Ketogene Diät bei Krebs - Domini Kemp - E-Book

Ketogene Diät bei Krebs E-Book

Domini Kemp

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Beschreibung

Stärken Sie sich - und schwächen den Krebs.

Die Diagnose Krebs ist ein Schock - und doch können Sie selbst viel im Kampf gegen die Krankheit tun. Eine besonders wichtige Säule begleitend zur Krebstherapie ist die richtige Ernährung. Die ketogene Diät - sehr fettreich und streng kohlenhydratarm - wirkt hemmend auf den Stoffwechsel der Krebszellen - das ist wissenschaftlich erwiesen. Nutzen Sie diese Wirkung für sich!

Präzise. Praktisch. Persönlich.

  • Geschichten, die Hoffnung machen: Die beiden Autorinnen, selbst vom Krebs geheilt, erzählen, wie ein veränderter Speiseplan ihr ganzes Leben verändert und den Krebs besiegt hat.
  • Keto-Kochbuch mit Heilwirkung: über 130 Rezepte - abwechslungsreich, schmackhaft, alltagstauglich und vor allem wohltuend.
  • Schritt für Schritt: wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich erläutert, genaue Anleitungen und konkrete Wochenpläne helfen Ihnen bei der Ernährungsumstellung - auf dem Weg zu Genesung und Gesundheit.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 334

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Ketogene Diät bei Krebs

Das Therapie-Kochbuch

Domini Kemp, Patricia Daly

1. Auflage 2018

Geleitwort

Bis auf wenige Ausnahmen spielt Zucker (Glukose) eine Schlüsselrolle im Stoffwechsel von Krebszellen. So zeigen Tumorzellen eine stark gesteigerte Glukoseaufnahme, die diagnostisch im FDG-PET-Verfahren auch sichtbar gemacht wird. Auch in Zellkulturen fällt der hohe Glukoseumsatz auf, ebenso wie die Tatsache, dass Tumorzellen trotz ausreichender Sauerstoffversorgung vermehrt Milchsäure (Laktat) durch Gärung produzieren. Diese als »Warburg-Effekt« oder »aerobe Glykolyse« bekannte Auffälligkeit ist schon seit Jahrzehnten bekannt und wurde bereits 1930 vom Nobelpreisträger Otto Warburg beschrieben. Aufgrund des deutlich geringeren Wirkungsgrades im Vergleich zur Energiegewinnung durch Zellatmung war der funktionelle Nutzen dieses »glycolytic switch« lange Zeit nicht ersichtlich. Heutzutage ist bekannt, dass der Glukoseabbau in Tumorzellen nicht nur der Energiegewinnung dient, sondern ein Großteil der anfallenden Zwischenprodukte wiederum als Grundbausteine neuer Zellbestandteile verwendet wird. Um diesen enormen Zuckerbedarf decken zu können, wird in Tumorzellen beispielsweise die Anzahl der Glukosetransporter GLUT1 hochreguliert, die für eine gesteigerte insulinunabhängige Glukoseaufnahme sorgen.

Leider gibt es bislang nur wenige Studien zum Einfluss einer metabolisch an den Krebsstoffwechsel angepassten Ernährung beim krebskranken Menschen. Alle bis heute publizierten Fallberichte und kleinen Studien belegen aber, dass eine fettreiche, streng kohlenhydratarme ketogene Diät für Krebspatienten ohne subjektive und objektive Nachteile realisierbar ist und bei einem Teil der Patienten auch positive Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf hat. In einer eigenen Studie mit Brustkrebspatientinnen konnten wir zeigen, dass die ketogene Ernährung von den Patientinnen subjektiv gut vertragen wird und dass sich bezüglich der körperlichen Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität positive Effekte zeigen.

Daher kann ich heute die ketogene Diät als zusätzliche komplementärmedizinische Maßnahme zur Therapieunterstützung für Krebspatienten empfehlen, die aktiv durch ihre Ernährung zum Genesungsprozess beitragen möchten. Die Ernährungsumstellung sollte dabei konsequent und idealerweise unter ärztlicher Begleitung erfolgen.

Patricia Daly und Domini Kemp haben sich aus eigener Betroffenheit mit dem Thema »Ketogene Diät bei Krebs« beschäftigt und ihre langjährigen positiven Erfahrungen nun in einem äußerst informativen Buch zusammengefasst, das es jetzt auch deutschsprachigen Lesern leicht machen wird, sich auf das Experiment »ketogene Kost« einzulassen. Sie beschreiben in ihrem Buch leicht verständlich und sehr anschaulich die Grundlagen dieser kohlenhydratarmen Ernährungsweise und präsentieren eine Vielzahl abwechslungsreicher Rezeptvorschläge. Die Gerichte sind kreativ, schmackhaft und auch bei vielfältigen privaten und beruflichen Verpflichtungen mit vertretbarem Aufwand im Alltag gut zuzubereiten. Es wird schnell klar, dass die ketogene Küche sehr abwechslungsreich sein kann und keineswegs fad und langweilig ist. Schon das Betrachten der Fotos macht Appetit.

Ich gratuliere den beiden Autorinnen zu ihrem lesenswerten Buch, das für viele Leser beim Einstieg in eine hoffentlich erfolgreiche Ernährungsumstellung sehr hilfreich sein wird.

Prof. Dr. med. Monika Reuss-BorstFachärztin für Innere Medizin – Hämatologie und Internistische Onkologie, Rheumatologie, Sozialmedizin, ErnährungsmedizinBad Bocklet/Göttingen

Inhaltsverzeichnis

Geleitwort

Teil I Der ketogene Weg

1 Einleitung von Domini und Patricia

1.1 Patricia Daly: Meine Geschichte

2 Orientierung im Ernährungsdschungel

2.1 So finden Sie Ihren Weg durch die verwirrende Welt der Ernährungsratschläge

2.2 Wie dieses Buch verwendet werden soll

3 Die ketogene Diät im Detail

3.1 Überblick

3.2 Ketogene Diät als Teil der Krebsbehandlung: Wie funktioniert das?

3.3 Praktische Aspekte der ketogenen Diät

3.4 Was ist eine ketogene Diät?

3.4.1 Zusammenfassung

3.5 Schwierigkeiten bei der ketogenen Diät

3.5.1 1. Fettphobie

3.5.2 2. Hohe Proteinaufnahme

3.5.3 3. Kohlenhydrate schleichen sich herein

3.5.4 4. Zu früh aufgeben

3.5.5 5. Eintönigkeit

3.5.6 6. Quantität und Qualität

3.5.7 7. Mangelnde Planung und zu hohe Ziele

3.5.8 8. Die falsche Einstellung

3.5.9 9. Gesellschaftlicher Druck

3.5.10 10. Zuviel Stress

3.6 Die Geschichte der ketogenen Diät bei der Behandlung von Krebs

3.7 Keto-Nahrungsmittel

3.7.1 Nahrungsmittel, die Sie essen sollten

3.7.2 Lebensmittel, deren Verzehr Sie einschränken sollten

3.7.3 Lebensmittel, die Sie meiden sollten

4 Bevor Sie beginnen

4.1 Für wen ist eine ketogene Diät geeignet und für wen nicht?

4.2 Kontraindikationen

4.2.1 Absolute Kontraindikationen

4.2.2 Erkrankungen, die besondere Aufmerksamkeit verlangen

4.2.3 Nochmal zusammengefasst

4.3 Gute Vorbereitung ist wichtig

4.4 Wie Sie beginnen können

4.4.1 Misten Sie Ihren Vorratsschrank aus!

4.4.2 Wiegen Sie Ihr Essen ab

4.4.3 Kalorienzählen

4.4.4 Fasten

4.4.5 Tägliche Kohlenhydrataufnahme

4.4.6 Proteinaufnahme

4.4.7 Fettaufnahme

4.4.8 Überwachen Sie Ihre Fortschritte

4.5 Die häufigsten Fragen

Teil II Menüpläne und Rezepte

5 Einführung in die Wochenpläne

5.1 Menüplan für Woche 1

5.1.1 Tag 1

5.1.2 Makronährstoff-Analyse

5.2 Menüplan für Woche 1

5.2.1 Tag 2

5.2.2 Makronährstoff-Analyse

5.3 Menüplan für Woche 1

5.3.1 Tag 3

5.3.2 Makronährstoff-Analyse

5.4 Menüplan für Woche 1

5.4.1 Tag 4

5.4.2 Makronährstoff-Analyse

5.5 Menüplan für Woche 1

5.5.1 Tag 5

5.5.2 Makronährstoff-Analyse

5.6 Menüplan für Woche 1

5.6.1 Tag 6

5.6.2 Makronährstoff-Analyse

5.7 Menüplan für Woche 1

5.7.1 Tag 7

5.7.2 Makronährstoff-Analyse

5.8 Menüplan für Woche 2

5.8.1 Tag 8

5.8.2 Makronährstoff-Analyse

5.9 Menüplan für Woche 2

5.9.1 Tag 9

5.9.2 Makronährstoff-Analyse

5.10 Menüplan für Woche 2

5.10.1 Tag 10

5.10.2 Makronährstoff-Analyse

5.11 Menüplan für Woche 2

5.11.1 Tag 11

5.11.2 Makronährstoff-Analyse

5.12 Menüplan für Woche 2

5.12.1 Tag 12

5.12.2 Makronährstoff-Analyse

5.13 Menüplan für Woche 2

5.13.1 Tag 13

5.13.2 Makronährstoff-Analyse

5.14 Menüplan für Woche 2

5.14.1 Tag 14

5.14.2 Makronährstoff-Analyse

5.15 Menüplan für Woche 3

5.15.1 Tag 15

5.15.2 Makronährstoff-Analyse

5.16 Menüplan für Woche 3

5.16.1 Tag 16

5.16.2 Makronährstoff-Analyse

5.17 Menüplan für Woche 3

5.17.1 Tag 17

5.17.2 Makronährstoff-Analyse

5.18 Menüplan für Woche 3

5.18.1 Tag 18

5.18.2 Makronährstoff-Analyse

5.19 Menüplan für Woche 3

5.19.1 Tag 19

5.19.2 Makronährstoff-Analyse

5.20 Menüplan für Woche 3

5.20.1 Tag 20

5.20.2 Makronährstoff-Analyse

5.21 Menüplan für Woche 3

5.21.1 Tag 21

5.21.2 Makronährstoff-Analyse

5.22 Menüplan für Woche 4

5.22.1 Tag 22

5.22.2 Makronährstoff-Analyse

5.23 Menüplan für Woche 4

5.23.1 Tag 23

5.23.2 Makronährstoff-Analyse

5.24 Menüplan für Woche 4

5.24.1 Tag 24

5.24.2 Makronährstoff-Analyse

5.25 Menüplan für Woche 4

5.25.1 Tag 25

5.25.2 Makronährstoff-Analyse

5.26 Menüplan für Woche 4

5.26.1 Tag 26

5.26.2 Makronährstoff-Analyse

5.27 Menüplan für Woche 4

5.27.1 Tag 27

5.27.2 Makronährstoff-Analyse

5.28 Menüplan für Woche 4

5.28.1 Tag 28

5.28.2 Makronährstoff-Analyse

Teil III Während Behandlung und Genesung

6 Was hilft?

6.1 Die Bedeutung des Mikrobioms

6.2 Die Rolle körperlicher Aktivität

6.3 Fasten und Krebsbehandlung

6.3.1 Dominis Erfahrung mit dem Fasten

6.4 Vitamin D

6.5 Essen, das die Genesung fördert

6.6 Weitere Vorschläge für Gerichte und Snacks während der Behandlung

7 Anhänge

7.1 Bluttests für die ketogene Diät: Baseline und Monitoring

7.2 Monitoring von Blutglukose- und Ketonspiegeln

7.3 Dr. Seyfrieds Glukose-Keton-Index

7.3.1 Wann ist der beste Zeitpunkt für die Messungen?

7.4 Die ketogene Vorratskammer

7.5 Keto-Equipment

7.5.1 Was Sie auf jeden Fall brauchen

7.5.2 Optionales Equipment

8 Danksagung

9 Service

9.1 Literaturangaben

Autorenvorstellung

Verzeichnisse

Impressum

Teil I Der ketogene Weg

1 Einleitung von Domini und Patricia

2 Orientierung im Ernährungsdschungel

3 Die ketogene Diät im Detail

4 Bevor Sie beginnen

1 Einleitung von Domini und Patricia

Willkommen in unserer ketogenen Küche! Wir haben dieses Buch geschrieben, weil wir selbst – buchstäblich am eigenen Leib – erlebt haben, welche enorme positive Wirkung eine Ernährungsumstellung auf die Gesundheit haben kann.

Wir waren beide an Krebs erkrankt, und ursprünglich sollte die neue Form der Ernährung lediglich unsere Behandlung unterstützen. Heute, nach einer erfolgreichen Therapie, ernähren wir uns noch immer auf diese spezielle Art, um unsere allgemeine Gesundheit (und die unserer Familien) zu erhalten und zu verbessern. Die Auswirkungen dieser Ernährungsumstellung waren so erstaunlich, dass wir uns einfach verpflichtet fühlen, unsere Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen.

Der Titel unseres Buches – »The Ketogenic Kitchen« (dt.: »Die ketogene Küche«, Anm. d. Übers.) – sagt bereits, worum es geht. Aber was ist eine ketogene Diät eigentlich? Und welche gesundheitlichen Vorteile bietet sie, die Sie veranlassen könnten, es selbst einmal damit zu versuchen? Im Wesentlichen ist es eine Ernährung mit wenig Kohlenhydraten und viel Fett – ein Konzept, das die Lebensmittelpyramide gewissermaßen auf den Kopf stellt. In letzter Zeit wurde viel über dieses Ernährungskonzept gesagt und geschrieben, sodass der Eindruck entstehen könnte, es handele sich dabei um etwas Neues. Tatsächlich existiert es jedoch schon seit Tausenden von Jahren.

Vereinfacht ausgedrückt, bewirkt eine ketogene Diät, dass der Körper sich nach einiger Zeit umstellt – von der Verbrennung von Zucker (Glukose/Kohlenhydrate) auf die Verbrennung von Fett (Ketone). Alle Kohlenhydrate – ganz gleich, ob es sich um eine Kartoffel oder eine Scheibe Brot handelt – werden nach dem Verzehr in Glukose (also Zucker) umgewandelt. Wenn Sie aber nur sehr wenige Kohlenhydrate aufnehmen und sie durch große Mengen Fett und eine moderate Menge Eiweiß ersetzen, werden sich die Zellen in Ihrem Körper umstellen und statt Zucker dann Fett verbrennen, um Energie zu gewinnen. Die Diät, die diese Umstellung bewirkt, wird als ketogen bezeichnet, und wenn diese Umstellung stattfindet, kommt der Körper in einen Zustand, der als Ketose bezeichnet wird.

Die ketogene Diät gibt es, seit Menschen unseren Planeten bevölkern, und das aus einem einfachen Grund: Wenn bestimmte – nämlich kohlenhydrathaltige – Nahrungsmittel (z. B. jahreszeitlich bedingt oder aufgrund einer Missernte) nicht zur Verfügung stehen, dann ist der Körper dazu gezwungen, sich umstellen und seine Energie aus Fett zu gewinnen.

Viele Menschen ernähren sich ketogen, weil sie mit Hilfe dieser Kostform erfolgreich abnehmen und ihr Gewicht kontrollieren können. Aber was wir wirklich spannend finden, ist der Nachweis der gesundheitlichen Vorteile, die diese Diät bietet. Zwar wird sie bereits seit Jahrzehnten sehr erfolgreich in der Behandlung von Epilepsie – vor allem bei Kindern – eingesetzt (Groesbeck, Bluml und Kossoff, 2006), aber die spannendsten Entwicklungen haben ungefähr während der letzten zehn Jahre stattgefunden, als nachgewiesen wurde, dass diese Ernährungsweise – der Keto-Lebensstil – auch die Behandlung anderer Krankheiten unterstützt, insbesondere von Krebs (den wir beide hatten) und vielen chronischen Erkrankungen (Paoli et al., 2013).

Patricia ernährt sich seit mehr als vier Jahren streng ketogen, während Domini eher einen 80:20-Ansatz verfolgt. Glücklicherweise geht es uns beiden (zurzeit) gut. Wir schreiben unsere Gesundheit nicht nur der konventionellen Krebsbehandlung und der exzellenten Pflege zu, die wir erhielten, sondern auch unserer Ernährung und unserem Lebensstil, die unsere Systeme während und nach der Behandlung unterstützt haben. Es war eine gute Kombination.

Noch ein paar Worte zum Thema »Krebs«, genauer gesagt zur konventionellen Therapie. Uns ist es besonders wichtig darauf hinzuweisen, dass bisher der gesundheitliche Nutzen der ketogenen Diät nur in Kombination mit konventionellen Behandlungsmethoden nachgewiesen ist. Es existieren zurzeit keine Daten für die Annahme, dass sich Krebs ausschließlich durch eine ketogene Ernährung behandeln, heilen oder stabilisieren ließe. Wir beide lieben gutes Essen und glauben fest an das Potential gewisser Nahrungsmittel, die Gesundheit zu verbessern (oder zu verschlechtern, was ebenfalls möglich ist).

Die Rezepte in diesem Buch haben ihren Ursprung in unseren sehr unterschiedlichen beruflichen Tätigkeiten. Domini ist Köchin, Gastronomiejournalistin und Geschäftsfrau. Patricia ist Ernährungstherapeutin und hilft weltweit Menschen, Krankheiten zu behandeln und zu überwinden, indem sie die lebensspendenden Qualitäten von »echten«, guten Nahrungsmitteln und den in ihnen enthaltenen Nährstoffen einsetzt. Wir sind beide vielbeschäftigte Frauen (als Mütter, Ehefrauen, Freunde und Arbeitskollegen) und haben einen engen Terminplan. Und ja, wir hatten beide Krebs. Wir glauben daher, dass wir beide jeweils ein Gleichgewicht gefunden haben, das funktioniert: Nahrungsmittel, die gut schmecken, motivieren zum Kochen, fördern die Gesundheit (vor allem, wenn man krank ist) und sorgen dafür, dass man sich nicht nur für den Moment – während der Mahlzeit am Tisch – gut fühlt, sondern auf lange Sicht. In Dominis Fall bedeutet dies Mahlzeiten mit wenig Kohlenhydraten (»low carb«), in Patricias Fall vollständig ketogene Gerichte.

Die Zutaten, die wir für unsere Rezepte verwenden, sind keine Exoten. Es sind Lebensmittel, die ihren Zweck erfüllen: Sie liefern Energie, nähren und unterstützen uns – ohne einfach nur funktional zu sein (was Essen zu einer sehr langweiligen Angelegenheit machen würde). Der Geschmack spielt für uns eine wichtige Rolle, der Fokus jedoch liegt auf dem Nährwert und den wundervollen Wirkungen, die die Nährstoffe im menschlichen Körper entfalten.

Wir haben dieses Buch hauptsächlich – jedoch nicht nur – für Menschen mit Krebs geschrieben. Die Rezepte »feiern« die Fähigkeit von Nahrungsmitteln, uns in unserem Körper gut zu fühlen, statt nur irgendwie mit ihm zufrieden zu sein. Es geht um einfache, nahrhafte Speisen, die dafür sorgen, dass wir uns großartig fühlen. Und wer sich großartig fühlt, hat keinen Grund mehr, einen anderen Weg zu gehen.

Domini Kemp: Meine Geschichte

Früher wandte ich alle möglichen Tricks – mit Zusatz von Zucker, Ketchup und Co. – an, um mein Essen »aufzupeppen« bzw. schmackhafter zu machen. Heute komme ich ohne diese fragwürdigen Tricks aus.

Ich habe einige Gewohnheiten aus meiner Kohlenhydrat-Vergangenheit abgelegt. Als gelernte Köchin glaubte ich, ziemlich viel über Nahrungsmittel zu wissen. Und in gewisser Weise stimmte das auch. Ich wusste nur nicht, wie viel ich nicht wusste (falls Sie verstehen, was ich meine) – bis zu dem Zeitpunkt, als ich die Diagnose »Krebs« bekam. Von da an war ich gezwungen, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, welche Wirkung Nahrungsmittel auf den Körper haben.

Der Kampf gegen das Fett Wie die meisten meiner Generation und der meiner Eltern wuchs ich in der Überzeugung auf, dass Fett ein »Feind« ist. Solange man alles selber kochte und die Gerichte nur sehr wenig Fett enthielten, ging man davon aus, alles richtig gemacht zu haben. Morgens aß ich normalerweise Toastbrot – natürlich ohne Butter, aber mit viel Honig oder Marmelade. Mittags gab es eine weitere Mahlzeit mit vielen Kohlenhydraten und abends beispielsweise ein Nudelgericht mit Tomatensauce oder gebratenem Gemüse. Natürlich auch wieder ohne Fett, was doch wohl bedeuten musste, dass es gesund ist, stimmt’s? Falsch!

Ich hielt mich an die damals aktuelle allgemeine Empfehlung: »Essen Sie wenig Fett (und denken Sie nicht weiter über all die Kohlenhydrate nach, die Sie zu sich nehmen)«. Ich war mir sicher, mich alles in allem gesund zu ernähren. Rückblickend ist jedoch offensichtlich, dass meine Ernährung keineswegs ausgewogen war, sondern einer bestimmten Lebensmittelgruppe den Vorzug gab. Ein Gutes hatte das Ganze jedoch: Da ich schon immer eine Abneigung gegen Fertigprodukte hatte, kochte ich wenigstens selbst. Aber ich machte mir keine Gedanken über Zucker und wie es dazu kommen konnte, dass er in praktisch allem enthalten ist, was wir essen.

Aber ich lernte über die Jahre einiges hinzu und mir wurde klar, dass viele allgemeine Überzeugungen langsam über Bord geworfen werden.

Was sich auf jeden Fall ändert, ist unsere Einstellung zu Fett. Viele Jahre lang hat man uns erzählt, Fette seien »böse« und sollten, wenn überhaupt, nur in sehr geringen Mengen verzehrt werden. Aber »gute« Fette (also nicht die ekligen Transfette und gehärteten Fette, nein danke!) sind äußerst wichtig, um unseren Körper, unsere Verdauung und unser Gehirn leistungs- und reaktionsfähig zu halten. Manche Nährstoffe, wie die Vitamine A, D, E und K, sind fettlöslich und können daher nur verwertet werden, wenn sie zusammen mit Fett gegessen werden. Darüber hinaus verrichten Fette – die guten Fette! – eine Menge schwerer Arbeiten: bei der Energieproduktion, bei der Zellbildung, beim Sauerstofftransport und bei der Blutgerinnung, um nur einige wichtige Funktionen zu nennen. Aber so sah man das nicht immer – früher war Fett der Staatsfeind Nr. 1.

Ich aß also wenig Fett, aber gleichzeitig hatte ich wenig übrig für stark verarbeitete Produkte wie industriell hergestellte Brotaufstriche und fettarme Fertiggerichte, die von den Herstellern als »gesund« angepriesen werden. Es ist wirklich unfassbar, welchen Blödsinn uns manche dieser Unternehmen verkaufen wollen! Um herauszufinden, was ich machen sollte, begann ich, mich mit dem zu beschäftigen, was Leute wie Michael Pollan dazu sagen (z. B.: »Essen Sie nichts, das Ihre Großmutter nicht als Lebensmittel erkennen würde!«). Ich entdeckte Ernährungsexperten, die den Status quo in Frage stellen, wie z. B. Sally Fallon, die sich mit aller Kraft für eine fettreichere Ernährung einsetzt und sich lautstark zu Wort meldet, um unseren zu hohen Verzehr von Pflanzensamenölen und unseren zu geringen Verzehr von Innereien und frischen Nahrungsmitteln zu kritisieren.

Es war meine Schwägerin Doris Choi, eine Bestsellerautorin und Rohkostköchin aus New York, die mir wirklich die Augen öffnete. Ich lernte sie 2008 kennen und seitdem hat sie mir vieles über Rohkost, Obst- und Gemüsesäfte und über Gesundheit im Allgemeinen beigebracht. Jeden Sommer verbringen wir zwei Wochen gemeinsam in der Küche, um für die Familien unserer Ehemänner zu kochen (beide haben eine Köchin geheiratet – praktisch, nicht wahr?) und Tipps und Ideen auszutauschen.

Zu dieser Zeit trat noch eine weitere wichtige Person in mein Leben: Susan Jane White, die einen Bestseller über das Kochen ohne Weizen, Milchprodukte und Zucker geschrieben hat (»The Extra Virgin Kitchen«). Bei vielen gemeinsamen Abendessen mit Doris und Susan Jane lernte ich sehr viel über Nährstoffe (die in natürlichen Nahrungsmitteln reichlich enthalten sind) sowie Hausmittel und -rezepte.

Mit der Zeit erkannte ich, wie komplex das Thema Ernährung wirklich ist und dass es für Menschen, die sich nicht hauptberuflich damit beschäftigen, immer schwieriger wird, angesichts der verwirrenden Informationsflut den Überblick zu behalten und zu erkennen, was richtig und was falsch ist. Vieles von dem, was ich las und hörte, leuchtete mir ein, aber mir wurde auch klar, dass die Autoren und Experten in manchen Dingen unterschiedlicher Meinung waren. Aber sie stimmten in vielem überein, und deshalb konzentrierte ich mich auf die Frage, welche Informationen ich auf welche Weise auf das anwenden konnte, was ich Tag für Tag für meine Familie kochen wollte, um ihre Gesundheit zu erhalten und zu stärken.

Krebs Aber dann wurde meine Welt plötzlich völlig auf den Kopf gestellt. Das Jahr 2013 begann ziemlich schlecht für mich. Ich litt an einer Art »Keuchhusten für Erwachsene« und entdeckte eines Tages einen kleinen Knoten in meiner linken Brust. Ich suchte meinen Hausarzt auf und wurde für eine Dreifachuntersuchung an eine Brustkrebsklinik überwiesen.

Neben dem Knoten, den ich selbst entdeckt hatte, wurden leider (oder, im Nachhinein betrachtet, zum Glück) noch zwei weitere Tumore in derselben Brust gefunden. Ich machte eine Chemotherapie – etwa vier Monate lang, alle drei Wochen eine Behandlung. Und ich machte es zu meiner Mission, »chemo-fit« zu werden, womit ich meine, dass ich fest entschlossen war, weiter zu arbeiten, aktiv zu bleiben und mich noch gesünder zu ernähren als bisher.

Lebensveränderungen Schon 1998 hatte ich ein bösartiges Melanom gehabt. Ich wurde operiert und mit Interferon behandelt. Zugeschrieben wurde es der Tatsache, dass ich in einer Zeit, in der niemand Sonnencreme benutzte, mit einem keltischen Hauttyp auf den Bahamas geboren wurde – ich zog mir als Kind unzählige Male einen Sonnenbrand zu. Es war dann die Schwangerschaft, die das Wachstum des Melanoms »ankurbelte«. Hautkrebs ist extrem gefährlich, weil er sich sehr schnell ausbreiten kann und deshalb Leberflecken und Geschwülste häufig nicht rechtzeitig entdeckt werden. Damals hatte ich Glück im Unglück, aber die Angst vor einer Rückkehr des Melanoms veranlasste mich, mich intensiv damit zu beschäftigen, wie ich gesünder leben und welche »Anti-Krebs«-Maßnahmen ich ergreifen könnte. Ich las Bücher von Dr. Andrew Weil und Dr. Servan-Schreiber und befolgte ihre Ratschläge, so gut ich konnte. Ich erlaubte mir die eine oder andere Ausnahme, aber insgesamt war ich mir meiner Situation bewusst, und als ich die Brustkrebsdiagnose erhielt, wusste ich, was ich tun wollte.

Im Wesentlichen bestand meine Strategie aus den folgenden Punkten: viele grüne Säfte, Reduzierung der Kohlenhydrataufnahme, Verzicht auf Zucker und industriell verarbeitete Lebensmittel, Weizengras-Drinks jeden Morgen und so viel Kurkuma, Knoblauch und Ingwer wie möglich. Knochenbrühe und Miso-Suppe wurden zu meinen Grundnahrungsmitteln. Ich aß auch viele fermentierte Produkte und während der Chemotherapie fastete ich ein wenig – wenn auch unbeabsichtigt. Zu dieser Zeit begann ich nicht nur, mich wirklich auf die Ratschläge meiner »Food-Freunde« Doris und Susan Jane einzulassen, sondern lernte auch Patricia kennen. Ich begann ein neues Kapitel in Sachen Ernährung und war gespannt darauf, was die neue Phase bringen würde.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Meine Diät ist sicherlich nicht perfekt, und ab und zu erlaube ich mir auch, ein wenig über die Stränge zu schlagen, z. B. wenn ich mit Freunden ausgehe. Aber 80–90 % der Zeit gebe ich mir alle Mühe, mich gesund zu ernähren. Wahrscheinlich ist diese Methode nicht für alle geeignet, aber mir hat sie geholfen, mein Leben mehr oder weniger normal weiterzuführen – abgesehen von den Tagen unmittelbar nach einer Chemo-Behandlung, an denen ich dann wirklich erledigt war. Ich bin davon überzeugt, dass meine Ernährungsweise und meine körperliche Aktivität wesentlich zu meinem Wohlergehen beigetragen und die Therapie unterstützt haben. Ich wollte mein Immunsystem stärken und nichts tun, was die Behandlung gefährden könnte. Ich wollte unbedingt wissen, ob das, was ich vorhatte, alles effektiver machen würde. Und ich glaube, das hat es.

Ich laufe oder jogge nicht gern, aber ich versuchte, jeden Tag 30 Minuten spazieren zu gehen – nicht um einen straffen Hintern zu bekommen, sondern um »den Krebs zu töten«. Ich wollte lieber kämpfen, als herumzujammern und mich zu fragen, warum es ausgerechnet mich erwischt hat. Das war mein Weg, und ich würde es wieder genauso machen, wenn ich müsste.

Nach der Chemotherapie hatte ich eine Mastektomie; der Gedanke daran war schlimmer als die Realität. Sofort danach wurde eine Rekonstruktion durchgeführt. Ich durchlief eine sechswöchige Bestrahlungstherapie und unterzog mich einer abschließenden Operation. Alles in allem dauerte es etwa ein Jahr, bis ich wieder in Ordnung – und richtig fertig – war.

Wenn Sie sich auf entsprechenden Internetseiten informieren, werden Sie auf Ausdrücke wie »langfristige Überlebensraten« und »outcome (Endergebnis)« stoßen. Es ist sehr hart, diese Wörter zu lesen, und für Ihre Angehörigen ist es noch härter, sie zu hören. Allgemein heißt es, dass man es geschafft hat, wenn man die magische Zahl von fünf Jahren ohne Rückfall erreicht hat. Sie müssen diesen Weg Schritt für Schritt gehen; aber die Statistiken sind da: laut www.cancer.ie erkrankt in Irland eine von zehn Frauen an Brustkrebs.

Ich wusste natürlich, was man so im Allgemeinen tun und lassen sollte, um einer Krebserkrankung vorzubeugen – nicht rauchen, Sonnencreme benutzen, körperlich aktiv sein und sich ausgewogen ernähren –, aber das Ganze kommt mir vor wie ein wirklich beschissenes Glücksspiel.

Je mehr ich lerne, desto klarer und offensichtlicher scheint es mir, dass Patienten mehr tun wollen, um sich zu helfen, und dass gesunde Menschen so viel wie möglich tun wollen, um einer Erkrankung vorzubeugen (auch wenn die Ratschläge, die Krebspatienten erhalten, nur wenig enthalten, das wirklich falsch ist). Fit und schlank zu bleiben, hilft. Körperliche Aktivität ist lebenswichtig. Und der Stresspegel sollte sich in Grenzen halten – meiner Erfahrung nach eine der größten Herausforderungen.

Es geht auch darum, kleine Veränderungen vorzunehmen, zu sehen, ob diese ihren Zweck erfüllen, und falls das so ist, auf diesem Weg weiterzugehen.

Ratschlag des Tages Ich behaupte nicht, eine Ernährungsexpertin zu sein, aber ich bin eine Köchin, die sich für alles interessiert, was mit Ernährung zusammenhängt. Ich weiß eine ganze Menge darüber, aber in den letzten Jahren habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, noch mehr darüber zu lernen, nicht nur über das Kochen an sich, sondern darüber, wie man die Nährstoffaufnahme optimieren kann, sodass der Körper das Beste aus dem machen kann, was wir zu uns nehmen.

Es wird jedoch eine Weile dauern, bis Sie all die neuen Geschmäcker und Texturen in Ihren wöchentlichen Speiseplan integriert haben. Das Training des Geschmackssinns ist ein Prozess – vor allem wenn Sie sich lange von Fertigprodukten ernährt haben, die viel Zucker, ungesunde Fette und Salz enthalten –, da es nur wenige Nahrungsmittel gibt, die das Verlangen unseres Gehirns nach diesen Substanzen befriedigen können; sie lassen unsere Genussrezeptoren verrückt spielen. Das Gehirn muss genauso »umerzogen« werden wie die Geschmacksnerven.

Das ist zumindest das Wesentliche. Viele der Rezepte in diesem Buch sind eher als Orientierungshilfen gedacht, d. h., viele der Zutaten, wie Gewürze und Kräuter, können leicht gegen andere ausgetauscht werden, die Ihnen vielleicht besser schmecken und für Sie besser »funktionieren«. Sie mögen keinen Grünkohl? Nehmen Sie stattdessen Spinat. Sie mögen keinen Ziegenkäse? Feta tut es auch, und falls Sie Lust auf Käse haben, zerdrücken Sie eine Avocado, würzen Sie sie nach Geschmack, und schon haben Sie die Cremigkeit, nach der wir uns so oft sehnen. Das Ganze ist ein Prozess des Learning by Doing.

Es wird eine Weile dauern, bis Sie das nötige Selbstvertrauen entwickelt haben, um auf diese Weise zu kochen, und wenn Sie ein richtiger Kochanfänger sind, kann es hilfreich sein, erst einmal streng nach Rezept zu kochen. Aber sehr bald werden Ihre Fähigkeiten und Ihr Selbstvertrauen zunehmen, da können Sie sicher sein.

Ich hoffe, dass diese kleinen Schritte Ihnen und Ihren Angehörigen helfen werden, sich besser, gesünder und stärker zu fühlen.

Domini Kemp, 2016

1.1 Patricia Daly: Meine Geschichte

Es war ein ganz normaler Morgen in meinem Büro in der Bank of Ireland, an einem warmen Sommertag im Juli 2008. Ganz normal, außer dass ich so ein Flimmern im rechten Augenwinkel hatte, das sich beharrlich weigerte zu verschwinden.

Das Flimmern ging nicht weg, selbst wenn ich die Augen schloss. Anfänglich schenkte ich dem wenig Beachtung, aber weil ich am Abend vorher schon eine ganze Weile Sehstörungen gehabt hatte, entschloss ich mich schließlich doch, einen Augenoptiker anzurufen.

Ich beschrieb einem Angestellten des Optikers meine Symptome, und er sagte mir, ich solle sofort in die Praxis kommen. Ich machte mir ein wenig Sorgen, weil es in Irland manchmal ewig dauern kann, bis man einen Termin bekommt, sei es beim Arzt, bei einem Berater oder wo auch immer.

Ich verließ das Büro und fuhr mit dem Fahrrad zum Optiker. Dann ging alles sehr schnell. Als der Optiker den Hintergrund meines geweiteten Auges untersuchte, wusste ich, dass etwas nicht in Ordnung ist. Seine Diagnose lautete, dass sich die Netzhaut abgelöst hätte und sofort operiert werden müsse. Der Optiker überwies mich an einen der besten Augenchirurgen des Landes, und schon wenige Stunden später saß ich in dessen Praxis auf einem Stuhl und musste weitere unangenehme Augenuntersuchungen über mich ergehen lassen. Schließlich sagte man mir, dass sich die Netzhaut tatsächlich abgelöst habe und dass das aber noch nicht alles sei. Sie hatte sich abgelöst, weil darunter ein großer Tumor wuchs – ein Melanom.

Um ehrlich zu sein, war ich damals mit der medizinischen Fachsprache überhaupt nicht vertraut, und mir war zunächst gar nicht bewusst, dass es sich um eine Krebsdiagnose handelte. Meine Reaktion war wohl eher eine Mischung aus Nichtwahrhabenwollen und Unverständnis.

Weil damals diese Tumorart in Irland noch ziemlich selten vorkam, musste ich zur Behandlung ins Ausland reisen. Drei Wochen später fuhren wir also nach Liverpool, wo ich innerhalb von vier Tagen zwei Mal operiert wurde und eine Radiotherapie machte.

Einen der Schlüsselmomente dieser Zeit – und vermutlich einen der Schlüsselmomente meines Lebens – erlebte ich, als ich den behandelnden Arzt fragte, ob ich etwas tun könnte, um mich von der Operation und der anschließenden Behandlung zu erholen, mich besser zu fühlen und mich vor einem Rückfall zu schützen. Er sah mich mit einer Mischung aus Belustigung, Mitleid und Ungeduld an und sagte: »Nein, Sie können nichts tun, außer es eine Zeit lang ruhig angehen zu lassen und dann zu Ihrem alten Leben zurückzukehren.«

Diese Antwort überraschte mich ziemlich und weckte gleichzeitig meine Neugier. Aber sie ließ mich auch daran zweifeln, ob ich wirklich zu dem Lebensstil zurückkehren wollte, der mich dahin gebracht hatte, wo ich damals war – erst 28 Jahr alt und schon Krebs? Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – ich hatte nie das Gefühl, selbst schuld an der Krankheit zu sein, und machte mir deswegen keine Selbstvorwürfe. Aber ganz tief in mir wusste ich, dass es Zeit für eine Veränderung war.

An diesem Punkt begann meine Reise – eine Reise, auf der ich viel über mich selbst lernte und alles erforschte, das mit Krebs, Ernährung, dem Zusammenhang zwischen Körper und Geist und anderen Lebensstilaspekten zu tun hat. In gewisser Weise bin ich meinem Arzt dankbar für die Antwort, die er mir gab, denn letzten Endes brachte sie mich dazu, selbst aktiv zu werden und die Verantwortung für mein Leben und meine Gesundheit zu übernehmen.

Schon vier Wochen nach dem Ende der Krebsbehandlung begann ich, mich mit Ernährungstherapien zu beschäftigen. Zunächst suchte ich eigentlich nur nach etwas, das mir in meiner damaligen Situation helfen könnte, aber schon bald wurde mir klar, dass die Krankheit mein ganzes Leben »umgekrempelt« hatte. Zwei Wochen nach meiner Rückkehr aus England nahm ich meine Arbeit in der Bank wieder auf, und das war eine schreckliche Erfahrung: Ich konnte nicht länger als 15 Minuten am Computer arbeiten, und danach ging es mir so schlecht, dass ich mich übergeben musste und Kopfschmerzen bekam.

Angesichts dieser Probleme war ich gezwungen, ernsthaft über einen Berufswechsel nachzudenken. Ich brauchte eine Tätigkeit, die meine Augen nicht so stark belastet, und ein Bürojob schien dafür nicht mehr in Frage zu kommen. Zu dieser Zeit intensivierte ich meine Ernährungsrecherchen – wobei ich dazu überging, meine Erkenntnisse auf Band zu sprechen, um meine Augen zu schonen –, weil mir allmählich bewusst wurde, dass dies nicht nur ein Weg sein könnte, um mir selbst zu helfen, sondern dass eine Tätigkeit als Ernährungsberaterin mir auch eine neue berufliche Karriere eröffnen könnte. Und diese Tätigkeit erfüllt mich mit großer Freude und Leidenschaft.

Etwa acht Monate nach meinen Behandlungen wurde ich schwanger und bekam im November 2009 eine wunderschöne Tochter. Mein Leben war fantastisch: ein Kind, ein liebevoller Ehemann, eine neue Wohnung und eine neue berufliche Perspektive. Aber als mein Baby zwei Monate alt war, kehrten meine Symptome zurück: das Flimmern, die »fliegenden Mücken«, die Müdigkeit. Zunächst schrieb ich sie den Belastungen des Mutterseins zu, aber schließlich ließ ich mich doch untersuchen. Die Scans waren »sauber«.

Dennoch verließ ich das Krankenhaus mit dem Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Zu dieser Zeit hatte ich ein so gutes Verhältnis zu meinem Körper, dass ich wusste, ihm mehr trauen zu können als einem Scan. Vier Monate später bewahrheiteten sich meine schlimmsten Befürchtungen: Weitere Scans bestätigten, dass der Tumor auf das Doppelte seiner ursprünglichen Größe angewachsen und aggressiver geworden war. Diese Diagnose traf mich sehr viel härter als die Erstdiagnose anderthalb Jahre zuvor.

Weitere Operationen und eine intensive externe Radiotherapie mussten sofort in die Wege geleitet werden. Man sagte mir, dass ich, weil der Tumor so nahe an den Sehnerv herangekommen war, innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate auf dem rechten Auge erblinden würde.

Irgendwie schaffte ich es, die Radiotherapie hinter mich zu bringen und gleichzeitig mein sechs Monate altes Baby zu versorgen, aber mein ganzes Leben kam mir wie eine einzige Niederlage vor. Ich hatte hart gearbeitet, mich weiterentwickelt und mein Leben in vielerlei Hinsicht geändert, und jetzt war ich wieder an demselben Punkt, an dem ich 18 Monate vorher schon einmal gewesen war, nur dass ich dieses Mal ein Kind hatte, um das ich mich kümmern musste.

Ich hatte das Gefühl, alles getan zu haben, was in meiner Macht stand, inklusive, meine Ernährung zu ändern. Ich aß gesunde Vollkornprodukte, viel Obst und Gemüse, fetthaltigen Fisch und kaum Fleisch, ich trank Fruchtsäfte und Smoothies und hatte sämtliche zuckerhaltigen Süßigkeiten durch Trockenobst ersetzt. Im April 2012, als mein zweites Kind acht Monate alt war, hatte ich schwer mit den Nebenwirkungen der Radiotherapie und der Operationen zu kämpfen. Durch die Bestrahlung hatte sich eine Retinopathie entwickelt und das Auge war stark geschwollen. Außerdem musste ich lernen, mit dem damit einhergehenden massiven Verlust des Sehvermögens zurechtzukommen. Mein Arzt erklärte mir, dass sich mein Zustand weiter verschlechtern könnte und dass ich möglicherweise nicht nur die Sehfähigkeit des rechten Auges, sondern das Auge selbst verlieren könnte. Die einzige Option war, mit Hilfe von Avastin-Injektionen zu versuchen, das exzessive Wachstum der Blutgefäße zu stoppen. Falls das nicht gelänge, müsste die Entfernung des Augapfels in Betracht gezogen werden.

Aber ich war noch nicht bereit aufzugeben. Ich bat um eine »Gnadenfrist« und stürzte mich tiefer als jemals zuvor in meine Forschungsarbeiten. Zu dieser Zeit stieß ich zum ersten Mal auf das Konzept, dass Krebs eine Stoffwechselkrankheit sein könnte, und entdeckte die Veröffentlichungen des deutschen Forschers Dr. Johannes Coy. Dessen Studien hatten gezeigt, dass die meisten Arten von Krebszellen Glukose brauchen, um Energie zu gewinnen und zu wachsen. Die Therapie, die er vorschlug, um die kontinuierliche Versorgung des Tumors mit Zucker zu unterbrechen, war eine radikale Umstellung der Ernährung auf eine sogenannte ketogene Diät.

Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt praktisch schon eine qualifizierte Ernährungsberaterin war, fiel es mir am Anfang ziemlich schwer, mich mit dieser Diät anzufreunden. Schließlich sollte ich nicht nur auf Nudeln, Brot, Reis, Kuchen und Plätzchen verzichten, sondern auch auf meine geliebte Hirse, Quinoa und Buchweizen. Und ersetzt werden sollte das alles ausgerechnet durch Fett. Ich musste meinen Fettkonsum drastisch erhöhen – Fett sollte 75–80 % meiner täglichen Kalorienzufuhr ausmachen – und begann, Avocados, Oliven, fetten Fisch, Ente und andere fettreiche Fleischsorten sowie Süßigkeiten aus Kokosnussöl und Kakaobutter zu essen.

Ich hatte nichts zu verlieren. Aus meinen Forschungen wusste ich, dass diese Diät schon seit langem zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wurde und mir zumindest nicht schaden würde. Und selbst wenn sie mir nicht helfen würde, müsste ich mir wenigstens nicht vorwerfen (lassen), nicht alles versucht zu haben, um mein Auge zu retten.

Am Anfang fühlte es sich allerdings wirklich seltsam an, so viel Fett zu essen, nachdem ich mich mein ganzes Leben lang sehr fettarm ernährt hatte. Vor allem gegen gesättigte tierische Fette hatte ich große Vorbehalte. Glücklicherweise sind diese und viele andere Mythen mittlerweile widerlegt. Für mich war es jedenfalls ein radikaler Schritt, die Ernährungspyramide auf den Kopf zu stellen (und die Spitze der Pyramide ganz wegzulassen), aber die Resultate waren erstaunlich. Bei meiner nächsten Untersuchung einige Wochen später sagte mein Arzt, das Innere meines Auges sehe aus wie »die Ruhe nach einem heftigen Sturm«. Ich konnte auch wieder besser sehen. Der Arzt meinte, wenn sich diese Entwicklung fortsetzen würde, könnte ich aus der Gefahrenzone herauskommen und mein Auge retten.

Seitdem ist der Zustand meines Auges stabil geblieben. Fünf Jahre nach der Behandlung kann ich damit immer noch sehen und bin insgesamt bei guter Gesundheit. Ich habe viel Energie und meine Verdauung und mein Hormonhaushalt haben sich eingependelt, wodurch meine Haut eine gesunde Farbe bekommen hat. Und der Tumor ist nicht wieder zurückgekehrt.

In den letzten zwei Jahren habe ich viele Krebspatienten bei der Umsetzung einer ketogenen Diät begleitet. Die »Ernährungswelt« verändert sich schnell: Regierungen haben endlich damit begonnen, ihre Ernährungsempfehlungen zu revidieren, und viele Onkologen entwickeln ein Interesse dafür, wie bestimmte Ernährungsweisen ihre schulmedizinische Arbeit unterstützen können.

Die Ernährungsforschung ist eine Herausforderung (und wird es auch bleiben), aber ich bin hoffnungsvoll, dass wir mit der Zeit immer mehr darüber lernen werden, wie wir ihre Resultate einsetzen können, um Patienten mit Krebs und chronischen Krankheiten im Allgemeinen zu helfen.

Ich bin eine große Befürworterin von evidenzbasierter Information und betreibe sehr gründliche Nachforschungen, bevor ich meinen Klienten etwas empfehle. Aber ich habe auf meiner Reise eine sehr wichtige Lektion gelernt: Trotz all der Wissenschaft und Technologie, die uns heute zur Verfügung steht, dürfen wir unsere innere Weisheit und Intuition nicht vergessen oder vernachlässigen. Ich werde niemals den Tag vergessen, als alle meine Scans »sauber« waren, aber meine innere Stimme mir sagte, dass der Tumor wieder zu wachsen begonnen hatte. Einer meiner Klienten, der dieselbe Erfahrung gemacht hat, sagte einmal: »Mein Onkologe ist ein Wissenskörper, aber ich habe Wissen über meinen Körper.« Besser kann man es nicht ausdrücken.

Heute ist es meine größte Leidenschaft – und mein größtes Privileg –, meine Klienten zu unterstützen und ihnen zu zeigen, wie sie die Erkenntnisse der Wissenschaft auf sichere Weise mit ihrer Intuition und ihren Erfahrungen kombinieren können, um so gesund wie möglich zu werden, ganz gleich, ob sie an Krebs leiden oder nicht. Und es ist meine Hoffnung, dass dieses Buch viele von Ihnen ebenfalls dazu inspirieren wird, so gesund wie möglich zu werden.

Patricia Daly, 2016

2 Orientierung im Ernährungsdschungel

Ernährung ist ein kontroverses, verwirrendes und manchmal frustrierendes Thema. Vor allem aber ist es ein Thema, das jeden Menschen betrifft.

Wo sind wir vom richtigen Weg abgekommen?

Haben Sie die folgenden Ratschläge schon einmal gehört oder sogar befolgt?

Trinken Sie mindestens 1 Liter frischen Saft pro Tag, aber essen Sie nicht zu viel Obst.

Verzichten Sie auf Milchprodukte, aber sorgen Sie dafür, dass Ihre Nahrung genug Kalzium enthält.

Essen Sie rotes Fleisch, aber nur in kleinen Mengen.

Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen. Halten Sie sich an die Ernährungspyramide.

Meiden Sie Nahrungsmittel, die Sie nicht vertragen, aber sorgen Sie für einen abwechslungsreichen Speiseplan.

Essen Sie so viel Fisch, dass Sie ausreichend Omega-3-Fettsäuren, aber nicht zu viel Quecksilber zu sich nehmen.

Trinken Sie keinen Kaffee.

Trinken Sie Kaffee, aber nur koffeinfreien.

Wenn Sie sich ausgewogen ernähren, brauchen Sie keine Nahrungsergänzungsmittel.

Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel.

Essen Sie fettreduzierte Lebensmittel.

Rohkost ist am besten für die Gesundheit.

Eier erhöhen den Cholesterinspiegel.

Höchstwahrscheinlich haben Sie den einen oder anderen dieser Ratschläge schon einmal befolgt. Vielleicht haben Sie sich auch mit den Begründungen für oder gegen diese Empfehlungen beschäftigt.

Machen wir uns nichts vor: Ernährung ist ein kontroverses, verwirrendes und manchmal frustrierendes Thema. Wir alle müssen essen, und was wir essen, hat einen Einfluss auf uns, ob es uns gefällt oder nicht. Zwar interessieren sich immer mehr Menschen dafür, was, wie und warum sie essen, aber es ist alles andere als einfach, sich in der Überfülle von Informationen, die uns heute zur Verfügung steht, zurechtzufinden.

Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass in den Medien über die Ergebnisse von Ernährungsstudien mehr berichtet wird als über die meisten anderen Wissenschaftsbereiche. Fast jeden Tag lesen wir etwas über bestimmte Lebensmittel oder Diäten, die angeblich diese oder jene Krankheit verursachen oder verhindern können. Angesichts dieser vielfältigen und oft widersprüchlichen Aussagen und Behauptungen fällt es den meisten Menschen schwer, das »Gesamtbild« zu sehen.

Eines ist jedoch offensichtlich geworden: Sämtliche Ernährungsrichtlinien, die die westlichen Gesellschaften seit Mitte der 1970er Jahre befolgt haben, funktionieren einfach nicht. In den reichen Ländern wie in Ländern mit mittlerem oder niedrigem Durchschnittseinkommen sind die Menschen heute weniger gesund und dicker als jemals zuvor. Während die Verbesserungen der Hygiene, der ärztlichen Versorgung und der Lebensmittelversorgung, die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben, dazu geführt haben, dass heute sehr viel weniger Menschen durch Mangelernährung und Infektionskrankheiten sterben, sind chronische Krankheiten auf dem Vormarsch. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) hat dazu einige sehr aufschlussreiche Statistiken veröffentlicht:

Im Jahr 2012 waren chronische (auch als »nicht übertragbar« bezeichnete) Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen und Diabetes weltweit die häufigste Todesursache.

Chronische Krankheiten sind heute weltweit für mehr als zwei Drittel aller Todesfälle verantwortlich; 1990 war es noch etwas mehr als die Hälfte.

Die weltweite Anzahl der Fettleibigen hat sich seit 1980 mehr als verdoppelt; beängstigend ist vor allem, dass sie bei Kindern besonders schnell gestiegen ist.

Man nimmt an, dass die Anzahl neuer Krebsfälle in den nächsten beiden Jahrzehnten um ungefähr 70 % steigen wird.

Laut Cancer Research UK wird in Großbritannien jeder Zweite irgendwann im Verlauf seines Lebens an Krebs erkranken. Laut National Cancer Registry of Ireland (NCRI) wird es in Irland ein Drittel der Bevölkerung sein. In Irland werden jedes Jahr durchschnittlich 30.000 neue Krebsfälle diagnostiziert. Man erwartet, dass diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf über 40.000 pro Jahr steigen wird. (Aktuelle Zahlen für Deutschland findet man im Krebsregister.)

Natürlich könnten wir diese Entwicklungen der Tatsache zuschreiben, dass die Lebenserwartung enorm zugenommen hat und wir mit zunehmendem Alter einfach anfälliger für chronische Krankheiten werden. Aber wir können nicht abstreiten, dass die Krebsraten auch bei Kindern und jungen Erwachsenen kontinuierlich steigen (siehe www.cancerresearchuk.org).

Die Forschung zeigt, dass Krebs und andere chronische Krankheiten möglicherweise durch bessere Lebensstilentscheidungen verhindert werden können. Schlechte Ernährung beispielsweise kann das Krebsrisiko um 30–35 % erhöhen (Anand et al., 2008)

Aber die große Frage bleibt: Welche Ernährungsentscheidungen sind schlecht? In jüngerer Zeit wurden viele etablierte und akzeptierte Ernährungs-»Fakten« widerlegt, neu interpretiert oder sogar ins Gegenteil verwandelt. Lebensmittel, die seit Jahrzehnten den Ruf hatten, gesundheitsschädlich zu sein, erlebten über Nacht ein Comeback.

Hier ein paar Highlights der Academy of Nutrition and Dietetics, des weltgrößten Berufsverbands für Diätassistenten:

Eier sind gut und keineswegs schuld an einem hohen Blutcholesterinspiegel.

Cholesterin wurde von der Liste der »bedenklichen Nährstoffe« gestrichen.

Gesättigte Fette wurden »angesichts des Mangels an Beweisen für einen Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinsichtlich ihrer Bedenklichkeit herabgestuft«.

Außerdem bestehen Zweifel an der Empfehlung der Natriumrestriktion, weil »immer mehr Forschungsergebnisse darauf hindeuten, dass die vom Dietary Guidelines Advisory Committee (DGAC) empfohlene geringe Natriumaufnahme in Wirklichkeit mit erhöhter Mortalität bei gesunden Individuen assoziiert ist«.

»Die Identifikation und Anerkennung der spezifischen Gesundheitsrisiken durch Zuckerzusätze ist ein wichtiger Schritt zugunsten der öffentlichen Gesundheit.«

Kurz gesagt: Viele der Ernährungsempfehlungen, die wir seit Jahrzehnten befolgen – weniger Cholesterin und gesättigte Fette, kein zusätzliches Salz, sich nicht den Teller mit Kohlenhydraten und Zucker vollladen – werden heute einer Neubewertung unterzogen. Das ist einerseits für viele Menschen sehr verwirrend und kommt andererseits viel zu spät, denn die Daten, auf denen diese Neubewertung basiert, liegen schon eine ganze Weile vor.