Investitionsrelevante Grundlagen zur Durchführung von Bergbautätigkeiten in Bulgarien - Thomas Heise - E-Book

Investitionsrelevante Grundlagen zur Durchführung von Bergbautätigkeiten in Bulgarien E-Book

Thomas Heise

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Beschreibung

Fachbuch aus dem Jahr 2009 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, , Sprache: Deutsch, Abstract: Bulgarien ist einer der größeren Staaten auf der Balkanhalbinsel. Bis in die 1990er Jahre war Bulgarien ein von Kommunismus geprägtes Land. Nach dem vollzogenen Strukturwandel und einer enormen Entwicklung der bulgarischen Wirtschaft konnte Bulgarien zusammen mit Rumänien im Jahr 2007 der Europäischen Union beitreten. Diese Erweiterung der EU stellt nach 1981 mit Griechenland die erste Aufnahme von Staaten in Südosteuropa dar. Bulgarien und Rumänien sind zwei rohstoffreiche Staaten Europas. Die europäische Wirtschaft erhält seit 2007 somit einen erleichterten Zugang zu diesem Rohstoffpotential. Bulgarien, welches eine geringere Rohstoffvielfalt als Rumänien aufweist, nutzt derzeit seine Lagerstätten für die Verwendung in der heimischen Industrie. In den letzten Jahren setzen verstärkt Investitionstätigkeiten aus dem Ausland ein. Auch der Mineralrohstoffsektor Bulgariens entwickelt sich mit der Hilfe ausländischer Unternehmen weiter. Im Vergleich zu anderen Industrie- bzw. Dienstleistungszweigen hält der Rohstoffsektor in Bulgarien bis jetzt jedoch nur einen geringen Anteil am nationalen Foreign Direct Investment Inflow. Obwohl Bulgarien weiterhin mit sozialen und teilweise wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat, verbesserte sich das bulgarische Investitionsklima in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch den Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union. Neben einer Vielzahl an Investitionsanreizen und –förderungen ist die Invest Bulgaria Agency, die staatliche Investitionsbehörde, bemüht Investitionen zu fördern und unterstützt zu diesem Zweck ausländische Investoren. Eine Zunahme der Nutzung europäischer Lagerstätten kann einen positiven Beitrag zur europäischen Wirtschaft leisten und deren Importabhängigkeit v.a. bezüglich Metalle reduzieren. Dieses Buch nimmt es sich als Ziel, einen Überblick über investitionsrelevante Grundlagen in Bulgarien zu vermitteln. Diese sind notwendig, um einerseits bereits bestehende Bergwerke zu modernisieren als auch um neue Bergbauprojekte zu entwickeln. Dabei wird auf mehrere grundlegende Parameter eingegangen. Neben allgemeinen Informationen über Bulgarien und der Bedeutung des bulgarischen Bergbaus werden vor allem das bulgarische Investitionsklimas und das rechtliche Rahmenwerk bezüglich des Bergbaus behandelt.

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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Allgemeines
2.1 Geographie
2.2 Bevölkerung
2.3 Staatsstruktur
2.4 Internationale Organisationen
2.5 Wirtschaft
2.6 Infrastruktur
3 Rohstoffproduktion
4 Bedeutung des bulgarischen Bergbaus
5 Rohstoffwirtschaft
5.1 Aluminium
5.2 Kupfer
5.3 Blei und Zink
5.4 Eisen und Stahl
5.5 Mangan
5.6 Gold und Silber
5.7 Industrieminerale und Zement
5.9 Rohstoffpotential
6 Rohstoffpolitische Ansätze
7 Investment
8 Rohstoffrelevante Gesetze
9 Normative Grundlagen
10 Rohstoffgruppen und Mineralrechte
11 Erteilung von Genehmigungen
12 Behördliche Kontrollen
13 Abgaben und Förderzinse
15 Literaturverzeichnis

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1 Einleitung

Bulgarien ist einer der größeren Staaten auf der Balkanhalbinsel. Bis in die 1990er Jahre war Bulgarien ein von Kommunismus geprägtes Land. Nach dem vollzogenen Strukturwandel und einer enormen Entwicklung der bulgarischen Wirtschaft konnte Bulgarien zusammen mit Rumänien im Jahr 2007 der Europäischen Union beitreten. Diese Erweiterung der EU stellt nach 1981 mit Griechenland die erste Aufnahme von Staaten in Südosteuropa dar. Bulgarien und Rumänien sind zwei rohstoffreiche Staaten Europas. Die europäische Wirtschaft erhält seit 2007 somit einen erleichterten Zugang zu diesem Rohstoffpotential. Bulgarien, welches eine geringere Rohstoffvielfalt als Rumänien aufweist, nutzt derzeit seine Lagerstätten für die Verwendung in der heimischen Industrie. In den letzten Jahren setzen verstärkt

Investitionstätigkeiten aus dem Ausland ein. Auch der Mineralrohstoffsektor Bulgariens entwickelt sich mit der Hilfe ausländischer Unternehmen weiter. Im Vergleich zu anderen Industrie- bzw. Dienstleistungszweigen hält der Rohstoffsektor in Bulgarien nur einen geringen Anteil am nationalen Foreign Direct Investment Inflow.

Obwohl Bulgarien weiterhin mit sozialen und teilweise wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat (siehe u.a. Kapitel 7 des Buches) hat sich das bulgarische Investitionsklima in den letzten Jahren stark verbessert, nicht zuletzt durch den Beitritt Bulgariens zur Europäischen Union. Neben einer Vielzahl an Investitionsanreizen und²förderungenist dieInvest Bulgaria Agency,die staatliche Investitionsagentur, bemüht Investitionen zu fördern und unterstützt zu diesem Zweck ausländische Investoren. Im Mineralrohstoffsektor wurde verstärkt der Zementsektor beworben. Viele ausländische Unternehmen, darunter Italcementi und Holcim, nutzten die positive Entwicklung in Bulgarien für deren Einstieg am bulgarischen Markt. Der Eisen- und Stahlsektor sowie die Buntmetall- und Edelmetallindustrie findet bei der Invest Bulgaria Agency keinen Anklang. Investitionen in diesem Sektor, obwohl sie nicht beworben werden, sind ebenfalls getätigt worden. Das größte Stahlwerk der

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Balkanhalbinsel, welches in den 2000er Jahren stark verschuldet auf Finanzspritzen des HauptaktionärsGlobal Steel Holdings Limitedangewiesen ist, trägt einen bedeutenden Anteil zum bulgarischen Bruttoinlandsprodukt, zur Industrieproduktion sowie zur Handelswirtschaft bei. Die bulgarische Eisenproduktion kam aufgrund von unzureichenden heimischen Reserven zum Erliegen, wodurch Bulgarien erhöht importabhängig wurde. Neben Eisen finden sich Vorkommen des wichtigen Stahlveredlers Mangan. Vor allem britische und kanadische Unternehmen sind im Explorationssektor von Mangan, aber ebenso Kupfer, Gold und Silber tätig. Die vermehrten geologischen Erkundungen könnten mittel- und langfristig zur Entwicklung neuer Bergbauprojekte in Bulgarien führen. Eine Zunahme der Nutzung europäischer Lagerstätten kann einen positiven Beitrag zur europäischen Wirtschaft leisten und deren Importabhängigkeit v.a. bezüglich Metalle reduzieren. Dieses Buch nimmt es sich als Ziel, einen Überblick über investitionsrelevante Grundlagen in Bulgarien zu vermitteln. Diese sind notwendig, um einerseits bereits bestehende Bergwerke zu modernisieren als auch um neue Bergbauprojekte zu entwickeln. Dabei wird auf folgende grundlegende Parameter eingegangen:

NEine Vielzahl kleinerer Faktoren bestimmt das Investitionsklima grundlegend, darunter die Staatsstruktur, die Mitwirkung an internationalen Organisationen, Bevölkerung, Sprache, Infrastruktur, etc.; Ein kurzer Überblick dieser Parameter wird in Kapitel 2 vermittelt.NGrundlegende Verfügbarkeit von Rohstoffen: Investitionen im Bergbausektor erfordern das Vorhandensein von Lagerstätten bzw. Vorkommen mineralischer Rohstoffe. Dieses Buch behandelt in Kapitel 3²5 das Rohstoffpotential Bulgariens wie auch die bulgarische Rohstoffindustrie.

NDie Kapitel 6 und 7 behandeln vor allem Grundlagen, welche den Umgang mit Investoren als auch die nationale Investitions- und Rohstoffpolitik betreffen.

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NRechtliches Rahmenwerk: Neben allgemeinen rechtlichen Aspekten wie Arbeitsrecht, Verwaltungsverfahrensrecht, etc. spielen für den Mineralrohstoffsektor vor allem die geltenden Bergbaugesetze, Konzessionsgesetze und Investitionsgesetze eine tragende Rolle. Die rechtlichen Grundlagen stellen einen der wichtigsten Faktoren des Investitionsklimas dar. Insbesondere wird auf das bulgarische Mineralrohstoffgesetz (Kapiteln 10²13) und auf Bestimmungen der bulgarischen Investitionsgesetze eingegangen (Kapitel 7). Die Kapitel 8 und 9 vermitteln einen ergänzenden Überblick über weitere bergbaurelevante Gesetze und Verordnungen.

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2 Allgemeines

2.1 Geographie

Bulgarien ist mit 110.994 km2nach Rumänien und Griechenland der drittgrößte Staat Südosteuropas. Bulgarien liegt im Osten der Balkanhalbinsel und grenzt an das schwarze Meer (siehe Abbildung 1). Die Grenzlinie von 1.808 km teilt sich Bulgarien mit Griechenland (494 km), Mazedonien (148 km), Rumänien (608 km), Serbien (318 km) und mit der Türkei (240 km). Die Küstenlinie am Schwarzen Meer ist 354 km lang (CIA, 2008).