Kam, sah und siegte - Klasse ist lernbar - Christine Daborn - E-Book

Kam, sah und siegte - Klasse ist lernbar E-Book

Christine Daborn

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Beschreibung

Heutzutage ist erfolgreiches Auftreten wichtig, um Erfolg zu haben. Dazu gehört auch das Äußere einer Person, welches als erste wahrgenommen und beurteilt wird. Also ist es wichtig etwas zu haben, was auf den ersten Blick überzeugt. In einem Wort: Klasse. Christine Daborn hilft in diesem Werk dabei zu erklären was Klasse überhaupt ist und wie man sie erlangen kann. Denn Klasse ist nicht mehr nur bestimmten Kreisen vorbehalten, es ist lernbar geworden. Durch ihre Analyse des Phänomens, hilft die Autorin dabei, dass jeder in der Lage ist sich Klasse anzueigenen.-

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Christine Daborn

Kam, sah und siegte

Klasse ist lernbar

SAGA Egmont

Kam, sah und siegte - Klasse ist lernbar

Copyright © 2006, 2018 Christine Daborn und Lindhardt og Ringhof Forlag A/S

All rights reserved

ISBN: 9788711958070

1. Ebook-Auflage, 2018

Format: EPUB 3.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für andere als persönliche Nutzung ist nur nach

Absprache mit Lindhardt og Ringhof gestattet.

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk – a part of Egmont www.egmont.com

Man verlegt entweder Bücher,

von denen man meint,

die Leute sollen sie lesen,

oder Bücher, von denen man meint,

die Leute wollen sie lesen.

Kurt Wolff

Dieses Buch ist meinen ersten Kunden gewidmet. Sie sind die Pioniere der Personal Identity®, und dazu möchte ich ihnen gratulieren. Leute mit Klasse gehören zur Avantgarde und zur Elite.

Mein Dank gilt Arpad Meszaros für seine wertvolle technische und ganz besonders Barbara sowie Keith und Sabine für ihre konstruktive Unterstützung.

Ein Buch ist ein Gemeinschaftswerk. Am allermeisten ist es auf Sie, liebe Leserinnen und Leser, angewiesen. Schön, dass Sie es lesen.

Teil I

Siegen heißt sich das Leben leichter machen

Sie sind das Leben

Sie sind die Gesellschaft, die Wirtschaft und auch das Unternehmen, in welchem Sie arbeiten, und neben den Kunden sind Sie dort das Wichtigste. Wie es an all diesen Orten aussieht, liegt auch in Ihrer Hand. Sie können die Lebensqualität, die Wertschöpfung und die Unternehmenskultur beeinflussen. Alles ist auch Ihr Werk. Sie sind Ihr Schicksal, Sie haben kein anderes.

Was wünschen Sie sich? Ich zum Beispiel lebe in jeder Hinsicht vom Schönen. Ich umgebe mich mit Schönem, und ich arbeite mit dem Schönen für das Schöne. Ich möchte die enorme Kraft, die mir das Schöne gibt, an Sie weitergeben. Ich bin eine Lebensveränderin. Lassen Sie sich auf das Abenteuer ein. Gleich bleiben können Sie auch ohne dieses Buch. Wollen Sie nach oben? Ich denke ja. Wecken Sie diesen Urtrieb in sich, und falls er in Ihnen schon wach ist, stärken Sie ihn und verhelfen Sie ihm jetzt zum Durchbruch! Mit ihm können Sie Berge versetzen. Sind Sie schon oben? Dann multiplizieren Sie die Kraft, mit der Sie aufgestiegen sind. Ankommen ist gut, weitergehen ist besser. Es gibt nichts, das man nicht noch besser machen könnte.

Sie sind die Welt!

Hören Sie auch immer und überall den Satz: «Man kann die Welt nicht verändern»? Wieso eigentlich nicht? Wir können doch uns verändern, und wir sind die Welt. Als Lebensveränderin komme ich mir denn auch in erster Linie als Weltveränderin vor. Indem ich das Leben meiner Kunden verändere, verändere ich mit jedem Kunden ein Stück weit die Welt. Denn andere Menschen ergeben eine andere Welt. Und je besser der einzelne Mensch, umso besser die Welt.

Wenn Sie in das Schöne investieren, investieren Sie in sich selbst – in Ihren persönlichen Vorsprung und Erfolg, aber auch in den Fortschritt von Firma, Wirtschaft und Gesellschaft, in die Zukunft überhaupt. Wenn Sie sich also zum Schönen motivieren lassen, um zu erfahren, wie Sie sich und Ihr Dasein «verschönern», wie Sie sich mit einfachen Mitteln Ihr Leben leichter machen können, wird nicht nur Ihre Welt schöner. Je schöner Sie sind, umso schöner ist die ganze Welt! So wie Sie aussehen, sieht es in der Welt aus. Das Sein bestimmt das Bewusstsein.

Die Menschen sind die einzigen Wesen, die ihr Äußeres verändern können. Eigentlich wäre zu erwarten, dass sie daraus das Beste, sich also so schön wie möglich machen. Leider ist dem nicht so. Was wir hinter Bankschaltern, im Detailhandel und in den Büros antreffen – bis hinauf in die Chefetagen –, aber auch im Außendienst, bei Behörden und Politikern und sogar bei vielen Consultants, ist nicht ansprechend. Man sieht weder Stil noch Eleganz, noch Anmut, sondern eine uniforme Öde. Alle (die Ausnahme bestätigt die Regel) sehen gleich aus: nicht schön – und nicht korrekt. Die meisten Menschen haben nur Kleider an, sie kleiden sich nicht. Es wirkt formlos, ausgetragen, vernachlässigt, irgendwie ärmlich, als ob wir es nicht mit einer Wohlstandsgesellschaft zu tun hätten.

In den Städten renovieren wir die Gebäude, gestalten schöne Blumenrabatten, pflanzen stattliche Bäume, sind stolz auf prachtvolle Baudenkmäler und stellen Kunstwerke auf, alles, um die urbane Kultur aufzuwerten. Leider kümmert sich niemand darum, wie die Menschen darin aussehen; ihr Anblick gehört bald zum Ungepflegtesten im Stadtbild.

Hässlichkeit ist schick geworden. Man nennt es die Individualisierung der Gesellschaft, man redet von Selbstverwirklichung und macht daraus eine Frage von Toleranz und «leben und leben lassen». Aber darum geht es überhaupt nicht. Anything goes und Gleichgültigkeit liegen ganz nah beieinander. Letztlich ist es nur Bequemlichkeit, ein immer mehr um sich greifender, allumfassender, absurder Wohlfühlwahn. Andererseits steckt dahinter auch reine Destruktion, auch gegen sich selbst. Wie sonst lassen sich Piercings und Tattoos erklären? Hat das zerstörerische Besprayen von Fassaden gar etwas mit dem Verhältnis zur eigenen «Fassade» zu tun? Irgendwann kommt der Punkt, an dem man den Verfall nicht mehr bemerkt, man beginnt mit ihm zu leben, schlecht.

Ähnlich verläuft die Entwicklung beim Erscheinungsbild. Der allgemeine Dilettantismus in Sachen Businessdress zum Beispiel gilt als normal. «Das merkt doch keiner, darauf achtet doch niemand», redet man sich ein und lässt sich weiter gehen. Nicht gerade eine karrierefördernde Mentalität.

Schön ist schön

Ich werde oft interviewt und rede zwangsläufig mit den verschiedensten Leuten über das Aussehen der Menschen von heute. Ich habe dabei noch niemanden getroffen, der sich nicht über den Verlust der Formen beklagt hätte. Meine Nachbarin sagte neulich, dass sie den Sommer gar nicht mehr gern habe, weil alle so unappetitlich daherkämen. Auch in den Zeitungen häufen sich die Artikel zum Thema Kleiderkultur. Die Diskussion um Casual am Arbeitsplatz ist heiß entbrannt. Dass die Aufmachung immer mehr leidet, liegt keinesfalls daran, dass es halt viele gibt, die von Natur aus nicht so gut aussehen, wie häufig argumentiert wird. Jeder ist so schön, dass er gut aussehen kann. Aber in den letzten dreißig Jahren haben sich die Kleider- und mit ihnen manch andere Sitten kontinuierlich gelockert. Den Anfang machten die Antiautoritären mit ihrer Flower-Power gegen das Establishment, das unter anderem auch korrekt angezogen war. Seither gehören Krawattenphobien und Schlabberröcke zur – doch allmählich altbackenen – Ideologie. Wer mit zwanzig kein Revolutionär ist, hat kein Herz, wer es aber mit vierzig immer noch ist, hat keinen Verstand. Es wäre also an der Zeit, wieder zur Vernunft zu kommen, denn die Schmerzgrenze ist erreicht. Sie ist spätestens dort, wo wir anfangen, uns selbst zu schaden.

«Was heißt schon schön», werden Sie jetzt vielleicht denken, schön ist relativ, und jeder versteht unter Schönheit wieder etwas anderes. An diese Binsenwahrheit klammern sich viele. Ich glaube sie nicht. Es gibt nämlich vieles, was von allen als schön empfunden wird, zum Beispiel ein blühender Baum, ein Bergsee, Sonnenschein, Sternenhimmel, frisches, glänzendes Haar, straffe Haut, geputzte Schuhe, weiße Zähne. Also muss es beim Urteil «schön» Gemeinsamkeiten geben: Schön ist das, was positive Schwingungen auslöst beim Betrachter, schön ist anmutig, harmonisch, edel, echt, rein und unversehrt, harmlos – ohne Harm. «Schön ist, was durch die Vollkommenheit seiner Art die Vollkommenheit im Allgemeinen weckt.»2

Vom Schönen kann man nicht genug bekommen. Wenn man «schön» steigert, wird es immer schöner – schön, schöner am schönsten. Wenn Sie hingegen Mittelmaß steigern, findet das Gegenteil statt: mittelmäßig, mittelmäßiger, am mittelmäßigsten; es wird immer schlimmer. Von einer gewissen Menge und einem gewissen Ausmaß an wird das Hässliche unerträglich, auch wenn es als intellektuell gilt, im Wüsten einen Reiz zu sehen und es in seiner Abart zu bestaunen.

Ästhetik ist positive Energie, das Streben danach positives Denken. Was schön ist, beeinflusst die Umgebung positiv. Jeder ist für den anderen Umgebung, auch jeder für sich. Deshalb ist es für Ihre Lebens- und Welt-Gestaltung wichtig, wie Sie den anderen gegenübertreten. Machen Sie sich schön, denn wenn Sie sich schön finden, finden Sie zu sich.

Einheit von Körper, Seele, Geist

Eine starke Persönlichkeit ist ein ganzheitliches Wesen, bei dem Körper, Seele, Geist im Einklang sind. Diese Stimmigkeit bewirkt eine innere Harmonie, die von den Außenstehenden als Kraftfeld wahrgenommen wird. Es ist eine überdurchschnittliche Energie, die von dieser Person ausstrahlt und das Umfeld in Bann zieht. Man nennt es Wirkungsstärke, in besonderen Fällen spricht man von Charisma. Ausstrahlung ist ein Energiefluss von innen nach außen. Die Einheit von Körper, Seele, Geist teilt sich in positiven Schwingungen mit. Das Schöne entspricht dieser Frequenz und ist deshalb für deren Weiterleitung geeignet. Negatives hingegen erzeugt Blockaden und stoppt die Energie: die Ausstrahlung findet nicht statt, die Beziehungen sind gestört. Ein vernachlässigtes Äußeres ist nicht schön. Es ist negativ besetzt und sendet negative Schwingungen aus. Negatives zieht wieder Negatives an. Wie man sich gibt, so wird man behandelt, wie man in den Wald ruft, so tönt es zurück. Tun Sie sich nichts Negatives an.

Es geht uns gut, wenn wir uns wohl fühlen in unserer Haut. Unser Erscheinungsbild ist unsere zweite Haut, deshalb geht es uns so nah. Und je mehr wir darauf achten, je sorgfältiger wir es behandeln, um so mehr werden wir seiner Kostbarkeit gerecht. Mit ihm wird nämlich der Zustand der Einheit zum Ausdruck gebracht. Das Äußere vernachlässigen heißt die Einheit vernachlässigen.

Sie haben sicher schon erlebt, welch «erhabenes» Gefühl sich einstellt, wenn man etwas das erste Mal anzieht. Vielleicht bekommt man darum dafür regelmäßig so viele Komplimente, nicht weil das Neue besonders gut aussieht, sondern weil man sich in ihm besonders gut fühlt. Man trägt es anders, und das strahlt aus. Man ist überzeugt, dass «es stimmt», und was stimmt, gibt eine gute Stimmung. Menschen, die erkannt haben, wie wichtig die Achtsamkeit für alle drei Energiefelder ist, sind in Harmonie mit sich selbst. Sie ruhen in ihrer Mitte. Und von diesem Pol geht Ihre außergewöhnliche Ausstrahlung aus.

Positiv lebt sich’s besser

Genießen Sie das Leben. Sie sind das Leben, Sie sind die Welt. Genießen Sie das, was Sie sind und können. Seien Sie eine Hedonistin, ein Hedonist! Aber im wahren Sinne des Wortes. Echte Hedonisten sind nämlich nicht, wie so viele fälschlicherweise meinen, einfach nur platte Genusssüchtige, die immer nur genießen wollen, nein, es sind Menschen, die alles genießen wollen. Alles, was immer sie tun. Ob sie nun kochen, wohnen, lieben, arbeiten, auftreten, aussehen, sich kleiden – sie wollen alles so optimal machen, damit daraus der größtmögliche Genuss resultiert. Und dafür strengen sie sich an, dafür trainieren sie ihre Fähigkeiten, dafür geben sie alles, ihre ganze Leistung, den vollen Einsatz: nicht locker lassen, sich entwickeln, sich immer wieder verbessern. Denn nur das beste Resultat verspricht den höchsten Genuss.

Machen Sie es sich leicht. Akzeptieren Sie sich und akzeptieren Sie, dass Sie nicht vollkommen sind. Das ist der wichtigste Schritt zu einem besseren Selbstwertgefühl. Das Glück ist unser Erzeuger, das Missgeschick unser Erzieher, das Leid ein Diener. Betrachten Sie Rückschläge als Türöffner; sie bringen Sie am schnellsten weiter auf Ihrem Weg nach oben. Leben Sie hier und jetzt. Heute sind Sie gut, und morgen sind Sie noch besser. Was Sie gestern waren, ist vorbei, lassen Sie es los. Werfen Sie Ballast ab, machen Sie sich so leicht wie möglich.

Orientieren Sie sich aufwärts. Wer nichts zu verlieren hat, muss alles gewinnen wollen. Vergleichen Sie sich mit den anderen Fähigen, mit den Erfolgreichen, Reichen, Schönen, und machen Sie es – irgendetwas – immer noch ein bisschen besser als sie, dann ist es gar nicht anders möglich, als dass Sie weiterkommen. Trösten Sie sich nie mit den Millionen, die es auch nicht packen. «Es muss im Leben mehr als alles geben.»3 Stellen Sie hohe Ansprüche, an sich und an Ihre Umwelt. Dann kann diese gar nie zu hohe Ansprüche an Sie selbst stellen, und Sie sind ständig am Siegen.

Kommen Sie zu sich. Achten Sie sich und achten Sie auf sich, dann müssen Sie weniger auf die anderen achten. Echte Persönlichkeiten sind eigenständig, glaubwürdig und beständig; diese drei zentralen Begriffe werden Sie durchs ganze Buch begleiten4. Leben Sie mehr in die Tiefe statt in die Breite. Machen Sie nicht so viel mit, sonst sind Sie dauernd außer sich. In der Zerstreuung kann man sich leicht verlieren, und dann sucht man sich wieder in der Zerstreuung. Verschaffen Sie sich lieber Freiraum: Alles können und nichts müssen, das ist Freiheit. Platz, Leere, das ist der Luxus von heute, zum Beispiel die Wohltat einer freien weißen Wand. Wenn nichts los ist, kommen Sie zu sich. Die wirklich großen Dinge geschehen in der Stille. «Weniger ist mehr» ist eine der zentralen Maximen von Klasse.

Stärken Sie Ihre Stärken. Jeder Mensch hat von vornherein mehr Stärken als Schwächen. Die Schwächen hat man, um sie richtig zu behandeln: Geben Sie ihnen kein Gewicht. Wenn ich mich in der Beratung mit dem Klienten auf seine Schwächen konzentriere, sind diese am Ende der Sitzung Raum füllend präsent, und er begibt sich bedrückt nach Hause. Befassen wir uns aber mit seinen Stärken und nur mit ihnen, dann stärken wir diese so sehr, dass er Mut und Zuversicht schöpft und strahlend hinausgeht; die Schwächen verschwinden im Hintergrund.

Alle Macht dem Positiven. Verweigern Sie sich dem Negativen. Winken Sie ab, wenn Ihnen jemand Schreckliches erzählen will, das mit Ihnen nichts zu tun hat. Sagen Sie: «Ich will es nicht wissen.» Wehren Sie sich, wenn jemand immer nur schimpft und dauernd über Probleme redet. Schalten Sie bei Unglücksmeldungen aus aller Welt den Fernseher ab. Halten Sie Ihren Geist frei für das Erfreuliche, Aufbauende, es ist das Wesentliche. Kolportieren auch Sie nichts Niederdrückendes. Und wenn Sie über sich sprechen, konzentrieren auch Sie sich auf das, was gut läuft in Ihrem Leben.

Gesund, geliebt, reich und schön

Sind Sie das? Alle wollen gesund, geliebt, reich und schön sein, wenn sie die Wahl haben – und zwar genau in dieser Reihenfolge. Oder haben Sie schon jemanden getroffen, der ernsthaft nicht reich und nicht schön sein wollte? Ganz klar, Gesundheit kommt zuerst, Schönheit zuletzt, und Liebe ist wichtiger als Geld. Aber nur alle vier zusammen ergeben den Inbegriff eines sorgenfreien Lebens. Sobald nämlich eine der Voraussetzungen erfüllt ist, beginnt das Streben nach der nächsten. Erst wenn man bei «schön» angelangt ist, hat man die nötige Freiheit, zu noch erstrebenswerteren Horizonten aufzubrechen.

Geben Sie es zu? Möchten Sie schön sein? Oder besser gefragt, möchten Sie gut aussehen und den anderen gefallen? Oder gehören Sie zu denen, die sagen, dass es darauf nicht ankomme und Schönheit ohnehin Geschmackssache sei? Glauben Sie mir: das Äußere geht allen, aber wirklich allen, sehr, sehr nah. Das erlebe ich in meinen Beratungen jeden Tag. Gerade denen steht es am allernächsten, die am vehementesten beteuern, dass sie überhaupt nicht darauf achten. Es werden immer mehr, die es zur Quantité négligeable erklären. Wissen Sie warum? Nicht weil Attraktivität nicht begehrenswert wäre, sondern weil man nicht weiß, wie man zu ihr kommt.

Gefallen Sie sich?

Die meisten sind mit ihrem Spiegelbild mehr oder weniger zufrieden, alles andere würden sie gar nicht aushalten. Sie machen sich also so zurecht, wie sie sich selbst gefallen, und geben sich am Morgen dafür auch einige Mühe – aber trotzdem gehen fast alle ungenügend und unkorrekt aus dem Haus. Zwar hoffen sie, den anderen zu gefallen, sind sich dessen aber nie ganz sicher. Es fehlen ihnen die Kriterien.

Sind Sie sich darüber im Klaren, wie Sie das Beste aus sich machen, wie Sie am meisten aus sich herausholen? Es ist alles in Ihnen vorhanden! Wahrscheinlich haben aber auch Sie weder in der Schule noch in der späteren Ausbildung gelernt, worauf es ankommt. Es wird einem gesagt, man solle auf die Figur achten, die Haare waschen und Zähne und Schuhe putzen, aber schon beim Rasieren gehen die Meinungen weit auseinander.

Woran orientieren Sie sich? An der Modewelt? Am Imagecoach? Betrachten Sie es als Fun, mit Ihrem Outfit zu experimentieren und zu provozieren? Lieben Sie die Abwechslung, und stylen sich je nach Situation und Lust und Laune trendy, sexy, peppig? Oder ist Ihr Aussehen gar eine Ideologie? Für ein gutes Erscheinungsbild genügt es niemals, dass Sie es aus einem rein subjektiven und modischen Gesichtswinkel betrachten. Wenn Sie professionell und erfolgreich auftreten möchten, kommen Sie um die Beachtung objektiver Basisregeln – den Codes von Klasse – nicht herum.

Das Äußere ist keine Äußerlichkeit, sondern in erster Linie eine Frage der richtigen Einstellung – zu sich und zu seinem Äußeren. Deshalb würde es Ihnen nicht viel nützen, wenn Sie nun sofort zu den Teilen IV und V und damit zu den Regeln auf Seite 156 blätterten. Klasse kommt von innen. Sie macht Ihnen das Siegen leichter, aber dafür sollten Sie sich zuerst für ein paar grundsätzliche Gedanken Zeit nehmen.

Ja, aber

Wie man zu Gesundheit, Liebe und Geld kommt, weiß der Siegertyp. Dafür gibt es Fitnessstudios, Beziehungsbücher und die Börse. Wer da nicht mithalten kann, wird nicht ernst genommen. Beim «Schönsein» hingegen herrscht Ratlosigkeit vor, obwohl aus einer unvorteilhaften Erscheinung postwendend auf einen Mangel an Gesundheit, Liebe und Geld geschlossen wird. Über Nacht Millionär zu werden, ist keine Kunst mehr. Viel schwieriger ist es für die neuen Reichen, was sie mit dem plötzlichen Geldsegen anfangen sollen. Dafür fehlen ihnen nämlich wie bei der Gestaltung ihres Äußeren die Orientierungshilfen.

Noch nie wurde in der Geschichte der Menschheit für das Aussehen so viel Geld ausgegeben wie heute. Der Aufwand steht allerdings in keinem Verhältnis zum Resultat. Während man früher wusste, was es hieß, «Staat zu machen», liegt der Businesslook im Global Village schwer im Argen. Alles haben sie in den Chefetagen im Griff, nur ihre Kleidung nicht. Man verlässt sich wohl darauf, dass es sowieso keiner merkt, weil alle anderen auch keine Ahnung haben. Mag sein, dass man mit dieser Einschätzung bei 80 Prozent richtig liegt, großzügig gerechnet. Aber bei den übrigen 20 Prozent hat man mit dieser Annahme einen schweren Stand. Diese 20 Prozent sehen sofort, wenn etwas nicht stimmt. Und bedenken Sie: Sie wissen nie im Voraus, ob Sie jemanden von den 20 Prozent vor sich haben! Womöglich ist unter diesen dann gerade der entscheidende Kunde!

Es ist wie bei der Rechtschreibung. Wer sattelfest ist, bemerkt die Fehler in einem Brief sofort. Würden Sie sich in Ihrer Korrespondenz Unkorrektheiten erlauben? Und sie umgekehrt Ihrem Geschäftspartner verzeihen? Haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso die Ansprüche ausgerechnet bei der eigenen Erscheinung so niedrig sind, wo doch jedem sein Äußeres so nahe geht? Warum fällt die Abneigung gegen Kleidervorschriften auf so fruchtbaren Boden? Gegen die Verkehrsregeln wehrt sich doch auch niemand …

Während eines Vortrages zum Thema «Schweiz – EU» bemerkte der Referent, es sei nicht so wichtig, wie die Schweiz sich als Schweiz in Europa fühle, sondern wie sie als Schweiz von Europa betrachtet werde. Diese Aussage lässt sich ohne Einschränkung auf das persönliche Erscheinungsbild übertragen. Es kommt nicht in erster Linie darauf an, wie Sie sich in Ihrem Outfit fühlen, sondern darauf, wie Sie in ihm von den anderen wahrgenommen werden.

Als ich in meiner letzten Position im öffentlichen Dienst zum Abschied den Chefbeamten an der wöchentlichen Konferenz meine Geschäftsidee vorstellen durfte, kamen nach der Präsentation fast alle zu mir und rechtfertigten sich. Der eine sagte: «Ich weiß, ich hätte, heute Morgen die Button-down-Knöpfe am Kragen zumachen sollen.» Der andere gab zu: «Ja, ich habe einen Schuhtick, ich sollte nicht mit diesen hellgrauen Gummisohlen ins Büro kommen.» Ich weiß noch, wie ich überrascht war. Ich hätte nie gedacht, dass mein kleiner Vortrag so viel bewirken würde. Die hatten alle ein schlechtes Gewissen! Sie wussten genau, dass sie sich Nachlässigkeiten gestatteten, die sie sich in ihrer Position eigentlich nicht leisten konnten, aber morgen wiederholen würden. Ganz zu schweigen von den Patzern, deren sie sich nicht bewusst waren!

Schöne Menschen sieht man lieber

Auch heute, nachdem ich als Begründerin der Personal Identity® anerkannt bin, erlebe ich regelmäßig, dass sich die Leute sorgfältiger kleiden, wenn sie sich mit mir verabreden. Sie wollen einen guten Eindruck auf mich machen, sie wollen (mir) gefallen. Aber letztlich tun sie es für sich, nicht für mich. Denn wenn sie mir gefallen, dann hat es ihnen mit mir gefallen.

Diesen Mechanismus müssen wir uns merken. Sobald also jemand im Voraus weiß, dass der andere darauf achtet, wie er daherkommt, gibt er sich plötzlich mehr Mühe. Wenn also immer mehr wieder das Tenue correcte zum gesellschaftlichen Maßstab erheben, erfährt die Kleiderkultur ein Revival. Das könnte in unserer Gesellschaft in kurzer Zeit viel Positives bewirken. Statt Laisser-faire würden wieder Ansprüche gestellt, an sich und an die anderen. Es hätte allgemein Einfluss auf den Umgang miteinander, auch auf die Essens-, Ausgeh- und Reisekultur und nicht zuletzt auch auf die Beziehungskultur. Wir würden nicht länger einfach darüber hinwegsehen, wenn Auftreten und Benehmen zu wünschen übrig lassen, und immer weniger würden sich all die Verstöße so ohne weiteres erlauben. Was für ein angenehmeres Zusammenleben und Zusammenarbeiten wäre das. Wo wir hinsähen – Eleganz, Anmut und Klasse! Wir würden einander damit gegenseitig im Siegen unterstützen.

Gehen Sie voran

Gute Beispiele motivieren. Machen Sie einmal den Test und fangen Sie an, sich an Ihrem Arbeitsplatz eine Stufe formeller zu kleiden, als es üblich ist. Wie viele würden das übrigens – trotz Casual Boom – schon längst gerne tun, wagen es aber nicht, weil sie fürchten, sich dadurch ins Abseits zu manövrieren! Die Bedenken, overdressed zu sein, sind weit größer als die, underdressed daherzukommen, wahrscheinlich, weil das in den meisten Fällen sowieso nicht mehr möglich ist. Eine Bekannte erzählte mir vor kurzem, dass sie sich jedes Mal schwer Gedanken machen, was sie bei einer Einwohnerversammlung in der Gemeinde anziehen solle, um ja nicht positiv aufzufallen! Man muss sich das einmal überlegen, wohin diese Grundhaltung führt: Wenn sie weiter um sich greift und sich über die Kleiderfrage hinaus fortsetzt, dann dürfen wir uns bald nur noch so verhalten, wie die Ungehobeltsten unter uns, damit wir bloß niemanden vor den Kopf stoßen!

Wer wählen kann, begibt sich lieber in gute Gesellschaft. Es wäre somit allen gedient, wenn es möglichst viele Gesunde, Geliebte, Reiche und Schöne gäbe. Für Gesundheit, Liebe und Geld tun alle schon viel, nur das Aussehen wird übergangen. Werden wir aktiv, holen wir es aus dem Einzelfalldasein heraus und machen wir es populär.