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Deine Katze ist nicht nur ein Haustier, sondern ein Familienmitglied, dessen Gesundheit dir am Herzen liegt. In diesem umfassenden Ratgeber erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen flauschigen Liebling aktiv vor den häufigsten Katzenkrankheiten zu schützen. Du erhältst wertvolle Einblicke in die verschiedenen Krankheiten, ihre Symptome und Ursachen, aber vor allem bekommst du leicht umsetzbare Tipps, um ihnen frühzeitig vorzubeugen, damit deine Katze gar nicht erst krank wird. Behandelt werden folgende Kategorien: Infektionen Hauterkrankungen Erkrankungen des Harntrakts Erkrankungen des Stoffwechsels Erkrankungen des Verdauungstrakts Zahnerkrankungen Parasiten hochwertige Ernährung Impfen: ja, nein, vielleicht?! Mit diesem Buch kannst du aktiv zur Gesundheit deiner Katze beitragen und ihr zu einem langen und glücklichen Leben verhelfen. Das macht es zu einem unverzichtbaren Begleiter für alle Katzeneltern!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2023
Für alle, deren Katzen Familie sind, nicht nur Mitbewohner. Ganz viel Liebe geht raus an euch!
Wenn es um die Gesundheit unserer Fellkinder geht, sollte man von Experimenten auf eigene Faust die Finger lassen. Deshalb findest du in diesem Buch keine Tipps zur Behandlung deiner Katze (außer folgenden: Geh zum Tierarzt!). Stattdessen gibt es dir wertvolle Tipps an die Hand, wie du den häufigsten Katzenkrankheiten frühzeitig vorbeugen kannst, damit sie gar nicht erst entstehen. Diese Ratschläge sollen zu einem gesunden, glücklichen Leben deiner Katze beitragen, sind aber keine Garantie, dass sie niemals krank wird.
Falls deine Katze bereits Krankheitssymptome zeigt oder du dir aus anderen Gründen Sorgen um sie machst, geh bitte zum Tierarzt oder Tierheilpraktiker deines Vertrauens. Bist du dir bei einer Diagnose unsicher, hol auch noch eine zweite professionelle Meinung ein. Auf diese Weise bist du auf der sicheren Seite und kannst die hier gesammelten Tipps mit gutem Gewissen anwenden.
Sämtliche Gedanken, Methoden und Anregungen in diesem Buch stellen die Meinung bzw. Erfahrung der Verfasserin dar. Sie wurden von der Autorin nach bestem Wissen erstellt und sorgfältig geprüft, bieten jedoch keinen Ersatz für kompetenten tiermedizinischen Rat. Jede Leserin/jeder Leser ist für das eigene Tun und Lassen weiterhin verantwortlich. Die Autorin kann für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, keine Haftung übernehmen.
Harntrakt
Blasenentzündung (
Cystitis
)
Nierenerkrankung (
Niereninsuffizienz
)
Haut
Eitergeschwür (
Abszess
)
Fettgewebetumor, gutartig (
Lipom
)
Basalzelltumor (
Basaliom
)
Bindegewebetumor (
Fibrosarkom
)
Mastzelltumor (
Mastozytose
)
Pigmentzellentumor (
Melanom
)
Plattenepithelkarzinom
Infektionen
FeLV (
felines Leukämievirus; Leukose
)
FIP (
feline infektiöse Peritonitis
)
FIV (
felines Immundefizienz-Virus
)
Katzenschnupfen (
feline virale Rhinotracheitis
)
Katzenseuche (
Panleukopenie/FPV
)
Parasiten
Bandwurm (
Zestoden
)
Flöhe (
Ctenocephalides felis
)
Giardien (
Giardia
)
Hakenwurm (
Ancylostomatidae
)
Milben (
Acari
)
Spulwürmer (
Toxocara mystax
)
Zecken (
Ixodida
)
Stoffwechsel
Diabetes (
Diabetes mellitus
)
Schilddrüsenüberfunktion (
Hyperthyreose
)
Verdauungstrakt
Bauchspeicheldrüsenentzündung (
Pankreatitis
)
Magenschleimhautentzündung (
Gastritis
)
Zähne
FORL (
feline odontoklastische resorptive Läsionen
)
Zahnfleischentzündung (
Gingivitis
)
Zahnstein (
Calculus dentis
)
Weitere Erkrankungen
Bindehautentzündung (
Konjunktivitis
)
Lebertumor (
Hepatom
)
Lymphdrüsentumor (
Lymphom
)
Brustkrebs (
Mammakarzinom
)
Exkurs 1:
Gesunde Katzenernährung
Exkurs 2:
Katze impfen – ja, nein, vielleicht?
Exkurs 3:
Wundermittel CDL?
Empfehlungen
Eigentlich bin ich freiberufliche Lektorin. Deshalb verbringe ich den Großteil meines Alltags im Büro zu Hause – und damit bei meinen Katzen Sidca und Bran. Als ich im Frühjahr 2022 den Tintenwald-Blog für Autoren startete, entdeckte ich zeitgleich einen Knubbel bei meinem Kater Sidca. Nachdem ich eine Woche lang tausend Tode starb und von Tierarzt zu Tierklinik rannte, wusste ich drei Dinge: Erstens, Sidca war kerngesund. Zweitens, ich wollte mehr zum Thema Katzenkrankheiten lernen, um ihnen bestmöglich vorbeugen zu können, lange bevor sie überhaupt entstehen. Drittens, ich will mein gesammeltes Wissen mit so vielen Katzeneltern wie möglich teilen und dazu beitragen, das ein oder andere Katzenleben länger, gesünder und glücklicher zu gestalten. Der Blogartikel Warum es KEIN Fibrosarkom sein muss ist bis heute der meistgeklickte Artikel auf meiner Website.
Seit 2018 arbeite ich ehrenamtlich im Fürther Katzenstübchen, einem Tierheim, das sich auf Katzen spezialisiert hat. Dort kümmern wir uns liebevoll um jene, die ihr Zuhause verloren haben, und begleiten sie auf dem Weg zu einem neuen.
Was ist das?
Die Bezeichnung Blasen-/Harnwegsentzündung lässt vermuten, dass die Ursache bei Bakterien liegt, die sich dort vermehren, wo sie nicht hingehören. Das ist aber nur bei etwa 5 % aller Katzen unter zehn Jahren der Fall. Die übrigen 95 % der Krankheitsfälle lassen sich auf Stress, Harngrieß und Harnsteine zurückführen, die eine Infektion in der Blase sowie Blockaden in der Harnröhre auslösen. Die typischen Symbole einer Blasenentzündung können also auf unterschiedliche Erkrankungen der Harnwege hindeuten.
Besonders gefährdet sind kastrierte Kater und Katzen mittleren Alters, die nur Trockenfutter fressen und zu Übergewicht neigen. Aber auch ängstliche und einsame Katzen können eine stressbedingte Blasenentzündung entwickeln.
Anders als bei Menschen ist eine Blasenentzündung bei Katzen keine Kleinigkeit, besonders wenn sie zu spät behandelt wird. Führt die Entzündung zu einer Verstopfung der Harnröhre und behindert die Katze darin, Urin abzusetzen, ist das ein lebensbedrohlicher Zustand. Die Nieren können geschädigt werden, und im schlimmsten Fall kann sogar die Harnblase platzen. Solltest du den Verdacht haben, dass deine Katze Schmerzen beim Wasserlassen oder andere der nachfolgenden Symptome aufweist, stelle sie so schnell wie möglich einem Tierarzt vor.
Symptome:
Deine Katze
geht häufig auf die Toilette
und presst, setzt dabei aber
ungewöhnlich wenig oder gar keinen Urin
ab.
Deine Katze
maunzt schmerzvoll und krümmt sich
beim Wasserlassen.
Deine Katze
meidet die Toilette und „tröpfelt“ wild
(z. B. ins Bett, aufs Sofa oder vor die Toilette), da sie ihr Klo mit Schmerzen verbindet.
Deine Katze
leckt sich vermehrt den Intimbereich
.
Der Urin ist
leicht blutig und riecht stark
.
Deine Katze wirkt
schlapp oder ungewöhnlich aggressiv
.
Deine Katze hat keinen Hunger und
rührt ihr Futter nicht an
.
Deine Katze hat
Bauchschmerzen
; sie reagiert empfindlich, wenn du ihren Bauch berührst.
Ursachen:
Stress
zu wenig Bewegung → Übergewicht
mangelhafte Ernährung (hoher Anteil von pflanzlichen Nebenerzeugnissen & Getreide im Futter)
Über- oder Unterversorgung mit Magnesium & Kalzium
unbegrenzter Zugang zu Futter erhöht den pH-Wert im Urin
Flüssigkeitsmangel
Harngrieß, Harnkristalle, Harnsteine
Diabetes mellitus
chronische Niereninsuffizienz
Nebenwirkung von Medikamenten (Kortison, Cyclosporin)
Schilddrüsenüberfunktion
Bakterien, Polypen
Blasentumore (seltenste Ursache)
Wie du vorbeugen kannst:
Schaffe deiner Katze ein
ruhiges Umfeld
mit wenig Hektik, Lärm und Veränderungen, z. B. indem du ihr viele
Rückzugsmöglichkeiten
bietest, wo sie ungestört entspannen und schlafen kann.
Führe deine Katze sanft an nötige Veränderungen heran
und gib ihr genügend Zeit, sich daran zu gewöhnen (Bsp.: Umzug, neues Familienmitglied).
Sorge für ausreichend Bewegung
, indem du täglich mit deiner Katze spielst und sie zum Laufen und Springen animierst.
Verbringe
viel gemeinsame Zeit
mit deiner Katze, in der sie sich umsorgt und geliebt fühlt, das hilft am besten gegen Stress.
Füttere deiner Katze
hochwertiges Nassfutter
statt Trockenfutter (mehr dazu siehe S.
→
).
Führe
mehrere kleine Mahlzeiten
über den Tag verteilt ein, anstatt deiner Katze unbegrenzten Zugang zu Futter zu gewähren.
Bei mehreren Katzen:
Füttere deine Katzen räumlich getrennt
, sodass keiner Sorge haben muss, dass der andere ihm das Futter wegfrisst.
Animiere deine Katze zum Trinken
, indem du mehrere Näpfe oder Trinkbrunnen mit frischem Wasser in der Wohnung aufstellst. Du kannst auch versuchen, das Nassfutter mit einem großzügigen Schluck Leitungs-wasser oder ungewürzter Hühnerbrühe zu strecken.
→ Viel Flüssigkeit ist wichtig, um die Bildung von Kristallen und das Bakterienwachstum in der Blase zu reduzieren und so Entzündungen und Verstopfungen der Harnröhre zu vermeiden.
Stelle
ausreichend Toiletten
auf (Anzahl der Katzen +1), am besten an einem ruhigen Ort, wo man ungestört Pipi machen kann.
Reinige die Toilette mehrmals täglich
, damit sich Keime gar nicht erst vermehren können. Am besten eignet sich dafür
Klumpstreu
.
Mach
regelmäßige Urintests
(1–2 x pro Jahr). Auf diese Weise behältst du die Zusammensetzung des Urins (pH-Wert, Protein, Glukose, Ketone, Hämoglobin) im Auge und kannst rechtzeitig einen Tierarzt aufsuchen, sollte sich etwas verändern.
→ Da der Urin viel über den allgemeinen Gesundheitszustand deiner Katze aussagt und auch frühzeitig auf Diabetes oder Tumore hinweisen kann, lohnt sich diese Investition zum Vorbeugen vieler Krankheiten.
Für Sidca und Bran benutze ich den Urintest von Pezz life, 13 Euro pro Set (das ist keine bezahlte Werbung, nur eine persönliche Empfehlung). Der Test wird dir per Post zugeschickt, und du kannst ihn bequem von zu Hause aus machen. Deine Katze kann dabei ganz normal aufs Klo gehen, du musst also nicht mit dem Tiger ringen (mehr Infos siehe S. →).
Was ist das?
In Zusammenarbeit mit der Leber sind die Nieren die „Kläranlage“ des Körpers. Sie filtern Giftstoffe und Stoffwechselprodukte aus dem Blut und transportieren sie mithilfe des Urins nach draußen. Bei einer Nierenerkrankung funktioniert dieser Vorgang nicht mehr richtig. Statt der Giftstoffe werden wertvolle Nährstoffe (z. B. Eiweiß) aus dem Blut gefiltert, während sich die Giftstoffe mit der Zeit ansammeln und eine sog. Harnvergiftung (Urämie) auslösen. Bei einer Schädigung des Nierengewebes können Elektrolyte im Körper (Natrium, Kalium etc.) sowie der Wasserhaushalt nicht mehr angemessen reguliert werden.
Der lateinische Begriff Insuffizienz bedeutet übersetzt Unzulänglichkeit bzw. Unfähigkeit. Zu sagen, im Fall einer Nierenerkrankung seien die Nieren unfähig, ihrer Aufgabe nachzugehen, ist jedoch irreführend. Sie arbeiten durchaus noch, allerdings nicht in ausreichendem Maß. Je weiter die Krankheit fortschreitet, umso eingeschränkter sind die Nieren deiner Katze. Daher gilt: Je früher die Krankheit erkannt und behandelt wird, umso höher sind die Chancen auf beschwerdefreie Lebensjahre.
Bei einer Niereninsuffizienz unterscheidet man zwischen zwei Varianten, der akuten und der chronischen Niereninsuffizienz (CNI):
Akute Niereninsuffizienz
Eine akute Nierenerkrankung tritt plötzlich auf und besteht zum Zeitpunkt der Diagnose erst seit wenigen Stunden. Manchmal wird sie durch einen Unfall mit starkem Blutverlust oder eine Kreislaufstörung ausgelöst. Da man als verantwortungsvolle Katzenmama/verantwortungsvoller Katzenpapa schon allein aufgrund der Ursache zum Tierarzt geht, kann dieser eine Gefährdung der Nieren schnell erkennen und behandeln. Wird die akute Nierenerkrankung jedoch nicht behandelt, ist der Tod der Katze binnen Stunden bzw. weniger Tagen wahrscheinlich.
Die gute Nachricht: Mit rechtzeitiger Behandlung ist die akute Niereninsuffizienz meist vollständig umkehrbar, sodass deine Katze keinerlei Schäden davonträgt.
Chronische Niereninsuffizienz (CNI)
Chronisch bedeutet, dass die Nieren deiner Katze schon länger erkrankt sind. Das ist deshalb möglich, da der Beginn einer Nierenerkrankung von außen kaum sichtbar ist. Die Katze zeigt keinerlei oder nur sehr milde Symptome (Müdigkeit, Abgeschlagenheit), die dich nicht an ein geschädigtes Organ denken lassen. Sobald die Symptome deutlicher werden (häufiges Erbrechen, Appetitlosigkeit), besteht die Nierenerkrankung meist schon seit ein paar Monaten, und mindestens 60–70 % des Nierengewebes sind geschädigt. Rund die Hälfte (!) aller Katzen über 12 Jahren ist betroffen, somit ist die CNI Todesursache Nr. 1.
Die gute Nachricht: Rechtzeitig erkannt, ist die Krankheit zwar nicht heilbar, kann aber aufgehalten bzw. über viele Jahre hinweg verlangsamt werden. Dadurch wird die Lebensqualität deiner Katze erhalten oder sogar verbessert. Für eine sichere Diagnose sollte dein Tierarzt eine ganzheitliche Untersuchung samt Urintest, Ultraschall, Blutdruck und Blutbild durchführen.
Damit die Therapie erfolgreich ist, musst du das Futter deiner Katze hin zu einer ausgewogenen Nierendiät mit hochwertigem, gut verdaulichem Eiweiß und möglichst wenig Phosphor anpassen (Bsp.: Anifit, Animonda Integra Protect, Kattovit Feline Diet). Das bedeutet: Kein Trockenfutter und kein industrielles Nassfutter mit hohem Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen! Achte darauf, dass der Tierarzt kein Spezialtrockenfutter als „Nierendiät“ verschreibt. So was ist, mit Verlaub, Unsinn und Geldmacherei, kommt aber leider manchmal vor. Deine Katze benötigt jetzt viel Flüssigkeit, die sie allein durch Trockenfutter nicht aufnehmen kann. BARF ist ebenfalls möglich, solange das Futter leicht verdaulich ist und einen hohen Anteil an essenziellen Fettsäuren enthält.