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Günstiger geht's nicht! Wer eine geballte Ladung Proteine, Mineralstoffe, Vitamine oder Öle braucht, der greife in die Körnerkiste - denn hier gibt es große Schätze für wenig Geld. Kerne und Saaten spenden Energie, machen dabei aber nicht dick. Im Gegenteil - sie helfen sogar beim Abnehmen! Die Gesundheitsjournalistin Deborah Weinbuch porträtiert in diesem Buch eine Reihe an Kernen und Saaten, entschlüsselt deren Zauberformel und zeigt die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete auf. Wieso machen Kürbiskerne gute Laune? Warum fördern Mandeln die Potenz? Kann man Papayakerne wirklich essen? Wer gewinnt das Rennen: Chia- oder Leinsamen? Zudem erhalten Sie Beauty-Anwendungen zum Selbst-Anrühren und jede Menge Rezepte - von der herzhaften Hauptspeise bis hin zum süßen Konfekt. Kleine Kerne, große Wirkung: - mehr Muskeln und weniger Körperfett - verbesserter Stoffwechsel und Zuckerspiegel - volleres Haar - Linderung von Allergien - gesundes Herz - Nerven wie Drahtseile - erholsamer Schlaf - Schutz vor Krebs - gesunde Darmflora - gegen Kopfschmerzen und Migräne - starke Knochen
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Seitenzahl: 137
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Deborah Weinbuch
Inhaltsstoffe, Wirkung & Anwendungvon Pflanzenkernen & Samen
Originalausgabe
1. Auflage 2017
Verlag Komplett-Media GmbH
2017, München/Grünwald
www.komplett-media.de
ISBN (eBook): 978-3-8312-6932-7
Hinweis: Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autor noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.
Lektorat: Redaktionsbüro Diana Napolitano, Augsburg
Korrektorat: Redaktionsbüro Julia Feldbaum, Augsburg
Umschlaggestaltung: X-Design, München
Grafische Gestaltung, Bildredaktion und DTP: Lydia Kühn, Aix-en-Provence, Frankreich
eBook-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim – www.brocom.de
Dieses Werk sowie alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrecht zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung.
Für meine Oma Anna
Inhalt
Vorwort
Einleitung
Kraftpakete fùr die Gesundheit
Kerne machen schlank und bauen Muskeln auf
Kerne sind Anti-Aging-Nahrung
Kerne sind Gute-Laune-Garanten
Kerne geben Kraft fürs Immunsystem
Kerne schützen den Darm
Kerne fördern die Entgiftung
Kerne wirken vorbeugend gegen Krebs
Kerne schützen unser Herz-Kreislauf-System
Kerne stärken Knochen und Zähne
Kerne schenken schöne Haare und reine Haut
Kerne im Porträt
Mandeln
Kürbiskerne
Sonnenblumenkerne
Pinienkerne
Pistazien
Cashewkerne
Traubenkerne
Wassermelonenkerne
Passionsfruchtkerne
Kaktusfeigenkerne
Papayakerne
ExkursSeiten
Kann man Apfel- und Aprikosenkerne essen?
Die Heilkraft der Zitruskerne: Zitrone, Orange, Grapefruit
Bei Kinderwunsch das Progesteron optimieren
Kalziummangel trotz Milch, wie kommt das?
Samen im Porträt
Leinsamen
Chiasamen
Hanfsamen
Sesam
Mohnsamen
Naturkosmetik selbst machen
Perfekte Pflege für jeden Hauttyp
Frischekick: Papayakern-Peeling
Papayakern-Maske gegen Pigmentflecken
Mohn-Peeling gegen Doppelkinn und schlaffe Haut
Passionsfruchtkern-Serum für reifere Haut
Maske mit Traubenkernöl für samtweiche Haut
Pinienkern-Maske für reine Haut
Papaya-Power gegen Pickel
After Sun: Beruhigende Passionsfruchtkern-Packung
After Sun aus der Wüste: Kaktusfeigenkernöl
Melonenkernöl gegen Schwangerschaftsstreifen
Papayakerne gegen rissige Fersen
Wärmendes Sesam-Massageöl
Papaya-Passionsfrucht-Packung für satinweiches Haar
Intensive Hair-Repair-Maske mit Mandelöl
Leckere Rezepte mit Kernen
Frühstück
Papaya mit Frischkäse, Pistazien und Papayapfeffer
Paprika-Cashew-Aufstrich
Passionsfrucht-Erdbeermarmelade
Haferbrei mit Blaubeeren, Chiasamen und Mandelmilch
Mandel-Sonnenblumen-Muffins
Schokobrötchen mit Mandel-Quark
Salate und Suppen
Power-Salat mit Himbeer-Traubenkern-Vinaigrette
Grüner Hawaii-Salat mit Avocado, Macadamianüssen und Papayapfeffer
Rucola-Salat mit Ziegenkäse, Pinienkernen und Hanföl-Dressing
Rote-Bete-Suppe mit Kürbiskernen
Linsen-Kokos-Suppe mit schwarzem Sesam
Fischsuppe mit Melonenkernen
Kernige Snacks
Geröstete Wassermelonenkerne
Käsestangen mit Mohn, Sesam und Kümmel
Knoblauchbrot mit Hanfsamen
Hauptspeisen
Mohn-Gnocchi mit Salbeibutter
Lowcarb-Pizzaschiffchen mit Leinsamen
Hühnerstreifen in Kürbiskern-Panade auf Salat
Kerniger Zucchini-Flammkuchen
Feta-Taschen mit Sesam
Curry mit Brokkoli, Kokos, Kichererbsen und Cashewkernen
Desserts
Protein-Pfannkuchen mit Hanfmehl, Mandelmus und Kirschen
Strudelbeutel mit Passionsfrucht-Mango-Quark
Brombeer-Streuselkuchen mit Chiasamen
Kaktusfeigen in Blätterteig
Schoko-Dreiecke mit Kürbiskernen
Zitronen-Mohn-Muffins
Sesam-Konfekt mit Pistazien
Sonnenenergie-Kugeln
Fitness-Raffaellos
Schlumpf-Quark
Obstsalat mit Mandel-Limettensoße
Apfel-Mandel-Smoothie
Anhang
10 schnelle Tipps für Einkauf, Lagerung und richtige Verarbeitung
10 kernige Fakten
Kerne und Saaten im Überblick
Danksagung
Bezugsquellen
Quellenangaben
Register
Vorwort
Es war meine Großmutter, die mir beibrachte, über so ziemlich jede Gemüsepfanne noch eine Handvoll Kerne zu streuen. Die Frage: »Was essen wir denn heute?«, quittierte sie mit einem: »Geh mal in den Garten und schau, was gerade gut aussieht.« Frisch gepflücktes oder ausgegrabenes Gemüse, kombiniert mit frischen Kräutern, bildete die Basis unserer gemeinsamen Abendessen. Ab und zu kam noch ein Ei von den frei laufenden Hühnern der Nachbarn dazu, das wir gegen Kohlrabi aus unserem Hochbeet eintauschten.
Wer über »Körnerpicker« lacht oder Kerne als »Vogelfutter« bezeichnet, verschenkt Gesundheit, gutes Aussehen und sogar möglicherweise einige Lebensjahre. Was meine Großmutter intuitiv wusste: Kerne und Saaten geben Kraft und schenken eine schöne Haut. Im Alter von 60 Jahren wurde meine Großmutter von Verehrern beim Tanztee auf Anfang 40 geschätzt. Ich durchlebte meine gesamte Teenagerzeit mit nur drei nennenswerten Pickeln. Heute weiß ich, dass reine Haut eben mit genau dieser Art der Ernährung zusammenhängt, und ich freue mich darüber, dass auch ich meist jünger geschätzt werde. Obwohl ich mich mittlerweile meinem 40. Lebensjahr nähere, habe ich noch nie ein Loch im Zahn gehabt. Auch habe ich mir noch nie einen Knochen gebrochen, obwohl ich als begeisterte Reiterin in Jugendjahren über 50-mal vom Pferd gefallen bin. »Gute Gene«, sagt so manch eine Freundin, doch möglicherweise sind meine Zähne und Knochen einfach aufgrund meines Kernkonsums so stark, wie dieses Buch zeigen will.
»An Ihnen kann ich ja gar nichts verdienen«, schimpft der Arzt augenzwinkernd mit meiner Großmutter – auch heute noch. Mit ihren über achtzig Jahren buddelt sie weiterhin in ihrem Gemüsegarten. Sie ist schlank, geistig hellwach, blitzgescheit und immer in Bewegung. Wenn ich sie ansehe, weiß ich, dass ich genau so älter werden möchte. Mit ganz viel frischem Gemüse, Kräutern und täglich Kernen und Saaten. Entdecken Sie mit mir ihre ganze Kraft – und lassen Sie es sich gut gehen.
Ihre Deborah Weinbuch,
im September 2017
Einleitung
Kleine Samen, große Wirkung: Kerne enthalten ebenso viel Eiweiß wie viele Fleischsorten, manchmal aufs Gramm gesehen sogar noch mehr. Sie sind vollgepackt mit wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen und liefern dazu noch ganz spezielle Pflanzenstoffe, die beispielsweise den Cholesterinspiegel senken und die Entstehung von Krebs hemmen können.
Kerne bringen Abwechslung in die Küche und verfeinern beinahe alle Gerichte – vom Müsli bis zum Auflauf. Gemahlene Kerne eignen sich auch hervorragend als Backzutat und können einen Teil des klassischen Weizenmehls ersetzen – ob in Muffins, knusprigen Keksen oder Pfannkuchen.
Ja, sie liefern auch viel Fett, oftmals bis zur Hälfte ihres Gewichts – jedoch nur gute, ungesättigte Fettsäuren, die den Kreislauf nicht belasten und nicht dick machen. Diese ungesättigten Fettsäuren fördern die Durchblutung. Unser Körper benötigt sie zur Bildung sämtlicher Zellen und Gewebe, sei es in der Haut, im Darm, in den Knochen oder zum Aufbau des Immunsystems.
Als typische Bestandteile des sogenannten Studentenfutters stärken die Kerne die Nerven mit B-Vitaminen und Magnesium, machen wach, konzentriert, ausgeglichen, fröhlich und kreativ. In Phasen seelischer Belastung helfen Kerne, Reizbarkeit, Nervosität und Ängsten vorzubeugen oder diese zu lindern. Aus ihren Aminosäuren, den Bausteinen ihres Eiweißes, bildet der Körper starke Antioxidanzien, mit denen er seine Zellen vor schädlichen Einflüssen schützt. Kerne sind Anti-Aging-Agenten vom Feinsten!
Einige Saaten, wie Leinsamen oder Hanf, liefern sogar pflanzliches Omega 3: die sogenannte Alpha-Linolensäure (ALA). Diese wandelt unser Körper zu Fetten fürs Gehirn um. Wer gut damit versorgt ist, kann schneller denken und sich besser erinnern. Die Reizweiterleitung in den Nervenzellen unterstützt dabei die Gamma-Linolensäure, die Hanfsamen in beträchtlichen Mengen liefern. Aufgrund ihrer Omega-3-Fette und ihrer Mineralstoffe können Kerne helfen, allergische Reaktionen zu reduzieren und entzündlichen Prozessen entgegenzuwirken, beispielsweise im Falle von Rheuma.
Gemäß der Traditionellen Chinesischen Medizin und der indischen Naturheilkunde, dem Ayurveda, wärmen Kerne von innen und bauen Körpersubstanz auf. Das lässt sich mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen bestätigen. So liefern beispielsweise Kürbiskerne, Pinienkerne und Leinsamen viel blutbildendes Eisen. Noch dazu fördern sie die Fruchtbarkeit und die Potenz und leisten so einen Beitrag zu einem erfüllten Liebesleben. Auch bei einem Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft leisten Kerne gute Dienste.
Es ist eine Unart und äußerst bedauerlich, dass Trauben und Wassermelonen zunehmend kernarm oder gar kernlos gezüchtet werden. So werden sie ihrer wichtigsten Schätze beraubt. Wer im Supermarkt nicht fündig wird, kann im Bio-Laden oder Naturkostversand die kleinen Helferlein bestellen. Wie wir in den folgenden Kapiteln sehen werden: Es lohnt sich.
Kerne machen schlank und bauen Muskeln auf
Heißhunger ade – Kerne machen lang anhaltend satt, sodass der Gedanke an Snacks gar nicht mehr aufkommt. Das liegt zum einen an ihren Ballaststoffen, zum anderen an ihren guten Fetten. Dazu kommt: Ist der Körper gut mit Mineralstoffen und Vitaminen versorgt, verlangt er auch weniger nach Essen. Wenn wir unsere Mahlzeit mit Kernen zubereiten, reduziert das den glykämischen Index (GI) der Gesamtmahlzeit, also die Auswirkungen der Kohlenhydrate auf unseren Blutzucker. Er steigt nur langsam an und bleibt lange konstant. Damit vermeiden wir die Berg- und Talfahrt von Blutzuckerspitzen und anschließender Insulinmüdigkeit, wie sie durch ballaststoffarme, kohlenhydratreiche Mahlzeiten ausgelöst wird. Den Effekt spüren wir sofort: Wir bleiben auch nach dem Essen wach und fit, statt ins berühmte Mittagskoma zu fallen.
Nicht nur die Ballaststoffe, auch die guten Fette sind dafür wichtig. Sie verringern sogar den Appetit. Wenn wir Fett essen, funkt der Magen schneller ein Signal zum Gehirn, dass er ausreichend bedient ist. Wir bleiben dann länger satt, denn Fett verlangsamt den Verdauungsprozess von Kohlenhydraten, sodass sie erst nach und nach ins Blut gelangen. Damit sind gesunde Fettsäuren der beste Teampartner für Ballaststoffe. Tatsächlich kann die Gesamtkalorienaufnahme im Lauf des Tages mithilfe von Kernen sinken, ohne dass wir es bemerken. Es ist schon ironisch: Wenn wir versuchen, Fett einzusparen, nehmen wir besonders leicht zu, weil der Sättigungseffekt fehlt und wir uns mit ständigem Hunger quälen. Tatsächlich kann Schlanksein viel einfacher funktionieren. Das wichtigste Mittel: Blutzuckerspitzen meiden.
Indem wir den Blutzucker möglichst konstant halten, verringern wir auch die Stresshormone in unserem Blut, denn viel Zucker im Blut schmälert die Fähigkeit unseres Körpers, das Stresshormon Cortisol zu binden, sodass es länger im Kreislauf bleibt. Und wer kennt es nicht – genau dann greift man gedankenlos zum nächsten Schokoriegel, weil der Körper glaubt, er müsse sich auf einen Kampf oder eine schnelle Flucht vorbereiten. Auch diesen Teufelskreis durchbrechen Kerne. Sie machen entspannt und ausgeglichen.
WENIGER KALORIEN ALS EIN SCHOKORIEGEL
Ungesättigte Fettsäuren erhöhen die Bildung von Glykogen aus den mit der Nahrung aufgenommenen Kohlenhydraten, das sind die Energiespeicher in den Muskeln und in der Leber. Auch die Wärmebildung aus Fett steigt, sodass etwas weniger Fett eingelagert wird. Kerne erscheinen zwar mit bis zu 600 Kalorien pro 100 Gramm recht kalorienreich, doch eine Handvoll, also etwa 30 Gramm, liefert nur rund 180 Kalorien – das ist weniger als in den meisten handelsüblichen Schokoriegeln.
Kerne halten noch auf eine weitere Weise schlank: Sie unterstützen den Muskelaufbau. Das sieht nicht nur knackig aus. Muskeln sind nämlich eine kleine Hormonfabrik. Hier wird das Wachstumshormon HGH hergestellt. Das hält jung, gibt inneren Antrieb – und macht schlank. Allerdings brauchen unsere Muskeln bestimmte Nährstoffe, um erhalten zu werden und richtig zu funktionieren – allem voran das richtige Eiweiß. Das liefern Kerne.
Besonders die Aminosäure Arginin gilt als Geheimtipp zum Muskelaufbau. Kerne und Samen gehören zu den besten Quellen dieses Proteinbausteins. Die genaue Zusammensetzung der Aminosäuren ist von Kern zu Kern unterschiedlich, wie Sie den einzelnen Porträts weiter hinten im Buch entnehmen können. Ideal ist, wenn wir uns viel Abwechslung gönnen und von allem ein bisschen essen, um rundum gut versorgt zu sein.
Damit unser Körper das Eiweiß überhaupt in unsere Muskulatur einbauen kann, benötigt er Vitamin B6. Auch dieses steckt reichlich in Kernen. Weil es die Bildung von Hämoglobin fördert, verbessert es den Sauerstofftransport im Blut – die beste Voraussetzung für Sport! Gleichzeitig fördert Vitamin B6 die Wirkung der Mineralstoffe Kalzium, Magnesium und Zink, die ebenfalls zuhauf in Kernen stecken. So können Sie noch besser Muskeln aufbauen.
KERNE GEGEN DIABETES
Auch für Typ-2-Diabetiker oder Menschen mit dessen Vorläufer »Insulinresistenz« sind Kerne ein Segen. Bei diesen Erkrankungen sind die Zellen gegen das Blutzucker senkende Hormon Insulin abgestumpft. Sie öffnen ihre Pforten nicht mehr, wenn das Insulin dort anklopft. Somit bleibt auch der Zucker vor der Tür beziehungsweise im Blut. Zu viel davon schadet aber auf Dauer den Blutgefäßen und den Organen. Dann kann es zu diabetestypischen Folgeerkrankungen kommen, wie Nieren-, Nerven-, Sexualstörungen und Augenleiden.
Wer regelmäßig Kerne isst, kann seine Insulinsensitivität wieder verbessern. Zum einen wird weniger Insulin ausgeschüttet, was auch eine dringend benötigte Erholungspause für die Bauchspeicheldrüse darstellt. Darüber hinaus ist es leichter für das Insulin, an die Zellen anzudocken, wenn in ihren Zellwänden mehr ungesättigte Fette stecken. Die sind nämlich flüssiger und durchlässiger als gesättigte Fettsäuren wie aus Käse. Allein deshalb macht es Sinn, einen Teil des Käsetoppings von Mahlzeiten durch einen Esslöffel Kerne zu ersetzen.
Auch weitere Inhaltsstoffe von Kernen helfen, den Blutzucker zu regulieren: beispielsweise die Aminosäure Arginin. Diese hindert zudem die Blutplättchen am Verklumpen und verbessert so den Blutfluss, was vor allem bei diabetesbedingten Beschwerden an Augen und Nieren wichtig ist.
Das reichlich enthaltene Magnesium in Kernen lässt uns nachts tiefer schlafen – auch das verbessert die Insulinsensitivität.
Kerne sind Anti-Aging-Nahrung
Kerne und Saaten sind randvoll mit Vitamin E. Seine Aufgabe ist es, ihre wertvollen Öle am Ranzigwerden zu hindern. Denselben Effekt hat es auf unsere Zellen, denn auch die bestehen zu einem guten Anteil aus Fettsäuren.
Als wichtigstes fettlösliches Antioxidans in unserem Körper schützt Vitamin E unsere Zellwände und unser Erbgut vor Schäden durch Freie Radikale. Diese aggressiven Moleküle entstehen beispielsweise durch Stoffwechselprozesse oder wenn Schadstoffe in unseren Körper gelangen. Weil Freie Radikale selbst instabil sind, würden sie unseren Zellen am liebsten Elektronen klauen, um ins Gleichgewicht zu kommen. Der Job sogenannter Antioxidanzien: den Elektronenraub verhindern! Das schaffen sie, indem sie bereitwillig ihre eigenen Elektronen mit den Räubern teilen – sie haben nämlich mehr als genug davon.
Vitamin E ist einer der wichtigsten Stoffe, um innerlich und äußerlich lange jung zu bleiben. Es schützt unsere Haut vor UV-Schäden und somit vor vorzeitiger Alterung. Auch krankhaften Veränderungen an der Linse wirkt es entgegen und erhält so länger die Sehkraft. Im gesamten Körper wirkt es Entzündungen entgegen und hält die Blutgefäße und Organe frisch. Unter Medizinern gilt Vitamin E als einer der wichtigsten Herzschutzstoffe.
Eine Vielzahl an Studien zeigt zudem, dass Vitamin E hilft, Krebs zu bekämpfen. Als Verbündeten für diesen Kampf braucht es allerdings das Spurenelement Selen, das wiederum in einigen Kernen und Saaten steckt. Eine australische Studie zeigt: Vitamin E greift die sogenannten Krebsstammzellen an, sozusagen die Wurzel des Tumors. Dabei handelt es sich um normalerweise unsterbliche Zellen, die in Ruhephase sogar manche Chemotherapie überstehen und danach wieder Unheil anrichten können. Studienleiter Dr. Bing Yan betont aber, dass nicht jedes Vitamin E in der Lage ist, die Krebsstammzellen abzutöten. Vitamin E ist nämlich nicht gleich Vitamin E. Vielmehr ist es lediglich ein Sammelbegriff für verschiedene Tocopherole und Tocotrienole. Deshalb sollten wir statt isolierter Substanzen aus der Drogerie lieber Vitamin-E-haltige Nahrungsmittel wie Kerne und Samen essen, um das volle Spektrum des Vitamin E zu erhalten. Weil es oft in hohen Konzentrationen direkt in der Schale sitzt, lohnt es sich, diese in der Regel mitzuessen – sofern man diese gut zerkaut.
Kerne sind Gute-Laune-Garanten
Die geballte Ladung B-Vitamine in Kernen stattet uns mit Nerven wie Drahtseile aus. Wir bleiben gelassen, auch wenn es um uns herum hektisch ist, können aber weiterhin klar und fokussiert denken und handeln. Regelmäßig Kerne zu essen kann Ihnen im Job und im Privatleben eindeutig Vorteile verschaffen!
Darüber hinaus gehören Kerne zu den Top-Tryptophan-Lieferanten – und diese Aminosäure ist der Baustein zum Glück. Denn aus ihr bildet unser Körper tagsüber den Botenstoff Serotonin, der für gute Laune sorgt. Nachts wird das Serotonin zu Melatonin umgewandelt. Das sorgt für einen tiefen, erholsamen Schlaf. Ergo:
Wer tagsüber gute Laune hat, kann nachts besser schlafen. Und der einfachste Weg, beides zu verbessern: Kerne essen! Einige Kerne liefern zusätzlich die Aminosäure Phenylalanin. Daraus baut unser Körper Botenstoffe wie das Dopamin. Das gibt inneren Antrieb, hellt die Stimmung zusätzlich auf und hat auch eine leichte schmerzlindernde Wirkung.
Besonders ausgleichend auf Frauen wirken übrigens Hanfsamen. Sie enthalten eine besondere Fettsäure, die Hormone ausbalanciert und vor allem Stimmungsschwankungen beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) ausgleichen kann: die sogenannte Gamma-Linolensäure. Lesen Sie ab Seite 70 im Porträt mehr darüber.
Kerne geben Kraft fürs Immunsystem
Wer regelmäßig Kerne isst, den haut so schnell nichts mehr um – denn die kleinen Powerpakete stärken die Infektabwehr. Unter anderem stecken sie voller Zink. Dieses Spurenelement ist unverzichtbar für die Immunantwort unseres Körpers. Es verkürzt die Dauer einer Infektion und mildert ihre Symptome. Auch die Wahrscheinlichkeit, sich überhaupt zu erkälten, sinkt um etwa ein Drittel, wenn wir gut mit Zink versorgt sind.
Kerne sind zudem gute Vitamin-B6-Lieferanten. Das Vitamin sorgt dafür, dass sich die Immunzellen bei einem Infekt schnell vermehren können. Besonders schlanke Frauen, die hormonell verhüten, leiden häufiger unter einem Vitamin-B6-Mangel, aber auch Alkoholkonsum oder fortschreitendes Alter tragen dazu bei. Kerne sind hier ein wichtiges Mittel zum Ausgleich.
Einige Kerne wie Wassermelonenkerne oder Kaktusfeigenkerne enthalten zudem besonders viel Glutamin. Mit dieser Aminosäure füttern wir unsere weißen Blutkörperchen, die so noch mehr Antikörper gegen fremde Erreger produzieren. Bei einer akuten Infektion oder in Stresssituationen haben wir deshalb einen erhöhten Bedarf an Glutamin. Gönnen Sie sich in diesen Fällen eine Extraportion Kerne.
Kerne schützen den Darm
Schon wieder ein Magen-Darm-Infekt? Kerne und Saaten helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Mit ihren Ballaststoffen fördern sie das Wachstum der guten Bakterien in unserem Darm, die angreifende Keime in Schach halten. Besonders lecker finden unsere freundlichen Darmbewohner übrigens Mandeln und Leinsamen. Alle Kerne und Saaten fördern jedoch die Verdauung und beugen unangenehmer Verstopfung vor.
Spezielle sekundäre Pflanzenstoffe, zum Beispiel in Sesam, Leinsamen und Traubenkernen, schützen unseren Darm zusätzlich vor Krebs. Die Wirkmechanismen sind dabei unterschiedlich und können weiter hinten im Buch genau nachgelesen werden. Auch das Spurenelement Selen, beispielsweise in Sonnenblumenkernen, hat noch dazu einen krebshemmenden Effekt. Der hohe Magnesiumgehalt von Kernen hilft durch seinen ausgleichenden, nervenstärkenden Effekt, dem Reizdarmsyndrom vorzubeugen.
DIE BESTEN MAGNESIUMLIEFERANTEN
Kerne und Saaten gehören zu den besten Magnesiumlieferanten überhaupt. Reguläre Angaben besagen, dass eine erwachsene Frau durchschnittlich etwa 350 Milligramm dieses Mineralstoffs pro Tag benötigt, erwachsene Männer rund 400 Milligramm. Teenager brauchen ebenfalls um die 400 Milligramm täglich, unter anderem, weil sie den Mineralstoff zum Wachsen benötigen. Stress und Sport lassen den Bedarf in die Höhe schießen, sodass Menschen in diesen Situationen um die 250 Milligramm Magnesium extra brauchen. Doch im Durchschnitt nehmen wir 170 Milligramm weniger als das Tagesminimum zu uns. Denn durch die ausgelaugten Böden der Intensivlandwirtschaft sinkt der Magnesiumgehalt unserer Nahrungsmittel. Gönnen Sie sich also eine Extraportion Magnesium mithilfe von Kernen und Saaten, am besten aus biologischem Anbau. Das ist heute wichtiger denn je.
Kerne fördern die Entgiftung
