Jung und gesund durch ein vitales Immunsystem - Hiromi Shinya - E-Book

Jung und gesund durch ein vitales Immunsystem E-Book

Hiromi Shinya

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  • Herausgeber: Goldmann
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2012
Beschreibung

Eine gesunde Darmflora stärkt das Immunsystem!

Den Trillionen von Bakterien und Mikroben, die überall im Körper existieren, dürfen wir nicht den Kampf ansagen. Vielmehr müssen wir die „richtigen“ stärken, denn sie reinigen unsere Zellen und begünstigen die Darmflora. Gastroenterologe Dr. Shinya beschreibt, wie die körpereigenen Verjüngungsenzyme innerhalb der Zellen arbeiten und wie wir sie z.b. durch Bauchmassage, Früchte und mit einer Ernährung ohne Milchprodukte aktivieren. Auf diese Weise erreichen wir nicht nur unser Wunschgewicht, überwinden Allergien und Depressionen, sondern bleiben langfristig vital und gesund.

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Seitenzahl: 202

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Buch

Den Trillionen von Bakterien und Mikroben, die überall im Körper existieren, dürfen wir nicht den Kampf ansagen. Vielmehr müssen wir die »richtigen« stärken, denn sie reinigen unsere Zellen und begünstigen die Darmflora. Der Gastroenterologe Dr. Shinya beschreibt, wie die körpereigenen Verjüngungsenzyme – die Newzymes – innerhalb der Zellen arbeiten und wie wir sie z.B. durch Bauchmassage, Früchte und mit einer Ernährung ohne Milchprodukte aktivieren. Auf diese Weise erreichen wir nicht nur unser Wunschgewicht, überwinden Allergien und Depressionen, sondern wir bleiben auch langfristig vital und gesund.

Von Hiromi Shinya ist bei Goldmann außerdem erschienen:

Lang leben ohne Krankheit

Hiromi Shinya

Jung und gesund durch ein

vitales Immunsystem

Wie Sie die entscheidenden Enzyme und Bio-Faktoren Ihres Körpers stärken

Aus dem Englischen von Wolfgang Höhn

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen. Die amerikanische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel

»The Microbe Factor & Enzymes that Switch on Your Innate Immunity«

bei Millichap Books, einem Imprint von Council Oak Books,

San Francisco und Tulsa, USA

1. Auflage

Deutsche Erstausgabe, September 2012

© 2012 Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 München

© 2010 der Originalausgabe Hiromi Shinya, MD

First published by Millichap Books, Tulsa, Oklahoma

All rights reserved

Translation rights arranged through Agence Schweiger,

France and Sylvia Hayse Literary Agency, USA

Coverggestaltung: Uno Werbeagentur

Covermotiv: Fine Pic; Tohoku Color Agency

Porträtfoto Dr. Shinya: Tohoku Color Agency

Lektorat: Annette Gillich-Beltz

WL · Herstellung: cb

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN 978-3-641-07981-9V003

www.goldmann-verlag.de

Inhalt

Einführung – Die zukünftige Gesundheitsrevolution

Teil I – Die Wissenschaft von der natürlichen Immunität

Kapitel 1 – Eine neue Sicht des menschlichen Körpers

Kapitel 2 – Der Krieg gegen die Mikroben

Kapitel 3 – Unser angeborenes Immunsystem

Kapitel 4 – Unser großes Ernährungs- und Gesundheitsexperiment

Teil II – Die Shinya-Methode

Kapitel 5 – Verjüngung auf zellulärer Ebene

Kapitel 6 – Das Shinya-Kurzfasten

Kapitel 7 – Die vier Nährstoffgruppen der Shinya-Methode

Kapitel 8 – Vitalität aus Pflanzenkraft

Kapitel 9 – Ein gesunder Darm sorgt für gesunde Zellen

Kapitel 10 – Praktische Anleitung zur Stärkung der angeborenen Immunkraft

Kapitel 11 – Die Shinya-Schönheitskur und Ihr natürliches Gewicht

Kapitel 12 – Auf die Stimme Ihres Körpers hören

Anhang

Dr. Shinyas sieben goldene Schlüssel zu guter Gesundheit

Über den Autor

Einführung

Die zukünftige Gesundheitsrevolution

Es wird zu einer Revolution im Gesundheitswesen kommen, in den Vereinigten Staaten und im Rest der Welt.

Damit meine ich nicht die Debatten, die in den letzten Jahren über die Krankenversicherung geführt wurden oder darüber, wer Ihre verschreibungspflichtigen Medikamente bezahlt. Bei der Revolution im Gesundheitswesen wird es weniger darum gehen, wer im Krankheitsfall Ihre Behandlung bezahlt, sondern darum, wie man Sie von Medikamenten und Krankenhäusern fernhalten kann.

Als Arzt mit fast fünfzigjähriger Berufserfahrung in den Vereinigten Staaten bin ich der Meinung, dass unser gegenwärtiger Ansatz bei der Gesundheitsversorgung mit seinem kostspieligen Einsatz von Apparaten und Pharmaka dringend generalüberholt werden muss – je eher, desto besser. Wir müssen damit beginnen, bei unseren Diskussionen über das Gesundheitssystem von Gesundheit statt von Krankheit auszugehen. Es ist an der Zeit zu fragen, was wir tun können, um die volle Spanne unseres Lebens gesund und voller Lebenskraft zu genießen.

Dieses Buch ist nichts anderes als mein Rezept für ein solches altersloses Leben. Auf Grundlage des allerneuesten (und zum Teil auch des ältesten) Wissens von unserem Körper und seinen Funktionen stelle ich hier die Shinya-Methode vor – eine neue Ernährungs- und Lebensweise, die Sie sowohl gesund machen als auch mit einem Minimum an pharmazeutischen und chirurgischen Maßnahmen gesund halten kann.

Heute erkennen wir allmählich, wie vergeblich letzten Endes der fortwährende Krieg gegen die Mikroben ist, und richten unsere Aufmerksamkeit darauf, wie man die »guten« Bakterien, die im menschlichen Körper stets präsent sind, optimieren kann. Vielleicht haben Sie vom fernöstlichen Konzept des Qi gehört, der Lebenskraft, die alle Lebewesen durchströmt. Ich werde Ihnen zeigen, worum es sich bei dieser Energie wirklich handelt und wie man »Pflanzenkraft« in Ihr zelluläres »Kraftwerk« bringen kann, um die Lebenskraft in Ihren Körperzellen zu steigern. Im Zusammenhang mit dem Leben auf zellulärer Ebene werde ich erklären, wie sich die Zellen reinigen und verjüngen. Dazu gehört eine Erläuterung der neuesten biologischen Forschungsergebnisse und ihrer Bedeutung für die natürlichen Verjüngungsprozesse im Körper. Sie werden erfahren, wie Sie – selbst in hohem Alter – junge Zellen haben können.

Die Gesundheitsrevolution beginnt mit dem neuen Wissen über unseren Körper und einer neuen Einstellung, die sich gerade in der Welt entwickelt. Trotz all unserer fortschrittlichen Technologien sind wir Teil unserer Umgebung und können nicht ohne Bezug auf uns selbst und unseren Körper über »Ökologie« reden. Auf Basis der neuesten Forschungsergebnisse – Entdeckungen, für die in jüngster Zeit Nobelpreise verliehen wurden – und meiner eigenen klinischen Forschung während der letzten fünf Jahrzehnte habe ich eine Reihe von Empfehlungen für Ernährung und Lebensführung zusammengestellt, die es Ihnen ermöglichen, mit einem Minimum an Beschwerden Ihr Leben lang jugendlich und vital zu bleiben.

Mit den folgenden Informationen sollten Sie genauso verfahren, wie Sie mit Ihrer täglichen Nahrung umgehen sollten: Nehmen Sie sie langsam zu sich, und kauen Sie sie gründlich, um alles gut verdauen und aufnehmen zu können. Ich hoffe, dass Sie dieses Buch auf diese Weise lesen und nach der Lektüre die Shinya-Methode umsetzen. Ich möchte Ihren Kopf mit meinen Worten nähren, so wie gutes Essen und gutes Wasser Ihren Körper nähren.

Unabhängig von Ihrem gegenwärtigen Alter, Ihren aktuellen Lebensumständen, den Leistungen Ihrer Krankenversicherung oder Ihrem Gesundheitszustand werden Sie in diesem Buch etwas finden, das Sie praktisch umsetzen können, um Ihre Energie und Gesundheit zu verbessern. Machen Sie sich die Shinya-Methode zur Gewohnheit, und Sie haben gute Chancen, in den kommenden Jahren ohne teure Medikamente oder Behandlungen vital und gesund zu bleiben.

Teil I

Die Wissenschaft von der natürlichen Immunität

Kapitel 1

Eine neue Sicht des menschlichen Körpers

Ein neues Paradigma der menschlichen Gesundheit muss von einer neuen Sicht des Menschen und seinem Platz in der Natur ausgehen. Hier in den Vereinigten Staaten sorgen sich viele Leute um die Umwelt, und es werden zahlreiche Bücher über ökologisches Gleichgewicht und die Folgen des globalen Klimawandels für den Planeten geschrieben. Längst nicht so verbreitet ist die Tatsache, dass unser Körper ebenfalls ein ökologisches System und in jeder Beziehung ein Teil der Erde ist, auf der wir leben.

Bei der Debatte über das Gesundheitswesen in den Vereinigten Staaten fällt mir auf, dass bei dieser Diskussion ein entscheidender Aspekt fehlt. Bevor wir unseren Weg zu einer besseren Gesundheitsversorgung klären können, halte ich es für wichtig, unsere individuelle Beziehung zum größeren Ganzen zu verstehen und zu fühlen – besonders durch den Darm. Nun ja, ich bin Gastroenterologe, und nach einem halben Jahrhundert medizinischer Praxis mit Spezialisierung auf das menschliche Verdauungssystem ist meine Sichtweise vielleicht verzerrt. Doch weiß ich, dass unser Darm nicht einfach ein langer, enger Schlauch ist. Er ist vielmehr unsere primäre Verbindung mit der Erde.

Unsere Welt verdankt ihr Leben den Mikroorganismen, den ursprünglichen Lebensformen, die überall vorkommen, von den Tiefseeschloten bis zu den polaren Eiskappen. Diese Organismen bilden eine lückenlose Schicht des Lebens auf jeder Fläche unseres Planeten. Unser Darm verbindet uns wiederum mit den Mikroorganismen. Die meisten von Ihnen werden bereits wissen, dass sowohl die guten als auch die schlechten Darmbakterien wichtig für die Gesundheit sind, aber mein Blick ist nicht auf dieses innere Universum beschränkt. Das Universum, über das ich sprechen will, ist viel gewaltiger. Der Boden, in dem das Gemüse wächst, das wir essen, ist erfüllt von mikrobiellen Aktivitäten. Die Qualität dieses Bodenmilieus hat direkte Auswirkungen auf die Qualität der Nahrung, die darauf gedeiht, und der Verzehr dieser Nahrung bestimmt den Zustand unseres Magen-Darm-Trakts und letztlich unserer Gesundheit.

Jeden Tag muss unsere Nahrung in Energie umgewandelt werden. Der Magen-Darm-Trakt erfüllt diese wichtige Aufgabe, indem die Nahrung, die wir essen, dort verdaut und von den Blutgefäßen resorbiert wird. Das Kollektiv dieser 40 bis 60 Billionen Zellen bildet einen Menschen – ein lebendes Wesen.

Der Magen-Darm-Trakt ist auch der Ort im Körper, an dem Enzyme produziert werden. Diese Enzyme bewirken die Impulse für jeden einzelnen Vorgang in unseren Zellen. Voller Lebensenergie zu sein, bedeutet, dass die Zellen des ganzen Körpers aktiv sind und Energie liefern. »Du bist, was du isst.« – Vielleicht haben Sie dies schon so oft gehört, dass Sie nicht mehr darauf achten, aber deshalb ist es nicht weniger wahr. Was und wie man isst, betrifft sowohl den Körper als auch den Geist.

In der Praxis der modernen Medizin sind Medikation und Operation die wichtigsten Behandlungsformen. Dagegen kommt es nur selten vor, dass ein Arzt ein Ernährungsprogramm empfiehlt, das darauf ausgerichtet ist, wie wir die Lebensenergie aus der Nahrung im Körper aufnehmen und die Darmgesundheit verbessern können. Stattdessen scheinen Ärzte und Patienten gleichermaßen damit beschäftigt, jeweils die unmittelbaren Symptome ohne Verständnis für die Krankheitsursachen zu eliminieren. Mit seinen teuren Medikamenten und Apparaten hat das amerikanische System eine Form der Gesundheitsversorgung geschaffen, die sich nur die Reichen leisten können. Aber kümmert sich unser System selbst bei diesen hohen Kosten wirklich um unsere Gesundheit?

Meiner Ansicht nach sollte die Gesundheitsversorgung mit dem Verdauungssystem und unserer Nahrung beginnen. In diesem Buch werde ich Ihnen zeigen, dass der Magen-Darm-Trakt unsere Verbindung zur Energie des Universums ist und wie wir unsere Gesundheit durch Stärkung dieser Verbindung aufbauen und bewahren können.

In dem halben Jahrhundert meiner ärztlichen Praxis habe ich die Ernährungsgeschichten von Tausenden von Menschen aufgezeichnet, während ich ihre Ernährungsweise mit dem Zustand ihres Verdauungstrakts verglich. Auf diese Weise habe ich ein großes Wissen über die Beziehungen zwischen Ernährung, Darmgesundheit und der Gesamtgesundheit erworben. Ein ganzer Berg von klinischen Beweisen hat mich davon überzeugt, dass das, was der Blick durch mein endoskopisches Instrument mir zeigt – ein sauberer oder schmutziger, gesunder oder kranker Darm –, davon abhängt, was der Patient normalerweise isst. Der Zustand des Darms bestimmt seinerseits den Zustand des Bluts, das die lebenswichtigen Nährstoffe zu jeder Körperzelle transportiert. Ich glaube, dass Sie nur dann ein langes und gesundes Leben ohne schwere Krankheiten führen können, wenn Sie den Verdauungstrakt eines gesunden Essers haben.

Meine Gesundheitsmethode, die Shinya-Methode, ist vollgepackt mit Geheimnissen, die Ihnen enthüllen, wie Sie einen gesunden Verdauungstrakt, gesundes Blut und vitale Zellen bekommen können. Mit Blick auf die Darmfunktion werden Sie lernen, warum ein paar weithin akzeptierte Ernährungsempfehlungen in Wirklichkeit für viele Menschen schädlich sind. Noch wichtiger ist es zu lernen, was Sie essen sollten und warum. Ebenso werden Sie lernen, auf die Signale Ihres Körpers zu hören und zu reagieren und die Sprache Ihres Verdauungstrakts zu verstehen. So werden Sie Ihre Gesundheit deutlich verbessern.

Bei meinen Forschungen standen die Enzyme, die in den Zellen aktiv sind, im Mittelpunkt. In dem Bestreben, sie begrifflich zu erfassen, habe ich sie Newzymes genannt, weil es sich um Enzyme handelt, die ununterbrochen damit beschäftigt sind, den Körper zu erneuern. Newzymes sind Verjüngungsenzyme, sie wirken an der Wurzel unserer Lebenskraft. Wenn Sie die Zellaktivität mit Blick auf die Newzymes untersuchen, werden Sie erkennen, warum so viele von uns keine Energie mehr haben, warum ihre Motivation und kreative Vitalität nachgelassen haben. Sie werden verstehen, welche Probleme entstehen, wenn man diese natürliche Lebenskraft durch Stimulanzien wie Koffein, Zucker und weitere ungesunde Substanzen zu ersetzen versucht.

Auch mit unserer nationalen Besessenheit von der äußeren Erscheinung und »Schönheit« führen wir eine Art Krieg gegen die Natur. Wir verwenden alles Mögliche von Fatburnern bis zu Implantaten und Botox, um jünger und attraktiver auszusehen, als wir von Natur aus sind. Doch in Wahrheit ist Schönheit dasselbe wie natürliche Gesundheit. Überall im Tierreich ist Schönheit das äußere Anzeichen von Gesundheit und Vitalität. Pelztiere suchen sich einen Partner mit glänzendem Fell und klaren, strahlenden Augen – von diesen werden sie am stärksten angezogen. So fördert die Natur die Fortpflanzung der gesündesten Exemplare jeder Art.

Frieden mit der Natur zu machen bedeutet also, ein neues »Schönheitsideal« zu entwickeln, das auf gesunder Ernährung und Lebensführung basiert. Ein gesunder Lebensstil verbessert nicht nur das »innere Gesicht« – den Verdauungstrakt –, sondern macht auch das äußere Gesicht schöner. Ein gesundes inneres Gesicht manifestiert sich auch im natürlichen Reichtum des Herzens, im Gefühl der Sicherheit und in einem stärkeren Selbstvertrauen.

Wenn Sie eine extreme Diät machen und Ihrer Darmgesundheit keine Beachtung schenken, haben Sie vielleicht Erfolg beim Abnehmen. Wenn Sie in einem Monat fünf Pfund verlieren, haben Sie vielleicht das Gefühl, etwas geleistet zu haben, und dies kann Ihr Vertrauen stärken. Wenn jedoch eine solche Diät keine Umstellung auf eine gesunde Lebensweise einschließt, werden Sie wohl kaum wirkliche Schönheit erreichen. Auch wenn Sie durch Ihren Erfolg an Selbstvertrauen gewonnen haben, wird es sich lediglich um einen vorübergehenden Erfolg handeln. Nach einer Weile kommt es beim Körpergewicht zu einer Gegenreaktion – Sie nehmen wieder zu –, und dann ist die nächste Diät fällig. Die meisten Methoden wirken vorübergehend, weil dabei versäumt wird, die Darmgesundheit, die Grundlage für die Gesundheit von Körper und Geist, zu verbessern. Wenn Sie eine wirklich schöne Frau oder ein attraktiver Mann sein wollen, müssen Sie zuallererst auf Ihren Magen-Darm-Trakt achten.

Ein besonders dicker Bauch ist häufig ein Symptom für das metabolische Syndrom, eine Kombination von Faktoren, die das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöhen. In den USA ist jeder Fünfte davon betroffen, die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu. Einige Studien schätzen, dass sogar 25 Prozent der Bevölkerung am metabolischen Syndrom leiden. Neuere Forschungen haben ergeben, dass Dauerstress eine Ursache für das metabolische Syndrom sein kann, weil dadurch die HPA-Achse (deutsch: Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) aktiviert und das Stresshormon Kortisol ausgeschüttet wird. Dabei sind auch eine reduzierte Kalorienaufnahme oder anstrengende, ungewohnte Übungen eine Belastung für den Körper und verursachen Stress. Das bedeutet, eine unnatürliche Diät stresst den Körper und führt zur Verschlechterung des Darmmilieus, was seinerseits Fettleibigkeit, Alterung der Haut und viele andere ungesunde körperliche Symptome zur Folge hat.

Unsere Lebensweise und unser Umgang mit der Gesundheit haben sich von der Natur entfernt. Wir stützen uns auf unsere Fähigkeit, Forschung und Technik gegen die Natur einzusetzen – gegen unsere eigene physische Natur und die natürliche Welt, in der wir leben. Doch wir können Forschung und Technik auch dazu einsetzen, mit der Natur zusammenzuarbeiten. Wir alle sind Teil der Natur, und echte Gesundheitsversorgung muss mit der Anerkennung und dem vollen Akzeptieren dieser Tatsache beginnen.

Solange Gesundheit für uns bedeutet, Krieg gegen die Natur zu führen, kämpfen wir gegen unser eigen Fleisch und Blut. Auf lange Sicht werden wir so zu Verlierern. Nirgends zeigt sich dies klarer als bei unserem Kampf gegen Krankheitserreger. Es ist Zeit, sich mit den Mikroben, die überall um uns herum und in uns leben, anzufreunden.

Kapitel 2

Der Krieg gegen die Mikroben

Während der letzten hundert Jahre befand sich das medizinische Establishment im Kriegszustand mit der Natur. Als ich Mitte der 1960er Jahre in New York als Chirurg und Gastroenterologe zu praktizieren begann, hatten wir das Gefühl, diesen Krieg zu gewinnen. Mithilfe der Antibiotika hatten wir eine ganze Schar von Infektionskrankheiten besiegt, welche die Menschen seit Ewigkeiten geplagt hatten. Durch Schutzimpfungen gehörten Pocken, Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung und andere gefürchtete Infektionen weitgehend der Vergangenheit an. Aufgrund verbesserter chirurgischer Techniken konnten Ärzte immer erfolgreicher kranke Organe reparieren oder entfernen – und sie sogar durch Transplantate und künstliche Ersatzteile ersetzen.

Durch das »Wunder der modernen Medizin« konnten wir scheinbar fast alle Krankheiten beseitigen, und die durchschnittliche Lebenserwartung für meine Generation stieg deutlich. Ein entscheidender Aspekt dieses »Wunders« bestand darin, dass sich das Modell »Bakterien als Krankheitserreger« weitgehend durchgesetzt hatte. Mikroben, gewöhnlich als Keime bezeichnet, wurden für die meisten Krankheiten verantwortlich gemacht. Falls es uns gelänge, die Keime zu töten oder uns die körpereigene Armee von Antikörpern zunutze zu machen, um sie zu töten, könnten wir frei von Krankheit leben. Außerdem hatten wir gelernt, gefürchteten Krankheiten wie Malaria und Beulenpest Einhalt zu gebieten, indem wir die Insekten und Parasiten, die sie verbreiten, vernichteten.

Die Taktik des medizinischen Establishments in diesem Kampf auf Leben und Tod war »Aufspüren und Vernichten«. Die Forscher waren damit beschäftigt, die mikrobiellen Ursachen von Krankheiten herauszufinden und Waffen zu ihrer Vernichtung zu entwickeln. Danach benutzten Ärzte und medizinisches Fachpersonal diese Waffen, um bei ihren Patienten die »schlechten Bazillen« abzutöten. Das ermöglichte es den Kranken, wieder gesund zu werden, und den Gesunden, wohlauf zu bleiben.

Die Erfolge dieses Krieges der Menschheit gegen die Mikroben waren so spektakulär, dass die medizinische Wissenschaft nun damit beginnen konnte, ihre Aufmerksamkeit auf die Überwindung aller Krankheiten zu lenken. So erklärten wir dem Krebs, den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und den Lungenkrankheiten den Krieg. Doch dann mussten wir feststellen, dass keine mikrobiellen Feinde zu finden waren, die sich vernichten ließen, um diese Krankheiten zu heilen. Stattdessen entdeckten wir, dass viele unserer tödlichsten Leiden mit schlechter Ernährung, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum und anderen Lebensgewohnheiten zusammenhängen. Damit hatte sich das Schlachtfeld im Krieg gegen Krankheit verlagert. In den Worten von Walt Kellys Comicfigur Pogo: »Wir haben den Feind gefunden, und wir sind es selbst.«

In der Zwischenzeit feierten einige der Mikroben, die wir für besiegt gehalten hatten, ihr Comeback. Wir entdeckten und entdecken immer mehr neue Grippearten, für die wir keinen Impfstoff haben. Wir begannen, medikamentenresistente Formen von Lungenentzündung, Tuberkulose und anderen Infektionskrankheiten zu entdecken. Es begann uns zu dämmern, dass Mikroben wie jede andere Lebensform die Fähigkeit haben, sich anzupassen und zu entwickeln. Natürlich können wir weiterhin immer neue Medikamente zu ihrer Bekämpfung entwickeln, aber damit beschleunigen wir bloß die Entstehung von »Superbazillen«, für die es möglicherweise kein Gegenmittel gibt. Vielleicht ist es an der Zeit, damit aufzuhören, die Medizin als Krieg gegen die Natur zu sehen. Vielleicht sollten wir einen neuen Ansatz finden, wie wir die Frage der menschlichen Gesundheit betrachten.

Ein Ansatz könnte darin bestehen, das Modell der Kriegsführung aufzugeben. Dieses Denken hat uns in unserem Streben nach Gesundheit weit vorangebracht, aber es beruht auf einem unvollständigen Bild unserer Körperfunktionen.

Mikroorganismen mit Macht über Leben und Tod

Alles Leben in der Welt wird von Organismen gesteuert, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Damit meine ich die Mikroorganismen, die so winzig klein sind, dass sie nur für die Augen der Wissenschaft sichtbar sind. Mikroorganismen leben ständig in unserem Körper; tatsächlich besiedeln sie alle Orte auf der Erde. Mikroorganismen existieren außerhalb und innerhalb unseres Körpers. Einige Mikroorganismen können nicht selbstständig existieren und müssen sich in den Zellen anderer Organismen fortpflanzen, andere können als selbstständige Organismen leben.

Rickettsien und Chlamydien sind Beispiele aus der ersten Kategorie. Diese Mikroorganismen leben parasitär in anderen Organismen, um sich dort zu vermehren. Es ist umstritten, ob man diese Gruppe als Organismen klassifizieren kann; irgendwie scheinen sie Organismen zu sein und irgendwie auch nicht. So können sich auch Viren nur innerhalb von fremden Zellen vermehren.

Die zweite Kategorie sind Mikroorganismen, die aus Zellen bestehen und die unabhängig existieren können. Dabei gibt es zwei Arten von Zellen: Prokaryonten haben keinen echten Zellkern, während Eukaryonten über einen Kern verfügen. Die Bakterien bilden eine große Gruppe einzelliger prokaryontischer Mikroorganismen. Alle komplexen vielzelligen Organismen, einschließlich Pilzen, Pflanzen, Tieren und Menschen, werden aus eukaryontischen Zellen gebildet. Alles Lebendige, das wir sehen können – vom Baum im Wald über das geliebte Haustier bis zu uns selbst im Spiegel –, besteht aus derselben Art von komplexen Zellen.

Obwohl sie äußerst winzig und selbst unter einem Mikroskop kaum sichtbar sind, verfügen die Mikroorganismen über die Macht der großen Zahl. In einem einzigen Gramm fruchtbarer Erde existieren 100 Millionen bis 1 Milliarde Mikroben, im Darm eines Menschen 100 Billionen.

Natürlich können wir diese gewaltige Population nicht sehen, weil sie nahezu unendlich klein ist. Bakterien haben einen Durchmesser zwischen 0,1 und 700 Mikrometer (das sind 10-3 Millimeter), Hefezellen zwischen 4 und 12 Mikrometer, und Viren sind noch 10- bis 100-mal kleiner.

Die Existenz solch einer gewaltigen Zahl von Mikroorganismen impliziert, dass sie sich Veränderungen in ihrer Umwelt ausgezeichnet anpassen können. Im Hinblick auf ihr Verhalten bei verschiedenen Temperaturen kann man Mikroorganismen generell in folgende Gruppen einteilen: Kryophile, die sich bei Temperaturen unter 20 Grad Celsius vermehren; Mesophile, die sich bei Temperaturen zwischen 20 und 45 Grad Celsius vermehren; und Thermophile, die sich bei Temperaturen zwischen 45 und 80 Grad Celsius vermehren. Vor kurzem wurden Mikroorganismen entdeckt, die sich sogar bei Temperaturen über 90 Grad Celsius fortpflanzen können. Ferner gibt es salzliebende Organismen, die in einem Milieu mit hoher Salzkonzentration gedeihen, und zuckerliebende, die bei hoher Glukosekonzentration gedeihen. Es gibt azidophile Organismen, die ein saures Milieu mit niedrigem pH-Wert bevorzugen, während andere in einer alkalischen Umgebung mit hohem pH-Wert leben. Anaerobe Organismen können ohne Sauerstoff überleben und aerobe in einem Milieu mit guter Luftzufuhr. Lebende Organismen können also in einem breiten Milieuspektrum existieren.

Auf unserer Erde koexistieren wir mit dieser gewaltigen Zahl und Vielfalt von Mikroorganismen, die sich allesamt um uns herum und durch uns vermehren und gedeihen. Wenn wir nichts über sie wissen, kennen wir die Wahrheit über unsere eigene Welt nicht. Von unserem Standpunkt als menschliche Wesen aus hat unser Zusammenleben mit Mikroorganismen auf dem Planeten sowohl eine helle als auch eine dunkle Seite. Wenn wir diese beiden Seiten betrachten, werden wir etwas besser verstehen, wie wir auf dieser lebendigen Erde gut und erfolgreich leben können.

Die tödliche Wirkung von Viren

Es dürfte Sie nicht überraschen, dass Menschen überall in ihrer Existenz von Krankheiten, die durch pathogene Mikroorganismen verursacht werden, bedroht sind. Viren sind das typische Beispiel dafür.

Viren sind weder organisch noch anorganisch. Weder ihr Stoffwechsel noch ihre Atmung funktioniert selbstständig, und sie leben parasitär in den Zellen anderer Organismen, wo sie sich fortpflanzen. Dabei zerstören sie diese Zellen, und die dabei entstehenden neuen Viren breiten sich aus, um in andere Zellen einzudringen und sich wieder fortzupflanzen. Eine solche Vermehrung führt dazu, dass sich im Wirtsorganismus verschiedene Krankheiten entwickeln, zum Beispiel Grippe, Erkältung oder Masern. Manchmal stirbt der Wirt, aber auch dieser Tod hindert die Viren nicht daran, einen neuen, gesunden Wirt zu überfallen, um sich weiter zu vermehren. Seit alter Zeit haben ansteckende Krankheiten, die von Viren verursacht wurden, in allen Teilen der Welt gewütet.

Das Virus, das Grippe verursacht, löst ernste Symptome aus, während eine Erkältung im Allgemeinen nur Nase und Hals betrifft. Das Grippevirus hat eine kurze Inkubationszeit von ungefähr einer Woche nach anfänglicher Ansteckung; dann treten Symptome wie Fieber, Erschöpfung und Gelenkschmerzen auf. Meistens ist eine Grippe nicht tödlich; trotzdem kann sie zu einer äußerst schweren Krankheit werden, sie kann sich zu einer Bronchitis und Lungenentzündung auswachsen oder Enzephalitis auslösen.

Die Spanische Grippe, die sich von 1918 bis 1920 in der ganzen Welt ausgebreitet hatte, ist allgemein bekannt. Damals wusste niemand, dass sie von einem Virus verursacht wurde. 30 Prozent der Weltbevölkerung wurde damals infiziert. In den Vereinigten Staaten starben 500.000 bis 675.000 Menschen; die Zahl der Todesopfer weltweit wird auf 50 bis 100 Millionen geschätzt. In jüngerer Zeit sind wir von anderen viralen Krankheiten heimgesucht worden, zum Beispiel Aids, das die gesamten Immunfunktionen des Körpers zerstört, SARS (schweres, akutes respiratorisches Syndrom), das in China, Hongkong und Taiwan wütete, und an dem gefährlichen Norovirus erkrankten im Jahr 2006 über 10 Millionen Menschen. In Japan wurde 2004 zum ersten Mal seit achtzig Jahren Vogelgrippe nachgewiesen, und die Geflügelzüchter mussten eine große Zahl infiziertes Geflügel beseitigen. 2009 und 2010 verbreitete sich das H1N1-Virus (»Schweinegrippe«) um den Globus. Pocken und Masern sind ebenfalls ansteckende Viruserkrankungen, die heutzutage in weiten Teilen der Welt als nahezu ausgerottet gelten, früher aber für viele Menschen eine Bedrohung waren.

Die Schwierigkeit bei den meisten viralen Krankheiten besteht darin, dass wir über den Zyklus, den zeitlichen Ablauf und die Übertragungswege der jeweiligen Epidemien nur wenig wissen. Ferner haben wir noch keine wirklich wirksamen Maßnahmen gefunden, um mit viralen Infektionen oder ihrer Verbreitung umzugehen. Gegen Grippe werden zwar Schutzimpfungen empfohlen, da aber das Grippevirus extrem schnell mutiert, sind sie alles andere als eine absolut wirksame Lösung.

Mikroorganismen und die Geschichte der Menschheit

Es gibt noch weitere pathogene Mikroorganismen. Tuberkulose, Cholera, Pest, Durchfall, Syphilis und Tetanus sind Infektionen, die durch Mikroorganismen verursacht werden. Auch Rickettsien und Chlamydien sind als Erreger von Infektionskrankheiten bekannt.

Diese Infektionskrankheiten hatten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Geschichte der Menschheit. Die Pest – der Schwarze Tod – wütete in der Mitte des 14. Jahrhunderts in ganz Europa. Heute wissen wir, dass Flöhe als Träger des Pestbazillus für seine Verbreitung sorgten. Etwa 25 Millionen Menschen verloren damals ihr Leben, das ist ein Viertel der damaligen europäischen Bevölkerung.