Katzen verstehen in 60 Minuten - Nina Merian - E-Book

Katzen verstehen in 60 Minuten E-Book

Nina Merian

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Beschreibung

Warum verhält sich meine Katze so? Was will sie damit ausdrücken? Was genau geht in ihr vor? Katzen können viel mehr als miauen, schnurren und fauchen. Doch es fällt den Menschen schwer, sie zu verstehen. Dabei ist Katzensprache alles andere Hexerei: Mit dem richtigen Hintergrundwissen lässt sie sich oft eindeutig übersetzen. In diesem ebenso fundierten wie amüsanten Buch erfahren Sie alles, was die geheimnisvollen Geschöpfe denken und wie sie sich mit Lauten, Mimik und Körpersignalen ausdrücken. Sie werden verstehen, warum Katzen schmollen, welche Gerüche sie abstoßen, warum sie schnattern, wenn sie durchs Fenster einen Vogel sehen. Und warum sie Fäden ausgerechnet aus dem Stoff Ihres Lieblingssessels ziehen.

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Intro

Das Kätzchen verstehen

Die Erziehung der Katze

Katz und Maus

Das geheimnisvolle Wesen

Die neun Sinne der Katze

Wie sich Katzen verständigen

Die Körpersprache der Katzen

Schwierige Situationen

Fehldeutungen und Missverständnisse

Leben mit einer Katze

Zehn Dinge, die eine Katze braucht, um sich wohlzufühlen

Die zehn Grundrechte der Katze

Mehr über unsere Autoren und Bücher:www.piper.de

ISBN 978-3-492-96504-0

© für diese Ausgabe Piper Verlag GmbH, München 2013 © Thiele Verlag in der Thiele & Brandstätter Verlag GmbH, München und Wien 2011 Illustrationen: Vasiliski Varvaki / iStock Umschlaggestaltung: Christina Krutz, Biedesheim am Rhein

Intro

Sie liegt mit halbgeschlossenen Augen neben dem Kaminfeuer, so nah, dass sie sich fast das Fell versengt. Das Feuer knistert und sprüht, und sie zuckt mit einem Ohr, legt sich auf die Seite und genießt die Wärme. Ist das wirklich dieselbe Katze, die noch am Morgen als grauer Schatten durch die silbrige Dämmerung huschte – lautlos, gestaltlos, eins mit der Umgebung, sobald sie sich nicht mehr bewegte? Ist es möglich, dass diese Katze, die hier wohlgenährt, gewärmt, geliebt und verwöhnt den Luxus ihres Heims genießt, und der graue Schatten, der sich im Morgengrauen in Sekundenschnelle auf einen unachtsamen Vogel oder eine dahinhuschende Maus stürzen kann, ein und dasselbe Geschöpf sind?

Auf leisen Pfoten schleicht sich die Katze in das Herz von Kindern und Erwachsenen. Ein rätselvolles Tier mit unergründlichem Blick. Doch wenn man sie versteht, kann es der liebste und zärtlichste Hausgenosse sein. Wie kaum ein anderes Haustier hat sie Herz und Sinn vieler Menschen erobert.

Die Katze ist die geborene Opportunistin, sagen daher manche, und andere finden, dass nicht der Mensch die Katze gezähmt hat, sondern eher umgekehrt. Um so flexibel und anpassungsfähig zu sein, muss die Katze auf jeden Fall eine Intelligenz oder Fähigkeit besitzen, die den meisten Menschen abgeht. Ihr stehen zwei Welten offen, unsere und ihre eigene, über die der Mensch keine Gewalt hat. Und obwohl unsere Welt rapiden Veränderungen unterlegen ist, hat sich die Katze in ihrer Art nicht verändert. Sie bleibt sich treu, sie ändert sich nicht, sie scheint von Grund auf immun gegen die chaotischen Kräfte der sich stetig wandelnden Menschenwelt, die sie umgibt.

Der unabhängige, überlegte Gleichmut der Katze, ihre Ausgeglichenheit – in sich ruhend, aber trotzdem wachsam jeden Vorteil ausnutzend –, ihr mangelnder Ehrgeiz, ihr zärtliches und dabei bedingungsloses Geben, ihr Freisein von Untertänigkeit und Nachahmerei sind Eigenschaften ihrer Natur, für die wir sie bewundern.

Noch immer verbinden wir mit der Katze die Vorstellung eines Archetyps der weiblichen Anmut und Fruchtbarkeit. Kein Tier hat in seiner Geschichte so viel Verehrung und Furcht gefunden, und obwohl sie schon so lange in der Gesellschaft des Menschen lebt, wird sie von allen Tieren, die lange mit den Menschen zusammengelebt haben, vielleicht am wenigsten ver standen.

Kaum war mir der Gedanke gekommen, dieses Buch zu schreiben, da dachte ich auch: Ganz schön arrogant von dir, zu glauben, du wüsstest etwas über ein so mysteriöses und undurchschaubares Wesen wie die Katze! Ermutigt wurde ich jedoch durch zwei Dinge: Erstens zeigten mir meine eigenen Beobachtungen und Studien, wie die subtilen Verhaltensweisen der Katze funktionieren. Zweitens war mir bewusst, dass es unzählige Katzenliebhaberinnen und –liebhaber gibt, und ich war überzeugt, dass sich ihre Beziehung zu diesen Tieren noch vertiefen, auf jeden Fall verbessern ließe, wenn ihnen mehr Informationen über Physiologie, Verhalten und Psychologie der Katze zur Verfügung stünden. Fakten über die Art der Verständigung, ihre Beziehungen untereinander, ihre Sinne und ihre Intelligenz.

Wer mit einer Katze zusammen lebt, dem stellen sich einige wichtige Fragen, auf die er nicht auf Anhieb Antworten findet. Die Katze steht ihm als geheimnisvolles Wesen gegenüber. Warum, so fragt er sich, sind Katzen, verglichen mit Hunden, so distanziert, so schwierig zu »erziehen« und trotzdem manchmal so sensibel und hellwach, dass sie übernatürliche Kräfte zu haben scheinen? Sind sie wirklich domestiziert, und wie passen sie in unsere moderne Welt?

Wie zieht man ein Kätzchen am besten auf, wie bringt man ihm bei, sich in die Gemeinschaft einzufügen? Wie können wir mehr Verständnis für Psyche und Verhalten dieses bemerkenswerten Tieres gewinnen? Je besser wir die Katzen verstehen, desto mehr vertieft sich wohl auch unser Bewusstsein und unsere Wertschätzung alles Lebendigen, desto besser lernen wir auch unsere eigene Natur verstehen, die sich in der Katze auf mancherlei Art widerspiegelt. Dieses kleine Buch möchte dazu beitragen, dass unsere Katzen nicht nur Liebe, sondern auch Verständnis finden.

Das Kätzchen verstehen

Es gibt wohl nur wenige Menschen, denen der Anblick kleiner Katzen, neugeborener oder noch junger Kätzchen nicht ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Wie niedlich sie sind, wie purzelig, wie verspielt! Sobald ihre Pfoten sie tragen können, beginnen endlose Spielereien, spaßige Rennen, taumelhafte Luftsprünge, denen die Anmut und Sorglosigkeit dieser kleinen Wesen einen unvergleichlichen Zauber verleihen. Sie können Grimassen schneiden und auf ihren Gesichtern die komischsten Ausdrücke hervorrufen, aber auch Zorn und Ohnmacht, Überdruss und Schalkhaftigkeit. Und das geringste Geräusch oder die flüchtigste Berührung genügen, um Ausdruck und Haltung zu verändern. Ihre kleine Nase ist rot vor lauter Anstrengung, die Krallen kratzen hier und da, und das rosa Mäulchen beißt alles, was man ihm hinhält. Um Fliegen zu erhaschen, tanzen sie ganze Stunden lang.

Zuweilen werden sie auf ihren eigenen Schwanz aufmerksam, der sich hinter ihnen bewegt, und halten ihn für ein Spielzeug. Nichts ist unterhaltsamer als zu beobachten, wie sie sich wie wahnsinnig um sich selbst drehen, um dieses Ding zu packen, das ein Teil ihrer selbst ist. Sie spielen auch für ihr Leben gern mit ihrem Schatten oder dem eines sich bewegenden Objekts.

Die Liebe der Katzenmutter zu ihren Jungen ist bemerkenswert. Vor der Geburt bereitet sie ihnen ein Nest, und zwar in einem Versteck, damit nichts sie stören kann. Sobald sie die geringste Gefahr für die Kätzchen wittert, packt sie sie – nur mit den Lippen – bei der Nackenhaut und trägt sie so sanft, dass die Kleinen dessen kaum gewahr werden, an einen anderen Ort. Während der ganzen Stillzeit verlässt sie ihre Jungen nur, um Nahrung zu beschaffen.

Welches Kätzchen soll ich wählen?

Junge Kätzchen sind reizend, und jedes sieht so aus, als wäre es der ideale Hausgenosse. Es kann jedoch nicht schaden, sich über das Temperament der Rasse, die man ins Auge gefasst hat, zu informieren, bevor man ein Tier auswählt. Nicht rassereine Katzen können die ganze Skala der Temperamente verkörpern. Inwieweit ihr Temperament mit ihrem Felltyp, der Art, wie sie aufgezogen werden, und den von den Eltern ererbten Anlagen zusammenhängt, lässt sich nicht immer feststellen. Grundsätzlich kann man bei solchen Jungen weniger sicher vorhersagen, wie sich ihre Persönlichkeit entwickeln wird, als bei Rassekatzen.

Manche werden reserviert, scheu, unberechenbar und launisch sein, andere häuslich, offen und anhänglich, und wieder andere ganz undurchschaubar. Du kannst mit jeder Katze glücklich werden, vorausgesetzt, du suchst dir ein intelligentes, aktives Jungtier aus, das aus sich herausgeht und nicht übermäßig ängstlich ist, und vorausgesetzt, du widmest ihm viel Aufmerksamkeit, um es an menschliche Gesellschaft zu gewöhnen, wenn es älter wird.

Außerdem solltest du darauf achten, wie die Mutter sich verhält, wenn du den Wurf betrachtest, das heißt, ob sie zutraulich oder ängstlich ist. Furchtsamkeit kann erblich sein und sich auf den Nachwuchs weitervererbt haben, wobei dieser Charakterzug womöglich erst einige Zeit, nachdem du das Tier zu dir genommen hast, in Erscheinung tritt.

Beobachte auch, wie sich die Kätzchen zueinander verhalten, und richte es so sein, dass du bei der Fütterung dabei sein kannst. Auf diese Weise kann man vermeiden, aus Versehen ein sehr dominierendes und aggressives oder ein furchtsames und unterwürfiges Tier zu kaufen, die beide kein ideales Haustier abgeben.

Ende der Leseprobe