JOHN ETTER - Virus - John Etter - E-Book

JOHN ETTER - Virus E-Book

John Etter

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  • Herausgeber: epubli
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

John Etter - Virus Nach wahren und möglichen Gegebenheiten! Ein vorerst unbekanntes Virus bricht in der Schweiz aus. Das merkwürdige daran: Es erkranken vorerst nur Polizisten in einem begrenzten Umfeld. Die Zeit drängt für die Ermittler. Die Zahl der Toten steigt und es scheint, dass sie gezielt ausgesucht werden. Kann eine Katastrophe verhindert werden? Wer hat ein Interesse daran, Menschen absichtlich mit diesem tödlichen Virus zu infizieren? Warum wurden diese Opfer ausgesucht? Was haben unfähige Amtsstellen, Behördenwillkür und ungesetzliches Verhalten dieser damit zu tun? Und WARUM? Können das erweiterte Polizeiteam um Bruno Bär und John Etter den Erzeuger dieses menschengemachten Virus stoppen, bevor noch weitere Personen angesteckt werden? Wer ist in der Lage, ein solch tödliches Virus künstlich zu erzeugen und warum. John Etter und sein Freund Bruno Bär sind nicht nur in Gefahr, sondern auch gefordert. Spannend, bedrückend und leider in vielerlei Hinsicht wahr und nahe an der Realität. Beamtenversagen als Ausgangspunkt: Der Tatsachenbericht "Abwärts - bis unter null" von Silvio Z. steht am Anfang und ist doch nur ein Mosaikstein für den Roman. Wie mehrfaches Fehlverhalten und Falscheinschätzungen von Situationen einen durchschnittlichen Menschen dazu bringen, Taten zu begehen, die ihm niemand zugetraut hätte, stehen am Anfang der Geschichte. Zum Glück ist dieser Fall (noch) nur eine Fiktion. Doch lassen sich reale Hintergründe zu Geschehnissen in der Schweiz nicht verleugnen. Die Verbindungen zur Realität sind absichtlich und gewollt.

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JOHN ETTER - Virus

John Etter - VirusHEUTE: Kranke PolizistenEin ominöses KuvertOpferfotosDer KellerNachhilfe in BiologieIm obersten StockwerkVirenkundePanik?Die ListeStatus QuoEingesperrtSorgen in Johns BüroMarkenschokoladeBeängstigendVor 8 Jahren: Die KündigungVor 6 Jahren : Leider wieder nichtsRückkehr ins LebenHEUTE : Susannes FortschrittPressekonferenzSpitalkostVor einem Jahr: Sozialer AbstiegBehördenwahnsinnRacheTödlicher ImpulsHEUTE: SpurensucheFundstück mit FolgenBad NewsZuviel SpurenPalmers EntwarnungZwischenspielSusannes WerkIm SpitalSusannes EntdeckungEntwischtEine kurze NachtDoppelentführungMorgenstund hat Gold im MundDas OutingDie Tote im SeeDislokationGewissheitLetzte RacheÖffentlichkeitsarbeitNahe dranSterben kann eine Erlösung seinZugriffHappy End?DUDEN: DER oder DAS Virus?Danke

John Etter - Virus

John Etter

Privatdetektiv

VIRUS

HEUTE: Kranke Polizisten

20. Januar, 19.00 Uhr, Zentrale der Kantonspolizei.

Die kürzlich neugeformte Spezialeinheit der Zuger Kantonspolizei saß im Gemeinschaftsraum. Jeder war in Gedanken an die Leben einiger Polizeikollegen und an ihr eigenes versunken.

Als eine Sonder-Liveübertragung im Fernsehen die üblichen Abendsendungen unterbrach, drehte Bruno die Lautstärke hoch.

„Wir unterbrechen unser aktuelles Programm und schalten direkt zu meinem Kollegen, der gerade vor dem Zuger Kantonsspital in Baar steht!“

Fabienne, die sympathische Sprecherin des Regionalsenders, konnte ihre Unsicherheit nicht verbergen. Nicht vor der Kamera zu stehen beunruhigte sie, denn dafür war sie schon zu lange dabei, sondern die aktuellen Ereignisse.

„Peter, was gibt es Neues über das unbekannte Virus“, fügte sie als Frage an den Außenreporter hinzu.

Peter, ein neuer Kollege von Fabienne, stand frierend vor dem Kantonsspital. Er nahm das Mikrofon, welches durch die kondensierende Atemluft schon fast unsichtbar wurde, nahe an seinen Mund.

„Ja, Fabienne, wie wir zurzeit wissen, ist ein junger Polizeibeamter ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er hatte Hustenkrämpfe und konnte nur schwer atmen. Wie mir die Ärzte berichten konnten, haben sie ihn untersucht, um herauszufinden, worum es sich handelt. Diese Untersuchungen ergaben, dass es sich um ein bisher unbekanntes, vermutlich sogar tödliches Virus handeln könnte“, berichtete Peter.

„Peter, was haben die Ärzte noch herausgefunden? Ist es für die Bevölkerung ansteckend? Hat man dir noch mehr berichtet oder hast du noch etwas herausfinden können“, fragte Fabienne nach.

Es gab einen kurzen Unterbruch und der Reporter war nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen.

Fabienne hake nach und verstand es, mit einigen ablenkenden Sätzen etwas Zeit zu gewinnen.

Die Zuschauer sahen auf dem Bildschirm Fabienne und wie kurz darauf Peter wieder im Bild erschien und er, als wäre nichts geschehen, weiterberichtete.

„Ja, Fabienne! Wie ich soeben erfahren habe, darum diese kurze Unterbrechung, ist der junge Polizist verstorben. Er starb an Atemnot – mit anderen Worten – er ist erstickt. Allgemein ist noch nicht bekannt, ob es für die Bevölkerung ansteckend ist. Das Hauptproblem ist, dass in der Zwischenzeit, nach noch unbestätigten Berichten, zwei weitere Polizisten mit vergleichbaren Symptomen aufgenommen wurden. Es leben beide, aber der Zustand sei kritisch“, ergänzte Peter. „Wie gesagt, ist dies aber noch nicht offiziell bestätigt.“

„Moment - ich sehe gerade, dass der Polizeichef kommt. Ich versuche, ihn vor die Kamera zu bekommen“, fügte Peter jetzt hinzu.

„Herr Rogenmoser, was können sie mir und den verängstigten Leuten da draußen zu den erkrankten Polizisten sagen?“

Vor Kälte zitternd hielt Peter dem offensichtlich ebenfalls frierenden Erich Rogenmoser das Mikrofon hin.

Der Polizeipräsident schaute den Reporter an, saugte die kalte Luft ein, um etwas Zeit für die Antwort zu schinden und blies, bevor er antwortete, den Atem gut sichtbar wieder aus.

„Wie ich leider bekannt geben muss, sind zwei weitere Polizisten scheinbar an dem noch unbekannten Virus erkrankt. Wir gehen im Moment davon aus, dass es sich um einen Zufall handeln könnte, oder aber um jemanden, der sich gezielt an Polizisten rächen könnte. Aber Näheres werden Sie von mir heute nicht erfahren können“, meinte der Polizeipräsident.

Peter demonstrierte seine schnelle Auffassungsgabe, die gezielte Wortwahl und hakte nach:

„Drei Fragen noch: Wenn es sich um einen Virus handelt, wie kommen Sie darauf, dass es einen Täter geben muss? Wie gehen Sie gegen einen möglichen Täter vor und was wird gegen das noch unbekannte Virus getan?“

„Es ist schlimm, was da geschieht, ohne genau zu wissen, worum was es sich handelt. Wir setzen seit heute Nachmittag Spezialisten aus der ganzen Schweiz ein, die versuchen die Wirkungsweise des Virus zu erforschen. Zudem haben wir die besten Pharmazeuten, die alles daransetzen, ein Gegenmittel herzustellen, sobald wir etwas über die Wirkungsweise wissen. Danke“, bemerkte der Polizeipräsident, ohne genauer auf alle Fragen einzugehen.

Der Reporter beließ es nicht dabei und wollte nachhaken, doch der Polizeipräsident hatte sich bereits abgewandt und ging schnellen Schrittes zurück ins Krankenhaus.

„Ich bedanke mich für die Informationen“, verabschiedete sich der jetzt etwas perplex wirkende Peter und schaute ratlos in die Kamera. Mit einem derart schnellen Rückzug des Polizeichefs hatte er nicht gerechnet.

„Peter, vielen Dank auch an dich für diese aktuelle Reportage vor Ort. Wir hoffen, dass es den anderen Polizisten bald wieder besser geht und wir im Verlauf des Abends mehr Details zu diesem Fall erhalten“, rettete ihn Fabienne.

Sie drehte sich der Frontalkamera zu.

„Geschätzte Zuschauer, ich verabschiede mich jetzt auch von Ihnen. Sobald es etwas Neues gibt, schalten wir wieder live ins laufende Programm und lassen Sie es wissen. Wir fahren mit dem täglichen Programm weiter. Als Nächstes sehen Sie Perspektiven …“.

Mehr war für den Moment nicht in Erfahrung zu bringen.

Ein ominöses Kuvert

John Etter betrat am21. Januar um 7.45 Uhrseine Detektei und begrüßte, ohne sie zu sehen, Susanne, seine Perle, die den Laden im Hintergrund schmiss.

„Na, alle am Arbeiten?“

„Einen schönen guten Tag wünsche ich auch dir, lieber Chef“, hallte es aus dem kleinen Nebenraum, der als Kopier- und Stauraum gebraucht wurde.

„Ah, da bist du. Hallo Susanne. Alles gut?“

„Ja, klar, wie kannst du zweifeln?“

Susanne zwängte sich aus dem schmalen Raum, was bei 160 Zentimetern Körpergröße und geschätzt ebenso vielen Kilogramm Körpergewicht nicht ganz einfach war.

„Stimmt, wie kann ich auch zweifeln. Du bist und bleibst die Beste. Ich nehme an, dass alle deine Leute beschäftigt sind?“ John achtete darauf, dass er das Wortdeinebetonte, damit konnte er Susanne bezirzen.

„Ja, du musst wohl bald noch ein paar zusätzliche Mitarbeiter akquirieren. Es sind alle verfügbaren Leute in irgendwelchen Jobs beschäftigt. Wie immer, Observierungen oder Ladendiebstahlüberwachungen. Lukrativ - aber für dich, wie immer, zu langweilig.“

„Von irgendwas müssen wir ja die Rechnungen bezahlen“, antwortete John mit einem Augenzwinkern.

„Hattet ihr eine gute Zeit, du, Alina und der Rest der Familie?“

„Wunderbar. Alina hat es in den letzten Monaten tatsächlich geschafft, sich immer wieder von ihrer Firma zu befreien. Unsere Tochter Selina, ihr Mann Markus, Lea und die kleine Seraina waren ebenfalls mit dabei im Kurzurlaub im Cocoon in Maurach.“*

„Schön, zu hören, dass es euch als Patchwork-Familie so gut geht. Wenn man bedenkt, wie das Ganze begonnen hat. Ihr habt es wirklich verdient.“**

John holte für sich und Susanne einen Kaffee und sie setzten sich gemeinsam in Johns Büro.

„Ja, und weißt du was“, fuhr er fort.

„Erzähl schon.“

„Es waren sogar Patchworkfamilydays extendet, denn mein guter Freund und wie du weißt, immer noch Polizist Bruno hat uns auch begleitet. Natürlich mit Familie. Nina, Mark und Karl, dem Nachzügler. Wir hatten fast ein Stockwerk für uns und eine ganz tolle Zeit. Bruno musste leider vorgestern wieder abreisen. Er steckt in dieser neuen Sondereinheit.“

„Geht’s ihnen auch gut?“

„Ja, aber, wenn ich daran denke, was in den letzten Tagen in der Umgebung los ist, mache ich mir schon Gedanken, ob es für ihn nicht besser wäre, endlich zu uns in die Detektei zu wechseln.“

„Das wird er nicht tun, solange seine Kinder klein sind. Wegen Versicherung und so. Du bohrst schon lange genug an ihm rum – erfolglos.“

* John-Etter: Lottosechser ** John-Etter: Stummer Schrei

„Leider“, fügte John hinzu.

„Ist noch was Interessantes für mich da? Ich bin sonst arbeitslos in der eigenen Firma.“

„Nein, leider kein interessanter Auftrag für dich, aber gestern kurz vor Büroschluss hat ein Fahrradkurier ein größeres Couvert gebracht. Persönlich. Für dich.“

„Na dann zeig mal her.“

„Liegt vor deiner Nase auf deinem Pult“, meinte Susanne schnippisch lächelnd, nahm Johns leere Tasse und verließ das Büro. Sie wusste, was John brauchte, um morgens in die Gänge zu kommen.

Eine Minute später rief John sie laut zu sich: „Susanne komm sofort her.“

So hatte Susanne John noch nie gehört. Wenigstens nicht, wenn er ihren Namen rief.

„Was ist? Ist etwas falsch gelaufen?“

„Wer war der Fahrradkurier? Wie sah er aus? Kannst du dich an den Namen der Firma, die ihn schickt, erinnern. Irgendetwas, was mir hilft, ihn zu finden?“

„Ich – ich weiß nicht genau. Er war groß, trug dunkle Sportsachen, einen weißen Helm, blaue Fahrradschuhe, solche mit Klick unten dran und die Tasche, aus der er das Couvert herausklaubte war gelb. Sein Gesicht war durchschnittlich. Er war sehr jung. Vielleicht so zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre alt. Aber an den Firmennamen erinnere ich mich gerade nicht. Vielleicht fällt mir später noch was ein, gib mir etwas Zeit. Ich habe natürlich nicht daran gedacht, darauf zu achten. Warum, so wie du reagierst, läuft da etwas gewaltig schief?“

Susanne sah ihn an und wiederholte die letzten Worte: „Gewaltig schief.“

Sie sah John an, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. So angespannt sah sie ihn sehr selten. Wenn sie darüber nachdachte, war es wirklich zum ersten Mal. Auch seine Antwort kam nicht so schnell, wie sie es sich sonst gewohnt war.

„Sieh dir das mal an.“

John war aufgestanden, holte aus dem Pult zwei Latex-Handschuhe heraus und war mit dem Inhalt aus dem Couvert zum Besprechungstisch gelaufen.

Nachdem er sich die Handschuhe übergezogen hatte, legte er vorsichtig einige Fotos auf den Tisch und klaubte noch einen Brief aus dem Couvert.

„Die Männer auf den Fotos kenne ich. Allesamt Polizisten. Alle noch im Dienst.“

Susanne setzte sich hin und schaute sich die Fotos an. Eine der abgebildeten Personen erkannte sie. Es war der Polizist, der an diesem ominösen Virus verstorben war. Ein Onlinemagazin hatte das Bild bereits unerlaubterweise veröffentlicht. Und dann war da auch noch Bruno Bär, der wohl beste Freund von ihrem Chef.

Sie schaute John an, der sich wieder dem Brief gewidmet hatte.

„Da läuft etwas ganz Merkwürdiges. Was habe ich mit dieser Sache zu tun. Ich bin schon viele Jahre nicht mehr bei der Polizei und jetzt das…“

„Was?“, fragte Susanne erschrocken.

John nahm vorsichtig den Brief und drehte ihn so, dass Susanne ihn lesen konnte. Gleichzeitig nahm er das Handy heraus und rief Bruno Bär an.

Opferfotos

Bruno stellteum 8.15 Uhrdas Radio in seinem Büro aus, denn er konnte es einfach nicht mehr hören. Egal ob im Fernsehen oder Radio, überall sprach man darüber. Auf der einen Seite wusste er nicht, wie er damit umgehen sollte und auf der anderen Seite hatte er Angst. Einfach Angst.

Wer der Eingeweihten hatte das nicht, in diesen Tagen.

Adem Aslan, Frank Dörig und Caspar Blattmann saßen zusammen auf einer Bank in einem Besprechungszimmer. Sie versuchten, sich darauf zu konzentrieren, den Fall so zu klären, ohne Angst davor zu haben, dass es sie selbst treffen konnte. Bruno verließ den Raum, um sich die letzten Informationen zu holen.

Das bisher einzige Indiz, dass es sich um ein Verbrechen handelte, war ein Zettel, der Bruno Bär in einem unscheinbaren Couvert an seine private Adresse gesendet worden war.

Es werden noch einige folgen, stand unter dem Namen des ersten Opfers. Die Untersuchungen an Couvert und Papier blieben ergebnislos. Auf dem Papier waren keine Spuren erkennbar und das Couvert enthielt nur gut sichtbare Abdrücke des Postboten sowie von seiner Frau Nina und Bruno Bär. Alle anderen Abdrücke waren verschmiert und undeutlich. Es gab keine weiteren Hinweise mit Ausnahme des Poststempels. Abgestempelt wurde der Brief in einem Vorort Zürichs, was den Täterkreis nicht wirklich eingrenzen konnte.

Ihr Kollege und Gruppenführer, Konrad von Gunten, war schon zwei Tage krank. Er lag mit Darmgrippe im Bett. Sicherlich hatte Konrad auch von den Vorkommnissen gehört. Frank wollte heute bei ihm vorbeigehen, doch das war nicht mehr nötig, da dieser plötzlich vor ihnen stand.

„Konrad? Hey was machst du denn hier?“, fragte Frank.

„Du solltest im Bett liegen“, machte sich Adem Sorgen.

„Ich fühle mich wieder gut, wirklich. Das könnt ihr mir glauben und der Arzt hat mir bestätigt, dass ich keine Anzeichen von einem komischen Virus habe. Einfach eine Magen-Darm-Geschichte“, meinte Konrad, der immer noch etwas glasige Augen hatte.

Seine Kollegen schauten ihn an. Adem legte den Kopf etwas schräg zur Seite, um zu untermauern und Konrad wortlos mitzuteilen, dass er es ihm nicht abnahm.

„Glaubt mir das doch bitte. Hier ist eine Bestätigung vom Arzt. Ich komme so spät, weil ich noch bei ihm war“, betonte Konrad nochmals und legte ein Blatt Papier auf den Tisch.

„Bruno, können wir das riskieren“, fragte Adem und sah Frank an, „der ist ja weiß wie ein Bettlaken.“

„Mir geht’s wirklich gut“, wiederholte Konrad.

„Na, gut Konrad. Aber sobald du dich nicht gut fühlst, gehst du wieder dahin, wo du hergekommen bist“, drohte Dörig mit ernster Stimme.

„Ja Papa, das werde ich machen“, meinte Konrad mit einem süffisanten Lächeln.

„Was gibt es Neues vom Virus? Haben sie endlich herausgefunden, worum was es sich handelt? Und wer ist verstorben? Ich habe es in den Nachrichten gehört“, fragte Konrad nach.

„Nein, nichts Neues. Es sind bisher vermutlich zwei oder jetzt sogar drei Polizisten daran erkrankt. Einer ist, wie du scheinbar schon weißt, gestorben“, klärte ihn Frank auf.

„Wer ist gestorben“, wollte Konrad wissen, da der Name noch nicht genannt wurde.

„Nick Singer“, sagte Caspar leise.

„Nick? Der Nick, der erst geheiratet hat und Papa geworden ist“, fragte Konrad weiter.

„Ja, genau der“, meinte Aslan nachdenklich.

Konrad nahm es äußerlich mit Fassung, aber ihm war nicht wohl. Nicht nur bei diesen Gedanken, auch seine Gesundheit war noch nicht ganz so gut, wie er es seinen Kollegen vormachte. Doch das wollte er seinen Kameraden nicht mitteilen. Er wollte mithelfen, das Virus zu stoppen und einen möglichen Täter zu fassen.

Bär kam wieder dazu, nickte Konrad grüßend zu und zeigte dem Team, zwei ausgedruckte Dokumente.

Er legte das erste Blatt Papier auf den Tisch. Es handelte sich um ein offizielles Papier, wie es in der Dienststelle gebräuchlich ist.

„Das sind die zurzeit infizierten Polizisten“, bemerkte Bär und übergab das Blatt Konrad.

„Nick Singer ist auch noch drauf. Den müssen wir leider von der Liste nehmen. Ich nehme an, ihr alle wisst es schon.

Seine Leute nickten zustimmend und ließen die Köpfe etwas hängen.

„Dieses Blatt Papier ist noch viel unangenehmer. Ich hatte gerade ein Telefongespräch mit eurem früheren Kollegen John Etter.“

Bär machte eine kurze Pause.

„Ich weiß, nicht jeder von euch ist gut auf ihn zu sprechen. Aber wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Er hat für uns schon einige Male die Kohlen aus dem Feuer geholt und es nie gegen uns verwendet. Für die Pressekommentare kann er nichts. Mehr gibt es zu ihm nicht zu sagen.“

Bär stoppte den aufkeimenden Redefluss seiner Leute noch einmal.

„Ein noch unbekannter Fahrradkurier hat heute Morgen ein Couvert mit diesem Inhalt bei ihm abgegeben.“

Bär legte ein Foto auf den Tisch.

Die umstehenden Polizisten erkannten ihren verstorbenen Kollegen sofort.

„Einige Fotos lagen einzeln in jenem Couvert. John hat sie fotografiert und mir übermittelt.“

Es war mucksmäuschenstill im Raum.

„Das Schlimmste kommt noch.“

Bär holte ein zusammengefaltetes Blatt Papier aus dem Veston.

„Dieser Brief lag den Fotos bei. John ist zurzeit mit den Originalen unterwegs zu uns, damit wir die Unterlagen untersuchen lassen können. Hier sind das zweite und das dritte Foto, welche John mir übermittelt hat.“

Bär nahm sein Handy und zeigte das zweite und das dritte Foto herum, weil er davon noch keinen Ausdruck gemacht hatte.

Es handelte sich um die beiden Kollegen, die im Kantonsspital um ihr Leben rangen.

Der Keller

Karl Grob saß um9.00 Uhrvor dem Fernseher und sah sich die Wiederholung der Berichterstattung des Regionalsenders an.

Er war zufrieden. Sehr zufrieden.

„Geschätzte Zuschauer, ich verabschiede mich jetzt auch von ihnen und sobald es etwas Neues gibt, schalten wir live ins laufende Programm und lassen sie es wissen. Wir fahren mit dem täglichen Programm weiter. Als Nächstes sehen Sie Perspektiven …“

Karl drückte den Aus-Knopf der Fernbedienung, lächelte zufrieden und ging nach unten in die kleine Küche.

„Läuft“, sagte er zu sich selbst, holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank, setzte sich nach draußen und schaute über den ruhig und kalt wirkenden See.

Sein Blick schweifte seeabwärts in Richtung Kantonshauptstadt. Aus dem See drückten einige Nebelschwaden durch die Kälte nach oben. Es würde ein sonnig schöner, kalter Tag werden.

„Na, habt ihr schon richtig Angst“, flüstere er mit einem triumphierenden Lächeln vor sich hin.

Karl Grob ging es gut, wie selten in den letzten Jahren. Sein Plan war punktgenau gestartet und er würde in den nächsten Wochen alles daran setzen, dass es so weiterging. Diesen Winter würde in der Schweiz niemand so schnell vergessen.

Nachdem er das Bier getrunken hatte, ging er zurück ins Haus, sah sich im Vorbeigehen das Foto auf dem Kamin an und strich zärtlich mit seinen Fingern über den Rahmen. Dies tat er jeden Tag.

Seine Frau und seine Tochter strahlten ihm entgegen. Zuversichtlich, kraftvoll und voller Liebe schauten Sie ins Objektiv seiner Kamera. Es war seit langer Zeit sein Lieblingsbild und es war für ihn ein Ritual, jedes Mal beim Vorbeigehen, über den Rahmen oder das Foto zu streicheln.

„Es war nicht vergebens. Es war nicht vergebens.“

Diesmal sprach er wieder lauter. Er sprach häufig mit dem Bild und es gab Tage, an denen diese Gespräche mit dem Foto die einzigen waren, die er führte.

Danach ging er in den Keller, um die folgenden Schritte vorzubereiten. Er hatte noch viel vor und er würde es gut machen. Wie immer. Er würde wieder keine Fehler machen.

Karl öffnete die Tür und drückte ein paar Knöpfe. Es wurde taghell im sonst dunklen Keller. Eine Maschine nahm ihre Arbeit auf und sorgte mit einem fast lautlosen Brummen dafür, dass im Keller Unterdruck herrschte. Er würde keine Fehler machen, dachte Grob wieder.

Der Keller sah fast so aus, wie sein ehemaliger Arbeitsplatz bei einem großen Pharmaunternehmen. Im Lauf der Zeit hatte er sich ein vollständig ausgestattetes Labor im Keller aufgebaut.

In einigen Käfigen tummelten sich weiße Mäuse und schienen sich auf den ersten Blick recht wohl zu fühlen.

Damals, als er entlassen wurde, war sein Labor schon fast perfekt eingerichtet. Ihn interessierten die verschiedenen Arten von Viren und ihre Wirkungsweisen. In den Vereinigten Staaten hatte er vor vielen Jahren, anlässlich einer wissenschaftlichen Weiterbildung die gefährlichen und häufig tödlichen Hanta und Navajo genannten Viren ausführlich kennengelernt.

Alles was ihm jetzt noch fehlte, konnte er sich im Internet bestellen. Anfänglich, auf der Suche nach einigen Laborgeräten, fiel seine Aufmerksamkeit auf eine ganz außergewöhnliche Firma.

Diese nannte sich „The Odin“ und war ganz einfach zu finden. Das erste Mal, als er im Internet auf diese Seite traf, dachte er, dies sei ein Witz, ein Fake. Doch schon bald wurde er davon überzeugt, dass alles real war, was er hier lesen konnte.

Auf der Seite „über uns“war in englischer Sprache zu lesen: Wir bei ODIN glauben, dass die Zukunft von Gentechnik dominiert sein wird und das von Verbrauchern erstellte genetische Design wird ein großer Teil davon sein. Wir machen das möglich, indem wir Kits und Werkzeuge entwickeln, die es jedem ermöglichen, einzigartige und brauchbare Organismen zu Hause oder in einem Labor oder überall herzustellen.

Beim ersten Lesen dieser Worte, verursachte das bei Karl Grob noch ein wenig Kopfschütteln. Später suchte er sich durch die Produktepalette und wunderte sich immer mehr.

Vom sogenannten Genetic Engineering Home Lab Kit, welches alles enthält, was es zum Designen von einfach manipulierbaren Genen braucht, bis zum Frog Design Kit, welches alles enthält, was nötig ist, um Frösche genetisch zu verändern, konnte man sich alles nach Hause liefern lassen.

Er las, was das Home Lab Kit alles beinhaltete und war erstaunt darüber, dass dies scheinbar frei erhältlich war. Und als Draufgabe erhielt er, wenn er ein solches Kit bestellen würde, sogar noch eine vergünstigte Zusatz-Mikrozentrifuge.

Karl brauchte nicht lange, um sich selbst davon zu überzeugen, dass es zu diesem günstigen Preis kein großes Risiko war, ein solches Kit zu bestellen. Er suchte sich noch ein paar zusätzliche Produkte und Angaben heraus, bestellte schlussendlich ein Kit und ein paar Zubehörteile, die ihm in seinem privaten Labor noch fehlten. Bezahlen konnte er per PayPal, was Karl sehr sympathisch war.

Um nicht aufzufallen, gab er als Lieferadresse jeweils die Adresse seines besten und in der Zwischenzeit auch einzigen Freundes Cheesy Huber an, der ihm die Pakete ohne groß nachzufragen übergab. Dieser ging davon aus, dass Karl sich irgendwelches Sexspielzeug bestellte und nicht wollte, dass seine jetzige Partnerin, Patrizia Keller, davon erfahren sollte.

Einige Teile wurden schon nach einer Woche geliefert und er war mit der Qualität der Ware sehr zufrieden. Es schien sich um hochwertige Produkte, ähnlich wie in seinem ehemaligen Labor, zu handeln.

Zwei Monate nach Bestellung kam das letzte Paket an. Grob hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, aber der Lieferant beantwortete seine Anfragen immer prompt und die Lieferung überzeugte ihn.

Karl war klar, dass er sich nur mit diesem Kit nicht an allen rächen konnte, die er auf der Liste hatte. Aber mit den anderen Utensilien in seinem Minilabor, seinem Wissen über die Gentechnik und die Veränderung von Genen war dies nun ein Leichtes. Und es schien so, als könnte dies mit Hilfe des Internets auch ein Amateur tun.

Sein Selbstwertgefühl, welches in den letzten Jahren enorm gelitten hatte, bekam einen Schub.

Er, Karl Grob würde Geschichte schreiben. Und er würde seinen Schwur einlösen.

Einerseits war er überzeugt, dass er den perfekten Mord begehen konnte, andererseits würde er dies nicht einmal wollen. Er wollte, dass die Welt erführe, warum genau diese Personen gestorben waren. Er würde sich jetzt rächen.

Und wenn es das Letzte sein würde, was er täte.

Für ihn war sein Leben vorbei, aber ganz sinnlos sollte es nicht zu Ende gehen. Er hatte einen Plan. Man würde ihn für seinen Ideenreichtum und sein Können bewundern.

Leider würde er seinen sicheren Hort in den nächsten Tagen verlassen müssen und sich an einem neuen Ort einrichten. Patrizia hatte seinen perfekten Plan fast platzen lassen. Zum Glück stand eine von seinem Freund Cheesy üblicherweise vermietete Wohnung in der Nähe seit drei Monaten leer.

Einst war Patrizia seine Rettung. Eine Frau, die sich für ihn mehr interessierte, als er sich für sie. Durch die besonderen Umstände sind sie sich langsam näher gekommen. Auch wenn Karl sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass aus dieser Freundschaft plus, wie er es seinem Freund Cheesy gegenüber nannte, mehr werden würde.

Mit der Zeit hatte sich trotzdem eine Art Liebe zu Patrizia entwickelt und sie lebten eine Zeit lang als Paar zusammen.

Nachhilfe in Biologie

Bruno ging mit seinem Team nach einer kurzen Kaffeepause um9.10 Uhrzurück in den Besprechungsraum.

„Also gut Leute, wir müssen wissen, woher das Virus stammt“, meinte Bruno und schlug die Akte auf.

„Bisher sind folgende Kollegen von der Polizei erkrankt: Nick Singer, der leider verstorben ist. Max Stocker und Simon Koller“, zählte Bruno weiter auf und warf die Fotos der Kollegen auf den Tisch.

„Scheiße, ich hoffe, es werden nicht noch mehr“, bemerkte Adem.

„Der Zustand unserer Kollegen ist anscheinend sehr kritisch, wie mir unser Chef, der noch vor Ort ist, bestätigte. Wenn sich was ändern sollte, werde ich umgehend vom Krankenhaus angerufen“, fügte er noch an. „Die Witwe von Nick Singer wurde durch das Krankenhauspersonal bereits informiert.“

Seine Teammitglieder schauten sich wortlos an.

„John Etter hat in der Zwischenzeit die Unterlagen und das Couvert abgegeben. Seine Aussage wird gerade protokolliert. Er stößt danach zu uns. Hat jemand Einwände?“

Gerade wollte sich Adem zu Wort melden, als Bärs Handy klingelte. Er nahm es aus der Tasche und schaute drauf!

„Das Krankenhaus.“

Bär nahm das Handy ans Ohr und ging aus dem Raum.

Nach ein paar Minuten kam er wieder.

„Max Stocker kannst du ebenfalls von der Liste streichen. Er liegt im Sterben“, teilte Bär bedrückt mit und seine Kollegen schauten ihn an. Er wusste, dass die Wortwahl nicht angebracht war, aber er brachte keinen längeren Satz über die Lippen.

„Leute, es muss ein Zusammenhang bestehen zwischen den Infizierten. Es muss doch was geben“, wiederholte Konrad nach einer wortlosen längeren Pause in scharfem Ton.

„Ja, es gibt sicherlich Gemeinsamkeiten, aber die haben wir noch nicht gefunden“, gab Adem ihm Recht. Sie hatten bereits einige Akten an ihren Computern ohne Ergebnis durchforstet.

„Und: Ist es ansteckend? Woher kommt es? Wir wissen nichts“, antwortete Frank auf seine eigene Frage.

Bruno schaltete sich ins Gespräch ein: „Leute, ich weiß es ist schwer für jeden Einzelnen hier und unsere Nerven liegen blank. Aber wir müssen uns konzentrieren!“.

„Wir müssen das Umfeld dieser Kollegen überprüfen, frühere Fälle, die sie mit allen auf den Fotos gemeinsam abgearbeitet haben. Vielleicht finden wir etwas“, entgegnete Konrad.

Das Team schaute ihn an.

„Was ...?“, fragte Konrad.

„Du wirst hier bleiben ...“, befahl Bär.

„Genau, du bleibst hier und ruhst dich aus“, pflichtete Frank Bär bei.

„Und was soll ich eurer Meinung nach hier machen? Hier kann ich doch nicht helfen“, konterte Konrad.

„Und ob. Du hilfst uns, wenn du hierbleibst! Recherchiere weiter, an welchen Einsätzen die Kollegen auf den Fotos gemeinsam gearbeitet haben. Irgendwo muss doch ein Zusammenhang zu finden sein! Du bist zum Aktenstudium abgestellt.“

Konrad hob die Schultern. Gemeinsam mit diesen drei Kollegen war er sonst immer im Einsatz.

Bärs Blick ließ keine weitere Antwort zu.

„Na toll“, gab Konrad zurück und ging in die Umkleidekabine. Er wusste, dass seine Truppe es gut meinte und er wollte seinem Team keine Angst machen. Er wollte aber auch nicht sagen, dass er sich noch nicht hundert Prozent gut fühlte. Auch der Arzt meinte, er sollte es nicht gleich übertreiben.

Konrad setzte sich auf die Bank und ihm wurde kurz schwarz vor Augen, als Adem hereinkam.

„Konrad, ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“, fragte ihn Adem.

„Ja doch, mir geht es gut“, antwortete dieser.

Adem setzte sich in gebührendem Abstand zu seinem Kollegen hin und versuchte ihm zu erklären, warum jeder besorgt war.

„Konrad, wir hatten alle Angst um dich. Dass du vielleicht auch schon infiziert bist!“

„Ja, gut, das weiß ich doch, aber das bin ich nun mal nicht und werde mitkommen. Der Arzt hat keine Erreger gefunden, ich war einfach erkältet, hatte was mit Magen-Darm, einfach eine kleine Grippe. Ich komme mit“, meinte Konrad.

Adem verdrehte die Augen. „Wenn das der Bär erfährt, bin ich einen Kopf kleiner!“

„Nicht nur du“, lächelte Konrad, der sonst die Gruppe anführte.

Adem und Konrad gingen zu Frank und Caspar, die im Flur warteten.

„Solltest du nicht recherchieren“, fragte Caspar nach.

„Ja, das ist eine Ausnahme und ich habe dem Innendienst schon durchgegeben, was sie zu tun haben“, mischte sich Adem ein.

„Na, gut, komm lasst uns gehen“, meinte Frank.

Kurze Zeit später kamen sie in der Tiefgarage an. Das Team stieg in den Wagen und fuhr in Richtung Krankenhaus.

Derweil suchte Bär verzweifelt nach Konrad.

„Hier 5/1, bitte kommen“, hörten sie Bär über den Funk.

„Ja, Bruno was gibt’s?“, fragte Adem.

„Ist Konrad bei euch?“

Adem ließ sich Zeit Bruno zu antworten und schaute erst Konrad an, dann Frank und Caspar.

„Warum?“, fragte Adem, damit er nicht lügen musste.

„Mann, er sollte doch hierbleiben, na warte, der wird was hören, wenn er auftaucht. Ich hatte einen Spezialauftrag für ihn. Er soll sich sofort bei mir melden, wenn ihr etwas von ihm hört! Verstanden?“

Das Gespräch wurde grußlos beendet.

„Danke Jungs“, bedankte Konrad sich.

„Das musst du später mit ihm klären“, meinte Adem.

„Werde ich machen. Danke, Adem, hier, als kleines Dankeschön noch ein letzter Schluck von meinem Tee. Den magst du doch so.“

Konrad reichte Adem den Becher, doch Adem schob die ausgestreckte Hand zurück.

„Ich möchte meinen Magen-Darm-Trakt nicht strapazieren.“

Konrad verstand und alle konzentrierten sich wieder auf ihre bevorstehende Aufgabe.

Im langen Flur der Polizeizentrale traf John Etter auf Bruno Bär.

„Bruno, alles okay mit dir? Scheinst etwas neben dir zu stehen“, fragte Etter.

„Ach, der Konrad, der macht was er will, das ist sein Problem. Der kann einfach nicht nur dasitzen und Bürodienst schieben“, meinte Bär und war weiterhin genervt.

„Du kennst ihn, so ist er eben“, sagte Etter und folgte Bär in sein Büro. „Er ist dein bester Mann, darum nervt es dich.“

„Setz dich!“, forderte Bär seinen Freund auf.

„Nun haben die Ärzte auch bei Max Stocker die Hoffnung verloren. Es nimmt kein Ende und wir haben noch nicht einmal einen Anfangsverdacht“, fuhr Bruno verzweifelt fort.

John drückte teilnahmsvoll den Arm von Bruno.