Jesus und die Kirchen - Jona Jackson - E-Book

Jesus und die Kirchen E-Book

Jona Jackson

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Beschreibung

Was hat Jesus uns heute noch zu sagen? Dieser Frage geht Jona Jackson hier nach. Kirchlichen Institutionen steht er kritisch gegenüber. Für ihn führt der Weg zu Gott und zum ewigen Leben nur über die Worte Gottes und seines Sohnes Jesus selbst. Daher fordert er eine offene und im konstruktiven Sinne streitbare Auseinandersetzung mit der Bibel. In seinem Buch liefert er inspirierende Deutungen biblischer Gleichnisse - im kenntnisreichen Abgleich verschiedener Bibelfassungen und unterschiedlicher religiöser Auslegungen. Er wendet sich damit an Menschen, die nach einem Sinn für ihr Leben suchen und Jesus und seine revolutionäre Botschaft neu für sich entdecken wollen.

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Seitenzahl: 697

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Jesus

und die Kirchen

… just a closer walk with Jesus

Jona Jackson

Warum erscheint mein Buch im underDog-Verlag?

Es ist nicht leicht, einen Herausgeber für sein Erstlingswerk zu finden, Anfragen bei christlichen Verlagen blieben erfolglos. Meine Frau erinnerte sich an einen Zeitungsartikel über den underDog-Verlag, der denen eine Stimme gibt, die ein schweres Schicksal erlitten haben, die für Gerechtigkeit kämpfen, die niemals aufgeben. JESUS hat ein Herz für genau diese Menschen, ER selbst hatte einen schweren Weg zu gehen. Mit dem Verlagsleiter Olaf Junge kamen wir schnell auf einen gemeinsamen Nenner: Menschen stärken und unterstützen, die unter dem Machtmissbrauch großer Institutionen leiden; dieser findet sich leider nicht nur in Justiz, Staat und Medizin, sondern auch in Kirchen.

Jona Jackson

Jesus und die Kirchen

Was hat Jesus uns heute noch zu sagen?

ISBN 978-3-946289-06-7

© 2019 der vorliegenden Ausgabe: underDog Verlagshaus

www.underdog-verlag.de – [email protected]

© 2018 Jona Jackson (Kontakt siehe Seite 2)

Vervielfältigungen und Wiedergaben in allen technischen Varianten (optisch, gedruckt, digital usw.), ganz oder teilweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Zitieren in eigenen Werken ist im gesetzlichen Rahmen erlaubt, dazu gehört, es als Zitat zu kennzeichnen, es unverändert und sinnerhaltend wiederzugeben und die Quelle anzugeben.

Ich bete, dass ich hier im Einklang mit JHWH, dem einen GOTT, dem Vater und SEINEM Sohn, JESUS CHRISTUS und SEINEM Wort, der Bibel und SEINEM Heiligen Geist schreibe.

Denn ER ist der HERR über unser Wort.

Wo mir das nicht gelingt, bete ich, dass du, lieber Leser, verstehst, was JHWH, der eine GOTT, dir sagen möchte.

Denn ER ist der HERR über unser Verstehen.

Wo auch das nicht gelingt, bete ich, dass du im Herzen behältst, was JHWH, der eine GOTT, möchte, dass es dich leitet.

Denn ER ist der HERR über unsere Erinnerung.

AMEN

JHWH, zur Schreibweise des Namens Gottes: Siehe das Kapitel ‘Der Name des Höchsten’, Seite 20

Möge dich dieses Buch herausfordern, JHWH neu zu begegnen. In 2000 Jahren Kirchen- und Gemeindegeschichte haben wir uns weit von den Werten und der Wahrheit der Bibel entfernt. Wir sind in der Tradition verhaftet, wir halten vieles für wahr, was im krassen Widerspruch zur Bibel steht. Mag sein, dass ich hier manches Mal – wie man zu sagen pflegt – auf der anderen Seite vom Pferd falle. Wie sonst durchbrechen wir Schranken, die uns von JHWH fernhalten? Ich möchte dich einladen, dich und dein Denken infrage zu stellen. Deshalb wirst du am Ende der Kapitel Fragen finden, über die du nachdenken und mit anderen ins Gespräch kommen kannst. Fragen, die dich ermuntern, selbst in der Heiligen Schrift, der Bibel, nach der Wahrheit zu suchen.

Denn es geht nicht darum, ob ich recht habe, sondern darum, JESUS und dem wahren Sinn deines Lebens näherzukommen!

Die Bibel ist Sprengstoff. Möge dieses Buch eine Lunte sein.

Dank, Lizenzen, Copyright

Mein größter Dank gebührt unserem Schöpfer, dem einen Gott, dem Ewigen. SEIN Name ist JHWH, gepriesen sei SEIN Name, denn allein in SEINEM Namen ist Heil! Gepriesen sei SEIN Sohn JESUS CHRISTUS, der uns durch SEINEN Opfertod am Kreuz den Weg zum Vater in den Himmeln, zu JHWH, bereitet hat!

Gott, JHWH, hat mich mit Menschen beschenkt, ohne die dieses Buch niemals hätte entstehen können. Meine Frau Ulrike hat in Geduld zugehört, gebetet, Diskussionen ausgehalten, gelesen, korrigiert, mich versorgt, mir den Rücken frei gehalten, mich ermutigt und mir mit ihrer Liebe die Kraft gegeben, mich immer wieder hinzusetzen und an diesem Buch weiterzuarbeiten.

Auch die Randsymbole stammen aus ihrer Feder, eins davon siehst du hier. Diese Symbole kennzeichnen Bibelzitate, Anmerkungen usw. Was sie bedeuten, erkläre ich später.

Kolja, Kola und Antje waren meine ersten Zuhörer und haben interessiert, geduldig und ausdauernd diskutiert, gebetet und viel dazu beigetragen, dass die damals noch zarte Pflanze der Rückbesinnung auf das ursprüngliche Evangelium weiter wachsen und schließlich zu diesem Buch gedeihen konnte.

Doris, Stephan und Frau Dr. Lotte Husung haben als Lektoren dafür gesorgt, dass meine Schwäche, ‘dass’ von ‘das’ zu unterscheiden, nicht offensichtlich wird, sie haben unzählige Fehler gefunden, die den Lesern nun erspart bleiben. Viel wichtiger: Sie haben sich mit den herausfordernden Themen dieses Buches auseinandergesetzt und mitgeholfen, dass die Kost nicht zu schwer wird. Danke euch!

Frank, ein Freund, der meine Frau und mich schon lange in Gebet und Beratung begleitet, hat mir wichtige rechtliche Tipps zur Veröffentlichung dieses Buches gegeben, denn ich bin ein blutiger Anfänger, was das Schreiben von Büchern angeht. Er hat mir – durch seine innige Liebe zu JHWH – mehr Impulse für dieses Buch geschenkt, als ihm bewusst sein wird.

Mit Martina, Lisa und meiner Frau haben neun Menschen dieses Buch gelesen, daran gearbeitet und dafür gebetet. Wir haben erlebt, dass JESUS mitten unter uns war, weil wir uns in SEINEM Namen zusammengefunden haben. Alle haben mit den von JHWH geschenkten Gaben zu dem vorliegenden Ergebnis beigetragen. Danke euch, Danke unserem Vater in den Himmeln!

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Die zitierten Bibelübersetzungen sind unter Abkürzungen aufgeführt, danke den Übersetzern für ihre – teils lebenslange – Arbeit, die uns den Zugang zum Heiligen Wort Gottes in unserer deutschen Sprache schenkt.

Edmund H. Broadbent schrieb das Buch ‘The Pilgrim Church’ (TPC) und setzt sich darin mit der Geschichte der verfolgten Gemeinde JESU auseinander. Es ist nicht leicht zu lesen und die erste deutsche Übersetzung trug den Titel ‘Die Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt’, welcher vielleicht nicht gerade förderlich für eine große Verbreitung dieses wertvollen Buches war; es ist mittlerweile unter dem Titel ‘2000 Jahre Gemeinde Jesu: Schmach und Segen christlicher Pilgerschaft’ neu erschienen. Die Lektüre ist lohnend! Das Buch ist ein lebendiges Zeugnis, dass JESUS zu seiner Gemeinde steht und die Pforten der Hölle die ´Ekklesia` nicht überwinden können.

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Ich danke Ksenia Erulevich, die den Font ‘Alice Regular’ designt hat, in dem der Fließtext dieses Buches, also auch dieser Absatz, gesetzt ist. Diese Schrift steht unter www.cyreal.org als OFL-Lizenz zur Verfügung. Die übrigen Schriftarten entstammen dem Standardangebot von ©Microsoft Windows und dürfen damit im Rahmen der EULA-Lizenz verwendet werden.

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Du hast Fragen oder Hinweise? Schreibe mir eine E-Mail an:

[email protected]

Ich werde, im Rahmen meiner Möglichkeiten, antworten.

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Möge dieses Buch vielen Lesern zum Segen werden und dazu beitragen, dass viele Menschen zum Ewigen Leben errettet werden!

Sonderzeichen, Schriftmerkmale und Abkürzungen

‘…’

Anführungszeichen, Zitate im Fließtext, Verweise auf andere Teile des Buches und Begriffe mit einer besonderen Bedeutung

»…«

doppelte Anführungszeichen, direkte Rede

´…`

Begriffe in Akzentzeichen sind im Glossar, S. 409, erläutert, siehe auch das Kapitel ‘Zum Gebrauch dieses Buches’, S. 9

Was … Am Ende eines Kapitels stehen Fragen, zur eigenen Beschäftigung mit dem Thema oder für Gruppengespräche(siehe das Kapitel ‘Zum Gebrauch dieses Buches’, Seite 9)

Diese Schrift kennzeichnet Anmerkungen im Fließtext, als ganzer Absatz ist eine Anmerkung eingerückt und mit nebenstehendem Randsymbol gekennzeichnet

Abschnitte, die eng mit dem roten Faden dieses Buches verbunden sind, haben dieses Randsymbol und ggf. den Text: … just a closer walk with JESUS!

Kernsätze, wichtige Zusammenfassungen, besondere Hinweise zum Verständnis oder was mir wichtig ist, erhalten dieses Randsymbol

Anekdote, Bericht oder Illustration eines Sachverhaltes. Meistens etwas, was ich im Laufe meines Lebens gehört habe und wozu ich keine Quellenangabe machen kann.

Bibelzitate kennzeichne ich mit diesem Randsymbol und setze sie etwas größer und eingerückt, siehe auch das Kapitel ‘Zum Gebrauch dieses Buches’, Seite 9»wörtliche Zitate JESU sind hervorgehoben« <…> vom Übersetzer zum Verständnis eingefügt

<AAA> Schlüssel hinter der Fundstelle eines Bibelzitates, kennzeichnet, wer · zu wem · mit welcher Absicht spricht/schreibt, s. das Kapitel ‘Prüfet alles’, S. 24 und den ‘Bibelzitatschlüssel’ zum Herausnehmen am Ende dieses Buches, Seite 439. b. w.

2. Buch K:V Bibelzitate, vor dem Doppelpunkt steht das Kapitel, nach dem Doppelpunkt der oder die Verse, Beispiele:

Markus 3:1

Buch Markus Kapitel 3 Vers 1

Lukas 4:5-7

Buch Lukas Kapitel 4 Verse 5 bis 7

Hiob 2:8ff

Buch Hiob Kapitel 2 Verse 8 u. folgende

2. Petrus 1:1

2. Petrusbrief Kapitel 1 Vers 1

Ich bevorzuge den Doppelpunkt als Trennung zwischen Kapitel und Vers, weil er eine klare Unterscheidung ermöglicht. Beispiele: Buch 11:12 - 15:17 oder Aufzählungen 5:6, 7:9 und 9:25,27,32-35

Abkürzungen:

E2016

Einheitsübersetzung 2016

ELB

Elberfelder Bibelübersetzung 1985

L1912

Lutherbibel 1912

L1984

Lutherbibel 1984

L2017

Lutherbibel 2017

MB

Menge-Bibel, Hermann August Menge

NTR

‘Das Neue Testament / Eine leicht erweiterte Übersetzung …’, Manfred Roth, edition epitage © 2009

SCHL

Schlachter 2000 Bibelübersetzung

VolxB

Volx-Bibel 3.0, Martin Dreyer, volxbibel-verlag

TPC

‘The Pilgrim Church’, Edmund H. Broadbent, deutscher Titel alt: ‘Gemeinde Jesu in Knechtsgestalt’, Titel der Neuauflage: ‘2000 Jahre Gemeinde Jesu: …’

AA

Anmerkung des Autors

Anmerkung des Bibel-Übersetzers

AT, NT

Altes Testament, Neues Testament

Eine Zusammenfassung dieser Erklärungen findest du auf der Rückseite des Lesezeichens (‘Kennzeichnung von Bibelzitaten’, am Ende des Buches, Seite 439, zum Heraustrennen)

Inhaltsverzeichnis

Dank, Lizenzen, Copyright

Sonderzeichen, Schriftmerkmale und Abkürzungen

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Zum Gebrauch dieses Buches

Etwas über mich, meine Herkunft und was mir wichtig ist

Der Name des Höchsten

Prüfet alles

Teil 1 – Dein Herr, Jesus

Laufen lernen

Vom Rauchen: JHWH ist anders

Die Fischer am See und der reiche Jüngling

In welche Gruppen sind Menschen aus biblischer Sicht einzuteilen?

Gibt es eine ewige Hölle?

Das Gleichnis von den zehn Brautjungfern

Salomos Traum – Gehorsame Diener

Die Suche nach Bestimmung

Vom brennenden Dornbusch

Berufen zum gehorsamen Dienst

JHWHs Wegweisung in hässlichen Gewändern

Freud und Leid

Haus auf Sand: Worauf gründen wir unser Leben?

Heilsgewissheit oder vom Leben als gehorsamer Diener

Von Märtyrern, die singend in den Tod gehen

Siegreiches Leben

Womit beginnt ein Wunder?

Lass dir an meiner Gnade genügen

Was kostet ein Turm?

Der Silberschmied

Das Blut, das Kreuz und Wachstum

Teil 2 – Dein Nächster, Liebe

Ein JA für unseren Nächsten

Lernen, NEIN zu sagen - lernen, sich abzugrenzen

Wer ist mein Nächster?

JESU geringste Brüder

Dreckige Füße

Liebe oder Wahrheit

Gideon

Teil 3 – Deine Kirche, Wahrheit

Ekklesia, die Braut JESU und die Kirchen

Die ersten drei Jahrhunderte

Kaiser Konstantin und die Christen

Der Ölbaum

Theokratie: Wer ist wem in der Gemeinde JESU verantwortlich?

Umgang mit Geld in der örtlichen Versammlung

Vom Klingelbeutel

Umgang mit Bedürftigen

Interessenkonflikte oder davon, dass man nicht zwei Herren dienen kann

Sakramente

Demokratie oder Einmütigkeit

Revolution und Konterrevolution

Ausblick

Gruß von Ulrike

Anhang

Bausteine

Glossar

Lesezeichen: Bibelzitatschlüssel, Abkürzungen usw.

Einleitung

Zum Gebrauch dieses Buches

Wem die gesamte Einleitung zu lang ist, der darf gerne in Teil 1 des Buches ab Seite 39 mit dem Lesen beginnen! Möchtest du hingegen wissen,

•warum ich für Gott den Namen JHWH verwende,

•was dir die Dreibuchstabenkürzel bei den Bibelzitaten sagen,

•was die verschiedenen Schriftstile bedeuten,

•was ich mir bei den Gestaltungsmerkmalen gedacht habe,

•wer ein solches Buch schreibt und warum,

so findest du Antworten auf diese und mehr Fragen in dieser Einleitung. Du entscheidest also, ob du jetzt hier weiterliest oder mit dem Kapitel ‘Laufen lernen’ ab Seite 41 fortfährst …

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Dieses Buch passt eher nicht in die üblichen Raster, es ist kein Roman, keine Biographie, und im engeren Sinne auch kein Lehrbuch und kein Sachbuch. Am ehesten ist es ein Arbeitsbuch, das zum eigenen Lesen und zum besseren Verstehen der Bibel anleiten möge.

Warum dieses Buch? Ich selbst hielt lange alles für wahr, was von der Kanzel gepredigt wurde. Mehr und mehr fiel mir auf, dass sich die Christen gar nicht so einig darüber sind, was denn nun Wahrheit sei. Wie du in diesem Buch lesen wirst, sehe ich heute viele Dinge in Kirchen und Gemeinden kritisch. Aber: JHWH hat es mir geschenkt, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten. So wie die Kritik wuchs, wuchs auch die Liebe zur Bibel und zur ´Ekklesia`, der Braut JESU, der wahren Gemeinde. Mein Wunsch ist, dass dieses Buch vielen hilft, die an den christlichen Verhaltensweisen und den Streitereien der Christen untereinander verzweifeln. Darf ich dich einladen, die Bibel neu zu entdecken?

Manchen mag die Freude und das Schöne am Leben als Christ hier zu kurz kommen. Darüber könnte ich hunderte Seiten schreiben. Aber darüber wird schon so viel gesagt. Manchen mögen praktische Tipps zu kurz kommen. Aber ich glaube, dass die Haltung, das Fundament wichtiger ist. Wer lernt, in JESU Fußstapfen zu laufen, IHM zu folgen, dem weist unser Kýrios JESUS die praktischen Wege.

(Kýrios: Siehe Glossar und das Kapitel ‘Der Name des Höchsten’, Seite 20) Wer sein selbstbestimmtes Leben weiterlebt, dem helfen die besten Praxistipps nichts. Ich konzentriere mich also auf unsere Beziehung zu JHWH und seinen Sohn, JESUS CHRISTUS, und auf das, was uns von einer innigeren Beziehung zu IHM fernhalten könnte.

Du lebst schon in einer guten Beziehung zu JESUS? Wunderbar! Vielleicht hilft dir mein Buch trotzdem, oder du verstehst besser, wo es bei anderen klemmt. Möge JHWH dich gebrauchen, sie zu lehren!

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Dieses Buch richtet sich vorrangig an die Menschen, die gemäß Johannes 3:16 an JESUS glauben, also darauf vertrauen, durch IHN zum Ewigen Leben errettet zu sein. Es ist für die, die eine Sehnsucht nach mehr haben, an die, die nach Erfüllung und nach einem Sinn für ihr Leben suchen. Dieses Buch richtet sich an die Hungrigen, die spüren, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Es richtet sich an die Schlafenden, denen erzählt wurde, dass mit Taufe und Konfirmation bzw. Kommunion alles erledigt sei. Dieses Buch richtet sich an die ´Suchenden`, die JESUS noch nicht kennen. Die einfach mehr darüber wissen wollen, warum dieser JESUS nach über 2000 Jahren nicht vergessen ist; die wissen wollen, ob und was uns dieser JESUS heute zu sagen hat. Es ist für alle, die davon hören möchten, was eine lebendige Beziehung zu JESUS ausmacht. Möge dieses Buch helfen zu erkennen, dass es mit der Beziehung zu JHWH, mit dem JESUS Nachfolgen, viel mehr auf sich hat, als in irgendeiner christlichen Organisation als Karteileiche vor sich hin zu vegetieren.

Apropos ‘christlich’: Was ist das? Ursprünglich bedeutete es: Zu JESUS CHRISTUS gehörig. Vieles, was heute als christlich bezeichnet wird, wird dem Anspruch des Gekreuzigten aber in keiner Weise gerecht …

Ich schreibe hier zu etlichen kontroversen Themen, wissend, dass ich nicht immer richtig liegen kann. Auch wenn ich mich mit vielen dieser Fragen lange beschäftigt habe, muss nicht zwangsläufig alles der Wahrheit entsprechen. Die ´Bibel` lehrt, dass all unsere Erkenntnis Stückwerk, also unvollkommen ist. Das gilt natürlich auch für mich ;-) Die ´Bibel` fordert jeden auf, selbst nach der Wahrheit zu suchen, z. B. in ELB (die Abkürzung verweist auf die zitierte Bibel-Übersetzung, siehe Abkürzungsverzeichnis am Anfang des Buches, Seite 3),

1. Thessalonicher 5:21, <IJG>(Dreibuchstabenkürzel, kennzeichnet, wer · zu wem · mit welcher Absicht spricht, siehe Hinweis weiter unten):

Prüft aber alles°, das Gute haltet fest!

(° alle Lehre und Predigt in der Versammlung)

Ich hoffe, dass mein Buch dich dazu einlädt, dass du selbst in der Bibel forschst, dass du prüfst und nicht kritiklos hinnimmst, was ich oder andere dir erzählen. Dann kann JHWH dich trotz meiner Fehler segnen, dir Gutes tun.

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Diejenigen, die nach Johannes 3:16 errettet sind (siehe ´Errettung` im Glossar) und damit Gottes Kinder sind, die sind eingepflanzt in den Ölbaum des Volkes JHWHs, also Angehörige dieses Volkes und damit selbst Geschwister der Juden (siehe Römer 11). JESUS war und ist Jude und kann ohne SEINE jüdische Herkunft und SEINEN jüdischen Bezug nicht wirklich verstanden werden. Wem das nicht bewusst ist, der möge das entsprechende Kapitel ‘Der Ölbaum’, S. 299, vorab lesen.

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Du wirst in diesem Buch vielleicht auf einige Dinge treffen, die dir fremd sind. Ich gebe hier einige Hinweise, um mein Buch besser zu verstehen.

Begriffe, die in ´Akzentzeichen` stehen, erläutere ich im Glossar, am Ende des Buches, Seite 409. Häufig verwenden ´Christen` (das Wort ‘Christen’ steht in Akzentzeichen, also siehe Glossar) Wörter, die eine ganze Erlebniswelt beinhalten oder anklingen lassen. Das bedeutet für die Nichteingeweihten, dass sie oft nicht nachvollziehen können, was der Christ eigentlich meint. Mancher mag das schon wie eine Geheimsprache empfinden, ironisch auch ´Sprache Kanaans` oder Kanaanäisch genannt. (Die Wörter ‘Sprache Kanaans’ stehen in Akzentzeichen, also siehe Glossar)

Einige Begriffe verwende ich in ihrer ursprünglichen Bedeutung, so z. B. das Wort Demut. Wenn du dir nicht sicher bist, wie ich ein Wort verwende, dann lohnt ein Blick ins Glossar. Mit dem Wort Demut verbinde ich eine positive Haltung, kein unterwürfiges Duckmäusertum. Um auf diese nicht typische Verwendung hinzuweisen, schreibe ich es in diesem Buch so: ´Demuth`. Das Wort ´Demuth` steht in Akzentzeichen, also findest du es im Glossar, ab Seite 409.

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Ich wünsche mir, dass sich alle Menschen auf Augenhöhe begegnen, Mächtige und Untergeordnete, Menschen verschiedener Herkunft und Hautfarbe, Frauen und Männer. Ich bemühe mich deshalb, wo immer möglich, allen Menschen und damit auch beiden Geschlechtern in meinem Schreibstil Raum zu geben. Was ich nicht mag, ist eine krampfhafte Erweiterung jeder Formulierung auf beide Geschlechter, da das Lesbarkeit und Sprachstil stört. Trotz allen Bemühens: Es ist eine Eigenart der Bibel und unserer deutschen Sprache, dass männliche Formulierungen häufig vorkommen. Wo sich das in meinem Buch niederschlägt, möchte ich es nicht als Geringschätzung des weiblichen Geschlechtes verstanden wissen.

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Quellenangaben und Verweise auf Webseiten geben keinen Hinweis darauf, dass ich mit der gesamten Quelle oder Website übereinstimme. Niemand wird mit allem übereinstimmen, was ich hier schreibe. Und so ist es auch umgekehrt: Da, wo ich etwas kritisch betrachte, heißt es nicht, dass dort alles schlecht sein muss. Und wo ich Gutes finde, muss nicht alles gut sein.

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Das deutsche Urheberrecht beschränkt auch die Wiedergabe von biblischen Texten. Völlig unbeschränkt dürfen nur Werke wiedergegeben werden, deren Autoren vor mehr als 70 Jahren verstorben sind. Neuere revidierte Fassungen, z. B. der Lutherbibel, sind dennoch nicht gemeinfrei, weil auch den Autoren der Überarbeitung ein Urheberrechtsschutz zusteht. Ich werde deshalb – wo meines Erachtens die Nähe zu den Grundtexten und die Verständlichkeit das zulassen – auch aus älteren und damit gemeinfreien Übersetzungen, z. B. der Menge-Bibel oder der Lutherbibel 1912 zitieren.

Du bist herzlich eingeladen, die Bibel in deiner bevorzugten Übersetzung zu lesen und zu vergleichen!

Bibelzitate sollten stets unter der Berücksichtigung betrachtet werden, wer · was · zu wem · mit welcher Absicht gesagt hat. Deshalb werde ich Bibelzitate in diesem Buch mit einem dreibuchstabigen Kürzel in spitzen Klammern versehen, so bedeutet z. B. <JSD>: JESUS führt mit den Schriftgelehrten eine Debatte. Eine ausführliche Darstellung dieser Kennzeichnung findest du unter ‘Prüfet alles’, S. 24. Am Ende des Buches gibt es eine übersichtliche Zusammenfassung dieses Schlüssels, man kann ihn sich dort herausnehmen und als Lesezeichen verwenden, S. 439. Dann hast du den Schlüssel zur Hand, wenn du ein solches Drei-Buchstaben-Kürzel in spitzen Klammern entziffern möchtest. Das soll nicht nur dazu dienen zu verstehen, wie ich den Bibeltext einordne. Ich hoffe, dass es dich anleitet, methodischer an das Verstehen der Bibel heranzugehen.

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Der rote Faden in diesem Buch ist das Wachsen in der direkten, unmittelbaren, eigenverantwortlichen und reifen Beziehung zu JESUS CHRISTUS. Den größten Gewinn, so hoffe ich, hat der Leser, der das ganze Buch liest. Dabei war aber mein Bestreben, die einzelnen Kapitel dieses Buches so zu gestalten, dass jedes für sich möglichst abgeschlossen ist. So möchte ich erreichen, dass auch die Beschäftigung mit einem einzelnen Kapitel sinnvoll ist. Daraus folgt, dass sich gewisse Wiederholungen nicht vermeiden lassen.

Ich habe Verweise eingefügt, falls ich ein anderes Kapitel für das Verständnis hilfreich ansehe. Im Anhang findest du zu jedem Kapitel eine Sammlung von Stichworten (‘Bausteine’, Seite 401). So kannst du gezielt nach einem Kapitel suchen oder, z. B. für einen Hauskreis, eine eigene Auswahl zusammenstellen.

Am Ende vieler Kapitel findest du einige Fragen. Mögen sie dir oder Gruppen, die sich mit den Themen beschäftigen, eine Hilfe zur Vertiefung sein und dazu dienen, sich mit der Wahrheit und Weisheit JHWHs zu befassen und so mehr und mehr zu Tätern des Wortes zu werden (Jakobus 1:22)!

… just a closer walk with JESUS!

Etwas über mich, meine Herkunft und was mir wichtig ist

Meine Mutter kam aus gutem Hause, mein Vater aus einfachen Verhältnissen, in gewissen Kreisen nennt man so etwas Mesalliance. Vorsichtig ausgedrückt: Die Großeltern mütterlicherseits waren mit der Wahl meiner Mutter nicht glücklich. Doch sie war ihrem Gatten stets eine treue Gefährtin, im guten und teils auch im schlechten Sinne. Das war ihre Überzeugung und diese hat meine Mutter stets mit Herzblut gelebt. Eine Überzeugung so zu leben, darin ist sie mir – über ihren Tod hinaus – bis heute ein Vorbild. Meines Vaters Vater war alkoholabhängig. Das zwang meine Großmutter dazu, Zeitungen auszutragen und putzen zu gehen, um die Familie mit dem Nötigsten zu versorgen. Eine behütete Kindheit war das für meinen Vater und seine Geschwister nicht. Zwei so verschiedene Menschen bekommt nur JHWH unter einen Hut: Meine Eltern waren für sich und gemeinsam leidenschaftliche Jünger JESU CHRISTI.

Wenn mein Vater etwas für richtig hielt, dann setzte er dieses mit aller Konsequenz um; das hat ihm nicht nur Freunde gemacht. Eine kleine Anekdote am Rande:

Ich war ein Kind, als mein Vater Leiter einer Jugendgruppe wurde. Damals machte man die Musik noch mit der Hand. Eine Gitarre reichte. Nein, sie reichte nicht, sie musste sein, denn es wurde viel gesungen. Leider konnte er nicht Gitarre spielen, also kaufte er sich eine und ein Lehrbuch dazu. Ich kenne niemand anderen, der ohne Lehrer und ohne sonderliche musikalische Begabung im Mannesalter in einer Woche leidlich gut Gitarre lernte. Er übte, zur Freude der Familie, mehr als 10 Stunden täglich. Auch blutende Finger, nicht an die Stahlsaiten gewöhnt, konnten ihn nicht aufhalten. Nylonsaiten kamen nicht infrage, zu leise für eine laute Jugendgruppe. Eine Entscheidung kompromisslos umsetzen? Wer wissen will, wie das geht, sollte meinen Vater fragen!

So hart, wie mein Vater zu sich selbst war, so hart war er oft auch zu anderen. Gefühle betrachtete er als oberflächlich und störend. Immer wieder bekam ich zu hören: »Ein Indianer kennt keinen Schmerz!« Aber meine Kindheit war voller Schmerzen. Und ich bin kein Indianer. Ständig gab es Konflikte, Strafen, endlose Diskussionen … Ich fühlte mich unverstanden und ungeliebt. Als Jugendlicher hasste ich meinen Vater. JHWH möge mir das, nein, JHWH hat mir das vergeben. Genau dafür ist JESUS ja gestorben. JHWH hat mir geschenkt, dass ich meinen Hass überwinden konnte. Und auch meine Wut und mein Unverständnis darüber, dass meine Mutter so viel – in falsch verstandener Unterordnung – geduldet und erduldet hat. Es hat mir sehr geholfen, dass sie sich eines Tages dafür bei mir entschuldigt hat. Auch meinen Vater habe ich schätzen und ehren gelernt. Er hat auch mir verziehen und mich gesegnet. Besonders die letzten zwei Jahre seines Lebens hatten wir ein geradezu herzliches Verhältnis. Ich habe gelernt, dass JHWH immer bei uns ist. ER erspart uns manches Leid und Unrecht nicht. Aber heute weiß ich, dass ich nie allein war. In der Rückschau sehe ich mehr und mehr, wie und wo überall JHWH mich bewahrt und getragen hat. ER hat mich durch schwierige Situationen geführt und mich gelehrt, wo falsche Glaubensansätze zu unguten Gefühlen und Handlungen leiten.

Und doch hatten meine Eltern etwas, was mich neugierig machte. Neugierig auf einen Glauben ohne Kompromisse. Es war schon sehr zwiespältig: Einerseits schreckte mich ihre Härte ab. – Andererseits war da etwas Faszinierendes. – Später habe ich verstanden, dass man anderen nicht einfach die eigene Überzeugung überstülpen darf, sondern dass wir, wie JESUS, allen mit Liebe und Verständnis begegnen sollen.

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Sich selbst – aus eigenem Willen und eigener Überzeugung – für eine kompromisslose Beziehung zu JHWH zu entscheiden und JESUS aus ganzem Herzen zu folgen, ist die schönste Sache auf dieser Welt. Es anderen abzuverlangen, ist schrecklich; siehe die Kreuzzüge und die vielen anderen großen und kleinen Glaubenskriege, angeblich im Namen Gottes geführt. Ich weiß nicht, wie der da oben uns aushält. Ja, JHWH liebt alle Menschen, auch die Hundertprozentigen, selbst wenn sie in der falschen Richtung unterwegs sind. Siehe Saul von Tarsus: Erst Verfolger der ersten ´Christen` und später als Paulus Verkünder des ´Evangeliums`. JESUS wird eher ein dahin schnaubendes Dampfross in die richtige Richtung lenken, als eine Couch-Potatoe in Bewegung bringen (Offenbarung 3:15f). JHWH liebt die Menschen, aber zu vielem, was wir für besonders toll halten, worauf wir so stolz sind, hat JHWH möglicherweise eine ganz andere Meinung. Eines aber ist sicher: JHWH hat ein Herz für die, die IHN suchen und die wachsen wollen. Unser Feind lauert in der unsichtbaren Welt, dafür und nur dafür hat uns JHWH eine Waffenrüstung verliehen (Epheser 6:10-18). – Für die sichtbare Welt, für deinen Nächsten, schenkt uns JHWH seine unermessliche Liebe.

Es ist wunderbar, dass uns diese Kraft, den Nächsten zu lieben, von Gott zufließt. Es fließt immer mehr, wenn wir es nicht für uns behalten, sondern weiterfließen lassen!

JESUS geht mit jedem seinen eigenen Weg. Und das ist gut so. JESUS ist ganz anders, als es uns viele Theologen und Prediger weismachen wollen. Sich JESUS kompromisslos hingeben: wunderbar! Andere dazu einladen: gut! Es von anderen zu verlangen: ein klares Nein!

Ich möchte dich einladen. Einladen, scheinbar Selbstverständliches infrage zu stellen. Deshalb schreibe ich dieses Buch. Prüfe selbst und behalte das Gute!

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Ich verurteile niemanden, JHWH helfe mir. Ich weiß, der Tag kommt, an dem JESUS nach der Art und Weise über mich urteilen wird, wie ich mit anderen umgegangen bin (so zu lesen im ‘Vater Unser’). Ich hoffe, dass ER mit mir gnädiger ist, als ich es mit manchem meiner Nächsten war und bin. Dieses Buch ist keine Verurteilung einzelner Personen. Wer das hier herauslesen möchte, dem sage ich ganz klar: »Nein!« Sowohl demjenigen, der sich verurteilt fühlt: »Nein, das ist nicht meine Absicht.« Als auch demjenigen ein klares Nein, der dieses Buch heranziehen möchte, andere zu verurteilen: »Das wäre ein Missbrauch dieses Buches!« – Du erkennst im Angesicht JHWHs, dass du für hier geschilderte Missstände verantwortlich bist? Das ist gut. Bitte JHWH um Klarheit, was du ändern kannst …

Ich sehe viele Missstände in den etablierten Kirchen und Gemeinden. Dürfen wir darüber reden? Oder ist das verboten, weil es als Verurteilung Einzelner missdeutet werden könnte? Auch dazu: »Nein!« Das hieße ja, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Das miteinander Reden ist die Voraussetzung, der Beginn für positive Veränderung. Prüfe selbst und behalte das Gute! Wenn uns die ´Ekklesia`, die Braut Christi, die wahre Gemeinde, am Herzen liegt, dann sind wir aufgefordert, unseren Beitrag zu leisten.

Habe ich die Weisheit mit Löffeln gefressen? Sicher nicht. Ich bin ein fehlbarer Mensch. Ich rechne mich lieber zu den untauglichen Knechten (Lukas 17:10) und überlasse es JESUS, so hoffe ich, nachsichtiger über mich zu urteilen. Betrachte dieses Buch nicht als der Weisheit letzter Schluss; nur JHWHs Wort, sowohl das geschriebene, als auch das gesprochene, ist unantastbar. Dieses Buch möge dich anregen, selbst zu denken und kritisch zu hinterfragen und auch dich selbst, deine Glaubenssätze und dein Handeln infrage zu stellen. Manches ist anders, als es scheint. Potemkinsche Dörfer, Fassaden und Scheinwelten lauern überall, auch und gerade in Kirchen und Gemeinden. Wir werden uns später damit eingehender beschäftigen, z. B. im Kapitel ‘Das Gleichnis von den zehn Brautjungfern’, Seite 72. Prüfe selbst und behalte das Gute!

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JHWHs Plan ist es gerade nicht, die Gesellschaft, die äußeren Verhältnisse zu ändern, noch nicht. ER möchte dich persönlich, dein Herz erreichen und zum Guten verändern. ER möchte, dass du Salz der Erde wirst. (Matthäus 5:13ff) Wenn JESUS so unsere Herzen erreicht, geschieht eine Revolution, die die Welt noch nicht gesehen hat. Nein, das muss ich anders formulieren: Diese Revolution ist schon längst, schon seit 2000 Jahren, im Gange. Wir würden schreiend davonlaufen, wenn JESUS nicht vor gut 2000 Jahren auf die Erde gekommen wäre. Wir hätten uns schon lange selbst ausgerottet, wenn SEIN Einfluss nicht schon so viel geändert hätte. Das geschieht oft im Verborgenen. Oft sind wir blind dafür. Und doch ist diese Welt ohne JHWHs guten Einfluss und Segen nicht vorstellbar. Die Frage ist: Gehörst du, gehöre ich dazu? Diese Revolution wird erst dann in vollem Umfang sichtbar werden, wenn die Stunde JHWHs dafür gekommen ist.

So sei auch du wie eine Prise Salz, die einen großen Suppentopf von einer faden Brühe in ein wohlschmeckendes Mahl verwandelt.

Wo und weil wir uns das so oft nicht von JHWH schenken lassen, werden wir nach JESU Wiederkunft sehen, was wir hier versäumt haben. Es liegt an uns, was davon schon jetzt Wirklichkeit wird.

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Will ich Kirchen und Gemeinden abschaffen, alle bezahlten kirchlichen Würdenträger in die Wüste schicken? Ein entschiedenes: Nein! JESUS selbst schafft weder Betonköpfe noch unsere steinernen Festungen einfach ab. Jedenfalls jetzt noch nicht. Vielmehr erreicht ER SEINE Ziele und verwirklicht SEINE Pläne um uns herum. Nach meiner Überzeugung lädt JESUS uns ein, uns von IHM von innen her verändern zu lassen. Und lässt uns darin scheitern, anderen Veränderungen von außen aufzuzwingen. Du allein entscheidest, ob JESUS seine Ziele mit dir oder um dich herum erreicht. ER möchte, dass jeder Einzelne lernt und sich positiv entwickelt. ER bezeugt gerade darin SEINE Gnade und Kraft. SEINE Liebe schafft die Voraussetzung und die Möglichkeit, dass wir wachsen und uns positiv entwickeln.

Will ich eine neue ´Konfession` oder ´Denomination` gründen? Auch dazu ein entschiedenes: Nein! Schon viel zu oft haben sich Kirchen gespalten, wurden neue Gemeinden gegründet. Wie sollen sich ´Suchende` da zurechtfinden? Sie stehen fassungslos und verwirrt vor einer streitenden und bis zur Unkenntlichkeit verunstalteten Christenheit. Ich wünsche mir, dass die Kinder JHWHs aus Gemeinden und Gemeindebünden, Kirchen und Konfessionen wieder aufeinander zugehen, sich auf ihre urchristlichen Werte besinnen. Und dass sie der Welt zeigen, dass die BRAUT JESU eine einzige unteilbare Gemeinde über alle Grenzen und Zeiten hinaus ist.

Unsere Strahlkraft liegt nicht in theologischen Überzeugungen, sondern allein in dem einen Namen des Messias, unseres Herrn: JESUS oder zutreffender unseres Kýrios Jahuschuah (siehe das Kapitel ‘Der Name des Höchsten’, Seite 20). Mein Wunsch ist, dass uns wieder bewusst wird, wer und was JESUS für uns sein möchte: Unser Herr, unser Leben, unser Sinn. SEIN Name sei gepriesen!

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Bin ich ein Träumer? Ist das nur eine Illusion? Ja! Jedenfalls solange wir uns von Verirrungen wie Kindertaufe und Sakramenten leiten lassen und solange wir lieber Stunden, Tage und Jahrhunderte über theologische Spitzfindigkeiten diskutieren.

Die Fragwürdigkeit von Sakramenten und Kindertaufe ist Thema im dritten Teil des Buches, insbesondere im Kapitel ‘Sakramente’, S. 372.

Und solange, wie wir uns herausnehmen, Obdachlose, Geschiedene, Alkoholiker, in Beruf oder Familie Gescheiterte, Homosexuelle und was weiß ich nicht noch alles auszugrenzen, anstatt ihnen in der Liebe JHWHs zu begegnen. JHWH baut sein Reich mit unvollkommenen und gescheiterten Menschen. Mit Mördern, Dieben, Huren, Ehebrechern … Es ist schon erstaunlich, wie schonungslos offen die Bibel über die Untaten der Leute berichtet, die JHWH dazu beruft, IHM zu dienen: als Prophetinnen, Könige, Apostel, Älteste, Mütter im Glauben, … Haben wir eigentlich überhaupt keine Angst mehr, dass genau wir es sind, die JESUS heute mit der Peitsche aus dem Tempel jagen würde? Dass genau wir die Pharisäer sind, die den Suchenden den Blick auf unseren rettenden Heiland versperren? Dass wir die Irrlehrer sind, die JESUS anprangert?

Es ist an der Zeit, zweitausendjährige Verkrustungen zu hinterfragen. Braucht die Gemeinde JESU steinerne Gebäude? Welchen Interessenkonflikten unterliegen bezahlte Geistliche? Kann man sich mit Spenden vom Missionsauftrag freikaufen? Wo liegen die Risiken, Älteste durch ein Wahlverfahren zu bestimmen? Ist der Klingelbeutel Segen oder nur Ausdruck mangelnden Gottvertrauens?

Bewerte dieses Buch nicht nach der Zahl meiner Irrtümer, sondern danach, ob es dich näher zu JESUS bringt. Lass uns gemeinsam nach JHWHs Wahrheit und Weisheit suchen.

… just a closer walk with JESUS!

Der Name des Höchsten

Ursprünglich war der Name Gottes, JHWH, über 2800 mal in der Bibel verzeichnet. Schon zu Zeiten des ´Alten Testamentes` kam die Meinung auf, dass der Name Gottes, JHWH, zu heilig sei, um ihn vollständig zu schreiben oder auszusprechen. So wurde dieser Name durch ‘Adonai’ (das bedeutet Herr) oder ‘Elohim’ (das bedeutet Gott) ersetzt. Dem folgten auch die Luther- und alle anderen gängigen deutschen Bibel-Übersetzungen. ‘Herr’ und ‘Gott’ sind aber Titel und keine Namen. Wer sollte bestimmen, wie Gott genannt wird, wenn nicht ER selbst? In L1912, 2. Mose 3:15, <GVG>, lesen wir:

Und Gott sprach weiter zu Mose: Also sollst du den Kindern Israel sagen: Der HERR, eurer Väter Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei soll man mein gedenken für und für.

Selbst hier wurde der Name des Höchsten durch ‘HERR’ ersetzt! Ursprünglich muss dort aber ‘JHWH’ gestanden haben, der Name des einen, einzigen Gottes. Anders ergibt der Folgesatz ‘Das ist mein Name …’ einfach keinen Sinn.

In vielen Übersetzungen des Alten Testamentes (z. B. Luther, Elberfelder) ist leicht erkennbar, wo ursprünglich der Name Gottes, JHWH, genannt wurde: Der Titel ‘Herr’ steht in Kapitälchen (HERR) oder in Großbuchstaben (HERR). Im Neuen Testament hingegen steht ‘Herr’ oder ‘HErr’ (mit einem oder zwei Großbuchstaben) für das griechische κύριοζ kýrios, welches (fast immer) JESUS CHRISTUS bezeichnet.

Wo ich in diesem Buch klar unterscheiden möchte, verwende ich: Adonai für HERR, wenn der eine Gott JHWH gemeint ist, und Kýrios für Herr, wenn sein Sohn JESUS CHRISTUS gemeint ist.

Noch eine Anmerkung: Dort, wo ich (aus Bibeln oder anderen Quellen) zitiere, halte ich mich an die Regeln des Zitierens und belasse es bei den jeweiligen Begriffen ‘Gott’ und ‘Herr’. Da, wo es mir sinnvoll erscheint, werde ich erklärende Anmerkungen einfügen.

Es ist völlig richtig, dass der Name des einen Schöpfergottes, JHWH, heilig ist, heiliger als wir es uns vorstellen können. Es ist auch richtig, dass ich nicht würdig bin, diesen Namen auszusprechen oder aufzuschreiben. Der Gehorsam zu Gott, zu JHWH, steht aber über diesen Bedenken! Gott selbst, JHWH, fordert: »… dabei soll man MEIN gedenken für und für.« Wie soll das geschehen, wenn wir SEINEN Namen nicht verwenden? Wie wir im nächsten Absatz sehen werden, hat die Vermeidung des Gottesnamens dazu geführt, dass wir nicht einmal mehr sicher wissen, wie JHWH auszusprechen ist, welch eine Tragik. Wie sollen wir so SEINER gedenken?

Warum gibt es keine Vokale in JHWH? Es ist eine Eigenart der hebräischen Schrift, die Vokale auszulassen, wiewohl sie beim Vorlesen mitgesprochen werden. Da dieser Name aber von den traditionellen Muttersprachlern des Hebräischen, den Juden, vermieden wird, ist die Kenntnis über die korrekte Aussprache verloren gegangen. Es gibt zwar Regeln für die Ergänzung der Vokale, dennoch gibt es verschiedene Ergebnisse wie Jahwe, Jehova, Jahuwah, … Deren Anhänger liefern sich einen nicht endenden Streit, wer nun recht habe.

Das reicht bis zu der Behauptung, dass man nicht Kind des einen Gottes JHWH sein könne, dass man das ´Ewige Leben` nicht haben könne, wenn man diesen Namen nicht richtig ausspricht. Ja, richtig, die Bibel sagt, dass (nur) im Namen Gottes Heil, also Errettung, zu finden ist. Daraus darf man aber nicht ableiten, dass diejenigen verloren gehen, die den Namen Gottes falsch – was auch immer das bedeuten mag – aussprechen, das lässt sich mit dem Gott, der sich als der Gott der Liebe bezeichnet, nicht vereinbaren. Es lässt sich auch nicht damit vereinbaren, dass wir nicht aus Werken gerecht° werden können, sondern dass der einzige Weg zum Heil, zur Errettung, JESUS CHRISTUS ist. Zur Gerechtigkeit Gottes gehört, dass jeder – ohne ein Theologiestudium – herausfinden kann, wie man errettet und ein Kind Gottes wird und somit das Ewige Leben hat. Die wesentlichen Informationen dazu finden sich in Johannes 3.

(°´Werkgerechtigkeit`, siehe Glossar am Ende des Buches, ab Seite 409)

Richtig ist, dass wir mit dem Namen Gottes respektvoll umgehen sollen, wir dürfen ihn nicht unnütz führen, wie es in den Zehn Geboten heißt. Falsch ist, dass die richtige Aussprache des Gottesnamens zwingende Voraussetzung zur Errettung ist.

Beim Schreiben ist es einfach, ich verwende das Tetragramm, also das Vierbuchstabenwort ohne Vokale, nämlich JHWH. Wenn ich Gottes Namen ausspreche, bevorzuge ich:

JaHuWaH

Dir bleibt, dich für deine bevorzugte Aussprache zu entscheiden.

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Auch zum Namen ‘Jesus’ gibt es verschiedene Meinungen. Es spricht einiges dafür, dass der Messias in seinem Volk, den Juden, und von seinen Jüngern nicht so genannt wurde. Es wird teils bezweifelt, dass der Name ‘Jesus’ jüdischen Ursprungs sei, und es wird bemängelt, dass er keine Bedeutung im Hebräischen habe. Wie oben beschrieben, ist eine Möglichkeit, den Namen des einen Gottes, das Tetragramm JHWH auszusprechen: JaHuWaH. Einige meinen nun, dass der richtige Name des Messias ‘Jahuschuah’ sei (Wenn du mehr darüber wissen willst, kannst du nach diesem Namen googeln). Anziehend an dieser Ansicht ist, dass bei diesen Lesarten der Name Gottes JHWH (ohne das im Hebräischen stimmlose ‘W’) im Namen SEINES Sohnes enthalten ist. Einige Schriftstellen in der ´Bibel` legen nahe, dass das genauso sein soll. Weiter kann dann der Name des Messias als ‘JHWH rettet’ gelesen werden. Das finde ich wirklich faszinierend. Ich habe deshalb lange mit mir gerungen, ob ich ‘Jahuschuah’ als Namen für den Messias verwende. Letztlich habe ich mich dagegen entschieden, wie man schon im Titel meines Buches lesen kann.

Warum? Es mag sein, dass der eine Gott JHWH SEINEM Sohn den Namen ‘Jahuschuah’ gegeben hat. Und ich mag Menschen, die eine unvorstellbare Arbeit investieren, um das herauszufinden und das zu belegen. Mit meinem Buch möchte ich einladen, dem Messias näherzukommen. Wenn dann dieses Näherkommen meine Leser zu der Ansicht führt, dass der Name des Messias ‘Jahuschuah’ ist, gut. Ich fürchte aber, dass sich nur wenige zum Lesen einladen lassen, wenn ich in meinem Buch den Messias nicht so nenne, wie ER in Millionen von Bibeln geschrieben steht und wie ER Milliarden von Menschen geläufig ist. Es mag sein, dass ‘Jesus’ eine Verunstaltung des Namens des Messias ist. Aber auch die ´Ekklesia`, die eine Gemeinde, die Braut des Messias ist bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. In Epheser 5:27 steht nun, dass es dem Messias selbst vorbehalten ist, SEINE Braut von Runzeln und Flecken zu befreien. Auch deshalb sind meines Erachtens alle menschlichen Versuche, die zerstrittenen Kirchen wieder zusammenzuführen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Es gehört zu der Endzeit°, in der wir leben, dass die Wahrheit, dass JHWH und sein Sohn JESUS, immer schwieriger zu finden sind.

° Als Endzeit bezeichnen Christen die letzte Zeit vor dem Wiederkommen JESU, vor dem ´Jüngsten Gericht`, vor der Apokalypse. Wir wissen nicht genau, wann das geschehen wird, aber es erfüllen sich immer mehr und immer schneller die Anzeichen, die uns in der Bibel, besonders in der Offenbarung, dafür vorhergesagt sind.

Entscheide selbst: Möglicherweise ist es auch mit dem Namen des Messias so, dass es SEIN ureigenstes Vorrecht ist, SEINEN wahren Namen zu SEINER Zeit, höchst persönlich allen Menschen, der sichtbaren und der unsichtbaren Welt (wieder) bekannt zu machen. JESUS ist seinen Mitmenschen immer auf Augenhöhe begegnet, ER wurde uns vom Vater in den Himmeln gesandt, begibt sich auf unser Niveau, sodass IHN jeder verstehen kann. Das leitet mich, IHN in diesem Buch so zu nennen, wie wir es gewohnt sind. JESUS sagt in MB, Lukas 6:46, <JAK>:

»Was nennt ihr mich aber ‘Herr, Herr!’ und tut doch nicht, was ich <euch> sage?«

(spitze Klammern <…> zeigen an, dass der Übersetzer das Wort zum besseren Verständnis eingefügt hat.)

Ich verstehe es so: Wer IHM nicht gehorsam ist, den bringt der richtige Name auch nicht weiter. Was nützt es, wenn man sich immer nur mit theologischen Fragestellungen beschäftigt, wenn man seine ganze Zeit vor dem Computer hockt, wenn man in seiner Studierstube versauert? Verstehen und Erkenntnis ist kein Selbstzweck, es nützt nur dann, wenn es uns in Bewegung bringt. Es kommt darauf an, das zu tun, was uns JESUS sagt!

… just a closer walk with JESUS!

Prüfet alles

Bist du ein Theologe? Bin ich ein Theologe?

Ich habe nicht studiert, mich nie um einen akademischen Grad bemüht. Also wird man sagen, ich sei kein Theologe. Die meisten bezahlten Amtsträger in den etablierten Kirchen, also Pastoren, Pfarrer, Priester, Diakone usw. haben eine Universität, Bibelschule oder Ähnliches besucht. So gesehen bin ich Laie. Das sind aber menschliche Zuordnungen, die bei JHWH keine Rolle spielen. Du bist auch kein Theologe? Macht nichts. Dennoch bist du berufen, dich mit der ´Wahrheit` auseinanderzusetzen, dich mit SEINER Weisheit beschenken zu lassen und in der ´Erkenntnis` zu wachsen.

Was, so werden einige fragen, berechtigt mich also, dieses Buch zu schreiben? Ein Buch, das auch als Lehrbuch verstanden werden kann. Meine Absicht ist, Zeugnis darüber abzulegen, was der Stand meines Wissens und meiner Erkenntnis ist und was ich lernen durfte. Dabei ist mir schmerzlich bewusst, dass alle Erkenntnis von Menschen, all dein und mein Wissen Stückwerk ist. JHWH bezieht uns oft nur in kleinen Schritten in SEINE Sicht der Dinge ein. Die vollkommene ´Offenbarung` seiner Wahrheit bleibt uns hier auf der Erde vorenthalten. Das gilt für mich und für dich, völlig unabhängig davon, ob wir studiert haben oder nicht. Theologen können sachdienliche Helfer sein, die Bibel besser zu verstehen. Sie sind aber leider allzu häufig selbst in die Irre Geleitete, die ihren Verstand und ihre Denkgebäude nicht unter die Herrschaft JHWHs stellen. Kurz: Studieren schützt vor Irrtum nicht.

Auch ich kann irren, habe falsche Auffassungen und baue gerne Gedankengebäude. Dieses Buch wird manche Dinge enthalten, die im Lichte JHWHs keinen Bestand haben und die in SEINEM heiligen Feuer verbrennen müssen. Ich kann dich also nur bitten, der Aufforderung aus 1. Thessalonicher 5:21 zu folgen und auch in diesem Buch alles zu prüfen. Prüfe betend, ob und wo JHWH hier zu dir spricht und wo ich mit meinem Buch einen bescheidenen Beitrag dazu leisten darf, dass du in deiner Erkenntnis der Wahrheit wächst.

Darf man überhaupt ein Buch schreiben? Es birgt immer die Gefahr, dass man Falsches verbreitet. Ich möchte nicht zu einem der Irrlehrer werden, die einen Mühlstein um den Hals bekommen und im tiefsten Meer versenkt werden. Möge JHWH mich bewahren und mir vergeben, wo ich Dinge schreibe, die IHM nicht gefallen. Möge ER dich schützen und geleiten, wenn du dieses Buch liest.

Was will JESUS von uns? Worauf gründen wir unser Leben?

Ich habe die Hoffnung, dass viele dieses Buch lesen und wieder dazu ermuntert werden, eine ganz unmittelbare Beziehung zu JESUS zu suchen und sich der Tatsache bewusst werden, dass wir einen lebenswichtigen Auftrag haben.

Wir sind ganz sicher nicht dazu berufen, singend und betend in Kirchen und Gemeindehäusern herumzusitzen.

Wenn uns das Singen und Beten fähig macht, den uns von JHWH auferlegten Job zu tun, dann ist das gut. Wenn das Singen und Hören zum Selbstzweck wird, kann daran nur einer ein Interesse haben, nämlich JHWHs Widersacher, der Satan. Dazu später mehr.

Der Prüfstein für alle Lehre ist die Bibel. Die Bibel legt sich selbst aus. Das bedeutet, dass wir die Bibel besser verstehen können, wenn wir sie selbst fleißig studieren. Was an der einen Stelle unverständlich ist, wird oft an anderer Stelle erklärt. Bibelkommentare und Auslegungen sind manchmal vorteilhaft. Oft beschneiden sie aber auch das Wort JHWHs in SEINER Fülle. Ich nutze sie lieber, nachdem ich betend selbst über das Gelesene nachgedacht habe: »Lieber Vater in den Himmeln: Was möchtest DU mir hier und heute durch dieses, durch DEIN Wort sagen?« JHWHs Ansprache durch den Heiligen Geist offenbart uns häufig mehr als jeder gute Kommentar eines Gelehrten. JHWHs Wort, die Bibel, lebt und redet zu uns. Und das kann jeder erfahren, der betend und auf JHWH hörend dieses Buch der Bücher liest. Möge mein Buch eine Einladung sein, dass du selber wieder in der Bibel forschst. So kann JHWH sowohl das Gute als auch meine hier aufgeschriebenen Irrtümer nutzen, dich zu segnen …

Ich bin überzeugt, dass die ursprüngliche Bibel JHWHs Wort ist. ER hat Menschen eingeflüstert, eingegeben, inspiriert, was sie aufschreiben sollen. Diese Urschriften stehen uns heute leider nicht mehr zur Verfügung. Sie würden auch den meisten wenig nützen, weil wir Schrift und Sprache dieser ersten Aufzeichnungen nicht lesen und verstehen können. Wir sind auf Überlieferungen und Übersetzungen angewiesen. Oft und immer wieder wird behauptet, dass die uns heute zur Verfügung stehende Bibel nicht mehr authentisch ist, nicht mehr dem entspricht, was JHWH vor langer Zeit diktiert hat. Gemeint ist wohl, dass selbst wenn es einmal Schriften gab, die von JHWH eingegeben, inspiriert waren, bezweifelt werden müsse, dass die uns heute vorliegenden Ausgaben diesem Anspruch noch gerecht werden. Das Problem: Nimmt man alle – scheinbar wissenschaftlich fundierten – Kritiken der letzten Jahrzehnte zusammen, dann bleiben von der Bibel nur zwei Buchdeckel ohne eine einzige Seite darin übrig. Und selbst der Titel Bibel und erst recht der Titel JHWHs Wort kann in den Augen einiger Kritiker nicht bestehen. Wenn sich die Kritiker wenigstens einig wären, doch sie widersprechen sich gegenseitig auf das Heftigste. Oder sie widerrufen, was sie noch gestern als unumstößliche Tatsache verkauft haben.

Die Qumran-Funde geben ein eindrucksvolles Zeugnis, dass die überlieferte und übersetzte Bibel der Wahrheit viel, viel näher ist als alle Kritik an ihr.

Ich halte JHWHs Wort, so wie wir es heute vorfinden, für wahr. Daran halte ich fest. Ich bin mein ganzes Leben gut damit gefahren. Ich vertraue darauf, dass JHWH nicht nur bei der Eingebung, bei der Inspiration SEINES Wortes, gegenwärtig war. Ich glaube, dass ER auch bei der Zusammenstellung der Bücher, der Kapitel, aller Bestandteile SEINE Hand im Spiel hatte. Ich glaube, dass ER bei jeder Übersetzung darüber wacht, dass SEINE Wahrheit erhalten bleibt, dass SEINE Wahrheit dem ernsthaft Suchenden nicht verborgen bleibt.

Wie finden wir die Wahrheit?

Einzelne Bibelstellen, aus dem Zusammenhang gerissen, geben keinen Hinweis auf die Wahrheit. Ohne den Heiligen Geist, durch den JHWH die Bibel inspiriert hat, konnte sie nicht geschrieben werden. Ohne diese göttliche Inspiration, ohne SEINEN Heiligen Geist kann sie auch nicht verstanden werden. Wenn du also meinst, in meinem Buch falsche Aussagen zu finden, dann prüfe diese Aussagen betend und in der Schrift forschend. Du möchtest mir schreiben? Unter ‘Dank, Lizenzen, Copyright’, Seite 1, am Anfang dieses Buches findest du eine Möglichkeit. Ich lerne gerne dazu.

Ich bevorzuge ein direktes Herangehen an das Wort JHWHs, um es zu verstehen. Dabei stelle ich lieber das Verstehen-wollen hintan, als krampfhaft eine Bedeutung herauszulesen, die dann vielleicht mehr mit meinen Vorstellungen und meiner Denkweise zu tun hat als mit dem Willen JHWHs. Es ist immer besser, eine Textstelle unverstanden stehen zu lassen, als sie unbedingt deuten zu wollen.

Unser Verstand ist nicht geeignet, die ganze Wahrheit JHWHs zu erfassen. Man sollte sich vor Leuten hüten, die behaupten, die Bibel in ihrer ganzen Fülle zu verstehen. Unser Verstand mag reichen zu erkennen, dass wir JHWH brauchen, um zu leben. Und dass wir uns JHWH niemals nähern könnten, wenn JESUS nicht für uns gestorben wäre. Für so viel mehr reicht unser Verstand aber nicht …

Ist es nicht schmerzlich, zu erkennen, wie herzlich wenig wir von der Bibel erfassen können? Mich beunruhigt das inzwischen nicht mehr so sehr. Klar, gerne würde ich viel mehr verstehen. Mich beunruhigt heute mehr das, was ich verstehe. Denn dort sehe ich, wie wenig JHWHs Wort in meinem Leben gelebt ist; wie wenig ich von dem, was ich verstehe, in die Tat umsetze; wie oft ich mit meinem Hintern umschubse, was JESUS kurz vorher mit meinen Händen aufgebaut hat. Ich muss erkennen, dass ich letztlich nur ein untauglicher Knecht bin. Dennoch müssen wir uns Gedanken machen, wie wir uns dem Wort JHWHs nähern können. ´Erkenntnis` ist zwar kein Selbstzweck, doch ohne sie gibt es keine positive Veränderung.

Jeder von uns ist aufgerufen, sich selbst mit dem Wort JHWHs zu beschäftigen. Wir sind aufgefordert, die Lehren, die uns angeboten werden, zu prüfen. Es ist nicht die Aufgabe der Theologen, uns diese Verantwortung abzunehmen. Wenn Theologen uns an die Schrift heranführen und uns zu mündigen Kindern JHWHs erziehen, so seien sie gesegnet. Wenn sie sich aber zwischen uns und JESUS, zwischen uns und die Schrift stellen, so spricht die Bibel ein hartes Urteil über sie. Wie willst du dich vor falschen Lehrern und Irrlehren schützen, wenn du Menschen, und dazu gehören auch die Theologen, blind vertraust? Nur mündige Kinder JHWHs sind in der Lage, Lügen zu entlarven und der Wahrheit zu folgen; nur solche, die sich selbst betend mit der Schrift auseinandersetzen. Edmund H. Broadbent schreibt in seinem Buch ‘2000 Jahre Gemeinde Jesu: …’ (TPC):

»Die Schrift ist in sich nicht nur geschichtliche Wahrheit, sondern Gnadenmittel. Inhalt und Bedeutung der Schrift zu begreifen, erfordert nicht ein Fachstudium, sondern Glauben.« Und: »…, dass nicht einige, sondern alle Heiligen zu völliger Heiligung berufen sind.«

Wenn Broadbent hier von Heiligen spricht, so sind damit nicht sagenumwobene Sonderlinge im katholischen Sinne gemeint. Nach der Bibel sind alle heilig, das heißt zu JHWH gehörend, die an JESUS glauben und deshalb das Ewige Leben haben (Johannes 3:16). In diesem Buch verwende ich für Heilige in diesem Sinne den Begriff ´Errettete`. Heiligung geschieht nicht durch ´Sakramente`, sondern durch gelebte Kindschaft und durch die Erziehung durch unseren Vater in den Himmeln. Bezahlte Diener der Kirche können wertvolle Begleiter sein. Manches Mal sind sie aber auch ein Hindernis. Wir sind Kinder und nicht Enkel JHWHs (Billy Graham, Evangelist). Kurz gesagt, du bist aufgefordert, in der Schrift nach der Wahrheit zu suchen. Wenn ich dir mit diesem Buch Wegweiser sein darf, Hallelujah! Wenn dich mein Buch zum Widerspruch reizt und du anfängst, meine Meinung in der Schrift zu prüfen: Hallelujah! Wenn du dabei, geleitet vom Geist JHWHs, zu einer besseren als meiner hier dargelegten Erkenntnis kommst: Hallelujah! Möge uns unser Gott die Gelegenheit schenken, darüber zu reden. IHM allein sei alle Ehre!

Was kann uns helfen, die Bibel richtig zu verstehen?

Eine Meinung, insbesondere eine Lehrmeinung, darf nicht auf eine einzelne, isolierte Bibelstelle gegründet werden. Bemühe dich stets, einen Vers im Zusammenhang mit den Versen davor und danach, mit dem ganzen Kapitel, ja mit dem ganzen Buch, z. B. dem Johannes-Evangelium, zu sehen. Suche auch nach dem Zusammenhang mit Parallelstellen, also anderen Textstellen mit ähnlicher oder ergänzender Aussage. Eine gute Hilfe sind hier Bibeln, in denen solche Parallelstellen genannt werden. Zum themenbezogenen Studium der Bibel sind auch Themen- und Kettenangaben hilfreich, wie sie z. B. in der Scofield- oder Thomson-Bibel zu finden sind. Weiterhin empfiehlt es sich, verschiedene Übersetzungen zu vergleichen.

Dann ist es wichtig, zu beachten wer der Autor ist, der Urheber der Aussage ist. So weist Paulus einige Male darauf hin, wo er eine persönliche Meinung wiedergibt oder wo er im Auftrag JHWHs redet. Insbesondere Aussagen von JESUS haben einen hohen Stellenwert. In einigen englischen Übersetzungen sind die Aussagen JESU rot hervorgehoben. So sind die Worte JESU sicher und schnell vom Rest des Geschriebenen zu unterscheiden. (Die einzige mir bekannte deutsche Fassung mit dieser Hervorhebung ist leider vergriffen.)

Auch in diesem Buch werden Zitate aus der Bibel, die wörtliche Rede JESU wiedergeben, hervorgehoben. Wie das genau erfolgt, kannst du unter ‘Sonderzeichen, Schriftmerkmale und Abkürzungen’ ab Seite 3 dieses Buches nachlesen.

Ich werde Bibelzitate hier im Buch mit einem Drei-Buchstaben-Kürzel in spitzen Klammern kennzeichnen. An der ersten Stelle hinter der öffnenden spitzen Klammer findet sich die Bezeichnung für den Sprecher, den Autor:

G

Gott, JHWH (s. ‘Der Name des Höchsten’, S. 20)

J

JESUS CHRISTUS, Jahuschuah (s. S. 22)

I

Inspiration; geschrieben von z. B. Paulus, durch den Geist Gottes eingegeben

M

Mensch, der z. B. eine Frage stellt, JHWH lobt, oder die persönliche Meinung des Autors, z. B. Paulus

P

Prophet, Botschaft im Auftrag JHWHs

Z

Zitat, der Autor des biblischen Buches zitiert aus anderen Teilen der Bibel

Auch ist es nicht gleichgültig, zu wem gesprochen wird. Sind alle Menschen angesprochen? Oder nur das Volk JHWHs? Judenchristen oder Christen? Errettete oder auch die Suchenden? Die Schriftgelehrten? Nimmt man beispielsweise die Geschichte von dem Reichen und Lazarus (siehe das Kapitel ‘Gibt es eine ewige Hölle?’, Seite 67), so gerät man in unauflösliche Widersprüche, wenn man die Zielgruppe nicht berücksichtigt und/oder die Intention aus dem Blick verliert. Viele Aussagen der Bibel machen nur Sinn für die angesprochenen Menschen. Deshalb steht an zweiter Stelle des Kürzels in spitzen Klammern die Zielgruppe:

Außerdem ist die Intention der Aussage wichtig. Stellt JESUS in einer Debatte mit den Schriftgelehrten eine provozierende Frage oder schildert ER eine herausfordernde Geschichte? Schreibt der Autor eine Ermutigung oder eine Lehraussage? Ist es eine auf eine konkrete Situation bezogene Zurechtweisung oder eine Aussage zu einem größeren Ganzen? Eine Prophetie oder eine Warnung? An dritter Stelle des Kürzels in spitzen Klammern findet sich die Intention, die Absicht der Aussage:

A

Allegorie, Gleichnis

B

Gebet, Bitte

D

Debatte, Hinterfragen der Meinung anderer

F

Frage, z. B. an JESUS

G

Gebot, Aufforderung, Ermahnung

H

Aussage über JHWH, sein Wesen, seine Heiligkeit

K

Kernaussage/Lehraussage, Antwort auf eine Frage

L

Lob und Ehre, z. B. an JHWH gerichtet

M

Prophetie (bezogen auf den Messias)

P

Prophetie (für unsere Zukunft)

T

Tatsachenbericht (tatsächliche Geschehnisse/Verhältnisse)

V

Verheißung, Zuspruch, Segen

W

Wunder, Krankenheilung

Gelegentlich hat ein Textabschnitt mehr als eine Intention, er beinhaltet z. B. eine Kernaussage und eine Verheißung. Ich hebe mit meiner Kennzeichnung dann die Absicht bzw. Intention hervor, auf die ich mich gerade beziehe.

Dieser Zitatschlüssel findet sich auch am Ende des Buches zum Herausnehmen, Seite 439. Verwendet man ihn als Lesezeichen, hat man ihn bei Bedarf zur Hand.

Mit <JSD> kennzeichne ich beispielsweise ein Zitat aus der Bibel so: JESUS führt mit den Schriftgelehrten eine Debatte, ER kritisiert ihre Lehre durch provokante Gedanken und Fragen. Eine solche Aussage eignet sich nicht, aus der Frage oder Hypothese eine Lehrmeinung abzuleiten. In den Synagogen ist es bis heute eine gute Tradition, das Wort JHWHs zu diskutieren, zu debattieren. Das geschieht auch kontrovers, d. h. streitend, sich auseinandersetzend, und dabei wird die Unannehmlichkeit des Streitens gerne in Kauf genommen. Denn als Lohn winkt die süße Frucht der ´Erkenntnis`. Diese Streit-Kultur ist uns leider im christlichen Brauchtum fast völlig abhanden gekommen. Diese gute Tradition ist auch deshalb verloren gegangen, weil uns von den Amtsträgern der Kirchen und Gemeinden vorgehalten wird, dass wir aufgrund mangelnder Bildung und Kenntnisse gar nicht in der Lage wären, uns gewinnbringend an solchen Debatten zu beteiligen. Mehr noch, über Jahrhunderte untersagten die Kirchen den Laien, die Bibel zu lesen oder gar zu besitzen. Ganz anders Paulus im 1. Thessalonicherbrief 5:21, <IJG>: Er fordert die Brüder (und Schwestern) in der Gemeinde auf, sich selbst mit dem Wort JHWHs auseinanderzusetzen.

Jede und jeder ist also aufgerufen, in der Schrift zu forschen und die Lehre und Verkündigung in der Gemeinde auf Übereinstimmung mit der Bibel zu überprüfen.

In dieser jüdischen Kultur, der Debatte in den Synagogen, ist es durchaus üblich, auch falsche Meinungen provozierend in den Raum zu stellen, um in der Diskussion darüber gemeinsam der Wahrheit der Heiligen Schrift und ihrem Autor, JHWH, näherzukommen.

Will man Gewinn daraus ziehen, muss man nach den Früchten dieser Debatte suchen. Das sind einerseits die Schärfung des Verstandes und das Wachsen der Erkenntnis bei den Teilnehmern. Andererseits ist es das – in der Debatte geläuterte – Verständnis eines Aspekts, einer Facette der göttlichen Wahrheit.

Die geäußerten Meinungen haben dabei kaum einen eigenen Wert, sie sind Mittel zum Zweck. Solche Äußerungen aus dem Zusammenhang zu reißen und ihnen eine von der Debatte unabhängige Aussage zuzuschreiben, wäre zerstörerisch. Aussagen JESU aus solchen Debatten mit den Schriftgelehrten zu isolieren und daraus Lehren ableiten zu wollen, führt in die Irre. Bei einer mit <JSD> gekennzeichneten Bibelstelle gilt es also, nach der falschen Haltung oder Lehre zu suchen, die JESUS bei den Schriftgelehrten anprangert. Der Gewinn liegt im Lernen und darin, sich nicht selbst dieser von JESUS kritisierten Verhaltensweise schuldig zu machen.

Dieses Buch soll dich motivieren, selbst in der Bibel zu forschen. Und es soll dich anleiten, nach neuen (oder den ganz alten, ursprünglichen?) Perspektiven für das Geschriebene zu suchen.

Ich betone: Beachtet man nicht, wer · zu wem · was und mit welcher Absicht gesagt hat, so wird man an den sich daraus ergebenden, scheinbaren Widersprüchen verzweifeln.

Und es ist keine (Über-)Interpretation, den Zusammenhang der Schriftstellen sowohl innerhalb der biblischen Beziehungen untereinander als auch mit dem kulturell-gesellschaftlichen Umfeld zu beachten. Uns bleibt z. B. die Welt der Gleichnisse weitgehend verschlossen, wenn wir uns nicht um ein Verstehen der orientalisch-jüdischen Kultur bemühen. Das Volk Israel ist im Orient beheimatet und JESUS ist in seiner irdischen Umgebung ein Jude. Nicht umsonst weist uns Matthäus genau das am Anfang seines Evangeliums durch den Stammbaum JESU ausführlich nach. JESUS konnte als Zwölfjähriger die Schriftgelehrten durch seine Weisheit und Gelehrsamkeit nur deshalb beeindrucken, weil ER sich – auch sprachlich – in der Welt der im Orient beheimateten Juden bewegte. Dazu gehört auch der bis heute anhaltende Brauch, in den Synagogen die Wahrheit des Wortes JHWHs in Debatten zu ergründen. Das belegen eindrucksvoll die zahlreichen Auseinandersetzungen JESU mit den Schriftgelehrten. Das Beispiel von Nikodemus zeigt, dass JESU Einladung an die Schriftgelehrten nicht vergeblich war.

Bibellesen spricht nicht nur unseren Verstand an, sondern es berührt auch unseren Geist, unsere Seele, unser Gefühl, unsere Erfahrung, unsere Wahrnehmung und unser ganzes Sein.

Ich mag diese Art, sich der Wahrheit der Heiligen Schrift zu nähern. Es ist erstrebenswert, dass das wieder viel mehr Raum in unseren Zusammenkünften einnimmt. Es ist eine unheilvolle Entwicklung, dass wir uns über weite Strecken damit zufriedengeben, es dem Pastor zu überlassen, uns die Schrift am Sonntag vorzukauen, statt uns selbst damit, auch konstruktiv streitend, auseinanderzusetzen.

Warum gibt es so viele verschiedene Übersetzungen?

In der Regel verfolgt der Übersetzer eine bestimmte Absicht. Leichte Lesbarkeit, Worttreue, Anpassung an die heutige Zeit … Bevor man eine Übersetzung in die Hände nimmt, sollte man sich damit beschäftigen, für welche Prägung sich der Übersetzer entschieden hat. Manche Übersetzung ist frei, auf Verständlichkeit und zeitgemäße Sprache ausgelegt. Eine solche Übersetzung erleichtert das flüssige Lesen langer Passagen oder der ganzen Bibel. Manche Übersetzungen geben den hebräischen oder griechischen Grundtext wortgetreu wieder, sind aber nur mühsam lesbar. Wenn man, wie ich, des Griechischen oder Hebräischen nicht mächtig ist, kann es lohnend sein, zum Studium mehrere verschiedene Übersetzungen zu vergleichen. Es gibt sogenannte interlineare Übersetzungen. Dort wird parallel zum Grundtext Wort für Wort die deutsche Übersetzung aufgeführt. Absolut nicht zum flüssigen Lesen geeignet, aber sie helfen Laien, sich dem Grundtext zu nähern.

Im Urtext sind wir den ersten Christen am nächsten, denn das ist das, was die Apostel aufgeschrieben haben.(Urtext: allererste Niederschrift; liegt weder für AT noch NT vor, Grundtexte kommen dem am nächsten: Hebräisch für das AT, Griechisch für das NT)

Zum einfachen Lesen eignen sich Übersetzungen wie die Gute Nachricht, Hoffnung für Alle oder die Volx-Bibel. Zum Studium sind aber eher wortgetreuere Übersetzungen wie z. B. die Elberfelder Bibel geeignet. Hier in diesem Buch werde ich vorwiegend aus ‘Eine leicht erweiterte Übersetzung des Neuen Testamentes’ (NTR) zitieren. Sie ist weitgehend konkordant, d. h. griechische Wörter (im gleichen Kontext) werden immer mit demselben deutschen Wort übersetzt, verschiedene griechische Begriffe werden auch in verschiedenen deutschen Wörtern wiedergegeben. Damit ist sie für nicht des Griechischen Kundige wie mich eine gute Hilfe, nahe am Grundtext zu sein. Diese Übersetzung ist dennoch gut lesbar.

Besonders bei leicht lesbaren Übertragungen, aber auch bei Übersetzungen bestimmter Glaubensgemeinschaften spricht man von tendenziösen Übersetzungen. Das bedeutet, dass der Übersetzer seine eigene Meinung (oder die seiner Glaubensgemeinschaft) hat einfließen lassen. Dessen sollte man sich gerade als Nichtstudierter immer bewusst sein. Besonders bei schwierigen Fragen sollte man deshalb immer mehrere Übersetzungen vergleichen, bevor man sich seine Meinung bildet. Besonders hilfreich ist es, wenn man auch eine andere Sprache versteht, z. B. Englisch, und somit eine solche Übersetzung hinzuziehen kann.

Wahrheit gibt es nur eine. Ansichten darüber viele.

Friedensreich Hundertwasser ist ein bekannter Künstler, der rechte Winkel und gleichförmige Fassaden verabscheute. Lässt man ein von ihm geschaffenes Haus von vier Betrachtern aus jeweils einer der Himmelsrichtungen beschreiben, so wird man den Berichten kaum entnehmen können, dass sie alle ein und dasselbe Haus beschreiben.

Manchmal ist es auch mit JHWHs Wahrheiten so. Wir können gerade mal eine Facette erfassen, jemand anderes sieht eine andere. Unsere Ansichten mögen sich unterscheiden, obwohl wir alle dieselbe göttliche Wahrheit betrachten.