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Das Buch zeigt dem spirituell eher noch Unerfahrenen, wie man bodenständige Spiritualität im Alltag für sich nutzen kann. Der Leser findet sich in den lebendig erzählten Erfahrungen der Autorin schnell wieder. Dadurch fällt es ihm leicht, peu à peu eine klitzekleine und dennoch entscheidende Blickwinkelkorrektur vorzunehmen. Ganz besonders in dieser Zeit dürfen wir uns die "Werkzeuge der zweiten Ebene" wieder erschließen um ein selbstbestimmtes Leben nach unseren Wünschen zu führen. Themen wie die Gesetze der Hermetik oder der sechs-gliedrige Weg des Yogi werden fundiert und doch in locker-schmunzelnder Sprache integriert um den Leser in einem Erstkontakt zum Thema neugierig zu stimmen. Jedes Kapitel schließt mit einer Übung und damit dem Angebot einer kleinen Selbsterfahrung zum Thema ab. Über die biographischen Elemente wird eine Identifikation aller Normalos mit der Autorin erreicht. Normalos, die wie die Autorin lieber Kölsch als grünen Tee trinken und die zu spät zum Wirtschaftskongress kommen, weil der Nachwuchs mit einer Wut-Kreisch-Schrei-Attacke auf den Babysitter reagiert. In jedes Kapitel lässt sie ihr in zahlreichen Ausbildungen erworbenes energetisches Wissen in unterhaltsamer Sprache einfließen, macht auf die immer wirkenden Gesetze der Hermetik oder die Botschaft Jesu aufmerksam. Die Autorin lädt dazu ein, in Situationen, in denen man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, wahllos ein Kapitel des Buches aufzuschlagen, in der Gewissheit, dass das darin enthaltene Thema in Bezug zur eigenen Situation steht und als Hinweis genutzt werden kann. Der Aufruf der Autorin: "Sieh die Wahrheit hinter den Erscheinungen!"
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Seitenzahl: 212
Veröffentlichungsjahr: 2022
Irgendwie magisch
Gestalte deine Zukunft noch bevor sie geschieht
Daniela Jost
Impressum
© 2022 Daniela Jost
Autor: Daniela Jost, www.danielajost.com; [email protected]
Coverdesign von: Endless Design Endless Design
(www.endlessdesign.de)
ISBN Softcover: 978-3-347-58063-3
ISBN Hardcover: 978-3-347-58064-0
ISBN E-Book: 978-3-347-58065-7
Druck und Distribution im Auftrag des Autors: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung „Impressumservice“,
Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Widmung
Ein Buch, das all den Leuchttürmen gewidmet ist, die in diesen stürmischen Zeiten von Herzen bemüht sind, ihr Licht kraftvoll zu bewahren, um den Menschen, deren kleines Bötchen auf den Wogen der Geschehnisse kräftig hin und her schaukelt, unermüdlich den Weg zu weisen.
Möge das Licht der Erkenntnis kraftvoll in die fernsten Winkel dieses Universums strahlen.
Mögen wir alle bereit sein, die Wahrheit hinter den Erscheinungen zu erkennen.
Mögen wir mutig genug sein, unseren Blick auf die Wahrheit gerichtet zu halten.
Inhalt
Vorwort
Magie ist kein Geheimnis
Zaubern per Lichtschalter
Welterklärung auf »putzfrauisch«
Es liegt in deinen Händen!
Der Egobus – Alle einsteigen, bitte!
Zahlen, Zeichen, Sterne lesen
Die Nutella-Philosophie
Du bist, was du tust
Dehnungsübung für Terminlücken
Das hat doch alles Zweck!
Aura Soma vom Feinsten
Selber denken macht klug
Nicht mehr und nicht weniger
Keine Angst vor der Angst!
Speed Dating im Stau
Immer schön locker bleiben
Grüße aus Germanien
Erstens kommt es anders …
Pilgern für Bewegungslegastheniker
Ohne Moos viel los …
Expertise: Wunschkraft
Drei Spezialisten in einem Boot
Die Rollensammlerin
Da geht doch noch was …
Hexerei ist Verhandlungssache
Back to the roots
Begegnung und Reichtum sind Synonyme
Wenn du einfach richtig lebst
Werkzeuge der zweiten Ebene
Huna for Business
Vielen Dank, junge Frau!
Das habe ich gern gemacht!
Hilfe, ich praktiziere!
Alles Yoga oder was?
Der entlaufene Kater
Du musst nur rufen!
Liebe ist eine Entscheidung
Zur Kenntnisnahme
Wenn Träume wahr werden …
Let‘s Party!
Blinde Flecke, Grauzonen und Konventionen
Ohne zu denken
Eine ordentliche Portion Humor
Demut macht frei
Das Schnattern zwischen den Ohren
Krise? Nein, danke!
Mit Hermes auf dem Marktplatz
Die glorreichen Sieben
X-Millionen Coins
Man macht, man soll, man muss …
Danke, dass du da warst
Allerbeste Freunde
Der perfekte Spiegel
Blickwinkelkorrekturen
Wir haben es selbst in der Hand
Im Großen und Ganzen
Nachwort
Literaturempfehlungen
Autorin
Weiter Veröffentlichungen der Autorin
Vorwort
„Dir ist klar, dass ich da reinschreibe, dass du komplett einen an der Waffel hast?“
Das waren meine Worte, als mich meine sehr geschätzte Autorenkollegin Daniela Jost bat, das Vorwort für ihr neues Buch zu schreiben.
Kennengelernt haben wir uns bei einem tollen Projekt. Zu der Zeit beschäftigte sie sich mit der Frage, wie man Magie im Alltag anwenden kann. Für mich klang das alles nach Hokuspokus: selbstbestimmte, aktiv hervorgerufene Magie? Wann, wo und wie ich will? Ich konnte mir das nicht vorstellen …, bis ich ihr erstes Buch gelesen und einige der Übungen ausprobiert hatte. Das fühlte sich gut an und funktionierte sogar häufiger, als ich erwartet hatte. Wahrscheinlich sollte ich mich auf das Ganze einfach mehr einlassen, dachte ich. Doch mein Kopf rauchte. Als Informatikerin und Coach für Geldverhandlungen stand ich schließlich mit beiden Beinen fest auf dem Boden der Materie.
Ich bin ein absoluter Zahlenmensch, und das unterscheidet mich von Daniela grundlegend. Oder doch nicht? Meinen wir auf völlig unterschiedliche Weise vielleicht doch dasselbe? Wenn ich mit ihr zusammen arbeite, erlebe ich oft Dinge, die ich nicht erklären kann. Sie funktionieren einfach und sind spannenderweise für mich hinterher völlig logisch. Das macht es mir leichter, darauf zu vertrauen, dass es zwischen Himmel und Erde etwas sehr Wohlwollendes gibt, das wir lediglich weder wissenschaftlich erklären noch irgendwie messen könnten.
Je länger ich Daniela kenne – Energie folgt der Aufmerksamkeit –, desto klarer wird mir, wie viele Menschen Magie unwissentlich einsetzen und damit im wahrsten Sinne des Worte nicht wissen, was sie tun. Sie bewusst einzusetzen, funktioniert ganz anders: Ich empfehle meinen Klienten beispielsweise, 48 Stunden vor dem Gehaltsgespräch nur noch positiv zu denken, um die Kraft des Unterbewusstseins zu nutzen. Die Erfolgsquote ist geradezu erstaunlich.
Deshalb mein Tipp für Sie: Lassen Sie sich auf die magischen Geschichten dieses Buches ein, machen Sie die empfohlenen Übungen und probieren Sie nach Herzenslust aus, was Ihnen selbst dazu einfällt. Prüfen Sie nicht theoretisch, sondern praktisch, ob es in Ihrem Alltag funktioniert. Vielleicht wird die Normalo-Magie nach und nach zu einer guten Gewohnheit, die Sie entspannter und glücklicher macht – selbst dann, wenn Sie – so wie ich – ganz fest auf dem Boden stehen.
Setzen Sie alles um, was gut für Sie ist.
Claudia Kimich
Autorin
www.kimich.de
Magie ist kein Geheimnis
Wenn mich eines mit dem Leben versöhnt, dann ist es die simple Tatsache, dass wir uns alle mehr oder weniger mit denselben Situationen herumschlagen. Das zeigen mir unzählige Begegnungen und Gespräche in meinen Seminaren und Coachings immer wieder. Wie einzigartig und unüberwindbar mir oder dir auch das höchst persönliche Drama erscheinen mag, wir können sicher sein, dass wir damit nicht allein sind: Liebeskummer, Scheidung, Jobverlust, Existenzängste, Schuldgefühle, gute Freunde, die einen plötzlich verklagen, der Teenagersohn, der die elterliche Kreditkarte als Spielgeldersatz für seine Playstation benutzt, die ständige Suche nach ein bisschen mehr als nur Alltag. Das Leben hat sich für uns alle äußerst ähnliche Arrangements einfallen lassen. Wenn wir clever sind, nehmen wir sie als Lernfelder, um weiter zu wachsen, das hört ja mit dem Erwachsenwerden nicht einfach so auf.
Wenn auch unsere Geschichten alle mehr oder weniger ähnlich sind, so unterscheiden sie sich doch mächtig in der Wahl unseres Blickwinkels darauf. Du kannst natürlich sagen: Äh, wie bitte? Wachsen? Ich bin am Boden zerstört, weil … Wieder irgendwas nicht funktioniert hat? Klar, das ist aber auch nur eine Möglichkeit, auf dein Leben zu blicken. Sie erweitert nur leider nicht deinen Handlungsspielraum. Es könnte ja sein, dass es wie bei der berühmten Medaille auch noch eine zweite Seite gibt, die sich besser anfühlt oder mindestens zu erkennen gibt, was hinter deiner trostlosen Situation gerade wirklich steckt.
Eine meiner absoluten Lieblingsaffirmationen lautet: »Ich erkenne die Wahrheit hinter den Erscheinungen.« Diese Wahrheit kannst du sozusagen in jeder Lebenssituation finden, egal wie hoffnungslos sie dir erscheint. Verspochen! Und da ist sie auch schon, die zweite Möglichkeit, auf die Sache draufzuschauen: Lasse einmal alles weg, was dir dein Verstand über deine Situation erzählen möchte. Na, bleibt da noch was übrig? Zugegeben, so schnell geht das natürlich jetzt nicht.
Aber ich wette, du findest sofort jede Menge Urteile und Sprüche im Kopf, die sich nicht mal so eben vertreiben lassen. Und das ist schon eine super Erkenntnis. Dein Kopf denkt wahrscheinlich schon seit Tagen, Wochen oder Monaten, es sei hoffnungslos, und jetzt fühlt es sich für dich natürlich auch genau so an: hoffnungslos! Aber stimmt das wirklich?
»Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.« (Marc Aurelius)
Wie deutlich entspannter könnten wir alle unseren herausfordernden Alltagssituationen begegnen, hätte uns nur jemand rechtzeitig die Spielregeln des Lebens beigebracht. Ich würde nun nicht behaupten, diese Spielregeln wirklich in und auswendig zu kennen. Aber ich habe in den vergangenen Jahren mit zunehmender Verblüffung festgestellt, dass es ziemlich viele Menschen gegeben hat und noch gibt, die diese Spielregeln als nahezu gleiche Grundlagen des Lebens beschreiben, wenn auch in unterschiedlichen Varianten. Sokrates, Hermes Trismegistos, Jesus, um mal ein paar Einzelgänger zu nennen. Anerkannte Wissenschaftler und Philosophen, ganze Völker, frühere Hochkulturen. Es gibt im Wesentlichen immer wieder dieselben Aussagen, auf die man sich einigt, und die lauten nicht: Das Leben ist ein hoffnungsloser Fall. Gehirnforscher und Quantenphysiker finden im gegenwärtigen Jahrhundert genau dieselben Wahrheiten wie ihre Kollegen im Alten Ägypten oder bei den Mayas. Mal ehrlich, die können sich doch nicht alle geirrt haben, oder?
»Wirksamkeit ist das Maß aller Dinge«, sagt ein schamanisches Grundprinzip. Dieses Prinzip deckt sich mit einem Spruch, den meine Omi mir früher, wenn ich Fieber hatte, immer aufsagte, während sie mir die ungeliebten Wadenwickel machte: »Wer heilt, hat recht.« Einfach so? So einfach! Jedenfalls richtet sich mein Anliegen in diesem Buch danach aus, zu erforschen, warum Dinge in unserem Leben so wirken, wie sie wirken, damit wir auch direkt etwas daran ändern können. Machst du mit?
Ich schlage dir vor, dieses Buch wie einen Einkaufszettel zu lesen oder ein Rezeptbuch. Als Mutter dreier wunderbarer Kinder stelle ich mir mehr als einmal pro Woche die Frage, was in Gottes Namen ich denn am Abend bitteschön kochen könnte. In diesen Momenten, in denen mir einfach so gar nichts einfällt, nehme ich mein Lieblingskochbuch, zugegebener Maßen nur Zehn-Minuten-Rezepte für berufstätige Mütter, und schlage eine beliebige Seite auf. Es dient mir als Wegweiser an Tagen, an denen ich völlig auf dem Schlauch stehe, es ist sozusagen mein »Rezepte-Tarot«.
Folge mir in diesem Buch auf den trubeligen Marktplatz des Lebens und lass uns schauen, ob nicht die eine oder andere Zutat, die dir dort freundlich angeboten wird, geeignet erscheint, um sie mit deinen bisherigen Lebensrezepten neu zu kombinieren und vielleicht ein überraschendes, beeindruckendes oder heilendes Ergebnis zu »zaubern«. Vielleicht bewirkt das eine oder andere sogar ein Wunder. Falls nicht, kannst du jederzeit gern auf dein eigenes Rezept, auf deine eigene Sicht der Dinge, zurückgreifen.
Wir machen es einfach wie folgt: Ich erzähle dir auf den folgenden Seiten schonungslos ehrlich von meinen eigenen großen und kleinen Alltagsdramen. Wie wir ja mittlerweile festgestellt haben, ähneln sich viele unserer Geschichten, insofern hätte ich übrigens genauso gut dir den Vortritt des Schreibens lassen können. Meine Fallbeispiele beinhalten jeweils die Möglichkeiten einer »Blickwinkelkorrektur«, die als Anregungen gedacht sind, falls du deine eigene Perspektive spielerisch verändern möchtest.
Ganz nebenbei findest du hier und da ein paar aufbereitete Weisheiten aus verschiedenen Traditionen. Sie stammen aus einer großen Menge von heiligen und unheiligen Büchern, die zu lesen du vielleicht selbst keine Zeit findest.
Hin und wieder werde ich dir eine kleine Übung vorstellen, um das Ganze aufzulockern und vor allem praktischer zu machen. Und es wäre natürlich mehr als genial, wenn du diese einfach einmal ausprobieren würdest. Ich verspreche dir, ich halte es so alltagstauglich wie möglich.
»Spiritualität für Normalos« ist schon lange meine Passion. Ich hätte eine große Freude daran, wenn ich dein Interesse an dem einen oder anderen Thema wecken könnte, das dir bisher vielleicht ziemlich »spooky« erschien. Denn obwohl ich eine sogenannte »erfolgreiche Unternehmerin« bin, ist meine Denkweise von eher unkonventionellen Methoden geprägt, das schließt unternehmerische Entscheidungen mit ein. Sei es, dass ich bei der Auswahl eines neuen Franchise-Partners die Numerologie zu Rate ziehe oder bei einem geschäftlichen Angebot Runen werfe. Bibi Blocksberg lässt grüßen.
Wenn wir es genau nehmen, steckt auch in dir und mir eine kleine Hexe oder je nach Belieben auch der große Magier, und Zaubern als Alltagsstrategie ist gar keine so schlechte Sache. Also, auf gehts: Entdecke den Magier in dir! Entdecke dein Mehrsein!
Zaubern per Lichtschalter
Wusstest du übrigens, dass das Wort »Magie« vom altgriechischen »magoi« abgeleitet ist, das soviel wie »Weiser« bedeutet? Der Philosoph Tommaso Campanella (1568–1639) definiert Magie folgendermaßen: »Alles, was die Wissenschaftler in Nachahmung der Natur oder um ihr zu helfen mithilfe einer unbekannten Kunst vollbringen, wird Magie genannt. Denn Technologie wird immer als Magie bezeichnet, bevor sie verstanden wird, und nach einer gewissen Zeit entwickelt sie sich zu einer normalen Wissenschaft.« Meine ganz eigene Interpretation dazu ist, dass etwas als Magie bezeichnet wird, wenn es auf eine nahezu unerklärliche Weise wirkt, während es der Job der Wissenschaft ist, über dieses Unerklärliche immer besser Bescheid zu wissen, also Wissen zu »schaffen«. Steckt ja irgendwie schon im Wort drin.
Unter dieser »unbekannten Magie« könnte man das bewusste Lenken von Energien verstehen. Das einzig Unbekannte ist nämlich, dass die Wirkungsweise eines Geschehens für den Verstand nicht sofort erkennbar ist. Stell dir vor, du bist ein kleines Kind, das in einem schummrig dunklen Raum steht. Plötzlich betätigt jemand außerhalb dieses Raums einen Lichtschalter und das Licht geht an. MAGIE! Doch die einzige Magie dieser Situation besteht darin, dass du den Zusammenhang zwischen dem Lichtschalter und dem Licht nicht sehen kannst. Später, wenn du erwachsen bist, passiert dir das natürlich nicht mehr, denn du hast ja in der Schule gelernt, wie Elektrizität funktioniert. In deinem Kopf gibt es ein Muster, das heißt: wenn Lichtschalter ein, dann Licht an. Du weißt also darüber Bescheid, du hast dir ein Wissen »erschaffen«: Du hast sozusagen eine vorgefertigte Kausalitätskette in deinem Kopf geknüpft und bist ausreichend darauf konditioniert, den Vorgang entlang dieser Kette zu verstehen. Alles, was außerhalb dieser Kausalitätskette (Ursache-Wirkungsprinzip) liegt, gibt es eben nicht. Basta! Alles, was du nicht über deine Sinnesorgane erklären kannst, also nicht selbst siehst oder von jemandem hörst usw., wird dir als »Hokuspokus« erscheinen. Und das ist das Seltsame daran: Du glaubst an den Zusammenhang zwischen Lichtschalter und Licht, auch wenn du den Lichtschalter nicht sehen kannst. Warum? Weil du es so gelernt hast. Andere Dinge glaubst du aber nicht, weil es dafür kein Lehrwissen gibt. Sagen wir, noch nicht. Trotzdem gehst du davon aus, dass es Hokuspokus ist.
Magie bedeutet nichts anderes, als Energie bewusst zu lenken. Dazu musst du nur ermitteln, wo der Lichtschalter ist. Es ist fast ein wenig schade, dass dieser so sagenumwobene Begriff »Magie« plötzlich so plump und technisch daherkommt und seinen herrlichen Zauber verliert. Die gute Nachricht ist, dass dich das plumpere Wissen ungleich reicher macht als der »faule Zauber« deiner engen Vorstellung von einer Sache, über die du im Grunde nur nicht genug weißt. Du hast bestimmt schon mal davon gehört, dass das Lenken von Gedanken genauso funktioniert wie das Lenken von Energie. Schließlich ist jeder Gedanke reine Energie. Wer weiß, vielleicht werden diese beiden »Technologien« schon bald gleichrangig an Universitäten gelehrt. Es wäre jedenfalls hilfreicher für uns alle, wenn das Gedankenlenken nicht mehr als »bloß Magie« bezeichnet würde, was bisher für die meisten Menschen der Fall ist, nur weil sie es nicht verstehen können.
Magie ist also das, was nicht verstanden wird, aber mit der Zeit entwickelt sich jede Magie zu einer ganz normalen Wissenschaft.
»Wir sind wie Zauberkünstler, die ihre eigenen Tricks vergessen haben.« (Neale Donald Walsch)
Bringen wir es auf den Punkt: Wir alle stehen quasi automatisch in Bezug zu allen erklärbaren und (noch) unerklärbaren Ursache-Wirkungs-Prinzipien, ob wir wollen oder nicht. Der einzige Unterschied zwischen Menschen ist nur der, dass sich einige dessen bewusst sind und andere eben nicht. Und doch gelten für uns alle die gleichen Gesetzmäßigkeiten. Wie viel schlauer wäre es also für dich, diese aus meiner Sicht natürlichen Gesetze bewusst für dein eigenes Lebensrezept einzusetzen, statt ihnen einfach unbewusst ausgeliefert zu sein? Könnte helfen, oder? Aus diesem Grund möchte ich dich von Herzen bitten, die in den folgenden Kapiteln vorgestellten Zutaten einfach einmal vorurteilsfrei auszuprobieren. Abgemacht? Prima, dann los!
Welterklarung auf »putzfrauisch«
»Dani, was ist eigentlich Reiki?«, fragt mich Natascha, als ich gerade meine Laptoptasche schultere, um ins Büro zu eilen. Meine Pumps stehen marschbereit mitten im Sand, den mein Jüngster gestern vom Spielplatz mitgebracht und großzügig in unserem Flur verteilt hat. Wie immer bin ich schon viel zu spät dran, um meiner Praktikantin noch pünktlich die Bürotür aufschließen zu können. Ausgerechnet jetzt schaut mich meine liebe Haushaltsfee mit großen südländischen Augen an und erwartet von mir ernsthaft eine Antwort. Gestern Abend habe ich in ein anderes fragendes Augenpaar geblickt, beim Zubettgehen meines kreativen mittleren Sohns Jerome: »Mama, was braucht man, wenn man ein Auto erfinden möchte, das fliegen kann?« Unten im Wohnzimmer wartete meine ebenfalls alleinerziehende beste Freundin seit nunmehr einer Stunde mit dem Glas Rotwein in der Hand auf unseren konspirativen Mädelsabend. Willkommen in unserem chaotischen Leben!
Ich checke blitzschnell meine Möglichkeiten: Im Büro wartet die pflichtbewusste Praktikantin mit einem wichtigen Vorschlag zur nächsten Messepräsentation auf mich. Hier, einen Meter vor mir, bietet sich die wunderbare Gelegenheit, einem aufgeschlossenen Menschen bei einer außergewöhnlichen Frage zu helfen. Eine liebe Freundin hat mir Natascha vor vier Wochen als Haushaltsfee weitervermittelt. Vermutlich hat sich die über die merkwürdigen Bücher in meinem Regal gewundert, als sie zum ersten Mal versuchte, vorsichtig um Buddha und Ganesha herumzuwischen. Jetzt schaut sie mich erwartungsvoll an und erzählt mir umständlich, sie hätte zwar im Internet recherchiert, aber nicht viel von Reiki verstanden. Sie zieht die Kopie einer Zeichnung aus der Schürze und zeigt auf eine Art Strichmännchen mit Bauch. »Hier, Dani«, sagt sie, »haben diese Knöpfe was mit Reiki?« Ihr Finger streicht über die farbigen Punkte auf der Mittelachse. Ich erahne, dass Natascha eine Grafik der sieben Chakren1 erwischt hat. Ihre Reiki-Frage wird also komplexer. Wie erkläre ich den größeren Zusammenhang für sie bloß auf »putzfrauisch«? Nein, das hat nichts mit ihrem Beruf zu tun. Aber ich weiß schon länger, dass es eine echte Kunst ist, Reiki & Co in eine Normalosprache zu übersetzen.
»Also«, beginne ich wohl wissend, dass Sätze, die mit »also« beginnen, immer in einer Aufschubtaktik gründen. »Reiki ist eine Methode der Heilung, bei der man sich der Energie einer höheren Instanz bedient.« Autsch! Ich merke sofort, wie schwer es ist, größere Dinge in kleineren Worten zu sagen. Ich versuche es gleich noch mal. »Reiki ist eine sehr alte Heilmethode, die man anwenden kann, wenn jemand körperlich oder seelisch krank ist. Dann kommt der Kranke wieder ins Gleichgewicht.« Natascha zieht die Augenbrauen hoch und schaut jetzt noch konzentrierter. »Beim Reiki leitet jemand heilende Energie durch seine Hände in den Körper des Kranken.« Ich strecke meine Hände aus und lege sich sanft auf ihren Arm, wie um es ihr vorzumachen. Sie zuckt ein bisschen zurück. Ich erzähle ihr, dass dieser Heilimpuls den Energiefluss im Körpersystem des Kranken wieder in Schwung bringt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Dann kann er wieder ganz von selbst gesund zu werden.
Wenn man wie ich davon ausgeht, dass wir alle und dass letztlich alles auf der Welt aus reiner Energie besteht, dann ist es nur logisch, dass wir uns auch mit Energie heilen können. Aber Natascha schaut mich verwirrt an und ich kann in ihren Augen lesen, dass sie sich nicht ganz sicher ist, ob ich noch ich bin, oder ob ein Dämon in mich eingefahren hat. Ich überlege, dass sie als Griechin sicher dem orthodoxen Glauben angehört und versuche, dies für mich zu nutzen. »Schau!«, höre ich mich selbst sagen. »Letztlich ist es auch nichts anderes als das, was Jesus getan hat, mit den Händen heilen. Aber es ist eben so, dass Jesus uns nur daran erinnern wollte, dass wir alle das auch selbst können. Wir haben es bloß alle vergessen.«
Natascha nickt, und fürs Erste scheint sie ein Stück meiner Erklärung erreicht zu haben, denn sie lächelt obendrein. Sie will wissen, ob ich ihr ein Buch zu dem Thema ausleihen würde. Beflügelt reiche ich ihr eine meiner geschätzten dreihundert Welterklärungen aus dem Regal. So bekommen Buddha und Ganesha ein bisschen mehr Platz, ihre ganze Größe zu zeigen, und meine ganz persönliche Normalo-Mission ist für diesen Morgen beendet. Ich möchte mir die Chance, eine vielleicht doch noch nicht ganz so verärgerte Praktikantin anzutreffen, nicht entgehen lassen und steige in meinen weißen Agentur-Traumhochzeit-Multivan mit dem großen pinken Herz auf der Motorhaube. Natascha winkt mir mit dem Putzlappen hinterher.
»Möge die Macht mit dir sein!« (Slogan aus »Star Wars«)
Es liegt in deinen Handen!
Ich gebe zu, das hört sich zunächst äußerst merkwürdig an, den meisten fällt es ja schon schwer zu glauben, dass Jesus solche Kräfte gehabt haben soll. Doch ist dir schon einmal aufgefallen, dass du intuitiv deine Hände auf den Bauch legst, wenn du Magenschmerzen hast? Auch eine Mutter legt häufig nahezu automatisch ihre Hand auf das schmerzende Knie oder die fiebrige Stirn ihres Kindes.
Zugegeben, Reiki ist im Vergleich dazu eine komplexere Methode, und echte Reiki-Meister beherrschen sie so gut, dass die Ergebnisse nicht selten zum Staunen bringen. Ein Reiki-Meister wird den Energiefluss beispielsweise dadurch verstärken, dass er bestimmte Zeichen »malt« und gewisse »Formeln« dazu spricht. Doch da ein Heiler niemals selbst wirkt, sondern sich lediglich als Kanal der universellen Energie zur Verfügung stellt, ist es letztlich jedem Menschen möglich, sich diese Energie zunutze zu machen und die Selbstheilungskräfte in sich in Gang zu setzen.
Probiere es einfach einmal aus: Reibe einmal kräftig deine Hände aneinander und lege sie anschließend auf deine Schläfen. Vielleicht magst du dir zusätzlich vorstellen, wie die Energie aus deiner rechten Hand durch deine Stirn in die linke Hand strömt. Wie fühlt sich das an? Mindestens beruhigend, oder? Versuche es einmal, wenn sich der nächste Kopfschmerz ankündigt. Du musst dich nicht anstrengen, es genügt, wenn du innerlich einfach darum bittest, von der universellen Energie durchströmt zu werden. Wenn du ganz mutig bist, stellst du dir die Energie wie einen hellen Lichtstrahl vor, der die Selbstheilungsenergie in deinem Körper anzündet, wie bei einer Kerze. Wenn du nicht allein bist, sondern eine vertraute Person in deiner Nähe ist, kannst du dir auch ihre Hände »leihen«. Das funktioniert auch ohne Reiki-Ausbildung und selbst dann, wenn ihr beide gar nicht an die Existenz einer universellen Energie glaubt.
Du kannst diese kleine simple Methode überall, zu jeder Zeit, so lange und so oft anwenden, wie es sich für dich richtig anfühlt. Bei meinen Kindern funktioniert das seit vielen Jahren ganz wunderbar. Noch einmal zum Mitschreiben: Jesus kam nicht als großer Prahlhans auf die Erde, um uns vorzuführen, wie toll er ist. Nein! Er wollte uns nur an unsere ureigensten Kräfte erinnern, indem er uns einfach vorgelebt hat, wie man sie wieder aktiviert!
1 Subtile Energiezentren des Körpers
Der Egobus – Alle einsteigen, bitte!
»Dani, wir wollten doch beide mal wieder auf ein Wochenende an die See fahren?«
»Ja klar, machen wir ja auch!«
»Hast du mit deinem Herzallerliebsten denn schon darüber gesprochen?«
»Äh … Nö!«
So ungefähr klingt eine normale Unterhaltung zwischen meiner lieben Freundin Nic und mir. Am Ende runzelt sie die Stirn und ich schüttle den Kopf. Warum? Ganz einfach: In ihrer Welt werden solche Entscheidungen mit dem Partner abgesprochen - in meiner Welt nicht. Wer hat recht?
Vor einem Jahr habe ich mich von meinem Freund getrennt, weil ich das dringende Gefühl hatte, meinen »Freiraum« zurückholen zu müssen. Wir beendeten unsere gemeinsame Zeit auf liebevolle Weise. Seit einigen Monaten leben wir nun wieder zusammen. Alles verlief ruhig und einvernehmlich. Wir haben uns weder im Drama getrennt, noch sind wir im Glückstaumel wieder zusammengezogen. Beides hatte sich mehr oder weniger aktuell so ergeben und fühlte sich im jeweiligen Moment auch genau richtig so an.
Es mag anstrengend klingen, doch es ist ehrlich: Ich lebe und agiere in jedem Moment absolut authentisch und handle spontan aus meinem Gefühl heraus. Meine liebe Freundin Nic würde es anders beschreiben: Sie schenkte mir zum Geburtstag eine Glückwunschkarte, auf der ein Bus und eine Bushaltestelle zu sehen ist. Auf dem Schild steht groß und deutlich: »Egobus«! Man könnte es also egoistisch nennen, wenn jemand an sich selbst denkt, richtig? Ich finde nicht. In jeder Beziehung ist es wichtig, dass jeder Partner vor allem selbst für sich sorgt. Das entlastet beide, denn so muss keiner die Verantwortung für das Wohlergehen des anderen tragen. Für mein Verständnis bedeutet dies, dass viel Freiheit und gleichzeitig Erfüllung entstehen kann. Es gibt für mich dabei nur eine Spielregel: Ich darf dem anderen nicht bewusst Schaden zufügen, um meine Wünsche oder Bedürfnisse zu erfüllen, weder durch Gedanken noch durch Worte oder Handlungen.
»Wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für alle gesorgt.« (Sprichwort)
Ist nicht der häufigste Fallstrick die Erwartung, der Partner müsse einen glücklich machen? Am Ende stehen zwei Bettler voreinander und kramen enttäuscht in den leeren Taschen des anderen, nur um festzustellen, dass darin auch nichts zu finden ist. Wenn deine eigenen Taschen ausreichend gefüllt sind – mit Selbstliebe, Selbstbestimmung und Selbstvertrauen -, wirst du gar nicht auf die Idee kommen, deinem Partner diese Bestätigung zu entlocken, oder darauf warten, dass er etwas für dich erledigt. Du würdest so gern mal wieder ans Meer fahren? Dann fahr ans Meer! Du würdest gern einen romantischen Abend verbringen? Dann zünde die Kerzen an und koch etwas Leckeres! Du liebst es, Zeit mit dir allein zu verbringen? Dann tu es!
Es gibt keinen Grund für ein schlechtes Gewissen. Wenn jeder für sich selbst sorgt, heißt das noch lange nicht, gegen den Partner zu handeln. Und es bedeutet auch nicht, dass wirklich wichtige Entscheidungen, die beide Partner betreffen, nicht gemeinsam besprochen und getroffen werden. Im Gegenteil, wir machen den anderen frei von unseren Erwartungen und bestärken ihn darin, einfach nur er selbst zu sein. Wir dürfen wir selbst sein und der andere darf auch er selbst sein. Selbst dann, wenn wir feststellen, dass es uns nicht möglich ist, mit der Andersartigkeit unseres Partners zu leben, sorgen wir gut für uns selbst, indem wir zu unseren Bedürfnissen stehen oder diese Beziehung beenden, ohne ein Drama daraus zu machen.
Trotzdem funktioniert dieser Grundsatz natürlich nicht immer konfliktfrei, besonders dann, wenn die Partner sehr verschieden sind. Eine Möglichkeit, Partnerdynamiken besser zu verstehen, ist die Verwendung von Zahl-, Symbol- oder Stern-Bedeutungen. Beispielsweise beschreiben die Zahlen die Grundenergie verschiedener Menschentypen. Seit meiner Ausbildung in »Psychologischer Numerologie« hatte ich in Bezug auf meinen Partner, aber auch meine Kinder so manches hilfreiche Aha-Erlebnis.
Die Geburtszahl2 ergibt sich aus der Quersumme des Geburtsdatums.