Kalymnos - Achim Roskopf - E-Book

Kalymnos E-Book

Achim Roskopf

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Beschreibung

In diesem kleinen Buch möchte ich meine Erlebnisse auf der wunderschönen griechischen Insel Kalymnos festhalten. Die Erzählungen basieren auf rein subjektivem Empfinden. Die beschriebenen Anekdoten beruhen auf Zeiträumen zwischen 2014 und 2022 und sind nicht chronologisch aufgebaut, sondern eher zufällig nach Themen angeordnet. Außerdem ist dieses Buch nicht als Reiseführer gedacht sondern eher als ein kleiner autobiographischer Auszug. Tatsächlich ist es entstanden, weil ich mir als Erinnerungshilfe ein paar Sachen notiert hatte und dann wurde es irgendwie immer mehr.

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Seitenzahl: 74

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Vorwort

Restaurant Kalymnos Aachen

Easy Rider

Villa Melina

Klaustrophobie

Pserimos

Nermin

Ostern

Musik

Kastelli

Vlixadia

Vathis

Bus fahren

Straßen und Autofahren auf Kalymnos:

Die Burgen

Telendos

Rückflug

Vorwort

In diesem kleinen Buch möchte ich meine Erlebnisse auf der wunderschönen griechischen Insel Kalymnos festhalten. Die Erzählungen basieren auf rein subjektivem Empfinden. Sie beruhen auf meiner Wahrnehmung und es gibt bestimmt auch Leute, die vermutlich einiges anders sehen.

Die Menschen, die in dem Buch vorkommen werden habe ich alle bei ihrem Vornamen genannt. Leser, die mit mir oder auch ohne mich auf Kalymnos insbesondere im Hotel Villa Melina waren, wissen wer gemeint ist und für die anderen ist es eh nicht wichtig.

Die beschriebenen Anekdoten beruhen auf Zeiträumen zwischen 2014 und 2022 und sind nicht chronologisch aufgebaut, sondern eher zufällig nach Themen angeordnet.

Außerdem ist dieses Buch nicht als Reiseführer gedacht sondern eher als ein kleiner autobiographischer Auszug. Tatsächlich ist es entstanden, weil ich mir als Erinnerungshilfe ein paar Sachen notiert hatte und dann wurde es irgendwie immer mehr.

Restaurant Kalymnos Aachen

Im Wesentlichen möchte ich hier meine Erlebnisse auf der griechischen Insel Kalymnos beschreiben. Viele Ereignisse beziehen sich aber auf die Menschen, die mit mir diese Dinge erlebt haben. Und viele dieser Menschen sind ehemalige Gäste des Aachener Restaurants Kalymnos.

Deswegen ist es für mich wichtig, zunächst ein wenig auf dieses Lokal einzugehen um denjenigen, die diese Zeit nicht miterleben konnten etwas Hintergrund-Informationen zu geben. Bei den Anderen hoffe ich, dass sie sich an die beschriebenen Aspekte angenehm erinnern und nicht komplett anderer Ansicht sind, als ich es empfunden habe.

Adonis, der Inhaber hat mehr als 25 Jahre dieses Lokal betrieben bis es Ende Februar 2006 leider geschlossen werden musste. Auf die Gründe der Schließung möchte ich hier nicht näher eingehen, da sie für meine Erlebnisse auf der Insel nicht relevant sind.

Das Restaurant Kalymnos war für mich als 16-Jährigen schon ein Begriff. Wann immer wir mit unserer Clique aus der Eifel nach Aachen kamen, sind wir zuerst mal ins Kalymnos gegangen, weil man da für wenig Geld gut essen konnte. Das Wichtigste war für uns damals aber, dass das Restaurant eigentlich immer verfügbar war. Es gab keinen Tag, an dem es geschlossen hatte und man war zu jeder Tageszeit bis tief in die Nacht willkommen. Auch das Preis- / Leistungsverhältnis war gut und man konnte auch einfach nur Kleinigkeiten essen.

Meine eigentliche Verbindung zum Kalymnos begann erst 2002 und der aktiven Teilnahme am Musikerstammtisch, der zweimal im Monat mittwochs dort stattfand. Diesen Stammtisch kann man folgendermaßen beschreiben: Adonis‘ Familientisch wurde um einige andere Tische erweitert und alle anwesenden Musiker samt Anhang saßen daran, er natürlich vor Kopf. Dann wurden reihum Musikstücke vorgetragen. Das hatte den Vorteil, dass auch Leute, die noch nicht so viele Stücke spielen konnten diese einem größeren Publikum vortragen konnten. Es kam aber auch oft vor, dass man in Stücke „einsteigen“ konnte und auch oft zusammen musiziert hat. Sehr interessant war, dass die anderen Gäste entweder zufällig im Lokal waren und ob der Musik sehr oft angenehm überrascht waren, was dazu führte, dass sie auch wegen uns wiederkamen. So hat es sich dann über die Jahre entwickelt, dass sich ein fester Zuhörer Rahmen eingestellt hat.

Teilweise waren es bis zu 15 Musiker und dann dauerte es natürlich sehr lange, bis man wieder an der Reihe war. Bei einer Durchschnittsdauer von 3 min pro Stück und 10 Musikern bedeutet das eine halbe Stunde Wartezeit. Da gab es dann natürlich ein paar clevere Kollegen, die sich dachten, wenn ich ja jetzt schon mal dran bin, dann such ich mir ein besonders langes Stück aus… Deswegen haben Willie und ich entschieden uns dort jeden Mittwoch zu treffen und so kam es nach kurzer Zeit, dass dieser Stammtisch dann jede Woche stattfand.

Und das war bei weitem nicht die einzige kulturelle Veranstaltung. Es gab Chorproben, Pantomime, Theater, Ausstellungen, griechische Tanzgruppe und vieles mehr. Kurz, das Frankenberger Viertel war und ist Aachens Kulturviertel und das Restaurant Kalymnos war definitiv das Zentrum.

Und Adonis ist ein besonderer Mensch. Ja, er „thronte“ auf dem Stuhl, der als einziger im Lokal Armlehnen hatte und vor Kopf des Familientisches stand. Und es gab wenige Gäste, die sich an diesen Familientisch setzen durften und ganz wenige, bei denen er respektierte, wenn sie temporär mal auf seinem Stuhl gesessen haben. Ich brauche jetzt nicht explizit zu erwähnen, dass ich zu dem erlesenen Kreis gehörte.

Adonis Gabe ist und war es Menschen der gleichen Wellenlänge zusammenzuführen und das Medium dazu war sein Lokal. Er hat sich insbesondere während der Militärdiktatur für sein Heimatland eingesetzt und hat Kontakte geknüpft und verknüpft. Er hat sich immens für die Kultur in Aachen eingesetzt. Auch seine langjährigen Mitarbeiter, Stavros und Christos waren echte Charaktere.

Der Schriftsteller Günter Wallraff, ein Gast und Freund von Adonis wurde auf Adonis‘ Heimatinsel Kalymnos 30 Jahre später auf sein Anraten hin zum Ehrenbürger benannt, weil Wallraff sich 1974 auf dem Athener Syntagma-Platz angekettet hatte, um auf die politische Situation weltweit aufmerksam zu machen.

Kurz, wenn ich in diesem Buch von den Kalymnoten spreche, so sind damit nicht die Einwohner der Insel Kalymnos gemeint, sondern die Menschen die Adonis überwiegend in seinem Lokal zusammen geführt hat. Erwähnenswert ist noch die Abschlussparty, das letzte „Restetrinken“. Das war ein Event, den ich nie vergessen werde. Globo und Wolfgang sind wiedervereint pantomimisch aufgetreten, Adonis selbst hat Oktopus in Rotweinsauce am Familientisch serviert und wir haben gefeiert, was das Zeug hielt. Live Musik Non Stopp. Sogar die Kegelbahnen, die ich nie ihrer originalen Bestimmung zukommend hab nutzen sehen können, sind vermutlich letztmalig anderweitig verwendet worden…

Sehr viele dieser Gäste haben schon während und nach Schließung des Lokals Adonis die Treue gehalten und sind zur Insel Kalymnos in sein Hotel Villa Melina in Urlaub gefahren. So auch eines Tages ich. Es sollte leider noch etliche Jahre dauern was hauptsächlich meiner persönlichen Situation geschuldet war, aber es benötigte auch noch einem „An Stups“ und der kam dann 2014.

Ich möchte aber auch vorab sagen, dass diese Insel faszinierend ist und ich sehr froh bin, dass sich die Gelegenheit für mich ergab sie intensiv kennenzulernen.

Abbildung 01: Restaurant Kalymnos in Aachen

Easy Rider

September 2014. Ich war zum ersten Mal auf Kalymnos.

Willie, der mit Jochen zusammen 25 Jahre als Duo Aixoten aufgetreten ist und die ich beide vom Musikerstammtisch aus Adonis Restaurant Kalymnos kannte und außerdem über die Jahre hinweg eine intensive Freundschaft mit Willie entstanden war, hatten mich gefragt, ob ich die beiden im Urlaub begleiten wollte. Da ich schon immer mal zur Insel Kalymnos wollte hat mir eigentlich nur diese Aufforderung gefehlt und ich habe ja gesagt.

Ich bin Jochen sehr dankbar gewesen, dass er sich um die Organisation der Reise gekümmert hat. Mit einem Anruf bei Adonis war mein Zimmer auch reserviert… dachte ich.

Für mich ist es wichtig ein Zimmer mit niemandem außer ggf. meiner Partnerin teilen zu müssen. Ich will aufs Klo gehen und duschen, wann ich will. Und da spielt bei mir auch der Preis eine eher geringe Rolle. Da ich nun ohne Partnerin nach Kalymnos gereist bin, bestand ich auf einem Einzelzimmer und das sagte mir Adonis auch zu. Willie hat sich mit Jochen ein Appartement geteilt. Das hat er Jochen zuliebe gemacht, dem es wichtig war die Kosten so gering wie möglich zu halten.

Jedoch als wir ankamen hat uns Adonis feierlich eröffnet, dass wir die gewünschten Zimmer erst ab morgen bekommen könnten. Wir müssten eine Nacht zu viert bei Hajo im Apartment nächtigen. Na super, 3 Kettenraucher und davon auch noch einer mit Pfeife. Ich war stinkesauer…

Also konnte die Lösung nur Koma saufen bis 3 Uhr nachts sein, damit man für 4 Stunden betäubt diese Nacht übersteht. „Super“ Urlaubsanfang. Notfalls musste ich auf einer der Liegen am Pool nächtigen. So schlimm war es dann doch nicht, weil die all abendlichen Musik Stammtische einfach ein fantastisches Ambiente sind und das Highlight schlechthin eines Kalymnos Urlaubs. Und dies war ja nun der allererste.

An diesem ersten Abend habe ich dann auch Simone kennengelernt, die auch aus Aachen kommt, Gitarre spielt und singt. Wir haben uns sehr gut verstanden und uns lange unterhalten und Musik gemacht. Später hat sie dann sogar ab und an, mich bei meinen Konzerten in Aachen und Umgebung unterstützt.

Am späten Morgen sind wir dann zu Noufris‘ Car Rental gegangen um uns auf Anraten von Jochen Roller anzumieten. Jochen hatte dies schon einige Male in seinen früheren Urlauben gemacht und war relativ sicher im Umgang mit der Kiste. Bei mir war es länger als 20 Jahre her, dass ich zuletzt ein Motorrad gefahren bin und bei Willie noch viel länger.