-Subprimekrise eine der längsten ununterbroche-nen Boomphasen der Geschichte, konnte die Wirtschaft der USA von dieser Politik profitieren. Doch dieses Vorgehen mündete schließlich in der vorgenannten Rezession, der Subprimekrise, welche durch nicht bezahlbare Immobiliendarlehen ausgelöst wurde. Bisher war die einzige Antwort der internationalen Finanzinstitutionen auf die Schuldenkrise, neue Schulden in Form von Krediten aufzunehmen. So subventionieren die EZB und das Fed überschuldete Staaten. Auch durch diese Entwicklung sind die USA nicht nur das Land mit der höchsten nominalen Verschuldung der Welt, sondern sogar das mit der höchsten Verschuldung aller Zeiten. Es existieren zwei Wege für die USA, sich dieser Schulden zu entledigen. Zum einen ist es möglich, die ausgegebenen Kredite und Anleihen ganz oder teilweise abzuschreiben, bzw. ausfallen zu lassen. Dies würde zu einer Deflation und einhergehender Rezession führen, wie die USA sie bereits in den 1930er Jahren erlebt hatte. Zum anderen kann die Regierung eine inflationäre Politik verfolgen, um die Realverschuldung zu reduzieren . Alternativ könnte die Wirtschaft der USA so stark wachsen, dass über höhere Steuerzahlungen die Schulden abgetragen werden. Diese dritte Möglichkeit der Reduktion der Schuldenlast wird nicht weiter verfolgt, da viele der US-amerikanischen Unternehmen zu den derzeitigen Preisen international nicht wettbewerbsfähig sind. Dies äußert sich in den stetig steigenden Außenhandelsdefiziten. Die wissenschaftliche Grundlage für diese Arbeit bietet der Ökonom Milton Friedman. Ihm zufolge ist die Ursache für eine Inflation generell in der Geldmenge zu suchen. Ein Indiz für eine inflationsbegünstigende Politik stellt die Schuldnerstruktur der USA dar, da sie über öffentliche Gläubiger einen Großteil ihrer Außenstände selbst hält. Ebenfalls ist eine Entwicklung im Welthandel sichtbar, welche an der Bedeutung des US-Dollars als Weltleitwährung kratzt. So führten die Staaten in Lateinamerika, welche eine wirtschaftlich enge Beziehung zu den USA haben, den SUCRE als regionale Han-delswährung ein. Dieser kann im südamerikanischen Raum zusätzlich zum US-Dollar als Zahlungsmittel genutzt werden kann.

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemdarstellung
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
2 Theoretische Grundlagen von Inflation und Währungsreform
2.1 Begriffsabgrenzungen
2.1.1 Währung
2.1.2 Inflation
2.1.3 Währungsreform
2.1.4 Geldmenge
2.1.5 Anlageklassen
2.1.5.1 Übersicht
2.1.5.2 Auswahl
2.1.5.2.1 Papiergeld und Bankguthaben
2.1.5.2.2 Anleihen
2.1.5.2.3 Aktien
2.1.5.2.4 Immobilien
2.1.5.2.5 Gold
3 Entwicklung einer Inflation
3.1 Marktungleichgewichte
3.2 Gründe für die Ausweitung der Geldmenge
3.2.1 Staatsverschuldung
3.2.2 Wirtschaftspolitik
3.2.3 Marktmechanismen
3.3 Methoden der Geldmengenausweitung
3.3.1 Kreditvergabe durch Banken
3.3.2 Geldpolitische Instrumente von Zentralbanken
3.3.2.1 Offenmarktpolitik
3.3.2.2 Ständige Fazilitäten
3.3.2.3 Mindestreservepolitik
3.4 Volkswirtschaftliche Einflussfaktoren auf die Kaufkraft einer Währung
3.4.1 Geldmenge
3.4.2 Wirtschaftswachstum
3.4.3 Leistungsbilanzsaldo
3.4.4 Arithmetik und Annahmen
4 Gründe für eine Währungsreform
4.1 Verschuldung
4.2 Kaufkraftverlust
4.3 Vertrauensdefizit
4.4 Politische Gründe
5.1 Rechtliche Rahmenbedingungen
5.2 Historische Beispiele für Auswirkungen der Geldmengenausweitung
5.2.1 Hyperinflation in Deutschland 1923.
5.2.2 Hyperinflation in Deutschland 1948.
5.2.3 Staatsbankrott Argentinien 2002
5.2.4 Währungsreform in Nordkorea 2009
5.3.1 Entwicklung von Papiergeld und Bankguthaben.
5.3.2 Entwicklung von Anleihen
5.3.3 Entwicklung von Aktien
5.3.4 Entwicklung von Immobilien
5.3.5 Entwicklung von Gold
6 Analyse einer Währungsreform des US-Dollars
6.1 Gründe für die Ausweitung der Geldmenge in den USA
6.1.1 Entwicklung der US-amerikanischen Staatsverschuldung
6.1.2 Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten von Amerika.
6.1.3 Entwicklung des Kreditwachstums
6.2 Methoden der Geldmengenausweitung
6.2.1 Kreditvergabe durch US-Banken
6.2.2 Geldpolitische Instrumente des Federal Reserve System
6.2.2.1 Entwicklung der Offenmarktpolitik in den USA
6.2.2.2 Entwicklung der ständigen Fazilitäten in den USA
6.3 Volkswirtschaftliche Einflussfaktoren auf die Kaufkraft des US-Dollars
6.3.1 Entwicklung der Geldmenge
6.3.2 Wirtschaftswachstum in den USA
6.3.3 Leistungsbilanzsaldo der Vereinigten Staaten von Amerika
6.3.4 Annahmen zur Entwicklung von Vermögensgütern
6.4 Gründe für eine Währungsreform des US-Dollars
6.4.1 Verschuldung der USA
6.4.2 Kaufkraftverlust des US-Dollars
6.4.3 Vertrauensdefizit gegenüber dem US-Dollar
6.4.4 Politische Gründe für eine Währungsreform in den USA
6.5 Mögliche Auswirkungen einer inflationsinduzierten Währungsreform auf
6.5.1 Auswirkungen auf Papiergeld und Bankguthaben
6.5.2 Auswirkungen auf Anleihen
6.5.3 Auswirkungen auf Aktien
6.5.4 Auswirkungen auf Immobilien
6.5.5 Auswirkungen auf Gold
7 Fazit
7.1 Zielerreichung
7.2 Perspektiven

Page 1

Page 6

Page 8

Abkürzungsverzeichnis

BIP Bruttoinlandsprodukt

BBRSCOMP Bloomberg Same Store Sales Composite

bp Basispunkt(e)

bzw. beziehungsweise

ca. circa

CIA Central Intelligence Agency

DM Deutsche Mark

ebd. ebender

ETC Exchange Traded Commodity

ETF Exchange Traded Fund

EU Europäische Union

EZB Europäische Zentralbank

Fed Federal Reserve System

FTPA Fair and Transparent Arbitration

G8 Gruppe der Acht

HIPC Heavily Indebted Poor Countries

Hrsg. Herausgeber

IMF International Monetary Fund

int. international

IWF Internationaler Währungsfonds

KGV Kurs-Gewinn-Verhältnis

LBMA London Bullion Market Association

M Geldmenge

Mrd. Milliarden

o. A. ohne Autor

Page 9

o. O. ohne Ort

o. V. ohne Verfasser

S. Seite

S&P Standard and Poors

P Preisniveau

u. a. unter anderem

US United States

US-Dollar United States Dollar

USA Vereinigte Staaten von Amerika

V Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

vgl. vergleiche

Y Gütermenge/Einkommen

z. B. zum Beispiel

Page 1

1 Einleitung

1.1 Problemdarstellung

In den USA wurde jahrzehntelang auf Basis von Krediten der Konsum finanziert1. Da zwischen der Ostasienkrise und der US-Subprimekrise eine der längsten ununterbrochenen Boomphasen der Geschichte vorherrschte2, konnte die Wirtschaft der USA von dieser Politik profitieren. Doch dieses Vorgehen mündete schließlich in der vorgenannten Rezession, der Subprimekrise, welche durch nicht bezahlbare Immobiliendarlehen ausgelöst wurde. Bisher war die einzige Antwort der internationalen Finanzinstitutionen auf die Schuldenkrise, neue Schulden in Form von Krediten aufzunehmen3. So subventionieren die EZB und das Fed überschuldete Staaten4. Auch durch diese Entwicklung sind die USA nicht nur das Land mit der höchsten nominalen Verschuldung der Welt, sondern sogar das mit der höchsten Verschuldung aller Zeiten5.

Es existieren zwei Wege für die USA, sich dieser Schulden zu entledigen. Zum einen ist es möglich, die ausgegebenen Kredite und Anleihen ganz oder teilweise abzuschreiben, bzw. ausfallen zu lassen. Dies würde zu einer Deflation und einhergehender Rezession führen, wie die USA sie bereits in den 1930er Jahren erlebt hatte. Zum anderen kann die Regierung eine inflationäre Politik verfolgen, um die Realverschuldung zu reduzieren6. Alternativ könnte die Wirtschaft der USA so stark wachsen, dass über höhere Steuerzahlungen die Schulden abgetragen werden. Diese dritte Möglichkeit der Reduktion der Schuldenlast wird nicht weiter verfolgt, da viele der US-amerikanischen Unternehmen zu den derzeitigen Preisen international nicht wettbewerbsfähig sind. Dies äußert sich in den stetig steigenden Außenhandelsdefiziten7.

1Vgl. Riße, S. (2010), S. 218.

2Vgl. Kaiser, J. (2010), S. 9.

3Vgl. Thiesbonenkamp, J. (2010), S. 5.

4Vgl. http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~ EBDC138AF160A4AA9812F94659887D827~ATpl~Ecommon~Scontent.html, Stand vom 25.05.2010.

5Vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,694372,00.html B, Stand vom 25.08.2010.

6Vgl. Riße, S. (2010), S. 14.

7Vgl. Otte, M. (2008), S. 69.

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Die wissenschaftliche Grundlage für diese Arbeit bietet der Ökonom Milton Friedman. Ihm zufolge ist die Ursache für eine Inflation generell in der Geldmenge zu suchen8. Ein Indiz für eine inflationsbegünstigende Politik stellt die Schuldnerstruktur der USA dar, da sie über öffentliche Gläubiger einen Großteil ihrer Außenstände selbst hält9. Ebenfalls ist eine Entwicklung im Welthandel sichtbar, welche an der Bedeutung des US-Dollars als Weltleitwährung kratzt. So führten die Staaten in Lateinamerika, welche eine wirtschaftlich enge Beziehung zu den USA haben, den SUCRE als regionale Handelswährung ein. Dieser kann im südamerikanischen Raum zusätzlich zum US-Dollar als Zahlungsmittel genutzt werden10.

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

Im Rahmen dieser Arbeit soll untersucht werden, ob die USA eine inflationsbegünstigende Politik verfolgen. Da eine solche zu einer Währungsreform des US-Dollars führen kann, werden die potentiellen Auswirkungen einer inflationsinduzierten Währungs-reform auf die Preise ausgewählter klassischer Anlageklassen untersucht. Dabei wird der Begriff Amerika synonym zu den USA genutzt und die Möglichkeiten der Investition in Anlageklassen auf die Mittel einer Privatperson beschränkt. Es ist nicht Absicht dieser Arbeit, damit Anlageempfehlungen zu erteilen.

Zu Beginn werden Begriffsabgrenzungen durchgeführt, um dem Leser die Themenbereiche Währung, Inflation, Währungsreform und Geldmenge näherzubringen. Es folgt ein Überblick über alle wirtschaftlichen Anlageklassen, aus denen eine Auswahl getroffen und beschrieben wird. Die Definition der Anlageklassen beschränkt sich dabei im Wesentlichen auf deren Entwicklung im Falle einer Inflation.

Die Kapitel 3 und 4 geben einen tieferen Einblick in die Themengebiete Inflation und Währungsreformen. Kapitel 3 behandelt den Prozess der Entstehung einer Inflation. Diese Untersuchung umfasst die Gebiete Marktungleichgewichte, Gründe für die Ausweitung der Geldmenge (Staatsverschuldung, Wirtschaftspolitik sowie Marktmecha-8Vgl.Riße, S. (2010), S. 178.

9Vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,694153,00.html A, Stand vom 25.08.2010.

10Vgl. Weber, G. (2010), S. 37.

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nismen), Methoden der Geldmengenausweitung (von öffentlich-rechtlichen Instituten wie Notenbank und von Kreditinstituten) sowie volkswirtschaftliche Einflussfaktoren auf die Kaufkraft einer Währung. In den darauf folgenden Kapiteln findet eine Konzentration der inflationären Entwicklung aufgrund des Geldmengenwachstums statt. Kapitel 4 enthält die volkswirtschaftlichen Gründe für eine Währungsreform. Es handelt sich dabei um die Themen Verschuldung, Kaufkraftverlust bzw. Inflation, Vertrauensdefizite sowie politische Gründe.

Kapitel 5 behandelt die rechtlichen Grundlagen von Währungsreformen und liefert his-torische Beispiele für mögliche Auswirkungen von Geldmengenausweitungen. Zum Schluss des Kapitels werden die Auswirkungen einer inflationsinduzierten Währungsre-form auf die bereits in Kapitel 2 ausgewählten Anlageklassen aufgeführt.

Die Prognose einer Währungsreform des US-Dollars folgt im Kapitel 6. Der Aufbau ist den Kapiteln 3 und 4 nachempfunden, um dem Leser einen einfacheren Einblick in das Thema zu gewähren. Das Kapitel gibt Gründe für und gegen eine Währungsreform wider. Es erfolgt lediglich eine rudimentär quantitative Betrachtungsweise, da die Geldmittelschöpfung der amerikanischen Notenbank aufgrund der Aussetzung der Publizierung der Geldmenge M 3 nur ansatzweise nachvollzogen werden kann. Dabei wird vorrangig das Thema Inflation durch Geldmengenausweitung betrachtet. Zum Schluss des Kapitels werden potentielle Auswirkungen der zuvor behandelten Sachverhalte und Annahmen auf die ausgewählten Anlageklassen aufgeführt.

Es folgt das Fazit im Kapitel 7, um eine kritische Bilanz für die Wahrscheinlichkeit des Eintretens einer inflationsinduzierten Währungsreform zu ziehen sowie ein Ausblick mit aktuellen politischen Entwicklungen.

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2 Theoretische Grundlagen von Inflation und Währungsreform

2.1 Begriffsabgrenzungen

2.1.1 Währung

Ein Bestand an Vermögen, welcher einem Menschen den Handel mit einem anderen Menschen ermöglicht, wird als Geld bezeichnet11. Es erfüllt drei Aufgaben in einer Volkswirtschaft12. Geld wird als Zahlungsmittel, als Wertaufbewahrungsmittel sowie als Recheneinheit genutzt13. Anders als bei einem Naturaltausch, müssen sich nicht erst zwei Handelspartner finden, die beispielsweise Backwaren gegen eine Schweinehälfte tauschen möchten. Durch die Zahlungsmittelfunktion des Geldes ist ein allseits akzeptierter Handelsgegenstand verfügbar, der jederzeit gegen Waren eingetauscht werden kann14. Die Wertaufbewahrungsfunktion impliziert die Möglichkeit, Kaufkraft über einen längeren Zeitraum hinweg aufzubewahren,15ohne dass sich der ihm innewohnende Wert verringert16. Die Eigenschaft des Geldes, als Recheneinheit genutzt werden zu können, ermöglicht es den Menschen, unterschiedliche Güter und Dienstleistungen mit-einander vergleichbar und messbar zu machen17. Jede große Hochkultur außer den Inkas hat Geld genutzt18.

Die oben erwähnten Faktoren sind die Funktionen, die Geld in einer Volkswirtschaft erfüllt. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, muss es folgende Eigenschaften aufweisen: Teilbarkeit, Vertrauen sowie Werthaltigkeit19. Um jeden beliebigen Vermögensge-genstand bezahlen zu können, soll Geld ebenfalls in jede mögliche Stückelung aufteil-

11Vgl.Mankiw, N. (2003), S. 94.

12Vgl. Mankiw, N. (2004), S. 682.

13Vgl. Wildmann, L. (2007A), S. 104.

14Vgl. Riße, S. (2010), S. 145.

15Vgl. Mankiw, N. (2004), S. 683.

16Vgl. Riße, S. (2010), S. 146.

17Vgl. Wildmann, L. (2007A), S. 178.

18Vgl. Otte, M. (2008), S. 139.

19Vgl. Riße, S. (2010), S. 146ff.

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bar sein20. Damit Geld allseits als Tauschmittel akzeptiert wird, muss der Teilnehmer des Wirtschaftssystems darauf vertrauen können, zu jedem Zeitpunkt Geld gegen Wirtschaftsgüter handeln zu können21. Dies wird vor allem durch die Funktion der Werthaltigkeit des Geldes erreicht. Um als Zahlungsmittel anerkannt zu werden, muss Geld werthaltig sein. Dies impliziert nicht zwingend einen intrinsischen Wert, welcher durch einen Nutzen des Gutes hervorgerufen wird22. Ebenfalls kann der Wunsch der Allgemeinheit, diesen Vermögensgegenstand besitzen zu wollen, eine Werthaltigkeit implizieren23.

In der Ökonomie wird zwischen Warengeld und Rechengeld differenziert24. Warengeld weist einen inneren Wert auf, wobei das Rechengeld lediglich vom Staat zum Geld erklärt wird25. In der Vergangenheit hatte häufig Gold eine Geldfunktion inne bzw. wurde als Basis für Papiergeld genutzt26. Durch die nur eingeschränkte Möglichkeit der Geldmengensteuerung wurde von dieser Art des Geldes Abstand genommen27. Heutzutage nutzt beinahe jede Volkswirtschaft Kreditgeld, das sogenannte Fiat Money28. Diese Form des Geldes wird vom Emittenten, meistens dem Staat, erschaffen29. Hinter ihm steht kein realer Wert. Dennoch wird das Kreditgeld als Zahlungsmittel genutzt, solange der Wirtschaftsteilnehmer die Möglichkeit hat, mit diesem Vermögensgegenstände im In- und Ausland zu erwerben.

Eine Währung ist die konkrete Geldeinheit einer Volkswirtschaft30, z. B. der US-Dollar für die Vereinigten Staaten von Amerika oder das Britische Pfund für Großbritannien.

20Vgl. Riße, S. (2010), S. 146.

21Vgl. Riße, S. (2010), S. 148.

22Vgl. Mankiw, N. (2004), S. 684.

23Vgl. Riße, S. (2010), S. 147.

24Vgl. Mankiw, N. (2003), S. 95.

25Vgl. Mankiw, N. (2004), S. 684.

26Vgl. Mankiw, N. (2004), S. 684.

27Vgl. Riße, S. (2010), S. 152.

28Vgl. http://www.faz.net/s/RubF3F7C1F630AE4F8D8326AC2A80BDBBDE/Doc~EE812E98924024 354BC1DDBD34A5406C4~ATpl~Ecommon~Sspezial.html, Stand vom 08.01.2010.

29Vgl. Otte, M. (2008), S. 144.

30Vgl. Wildmann, L. (2007A), S. 178.