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"Es ist ein Irrtum, dass das, was wir Frauen von uns zeigen, auch nur annähernd das ist, was wir sein können. Wir Frauen müssen raus aus der Komfortzone und rein in's Leben." FrauSein bedeutet viel mehr als wir ahnen. Frauen sind kraftvoll, liebend, kämpferisch, wissend, wild. Tief in der Frau existiert ein weibliches Gedächtnis, das eine wahre Fundgrube für Erfolg, Zufriedenheit und Gleichberechtigung ist. Statt sich in endlosen Genderdiskussionen zu verlieren, sollten Frauen sich auf die Reise machen. Das bedeutet schonungslos ehrlich zu sich selbst zu sein. Es bedeutet, die kulturell und sozial geprägten Verzerrungen von Weiblichkeit Schicht für Schicht abzutragen und mutig wirklich FRAU zu sein. Das Buch beschreibt Helfer und Vorbilder, die jeder Frau zur Verfügung stehen: kraftvolle Göttinnengestalten, die wilde Natur als Lehrmeisterin und die Intuition - den unmittelbarsten Weg zur weiblichen Quelle. Das Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für Frauen, die sich für den weiblichen Weg entscheiden. Es rüttelt auf, klagt an und irritiert - doch immer ist die Autorin in Liebe verbunden mit der FRAU und ihrer unerhörten Kraft.
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Seitenzahl: 111
Veröffentlichungsjahr: 2015
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zum Buch
„Schwer wie Blei hängen die kulturell und sozial geprägten Verzerrungen von Weiblichkeit an und in uns. In einer Zeit, in der sich viele schulterklopfend gleich- bzw. kaltgestellt zurücklehnen, klingt mein Urteil der Bestandsaufnahme vernichtend. Wir haben noch gar nichts erreicht. Wir haben zugelassen, dass wir unsere weibliche Herkunft, unsere Heimat verleugnen. Wir eifern den Männern hinterher und können doch immer nur eine Kopie sein, denn wir leben nicht unsere Natur. Es ist ein Irrtum, dass das, was wir Frauen von uns zeigen, auch nur annähernd das ist, was wir sein können.“
In dem Buch spürt die Autorin dieser weiblichen Natur nach. Gibt es ein weibliches Gedächtnis, eine weibliche Quelle, die seit Jahrtausenden verschüttet ist? Wie bemerken Frauen ihre männliche Prägung und was haben sie davon, sich ihrer Weiblichkeit bewusst zu werden? Was ist überhaupt genuin weiblich und warum ist die Anerkennung der Komplimentarität der Geschlechter für unsere heutige Zeit überlebenswichtig?
Käthe tanzt! rüttelt auf, erinnert, klagt an und irritiert - doch immer ist die Autorin in Liebe verbunden mit der FRAU und ihrer unerhörten Kraft. Sie macht sich auf die Suche nach Vorbildern, die Frauen auf ihrem weiblichen Weg unterstützen können und findet kraftvolle Göttinnengestalten, die wilde Natur als Lehrmeisterin und die Intuition - den unmittelbarsten Weg zur weiblichen Quelle.
zur Autorin
Britta Strebin, geboren 1971 in Koblenz, ist Beraterin für Führungskräfte, Frauen-Coach und Journalistin. Nach ihrem Studium der Germanistik und Romanistik in Freiburg und Rennes arbeitete sie bei namhaften Sendern als Freie Journalistin, bevor sie ihre Leidenschaft für die Arbeit mit Menschen in Entwicklung entdeckte. Seit über fünfzehn Jahren praktiziert sie Yoga und Meditation. Käthe tanzt ist ihr erstes Buch. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in einem alten Dorfhaus in Hürth.
Britta Strebin
Käthe tanzt
Deine unerhörte Kraft als Frau
epubli GmbH
Impressum
Copyright: © 2015 Britta Strebin
Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Covermotiv: Käthe & Lene
Foto: Sibylle Anneck, Fotografie + Bewegtbild
Covergestaltung: Peter Korthals, CGN Corporate. Digitale Kommunikation & Design
Lektorat & Korrektorat: Ricarda Oertel
Göttinnenbilder: Lina Wende
ISBN 978-3-7375-4407-8
ANMERKUNG DER AUTORIN
Im Folgenden verwende ich die Zuschreibungen „weiblich“ und „männlich“ in jeglichem Kontext ohne Wertung. Die Polarisierung ist ein Mittel zur Sichtbarmachung der männlichen Strukturen, in denen wir Frauen uns seit Jahrtausenden verlieren.
Weltweit gibt es eine wachsende Zahl von Frauen, die erwacht und auf dem Weg sind. Mein Dank gilt allen, die unermüdlich für das Erstarken des weiblichen Prinzips wirken und arbeiten. Dieses Buch ist mein Beitrag. Es ist bewusst intuitiv und auch radikal. Doch jederzeit fühle ich mich dir, liebe Leserin, in Liebe verbunden. Möge es dir hilfreich sein auf deinem ganz eigenen weiblichen Weg.
DER VERLUST DER WEIBLICHEN URKRAFT
Du, Frau, bist ein wundervolles Wesen, das Leben schenken kann, Flügel hat und ein Herz so groß wie der Mond. Du ziehst deine Kinder groß, managst den Haushalt, die Familie und einen Job. Über dieses große Pensum an Alltag vergisst du oft, wer du bist. Mit diesem Buch möchte ich dich an dein Frausein, deine Verantwortung als Frau erinnern. Um aus unserem Dornröschenschlaf zu erwachen, müssen wir zunächst schonungslos ehrlich zu uns selbst sein.
Vergiss alles, was du bisher über Weiblichkeit gehört hast. Unsere Vorstellung von Weiblichkeit ist arm, verzerrt, kraftlos und reduziert. Und deshalb sind auch wir Frauen arm dran, kraftlos und reduziert. Ich könnte schreien, wie mittelmäßig wir so daherleben. In den Chefetagen, auf den Spielplätzen, in der Einkaufsstraße - überall bietet sich mir ein Trauerspiel weiblicher Deformation. Wir spielen immer noch Opferlamm - zum Weinen langweilig. Um endlich aufzuwachen, müssen wir erkennen, dass wir nicht Opfer sind, sondern Täter. Verräter. Wir haben unsere Natur verraten, unser Wissen und unsere Macht. Wir sind an der Frauen-Misere selbst schuld. Wir sind verantwortlich und nur wir. Stellvertretend für alle Frauen, erkläre ich, FRAU, der Frau den Bankrott.
Ich bin weder prominent noch bin ich Schriftstellerin. Ich bin keine Feministin und habe auch keine Doktorarbeit über die Rolle der Frau im geschichtlichen Kontext geschrieben. Ich war nicht im Dschungelcamp und wurde auch nicht von Frau Böttinger oder Herrn Lanz zu meiner Meinung befragt. Was befähigt mich also, dir etwas über die weibliche Urseele, über gelebte Weiblichkeit und Frausein zu erzählen? Nichts - und doch alles. Denn ich bin eine Frau wie du.
Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und lebe in einer Patchworkfamilie. Ich habe meine weibliche Rolle meistens gut ausgefüllt. Ich war brave Tochter, liebende Frau, sorgende Mutter und engagierte Journalistin. Man kann das, was ich dreißig Jahre meines Lebens getan habe, mit Bedürfniserfüllung beschreiben. Es gab hungrige Mäuler und ich habe mich beflissentlich darum bemüht, sie zu stopfen. Die ganze Zeit über habe ich mich gefühlt wie eine Zuschauerin meines eigenen Lebens. Denn irgendetwas tief in mir war nicht einverstanden mit diesem Zirkus. Schon als Fünfjährige hat dieses Etwas in mir rebelliert. Ich litt unter einer merkwürdigen Form von Krupp, die mich häufig nachts überfiel. Ich hatte das Gefühl, meine Luftröhre schnüre sich zu und ich bekäme keine Luft. Ich wühlte mich dann hustend durchs Bett und kann mich noch gut daran erinnern, wie verzweifelt meine Mutter war, denn rein medizinisch fehlte mir nichts.
Aber ich bekam keine Luft! Das, was die Welt von mir wollte, hat mir in dunkler Vorahnung die Luft zum Atmen genommen. Das, was ich fortan beobachtete und hinterfragte, hatte mit Frausein, wie ich es ersehnte, nichts zu tun. Ich sah Hausmütter, denen bereits damals in den Achtzigerjahren etwas Unmodernes anhaftete, dem es unter allen Umständen zu entfliehen galt. Am Ende der Flucht: Die Frau, die „ihren Mann steht“ und tapfer den Karrierefeldzug antritt. Doch irgendwie schien auch die gestresst und alles andere als glücklich zu sein. Es gab auch die dazwischen, die mich allerdings am meisten schreckten: Die „Alles-und-nix-Frauen“. Sie hatten einen Mann, Kinder und einen Beruf. Sie waren die Kraftlosesten. In dem Bemühen, allem gerecht zu werden, wirkten sie blutleer und marionettenhaft. Doch plötzlich fand ich mich genau unter ihnen wieder - wie konnte das passieren? Ich war ratlos. Die einzigen Momente, die etwas Klarheit in das Chaos brachten, waren die, in denen ich alleine war. Fern aller Bedürfniserfüllung, fern aller Menschen, die ich liebte, doch irgendwie auch verwünschte, denn sie entfernten mich von mir, von dem, was ich wirklich war und sein wollte. Was genau war ich denn wirklich oder wer wollte ich sein?
Eine Frau, die Wissen trägt, die mit Klarheit, Kraft und Würde durchs Leben geht. Eine Frau, die frei ist. Die Achtung, Respekt und bedingungslose Liebe erfährt, weil sie eine Frau ist, weil sie das Wunder vollbringen kann, Leben zu schenken. Eine Frau, die unserer Gesellschaft weibliche Intuition, schöpferische Kraft und Raum zum Wachsen zur Verfügung stellt. Eine Frau, die die Geschicke der Erde gestaltet und lenkt - gemeinsam mit ihrem Partner, dem Mann.
Diese Vision meiner FRAU wie einen Leuchtturm im Blick, habe ich meine Erfahrungen gesammelt. Ich bin immer wieder gestrauchelt, habe mich im Netz der Frauenbilder verfangen und unter großen Anstrengungen wieder befreit. Mir wurde eins klar: Schwer wie Blei hängen die kulturell und sozial geprägten Verzerrungen von Weiblichkeit an und in uns. In einer Zeit, in der sich viele schulterklopfend und gleich- bzw. kaltgestellt zurücklehnen, klingt mein Urteil der Bestandsaufnahme vernichtend. Wir haben noch gar nichts erreicht. Es ist ein Irrtum, dass das, was wir Frauen von uns zeigen, auch nur annähernd das ist, was wir sein können.
Wir denken mehr denn je, wir müssten den Männern nacheifern, um erfolgreich zu sein. Wir haben zugelassen, dass unser weibliches Denken und Fühlen entweiht wurde. Wir haben den geschickten Schachzug der Männer und Mannfrauen noch nicht enttarnt, der alles, was mit Weiblichkeit in seiner Urform zusammenhängt, in die verstaubte Schublade namens Esoterik steckt. Das ist, als würde man Goldbarren mit Pech übergießen und unter die Kohle mischen. Es ist die Aufgabe von uns Frauen, die Spreu vom Weizen wieder zu trennen und das Gold sichtbar zu machen. Konkret und in einem ersten Schritt heißt das, dass wir aufhören sollten, männliche Worte zu benutzen. Worte wie:
führen, gewinnen, zweckmäßig, anleiten, durchdringen, linear, höher-schneller-weiter, Aktien, Bilanz, Manager, Gewalt, Vergeltung, herrschen, beherrschen, rächen, dominieren, forschen, kontrollieren, Gehirn, Ratio.
Wir sollten anfangen, Raum zu schaffen für unsere Worte:
sehnen, fühlen, erwachen, spüren, ahnen, Ahnen, Bewusstsein, Achtsamkeit, spirit, lieben, vertrauen, weise, Natur, Universum, Erde, Heilung, Geduld, Mond, nähren, Demut, mitfühlend, weich, verbinden, Herz, Intuition.
Worte spiegeln unsere Gedanken und unsere Gedanken generieren unsere Gefühle. Unsere Gefühle werden zu einer Haltung und die Haltung zu Verhalten und Taten. Das bedeutet, dass auch unser Verhalten und unsere Handlungen männlich motiviert sind. Wir bewegen uns in fremdem Terrain, in dem wir niemals so stark sein können wie in unserem eigenen. Wir haben zugelassen, dass wir unsere weibliche Herkunft, unsere Heimat verleugnen. Wir eifern den Männern hinterher und können doch immer nur eine Kopie sein, denn wir leben nicht unsere Natur. Wenn wir männliche Worte benutzen und Taten daraus werden, dann sind wir höchstens ein „ganzer Kerl“, doch niemals eine „starke Frau.“
Wir haben die Verantwortung abgegeben. Wir haben uns reduzieren lassen auf Rollen, die wir heute ausfüllen. Wir sind Mutter, wir sind Freundin, wir sind das, was wir arbeiten. An der Erfüllung dieser fest umschriebenen Rollen messen wir unser Gut- oder Schlechtsein. Wenn etwas in dieser Rolle nicht gelingt, fühlen wir uns schlecht. Wir peitschen uns dafür aus - wenn auch nur gedanklich. Unsere „Lieben“ tun es übrigens auch: Der Ehemann ist unzufrieden und nörgelt, die Kinder schreien und toben, die Freundin ist beleidigt. Angeblich sind wir heute evolutionär an einem Punkt angelangt, an dem der Mensch sagen kann: Ich bin frei. Ist das Freiheit?
Nein. Es ist Sklaventum in seiner schlimmsten Form. Wir Frauen werden immer stiller, wir fühlen uns leer und kraftlos, wir erkranken an Depressionen oder Krebs, wir werden hässlicher und unscheinbarer. Vor allem wir Mütter: Ohne Spannkraft im Körper, ohne Strahlen in den Augen, ohne Hoffnung auf Besserung. Reduziert auf Staubwischen, Einkaufen, Kinder zur Schule bringen, zum Job rasen und zurück, Wäsche waschen und sortieren. (Was werde ich dabei müde - das T-Shirt meines Mannes mutiert zum Stein des Sisyphus und der Schrank zum Berg.) Was soll das? Warum stehen wir nicht auf, sprengen die Fesseln dieses öden Daseins und schreien einmal richtig laut: STOPP! Ich will das nicht, ich kann das nicht, ich muss das nicht und vor allem: Ich will etwas anderes!
Die Antwort lautet: Wir wissen nicht, wie das ANDERE geht. Wir haben keine Vorbilder. Unsere Mütter und Großmütter hat es oft noch schlimmer getroffen als uns: Sie waren mehr unterjocht und gefangen in ihrem Schicksal. Sie haben Krieg erlebt, Entbehrungen und Tod. Sie mussten für die Grundbedürfnisse menschlichen Überlebens sorgen. Das hat ihren Alltag ausgefüllt. Darüber können sie uns viel erzählen, da können wir von ihnen lernen. Aber den Mangel, den wir heute in unserem Dasein spüren, kennen sie nicht. Sie sind ratlos angesichts unserer Probleme. Und wir sehen uns hilflos mit einer Welt konfrontiert, die uns angeblich alles bietet, doch irgendwie nichts einlöst.
Ich erinnere mich an einen Ausspruch meiner Großmutter: „Euch Frauen stehen doch heute alle Türen offen!“ Und wir bleiben stehen vor der Tür. Schauen uns ängstlich um, ob denn eine andere schon eingetreten ist, denn: Ich als Erste? Niemals! Dort, da ist schon eine... aber: Die sieht so beeindruckend aus, die besitzt mehr als ich - mehr Power, mehr Schönheit, mehr Mut. Der kann ich nicht das Wasser reichen. Nein, nein, ich warte noch.
Wir suchen die Nähe zu Frauen, die wie wir sind. Das gibt uns Sicherheit. So können wir verweilen in der Komfortzone, in der es so warm und kuschelig ist. Wir backen einen Kuchen, treffen uns mit der Kollegin aus dem Büro („Der Sohn ist genauso alt wie meiner - wie schön!“) und reden über die neuesten Stiefel, die es bei XY viel günstiger gibt.
Ja, es gibt auch einige wenige unter uns, die sich der Herausforderung des Mitmischens stellen. Die mutig hineinspringen in das Haifischbecken der Wirtschaftsbosse. Sie haben Eigenschaften, die zumindest erahnen lassen, zu was Frau fähig ist: Mut, Durchhaltevermögen, Entschlossenheit. Doch wo-ran orientieren sie sich häufig und zwangsläufig auf ihrem Karriereweg? Wen nehmen sie sich als Vorbild? Den Mann. Denn der legt dort im Becken die Spielregeln fest. Und wenn sich zehn Männer die Spielregeln für ein Spiel ausdenken und eine Frau will mitspielen, dann darf sie das zwar - eventuell -, aber wenn sie die Regeln bricht oder eine neue aufstellen will, dann ist sie ihre Spielkarte schnell wieder los. Das ist das, was heute gemeinhin als „gläserne Decke“ bekannt ist. Der Begriff ist eine Metapher für das Phänomen, dass qualifizierte Frauen spätestens auf der Ebene des mittleren Managements „hängenbleiben“ und ihnen die Top-Positionen in Unternehmen oder Organisationen verwehrt bleiben. Und zwar aus Gründen, die nicht so einfach zu benennen geschweige denn zu erkennen sind, deshalb gläserne
