Julian - LiebesChaos auf Mallorca - Riccardo H. Wood - E-Book

Julian - LiebesChaos auf Mallorca E-Book

Riccardo H. Wood

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Beschreibung

Ausführliche Leseprobe und Infos auf: www.riccardo-h-wood.de Tauchen Sie ein in ein Wechselbad der Gefühle. Liebe, Liebesschmerz, Erotik, Leidenschaft, Glücksmomente und sinnliche Passagen, gepaart mit spannenden und auch traurigen, ergreifenden Momenten. Begleiten Sie Julian, den erfolgreichen, gut aussehenden Stararchitekten, auf dem steinigen Weg zum großen Glück. Von Amors Pfeil gleich mehrfach getroffen, wird Julian zum Spielball des Schicksals. Lassen Sie sich entführen in das maritime Flair der Insel Mallorca. Nehmen Sie teil an Julians Leben in seiner neuen Villa, hoch oben in den Bergen, über dem Hafen von Port Andratx. Bekommt die freche ___ wirklich ein paar Klapse auf ihren nackten Po? Kann man aus Versehen mit der falschen Frau schlafen? Gibt es die echte und die wahre Liebe? Vom großen Glück zur großen Katastrophe? Wird ___ den Kampf um Leben und Tod gewinnen? Sind Sie neugierig auf die Antworten? Gerne begrüße ich Sie im Kreis meiner Leserinnen und Leser. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und ein paar schöne, genussreiche Stunden mit diesem Buch.

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Seitenzahl: 526

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1: Der Wendepunkt

Kapitel 2: Julians Vergangenheit

Kapitel 3: Schreckliches Erlebnis

Kapitel 4: Ein Glückliches Jahr

Kapitel 5: Julians neues Leben

Kapitel 6: Wandel der Gefühle

Kapitel 7: Wahre Liebe?

Kapitel 8: Stich ins Herz

Kapitel 9: Bittere Wahrheit

Kapitel 10: Die Katastrophe

Kapitel 11: Verkehrte Welt

Kapitel 12: Kampf ums Glück

Kapitel 13: Missgeschick

Kapitel 14: Der siebte Himmel

Kapitel 15: Happy End?

Epilog

Prolog

Julian

Im Chefsessel, weit nach hinten gelehnt, die Füße auf meinem exklusiven, riesigen Schreibtisch, blicke ich durch die Panoramascheibe nach draußen. Nichts, aber auch rein gar nichts, stört den beeindruckenden Blick auf das Schönste, was die Natur zu bieten hat, wozu auch Lisa gehört. Da steht sie, bereit, nur für mich, an der Kante des Pools, den Blick in die Ferne schweifend über das weite Meer hinweg. Ihre beiden Bikiniteile liegen auf dem Weg dorthin verstreut, als deutlicher Hinweis darauf, dass sie nichts trägt als ihre zarte, von der Sonne leicht gebräunte Haut. Mir läuft förmlich das Wasser im Munde zusammen, ich lechze nach ihr, nach ihrem unendlich geilen Körper. Meine Hände zittern bereits, zittern vor Gier und Verlangen.

Lisa

Gleich wird er sich erheben, denke ich, gleich werde ich ihn spüren, werde mich hingeben, mich von seiner Männlichkeit einnehmen lassen. Noch vor wenigen Minuten sah ich das Flackern in seinen Augen. Ich bin fällig, bereit wie eine süße Frucht gepflückt, genommen und verzehrt zu werden.

Julian

Noch sitze ich. Am liebsten wäre ich schon im Büro über sie hergefallen. Rock hoch, Höschen runter, Schlitz auf und los. Konnte es mir gerade noch verkneifen. Sie ist schön, wunderschön, über ihre ganzen ein Meter achtzig hinweg. Wohl proportioniert, sehr weiblich, die unglaublichen Rundungen ihres Körpers rauben mir die Sinne, degradieren meinen Verstand zu einem verkümmerten Pflänzchen. Meine Augen kleben auf ihrer Rückseite, genauer gesagt auf ihrem geilen Arsch. Ich weiß sie spürt meinen Blick wie den Hauch eines Luftzuges. Verrückt, was etwas Speck in der richtigen Form mit den Hormonen anzurichten vermag. Sie spielt mit mir, lässt sich mehr Zeit als nötig um ihre langen, dunkelblonden Haare mit einem Gummi zusammenzufassen. Ich fühle mich gut, sehr gut. Es ist ein erhebendes Gefühl das alles genießen zu dürfen. Ja, ich bin privilegiert und zugegebenermaßen fühlt es sich richtig gut an. Verdammt, habe ich Bock auf dieses sexy Schneckchen mit ihrem knackigen, runden Popo. Meine Hose spannt und signalisiert, dass er befreit werden möchte, die Aufgabe verrichten möchte, für die er da ist.

Glatt wie ein Spiegel, völlig unberührt und ganz eben sehe ich die Wasseroberfläche vor Lisas Füßen liegen, beobachte, wie sie mit einem filmreifen Köpfer, der kaum Spritzer verursacht, gekonnt hineintaucht. Nach und nach nehmen die Ringe, welche sich kontinuierlich vergrößern, die gesamte Oberfläche des Pools ein.

Auf der anderen Seite des Beckens taucht sie auf, elegant wie eine Meerjungfrau. Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr warten, springe auf, lasse alle Hüllen fallen, laufe meiner Elfe hinterher. Huch, kalt, egal, mir ist heiß, heiß, heiß. Mit drei kräftigen Zügen unter Wasser nähere ich mich meinem Nacktfrosch, gleite eng an ihrem Körper nach oben, fühle ihre Haut, die Wölbung ihres Pos.

Lisa

Während ich meinen Blick über die unendliche Weite des türkisblau schimmernden Meeres schweifen lasse fühle ich unzählige Luftblasen, die sich wie eine lebendige Wand sanft an meinem Körper nach oben drängen. Erst jetzt spüre ich ihn, Julian, der sich an meinen Rücken schmiegt, spüre seine Erregung, der das frische Wasser nichts anhaben konnte. Ich erschaudere, als seine Lippen meinen Nacken berühren, als er mich zärtlich küsst, mir unzählige zarte Nadelstiche verpasst. Ich fühle, wie seine Hände um mich herumgleiten, zielstrebig, in Richtung meiner Brüste.

Julian

Als ich ihren Busen berühre überkommt mich ein wohliges Gefühl. Ich spreize meine Finger, damit ihre Brüste Platz finden, ich spüre ihre harten Brustwarzen in meinen Handflächen, mein Puls schießt weiter in die Höhe. Er, zwischen meinen Beinen, bettelt bereits um Vollzug, fühlt sich an wie kurz vorm Bersten. Komm, dreh dich um, ich kann nicht mehr, denke ich, die süße Belohnung schon vor Augen, die mich gleich erwartet.

Lisa

Noch immer halte ich mich am Handlauf fest, blicke über das weite Meer, sehe nichts, fühle nur. Wahnsinn, seine Hand gleitet an meinem Bauch nach unten, bedeckt mein nicht vorhandenes Dreieck, fixiert mich. Seine Finger treiben mich in den Wahnsinn, ich möchte mich umdrehen, möchte es sofort, nein, ich warte, genieße.

Julian

Das was ich anfasse, fasse ich gerne an, fühle ich gerne, sehe ich in diesem Augenblick vor meinem geistigen Auge, nur ein Strich, nackt, bereit für mich.

Lisa

Ich stöhne vor Wollust, kann nicht mehr warten, drehe mich um, wende mich meinem Liebsten zu, halte mich am Handlauf fest. Meine Beine schlingen sich um ihn, nehmen Besitz von ihm.

Julian

Endlich, sie hat Erbarmen. Ich packe fest zu, kralle meine Finger in ihre drallen Pobacken, drücke sie an mich, nehme sie.

Lisa

Wahnsinn, ich spüre ihn, tief in mir, seine Lippen finden die meinen, seine Zunge die meine, ich küsse, stöhne, küsse, stöhne. Alles bricht über mir zusammen, ich spüre einen zuckenden Stromschlag über seine Lippen bis in meinen Unterleib hinein ausstrahlen. Ich stöhne in die Natur hinaus, bis unser gemeinsamer Höhepunkt mit dem Rauschen des Meeres verschmilzt. Eng umschlungen, nach Luft ringend, verharren wir in der warmen Brise, kosten das schöne Gefühl aus, lassen es ausklingen bis zum letzten Augenblick.

Julian

Gerade jetzt, in diesem Moment, meldet sich mein schlechtes Gewissen zurück. Das mit Lisa war keine Absicht, war nicht geplant. Ich wollte Vanessa nicht verletzen.

Kapitel 1: Der Wendepunkt

Julian saß in seinem luxuriösen Büro, aber nach zwei anstrengenden Stunden war er nicht mehr in der Lage, sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. So nutzte er die Zeit, um etwas nachzudenken. Es waren viele unterschiedliche Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen. Er erinnerte sich noch sehr genau an den Zeitpunkt, als sich seine berufliche Ausrichtung von jetzt auf gleich vollkommen veränderte, was im späteren Verlauf auch Einfluss auf sein Privatleben nahm. Es war der Moment, als er damals lässig in seinem Chefsessel lümmelte, die Füße, mitsamt Schuhen, auf dem riesigen Glastisch abgelegt hatte und eine dicke, qualmende Havanna in seinem Mund steckte. Julian war zwar kein Raucher, aber die fette Zigarre passte zu diesem Moment wie die Sahne auf dem Erdbeerkuchen. Sie musste einfach geraucht werden, obwohl sie ihn zum Husten anregte. In seiner Hand hielt er einen Scheck über einhunderttausend Euro, eine Tatsache, die er erst einmal verdauen musste. Julian brauchte damals wirklich ein paar Minuten, um zu realisieren, was dies für ihn bedeutete. Es war unglaublich, denn er hatte der Bitte seines Kunden in keinster Weise entsprochen, aber dieser war kein Mann von großen Worten, er schaffte lieber gleich Fakten. Er hatte diesen unglaublichen Scheck einfach als Vertrauensvorschuss auf Julians Schreibtisch hinterlassen, ohne dass er es bemerkt hatte.

Kapitel 2: Julians Vergangenheit

Julian, zum heutigen Zeitpunkt vierzig Jahre alt, ist circa einen Meter neunzig groß und von sportlicher Statur. Mit seinen dichten, schwarzen Haaren und seinem markanten, sehr männlichen Gesicht bot er, schon rein äußerlich, alles, was sich eine anspruchsvolle Frau nur wünschen konnte. Sein Lebensweg war nicht durch einen gezielten Karriereplan vorgezeichnet, sondern wurde durch die Verwirklichung seiner Interessen geprägt. Julians einnehmendes, positives und freundliches Wesen kam ihm dabei zugute. Schon als Jugendlicher faszinierte ihn die Architektur großer Villen und herausragender Gebäude. Dass er Architektur studierte, war einzig und alleine diesem Interesse geschuldet. Julian konnte sich ohnehin kein anderes Studium für sich vorstellen. Nach erfolgreichem Abschluss begann er seine berufliche Tätigkeit in einem kleinen Architekturbüro. Für den Anfang war dies in Ordnung, denn es gab in der Praxis noch vieles zu lernen, was das Studium nicht in der Lage war zu vermitteln. Bei diesem Arbeitgeber konnte er seine herausragenden Fähigkeiten und Ideen allerdings nur in Ansätzen umsetzen. Meist waren es die finanziellen Vorgaben oder einfach die konservativen Vorstellungen der Bauherren, die seine Gestaltungsmöglichkeiten in enge Schranken verwiesen. Bereits ein Jahr später war es ihm möglich, in ein renommiertes, international tätiges Architekturbüro zu wechseln. In den folgenden Jahren befasste er sich ausschließlich mit Großprojekten wie Hochhäusern, Brücken, öffentlichen Gebäuden und sonstigen Spezialaufträgen. Es waren Projekte, die ihn voll einnahmen und dafür sorgten, dass er überall und nirgends auf der Welt zuhause war. So schaffte es Julian in wenigen Jahren auf der Karriereleiter ein großes Stück nach oben zu klettern und in Honorarbereiche vorzudringen, von denen die Mehrheit der Durchschnittsarchitekten nur träumen konnte. Julian war von Grund auf bescheiden, ganz und gar kein Lebemann, was zur Folge hatte, dass sein Kontostand von Monat zu Monat um eine beträchtliche Summe anwuchs. Eines Tages stand er vor seinem Chef und schockte ihn mit der Nachricht, dass er sich gerne ein Sabbatjahr nehmen würde, das ihm jedoch wie nicht anders erwartet erst nach einer längeren Diskussion zugestanden wurde. Sein Plan war sich einen geeigneten Ort zu suchen, um in Ruhe über sein Leben nachzudenken, ein schöner Ort mit mildem Klima, an dem er sich über einen längeren Zeitraum aufhalten konnte und sich vielleicht wirklich zuhause fühlen würde. Bei seiner Suche stieß Julian auf eine private Anzeige, in der eine Finca auf Mallorca offeriert wurde. Es war das Feriendomizil eines Ehepaares, dessen Reisefreudigkeit mittlerweile etwas nachgelassen hatte. Sie wurden sich schnell einig und so konnte Julian die Finca bereits eine Woche darauf beziehen. Er war sehr überrascht von der prädestinierten Lage hoch über Port Andratx. Die Finca lag recht einsam, gefühlt mitten in der Natur, direkt an der Kante eines klippenähnlichen Felsvorsprungs mit einem ungehinderten Ausblick auf das weite, glitzernde, blaugrün schimmernde Meer. Sie war sehr klein und in der Ausstattung recht einfach gehalten. Es gab nur einen großen Wohnraum mit integrierter Küche, ein Schlafzimmer und ein Bad, was Julian jedoch vollkommen ausreichte. Dies war genau der richtige Ort um über seinen weiteren Lebensweg nachzudenken. So wie es im Moment lief war es zwar sehr lukrativ, aber auf Dauer gesehen ständig an anderen Orten der Welt tätig zu sein, kein festes Zuhause zu haben, das war kein echtes Lebensmodell. Natürlich wünschte auch er sich eine feste Beziehung, aber bisher war fast alles was sich ergab, wegen seiner knappen Freizeit und seinen häufigen Auslandsaufenthalten nicht über oberflächliche Kontakte hinausgegangen. Sicher, seine Arbeit bereitete ihm Spaß, stellte ihn immer wieder vor neue Herausforderungen die er liebte und bescherte ihm fette Honorare, aber es war nicht das Geld gewesen, das ihn in der Vergangenheit antrieb, sondern der Erfolg. Julian beschloss erst einmal anzukommen, auszuspannen und die schöne Insel zu genießen. Schon nach wenigen Wochen fühlte es sich dort so an wie seine zweite Heimat. Ja, er war wirklich angekommen, das erste Mal seit vielen Jahren. Eines Abends saß er, wie fast täglich, auf seiner kleinen Veranda, die einen traumhaften Blick auf das glitzernde Meer bot, in Erwartung eines sich anbahnenden, sicherlich wieder grandiosen und einzigartigen Sonnenuntergangs. Julian gönnte sich einen besonderen Tropfen Rotwein, dessen Aromen gerade intensiv seinen Gaumen eroberten. Er genoss dies alles in vollen Zügen, ganz bewusst. Das warme Lüftchen, das Gekreische der Möwen, der Anblick der großen, majestätisch vorüberziehenden Superyachten und die Abgeschiedenheit der Finca. Kein Trubel, keine Termine, kein Zeitdruck. Umgeben von der schönen Natur mit dem wohlriechenden Duft unzähliger Blüten war es wirklich ein Ort um die Seele baumeln zu lassen. Gerade in diesem wunderschönen Moment wurde ihm bewusst, dass er diese kleine Finca, die sich schon wie sein Eigentum anfühlte, eines Tages wieder verlassen musste. Es war eine schreckliche Vorstellung, die ihn förmlich erschaudern ließ und zum weiteren Nachdenken über seine Zukunft anregte. Die Angst erneut in seinen anonymen, hektischen Alltag zurückzukehren, an dem es zumindest in der Vergangenheit nichts auszusetzen gab, wurde von Tag zu Tag größer. Julian telefonierte meist ein Mal pro Woche mit den netten Besitzern, die ihrerseits auch gerne ein wenig plauderten.

„Ich möchte diesen Ort am liebsten nie wieder verlassen“, offenbarte er Claus mit Wehmut, der schon bei der Schlüsselübergabe auf das „Du“ bestanden hatte.

„Wir haben bereits überlegt die Finca zu verkaufen, wir sind einfach zu selten dort, aber sie ist auch für uns eine Herzensangelegenheit und wir konnten uns bisher nicht dazu überwinden“, erklärte Claus.

Julian wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Das was er eben gehört hatte, kam sehr überraschend, aber es waren Worte, die ihm Hoffnung machten, es war zumindest eine Option, über die er gerne nachdenken wollte.

„Ich muss mir das mal durch den Kopf gehen lassen, vielleicht finden wir ja eine Lösung“, sagte er und verabschiedete sich.

Als sich Julian in seiner Liege niederließ, war er ziemlich fertig. Er wusste nicht, warum ihn das Gespräch so in Aufruhr versetzt hatte, aber je länger er überlegte, umso klarer wurde ihm, dass ein möglicher Kauf der Finca sein Leben entscheidend verändern würde. Er konnte sich gut vorstellen, dass er in Zukunft jedes Jahr eine Auszeit von ein oder zwei Monaten nehmen würde, um Zeit an diesem herrlichen Ort zu verbringen. Julian fühlte sich dem schönen Fleckchen Erde bereits am heutigen Tag sehr verbunden. Die Finca selbst war nicht viel wert, aber so wie Claus es dargestellt hatte war das Grundstück ein unermesslicher Schatz. Julian beschloss sogleich, sich auf dem zuständigen Bauamt kundig zu machen. Es stellte sich schnell heraus, dass es sich bei dem Grundstück um ein echtes Juwel handelte. Nicht nur die Größe überraschte ihn, es waren vielmehr die baulichen Möglichkeiten, mit denen Julian wirklich nicht gerechnet hatte. Als nächstes informierte er sich bei mehreren Maklern über den Wert des Grundstückes, um den Besitzern ein faires Angebot unterbreiten zu können. Aber Marina und Claus kam es nicht so sehr auf das Geld an, es war einfach die Endgültigkeit, mit der sie nicht fertig wurden. So reifte in Julian der Plan, einen Neubau zu erstellen und für die jetzigen Besitzer ein Appartement mit einzuplanen, das ihnen jederzeit zur Verfügung stehen würde. So gäbe es für sie zukünftig keine laufenden Kosten und es würde ihnen sicherlich leichter fallen, einem Verkauf der Finca zuzustimmen. Marina und Claus waren sofort begeistert als sie den Vorschlag hörten. Sie bestanden als Ausgleich für das Appartement sogar auf einem Preisabschlag. So reisten sie wenige Wochen später an, um den Verkauf an Julian abzuwickeln.

Nach erfolgter Protokollierung saßen sie zu dritt auf der Veranda und stießen mit eisgekühltem Champagner an.

„Vielen Dank für euer Vertrauen“, bedankte sich Julian.

„Wir haben keine Kinder“, erklärte Marina, „und wir haben uns wirklich sehr für dich gefreut. Wie gerne hätten wir so einen sympathischen jungen Mann wie dich als Sohn gehabt, aber es wurde uns leider verwehrt“.

Sie verdrückte ein paar Tränchen, was Julian zum Anlass nahm ihr zu bestätigen, dass sie immer willkommen seien, und dass er sich über jeden Besuch im neuen Haus freuen würde. Stolz präsentierte er die ersten Entwürfe für seinen geplanten Neubau, um die Meinung von Marina und Claus zu erfahren. Es handelte sich nicht um eine herkömmliche Zeichnung, sondern um eine dreidimensionale Computeranimation der äußeren Gebäudehülle.

„Ist ja echt abgefahren, grandios und gleichzeitig verrückt, eine richtige Burg“, stotterte Claus erstaunt, während er das sich drehende Objekt mit offenem Mund weiter bestaunte.

„Lass mich auch mal schauen“, bat Marina ihren Mann, der noch immer nicht aus dem Staunen herauskam.

„Wahnsinn, ist wirklich abgefahren, ist ja wie die Fortsetzung des Berges. Schaut aus, als ob es hierher gehört, zumindest was die Gestaltung der Fassade betrifft“, stellte Marina ehrfürchtig fest.

Julian fühlte sich geschmeichelt, aber er war natürlich vom Fach. Vom Anfang seiner Karriere an war es ihm ein Anliegen gewesen, seine Bauwerke in das vorhandene Umfeld stimmig einzuplanen und nicht wirken zu lassen wie von einer anderen Welt. Die Verbindung zwischen einer baulich gekonnt eingefügten Fassade mit modernen Stilelementen und außergewöhnlichen Grundrissen, das war seine Passion, der er hier freien Lauf lassen konnte. Die Computeranimation zeigte die Wände farblich dem örtlichen Felsmaterial angepasst und als moderner Gegenpart dienten die tief- bis mittelblau spiegelnden Fensterscheiben, welche die Farbe des Meeres in die Fassade zauberten. Natürlich waren seine Planungen noch nicht endgültig, aber die Richtung stimmte zumindest.

In den folgenden zwei Jahren leistete Julian harte Arbeit. Er jettete ständig zwischen seinen Arbeitsplätzen irgendwo auf der Welt und seinem mittlerweile fast fertigen Neubau hin und her. Viele der benötigten Materialien mussten im Ausland geordert werden. Ebenso war es zur Umsetzung seiner außergewöhnlichen Ideen erforderlich, verschiedene Fachleute für die entsprechenden Bauabschnitte ins Land zu holen. Aber die Mühe zahlte sich aus und sein Einzugstermin stand nun endlich fest. Es war der erste April und auch der Tag, an dem seine nächste Auszeit von einem Vierteljahr begann. Sein Chef war zwar, wie jedes Mal, erneut aus allen Wolken gefallen, aber es blieb ihm nichts anderes übrig als diese Tatsache zu akzeptieren. Julian war inzwischen sein bestes und gewinnbringendstes Pferd im Stall und letztendlich hätte er sich nur ins eigene Fleisch geschnitten, wenn er Julian einen Grund zur Kündigung geboten hätte.

Als ihm der zuständige Bauleiter pünktlich am ersten April den Schlüssel übergab, stand Julian zwar mit zitternden Knien, aber voller Stolz vor seinem neuen Anwesen. Er konnte es kaum glauben, dass er sich Eigentümer dieses großzügigen, wundervollen und extravaganten Neubaus nennen durfte. Was die Gestaltung der Räume betraf wirkte das Gebäude zwar wie eine richtige Villa, aber von außen, da musste er Claus Recht geben, sah es einer Burg sehr ähnlich. So beauftragte er spontan einen Steinmetz um eine Natursteinplatte zu fertigen, die neben der Haustüre befestigt wurde. Als er das erste Mal davorstand und die für alle Ewigkeit eingemeißelte Schrift „Burg Julian“ las, war er sehr gerührt. Viel Haus für einen alleinstehenden Architekten, dachte er sich, aber wer weiß, vielleicht komme auch ich irgendwann einmal zu einer Frau, die dazu beiträgt, dieses Haus mit Leben zu füllen.

Kapitel 3: Schreckliches Erlebnis

Vanessa

Es ist schon kurz vor Mitternacht, als ich in die Zufahrt meiner Garage einbiege. Es hätte noch schlimmer kommen können, eigentlich bin ich froh, dass wir die neue Kollektion vor Tagesanbruch fertigstellen konnten.

Seit einigen Wochen bewohne ich mein schmuckes Haus wieder alleine, nachdem ich meinen Freund hochkant hinausgeworfen habe. Bilderbuchmäßig, so wie man es eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt, alle seine Sachen vor der Türe abgestellt und danach das Schloss wechseln lassen. Tschüss, aus und vorbei.

Die beiden Lampen an meiner Haustüre sind mit einem Dämmerungssensor versehen, brennen bereits, um kund zu tun, dass das Haus bewohnt ist. Nachdem ich mein Garagentor über den Sender geöffnet habe, rangiere ich meinen Wagen vorsichtig hinein. Während ich mich auf den letzten Zentimetern auf die Wand vor mir konzentriere, schrecke ich plötzlich auf. Ein Schatten, den ich unbewusst im Spiegel wahrgenommen habe, lässt meinen Puls höher schlagen. Vielleicht nur ein vorbeifahrendes Auto, beruhige ich mich, verschließe jedoch meine Türen von innen, um nochmals hinaus zu rangieren und mich zu vergewissern. Es ist eine sehr gute Wohngegend, aber die Grundstücke sind groß und gut bepflanzt, so ist von den Nachbarn eigentlich nichts zu sehen. Ich verrenke meinen Kopf nach allen Seiten, aber es ist weit und breit niemand zu entdecken. Während ich bereue damals ein Haus ohne direkten Zugang zur Garage gekauft zu haben, steuere ich wieder in die Garage hinein und steige aus. Vielleicht bin ich einfach zu ängstlich und nehme mittlerweile schon jeden Schatten als Bedrohung wahr. Sicherheitshalber halte ich mein Pfefferspray nach vorn gerichtet, während ich den Zugang zur Haustüre ohne Zwischenfall beschreite. Als die Türe hinter mir zufällt verriegele ich das Schloss bis zum Anschlag, erst dann atme ich tief durch. Bist ein richtiger Schisser, vor was oder wem hast du eigentlich Angst? Ist doch völlig unbegründet, tadele ich mich, wohl wissend, dass ich nicht in der Lage bin, meine angeborene Angst erfolgreich zu bekämpfen. Sie ist mir ja schließlich ganz bewusst von der Natur mit auf den Weg gegeben worden, sozusagen ein ganz natürlicher Instinkt, der das Überleben der einzelnen Kreaturen ermöglicht.

Nach einer schnellen Katzenwäsche, die wirklich nur das Notwendigste beinhaltete, lege ich mich schlafen. Obwohl die Dunkelheit meinem Körper eindeutig den Nachtmodus signalisiert, finde ich keinen Schlaf. Kein Wunder, da ich ständig an den morgigen Tag denken muss, der inzwischen leider schon angebrochen ist. Es ist keine richtige Modenschau, die wir geplant haben, es ist eine interne Präsentation meiner neuen Modelle innerhalb unseres Hauses, nur für ausgewählte Kundschaft. Wir haben alles ganz sorgfältig, bis aufs letzte Detail gerichtet, trotzdem spiele ich in Gedanken sämtliche Abläufe nochmals durch. Endlich habe ich das Gefühl, dass mein Körper nachgibt, dass sich Müdigkeit in ihm ausbreitet und ich die Chance auf ein paar Stunden Schlaf bekomme.

Plötzlich ein lauter Knall, das ganze Haus erzittert, Scheiben klirren. Innerhalb einer zehntel Sekunde sitze ich senkrecht im Bett und starre in die Dunkelheit, bin mehr als hellwach, mein Herz springt mir aus der Brust heraus, eine Sekunde lang bin ich gelähmt vor Angst bis ich aufspringe, um meine Schlafzimmertüre hastig von innen zu verriegeln und das Licht einzuschalten. Es herrscht nun wieder absolute Ruhe, ich horche in die Stille hinein, aber es tut sich nichts. War das überhaupt bei mir, oder fand die Explosion vielleicht in einem der Nachbarhäuser statt? Ich öffne meinen Rollladen, kann aber nichts entdecken, da mir die Sicht in Richtung der Straße ohnehin verwehrt ist. Verdammt, warum habe ich mein Handy unten liegen lassen? Einen Augenblick denke ich darüber nach, meine Schlafzimmertüre zu öffnen, die ich in der Panik vermutlich völlig grundlos abgeschlossen habe. Vielleicht war es eine Gasexplosion, vielleicht wäre es ratsam möglichst schnell das Haus zu verlassen, kommt mir der Gedanke, aber ich kann meine Angst nicht überwinden. Wenig später reflektieren die Bäume ein gespenstisches, dunkelblau blinkendes Licht, das mir die Anwesenheit eines Polizeiwagens signalisiert. Ich rufe um Hilfe, und Gott sei Dank erscheint kurz darauf ein Polizist unter meinem Fenster.

Kapitel 4: Ein Glückliches Jahr

Julian hatte sich inzwischen gut eingelebt und fühlte sich bereits sehr wohl in seiner Burg. Die herrliche Umgebung, die ihm immer mehr ans Herz wuchs, war über die letzten Wochen fast schon zu einer neuen Heimat geworden. Es war Anfang März, eine wunderschöne Zeit, in der die Natur förmlich explodierte. Julian nutzte seine Freizeit häufig für Spaziergänge, um das unbeschreibliche Schauspiel der anhaltenden Mandelblüte zu genießen, den angenehmen Duft der Blüten aufzusaugen und seine Augen an dem weißen bis rosafarbenen Blütenmeer zu erfreuen. Nun war es an der Zeit die Hauseinweihung mit Familie, Nachbarn, Freunden und einigen engen Geschäftspartnern zu planen. Es sollte keine Massenveranstaltung werden, so lud Julian nur Personen ein, die er wirklich sehr mochte und schätzte, also niemanden, dem er nur aus rein geschäftlichen Gründen verpflichtet gewesen wäre. An erster Stelle standen natürlich seine Eltern und das nette Ehepaar, Marina und Claus, das ihm die Verwirklichung seines Traums an diesem Ort erst ermöglichte. Es folgten Freunde und Freundinnen aus seiner früheren Clique, sein Chef mit Gattin und ganz wenige ausgesuchte Geschäftspartner, die er, soweit vorhanden, ebenfalls mit ihren Frauen einlud. Direkte Nachbarn gab es nicht, aber zwei Familien aus der näheren Umgebung, die ihm hin und wieder über den Weg liefen und freundlich grüßten, lud er ebenfalls mit ein. Als Termin war der erste Samstag im Mai geplant und so hoffte Julian natürlich auf warmes Wetter, damit er den Außenbereich seines Anwesens in die Feier mit einbeziehen konnte.

Endlich war der Tag gekommen auf den sich Julian so sehr freute. Bis dato fristete er ein einsames Leben, was natürlich in erster Linie seinem Job geschuldet war. Julian wusste, dass sich daran vorerst nichts ändern würde. Umso mehr freute er sich auf die Gesellschaft, die er zu seiner Einweihung erwartete. Ein Teil der Gäste war bereits vorab angereist, so konnte er seine Eltern und die ehemaligen Besitzer der Finca schon am Vortag begrüßen und in zwei seiner drei vorhandenen Appartements unterbringen. Als am Nachmittag der Türgong ertönte und ihm Nadine freudestrahlend auf dem Monitor entgegenblickte, war es für Julian wie ein Stich ins Herz. Natürlich hatte er sie eingeladen, aber dass der Schmerz noch so tief saß, spürte er erst in diesem Augenblick. Als er sie mit Küsschen links und rechts empfing war es so, als ob sich der Stachel noch ein Stückchen tiefer in sein leidendes Herz hineinbohren würde. Trotzdem gab es etwas, was er sich nicht wirklich erklären konnte, es war ein Gefühl des Begehrens, das bereits aufflammte, sobald er sich nur in ihrer Nähe befand. Wenig später trafen weitere Gäste ein um die er sich kümmern musste, was Julian gut tat, da es ihn von seinen Gedanken an Nadine ablenkte. Am späten Nachmittag war die Gesellschaft vollständig, somit auch das dritte Appartement und alle vorhandenen Gästezimmer belegt. Zeit sich mental auf das Wesentliche zu konzentrieren. Julian war zwar kein Angeber, trotzdem erfüllte ihn das, was er erschaffen hatte, mit großem Stolz. Er freute sich mächtig darauf sein Haus mit allen Annehmlichkeiten und den vielen technischen Features vorzustellen.

Es war kurz nach siebzehn Uhr als sich die komplette Gesellschaft auf der Terrasse versammelte. Ein Kellner versorgte die Gäste mit Champagner und nun richteten sich alle Augen gespannt auf Julian. Es war schon ein sehr bewegendes Gefühl als er in die Runde von Menschen blickte, die er sehr schätzte und die ihm größtenteils sehr nahe standen. Natürlich war es inzwischen eine Art Routine für Julian ein Gebäude als verantwortlicher Architekt einzuweihen. Aber gerade jetzt, in diesem Moment, in dem es um seinen eigenen Neubau ging, berührte es ihn wesentlich stärker, als er vermutet hatte. Etwas zögerlich und mit glasigen Augen begann Julian mit seiner Rede.

„Liebe Familie, liebe Freunde, ich kann es nicht mit Worten fassen wie sehr ich mich auf diesen Augenblick gefreut habe. Auf die Tatsache, dass dieser Ort heute ein Ort der Begegnung, der Heiterkeit und auch ein Ort des Genusses sein wird. Auch auf die Tatsache, dass ich dieses Ereignis heute mit euch zusammen feiern darf. Schön, dass ihr da seid.“

Nach einer kleinen Pause fuhr er fort:

„Es war vermutlich eine Fügung des Schicksals, als ich vor zwei Jahren einen Urlaub in der Finca von Marina und Claus verbringen durfte. Heute existiert diese Finca, die ich mit einem weinenden und einem lachenden Auge habe abreißen lassen, leider nicht mehr. Sie musste für etwas Neues, Größeres und Moderneres Platz machen. Marina und Claus, nur euch habe ich zu verdanken, dass ich dieses wunderbare Grundstück erwerben durfte, nochmals vielen, vielen Dank dafür. Ich muss sagen, ihr seid mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen und natürlich jederzeit herzlich willkommen, euer Appartement in diesem Hause ausgiebig zu nutzen.“

Wieder machte er eine kleine schöpferische Pause.

„So, nun zum Eigentlichen: Ich möchte nun mit euch allen auf mein neues Haus, die „Burg Julian“, anstoßen und bitte euch, das Anwesen heute Abend das erste Mal so richtig mit Leben zu erfüllen.“

Julian ging in die Runde, um mit jedem einzelnen Gast anzustoßen, bevor sie alle ihre Gläser hoben und einen Schluck des kühlen Champagners tranken.

„Die Party und das Büffet sind eröffnet“ verkündete Julian, was seine hungrigen Gäste mit Applaus quittierten.

„Ach noch etwas, wartet“, rief er, „ihr könnt heute Abend alles nutzen was das Haus bietet, inklusive des Pools, fühlt euch wie zuhause, habt bitte keine Hemmungen.“

Julian ließ seinen Gästen den Vortritt, aber er hatte es auch nicht eilig. Die Beine übereinander geschlagen, saß er auf seiner Veranda, um die Situation zu genießen. Er zweifelte fast daran, dass er so richtig begriffen hatte, dass das alles ihm gehörte, dass es nicht nur ein schöner Traum war von dem er irgendwann wieder mit Schrecken aufwachen würde. Er musste sich kurz zwicken, um wirklich sicher zu gehen, dass er sich in der Realität befand. Für die Jahreszeit war es heute mit dreiundzwanzig Grad ungewöhnlich warm, so konnten die Gäste auch seinen wundervollen Garten genießen. Nadine stand ihm gegenüber bei Julians Kumpels und schien sich prächtig zu amüsieren. Sie war gut drauf wie immer, ein wenig verrückt, aber im positiven Sinne. Mit ihren dicken, kastanienfarbenen, schulterlangen Haaren, die Julian sehr süß fand, kämpfte sie schon ein Leben lang. Ab und zu fiel der Blick ihrer großen, runden Augen auf ihn, aber Julian wollte sich nicht mehr in ihren Bann ziehen lassen. Er saß noch ganz versonnen in seinem Gartenstuhl, als ihn plötzlich Vanessa ansprach.

„Möchte der Herr des Hauses nichts essen?“, fragte sie fürsorglich.

„Ich wollte meinen Gästen den Vortritt lassen. Eigentlich bin ich mir gerade nicht sicher, ob ich im Moment etwas essen kann, ob ich überhaupt Hunger habe“, antwortete Julian.

Vanessa war die Tochter von Sabine und Thomas, einem bekannten Modedesigner, dessen Verwaltungsgebäude Julian erst vor kurzem einweihen durfte. Vanessa war spontan für ihre Mutter eingesprungen, die sich am Tag zuvor eine Bänderdehnung zugezogen hatte.

„Man braucht keinen Hunger, ein bisschen Appetit reicht schon, komm, ich begleite dich“ forderte sie ihn auf.

„Wenn mich eine junge, hübsche Frau bittet, dann werde ich natürlich Folge leisten“, antwortete Julian charmant und nahm die ausgestreckte Hand von Vanessa gerne an.

Sie luden sich eine Auswahl an Kanapees auf einen gemeinsamen Teller, um sich anschließend einen freien Bistrotisch auf der Terrasse zu suchen. Der Kellner brachte eine eisgekühlte Flasche Champagner, die er gekonnt öffnete und fachmännisch, nur mit dem Daumen im Flaschenboden haltend, ausschenkte.

„Auf dich und die Burg“ prostete Vanessa, während die Gläser klirrten.

„Schön, dass du deinen Vater begleitet hast, wusste gar nicht, dass er so eine hübsche Tochter hat“, sagte Julian, was Vanessa ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

„Danke für das Kompliment, kann ich gerne zurückgeben. Du siehst wirklich sehr gut aus, du könntest glatt ein Model sein“.

Julian musste lachen.

„Danke, Danke, aber ich glaube du übertreibst ein wenig.“

„Wie stolz muss man eigentlich sein, wenn man es in deinem Alter schon so weit gebracht hat, dass man sich eine eigene Burg bauen kann?“, fragte ihn Vanessa.

„Ich würde lügen, wenn ich nun sagen würde, ich wäre nicht stolz auf mich. Ja, natürlich bin ich sehr stolz auf das, was ich bis jetzt in meinem Leben geleistet habe, aber es war nicht mein Ansinnen, so weit zu kommen. Es ist einfach passiert, es ist meiner Passion, mich mit der Architektur zu befassen, geschuldet“, strahlte er Vanessa an, für die seine Worte in diesem Moment wirklich glaubhaft klangen.

Sie unterhielten sich noch etwas, aber Julian entschuldigte sich bereits wenig später, denn er musste und wollte sich auch um seine anderen Gäste kümmern. Nach dem Essen gab es eine kleine Führung und ab zwanzig Uhr war Party angesagt. Julians Clique, inklusive Nadine, stand geschlossen in Badekleidung vor Julian, um ihn um eine Einweisung für den Whirlpool zu bitten.

„Ich geh mit euch hoch“, bot er grinsend an, während er bereits den ersten Schritt machte. Es ging in den zweiten Stock und alle starrten gebannt auf die elektrische Schiebetüre, die auf Knopfdruck in der Wand verschwand.

„Das ist mein Lieblingsort“ kommentierte Julian mit leuchtenden Augen, während sich die Clique schon an ihm vorbeidrängte, um im gut beheizten Whirlpool Platz zu nehmen.

„Julian, du bist verrückt“, stammelte Nadine und brachte ihren Mund vor Staunen kaum zu.

Julian fasste es als Kompliment auf, denn das hier war sein Meisterstück. Der runde Whirlpool befand sich hoch oben im Turm und füllte den kompletten Raum aus. Noch waren die Pumpen aus, so konnte man gut erkennen, dass die Wandung des Whirlpools in Richtung des Meeres, auf die komplette Fensterbreite und bis zum Boden herunter durchsichtig, also nur mit einer Glasscheibe eingefasst war. Es erweckte den Eindruck, dass man gleich mitsamt des Wassers nach draußen gespült würde. Das Abendrot der Sonne tauchte von außen in das klare Wasser ein und erfüllte es mit rotorangenen Lichtreflexen, die durch den eingebauten Sternenhimmel weiter verstärkt wurden, der seine Farben ebenfalls im Spektrum des Sonnenuntergangs wechselte. Nachdem Julians Freunde wussten, wie die einzelnen Düsen anzusteuern waren, wünschte er ihnen viel Spaß und machte sich wieder auf in Richtung Garten. Bevor er sich seinen anderen Gästen zuwendete beauftragte Julian den Kellner, eine Flasche Champagner am Whirlpool zu servieren. Soll ihnen an nichts fehlen, dachte er und gerne hätte er sich dazu gesellt. Thomas, der Modedesigner, winkte Julian zu sich.

„Hör mal zu, Julian, ich schätze dich als Mensch und als Architekt sehr, du hast unseren Neubau des Firmensitzes so toll geplant und umgesetzt, wie ich es nie erwartet hätte. Wir haben schon so viele Stunden miteinander verbracht und uns dabei näher kennengelernt, weshalb du mein vollstes Vertrauen genießt.“

Julian wusste im Moment noch nicht, auf was das hinauslief und animierte Thomas dazu, endlich auf den Punkt zu kommen.

„Los, lass es raus, welches Attentat hast du auf mich vor?“

Thomas grinste, aber nutzte die Gelegenheit sofort.

„Ich habe gerade eben mit Vanessa beschlossen, dass wir auch einen Wohnsitz auf dieser herrlichen Insel haben möchten. Wer, wenn nicht du, wäre besser geeignet das für uns umzusetzen?“, fragte Thomas. Nachdem Julian wieder Luft bekam, wehrte er ab.

„Thomas, das ehrt mich sehr, aber ich bin kein Architekt, der sich mit Privatbauten befasst, da habe ich einfach zu wenig Erfahrung.“

Thomas brach in schallendes Gelächter aus und fragte:

„Und was ist das, was hast du denn hier für ein atemberaubendes Gebäude hingezaubert, ist deine Burg Julian denn kein Privatbau?“ Julian musste grinsen, aber wehrte mit dem Hinweis ab, dass ihn zusätzliche Aufträge überfordern würden.

„Was sagst du dazu?“, fragte Thomas seine Tochter.

„Ich würde mich zwar sehr freuen, aber wir müssen respektieren, was Julian eben sagte. Bitte denke nochmals in Ruhe darüber nach“, bat Vanessa.

„Nun gut“, antwortete Julian und lenkte das Gespräch anschließend in eine andere Richtung.

Der Kellner entzündete nun die rund um das Haus und den Pool aufgestellten Fackeln, die das Anwesen in ein warmes, flackerndes Licht tauchten.

„Gefällt euch der Abend?“, fragte Julian die ursprünglichen Eigentümer Marina und Claus.

„Wunderbar“, antwortete Marina. „Ich kann kaum glauben, was du hier vollbracht hast. Das Licht der Fackeln lässt dein Haus noch mehr wie eine Burg erscheinen, es ist fast ein wenig unheimlich hier.“

Mit zunehmender Stunde wurden die Gäste ausgelassener und nutzten auch den Pool ausgiebig. Julians Clique tanzte bis spät in die Nacht hinein, so war es bereits drei Uhr, bis er sein Schlafzimmer aufsuchen konnte.

Julian

Wirklich müde bin ich ja nicht, aufgedreht, das ist vielleicht das richtige Wort, aufgedreht vom aufregendsten Abend meines Lebens. Trotzdem beschließe ich, mich ins Bett zu legen, früher oder später werde ich schon herunterfahren und zur Ruhe kommen. Während ich die Schlafzimmertüre öffne, nehme ich mir vor, einen kleinen Absacker aus der Bar zu genießen. Ich bin erstaunt über das Prasseln, das ich aus meiner Dusche höre. Kann mich nicht daran erinnern, dass ich im Moment liiert, verlobt oder verheiratet wäre, oder ist das schon der Alkohol des heutigen Abends, der mich halluzinieren läßt?

„Ist da jemand?“ frage ich in Richtung meines Bades.

Nadine

„Ich bin´s nur, Nadine, komm rein, willst du mit Duschen?“

Julian

Nadine, das verrückte Huhn, wer sonst kommt auf die Idee, ungefragt in meine Gemächer einzudringen, sieht ihr ähnlich. Nachdem ich mir eingeschenkt habe, schlendere ich hinüber und lehne mich, mit meinem Glas Cognac in der Hand, an diejenige Wand, von der aus ich in meine offene Dusche hineinschauen kann. Nein, ich habe es nicht anders erwartet, natürlich trägt sie keinen Bikini, sie ist nackt und ich bin sicher, es macht ihr nichts aus, im Gegenteil, sie liebt es zu provozieren. Ich schaue völlig ungeniert auf ihren schönen Körper, auf ihre Nacktheit, auf ihre weiblichen Attribute, ich wäre dumm, wenn ich den Anblick nicht genießen würde.

Nadine

Ich habe Lust auf ihn, Lust darauf, dass er mich flach legt, oder direkt hier in der Dusche nimmt. Er ist nur ein Mann, ich bin sicher, er wird meinen weiblichen Reizen erliegen. Während ich meine Arme nach oben in den austretenden Wasserstrahl halte, drehe ich mich mal so, mal so, damit mein Körper voll zur Geltung kommt.

Julian

„Warum bist du hier?“, frage ich, obwohl ich mir sicher bin, dass die zu erwartende Antwort nicht der Wahrheit entsprechen wird.

Nadine

„Die Dusche im Appartement war gerade besetzt, tut mir leid, aber du hast doch gesagt, dass wir uns wie zuhause fühlen sollen“, antworte ich so unschuldig ich nur kann.

Julian

Ich stehe noch immer da wie angewurzelt, an der Wand angelehnt, und starre auf Nadines unglaublich gut aussehenden, sexy Körper.

„Eigentlich müsste ich dir den Hintern versohlen“, höre ich mich sagen und spüre, dass ich es gerne tun würde. Ihr Blick verrät mir, dass sie mich durchschaut.

Nadine

„Tus doch“, rufe ich kess aus der Dusche, wohl wissend, dass ich höchstens eine zarte Abreibung bekommen würde, vielleicht würde es meine Lust auf ihn sogar noch steigern.

Julian

Da steht sie, meine große Liebe. Wie oft hat sie mich verletzt, immer wieder aufs Neue, hat sie mich zappeln lassen. Nie wusste ich ob sie es ernst mit mir meinte, trotzdem war ich, oder bin ich vielleicht immer noch, in dieses verrückte Huhn verschossen. Ich genehmige mir zwischendurch einen Schluck Cognac, der sich zuerst mild in meinem Gaumen ausbreitet, um sich dann mit einem leichten Brennen in meinem Hals zu verabschieden und lasse meinen Gedanken weiter freien Lauf. Wie viele Monate sind wohl schon vergangen seit dem verhängnisvollen Tag, an dem ich mich auf sie einließ. Es war nur eine kurze Liaison, ja, so könnte man es nennen, vielleicht über ein gutes halbes Jahr hinweg, in dem alles und nichts passierte. Wie sehr habe ich gehofft, dass sie unserer Beziehung eine Zukunft geben würde, aber ich habe es gespürt, dass ich nur ein Übergangsmann für sie bin. Sie hat mir nie das Gefühl gegeben, dass sie es wirklich ernst meint. Lange Zeit ließ sie nicht mehr zu als innige Küsse, irgendwann durfte ich sie entkleiden, die für einen Mann interessanten Körperteile anfassen, aber mehr nicht. Sie wirkte sehr unschlüssig, vermittelte immer das Gefühl, als ob sie nicht wüsste, was sie wollte. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihre Abschiedsworte: Ich glaube, wir sind einfach zu verschieden, ich das verrückte Landei und du, der zukünftige große Stararchitekt. Du wirst immer nur mit deinem Beruf verheiratet sein. Vielleicht bin ich auch zu jung für eine feste Beziehung, oder gar nicht fähig, eine längere Beziehung zu führen. Es klang für mich nicht wirklich glaubwürdig, aber ich akzeptierte ihre Worte, die ich heute noch als sehr schmerzhaft empfinde. Vermutlich war es ein Vorwand, vielleicht hat sie mich nicht wirklich geliebt. Aber warum ließ sie sich damals überhaupt auf mich ein? Ich werde es wohl nie erfahren. Nüchtern betrachtet war es ohnehin keine Beziehung, wie sie Erwachsene normalerweise führen. Da steht sie, wahnsinnig verführerisch, die Frau, die verantwortlich dafür ist, dass es bis zum heutigen Tag keinen Platz für eine neue Liebe in meinem Herzen gab. Wie gerne hätte ich das Kapitel Nadine hinter mir gelassen, aber es ist nicht einfach gegen seine eigenen Gefühle anzukämpfen. Ich schrecke auf, als ich ihre Stimme höre.

Nadine

„Los komm schon“, lade ich ihn ein.

„Ein bisschen Nähe kann nicht schaden, ich tue dir nichts Böses“, verspreche ich ihm in der Hoffnung auf einen schönen Abschluss der Feier, während sich bereits ein angenehmes Kribbeln in meinem Unterleib ausbreitet.

Julian

Verdammt, warum kann ich mich ihrer magischen Anziehungskraft nicht einfach entziehen, ihr einen Korb geben, sie ordentlich in den Senkel stellen, wie sie es verdient hätte. Stattdessen bin ich gerade dabei alle Hüllen fallen zu lassen, um mich in die Höhle der Löwin zu begeben. Nein, ich habe keinerlei Absichten, werde mich einfach abduschen, ihren Revuekörper nicht anfassen, wir werden die Dusche ohne Berührung verlassen, uns abtrocknen und Nadine wird sich in ihr zugewiesenes Gästezimmer begeben, denke ich gerade, als ich Nadines geschickte Hände auf meinem Hintern spüre. Sie zieht mich an sich heran, einen Moment lang trennt uns nur noch der Strahl der Dusche, aber kurz darauf ist es schon geschehen. Ich spüre ihre nassen, fülligen, zarten Möpse an meinem Körper, die ein Zucken in meinem Unterleib verursachen. Nein, ich will es nicht, versuche mich mit Gedanken an etwas Schreckliches abzulenken. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.

Nadine

Ich genieße die großen, weichen Tropfen der Kopfbrause, die an meiner Haut abperlen, sie fühlen sich an wie ein warmer, sinnlicher, und stimulierender Sommerregen. Er wird mir aus der Hand fressen, denke ich, er wird alles tun, auf was ich Bock habe. Ich kralle meine Finger noch tiefer in seinen Knackarsch, drücke ihn weiter an mich, um seine Erregung an meinem Unterleib zu spüren. Ich reduziere den Wasserstrahl ein wenig, drücke mir eine übergroße Menge Seife in meine Handfläche und beginne seinen Körper zärtlich einzuseifen.

Julian

Verdammt, warum bin ich nur so wehrlos, warum bin ich ihr so ausgeliefert. Es ist schön, sehr schön ihre zarten Finger zu spüren, sie lässt keine Stelle meines Körpers aus, ich winde mich vor Lust, klopfe ihr halbherzig auf ihre Finger, als sie sich meiner mehr als bereiten Männlichkeit widmet, ich lasse es zu, sie lässt sich ohnehin nicht davon abbringen, es fühlt sich gut an, sie massiert ihn, es prickelt bereits in meinem ganzen Körper, noch eine Bewegung und ich komme, aber sie lässt mich im Regen stehen, lässt von meinem Lustspender ab.

Nadine

„Los, jetzt komm ich dran“, fordere ich Julian forsch auf, um ihn aus dem Land der erotischen Träume zurückzuholen, um nun selbst in den Genuss seiner Berührungen zu kommen.

„Sei nicht so schüchtern, du kennst ohnehin jeden Zentimeter meines Körpers“, ermutige ich Julian, packe seine Handgelenke, um die Hände in die richtige Lage zu bringen, drücke jeweils eine ordentliche Portion Seife hinein und lege sie anschließend auf meinen Busen. Es fühlt sich weich an, zart, meine Brustwarzen erhärten merklich, als seine Hände beginnen, mich mit kreisenden Bewegungen zu verwöhnen.

Julian

Verdammt, fühlt sich das gut an, lass dich fallen, genieße es einfach, jeder Mann wäre gerne in so einer Situation, jeder normale Mann würde sie jetzt richtig rannehmen, einfach durchficken, denke ich, während meine Hände inzwischen ihre runden Pobacken umkreisen. Aber da ist sie wieder, meine wahnsinnige Angst, dass sie die Wunden in meinem Herzen erneut aufreißt, mir wieder schreckliche Schmerzen zufügt. Ich kämpfe mit mir selbst, soll ich mich an sie schmiegen, sie auf ihren Mund küssen, sie herzen, mich von ihrer wahnsinnigen Aura einfangen lassen, mich von ihr verschlingen lassen, dieses Schnittchen gleich hier unter der Dusche vernaschen?

Nadine

Es fühlt sich gut an, mein zarter Popo wird ihm den Rest geben, gleich wird er mich nehmen, gleich wird er es mir besorgen, hart und fest, ja, es ist so weit, ich will es, ich brauche es, jetzt sofort.

Julian

Meine Hand liegt auf ihrem Geschlecht, ein Finger ist bereits in sie eingedrungen, nein, Stopp, Ende, denke ich und drehe den Regler spontan auf kalt. Nadine schreit gefühlt das ganze Haus zusammen, ich habe Erbarmen, drehe etwas wärmer und brause uns beide ab, während Nadines unergründlicher Blick auf mir ruht. Vielleicht ist sie jetzt sauer auf mich, aber sie hat kein Recht darauf. Viele Monate sind wir ein Paar gewesen, aber in dieser Zeit ist es nicht zu richtigem Sex gekommen. Den letzten Schritt durfte ich nie gehen, sie wich aus wie eine Schlange, wollte es einfach nicht. So blieb uns nichts anderes übrig, als uns auf andere Art und Weise zu befriedigen, was sie erst gegen Ende unserer Beziehung zuließ. Unsere Orgasmen bekamen wir, der Praxis geschuldet, immer nur nacheinander, trotzdem war es schön gewesen. Natürlich hätte ich es lieber so genossen wie es die Natur zwischen Mann und Frau vorsieht, aber sie ließ es nicht zu und sie zu drängen, das war nicht mein Ding. Vielleicht ist sie damals noch Jungfrau gewesen, wollte sich ihre Jungfräulichkeit bis zur Hochzeit aufbewahren? Ich weiß es nicht.

Nadine

Nein, ich darf ihm nicht böse sein, er kennt es nicht anders, aber die Schlacht ist noch nicht verloren. Als wir uns gegenseitig abtrocknen, schaue ich wieder etwas versöhnlicher, liebevoller, obwohl er mir gerade den ersten Korb gegeben hat, den ich in meinem Leben je wegstecken musste. Tut schon irgendwie weh.

Julian

Zugegeben, ein wenig koste ich die Situation aus, lasse sie zappeln, am langen Arm verhungern, soll sie auch sehen, wie es sich anfühlt, aber mir ist nicht wohl dabei. Es liegt mir fern sie zu verletzen, sie ist einfach ein dummes Ding, das sich auf nichts festlegen kann, das Angst hat, eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen. Sie blickt mir direkt in die Augen, als sie meinen Harten zärtlich abtrocknet, der noch nicht bereit ist aufzugeben.

Nadine

Noch ist die Schlacht nicht verloren, das kalte Wasser hat ihm wohl nicht geschadet, denke ich, während ich sein Genital länger und zärtlicher abtrockne als es notwendig wäre. Ich mache den Anfang und krieche unter seine Bettdecke.

Julian

Sie ist nicht bereit ihren Angriff zu beenden, eigentlich sollte ich sie aus meinem Schlafzimmer verbannen. Na ja, dann soll sie eben bei mir schlafen denke ich und lege mich neben sie, natürlich mit dem Rücken zu ihr.

Nadine

Ich kralle ihn mir, packe ihn an der Schulter, drehe ihn auf den Rücken, lege mich auf ihn, küsse ihn. Er wehrt sich, wehrt sich aber auch nicht, jedenfalls nicht richtig. Ich packe ihn zwischen den Beinen, auf was wartet er, ich fühle seine Lust.

Julian

Mir schießen alle Gedanken durch den Kopf. Meine Lust macht mich wahnsinnig, er will, ich will lieber nicht, jedenfalls nicht mit Nadine. Ich kämpfe, bin kurz davor schwach zu werden, mein Herz sagt nein, lass dich nicht ein zweites Mal verletzen. Was will das böse Mädchen von mir, sie will mich, sie will mich nicht, jetzt will sie Sex von mir, nein, nein, du musst standhaft bleiben. Ich schiebe sie runter, drehe mich weg, obwohl ich gerne auf sie springen, sie beglücken würde, nein nicht sie, sondern nur ihren Körper, ich kann es nicht.

Nadine

Pech gehabt, es ist hart für mich, dachte er kann mir nicht widerstehen. Vielleicht ist es besser so. Ich weiß, er hat Angst vor mir, Angst davor sich erneut auf mich einzulassen.

Julian

Sie ist verrückt, bis zum Ende unserer Beziehung durfte ich sie nicht begatten, ausgerechnet jetzt, nach so langer Zeit, soll ich ihr den Hengst machen. Sie wird mich wieder verletzen. Verdammt, ich schwitze, bin im Rausch der Lust, er gibt keine Ruhe. Mich selbst befriedigen, direkt neben ihr, nein, das kann ich nicht. Ich wälze mich hin und her, mir geht es schlecht, die Hormone spielen verrückt.

Nadine

So unbefriedigt wühlt er noch ewig weiter, wird er keinen Schlaf finden. Ich muss ihm helfen, ich packe sein Geschlecht.

„Ich mach’s dir“, biete ich an, „wäre ja nicht das erste Mal.“

Julian

Jetzt reicht’s. Ich befreie mich von ihrem Griff, springe auf, befriedige mich im Bad, komme schon nach wenigen Sekunden, während ich versuche mein Stöhnen zu unterdrücken. Erleichterung, endlich, endlich gibt er Ruhe, komme ich ins Gleichgewicht, werde neben ihren verführerischen, weiblichen Rundungen einschlafen können.

Als sie schließlich ihren Schlaf fanden, war es bereits früher Morgen. So kam es, dass sie am nächsten Vormittag erst sehr spät aus den Betten krochen. Julian schickte Nadine vor, um nicht gemeinsam mit ihr aus dem Zimmer treten zu müssen. Es lag zwar oben, im zweiten Stock, aber über die Galerie war auch vom Erdgeschoss aus zu erkennen, wer ein und aus ging. Als Julian in den Flur hinaustrat und nach unten blickte, sah er, dass sich Vanessas Blick rasch von ihm abwendete. Na toll, vermutlich hat es jeder mitbekommen, ärgerte er sich, obwohl es gar keinen Anlass gab, die Sache zu verheimlichen. Als er unten ankam und mit einem „Guten Morgen“ grüßte, saßen bereits alle Gäste am Frühstückstisch, die im Haus übernachtet hatten.

„Guten Morgen Julian“, kam es fast wie im Chor zurück, was ihm ein Lächeln aufs Gesicht zauberte.

„So ganz frisch siehst du nicht aus“, stellte seine Mutter besorgt fest, was den Rest der Gesellschaft amüsierte.

„Mir geht´s gut, Mama, mach dir keine Sorgen, dein Junge ist erwachsen“, beruhigte er sie und drückte sie kurz an sich.

„Wir beneiden dich alle um deine Burg, Julian“, stellte Thomas, der Modedesigner, ausdrücklich fest.

Auch die anderen Gäste bekundeten ihre Bewunderung für Julians unkonventionelles Bauwerk. Nach dem reichhaltigen Frühstück musste ein Teil der Gäste bereits zum Flughafen, so orderte Julian das erste Taxi. Am späten Nachmittag verabschiedete sich seine Clique, zu der auch Nadine gehörte. Der Abschied von ihr war sehr hart für Julian. Sie drückten sich herzlich und zum Abschied bekam er einen Kuss auf den Mund. Warum tut sie das, fragte er sich, nachdem er die Haustüre hinter ihr geschlossen hatte. Sie verletzt mich immer aufs Neue. Wir wissen beide, dass wir keine gemeinsame Zukunft haben, trotzdem verbrachte sie die Nacht in meinem Schlafzimmer. Julian beschloss das Kapitel Nadine zu beenden, sich ihrem Bann zu entziehen und dafür zu sorgen, dass er sie nicht mehr sehen musste. Er wusste, dass keine vernünftige Beziehung daraus hervorgehen konnte, weshalb sein Leben ohne Nadine sicherlich besser verlaufen würde. So saß er, völlig in Gedanken, mit geschlossenen Augen am Pool und genoss die warmen Sonnenstrahlen. Noch immer meldete sich die Lust in seinen Lenden, sobald er an die letzte Nacht zurückdachte. Ich bin echt blöd, stellte er fest, jeder normale Mann hätte seiner Lust nachgegeben und so eine geile Frau durchgevögelt bis zum Abwinken, aber ich Idiot habe abgelehnt. Rein, rauf, runter, raus, tschüss, das wäre eigentlich das gewesen, was Nadine verdient hätte, dachte er ein wenig gehässig, aber sie war eben etwas Besonderes, er schaffte es nicht auf diese Art und Weise mit ihr umzugehen. Er hätte sie nie benutzen können, um sie hinterher gleich wieder abzuservieren. Wobei das eventuell gar nicht nötig gewesen wäre, denn er wusste nicht, ob sie ihn je wirklich geliebt hatte. Vielleicht wollte sie mir nur etwas Gutes tun, schloss er seine Gedanken ab. Gerade in diesem Moment fühlte er einen Schatten auf sich fallen. Als Julian seine Augen öffnete, stand eine schlanke und sehr attraktive Frau im knappen Bikini vor ihm. Es war Vanessa, die Tochter des Modedesigners, die ihm ein Glas Sekt vor die Nase hielt. „Das vertreibt den Kater“, forderte sie ihn lächelnd auf.

„Gute Idee, kann nicht schaden“, nahm Julian dankend an.

„Willst du dich zu mir setzen?“, fragte er charmant, und zog einen Gartenstuhl an sich heran.

Vanessa bedankte sich höflich, während sie Platz nahm.

„Hast du gut geschlafen?“, fragte Julian, der nicht direkt darauf anspielen wollte, dass Vanessa ziemlich zerknittert aussah.

„Leider nein, aber das lag nicht an meiner Unterkunft. Ich hatte einen schlimmen Traum, oder besser gesagt, etwas Schlimmes das ich erlebt habe, musste ich in meinem Traum erneut durchleiden.“ Aber noch bevor Julian nachfragen konnte, lenkte Vanessa ab.

„Wenn ich dich so sehe, und das alles, was du hier erschaffen hast, dann musst du der Schwarm aller Frauen sein.“

Julian lachte lauthals und erklärte, dass es zurzeit keine einzige Frau gäbe, die ihn lieben und schätzen würde.

„Und Nadine?“, fragte Vanessa spontan, während sie gleich eine Entschuldigung hinterherschob. „Tut mir leid, geht mich wirklich nichts an“, sagte sie betroffen.

„Ist nicht schlimm“, antwortete Julian. „Sie war meine große Liebe, aber sie spielt nur mit mir, die Liebe ist einseitig und ich habe große Probleme, die gemeinsame Zeit mit ihr zu vergessen.“

„Kann ich gut verstehen, so etwas Ähnliches habe ich auch schon hinter mir“, tröstete sie Julian.

„So ist das Leben, es gehören immer zwei dazu, die sich gegenseitig verlieben, sonst wird das nichts. Aber ich will nicht jammern, mir geht es gut und ich bin sicher, dass ich irgendwann die große Liebe finden werde.“

Julian war selbst überrascht, wie offen er mit Vanessa redete. Mit ihr zusammen wirkte alles sehr vertraut, so als ob sie sich schon sehr lange kennen würden.

„Wir müssen bald gehen“, kündigte Vanessa traurig an. „Dieser Ort hier ist so schön, dass man ihn am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte.“

„Du kannst mich jederzeit besuchen, ich habe unendlich viel Platz. Gästezimmer oder Appartement, es steht dir alles zur Verfügung“, bot Julian an.

„Vielen Dank, vielleicht komme ich eines Tages wirklich darauf zurück“, antwortete Vanessa mit leuchtenden Augen und erhob sich, um eine Runde zu schwimmen.

Julian schaute ihr hinterher, um ihren Körper zu taxieren. Sie war auffallend groß, circa ein Meter fünfundachtzig und sehr, sehr schlank. Ihrem gekonnt hüftbetonten Gang nach konnte er sich Vanessa gut auf dem Laufsteg vorstellen. Der Bikini bedeckte nur wenig von ihrem Hintern, was Julians Augen sehr schmeichelte. Echt schöner Po, dachte er, aber ein bisschen mehr könnte er schon vertragen. Als sie sich auf der Badeleiter umdrehte und in seine Richtung blickte, bestätigte sich Julians Überlegung. Er konnte den Ansatz ihrer Rippen und die eher kleinen, aber trotzdem schönen, runden Brüste erkennen, was tatsächlich darauf hindeutete, dass sie ein paar Kilo zu wenig mit sich herumtrug. Besser Natur pur, als künstlich aufgepumpte Möpse, die aussehen, als ob sie kurz vorm Platzen sind. Sie sieht auch so phantastisch aus, dachte Julian. Ihr frecher Kurzhaarschnitt, die blonden Haare und ihr ebenmäßiges, bildhübsches Gesicht, gaben ein beeindruckendes Gesamtbild. Julian war sicher, dass sie von vielen Männern umschwärmt wurde. Vanessa warf ihm ein kurzes Lächeln zu und tauchte in den Pool ab. Als sie sich am Nachmittag verabschiedeten, gab sie Julian spontan einen Kuss auf die Wange und ihr Vater erinnerte nochmals an seinen Herzenswunsch, Julian als Architekten für seine private Villa zu gewinnen. Erst am späten Abend traten die letzten Gäste ihren Heimweg an. Julian entspannte sich gerade, während er den Sonnenuntergang auf seiner Terrasse beobachtete. Ein bisschen Ruhe nach diesem Trubel tut mir sicherlich gut, dachte er. Es wird mir schwer fallen nach diesen schönen Wochen hier, in meinem Hause, wieder in die Tretmühle meines Jobs zurückzukehren. Nahezu vierundzwanzig Stunden am Tag auf der Welt hin und her zu jetten um ein Projekt nach dem anderen zu begleiten und abzuschließen. Allerdings stehen mir bis dahin noch ein paar Tage zu Verfügung, die ich gerne genießen möchte. So nahm er sich vor, ein anderes Mal über seine berufliche Situation nachzudenken.

Kapitel 5: Julians neues Leben

Am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, schlenderte Julian in sein Büro, um einige administrative und für ihn lästige Aufgaben zu erledigen. Als er Platz nahm und seinen riesigen Schreibtisch überblickte, fiel ihm ein kleines Kuvert auf, das ihm unbekannt vorkam, welches er jedenfalls nicht selbst dort abgelegt hatte. Julian nahm es an sich, um nachzusehen, worum es sich handelte. Außen stand handschriftlich „Für Julian“, aber es war kein Absender zu finden. So vermutete er, dass der Brief von Nadine stammte. Vielleicht sollte ich den sogleich ungeöffnet schreddern, würde meine Nerven schonen, dachte Julian. Aber sicher sein konnte er nicht, weshalb er sich entschloss, den Brief zu öffnen. Zum Vorschein kam ein Scheck über eine unglaubliche Summe von einhundert Tausend Euro.

Das muss ein Scherz sein, dachte Julian und schaute nach, ob sich noch etwas anderes im Kuvert befand. Ja, es gab einen kleinen Notizzettel mit folgendem Text:

Hallo Julian,

bitte sei mir nicht böse, ich meine es wirklich ernst. Du bist der einzige Mensch, dem ich den Bau meiner Villa auf Mallorca anvertrauen würde. Geld spielt bei diesem Projekt keine Rolle, aber ich weiß auch, dass es für dich nicht im Vordergrund steht. Vielleicht siehst du es so, dass du mir und meiner Frau einen großen Gefallen damit tust. Auch Vanessa liegt es sehr am Herzen, dass wir dich als unseren Architekten gewinnen. Ich kann dich leider nicht zwingen, aber ich würde mich sehr über dein Einverständnis freuen. Bitte betrachte das Geld als Anzahlung für die Planung.

Liebe Grüße

Thomas

Das ist doch vollkommen verrückt, er lässt hier einfach einen fetten Scheck liegen und meint er kann mich kaufen, sprach Julian ungläubig vor sich hin. Aber er wusste, dass er Thomas damit unrecht tat. Er hatte ihn über die letzten Jahre sehr zu schätzen gelernt und es war klar, dass es tatsächlich um seinen Herzenswunsch ging. Eigentlich ist mir Thomas sehr ähnlich, dachte Julian. Geld ist ihm nicht wirklich wichtig. Er arbeitet schon sein ganzes Leben lang aus Freude zu seinem Beruf, das macht ihn so erfolgreich. Dass die Einnahmen dabei sprudeln ist natürlich ein positiver Nebeneffekt, aber Thomas lebt mit seiner Familie, zumindest im Vergleich zu anderen Prominenten, relativ bescheiden. Es muss ihm wirklich sehr viel bedeuten, dass ich ihn in dieser Angelegenheit unterstütze.

Trotzdem war das Ganze ziemlich verrückt. Erst so langsam wurde Julian die Dimension dieses Angebotes bewusst. Vielleich würde dieser Auftrag sein ganzes Leben verändern. Mein Gott, welch ein Vertrauensvorschuss, dachte er, als er den Scheck nochmals genauer betrachtete. Das war genau der Augenblick, an dem eine sündhaft teure Havanna fällig wurde. Er erinnerte sich an die Schachtel, die er vor kurzem von einem Zigarrenhändler zur Eröffnung seines Hochregallagers geschenkt bekommen hatte. Eigentlich hätte er sie fachgerecht in einem Humidor aufbewahren müssen, aber da er nicht rauchte, lag sie einfach in seiner Schreibtischschublade. Er beschnitt die Zigarre mit der Schere, legte seine Füße, samt Schuhe, auf die Glasplatte des Schreibtisches und zündete die Havanna an. Es war einfach ein Moment dem nur eine dicke, fette Zigarre gerecht werden konnte. Es qualmte fürchterlich und Julian musste anfänglich ziemlich husten, aber nach einigen Zügen legte es sich schließlich. Im Prinzip hatte Thomas einfach Fakten geschaffen. Warum eigentlich nicht, überlegte Julian. Ein Auftrag würde vielleicht den nächsten mit sich bringen und den Bau eines privaten Objektes empfand er mittlerweile sogar als spannender als die vielen Industriebauten, die ihm das Architekturbüro bescherte. Er beschloss zumindest darüber nachzudenken, sich etwas Zeit zu lassen, aber sein Herz hatte die Entscheidung längst getroffen. Schon einen Tag darauf meldete sich Thomas.

„Grüß dich Julian, war eine tolle Party bei dir“, tönte es aus dem Hörer. „Ja danke“, antwortete Julian und überließ es Thomas, den Anfang zu finden.

„Hast du schon mal darüber nachgedacht?“, fragte er ziemlich direkt.

„Ja natürlich, das mit dem Scheck war schon ein Hammer, sowas kann eigentlich nur von dir kommen. Bis jetzt hat mir noch kein Bauherr einhundert Tausend Euro auf den Tisch gelegt. Das kann schon ein sehr überzeugendes Argument sein, aber du weißt, dass ich mich nicht vom Geld beeinflussen lasse.“

An dieser Stelle machte Julian eine Pause, um sein Gegenüber ein bisschen zappeln zu lassen.

„Tus einfach für mich und meine Familie, Julian, bitte“, sagte Thomas in einem sehr vertrauten und versöhnlichen Ton.

„Ich habe mich ohnehin schon entschieden, deinen Auftrag anzunehmen, aber die finanzielle Seite sollten wir vorab klären“, schlug Julian vor.

„Wenn du darauf bestehst, dann gerne. Nimm einfach was du brauchst, ich vertraue dir in dieser Hinsicht voll und ganz. Ich werde dir meine Tochter schicken, dann könnt ihr gemeinsam nach einem Grundstück suchen“, schlug Thomas vor.

„Ja, gerne, wenn du nicht selbst kommen möchtest. Sie kann in einem meiner Appartements wohnen“, bot Julian an.

Drei Tage später stand Vanessa mit ihrem Gepäck vor der Haustüre. Sie war froh darüber, sich ein wenig von ihrem derzeitigen, aufreibenden Leben ablenken zu können. Die Ursache der Explosion, die sich tatsächlich in ihrem eigenen Hause ereignet hatte, konnte inzwischen zwar geklärt werden, trotzdem blieben viele Fragen unbeantwortet. Es war ein großer Feuerwerkskörper, umgangssprachlich „Kanonenschlag“ genannt, der auf dem deutschen Markt wegen seiner besonders verheerenden Sprengkraft nicht verkauft werden durfte, welcher in ihrem offenen Kamin gezündet wurde. Ob jemand in die Wohnung eingedrungen war, oder ob der Feuerwerkskörper über den Schornstein hineingeworfen wurde, konnte nicht geklärt werden, denn bisher gab es keinerlei verwertbare Spuren. Vielleicht war es ein dummer Scherz von alkoholisierten Jugendlichen, mutmaßte der Kommissar, was wenig beruhigend klang. Der Schaden war enorm, es gingen zwei Glasscheiben zu Bruch und die gesamte Asche aus dem offenen Kamin war über das ganze Wohnzimmer hinweg verteilt gewesen, was eine komplette Renovierung nach sich zog. Vanessa hatte sich über eine ganze Woche hinweg nicht mehr getraut, ihr Haus zu betreten und war während dieser Zeit bei ihren Eltern untergeschlüpft.

„Freut mich dich zu sehen“, wurde sie von Julian empfangen, während er sie an sich drückte und ihr zwei angedeutete Küsschen verpasste.

„Schön, dass ich bei dir wohnen darf“, antwortete Vanessa mit einem strahlenden Lächeln.

„Komm mit, ich zeige dir dein Appartement.“

Julian übernahm ihren Trolley, ging voran und öffnete die Türe.

„Hier ist dein Reich, du kannst bleiben solange du möchtest“, bot er an und hielt ihr den Schlüssel vor die Nase.

„Danke Julian, aber weißt du, was du da eben gesagt hast?“, lächelte ihm Vanessa entgegen.

„Es gibt Schlimmeres als eine junge, hübsche und sympathische Frau im Hause zu beherbergen“, erklärte Julian, der sich zurzeit ohnehin ein wenig einsam fühlte.

„Hast du Lust später eine Kleinigkeit mit mir zu essen?“