Johannes 4,24 EinThesenVorschlag - Uwe Gehlert - E-Book

Johannes 4,24 EinThesenVorschlag E-Book

Uwe Gehlert

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Beschreibung

In der Bibel heißt es im Johannes-Evangelium: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." Was ist Geist, was ist Gottes Geist? Mit diesen Fragen setzt sich Uwe Gehlert auseinander. Um den Begriffen "Geist" und "Wahrheit" näher zu kommen, zieht er anthropologische, theologische und neurobiologische Quellen zum Verständnis heran. So forscht er in der Menschheitsgeschichte nach der Entwicklung von Sprache und Gehirn, setzt sich mit der biblischen Schöpfungsgeschichte auseinander und untersucht den Zusammenhang mit den nicht-christlichen Religionen. Seine Schlussfolgerung aus verschiedenen Quellen: Gott ist eine an Sprache gebundene Assoziation für die Selbstreflexion des Geistes, die uns entscheidend dabei hilft, dessen Schöpfungskraft zu beflügeln. Vorab einige Worte des Autors zur Inspiration Die Titelüberschrift verweist auf den Vers 24 im Kapitel 4 des Evangeliums nach Johannes: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Dieser vom Verfasser des Evangeliums Jesus von Nazareth, ca. 100 Jahre nach dessen Geburt, in den Mund gelegte Satz ist für mich der Schlüssel zum Verständnis für das religiöse Denken und Handeln unserer Vorfahren aus unserer heutigen wissenschaftlich geprägten Erkenntnisperspektive heraus. Das zusammengeschriebene Wort „EinThesenVorschlag“ spielt bewusst auf den „95 Thesen Anschlag“ Luthers an. Nicht um zu noch mehr Unfrieden in den Auseinandersetzungen über Glaube und Religion beizutragen, sondern um überkonfessionell Einmütigkeit und Frieden unter uns Menschen zu stiften. Wir verschenken in unserer Gesellschaft ein enormes Werteentwicklungspotential, wenn die Menschen auf Grund der traditionellen religiösen Darbietungsformen fehlgeleitet werden oder sich ganz und gar vom Glauben an Gott abwenden. Damit meine ich nicht, dass die Menschen beim Gottesdienst einen Vortrag in Psychologie oder Neurowissenschaften bekommen sollten, das gerade eben nicht, sondern dass die Glaubensvermittler und die Gläubigen selbst sich der zeitgemäßen Verbindung von Glaube und hirngebundenem Geist bewusster werden. Das Glaubensbedürfnis der Menschen darf doch nicht zu Machtmissbrauch oder gar zu Kriegen führen, sondern sollte überkonfessionell und friedlich die gemeinsamen Wurzeln unserer evolutionär gewonnenen Sprachfähigkeit und der damit verbundenen Entwicklungsexplosion unseres hirngebundenen Geistes würdigen. Das uns alle geistig Verbindende ist doch vom tiefsten Urgrund her, unsere evolutionär erlangte sprachliche Kommunikationsfähigkeit und die damit verbundene Möglichkeit unseren hirngebundenen Geist von Generation zu Generation weiter zu entwickeln, zu trainieren, zur Entfaltung zu bringen, um möglichst viel Gutes durch die Wirkung des „Heiligen Geistes“ mit seinen sieben wunderbaren Gaben Erkenntnis, Einsicht, Frömmigkeit, Gottesfurcht, Rat, Stärke und Weisheit in unseren jeweiligen Gesellschaftsformen zu bewirken. Nach langem Hin und Her, welche Darlegungsform geeignet wäre, die Idee hinter „Johannes 4,24“ einigermaßen verständlich zu vermitteln, habe ich mich für diese extrem komprimierte Aufsatzform entschieden. Dadurch ist ein wiederholtes Lesen mit Pausen zur eigenen Beobachtung der Alltagstauglichkeit der These möglich und sollte zu einem jeweils eigenen weiteren Erkenntnisprozess beim Leser führen. Uwe Gehlert Rudolstadt im August 2022

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Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© Verlag Kern GmbH, Ilmenau

© Inhaltliche Rechte beim Autor

1. Auflage, November 2019

Autor: Uwe Gehlert

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2019

ISBN: 978-3-95716-300-4

www.verlag-kern.de

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Nachdruck, Übersetzung, Entnahme von Abbildungen, Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, Speicherung in DV-Systemen oder auf elektronischen Datenträgern sowie die Bereitstellung der Inhalte im Internet oder anderen Kommunikationsträgern ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlags auch bei nur auszugsweiser Verwendung strafbar.

Uwe Gehlert

Johannes 4,24EinThesenVorschlag

Gott ist eine an Sprache gebundeneAssoziation für die Selbstreflexion desGeistes, die uns entscheidend dabei hilft,dessen Schöpfungskraft zu beflügeln.

Michelangelo „Die Erschaffung Adams“ (1508 - 1512)

Inhalt

Cover

Impressum

Titel

Lebenszweck

Einleitende Buchstabenworte zur Entwicklung unserer Sprachfähigkeit

1. Kapitel (mit Bezügen zum Alten Testament)

Deutungsvorschlag der biblischen Schöpfungsgeschichte

2. Kapitel (mit Bezügen zum Neuen Testament)

Warum spricht Jesus in Gleichnissen?

Deutungsvorschlag zu den Gleichnissen im „Vaterunser“ Gebet

Deutungsvorschlag zur Bekreuzigung vor und nach einem christlichen Gebet

Im Mundkreuz erschließt sich die Metapher „Jesus, der Sohn Gottes“

3. Kapitel (mit Bezügen zu Literatur und Kunsthandwerk)

Deutungsvorschlag zur Ringparabel

In Buchstabenworte gefasste Schlussgedanken

Anhang

Bildnachweis

Lebenszweck

Ein Mensch, der schon als kleiner Christ

weiß, wozu er geschaffen ist:

„Um Gott zu dienen hier auf Erden

und ewig selig einst zu werden!“ –

vergisst nach manchem lieben Jahr

dies Ziel, das doch so einfach war.

Das heißt, das einfach nur geschienen:

Denn es ist schwierig, Gott zu dienen.

(Eugen Roth)

Joh. 4,24 → „Gott ist Geist,und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Die Frau spricht zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, welcher Christus genannt wird; wenn dieser kommt, wird er uns alles verkündigen. Jesus spricht zu ihr: Ich bin’s, der mit dir redet!“ (Einheitsübersetzung 2016)

Einleitende Buchstabenworte zurEntwicklung unserer Sprachfähigkeit

Vermutlich verständigten sich schon die frühen Urmenschen nicht nur durch Gesten, sondern auch schon durch Laute. Man geht davon aus, dass die Verständigung durch Zeichen und Gesten den Grundstein für unsere heutige Sprache legte. Jedoch gewann die Lautsprache mehr und mehr an Bedeutung. Es ist zum Beispiel schwer, sich im Dunkeln anhand von Zeichen zu verständigen – denn der Mensch besitzt, im Gegensatz zu vielen Tieren, nicht die Fähigkeit, in der Dunkelheit zu sehen. Außerdem ist es praktischer, sich auch während des Unterhaltens mit anderen Dingen beschäftigen zu können, anstatt mit beiden Händen Zeichen zu geben und ständig sein Gegenüber im Blick zu haben. Aus der gesprochenen Sprache entwickelte sich schließlich auch die Schrift. Die nonverbale Verständigung – also das Kommunizieren durch Zeichen, Gesten und Blicke – ist aber weiterhin ein wichtiger Bestandteil unserer Sprache.

(Quelle → https://www.helles-koepfchen.de/artikel/2371.html)

Forscher haben herausgefunden, dass die Erlangung der Sprachfähigkeit auch anatomische Gründe hat. Im Tschad entdeckte der französische Forscher Michel Brunet den Schädel eines sechs bis sieben Millionen Jahre alten Hominiden. Zuvor muss sich der gemeinsame Stammbaum von Mensch und Affen aufgespalten haben. Von da an hat sich der Körperbau des menschlichen Vorfahren einschneidend verändert, bis er anatomisch überhaupt in der Lage war, die komplizierten Laute der Sprache zu bilden. Zu den körperlichen Voraussetzungen einer komplexen Lautsprache zählt vor allem der aufrechte Gang.

Ohne den aufrechten Gang ist keine Atmung möglich, mit der sich vernünftig sprechen lässt. Bei Vierbeinern wie Hunden und Katzen wurde beobachtet, dass sie bei jedem Schritt einmal einatmen – im Gegensatz zum Menschen, der aufrecht stolzierend mehrere Schritte machen kann, bis er wieder Luft in seine Lungen saugen muss.

Am Skelett des Menschen sind noch weitere Unterschiede erkennbar: Der Kehlkopf liegt deutlich tiefer als bei Affen. Damit wurde Platz geschaffen für einen großen Rachenraum als Resonanzkörper, in dem der Mensch die Sprachlaute fein modulieren kann.

Erste Anzeichen dieser technischen Sprachausstattung dürften sich bereits vor rund 1,8 Millionen Jahren ausgebildet haben. Damals trat der Homo erectus auf die erdgeschichtliche Bühne, der auch über neue geistige Fähigkeiten verfügte: So benutzte er die ersten Faustkeile – ein Hinweis auf seine Fähigkeit, abstrakt zu denken.

Paläoanthropologen gehen deshalb davon aus, dass der menschliche Urahn von diesem Zeitpunkt an Wörter zu entwickeln begann. Dieser linguistische Prozess scheint sich hingezogen zu haben. Die Hirnleistung der Hominiden, und damit wohl auch die Sprachbegabung, muss Hunderttausende von Jahren lang ziemlich beschränkt gewesen sein. Über eine Million Jahre, so lässt sich aus den kulturellen Überbleibseln der Urmenschen schließen, klopfte er stumpfsinnig auf Steinen herum.