Istanbul MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Michael Bussmann - E-Book

Istanbul MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag E-Book

Michael Bussmann

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Beschreibung

Anders reisen und dabei das Besondere entdecken Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Entdecken Sie die pulsierende türkische Hauptstadt Istanbul intensiv und individuell mit unserem Istanbul-Reiseführer. In der achten Auflage zeigen Ihnen Michael Bussmann und Gabriele Tröger alle Facetten der Metropole zwischen Orient und Okzident – alles vor Ort recherchiert und für Sie ausprobiert. Der Reiseführer »Istanbul« im Überblick 300 Seiten mit 153 Farbfotos, 60 Karten, 15 ausführlich beschriebene Touren, vier Ausflüge in die Umgebung und ein Plan der öffentlichen Verkehrsmittel – damit sind Sie auf Ihrer Reise in eine der aufregendsten Städte der Türkei orientiert wie die Einheimischen. Hilfreiche Hinweise und Geheimtipps, dazu die wichtigsten Redewendungen und Begriffe auf Türkisch machen den Istanbul-Reiseführer zu einem unentbehrlichen Begleiter. Ökologisch, regional und nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind hervorgehoben. Subjektiv, persönlich und wertend – die Michael-Müller-Bücher mit ihren Restaurant- und Einkaufstipps, ihren Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als »nur« Reiseführer. Zahlreiche Features machen die Reiseführer übersichtlich und ermöglichen schnelle Orientierung dank Überblicksseiten zu den einzelnen Touren samt deren Besonderheiten. Weitere hilfreiche Informationen bietet ein umfangreiches extra Kapitel »Nachlesen und Nachschlagen« zu Geschichte, Kultur- und Nachtleben, Unterwegs mit Kindern, Übernachten, Essen und Trinken, reisepraktischen Tipps von A-Z und mehr. Die gratis Web-App ergänzt den Reiseführer kongenial und macht die Erkundung der Stadt zu einem Kinderspiel. Merian schreibt: »Ein Reiseführer mit allen Facetten der Stadt, von Szeneclubs bis zur Moscheenarchitektur.«

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Seitenzahl: 484

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Inhaltsverzeichnis
Unterwegs mit Gabriele Tröger und Michael BussmannOrientiert in İstanbulStadt auf zwei KontinentenSightseeing-KlassikerSightseeing-AlternativenEssen in İstanbulAusgehenShoppingWege durch IstanbulTour 1: SultanahmetTour 2: Topkapı-Palast und die SerailspitzeTour 3: Das BasarviertelTour 4: Balat, Fener und FatihTour 5: Entlang der StadtmauerTour 6: EyüpTour 7: Taksim und BeyoğluTour 8: Galata und KaraköyTour 9: Von Harbiye bis ŞişliTour 10: BeşiktaşTour 11: Am Bosporus - europäische SeiteTour 12: KadıköyTour 13: ÜsküdarTour 14: Am Bosporus - asiatische SeiteTour 15: Ziele rund um IstanbulNachlesen & NachschlagenGeschichteDer IslamEssen und TrinkenKulturİstanbul rund ums JahrNachtlebenSport, Spaß und Spaİstanbul mit Kindernİstanbul (fast) umsonstAnreiseMobil in İstanbulÜbernachtenİstanbul von A bis ZIstanbul kompaktAlle SehenswürdigkeitenAlle RestaurantsAlle Shopping-AdressenEtwas TürkischÜber dieses BuchÜbersichtskarten und PläneIndex
Alles im Kasten
Baumeister Sinan – ein bescheidenes GenieKein Gold, aber sechs MinaretteBlut und Spiele – das HippodromFisch und Fasıl in Kumkapı und Koca Mustafa PaşaPudding Shop – eine Legende überlebt sichKeine Entführung aus dem Serail – der HaremEndstation Sirkeci – wohin der Orient-Express rollteHane – die Hostels der osmanischen HändlerKeramikträume werden wahr: İznik-FayencenBoza und Sahlep – zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Vefa BozacısıHaliç – das Goldene HornGriechen und Türken – eine schwierige NachbarschaftWas Grabstelen erzählenDie Synagogen von GalataLevent – das BankenviertelWas Europa und Asien verbindet – die BosporusbrückenYalıs – Bosporusvillen der HautevoleeDer besondere Ausflug: Schifffahrt auf dem BosporusKız Kulesi – ein Turm wie für Legenden geschaffenPanoramen satt: der Große und der Kleine Çamlıca-HügelYenikapı – neuer Bahnhof im alten HafenbeckenKalif, Kadi und Khedive – Titel, Gruppen und Institutionen des Osmanischen ReichsAtatürk – Vater der TürkenHaymatloz – Exil TürkeiDer RamazanDie Rakı-Tafel – türkische Geselligkeit par excellenceAutorenkino und Serien mit Anspruch: ein paar Empfehlungen für FilmfansBosporus-Beats im ÜberblickWo Himmel auf Hölle trifft – Fußball in İstanbulUnterm Bosporus hindurchİstanbuls Grandhotels des Fin de SiècleWackelkandidat: İstanbuls Umgang mit der ErdbebengefahrOrhan Pamuk – erster Nobelpreisträger der TürkeiWas türkische Namen aussagen könnenLand und Leute unterm Halbmond – Steckbrief Türkei
Kartenverzeichnis
KumkapıTour 1: SultanahmetTour 2: Topkapı-Palast (Sarayburnu)Großer BasarTour 3: Das BasarviertelTour 4: Balat, Fener und FatihTour 5: Entlang der StadtmauerTour 6: EyüpTour 7: Taksim und BeyoğluTour 8: Galata und KaraköyTour 9: Von Harbiye bis ŞişliTour 10: BeşiktaşTour 11: Am Bosporus - europäische SeiteOrtaköyTour 12: KadıköyTour 13: ÜsküdarÜbernachten in IstanbulHagia SophiaChora-KircheZeichenerklärungÜbersicht IstanbulVerkehrsplan
Tourenverzeichnis
Tour 1: SultanahmetTouristen aus aller Welt stehen Schlange vor Hagia Sophia, Blauer Moschee und Yerebatan-Zisterne: In Sultanahmet sind İstanbuls Hochkaräter versammelt.Tour 2: Topkapı-Palast und die SerailspitzeEin Palast wie ein orientalischer Traum, darin Schätze über Schätze und der legendäre Harem. In den einstigen Palastgärten lockt das grandiose Archäologische Museum.Tour 3: Das BasarviertelStürzen Sie sich ins Gewimmel und Gewusel rund um den Großen Basar und den Ägyptischen Basar! Nur nicht am Sonntag, dann sind die Läden nämlich geschlossen.Tour 4: Balat, Fener und FatihAuf den Hügeln hinter dem Goldenen Horn lebten einst vornehmlich Juden und Griechen. Ein Streifzug durch ein wiederentdecktes Viertel voller Nostalgie.Tour 5: Entlang der StadtmauerEntlang der Theodosianischen Landmauer rauscht der Verkehr, doch auch ein kunsthistorisches Megahighlight versteckt sich dort: die ehemalige Chora-Kirche.Tour 6: EyüpEine der konservativsten Ecken İstanbuls mit einer viel besuchten Moschee. Touristen zieht es ins Pierre-Loti-Café mit Panoramablick über das Goldene Horn.Tour 7: Taksim und BeyoğluEin Spaziergang über die İstiklal Caddesi, İstanbuls bekannteste Flaniermeile, ist ein Muss. Rechts und links davon: Restaurants, Geschäfte und Leben, Leben, Leben.Tour 8: Galata und KaraköySpannende Kunstmuseen, coole Cafés in stimmungsvollen Gässchen und dazu ein Turm, von dem man einen schönen Panoramablick über die Stadt genießt.Tour 9: Von Harbiye bis ŞişliIn den Vierteln nördlich des Taksim-Platzes shoppt die Schickeria. Und auf dem Areal einer aufgegebenen Brauerei trifft sich die kreative Szene.Tour 10: BeşiktaşEin liberaler Stadtteil mit vielen Kneipen und gutem Fußball. Touristisches Zugpferd ist der Dolmabahçe-Palast aus dem 19. Jh., der direkt am Bosporus liegt.Tour 11: Am Bosporus - europäische SeiteDer Bosporus, wo immer ein angenehmes Lüftchen weht, ist die Seele İstanbuls. Am besten erkundet man die wunderschöne Meerenge bei einer ausgiebigen Schiffsfahrt.Tour 12: KadıköyKadıköy auf der asiatischen Seite ist der mit Abstand coolste Stadtteil İstanbuls. In hippen Bars wird fröhlich gefeiert, an den Wänden prangen riesige Murals.Tour 13: ÜsküdarÜsküdar ist im Gegensatz zu Kadıköy schwer konservativ und zugeknöpft. Allerdings stehen hier ein paar interessante Moscheen und der höchste Turm der Türkei.Tour 14: Am Bosporus - asiatische SeiteAuch am asiatischen Ufer gibt es viel zu entdecken. Spazieren Sie z. B. durch das stimmungsvolle Viertel Kuzguncuk oder essen Sie den berühmten Joghurt von Kanlıca!Tour 15: Ziele rund um IstanbulIn diesem Kapitel haben wir einige Ziele zusammengestellt, die die Hektik der Megacity kurz vergessen lassen. Starten Sie am besten mit den Prinzeninseln!
Unterwegs mit
Gabriele Tröger und Michael Bussmann
Gabriele Tröger (geb. 1972) und Michael Bussmann (geb. 1967) kennen İstanbul seit den 1980ern und haben, alle Aufenthalte zusammengerechnet, schon mehrere Jahre in der Türkei verbracht. Mittlerweile haben sie ihre Base in Berlin, sind aber viele Monate im Jahr auf Achse, meist im eigenen Van. Mehr über İstanbul und über besondere Orte in der ganzen Welt lesen Sie auf hierdadort.de, dem Reiseblog der Autoren.
İstanbul, wie haben wir dich vermisst! Die magische Moscheenkulisse im Plüschhimmel. Das Tuten der Fähren. Das Kreischen der Möwen. Das Rufen der Straßenhändler. Das Chaos und die Kakophonie. Vor unserer Recherche für diese Auflage des Buches waren wir 2016 zuletzt da. Damals war aus der schillernden Partydiva der Nullerjahre schon eine kranke Frau am Bosporus geworden. Die Post-Gezi-Depression und mehrere blutige Terroranschläge hatten ihre Spuren hinterlassen und tiefe Falten ins Gesicht der Stadt gegraben. Doch es kam noch schlimmer. Der Putschversuch wenige Wochen nach unserer 2016er-Recherche machte der damals geplanten Neuauflage unseres Reiseführers den Garaus. Das „Gottesgeschenk“, wie Erdoğan den Putschversuch nannte, war Anlass, noch gezielter gegen „Feinde“ vorzugehen. Und zum Feind zu werden, bedufte es nicht viel. Das hielt europäische Besucher fern. Auch uns zog es jahrelang nicht mehr in die Türkei.
Jetzt waren wir wieder da. Wagten den İstanbul-Restart. Wir kamen, sahen und waren der Stadt innerhalb kürzester Zeit wieder verfallen. Alte Liebe rostet nicht. İstanbul hat sich in Teilen sehr verändert. Gleichzeitig wird das Supermodel unter den Megacitys dieser Welt nie aufhören zu betören. İstanbul ist eine prall gefüllte Schatzkammer auf zwei Kontinenten. Brodelnd wie ein Suppentopf auf dem Herd. Hochemotional, voller Melancholie und einfach wunderschön. Sie glauben uns nicht? Dann prosten Sie mal dem Sonnenuntergang in einer schicken Rooftop-Bar zu. Şerefe!
Was haben Sie entdeckt?
Haben Sie ein besonderes Restaurant, ein neues Museum oder ein nettes Hotel entdeckt? Wenn Sie Ergänzungen, Verbesserungen oder Tipps zum Buch haben, lassen Sie es uns bitte wissen!Schreiben Sie an: Gabriele Tröger und Michael Bussmann, Stichwort „Istanbul“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19 | D - 91054 Erlangen [email protected]
Orientiert in İstanbul
Stadt auf zwei Kontinenten
İstanbul ist eine Megacity. Auf einer Fläche doppelt so groß wie das Saarland tummeln sich etwa fünfmal so viele Menschen wie in Berlin. Die 16 oder vielleicht schon 20 Millionen Einwohner - keiner weiß das so genau - machen die Stadt zu einem brodelnden Irrwitz zwischen Orient und Okzident, zwischen Kommerz und Koran.
Bringen Sie Zeit mit!
Das historische Zentrum ist überschaubar, es beträgt nur 5 % der Stadtfläche. Sehenswürdigkeiten gibt es aber auch außerhalb! Wer sich nicht ausschließlich auf die großen Highlights stürzen und auch einmal auf dem Bosporus unterwegs sein will, sollte mindestens vier Tage in İstanbul einplanen, besser mehr. Es dauert etwas, sich in dem Tohuwabohu zurechtzufinden.
Der Bosporus, die Seele İstanbuls
İstanbul gehört zu den faszinierendsten Städten der Welt, und teilt man die Meinung Alexander von Humboldts, dann ist İstanbul sogar die schönste Metropole überhaupt. Kein Wunder: Als einzige Stadt auf unserem Globus erstreckt sie sich über zwei Kontinente. Dazwischen liegt der Bosporus, die Meeresenge zwischen Schwarzem Meer und Marmarameer. Auf einer Länge von rund 30 km mäandert er durch die Stadt, mal ist er nur 700 m breit, mal 2,5 km. Drei Brücken überspannen, zwei Tunnels unterqueren ihn. 39 Stadtteile erstrecken sich rechts und links des Bosporus, 25 davon auf der europäischen Seite. Die asiatische Seite ist übrigens weder „orientalischer“ noch ruhiger als ihr europäischer Gegenpart.
Touristische Hotspots
Das Goldene Horn, das die europäische Seite İstanbuls durchschneidet, ist ein vom Bosporus abzweigender Meeresarm. Die Landmasse, die vom Goldenen Horn im Norden, dem Bosporus im Osten und dem Marmarameer im Süden umgeben ist, wird gemeinhin als „historische Halbinsel“ bezeichnet. Hier erstreckt sich, bis hin zur byzantinischen Stadtmauer im Westen, das alte „Stambul“. Die İstanbul-Titelmotive sämtlicher Bildbände und der Wandschmuck vieler Dönerbuden sind hier zu Hause: Topkapı-Serail, Blaue Moschee, Hagia Sophia, Großer Basar und, und, und ... Kuppeln und Minarette sind nächtens illuminiert, um den Klischees aus 1001 Nacht zu entsprechen.
Wer aber wissen will, wie İstanbul wirklich tickt, muss auch die Stadtteile nördlich des Goldenen Horns gesehen haben. Dort zeigt sich İstanbul als Schmelztiegel an Innovation, moderner Lebensfreude und jugendlicher Aufmüpfigkeit, als Trendsetter des Landes. İstanbul-Fortgeschrittene schließlich zieht es auch in die noblen Bosporus-Orte und auf die asiatische Seite. Es gibt viel zu entdecken in der Megacity. Aber nicht überall herrschen Glanz und Gloria wie in den Vorzeigevierteln. In den unendlichen Wohnstädten dominieren Alltags-Tristesse und architektonische Einfallslosigkeit.
Rumkommen
„Man muß viel laufen in Stambul. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat, ist diese Stadt schwierig.“ Vor vielen Jahrzehnten schrieb Erich Kästner diese Zeilen. Bis heute hat sich wenig daran geändert. Das liegt v. a. daran, dass İstanbuls öffentliches Nahverkehrssystem weniger darauf abgestimmt ist, die Wege der Touristen zwischen den zentralen Stadtteilen zu verkürzen, sondern vielmehr darauf, die İstanbuler von den Vororten ins Zentrum zu befördern. Laut dem TomTom Traffic Index steht man weltweit in keiner Stadt länger im Stau als in İstanbul (Zeitverlust im Jahr: 142 Stunden). Um des ewigen Verkehrschaos Herr zu werden, wird die Metro ständig erweitert - 170 km Metronetz befanden sich allein 2022 im Bau. Nur: In einer Stadt, die schneller wächst, als Verkehrsplaner handeln können, sind Erfolge von kurzer Dauer.
Der öffentliche Nahverkehr setzt sich aus Fähren, Straßenbahnen, der Metro, Bussen und Sammeltaxis zusammen (für Details Link). Nicht selten bedarf es einer Kombination aus verschiedenen Verkehrsmitteln, um zum Ziel oder zumindest in dessen Nähe zu gelangen. Heben Sie sich im Anschluss ein Lächeln für ein paar Meter in die falsche Richtung auf. Verirren ist in dieser Stadt Programm.
In der Rubrik „Praktische Infos“ am Ende der jeweiligen Stadtteilkapitel finden Sie alle wichtigen Informationen zu den Verkehrsverbindungen innerhalb eines Stadtteils und darüber, wie Sie diesen erreichen.
Wo wohnt man am besten?
Wer sich als früher Vogel in den Partygassen von Beyoğlu oder Kadıköy einmietet oder als ausgehfreudiger Mensch im nachts toten Laleli, hat etwas falsch gemacht. Das richtige Hotel am richtigen Platz ist in İstanbul deutlich wichtiger als in anderen Metropolen Europas. Im Kapitel „Übernachten“ finden Sie die interessantesten Standorte für Touristen mit ihren Vor- und Nachteilen kurz beschrieben. Falls Sie mit der Entschlüsselung der Adresse Ihres Hotels oder Ihrer Ferienwohnung Schwierigkeiten haben, so erfahren Sie alles dazu auf Link.
Sightseeing-Klassiker
Das einstige Zentrum zweier gewaltiger Imperien ist unendlich reich an Sehenswürdigkeiten, an gigantischen byzantinischen Sakralbauten und an pompösen osmanischen Palästen. İstanbul steht aber auch für moderne türkische Kunst und Lebensfreude.
Museum Pass İstanbul
Mit dem Museum Pass İstanbul macht man ein richtiges Schnäppchen. Für umgerechnet 35 € kann man fünf Tage durch ein paar der bedeutendsten Museen der Stadt ziehen. Mehr dazu im Kapitel „İstanbul (fast) umsonst“.
Ab ins Museum
♦ Archäologisches Museum: Tempelfriese, Keilschrifttafeln, Kolossalstatuen und Büsten über Büsten: Das auf mehrere Gebäude verteilte Museum ist eines der besten und größten seiner Art, planen Sie dafür Zeit ein. Zu den herausragendsten Exponaten gehören die Sarkophage aus Sidon und die Statuen aus Aphrodisias, von wo die fingerfertigsten Bildhauer der Antike kamen. → Tour 2
♦ Museum für Malerei und Skulptur und Istanbul Modern: Am Galataport, dem jedermann zugänglichen Kreuzfahrtterminal, stehen diese zwei Tempel der türkischen Künste, zugleich zwei architektonische Highlights der Stadt. Zusätzliches Bonbon: der traumhafte Bosporusblick vom Restaurant des İstanbul Modern. → Tour 8
Osmanenherrlichkeit
♦ Topkapı-Palast: Die weitläufige Palaststadt der Sultane. Darin der sagenumwobene 6700 m² große Harem, eine Stadt in der Stadt, alias: ein prunkvoller Frauenknast, die letzte Frau verließ ihn 1909. Andere Trakte beherbergen kostbare Sammlungen, u. a. Glas und Silberarbeiten, Gewänder, Waffen und Uhren, aber auch Reliquien wie die Barthaare des Propheten Mohammed. → Tour 2
♦ Dolmabahçe-Palast: Im 19. Jh. verlegten die Sultane ihren Sitz an den Bosporus. Ihr Protzschloss (14 t Gold und 40 t Silber wurden verarbeitet) direkt am Wasser ist wie der Topkapı Sarayı ein ganz großer Touristenmagnet. Auch das Zimmer, in dem Atatürk 1938 verstarb (einer von 300 Räumen!), kann besichtigt werden. → Tour 10
Moscheen bzw. Kirchen
♦ Hagia Sophia: Einer der schönsten und bedeutendsten Sakralbauten des Erdballs. Um in die gewaltige byzantinische Kuppelkirche, die heute wieder eine Moschee ist, zu gelangen, steht man teils Stunden an. Doch es lohnt sich. Schon unzählige Male haben wir die Hagia Sophia besucht und sind immer wieder überwältigt. → Tour 1
♦ Chora-Kirche: Auch diese Klosterkirche aus dem 11. Jh. wurde jüngst wieder in eine Moschee verwandelt. Ihre grandiosen Fresken und Mosaiken locken kunstinteressierte Besucher aus aller Welt zur Stadtmauer. → Tour 5
♦ Blaue Moschee: Der wohl bekannteste Moscheenbau der Türkei. Prächtig ausgeschmückt mit Iznik-Fayencen. → Tour 1
♦ Süleymaniye-Moschee: Das Meisterwerk des osmanischen Stararchitekten Sinan. Was ist beeindruckender? Der 3500 m² große Gebetsraum oder der überwältigende Blick von der Terrasse hinüber nach Galata? → Tour 3
Bummeln und Staunen
♦ Großer Basar und Gewürzbasar: „Die fremden Besucher der Stadt sollten als Erstes die Basare von İstanbul besuchen“, bemerkte schon der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen im 19. Jh. Fangen Sie mal mit diesen beiden an: Augen und Nase fahren hier Karussell. → Tour 3
♦ İstiklal Caddesi: Die Flaniermeile İstanbuls, auf der sich eine nostalgische Straßenbahn bimmelnd den Weg durch die Massen sucht. Bis spät in den Abend kann man hier shoppen. In den Seitengassen locken unzählige Restaurants und Bars. → Tour 7
Nach oben, nach unten und aufs Wasser
♦ Galataturm: Von Sultanahmet kommend, fährt man am besten mit der Tünel-Bahn hinauf nach Galata. Die kürzeste U-Bahn der Welt gibt es schon seit 1875! In exakt einer Minute und 20 Sekunden sind Sie oben. Dann sind es nur noch ein paar Schritte hinab bis zur Landmarke von Galata, dem gleichnamigen Turm mit toller Aussicht über das Goldene Horn auf die Kuppeln Sultanahmets. → Tour 8
♦ Yerebatan-Zisterne: Hier geht es hinab in die Unterwelt der Stadt, ins gurgelnde, tröpfelnde Halbdunkel einer Zisterne aus dem 6. Jh. - bezeichnenderweise nennen die Türken den byzantinischen Wasserspeicher „Versunkener Palast“. → Tour 1
♦ Bosporus-Fahrt: Wer nicht die salzige Brise des Bosporus geschmeckt hat, hat İstanbul nur zur Hälfte erlebt. Die Schönheit der Stadt wird einem nirgendwo bewusster als vom Wasser aus. Ob Fähre oder Ausflugsdampfer - mit einem Glas Tee in der Hand und kreischenden Möwen als Begleiter kann man sich ausruhen vom Trubel der Millionenmetropole. → Tour 11
Schweißnass
♦ Hamam-Besuch: Wer meint, im Urlaub schwitzen zu müssen, dem empfehlen wir den Besuch eines historischen osmanischen Dampfbads. Mehr zur Hamam-Etikette und zu den Türkischen Bädern der Stadt ab Link.
Sightseeing-Alternativen
Wo wirbeln die Derwische? Wo trifft sich die Boheme? Wo schaut man sich um, wenn es um den Hot Shit in Sachen moderne Kunst geht? Und wo fährt man hin, wenn man İstanbul einmal autofrei erleben will? Hier ein paar İstanbul-Tipps abseits der ganz großen Sensationen.
Veranstaltungskalender beachten!
Auch der Besuch der orthodoxen Ostermesse im Ökumenischen Patriarchat in Fener, des Tulpenfests im Emirgân-Park oder der Kunst-Biennale im Herbst können İstanbul-Erlebnisse sein, die man so schnell nicht vergisst. Schauen Sie mal in unserem Veranstaltungskalender auf Link, ob während Ihres Aufenthaltes etwas Besonderes am Bosporus ansteht!
Schwer angesagt
♦ Galata und Karaköy: Die am Hang klebenden Gassenschluchten Galatas und das Hafenviertel Karaköy waren bis vor gar nicht allzu langer Zeit ziemlich düster und morbide. Heute spaziert man hier vorbei an originellen Cafés, Restaurants, Concept Stores und Vintageläden. Rund um den Galataturm drängen sich die Touristen, anderswo, in geheimnisvollen Winkeln, wohnt noch immer die Stille. Wieder andere Viertel gehören wie eh und je den Handwerkern und Werkzeugbauern. Und auf der beliebten wie belebten Mumhane Caddesi hinter dem neuen Galataport treffen sich Hipster, Touristen und Kreuzfahrer aus aller Herren Länder zum besten Fisch-Dürüm der Stadt. → Tour 8
♦ Feriköy und Bomontiada: Sonntagnachmittag und keinen Plan? Da hätten wir eine Idee: Der riesige Flohmarkt im Viertel Feriköy ist eine wahre Fundgrube für Trödelschätze jeglicher Art. Danach schaut man sich am besten in Bomontiada um: In dem Kreativquartier auf dem Areal einer ehemaligen Brauerei ist immer etwas los. Kulturbrauerei auf İstanbulerisch. → Tour 9
♦ Balat und Fener: Die beiden am Goldenen Horn gelegenen Viertel gehörten früher den Christen und Juden, heute zunehmend der kreativen Elite und Instagramern, die sich angesichts der farbenfroh gestrichenen Häuserzeilen und überladen dekorierten Cafés gar nicht mehr einkriegen. Es macht Spaß, in chaotischen Trödelläden herumzukramen und anschließend einen handgebrühten Filterkaffee in einer Brew Bar zu trinken. Dazwischen kann man sich auf die Suche nach dem Konstantinopel längst vergangener Tage machen: In Pflastergassen mit verwitterten oder jüngst restaurierten Holzhäusern verstecken sich Kirchen und Synagogen. → Tour 4
Genießen
♦ Über den Dächern der Stadt: Was wäre İstanbul ohne seine faszinierenden Dachterrassenlokale? Wo DJs bis in die Morgenstunden mit Blick übers Marmarameer auflegen? Wo befrackte Kellner gegrillten Oktopus im Angesicht der Hagia Sophia servieren? Wo man ein Glas Rotwein schlürfen kann, während sich die Sonne über dem Bosporus verabschiedet? Und wo Studierende bei Shisha, Mokka und einem sensationellen Goldenes-Horn-Panorama über die nächste Vorlesung debattieren? Für die besten Locations → Restaurantliste
♦ Arter: Die architektonisch überaus spannende Galerie im Viertel Dolapdere ist eine der besten Adressen für zeitgenössische Kunst in der Stadt. Gehen Sie hin, egal was läuft - hier kann man gar nichts falsch machen. Auch toll: Die Galerie SALT Galata in einem ehemaligen Bankgebäude, die sogar ein Sternelokal auf ihrem Dach sitzen hat. → Kultur
Kurios
♦ Wirbelnde Derwische: Das Derwisch-Kloster des Mewlewija-Ordens im Viertel Galata wurde bereits 1925 geschlossen, der Orden galt als rückständig und wurde verboten. Im ehemaligen Kloster ist heute ein Museum untergebracht, das man besuchen kann, aber nicht zwingend muss. Sehenswert sind hingegen die Derwischzeremonien, bei denen sich ein Dutzend Sufi-Anhänger mit wirbelnden weiten Röcken zu aufwühlender Musik dreht. → Tour 8
♦ Lokalderby: Auch wenn es mittlerweile schwer ist, an Tickets zu kommen, ein Lokalderby der großen İstanbuler Vereine kann ein Highlight Ihres İstanbulbesuchs werden. Mehr zum Fußball ab Link.
Seitensprünge
♦ Kadıköy: Der moderne, libertäre Stadtteil Kadıköy auf der asiatischen Seite ist einer unserer Lieblingsstadtteile und immer eine Stippvisite wert. Im quicklebendigen Marktviertel bekommt man allerbeste Lebensmittel, in den Fischlokalen und Bierkneipen begegnet man kaum Touristen. Wer keinen ganzen Tag für Kadıköy erübrigen kann, sollte zumindest für einen Abend rübermachen - schon die Überfahrt zur blauen Stunde ist ein Traum. Für die Rückfahrt bieten sich auch Dolmuşe an, die die ganze Nacht über die Bosporusbrücke nach Taksim fahren. → Tour 12
♦ Prinzeninseln: Das wohl schönste Ausflugsziel İstanbuls - wer etwas mehr Zeit hat, plant am besten eine Übernachtung ein. Die autofreien Inseln bezaubern mit wunderschönen historischen Holzvillen, Kirchen, Klöstern und duftenden Pinienwäldern. Ganz unberührte Inseleinsamkeit darf man aber nicht erwarten. Insbesondere Büyük Ada, die größte Insel, ist ungemein populär. → Tour 15
Essen in İstanbul
„Der Imam ist in Ohnmacht gefallen“, als er „Frauenschenkel“ und den „Nabel der Dame“ probieren sollte. Dem Herrscher hat’s gefallen, als man ihm den „Finger des Wesirs“ servierte. Mit den Namen türkischer Gerichte lassen sich ganze Dramen inszenieren.
Wissenswertes zur türkischen Küche ab Link
Ausführliche Restaurantbeschreibungen am Ende jeder Tour
Eine Liste aller Restaurants gibt es ab Link
„Leben kommt aus dem Magen“
So heißt ein türkisches Sprichwort, das deutlich macht, welchen Stellenwert das Essen in der türkischen Kultur und Gesellschaft einnimmt. Was in Deutschland schlicht als „Bulette“ oder „Fleischpflanzerl“ auf den Teller kommt, wird in der Türkei fulminant als „Frauenschenkel“ serviert.
In einem Land, in dem selbst der Snack am Straßenrand zum kulinarischen Highlight werden kann, wird es Ihnen wie den İstanbulern ergehen, die, wenn sie nicht gerade essen, stets ans Essen denken - sagt man zumindest.
Kosten Sie feine Joghurtcremes oder raffiniert zubereitetes Gemüse, baden Sie in Olivenöl, bleiben Sie an honigsüßen Puddings kleben, und erleben Sie, wie gefüllte Schwarzmeersardinen das gegrillte Lachssteak daheim in einem höchst bescheidenen Licht erscheinen lassen.
Diät bitte verschieben!
Nirgendwo besser als in İstanbul lässt sich die Vielfalt der türkischen Küche probieren. Die Stadt kennt die kunstvolle osmanische Palast-Cuisine genauso wie Gerichte aus dem einstigen multikulturellen Osmanischen Reich: vom Balkan, aus Persien und Arabien, aus Südostanatolien und vom Schwarzen Meer. Daraus ergibt sich eine kulinarische Vielfalt, die ihresgleichen sucht.
Neben Gerichten der türkischen Küche können Sie aber auch Sushi essen, Borschtsch löffeln oder einen Burger zu sich nehmen - nichts, was es nicht gibt. Und das Schönste: In İstanbul können Sie jedes angefutterte Pölsterchen bereits nach einem Tag wieder ablaufen.
Vegetarisch am Bosporus
Ein müdes Lächeln ist alles, was viele Türken einem Vegetarier entgegenbringen: Denn wer auf so leckere Dinge wie şiş kebap, köfte oder Kuttelflecksuppe freiwillig verzichtet, muss krank sein - oder verrückt. Doch keine Sorge: Auch ohne totes Tier kann man am Bosporus glücklich werden. Von Grillstuben einmal abgesehen, findet ein Vegetarier in nahezu jedem Restaurant etwas, und nicht nur eine öde Beilage.
Das Gros der Vorspeisen ist rein vegetarisch, zudem warten Gemüseeintöpfe, sämige Suppen, Salate und gefüllte Teiggerichte auf ihre Entdeckung. Vegetarische und teils auch vegane Restaurants und Cafés findet man vornehmlich da, wo sich westlich geprägte Menschen geballt herumtreiben, u. a. in Beyoğlu, Galata, Karaköy und Kadıköy. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, vergewissern Sie sich trotzdem mit „Etsiz mi?“ („Ist das ohne Fleisch?“, gesprochen: „Ätsis mi?“) und bekräftigen Sie Ihre Frage mit „Et yemiyorum“ („Ich esse kein Fleisch“, gesprochen: „Ät jämijorum“).
Schwieriger haben es all jene, die glutenfrei leben müssen oder Raw Food bevorzugen. Diesbezüglich steckt die Türkei noch in den Kinderschuhen.
Stichwort „Bio“
Die Türkei ist europaweit einer der größten Exporteure von Bioprodukten, daher richtet sich die Bio-Gesetzgebung vor Ort nach EU-Standards, auch das staatliche Bio-Siegel wurde an das EU-Logo angelehnt. In İstanbul sind Bioprodukte v. a. in der reichen Oberschicht hip - so findet man Bioläden vorrangig auch dort, wo diese wohnt, z. B. in Cihangir und Nişantaşı.
Ein paar besondere Tipps
Auf Qualität wird im Nobellokal genauso wie in der einfachen Lokanta Wert gelegt. Enttäuscht wir man eigentlich nur in den touristischen Ecken rund um die großen Sehenswürdigkeiten!
Zu unseren Favoriten in Sachen „Bezahlbar tafeln mit viel Meze und Rakı“ gehören z. B. das Restaurant Fıccın in Beyoğlu oder das Restaurant Benusen in Kadıköy. Wer das Monatsgehalt eines Schuhputzers ausgeben kann, geht in ein schickes Dachterrassenlokal wie das mit einem Michelinstern geadelte neolokal in Karaköy. Wir lieben aber auch das rustikale Fischlokal Akın Balık, ebenfalls in Karaköy. Ein gegrillter Blaubarsch, Salat mit Granatapfelsirup und ein Dosenbier machen uns dort ebenso glücklich. Kebaps schmeckten uns zuletzt bei Kevok in Beyoğlu besonders gut. Und futtern wie bei Muttern (hier sind es eher Väter mit Schnauzbart) kann man in der Şahin Lokantası in Beyoğlu - zum Fingerablecken.
Ausgehen
İstanbul schläft nicht. Ob bärtiger Alleinunterhalter oder Technobeats - das Angebot ist überwältigend, auch wenn Corona und Staat dem Partyleben in den letzten Jahren alles andere als zuträglich waren. Das Nachtleben beschränkt sich auf einige wenige Stadtteile, dort aber findet es geballt statt.
Kneipen und Bars werden am Ende der Stadtteilkapitel aufgeführt, für jeden Gusto sollte etwas dabei sein. Unsere Club-Tipps finden Sie im Kapitel „Nachtleben“ ab Link.
Wer seinen Abend ruhiger gestalten will, gerne ins Theater geht oder ein klassisches Konzert besuchen möchte, bekommt Anregungen im Kapitel „Kultur“ ab Link.
Clubben am Bosporus
Egal ob Sie Punkrock, Türkpop, Ethno, elektronische Beats oder orientalische Klänge bevorzugen - live oder vom Plattenteller -, dem Clubbing steht am Bosporus nichts im Wege. Selbst wenn nur jeder tausendste İstanbuler am Abend das Nachtleben auskosten wollte, wären das hochgerechnet schon weit mehr als 15.000 Menschen, die nächtens durch die Clubs zögen. Es sind aber weit mehr, und dementsprechend zeigt sich auch das Angebot. Es reicht von schummrigen Pinten, wo melancholische Volksweisen mit schmerzverzerrtem Gesicht geträllert werden, bis hin zu exklusiven Open-Air-Clubs mit Blick über die nächtliche Skyline der Stadt. Trotz allerlei Schikanen: Nie konnte die AKP-Regierung der Partyfreudigkeit der İstanbuler Einhalt gebieten, ganz im Gegenteil ...
Beyoğlu: Shisha und Cocktail
Zentrum des Nachtlebens auf europäischer Seite ist Beyoğlu, einst der İstanbuler Treff der wilden Flaneure der Nacht. Doch nach den Gezi-Protesten und dem Putschversuch machten viele Clubs und Kneipen dicht oder zogen um nach Kadıköy (s. u.). An ihre Stelle traten alkoholfreie Shisha-Bars und golden-glitzernde Teesalons - sie sind ein Anziehungspunkt für Touristen aus islamischen Ländern und syrische Flüchtlinge, die das Nachtleben Beyoğlus mittlerweile mitbestimmen. Doch noch immer gibt es in Beyoğlu lässige Weinbars, unprätentiöse Bierkneipen und eine ganze Reihe von elitären Rooftop-Locations, in die nicht jeder eingelassen wird. Auch die meisten queeren Bars und Clubs sind in Beyoğlu zu Hause.
Beşiktaş: Efes oder Tuborg?
In Beşiktaş kann man sich gemütlich in den Abend hineintrinken. In vielen der rustikalen Bierkneipen im lebhaften Basarviertel und im unteren Bereich des Barbaros Bulvarı geht die Happy Hour von 13 bis 18 Uhr ... Etwas gehobener sind die Bars und Restaurants im Viertel Akaretler nördlich der Fähranlegestellen.
Kuruçeşme: Treffs der Schickimickis
Edel geht die Welt zugrunde ... In den sündhaft teueren Clubs von Kuruçeşme, die teils direkt am Bosporus liegen, zumindest aber Bosporusblick haben, trifft sich der İstanbuler Geldadel. Ein Schaulauf der Auto-Protzer und ihrer schnieke gewandeten Highheel-Damen mit aufgespritzten Lippen. Harte Türen!
Kadıköy: Alternativ und lässig
Kadıköy auf der asiatischen Seite hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem richtigen Feierbiest entwickelt. Mittlerweile ist der liberale Stadtteil der place to be für die gebildete, coole und alternative Klientel. Lässige Pichelstuben gibt es dort genauso wie DJ-Bars, wo der aktuelle Bosporus-Sound gespielt wird. In den Gassen des hafennahen Zentrums und in der Barlar Sokağı, der Bargasse etwas weiter landeinwärts, ist an Wochenenden kaum ein Durchkommen mehr, genauso am Mittwochabend, dem Ausgehtag unter der Woche. Dann feiert die Crowd, als gäbe es kein Morgen.
Nightlife à la turca
Wer auf der Suche nach orientalischen Klängen ist, sollte mal einer Türkü-Bar oder einem Fasıl-Restaurant einen Besuch abstatten. In den gemütlichen Türkü-Bars treten Alleinunterhalter oder kleine Combos auf und singen zu den Klängen der Saz, einer Langhalslaute, Lieder von auswegloser Liebe und dem Leben auf dem Lande. Die Bars sind bei den liberalen Aleviten sehr beliebt, oft wird getanzt.
Fasılmusik hingegen, die ihre Ursprünge in der osmanischen Palastmusik hat und oft von Roma vorgetragen wird, hört man vornehmlich in Meyhanes, den feuchtfröhlichen Lokalen, wo man Rakı trinkt und Meze isst. Meyhanes findet man z. B. geballt in der Nevizade Sokak von Beyoğlu. Die Musiker ziehen dabei von Tischgemeinschaft zu Tischgemeinschaft und beschallen diese mit Zither, Handtrommel und Tamburin. Natürlich wollen sie entlohnt werden, dies gilt übrigens auch für die Musiker der Türkü-Bars.
Damsız girilmez
In vielen Clubs und Bars ist Männergrüppchen oder männlichen Einzelpersonen der Zutritt versagt. „Damsız girilmez“, „Eintritt ohne weibliche Begleitung verboten“ steht dort oft schon am Eingang. Eine Regel, die in der türkischen Machogesellschaft absolut sinnvoll ist.
Shopping
İstanbul ist ein Shoppingparadies. Vieles ist im Vergleich zu daheim preiswert. Selbst für Gold zahlt man nur wenig mehr als den Marktpreis, da die Löhne der Kunstschmiede niedrig sind. Beliebte Mitbringsel sind dementsprechend Schmuck, aber auch Klamotten, Keramik oder Lederwaren.
Öffnungszeiten
Für den Einzelhandel gibt es keine einheitlichen Öffnungszeiten. An der İstiklal Caddesi in Beyoğlu hat das Gros der Läden sieben Tage die Woche bis spät abends geöffnet. In anderen Stadtteilen zieht man seine Rollläden am Wochenende gar nicht hoch. Die großen Malls der Stadt haben ebenfalls am Wochenende geöffnet.
Modezirkus
Zig türkische Labels haben sich mittlerweile international etabliert, dazu zählen z. B. Mavi Jeans, LC Waikiki, Koton oder Vakko. Auf der İstiklal Caddesi in Beyoğlu reihen sich die türkischen Streetwear-Labels aneinander, in Laleli werden Osteuropa und der vordere Orient mit Anzügen, Kostümen und Fellmützen versorgt, und in den exquisiten Boutiquen von Teşvikiye oder Nişantaşı die edleren Konfektionen präsentiert. Hipster schauen sich am besten in Galata und Karaköy um, wo auch Läden junger Nachwuchsdesigner zu finden sind.
Die besten Shoppingmalls sind Kanyon (kanyon.com.tr, (M) M2 bis Station Levent), Forum İstanbul (forumistanbul.com.tr, (M) M1 bis zur Station Kocatepe-Kartaltepe) sowie Zorlu Center (zorlucenter.com.tr, (M) M1 bis zur Station Gayrettepe). Letztere ist die mondänste und architektonisch spannendste Mall der Stadt, mit exquisiten Läden und einer noblen Foodmeile.
Basare und Märkte
Feste Einrichtungen wie den Großen Basar und den Ägyptischen Basar nennt man in der Türkei çarşı. An den beiden Basaren kommt kein Tourist vorbei. Der Große Basar, ein charmantes Labyrinth mit rund 3600 Geschäften, ist eine Sensation. Gleiches gilt für den auch „Gewürzbasar“ genannten Ägyptischen Basar, ein schrilles Potpourri an Farben und Gerüchen. Im Basarviertel drum herum kauft das einfache Volk ein.
Wochenmärkte hingegen nennt man pazar. Fast jedes Viertel hat seinen eigenen Wochenmarkt, von dem Hausfrauen hackenporscheweise Obst und Gemüse, Haushaltswaren und Unterhosen nach Hause transportieren. Schauen Sie sich z. B. einmal auf den Märkten von Fatih (mittwochs) oder Kadıköy (dienstags) um.
Flohmärkte haben am Bosporus keine lange Tradition. Ein schöner, mit einer gesunden Mischung aus Profihändlern und Verkaufsamateuren, findet jeden Sonntag in Feriköy/Bomonti statt.
Trödel und Vintage
Die ganz große Nummer in Sachen Trödel und Vintage ist das Viertel Çukurcuma, wo man sich ziellos durch die abschüssigen Gassen treiben lassen kann. Immer mehr Vintage- und Trödellädchen gibt es zudem in Galata, Karaköy, Balat und Fener. Eine etablierte Trödelstraße ist auch die Tellalzade Sokak in Kadıköy.
Feilschen
In den meisten Geschäften sind die Waren mit Preisen versehen. Auf den Basaren aber muss man handeln. Um gut handeln zu können, sollten Sie den Wert und die Echtheit einer Ware einschätzen können. Lassen Sie sich kein Kunstleder als Nappa verkaufen und glauben Sie nur einen Bruchteil von dem, was Ihnen erzählt wird! Sind Sie von vornherein nicht ernsthaft am Kauf interessiert, sollten Sie niemals selbst einen Preis nennen oder dem genannten zustimmen. Denn damit ist der Handel eröffnet bzw. im zweiten Fall schon beendet. Als unfein gilt, nach dem offensichtlichen Ende der Verhandlungen ein weiteres, niedrigeres Angebot zu unterbreiten. Wer hingegen selbst nach 100 hervorgeholten Lederjacken und etlichen spendierten Gläsern Tee, aber ohne auf ein Verkaufsangebot eingegangen zu sein oder ein eigenes Kaufangebot unterbreitet zu haben, dem Händler den Rücken kehrt, verhält sich völlig korrekt.
Teppichkauf
Im Kapitel „Basarviertel“ haben wir einige seriöse Teppichläden angegeben, in denen Sie sich umschauen können. Unsere Meinung jedoch: Sehen Sie vom Kauf eines Teppichs in der Türkei ab, v. a. wenn Sie wenig Ahnung von der Materie haben. Die Chance, übers Ohr gehauen zu werden, ist zu groß, zumal es hier nicht um Kinkerlitzchen geht, sondern um Tausende von Euro. So manche Touristen glauben, einen „original Hereke-Seidenteppich“ nach Hause zu bringen und haben doch ein chinesisches Kunstseideprodukt im Gepäck. Oder einen 300 Jahre alten anatolischen Kelim, der sich als künstlich ausgebleichte Neuware entpuppt. Unser Tipp: Gehen Sie besser im Heimatland in ein seriöses Fachgeschäft. Dort können Sie einen Teppich gegen Kaution mitnehmen und in den eigenen vier Wänden zur Probe auslegen.
Nicht vergessen!
Sie können in vielen Geschäften steuerfrei shoppen, mehr dazu auf Link. Lesen Sie bitte auch das Kapitel Zollbestimmungen, um bei der Rückreise keinen Ärger zu bekommen, Link.