Jede Seele plant ihren Weg - Robert Schwartz - E-Book

Jede Seele plant ihren Weg E-Book

Robert Schwartz

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  • Herausgeber: Ansata
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Der Seelenplan – warum unser Leiden nicht sinnlos ist

Schicksalsschläge sind weder die Strafe eines zornigen Gottes noch reiner Zufall. In Hunderten von Channelings fand Robert Schwartz heraus, dass die Seelen leidgeprüfter Menschen ihren Weg auf Erden bereits vor der Geburt geplant hatten. So geschieht nichts zufällig oder willkürlich. Und sogar traumatische Erlebnisse und schwerste Herausforderungen haben ihren Sinn: uns erkennen zu lassen, dass wir selbst der Urquell unseres Wohlergehens sind, dass wir selbst die Kraft haben, unsere Seele zu heilen.

Wie bereits in seinem ersten Buch, dem Überraschungserfolg »Mutige Seelen«, schildert der Autor auch hier exemplarische Lebensgeschichten von Menschen mit schweren Schicksalen und unter der Last negativer Emotionen. Sein neues Buch macht Mut und tröstet uns mit der Gewissheit, dass sogar das tiefste Leid etwas Positives in sich birgt und unser Leben mit Sinn erfüllen kann.

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Seitenzahl: 460

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Robert Schwartz

Jede Seele plant ihren Weg

Warum leidvolle Erfahrungen nicht sinnlos sind

Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt

von Manfred Miethe

Ansata

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel »Your Soul’s Gift« bei Whispering Winds Press, USA.

Copyright © 2012 by Robert Schwartz, Chardon, Ohio, USA.

www.yoursoulsplan.com, E-Mail: [email protected]. All rights reserved.

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by Ansata Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Redaktion: Cornelia Meier-Scupin

Covergestaltung: Guter Punkt, München,

unter Verwendung einer Abbildung von © Comstock Images/Getty images

Satz: Leingärtner, Nabburg

ISBN 978-3-641-08406-6V003

Ich widme dieses Buch

meinem Vater und meiner Mutter:

Ich liebe euch.

Und ich widme es

Rebecca und Calvin

Bob und Kathryn

Kathryn

Mikaéla

und ihren Lieben.

Eine Bitte an die Leser

Es gibt viele Menschen, die es sich wirklich nicht leisten können, Bücher zu kaufen. MeinWunsch ist es, die in diesem Buch enthaltenen heilsamen Informationen so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen – auch denen, die sich dessen Erwerb nicht leisten können. Bitten Sie Ihre örtliche Bücherei, dieses Buch in ihren Bestand aufzunehmen, oder spenden Sie das Buch der Bücherei, nachdem Sie es gelesen haben. Dieser einfache Akt der Güte wird viele Leben berühren.

Ich danke Ihnen, dass Sie mir helfen, derWelt ein heilsames Bewusstsein davon zu bringen, dass wir unser Leben vor der Geburt planen.

Ihr dankbarer

Robert Schwartz

[email protected]

Wir wissen nicht, wie groß wir sind,

bis man von uns fordert, uns zu erheben,

und dann, wenn es dem Plan entspricht,

berührt unsere Gestalt den Himmel.

Emily Dickinson

Prolog

Ich war vier oder fünf, als die Albträume anfingen. In manchen Nächten ließ sich eine riesige schwarze Spinne von der Decke herab. Ihr Unterleib öffnete sich, um mich zu verschlingen, während sich ihre Krallen in mein Gesicht schlugen. In anderen Nächten schoss ein gewaltiger Hai von unten herauf. Die Reihen der rasiermesserscharfen Zähne blitzten in einem Maul, das schon bald zu einem riesigen Schlund wurde, der mich verschlingen wollte. Ein anderes Mal stieß ein urzeitlicher Raubvogel von der Decke herunter, um mir mit seinem messerscharfen Schnabel das Herz aus der Brust zu reißen.Aber nicht immer verdichteten sich dieAlbträume zu solchen Geschöpfen. Manchmal krochen dieWände meines Zimmer auf mich zu oder nebelhafte Fänge tauchten aus der nächtlichen Luft auf. Immer aber spürte ich mit Gewissheit, sterben zu müssen.

Der Schrecken war mir durch Mark und Bein gefahren, wenn ich in diesen Nächten aufwachte. Ich wusste, dass ich mich in meinem Zimmer befand, aber die Kreaturen waren noch da. Ich sah sie, ich hörte sie und wusste, dass sie mich töten würden, obwohl dies unmöglich war. Schreiend wickelte ich mich in die Laken, warf mich wie wild im Bett hin und her, bis ich mich schließlich mit rasendem Herzen und nach Luft schnappend auf dem Boden in einem dunklen, leeren Raum wiederfand.

In derWelt des Harry Potter taucht eine Kreatur, Irrwicht genannt, aus seinem Versteck auf, um die Form unserer größtenAngst anzunehmen. Um sie zu besiegen, muss man sich das Objekt seines Schreckens in einer Erscheinung vorstellen, die einem albern oder lächerlich anmutet. Meine jahrzehntelangenAlbträume, begleitet von niederschmetternden Depressionen und unentrinnbaren Obsessionen, scheinen jetzt genau das für mich zu sein: ein schlechter Horrorfilm, einfach lächerlich. Ich wünschte mir, Harry Potters Methoden hätte es schon gegeben, als ich ein verängstigtes kleines Mädchen war.

Viele Menschen haben die Vorstellung, dass das Ziel und der Lohn wahrer Heilung in den Gipfelerlebnissen göttlicher Ekstase zu finden sind, im Eingehen in die Ewigkeit, während das Universum uns in seinen galaktischen Strudel hineinzieht, oder in einer tiefen Stille, die mit demAtem einströmt und uns Gott erkennen lässt.Aber so ist es nicht. DerartigeAugenblicke tauchen aus dem Nichts auf und verschwinden auf ebenso geheimnisvolleWeise, wie sie gekommen sind. Das Erwachen wird durch derartige Erlebnisse inspiriert, und wir alle bemühen uns, sie zu verlängern.Aber nach meiner Erfahrung können uns keine Therapie, keine Meditation, kein Wissen und keine Methode mit Sicherheit auf den Gipfel bringen und noch weniger können sie garantieren, dass wir auch dort bleiben.

Das wirkliche Ziel und der wirkliche Lohn bestehen darin, sich so weit zu entwickeln, um an jedem Tag – oder so ziemlich jedem Tag – gelassen, freudig und begeistert am täglichen Leben teilzunehmen. Der Tag, an dem ich wusste, ich habe es »geschafft«, war der Tag, an dem ich realisierte, seit langer Zeit keineAlbträume mehr gehabt zu haben.Was noch wichtiger war: Ich erkannte, dass ich seit Jahren nicht mehr deprimiert, besessen oder außer Kontrolle gewesen war und niemand meine Grenzen überschritten hatte. Es dämmerte mir, keine Suchende mehr zu sein. Ich hatte gefunden, wonach ich gesucht hatte, und ich führte ein Leben, in dem ich fast immer glücklich war – und dies häufig ohne erkennbaren Grund.

Mein heutiges Leben erfordert viel wenigerAnstrengung. Ich schätze Menschen, Orte und Dinge, die Farbe und Fülle in meineWelt bringen, und ich sehe, dass sie alle genau dies tun. Ich bin oft von Freude erfüllt und fühle mich frei. Das ist dieArt von Heilung, die sich einstellt, wenn wir unserem Seelenplan folgen. Das ist die Art von Heilung, die nicht nur für mich, sondern für alle Menschen möglich ist.

Das ist die Art von Heilung, die für mich den Himmel auf Erden erschaffen hat.

Mikaéla Christi1

1Siehe Kapitel 6: Psychische Erkrankungen

Vorwort

Als Kind wurde mir von meiner Mutter schwere emotionale Gewalt angetan. Ich plante dies, bevor ich geboren wurde.

Wenn ich sage, ich plante diese Erfahrung, dann meine ich inWirklichkeit, dass meine Seele sie geplant hat. Ich bin nicht von meiner Seele getrennt, denn meine Seele beinhaltet meinen Körper, meine Energie – ja, sie beinhaltet die Gesamtheit meines Bewusstseins. Und doch ist meine Seele mehr als ich – so wie die Sonne mehr ist als alle Lichtstrahlen, die sie aussendet. Meine Seele ist wie die Ihre unermesslich und unbegrenzt und sich ständig ihrer Einheit mit allenWesen bewusst. Währenddessen ich lerne und wachse, nähert sich meine Schwingungsfrequenz immer mehr derjenigen meiner Seele an und macht es ihr möglich, mehr von ihrerWeisheit, Liebe und Freude durch mich auszudrücken. Meine Seele, Ihre Seele – ja, alle Seelen – sind wortwörtlich aus der Energie der bedingungslosen Liebe geschaffen. Ich weiß, dass dies wahr ist, denn wie Sie gleich im ersten Kapitel lesen werden, habe ich es selbst erlebt.

Meine größten Herausforderungen – darunter auch der emotionale Missbrauch, dem ich als Kind ausgesetzt war – wurden vor der Geburt auf der Seelenebene geplant, um meine Entwicklung zu fördern.Wenn aber meine Seele Liebe ist, warum sollte sie dann planen, dass ich missbraucht werden würde? Dies ist eine berechtigte Frage, und ich habe sie mir im Laufe meines Lebens immer wieder gestellt. Die Suche nach einer Antwort ist in vielerlei Hinsicht die treibende Kraft hinter diesem Buch.

Der Missbrauch war intensiv und extrem, und obwohl er in Wirklichkeit nicht tagtäglich stattfand, schien er mir doch Teil desAlltags zu sein. Die Einzelheiten sind hier nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir verstehen, wie und warum derartige Dinge geschehen. Seit Jahrtausenden hat die Menschheit durch Leiden gelernt.Wenn wir über das gegenwärtige Paradigma des Lernens durch Leiden hinausgehen wollen, dann müssen wir es unbedingt verstehen.

Die Absprachen zwischen meiner Seele und der meiner Mutter beruhen auf einem früheren Leben, in dem ich eine Frau war und meine gegenwärtige Mutter mein Sohn. In jenem Leben befand ich mich in einer sehr schwierigen Ehe. Schließlich gelang es mir, mich daraus zu befreien und meinen Sohn mitzunehmen. Die Entscheidung, meinen damaligen Mann zu verlassen, hatte aber zur Folge, dass wir in großerArmut leben mussten. Mein Sohn gab mir die Schuld an unseren kärglichen Lebensumständen und verachtete mich dafür. Ich starb relativ früh und ließ ihn, mittlerweile erwachsen, verarmt und vereinsamt zurück. Er fühlte sich von mir im Stich gelassen.

Mein damaliger Sohn (meine jetzige Mutter) konnte seine Wut auf mich vor seinem Tod nicht auflösen. Und so wurde die Wut zu einem Teil seiner Seele, zu einer Energie, die seine Seele zu heilen wünschte.Aus Liebe entschied sich meine Seele dafür, ihm die Möglichkeit zu geben, diese Wut in einer Beziehung zu heilen, in der wir unsere Rollen tauschen würden.

Symbolisch gesehen repräsentiert dieser Rollentausch die Absicht der Seele, die Wut »umzukehren«, sie also zu heilen. Eine solche Heilung konnte am besten in Umständen erfolgen, in denen mein früherer Sohn die Möglichkeit hätte, seine Wut auszuleben. Warum? Weil tiefe Heilung in dem Augenblick eintritt, in dem das negative Gefühl gespürt, jedoch nicht ausgelebt wird. Das bedeutet aber nicht das Unterdrücken des Gefühls, das sonst nur aus dem Bewusstsein verdrängt werden würde.Wäre mein damaliger Sohn mir gegenüber nicht in einer Machtposition gewesen, hätte er womöglich kaum die Chance gehabt, sich zu entscheiden, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder nicht. So sah unser Seelenplan aus, dem ich vor meiner Geburt zugestimmt hatte.

Meine Seele hatte aber noch andere Gründe, einen derartigen Plan zu schmieden. In mindestens einem meiner früheren Leben war ich unfähig, mich selbst zu lieben.Weil wir als Seelen anhand von Gegensätze lernen, entschied sich meine Seele dafür, Selbstliebe zu lernen, indem sie sich eine Mutter aussuchte, die mich missbrauchen würde. (Unsere beiden Seelen wussten, dass es vermutlich zu diesem Missbrauch kommen würde, aber sie hofften auch auf Heilung.)

Aus Sicht der Persönlichkeit mag diese Entscheidung kontraproduktiv oder gar unsinnig erscheinen, aber sie ist es gewiss nicht. Häufig schmieden unsere Seelen Pläne, um unsere Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes zu lenken, sodass unsere »Themen« offensichtlich werden und wir sie nicht mehr ignorieren können. Der scheinbare Mangel an Liebe vonseiten meiner Mutter sollte mir meine eigene mangelnde Selbstliebe widerspiegeln. Gleichwohl weiß ich, dass meine Mutter mich sehr liebt, so wie ich auch sie sehr liebe. Meine Seele wollte mich motivieren – ja, zwingen – mich selbst imAngesicht der fehlenden Liebe meiner Mutter zu lieben.Als meine Seele sich entschloss, meinen damaligen Sohn zur Mutter zu nehmen, wollte sie mir sozusagen ein riesiges Plakat vor die Nase halten mit der Aufschrift: »Du bist hier, um dich selbst lieben zu lernen!«

Mein Vater, der während der Arbeit an diesem Buch verstarb, war ebenfalls Teil meines Seelenplans. Obwohl er mich innig liebte (und immer noch liebt) und obwohl er mich nie schlecht behandelte, war er während meiner Kindheit nicht in der Lage, mir seine Liebe und Zuneigung auf eineWeise zu zeigen, die ich als Liebesbezeugung erkennen konnte. Außerdem hatte er sich aufWunsch meiner Seele einverstanden erklärt, mich im Laufe meines Lebens immer wieder heftig zu kritisieren. Seine Kritik und mangelnde Zuneigung sollten auf mich dieselbeWirkung haben, wie der Missbrauch durch meine Mutter. Sie sollten mich zwingen, nach innen zu schauen, um die Flamme der Selbstliebe zu entdecken, die ich ein Leben lang zu nähren habe. Diese Flamme, die damals bloß ein Fünkchen war, ist seither beträchtlich gewachsen. Je mehr ich über meinen Lebensplan herausfinde, desto deutlicher sehe ich, wie viel Mut es gebraucht hat, mich darauf einzulassen und damit zu leben. Und so nimmt der Respekt für mich selbst immer weiter zu und die Liebe zu mir selbst wird immer stärker.

Bemerkenswert ist auch, dass mein Vater mit dem Gedanken einer vorgeburtlichen Planung überhaupt nichts anfangen konnte. (Ich bin überzeugt, auch dies war vorher so abgesprochen.) Dennoch unterstützte er in seinen letzten Lebensjahren, als er den Tod nahen spürte, meinen Lebensweg und die Arbeit an meinen Büchern. Oft sagte er mir, dass er mich liebe, und dass ich ihn liebte, sagt ich ihm auch. In den Wochen vor seiner Rückkehr in die geistige Welt las ich ihm Teile dieses Buches vor. Er hörte mir jedes Mal aufmerksam zu, sah mich dann an und sprach: »Ich verstehe keinWort von dem, was du sagst, aber du schreibst einfach genial.« Und er meinte beides tatsächlich. Ich musste einfach lachen und war von seiner Unterstützung sehr bewegt. Nach seinem Tod schloss er sich einer Gruppe nicht körperlicherWesen an, die mir halfen, dieses Buch zu vollenden. Diese Geste berührte mich tief, obwohl sie ja auch etwas absurd ist, denn es könnte gut sein, dass alleWorte eigentlich die seinen sind.

In anderen Inkarnationen war ich nicht fähig, emotional unabhängig zu sein.All diese Leben beeinflussten die Entscheidung meiner Seele, sich diese Mutter auszusuchen.Was »emotionale Unabhängigkeit« ist? Als ich der geistigen Welt diese Frage stellte, erhielt ich zurAntwort, wir selbst sollen uns als die Hauptquelle unseresWohlergehens betrachten. Indem sie mein Leben auf bestimmteWeise geplant hatte, schuf meine Seele Umstände, die mich motivieren würden, mich selbst als die Hauptquelle meines Wohlergehens zu erkennen. Noch immer bin ich dabei, emotionale Unabhängigkeit und Selbstliebe zu lernen.

In anderen Leben glaubte ich, machtlos zu sein. Unsere Seelen streben danach, falsche Glaubenssätze aufzulösen, vor allem jene Glaubenssätze, die im Widerspruch zur Wahrheit der Seele stehen. So weiß die Seele zum Beispiel, dass sie über alle Maßen mächtig ist. Meine Seele plante für mich eine Familie, die mir den Glauben an meine eigene Machtlosigkeit widerspiegeln würde – und ich stimmte dem zu.Wieder hatte mir meine Seele ein Thema, das geheilt werden musste, direkt vor die Nase gesetzt.

Es gab andere Leben, in denen ich mich wertlos fühlte. Unsere Seelen sind Funken des Göttlichen, und weil wir Funken unserer Seele sind, sind auch wir göttlich.Wie ich später noch schildern werde, sind Gefühle oder Glaubenssätze der Machtlosigkeit und Wertlosigkeit Hauptgründe für die Entscheidung der Seele, bestimmte Erfahrungen zu planen, um uns diese Aspekte unseres Selbst widerzuspiegeln. Derartige Gefühle und Überzeugungen sind meist unbewusst, aber wenn das Leben uns wiederholt mit ihnen konfrontiert, dringen sie allmählich in unser Bewusstsein und können sodann geheilt werden. Lebenspläne, die dazu dienen, Licht auf Themen wie Machtlosigkeit oderWertlosigkeit zu werfen, gehören häufig zu den Plänen, wo es darum geht, durch Gegensätze zu lernen. Erlebnisse wie Kindesmissbrauch, Inzest und Vergewaltigung gehören dazu.

Dieses Buch ist das zweite, das ich über das Thema der vorgeburtlichen Lebensplanung geschrieben habe. Es unterscheidet sich von meinem ersten Buch Mutige Seelen2 in zweierlei Hinsicht. In Mutige Seelen habe ich die Planung der Herausforderungen des Lebens untersucht; das vorliegende Buch hingegen befasst sich zudem mit dem Thema des spirituellen Erwachens, welches nicht unbedingt in die Kategorie »Herausforderungen« fällt. Da wir in einer Zeit allgemeinen spirituellen Erwachens leben, sollte dieser Aspekt ebenfalls seinen Platz finden.

Der zweite Unterschied ist, dieses Buch konzentriert sich mehr auf Heilung. Unsere Seelen wollen nicht, dass wir ewig in unseren Traumata feststecken.Wenn ein traumatisches Ereignis stattfindet – gleichgültig, ob es vor der Geburt geplant wurde oder nicht –, werden sich unsere Seelen bemühen, uns auf denWeg der Heilung zu bringen. Ob die Heilung wirklich stattfindet, hängt allerdings von verschiedenen Faktoren ab, vor allem von unserem Durchhaltevermögen und Einfallsreichtum. Unsere Seelen sind aber immer da, sie stupsen uns an und drängen uns sanft in die richtige Richtung. Allein schon die Tatsache, dass Sie dieses Buch in den Händen halten, zeigt, dass Sie sich für die Hinweise Ihrer Seele geöffnet haben.

Als jemand, der als Kind missbraucht wurde, weiß ich, wie es sich anfühlt, ein hilfloses Opfer zu sein. Daher bin ich äußerst motiviert, zu lernen und mich zu heilen. Meine Kindheitserlebnisse haben mich dazu gebracht, mich auf das zu konzentrieren, was dafür nötig ist, und von dem meine Seele möchte, dass ich es während meiner Zeit auf Erden tue. Zusätzlich zu dieser Motivation und diesem Fokus hat die Einsicht in meine vorgeburtliche Lebensplanung den Erfahrungen meiner Kindheit einen tieferen Sinn und eine größere Bedeutung verliehen. Ich weiß in meinem Innersten, dass nichts davon zufällig geschehen ist. Ich weiß, dass ich nicht von einem zornigen Gott oder einem grausamen Universum bestraft worden bin. Ich weiß, dass alles, was geschehen ist, letztlich meinem höchsten Wohl gedient hat.

Im Prolog haben Sie die Geschichte Mikaélas gelesen. Ihr Leiden war größer, als ich es mir je vorstellen könnte, aber es hat sie dazu gebracht, sich selbst als Seele zu erkennen.Auf meine Frage, wie sie das Erlittene heute sehen würde, antwortete sie mir: »Um hierher zu gelangen, war es das wert.«

So sehe ich auch meine Kindheitserlebnisse. Mögen sie ein Weg der Heilung und des Erwachens sein, so wie es Mikaélas Erfahrungen mit der Geisteskrankheit für sie waren. Möge es uns gelingen, alle Herausforderungen vom Standpunkt unserer Seele aus zu betrachten – statt sie als sinnloses Leiden zu empfinden – und alle unsere Wunden zu heilen. Mögen alle Erlebnisse, die ich auf den folgenden Seiten schildern werde und die uns das Leben geschenkt hat, für jeden Einzelnen von uns Instrumente der Heilung, des Erwachens und der Erleuchtung sein.

2Robert Schwartz: Mutige Seelen. Planen wir unsere Lebensaufgabe bereits vor der Geburt? Ansata Verlag, München 2008

Einleitung

In diesem Buch schildere ich Ihnen Einsichten, die für mich unermesslich nützlich und heilend waren. Ich hoffe, dass sie es auch für Sie sein können. Sie werden wissen, ob diese Erkenntnisse Teil Ihres spirituellenWeges sind, wenn sie in Ihnen irgendeinen Widerhall erzeugen. Dieser Widerhall kann als ein Gefühl intuitiver Zustimmung erlebt werden.Aber was ist dieses Gefühl und woher kommt es?

Es entspringt Ihrer Seele. Ihre Seele ist sich jedes Gedankens, den Sie denken, jedes Wortes, das Sie sprechen, und jeder Handlung, die Sie ausführen, bewusst. Bestimmte Gedanken, Worte und Handlungen fühlen sich einfach gut an, andere dagegen tun es nicht. Diese Gefühle, diese intuitiven Hinweise, sind Mitteilungen Ihrer Seele. Sie ist ja immer bei Ihnen, schaut Ihnen quasi über die Schulter und sagt »Ja, hier geht’s lang« oder »Nein, dies ist nicht der richtige Weg.«

Vertrauen Sie Ihren Gefühlen. Achten Sie darauf, wann Sie ein Echo in sich spüren und wann nicht. Wenn Sie beim Lesen dieses Buches keine Resonanz verspüren, legen Sie es beiseite.Aber wenn es in Ihnen eine Resonanz findet, dann seien Sie bitte offen für die Möglichkeit, dass Ihre Seele Sie zu diesem Buch geführt hat. Und ich bitte Sie auch dann weiterzulesen, wenn es Ihrem Verstand schwerfällt zu glauben, dass bestimmte Erfahrungen oder möglicherweise alle Erfahrungen bereits vor der Geburt geplant wurden.

Helen Shucmans Buch EinKurs in Wundern3 lehrt, Wahrnehmung erfordert das richtige Instrument. Das vorliegende Buch mit dem Verstand zu lesen – also wahrzunehmen –, wäre so, als würde man sein Gewicht mit einem Thermometer messen oder die Temperatur mit einer Badezimmerwaage. Und was ist das richtige Instrument? Ganz einfach: das Herz. Das Herz besitzt eine höhere Form der Weisheit als der Verstand. Etwas logisch zu betrachten, ergibt häufig keinen Sinn und trotzdem fühlt es sich richtig an.Vertrauen Sie diesem Gefühl.

Sie werden Geschichten von Menschen lesen, die genau wie Sie ihr Leben vor der Geburt geplant haben. Ich habe ausführlich mit diesen Personen über bestimmte Lebenserfahrungen gesprochen und dann ihre vorgeburtliche Lebensplanung mithilfe von vier außergewöhnlich begabten Medien erforscht. In den meisten Fällen wurde den Medien der vollständige Name des Betreffenden sowie das Geburtsdatum, die Namen von Familienmitgliedern und anderen Personen, über die wir etwas wissen wollten, genannt und das Erlebnis kurz beschrieben, auf das wir uns konzentrieren wollten. Diese Informationen waren nötig, damit das Medium (und das empfangene Bewusstsein) Zugang zu dem entsprechenden Teil derAkasha-Chronik finden konnte.

Die Akasha-Chronik ist eine vollständige, immaterielle Aufzeichnung all dessen, was auf Erden geschieht oder irgendwie mit dem irdischen Leben zu tun hat. Dazu gehören auch die Aufzeichnungen unserer vorgeburtlichen Lebensplanungssitzungen.

Man darf sich die Akasha-Chronik nicht so statisch wie eine irdische Bibliothek vorstellen. Sie gleicht eher einem lebenden, dynamischen Gewebe, und richtet man Fragen an sie, reagiert das »Gewebe« auf die speziellen Bedürfnisse und Absichten des Fragestellers und auf die Umstände, unter denen die Fragen gestellt wurden. Da Medien und Channels einzigartige Gaben besitzen und unterschiedlichen Zugang zur geistigen Welt haben, werden verschiedene Medien Zugang zu unterschiedlichen Elementen desselben Lebensplanes erlangen. Deshalb hatten die meisten der interviewten Personen Sitzungen mit mehr als einem Medium oder Channel. Auf diese Weise waren wir in der Lage, ein vollständigeres Bild davon zu erlangen, warum eine bestimmte Erfahrung vor der Geburt geplant worden war.

Ich begann die Sitzungen mit den Medien normalerweise mit der zentralen Frage an die geistige Welt: »Wurde dieses Erlebnis vor der Geburt geplant und, wenn ja, warum?« Aus derAntwort ergaben sich wie von selbst die weiteren Fragen. Während der Sitzungen gestatteten mir die Befragten, alle oder zumindest die meisten Fragen zu stellen.

Sowohl in den Gesprächen mit der geistigen Welt, aber auch in anderen Teilen dieses Buches gebrauche ichAusdrücke wie »höher« und »niederer«, »gut« und »schlecht«, »positiv« und »negativ«. Ich verwende sie, um unsere menschliche Sichtweise zu schildern, behaupte aber nicht, dass die Seelen sie wertend einsetzen. Unsere Seelen sehen das Universum nicht als ein hierarchisch geordnetes, weder urteilen sie noch stufen sie ein, weil sie sich stets bewusst sind, dass alles eins ist.

Vom Augenblick der Geburt an besitzen wir einen freien Willen und sind daher in der Lage, von unserem vorgeburtlichen Plan abzuweichen, wenn wir dies wünschen. Wir alle tun das, und indem wir dies tun, erschaffen wir Erfahrungen, das heißt, wir ziehen auf der Schwingungsebene Erfahrungen an, die uns vor unserer Geburt als sehr unwahrscheinlich erschienen wären.

Wenn Sie diese Geschichten lesen, werden Sie sich vielleicht fragen, ob nicht auch Sie ein ähnliches Erlebnis in Ihrem Leben geplant haben könnten. Die nützlichere Frage würde lauten: »Falls ich eine solche Erfahrung vor meiner Geburt geplant habe, warum tat ich das wohl?« Diese Frage ermöglicht es Ihnen, aus der betreffenden Erfahrung etwas zu lernen und Ihr Bewusstsein zu erweitern – also genau das, was Sie mit der Planung dieses Erlebnisses bezweckten. Wachstum ist wichtiger als das Wissen, ob ein Erlebnis nun tatsächlich geplant war oder nicht.

Um die folgenden Geschichten – oder das Leben allgemein – verstehen zu können, muss man sich klarmachen, dass alles im Universum eine bestimmte Schwingungsfrequenz hat. Jeder Mensch, jedes Tier, jeder Gegenstand, jedes Wort, jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Überzeugung (bewusst oder unbewusst) und jede Handlung hat seine einzigartige Schwingung. Die Nahrung, die Sie essen, und die Kleidung, die Sie tragen, haben eine bestimmte Schwingung in einem bestimmten Frequenzbereich. Das Auto, das Sie fahren, hat eine bestimmte Schwingung. Wenn Sie IhrAuto anders anmalen würden, bekäme es eine andere Schwingung. In einem Universum, das aus Schwingungen besteht, zieht Gleiches Gleiches an. Das bedeutet: Die Schwingung Ihrer Worte, Gedanken, Gefühle, Überzeugungen und Handlungen ziehen Erfahrungen an, welche dieselbe Schwingung aufweisen.

Sprichwörter wie »Wer hat, dem wird gegeben« oder »Ein Unglück kommt selten allein« spiegeln ein intuitives Verständnis dieses Prinzips wider. Wenn Sie glücklich oder unglücklich sind, ziehen Sie genau die Erfahrungen an, deren Schwingung auch in Ihrem Glück oder Unglück zu finden ist. Schwingungen spielen eine wichtige Rolle sowohl bei der vorgeburtlichen Planung als auch bei der Heilung. Wir werden dieses Prinzip auf den folgenden Seiten weiter erforschen.

Vielleicht sind Sie versucht, direkt zu jenen Kapiteln zu gehen, die scheinbar etwas mit Ihrem Leben zu tun haben. Da aber die Geschichten aufeinander aufbauen, profitieren Sie am meisten von ihnen, wenn Sie sie in der richtigen Reihenfolge lesen. Und weil unterschiedliche Lebenserfahrungen aus denselben oder ähnlichen Gründen geplant werden, gewinnen Sie tiefere Einsichten in die Bedeutung Ihrer eigenen Erfahrungen, wenn Sie die Geschichten von Menschen lesen, deren Leben sich oberflächlich betrachtet von dem Ihren völlig unterscheidet.

Einige der in diesem Buch geschilderten Erlebnisse sind äußerst traumatisch. Haben Sie selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht, sollten Sie die betreffenden Abschnitte nur lesen, wenn Freunde bei Ihnen sind, die Sie unterstützen können. Die Geschichten sollen die Reise Ihrer Seele liebevoll unterstützen, aber für einen Menschen, der Sie liebevoll unterstützt, gibt es keinen Ersatz. Vor unserer Geburt suchen wir uns sehr sorgfältig aus, wen wir lieben und von wem wir geliebt werden. Schließlich soll das Leben miteinander eine gemeinsame Reise sein. Ich bitte Sie, reichen Sie einem Menschen, der Ihnen lieb und teuer ist, die Hand und gehen Sie gemeinsam mit ihm diesen Weg.

Auch das ist möglicherweise ein Teil Ihres vorgeburtlichen Plans.

3Helen Shucman: Ein Kurs in Wundern: Textbuch/Übungsbuch/Handbuch für Lehrer. Greuthof, Freiburg i. Br. 92010

Ihre Führer

Mit dem Entschluss, dieses Buch zu lesen, haben Sie eine Reise angetreten, die Licht auf Ihr Leben werfen und ihm dadurch eine tiefere Bedeutung verleihen wird.AmAnfang der Reise werden Sie sich natürlich fragen, wer wohl Ihre Führer dabei sind. Im Folgenden stelle ich die weisen, liebevollen Medien, Channels und Geistwesen vor, mit denen ich die Ehre hatte zusammenzuarbeiten und von denen ich so viel gelernt habe. Da es in diesem Buch vor allem um die vorgeburtliche Planung unserer Herausforderungen in diesem Leben geht, werden sie Ihnen offen und ehrlich von ihren eigenen Herausforderungen berichten.

Barbara Brodsky und Aaron

»1972 verlor ich plötzlich mein Gehör, als das Erste meiner drei Kinder geboren wurde. Dieser Hörverlust war für mich eine sehr traumatische Erfahrung. Und auch für meinen Mann, der jetzt nicht mehr einfach so mit mir reden konnte. Und stellen Sie sich vor, Sie wären nicht mehr in der Lage, das Lachen und Weinen Ihres neugeborenen Babys zu hören! Es blieb mir die Liebe meines Mannes und die einiger guter Freunde.Auch unterrichtete ich weiterhin Bildhauerei an der örtlichen Universität. Mein Leben war in vielerlei Hinsicht erfüllt und voller Freude.Aber ich fühlte mich von der Welt abgeschnitten. Gefangen in einem Albtraum der Isolation. ›Warum gerade ich?‹ fragte ich immer wieder. ›Werde ich für irgendetwas bestraft? Hat Gott mich verlassen?‹Angesichts meiner tiefen Verzweiflung und meiner unbändigen Wut begann ich schließlich zu beten.

Als ich am nächsten Morgen im Wohnzimmer meditierte, was ich seit mehr als zwei Jahrzehnten täglich tat, wurde ich plötzlich einer starken energetischen Präsenz gewahr. Ich konnte tatsächlich ein männliches Gesicht erkennen. Halluzinierte ich oder erlebte ich dies wirklich? Ich wusste nicht, was mir mehrAngst machte. Die Präsenz dieses Wesens strahlte ein weißes Licht aus, so hell, dass ich zunächst dieAugen abwenden musste. Schwer zu sagen, ob es aus dem Licht kommend strahlte oder das Licht von ihm selbst ausging. Seine Gesichtszüge waren deutlich zu erkennen: durchdringende blaue Augen, hohe Wangenknochen und eine hohe Stirn, weißes Haar und ein langer Bart, der ihm bis zur Brust reichte. Ich erzitterte angesichts seiner Gegenwart, obgleich ich die große Liebe spürte, die es verströmte. Diese Liebe war mir vollkommen vertraut und dennoch anders, als irgendetwas, was ich in diesem Leben erfahren hatte. Seine Gegenwart brachte mir einen solchen Trost und eine so große Freude, dass sich alle Ängste auflösten.

Ich will nicht behaupten, die ganze Sache so locker genommen zu haben. Ich ging in die Küche, holte mir eine Tasse Tee, und als ich zurückkam, war das Wesen immer noch da. Wieder fragte ich mich, ob ich wohl halluzinierte. Aber jedes Mal, wenn ich zu ihm hinüberschaute, sah ich, wie es geduldig darauf wartete, um mit mir den nächsten Schritt zu machen. Seine Gegenwart strahlte sowohl Macht als auch Gelassenheit aus. Ich hatte keineAngst, denn ich spürte seine große Liebe und seinen Sanftmut und konnte mich dunkel daran erinnern, mit ihm in ferner Vergangenheit verbunden gewesen zu sein. Auch das weiße Licht beruhigte mich. Es schien wie eine helle Fackel in der Finsternis.

Ich meditierte mit diesem Wesen zwei volle Tage lang, bevor ich es anzusprechen wagte.Auf meine Frage, wer es sei, kam seine schlichteAntwort: ›Ich bin dein Lehrer.‹«

Barbara: Warum bist du hier?

Aaron: Weil du so weit bist. Du bist dabei, zu begreifen und zu erkennen, welche Reaktionen neues Karma erzeugen. Du kannst diese Worte hören, ohne dass dein Ego neues Karma erschafft. Achte auf dein Ego. Lass deine Offenheit nicht von ihm blockieren.

Barbara: Wo fangen wir an?

Aaron: Du leidest. Lass uns damit beginnen, gemeinsam die Ursachen dieses Leidens zu untersuchen und herauszufinden, wie wir es beenden können.

Barbara: Hört es denn jemals auf?

Aaron: Das tut es. Das tut es ganz gewiss.

Barbara: Mit dem Tod?

Aaron:Glaubst du wirklich, deine Erfahrung verändert sich, wenn du durch eine Tür gehst? Nein, das Leiden hört auf, wenn du weißt, wer du bist und dein Wesen in seiner Gesamtheit erfasst hast. Dann wirst du nicht mehr an diese begrenzte Identität, an dieses Selbst als das Einzige, was du bist, glauben. Ich leugne nicht die Existenz dieses Selbst, das wir Barbara nennen, aber Barbara ist nicht, was sie zu sein glaubt. Die Menschen kennen das Selbst als eineAnsammlung von Formen, Gefühlen, Gedanken, Wahrnehmungen und Bewusstsein. Aber das sind alles nur oberflächliche Aspekte. Wenn du überzeugt bist, dass sie deine ganze Identität ausmachen, dann besteht das Verlangen nach Veränderung dieses Körpers, dieser Gedanken und dieses Bewusstseins – dann existiert Leiden.Aber wir wollen nicht vorgreifen. Wir haben alle Zeit, die notwendig ist, um dieses Werk gemeinsam anzugehen. Wir sollten besser ein Fundament legen, bevor wir anfangen, die oberen Stockwerke zu bauen.

»Aaron gab mir weitere Informationen darüber, an was ich arbeiten sollte. Dann trat er zurück und ich sah wieder das strahlende, allumfassende Licht. Ich weinte.«

Aaron:Sei nicht so ernst. Sei fröhlich.

»Seit dieser ersten Begegnung warAaron jedes Mal da, wenn ich mich zum Meditieren hinsetzte. Geduldig wartete er darauf, dass ich mich meinen Ängsten stellte. Ich konnte ihn immer vor mir sitzen sehen und die energetische Schwingung seiner Gegenwart spüren. Mir war klar, dass es mir ernst sein musste, wenn ich von ihm lernen wollte. Ich würde immer ehrlicher mit mir sein und mehr Verantwortung übernehmen müssen.

Ich wollte lernen und ich wollte mich über mein Leiden erheben, aber ich hatteAngst. Ich hatte keineAngst vorAaron, sondern vor den Veränderungen, die sich in meinem Leben einstellen würden, wenn ich ihn als wirklich anerkennen und seine Lehren annehmen würde. Ich wusste nicht, ob ich wirklich bereit war, all die alten Krücken aus Schuldzuweisungen, Wut undAngst aufzugeben, an die ich mich bisher geklammert hatte. Ich war wie ein verschüchtertes und verängstigtes kleines Kind, das aber unbedingt den großen Hund streicheln wollte.

Es gab niemals Druck vonseitenAarons, ihn zu akzeptieren. Er gab mir den Raum und die Zeit, die ich brauchte. Langsam gewann ich Vertrauen zu ihm, weil ich wusste, dass er mich niemals zu etwas zwingen würde. Jeder Schritt war meine Entscheidung, und ich musste ihn erst gehen, wenn ich dazu bereit war.

Aaron versicherte mir, ich müsste nichts aufgeben – was ich damals nicht verstand. ›Öffne dich einfach‹, sagte er zu mir, ›öffne dich der Wahrheit der dir innewohnenden Güte und des Mitgefühls, dann werden diese alten Formen (Gefühle) von dir abfallen. Es wird nämlich nichts mehr geben, was sie unterstützt.‹ Ich spürte ein so starkes Gefühl liebevollerAkzeptanz von ihm.Alles, was er sagte, schien so weise zu sein und mich zu neuen Einsichten zu führen. Ich hatte nichts zu verlieren, brauchte nur vertrauen und schauen, wohin mich diese Reise mit ihm führen würde.

So begegnete ichAaron und eine Reise der Erforschung und der Heilung begann, die mein ganzes Leben verändern sollte. Sie war auch für meinen Mann und unsere Beziehung sehr wichtig. Heute, nach 44 Jahren Ehe, können wir zurückblicken, über die damaligen Schwierigkeiten lachen und die Zeit in freundlicher Erinnerung behalten, aber in den ersten Jahren waren sowohl die Taubheit als auch unsere Wut und Verunsicherung sehr schmerzhaft.

Schon bald fragten mich die ersten Freunde, ob sie mit Aaron sprechen dürften. Ich sagte Ja, wusste jedoch nicht, wie das gehen sollte.Aaron trug mir auf, einfach laut zu wiederholen, was er mir sagte. Jemand wies mich darauf hin, dass ich Aaron channelte. ›Was ist Channeling?‹, fragte ich ihn. Das Channeling war zunächst schwierig, da ich mir sicher sein musste, dass mein Ego und meine VorliebenAarons Botschaften nicht verfälschten. Mit der Zeit erlangte ich aber ein größeres Selbstvertrauen und immer mehr Menschen suchten Aarons Rat. Ich hatte das Gefühl, genau das Richtige zu tun.

Viele Leute baten mich auch, ihnen die Meditationsübungen zu zeigen, die Aaron mich lehrte. Ich hatte 20 Jahre lang die Vipassana-Meditation praktiziert, bei der die eigenen Gedanken, Gefühle und Empfindungen beobachtet werden. Nun gabAaron mir eine Möglichkeit, meine Praxis zu vertiefen und zu verfeinern. Diese Form der Meditation ist zentraler Bestandteil seiner Lehre, und sie befähigt uns, die Präsenz zu intensivieren und das Leben als Zeuge zu beobachten, statt von ihm hin und her geworfen zu werden. Nach all den Jahren als Bildhauerin fühlte ich, dass es nun an der Zeit war, die Bildhauerei aufzugeben und mich der neuen Richtung, die mein Leben eingeschlagen hatte, vollkommen hinzugeben.

Schon bald darauf, und weil so viele Menschen an meine Tür klopften, um an Meditationsklassen teilzunehmen und mit Aaron zu arbeiten, schlug jemand vor, eine gemeinnützige Organisation zu gründen, die unsereArbeit unterstützen sollte. So entstand das Deep Spring Center for Meditation and Spiritual Inquiry.Auch heute noch, 20 Jahre später, halten wir Klassen und Retreats ab, arbeiten in Hospizen und Gefängnissen.

Es war für mich eine große Freude zu erleben, wie meine drei Söhne mit Aaron als Mitglied unserer Familie heranwuchsen und wie sie immer vertrauter mit den Realitäten der geistigen Welt wurden. Es bereitet mir zudem enorme Freude, Aarons Lehren weiterzugeben und zu sehen, wie sehr die Leute von ihnen profitieren. Überall stellen mir die Menschen dieselben Fragen: ›Wer bin ich?‹ ›Warum bin ich hier?‹ ›Wie kann ich die Arbeit tun, deretwegen ich gekommen bin?‹ ›Warum gibt es so viel Schmerz auf der Welt?‹ Schließlich verstand ich, dass diese Arbeit Teil meines Seelenplans war.«

Aaron stellt sich vor4

»Ich grüße euch alle in Liebe. Ich binAaron. Was und wer bin ich? Was und wer seid ihr? Was ist der Unterschied zwischen uns? Oder gibt es gar keinen?

Wir sind alle Lichtwesen. Was bedeutet das? Einige von euch mögen mit der Erfahrung vertraut sein, dass sich in der Meditation das Ego und der Körper auflösen. Diejenigen, die es erfahren haben, bestätigen, dass nichts als Licht übrig bleibt. Das ist alles, einfach Licht, Energie, Bewusstheit. Kein Ego mehr. Kein Gefühl von ich und du. Keine dauerhafte Form, kein individueller Gedanke, kein selbstsüchtiges Wollen, kein persönliches Bewusstsein. Jenseits aller Eigenschaften des getrennten Selbst bleibt nur reine Bewusstheit, reiner Herz-Geist. Die Essenz drückt sich als strahlendes Licht, reiner Klang, als Bewusstheit, Intelligenz und Energie aus. Das ist, was ihr seid. Das ist, was ich bin.

Im Laufe unserer Entwicklung materialisieren wir uns in der Form, die unserem Wachstum und unseren gegenwärtigen Lernbedürfnissen – durch unser Karma bestimmt – am förderlichsten ist. Die Erde gleicht einer Schule. Ihr seid hier in materieller Form, denn an diesem Ort werden euch die nächsten Lektionen präsentiert, die ihr braucht. Ich habe mich über die Notwendigkeit einer materiellen Gestalt hinausentwickelt und deshalb habe ich keine. Dennoch lerne ich noch immer und befinde mich in einer Form, welche für meine jetzt zu lernenden Lektionen am besten geeignet ist.

Ich habe eine andere Sichtweise als die Menschen. Ich kann auf das Wissen und die Weisheit all meiner früheren Leben zurückgreifen und auf die Weisheit, die ich in den 500 Jahren irdischer Zeitrechnung erlangt habe, seit ich eure Welt verließ. In meiner Welt sind wir über die Illusion einer getrennten, kleinen Ego-Identität hinausgegangen. Wir kommunizieren auf telepathischem Wege, von einem Geist zum anderen oder mit vielen anderen. Da es hier kein Ego gibt, besteht auch keine Notwendigkeit, sich vor Peinlichkeiten zu schützen oder ungeschickte Entscheidungen zu verbergen. Daher ist das, was wir miteinander teilen, vollständig und ehrlich. Jeder Geist teilt den anderen seine Erkenntnisse und Erfahrungen zur Gänze mit, sodass ich aus den Erfahrungen anderer ebenso lernen kann wie aus meinen eigenen.

Ich lerne auch noch, ein tieferes Mitgefühl zu entwickeln, und das ist einer der Gründe, weshalb ich mich entschlossen habe zu lehren. Ihr erinnert mich daran, wie schmerzhaft es ist, Mensch zu sein; ihr erinnert mich daran, nicht über andere zu urteilen, sondern mein Herz stets in Liebe offen zu halten.

Ich habe den Vorteil, dass ich alles aus der Perspektive vieler Leben betrachten kann. In meinem letzten Leben in der menschlichen Welt war ich ein buddhistischer Theravada-Mönch in Thailand, ein Meditationsmeister. Da die in zahlreichen Leben erworbenen Erkenntnisse damals alle zusammenflossen, gelang es mir, mich zu befreien (Freiheit von dem Zwang der Reinkarnation) und auch anderen Wesen auf diesem Weg zu helfen.Aber ich lehre jetzt nicht nur als jener thailändische Meister. Ich war während vieler Leben Mönch. In den meisten praktizierte ich die verschiedenen Schulen des Buddhismus, trotzdem ist alles nur ein kleiner Teil des Ganzen. Ich war in ebenso vielen Leben christlicher Mönch; ich war Priester und hatte noch höhere Positionen in der Kirchenhierarchie inne. Ich bin auch Moslem, Jude, Sufi, Daoist gewesen und noch manches andere.

Ich habe Körper in allen Hautfarben besessen, mich in männlicher und weiblicher Form in vielen verschiedenen Kulturen inkarniert. Ich bin durch Wälder gewandert, habe in Höhlen und in herrlichen Tempeln gelebt und in armseligen Hütten und in Palästen gebetet. Ich bin verhungert. Ich habe im Luxus geschwelgt, während Menschen um mich herum verhungerten. Ich bin Edelmann und Mörder gewesen. Ich habe geliebt und gehasst, getötet und gehegt. Kurz, ich habe so ziemlich alle menschlichen Erfahrungen gemacht. Wie ihr alle auch.

Was bedeutet es, Mitgefühl für einen anderen zu empfinden? Könnt ihr sehen, dass das Potenzial des Negativen auch in euch existiert? Könnt ihr von der Verurteilung des Tyrannen weg und hin zu Mitgefühl und Verständnis für sein Leid und seine Situation kommen? Das bedeutet nicht, dass ihr seine Handlungen gutheißt, jedoch, dass ihr mitfühlt, akzeptiert und bedingungslos liebt.

Bedenkt, es handelt sich hierbei um einen Lernprozess. Wenn ihr den Zustand bedingungsloser Liebe, vollkommenen Mitgefühls und vollkommener Akzeptanz bereits erreicht hättet, müsstet ihr nicht mehr in einem menschlichen Körper stecken und diese Lektionen lernen.

Ich will nun zu meiner gegenwärtigen Sichtweise zurückkehren. Ich lehre als all die Wesen, die ich war – also auch als Mörder, der auf so schmerzhafte Weise lernen musste, und als von allen geliebter Meditationsmeister. Und ich lehre auf der Grundlage meiner jetzigen Sichtweise, welche die Illusion aller Formen erkannt und verstanden hat, dass wir alle nur aus Licht und Energie bestehen und uns langsam hin zu einer strahlenden Klarheit entwickeln, während sich das Selbst und das Ego auflösen.

In diesem Sinne lehre ich keinen Buddhismus oder irgendeinen ›Ismus‹, der von der Wahrheit getrennt ist. Ich kenne nur zwei Wahrheiten, die es wert sind, als solche bezeichnet zu werden: Gott und Liebe.Alle formellen Religionen beschreiben lediglich Wege, die zu einem Verständnis dieser beiden Wahrheiten führen und in Wirklichkeit eins sind.

Wir beginnen als Funken jenes vollkommenen Lichts (Gott) und machen im Laufe der Evolution Erfahrungen in materieller Form. Während wir uns entwickeln, wächst unser Strahlen und unsere Klarheit nimmt immer mehr zu, wir werfen alle Schatten ab und strahlen endlich selbst wie kleine Sonnen. Wenn ihr meine Essenz in dieser Phase meiner Entwicklung vor dieses vollkommene Licht halten könntet, würdet ihr nur den äußerst schwachen Umriss einer Form und einen grauen Schatten vor diesem Strahlen sehen. Wenn ihr die Essenz eines vollkommen entwickelten Wesens vor dieses vollkommene Licht halten könntet, würdet ihr gar nichts sehen. Dazu entwickelt sich jeder von euch: zu vollkommener Unsichtbarkeit und makelloser Leere.

Was ich euch lehre, wird gefiltert durch eure eigenen Erfahrungen. Ich kann euch bloß beratend zur Seite stehen. Das eigentliche Lernen findet durch eure eigenen Erfahrungen statt. Wenn euch hilft, was ich sage, und wenn es euch auf den rechten Weg führt, dann gebraucht es. Wenn es euch nicht hilft, so schiebt es beiseite und folgt eurer eigenen inneren Weisheit.

Ich danke euch, dass ich zu euch sprechen durfte. Ich hoffe, ihr habt nun mehr Fragen als Antworten. Vielleicht werden wir uns eines Tages wieder begegnen. Dann kann ich mit euch über einige dieser Fragen sprechen, aber bitte denkt immer daran, alle Antworten sind bereits in euch, in euren eigenen Herzen. Übt gut und findet sie selbst.

Geht mit meiner Liebe.«

Aaron.5

4Barbara Brodsky/Aaron: Presence, Kindness and Freedom. Deep Spring Press, Ann Arbor 2003

5-Obwohl Aarons Ton in dieser Einführung ziemlich ernst ist, hat er doch einen wunderbaren Humor, den er einsetzt, um seine große Weisheit zu vermitteln. Einmal fragte ich ihn beispielsweise, wie viele Minuten am Tag ich meditieren solle. Er antwortete: »Rob, wie viele Minuten am Tag sollst du essen?«

Corbie Mitleid

»Liebe Freunde, ich heiße Corbie Mitleid und fühle mich sehr geehrt, wie im ersten auch in Robs zweitem Buch dabei sein zu dürfen. Rob hat mich gebeten, etwas darüber zu schreiben, wer ich bin und wie ich hierherkam. Diese Geschichte hat zwei Teile: Der erste handelt von der Entwicklung meiner metaphysischen Fähigkeiten, die es mir ermöglichen, mit Klienten zu arbeiten. Der zweite Teil befasst sich mit den Jahrzehnten voller Herausforderungen, der Selbsterforschung und Schattenarbeit. Mögen sich die beiden Teile auch unterscheiden, bleiben sie doch untrennbar miteinander verbunden.

Ich habe mich seit 1973 mit verschiedenen Methoden des Lehrens, Beratens und Heilens beschäftigt. Bei der Erforschung früherer Leben entdeckte ich 1994, dass dieseArbeit die Entwicklung und Ausprägung meiner Fähigkeiten beschleunigte. Ohne irgendeine formelle Unterweisung war ich in der Lage, sowohl durch Handauflegen zu heilen als auch durch energetische Fernheilung.Außerdem wurde mir bewusst, dass ich als Vermittlerin zwischen körperlosen Wesen und jenen von uns dienen konnte, die gegenwärtig einen Körper besitzen. Ich fand heraus, dass ich eine Übergangsheimat für Wesen sein konnte, die im grauen Raum gefangen sind – also für jene Seelen, die zwar gestorben, aber aus irgendeinem Grund unfähig sind, allein ins Licht zu gelangen. Und ich entdeckte, dass ich ein Channel für die Seele (das Höhere Selbst) jener sein kann, die das Wie und Warum ihrer Herausforderungen erkennen möchten. Heute fokussiere ich mich nicht allein darauf, weitere Methoden zu erlernen, sondern vor allem auf das In-mich-Gehen, um Ängste, Vorurteile, Voreingenommenheit und das Ego auszulöschen, also alles, was der bedingungslosen Liebe und dem Mitgefühl im Wege steht.

Und der zweite Teil? Viele von Ihnen kennen ihn bereits, denn in Robs erstem Buch habe ich bereits darüber gesprochen. Meine Geschichte und meine Herausforderungen wurden als die einer Frau namens Doris geschildert. Ich habe mein Leben bis ins letzte Detail erforscht. Es begann in einer zerrütteten Familie. In deren Mittelpunkt stand eine alkoholabhängige Mutter, die sich während der vorgeburtlichen Planungsphase bereit erklärt hatte, derAuslöser für meine wichtigste Lebensentscheidung zu sein: Würde ich lernen, mich selbst zu schätzen, meine eigene Sexualität (und damit die aller Frauen) zu ehren und meinen Körper so zu lieben, wie ich ihn erschaffen hatte, oder nicht?

Hätte ich beschlossen, mich selbst vonAnfang an zu lieben, wäre mein Leben sicherlich ruhiger verlaufen.Aber ich entschied mich für den schwierigeren Weg, der mir schon aus vielen anderen Leben vertraut war und nun jahrzehntelange Herausforderungen bescheren würde: zwei schlimme Ehen, drei Runden Brustkrebs inklusive einer doppelten Brustamputation und ein Leben voller sexueller Erfahrungen, die mir meine tief empfundene Wertlosigkeit widerspiegelten. Dennoch war ich nicht bereit, mich selbst aufzugeben. Stattdessen fragte ich immer wieder: ›Wenn Gott ein Gott der Liebe ist und ich mir unserer Verbindung absolut sicher bin, wozu dient mir denn all das? Denn dienen muss es mir!‹

Ich gebrauchte viele Werkzeuge, um die Antwort auf diese zentrale Frage zu finden.Auf meinem Weg entdeckte ich mein Lebensmotto, meinen ›Satz der Leidenschaft‹, nach dem ich heute mein Leben ausrichte und den ich anderen Menschen nahebringe: ›Überquere die Brücke von der Furcht zur Furchtlosigkeit – und fliege!‹ Indem ich mich selbst vollständig annahm, so wie ich war, mit all meinen Fehlern und in all meiner Herrlichkeit zugleich, alles liebte, und indem ich akzeptierte, dass mir jede Erfahrung von einem gütigen Universum geschenkt worden war, das mir zur Heilung verhelfen wollte, habe ich meinen vorgeburtlichen Plan in seiner ganzen Fülle ausgelebt und bin an einem Punkt angekommen, wo das Erreichte auch anderen bei ihren Herausforderungen zu helfen vermag.

Mein Beitrag zu diesem Buch gleicht dem einer Priesterin und Geschichtenerzählerin, denn ich besitze die Gabe, Einzelheiten und Nuancen früherer Leben zu sehen. Wie in einem Film laufen die Inkarnationen anderer Menschen vor mir ab. Ich sehe die Kulissen und Kostüme, ich kenne das Drehbuch und die Dialoge, den Weg und seine Windungen. Außerdem diene ich als Channel für das Höhere Selbst – also die Seele –, um eine umfassendere, detaillierte Sichtweise zu schildern, weshalb ein Leben sich auf eine bestimmte Weise entwickelt hat.

Obwohl es manchen von Ihnen merkwürdig vorkommen mag, so schätze ich mich doch glücklich, das Leben zu führen, das ich mir erschaffen habe. Ich habe auf diese Weise Mitgefühl, Humor, Widerstandskraft, Großzügigkeit und Freude gelernt, und es macht mich froh, Möglichkeiten aufzuzeigen und Hoffnung zu verbreiten.

Seien Sie mir alle tausendfach willkommen.«

Staci Wells

»Seit ich mich erinnern kann, habe ich Geister gesehen und gehört,Auras wahrgenommen, telepathisch mit Tieren kommuniziert und einfach Dinge über andere Menschen gewusst.

Vier Geistführer arbeiten mit mir in meinen Sitzungen und in meiner metaphysischenArbeit. Derjenige, der mit mir bei allen Readings in Mutige Seelen und in diesem Buch zusammengearbeitet hat, ist mein wichtigster Geistführer und schon mein ganzes Leben an meiner Seite. Da er mir nie seinen Namen mitgeteilt hat, nenne ich ihn einfach Geist. Er erscheint mir so, wie man sich einen alten, weisen Zauberer vorstellt. Unter demArm trägt er immer ein großes, in braunes Leder gebundenes Buch, darauf stehen in goldenen Lettern die Worte ›Buch der Leben‹. Das Buch der Leben kennen die meisten von uns als Akasha-Chronik. Ihr gab der Geist vor langer Zeit einen anderen Namen, damit mein junger Verstand begreifen konnte, worum es ging. Der Titel des Buches ist geblieben, obwohl ich schon längst kein Kind mehr bin.

Meine Beziehung mit Geist war verantwortlich dafür, dass ich inmitten einer gestörten Familie mein geistiges Gleichgewicht bewahren konnte. Ich ging auf mein Zimmer oder setzte mich draußen ins Gras, und schon erschien mein Geistführer, um mit mir zu sprechen, mich mit auf eine Astralreise zu nehmen oder einfach still neben mir zu sein. Er unterwies mich auch in der Meditation, damals war ich noch ziemlich jung, etwa elf oder zwölf. Nichts Kompliziertes, nur eine einfache Meditation, um mit meinem inneren Wesen in Kontakt zu treten und meine Verbindung zuAllem-Was-Ist zu stärken.

In meiner Schulzeit erschien er mir oft. Dann stand er plötzlich an meiner Seite oder draußen vor dem Fenster und winkte mir, ich solle doch nach draußen kommen und mit ihm meditieren – was ich auch tat. Ich weiß nicht warum, aber ich bekam nie eine Verwarnung, wenn ich den Unterricht deswegen schwänzte.

Ich erinnere mich noch deutlich, als ich Geist zum ersten Mal fragte: ›Aus welchen Gründen geschehen bestimmte Dinge?‹ Ich war 14 und gerade erstmals allein in einem Naturkostladen gewesen.Auf den Bus wartend, der mich zurück nach Hause bringen sollte, wurde ich Zeuge eines Autounfalls. Und in diesem Moment nahm ich die Schockwelle des psychischen Traumas der Autoinsassen und der Zuschauer wahr. Ich fragte Geist: ›Warum geschehen solche Dinge manchen Menschen und anderen nicht?‹ Ich stelle diese Frage seither immer wieder.

Im Alter von 21 Jahren sah ich eines Morgens Geist am Fußende meines Bettes stehen, als wartete er nur darauf, dass ich endlich aufwachte. (Ich kann Ihnen versichern, dies geschah nicht häufig.) Er erschien mir auf eine vollkommen neue Weise: größer, strahlender und weißer denn je. Blendend weiße Lichtstrahlen gingen von ihm aus, was – verschlafen wie ich war – ziemlich verstörend wirkte. ›Nun‹, fragte er, ›bist du bereit, dich an die Arbeit zu machen?‹ In diesem Augenblick wusste ich, vor meiner Geburt ein Leben des Dienens geplant zu haben. Meinen Plan, die nächste große Popdiva, eine Art neue Barbra Streisand zu werden, gab ich auf und fügte mich, von nun an ein professionelles Medium zu sein mit all den persönlichen Verpflichtungen, die daraus folgen würden.

Seit jenem Morgen hatte mein Weg seine Höhen und Tiefen, Irrungen und Wirrungen, Herausforderungen und Belohnungen, die zu zahlreich sind, um sie hier alle aufzuzählen. Aber alles geschah im Interesse der Ziele meiner Seele und der karmischen Lektionen, die ich mir für dieses Leben ausgesucht hatte. Im Laufe meines Lebens erlangte ich dank der Arbeit mit Geist ein weitaus tieferes Mitgefühl als je zuvor, und dieses Mitgefühl hat meine Fähigkeiten, anderen zu dienen, verstärkt. Zudem kann ich deutlich sehen, wie die Erfahrungen meines Lebens mich hierhergebracht haben.Auf dem Weg erfuhr ich viel über die Gründe der Seele, deretwegen wir bestimmte Dinge tun, und viel über das Wesen der Seele und den evolutionären Weg des Menschen.

Eines Tages rief mich Robert Schwartz an und erzählte mir, dass er ein Buch darüber schreiben wolle, wie wir unser Leben vor unserer Geburt planen, und ob ich eine mediale Sitzung machen könnte, die Teil des Buches werden würde. Ich spürte sofort die Aufrichtigkeit hinter Robs Absichten. Mein Herz und mein Geistführer hüpften vor Freude und aus meinem Mund kam ein spontanes Ja.

Wir verabredeten uns für die erste Sitzung. Rob stellte mir Fragen, die mir noch nie jemand gestellt hatte – und er stellte viele Fragen. Die häufigste war, ob ich die vorgeburtliche Planungssitzung hören oder in irgendeiner Weise beschreiben könnte. Natürlich kann ich das, dachte ich. Schon früher bekam ich kurze Einblicke in vorgeburtliche Planungssitzungen, aber bisher bat mich niemand, mich darauf zu konzentrieren.

Ich bin felsenfest davon überzeugt, Robert Schwartz und ich haben vor der Geburt beschlossen, an diesen Büchern zusammenzuarbeiten.Als ich Mutige Seelen zum ersten Mal las, durchdrang mich die Erkenntnis, dass im Zentrum des metaphysischen Gewahrseins, welches ich in diesem Leben kommunizieren sollte, die vorgeburtliche Lebensplanung steht, und angesichts dieser Erkenntnis weitete sich mein Herz-Chakra vor Dankbarkeit und Freude.

Ich danke Ihnen, liebe Leser, dass Sie mir die Möglichkeit geben, mein Dharma des Dienens zu erfüllen und die Botschaft der vorgeburtlichen Lebensplanung zu verbreiten.«

Stacis Geistführer stellt sich vor

»Ich bin es, der mit Staci spricht. Ich bin es, der vor langer Zeit im Raum zwischen den Leben vor ihr stand und fragte: ›Möchtest du auf diese Weise arbeiten?‹ Und sie stimmte bereitwillig zu. Staci ist wie ich auf der Suche nach Wissen und bemüht sich, dieses Wissen weiterzugeben. Wir sind vor langer Zeit eine Bindung eingegangen. Wir waren in der Bibliothek des Wissens (auf der anderen Seite, wie ihr sagt), weil uns unser Wissensdurst in denselben kleinen Bereich dieser außerordentlich großen Bibliothek geführt hatte. Sie erkannte mich, weil unsere Seelengruppen gelegentlich zusammengearbeitet hatten. Da die Leidenschaft ihrer Seele sie immer weiter drängte, höheres Wissen, universelle Weisheit und Heilung durch universelles Mitgefühl zu erlangen, näherten sich die Energie und der Weg ihrer Seele stetig den meinen an. Seither sind wir viele Male den Weg gemeinsam gegangen – in der Zeit zwischen den Leben, aber auch in einer Lebensform (einem Körper). Wir gehen auch jetzt gemeinsam in Harmonie, obwohl nur einer von uns dieses Mal eine menschliche Form bewohnt und ein menschliches Bewusstsein hat.

Ich bin nicht vorwiegend menschlicher Herkunft, trotzdem ich im Reich der Menschen mehr als einmal gespielt (mich verkörpert) habe. Statt den menschlichen Entwicklungsweg zu wählen, wie es die meisten von euch getan haben, die dieses Buch lesen, entschied ich mich zunächst dafür, in Planetensysteme einzutauchen. In der physischen Form, in der man sich hier befindet, sind Wissenschaft und Technik die hauptsächlichen Motive für das Wachstum.

Je mehr ich in diesen physischen Formen verweilend lernte, desto besser verstand ich, dass alles miteinander verbunden ist und wir alle miteinander verwandt sind. Einmal, in der Zeit zwischen den Leben, wollte ich diese Erkenntnis weiter vertiefen und die Verbundenheit emotional erfahren. Sofort wurde ich von der Erde angezogen. So kam es zu meinem Eintritt in das menschliche Bewusstseinsfeld.

Ich lebte auf der Erde vier Leben, mein erstes im 6. Jahrhundert. Ich war ein stiller, neugieriger Junge, der schon früh lesen lernte und mit Heiltränken experimentierte, Mixturen hergestellt aus Dingen, die aus der Erde stammten oder auf ihr lebten.Als Erwachsener führte ich ein Nomadendasein, wanderte von Dorf zu Dorf und versuchte, wo immer ich konnte, zu heilen und zu helfen. Mein Pflanzenwissen half mir zu überleben, aber manchmal war es auch die Güte anderer Menschen, sie gaben mir Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Ich lernte in jenem Leben viel über die Menschen und das menschliche Leid.

In einem anderen Leben, im 10. Jahrhundert, war ich Priester eines Ordens, aus dem die Benediktiner hervorgehen sollten. Ich hatte die Freiheit zu lesen und umherzuwandern und tat beides.

In meiner dritten irdischen Erfahrung lebte ich absichtlich nur sehr kurz und starb im neunten Jahr der körperlichen Form. Sinn dieses Lebens war es, die rohe Kraft grundlegender Gefühle zu erfahren, um die Basis des menschlichen Lebens und des menschlichen Bewusstsein besser begreifen zu können. Jener Körper enthielt eine solche emotionale Komplexität, dass er in kurzer Zeit ausbrannte und der Tod aufgrund einer berstenden Hauptschlagader eintrat. Die Erkenntnisse, die ich in jenem kurzen Leben erlangte, verblieben jedoch in meinem Bewusstsein und in meiner Seele und ich trage sie seither immer in mir.

Meine letzte Inkarnation auf Erden fand im 18. Jahrhundert statt, in der Zeit der großen Komponisten. Dies ist das einzige Leben, in der ich in physischer Form zur selben Zeit am selben Ort präsent war wie diejenige, die heute Staci ist. Im damaligen Leben war die Musik ihre Leidenschaft – wie heute auch –, und sie gehörte zu einer kleinen Gruppe von Sängern, die bei Komponisten beliebt war und häufig an den europäischen Königshöfen auftrat.

Ich hatte etwas für den König (König Georg III.) zu erledigen, als ich an einem Raum vorbeikam, in dem ein Konzert gegeben wurde. Die Reinheit und Vielschichtigkeit sowohl der Musik als auch der Stimme brachten mich dazu, im Türrahmen stehen zu bleiben und aufmerksam zuzuhören.An jenem Tag begann eine Freundschaft, die der ähnelt, die wir heute haben. In zahlreichen langen Gesprächen teilte ich ihr mein Wissen mit und gab ihr viele Informationen. Ich war ein hoher Beamter am englischen Hof, ein Schreiber, Bote und untertäniger Diener des Königs, vergleichbar einem heutigen Sekretär. Das ermöglichte mir einen gewissen Lebensstil. Ich konnte reisen, hatte Zugang zu persönlichen Bibliotheken und anderen Fundgruben des geschriebenen Wissens und verfolgte mit, wie Entscheidungen getroffen wurden, die das Leben zahlreicher Menschen beeinflussten. Das Vertrauen des Königs besaß ich und stellte meine Loyalität häufig unter Beweis.Vieles gab es zu beobachten und erneut vieles zu lernen.

Wenn ich in der Zeit zwischen den Leben in meiner wahren Heimat verweile (die ihr die geistige Welt oder den Himmel nennt), tue ich viele Dinge und kommuniziere mit vielen verkörperten wie unverkörperten Seelen. Vor allem studiere und lerne ich weiter und lehre und heile.Als Staci in der Zeit vor ihrem gegenwärtigen Leben und ihrer jetzigen Form zu mir kam, drückte sie den Wunsch aus, mit mir zusammenzuarbeiten, um sich weiteres Wissen anzueignen und das Konzept der Selbsterkenntnis mittels spiritueller Philosophie lehren zu können.