Kinder brauchen unperfekte Eltern - Caroline Märki - E-Book

Kinder brauchen unperfekte Eltern E-Book

Caroline Märki

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Beschreibung

Erziehungsregeln auf den Kopf gestellt!

Als Mutter oder Vater möchten wir möglichst alles richtig machen. Doch dabei übersehen wir, wie sehr Familien davon profitieren, wenn Eltern gerade nicht nach Lehrbuch erziehen. Caroline Märki und Knut Krüger, zwei enge Vertraute und Weggefährten von Jesper Juul, rücken in diesem Buch den Klassikern der scheinbar goldenen Erziehungsregeln auf den Leib. Sie zeigen, welche tief verwurzelten Glaubenssätze sich dahinter verbergen – und wie wir uns getrost von ihnen verabschieden.

Fundiert, unterhaltsam und mit vielen Beispielen aus dem Familienalltag ruft dieser Ratgeber allen Eltern zu: Werft die Perfektion über Bord und versöhnt euch damit, manchmal einfach nicht weiterzuwissen. Macht Fehler! Seid unperfekt. Dann seid ihr genau richtig für eure Kinder, nämlich nahbar, einfühlsam und authentisch.

PLUS: Drei inspirierende Gespräche mit Jesper Juul erstmals in Buchform

»In diesem Buch lebt die Botschaft meines Vaters weiter. Kinder brauchen keine perfekten Eltern, sondern empathische Begleiter, die gemeinsam mit ihnen wachsen.« Nicolai Juul

»Dieses Buch ist wie ein warmherziger Wegbegleiter durch die Reise der Elternschaft. So kenntnisreich wie empathisch zeigen Märki und Krüger auf, wie sich Herausforderungen im Alltag mit Kindern auf gleichwürdige Weise lösen lassen. Ein inspirierendes Werk, dem ich viele Leser*innen wünsche!« Nora Imlau

»Ein Buch, das Eltern die Last der Perfektion abnimmt. Mit Herz, Verstand und einer Prise Humor macht es Mut, den eigenen Weg in der Kindererziehung zu gehen.« Nik Niethammer, Chefredakteur Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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Seitenzahl: 186

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Erziehungsregeln sind dazu da, auf den Kopf gestellt zu werden

Als Mutter oder Vater möchten wir möglichst alles richtig machen. Doch dabei übersehen wir, wie sehr Familien davon profitieren, wenn Eltern gerade nicht nach Lehrbuch erziehen. Caroline Märki und Knut Krüger, zwei enge Vertraute und Weggefährten von Jesper Juul, rücken in diesem Buch den Klassikern der scheinbar goldenen Erziehungsregeln auf den Leib. Sie zeigen, welche tief verwurzelten Glaubenssätze sich dahinter verbergen – und wie wir uns getrost von ihnen verabschieden.

Fundiert, unterhaltsam und mit vielen Beispielen aus dem Familienalltag ruft dieser Ratgeber allen Müttern und Vätern zu: Werft die Perfektion über Bord und versöhnt euch damit, manchmal einfach nicht weiterzuwissen. Macht Fehler! Seid unperfekt. Dann seid ihr genau richtig für eure Kinder, nämlich nahbar, empathisch und authentisch.

PLUS: Drei inspirierende Gespräche mit Jesper Juul erstmals in Buchform

Caroline Märki, geboren 1971, ist Gründerin und Leiterin von familylab Schweiz, einem Ableger des internationalen Beratungsnetzwerks in Führungs- und Beziehungskompetenz, das auf Jesper Juul zurückgeht. Sie ist Vorstandsmitglied von familylab Association, arbeitet als diplomierte psychosoziale Beraterin, Eltern- und Erwachsenenbildnerin und leitet den vierjährigen Lehrgang »Erlebnisorientierte Familienberatung«. Mit ihrem Mann und ihren drei erwachsenen Kindern lebt Caroline Märki in der Schweiz.

Knut Krüger, geboren 1966, arbeitet als Autor und Übersetzer. Er hat einige der wichtigsten Bücher Jesper Juuls ins Deutsche übertragen, darunter »Mein kompetentes Kind«, »Was Familien trägt« und »Nein aus Liebe«. Er ist Vater dreier Kinder und lebt in München.

Caroline Märki & Knut Krüger

Kinder brauchen unperfekte Eltern

Warum Erziehung von Fehlern lebt

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Copyright © 2024 Kösel-Verlag, München, in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 München

Redaktion: Melanie Hartmann

Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München

Umschlagmotive: U1 – Julia Volk / Stocksy United; U3 – Nils Landolt

Illustrationen im Innenteil: stock.adobe.com: Bild 1 (dadan); Bild 2, Bild 3 (OneLineStock); Bild 4, Bild 5 (ngupakarti); Bild 6 (Nyong Line); Bild 7 (ColorValley); Bild 8 (l.v.l); Bild 9 (Ольга Фурманюк); Bild 10 (Maryan); Bild 11 (Jayd); Bild 12 (Garkusha Art); Bild 13 (ad_stock); Bild 14 (senimanto); Bild 15 (mitay20)

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN978-3-641-31370-8V002

www.koesel.de

Inhalt

Warum wir dieses Buch schreiben

»Kinder müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen.«Für sich oder für andere?

Persönliche und soziale Verantwortung

Raum für den Ungehorsam

Sich selbst umarmen

»Es muss doch Konsequenzen geben!«Es gibt eine Alternative zu Sanktionen und Strafen.

Regeln als bequeme Art der Konfliktlösung

Konsequenz und Konsistenz

»Kindern muss man Grenzen setzen!«Wo sind unsere eigenen Grenzen?

Zwei Arten von Grenzen

Die Doppelverantwortung der Eltern

Die persönliche Sprache

Die Alternative zu Regeln und Strafen: die authentische Rückmeldung

»In unserer Familie soll es vor allem harmonisch zugehen.«Über die Notwendigkeit von Aggression und Konflikten

»Das Eisen schmieden, wenn es erkaltet ist.«

Aggression – ein tabuisiertes Verhalten

Der Teufelskreis der Aggression

Sich nicht als wertvoll empfinden

Die Wut der Erwachsenen

Triggerpunkte

Die verlorene Welt der Gefühle

Narben der Vergangenheit

»Bei uns dürfen alle mitbestimmen.«Eine Familie ist keine Mini-Demokratie.

Was ist Beziehungskompetenz?

Der gleichwürdige Dialog

Die Kunst des Zuhörens

Die Macht der nonverbalen Sprache

Der Mut, sich verletzlich zu machen

Die Schutzschicht der Gefühle

Sich Zeit nehmen

»Ja, toll machst du das!«Über inflationäres Lob und den Wert der Anerkennung

Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen

Schulnoten und Zeugnistag

Das aufgeblasene Ego

»Meine Kinder sollen ein Herz und eine Seele sein.«Über den unausweichlichen Streit von Geschwistern

Sollen Eltern eingreifen?

Der Familie den Puls fühlen

Wie entstehen Konflikte?

Liebe und Hiebe

Vermitteln, nicht urteilen

»Was habe ich für ein Glück,dass mein Kind so unkompliziert ist.«Über den Preis der Kooperation

Kooperation ist mehr als Gehorsam

Die Grenzen der Kooperationsfähigkeit

Der Konflikt zwischen Kooperation und Integrität

Das Familiensystem

Unsichtbare Kinder

Angepasst oder ausgeglichen?

»Und dann machen wir es uns gemütlich.«Die Krux mit der Quality Time

Das schlechte Gewissen

Die Paarbeziehung im Blick behalten

Lässt sich Beziehungsqualität organisieren?

Der Charme des Augenblicks

»Wenn ich Nein sage, fühle ich mich schlecht.«Über die Schwierigkeit mit einem kleinen Wort

Wunsch oder Bedürfnis?

Der produktive Zweifel

Die Eltern als Jasager

»Jetzt weiß ich, wie Erziehen geht.«Wie geht es mir selbst damit?

Vom Subjekt zum Objekt

Den Blick auf sich selbst richten

Wodurch erziehen wir?

Der scheinbare Erziehungserfolg

Nachwort

Gespräche mit Jesper Juul

Caroline Märki im Gespräch mit Jesper Juul

Eltern fragen – Jesper Juul antwortet

Jesper Juul im Gespräch mit familylab Schweiz

Weiterführende Literatur

Zitatnachweis

familylab

Wir möchten uns bei den Kindern sowie dem Mann von Caroline Märki herzlich dafür bedanken, dass sie sich mit den authentischen Familienbeispielen in diesem Buch einverstanden erklärt haben.

»Kinder müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen.«

Für sich oder für andere?

Unsere Gesellschaft ist heute fraglos bunter und vielfältiger denn je. Der alte gesellschaftliche Konsens darüber, was richtig und was falsch ist, was »man« zu tun und zu lassen hat, verblasst immer mehr und weicht einem breiten Spektrum individueller Lebensformen.

Die Freiheit, so zu leben, wie wir wollen, stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen und fordert ein hohes Maß an persönlicher Verantwortung. Sie bedingt, dass wir wissen, was wir wollen – und vor allem, was wir nicht wollen! Sie zwingt uns Tag für Tag, Entscheidungen zu treffen. Sie konfrontiert uns mit Fragen, auf die es keine vorgefertigten Antworten gibt. Und je weniger wir uns durch soziale Normen unter Druck gesetzt fühlen, desto mehr sind wir darauf angewiesen, unserer eigenen Richtschnur und unserem inneren Kompass zu folgen, kurzum: einen eigenen Wertekanon zu entwickeln.

Hinzu kommt, dass die Welt unübersichtlicher erscheint als je zuvor und die drängenden globalen Fragen uns alle herausfordern, bisherige Grundsätze und Überzeugungen auf den Prüfstand zu stellen.

Die Eltern von heute sehen sich also nicht nur mit den altbekannten Fragen konfrontiert, wann die Kinder ins Bett gehen oder nach Hause kommen sollen oder ob sie Hilfe bei den Hausaufgaben brauchen, sondern sie müssen auch zu folgenden Themen Stellung beziehen:

Digitale Medien sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Schon Kinder im Vorschulalter wachsen ganz selbstverständlich damit auf, lernen z. B. mithilfe von Tablets oder vertreiben sich die Zeit mit Computerspielen. Wie können wir sie behutsam auf ihrem Weg in diese Welt begleiten, ohne ihre psychosoziale und emotionale Entwicklung negativ zu beeinflussen?Meine 13-jährige Tochter will sich vegan ernähren. Bin ich damit einverstanden?Wie stehe ich dazu, dass immer mehr Jungen und Mädchen in meinem Umfeld davon überzeugt sind, im falschen Körper zu leben? Ist dieses Hinterfragen der eigenen Sexualität mehr als eine Modeerscheinung?Unser Sohn greift uns offen an, weil wir weiterhin Flugreisen unternehmen und ein Privatauto haben. Wie machen wir ihm unseren Standpunkt klar, ohne uns rechtfertigen zu müssen?

Persönliche und soziale Verantwortung

Solche Themen können Eltern sprichwörtlich auf dem falschen Fuß erwischen, weil sie ihre eigene Unsicherheit und Inkompetenz spüren – und nichts widerstrebt Eltern mehr, als sich inkompetent und ratlos zu fühlen.

Oft geht diese Ratlosigkeit mit Schuldgefühlen einher, weil sie Eltern das Gefühl vermittelt, ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht zu werden und als Erziehende zu versagen. Eltern haben sich viel zu lange in der Rolle derer gesehen, die auf alles eine Antwort haben. Teils geschah dies, um die eigene Macht abzusichern, teils um dem verständlichen Wunsch Rechnung zu tragen, den Kindern Halt und Orientierung zu geben. Glücklicherweise fällt es den Eltern heute meist leichter als früher, ihre Unsicherheit und Verletzlichkeit einzugestehen, sowohl einander als auch ihren Kindern gegenüber.

Doch wie finden wir unsere eigene Richtschnur? Welche Kriterien bestimmen unser Handeln? Wie kann ich als Mutter oder Vater einerseits offen und verletzlich sein und andererseits meine Führungsrolle wahrnehmen? Der Ausweg aus diesem Dilemma heißt persönliche Verantwortung.

Es ist ein Begriff, der so einleuchtend klingt, dessen Tragweite für das Wohlergehen des Einzelnen und der Gemeinschaft aber den wenigsten von uns bewusst ist. Wir alle kennen hingegen die Art von Verantwortung, die über Generationen hinweg als zentraler Wert in der Kindererziehung betrachtet wurde und die auch sozialeVerantwortung genannt wird.

Kinder müssen lernen, Verantwortung zu übernehmen, ist eine klassische Elternformulierung, die in der Regel keinerlei Widerspruch auslöst. Es spricht ja auch nichts dagegen, sich verantwortungsvoll um sein Haustier zu kümmern und getroffene Vereinbarungen einzuhalten – im Gegenteil. Aber es ist eben nur eine Seite der Medaille, denn das einseitige Betonen der Verantwortung, die wir gegenüber anderen haben, führt auch dazu, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse zugunsten der Gemeinschaft unterdrücken und verleugnen.

Raum für den Ungehorsam

Jahrzehntelang wurde uns eine Art der Verantwortung gepredigt, die komplett nach außen gerichtet ist. Stets ging es darum, sich gut aufzuführen, sich anzupassen, nicht aufzufallen und bloß nicht »kompliziert« zu sein. Eigene Gedanken und Gefühle mussten zum Wohl der Gemeinschaft unterdrückt und aufgegeben werden. Kurzum, es wurde eine spezielle Art des Gehorsams verlangt.

Im Umkehrschluss wurde der Ungehorsam fälschlicherweise als das Gegenteil von Gehorsam angesehen, statt als persönlicher und sozialer Reifeprozess. Ungehorsam ist ein wichtiger Entwicklungsschritt des Kindes, um seine innere Verantwortlichkeit herauszubilden. Deshalb ist die einzig sinnvolle Alternative zum Gehorsam die persönliche Verantwortung.

Mit persönlicher Verantwortung ist die Verantwortung gemeint, die wir uns selbst gegenüber haben und die uns niemand abnehmen kann. Sie dient vor allem dem Schutz unserer Integrität.

Wer für die eigenen Handlungen, Gefühle und Gedanken die Verantwortung übernimmt, schützt sich zudem vor Schuldgefühlen und verhindert, von anderen übergangen, ausgenutzt und manipuliert zu werden.

Da die persönliche Verantwortung das Individuum in den Mittelpunkt stellt, wird sie zuweilen als Egoismus missverstanden. Wer sich zunächst um sein eigenes Wohlergehen statt um seine Mitmenschen kümmert, wird schnell als unsozial abgestempelt. Dabei ist das Gegenteil der Fall, da Menschen, die für die eigene Integrität Sorge tragen, immer auch ein Gewinn für die Gemeinschaft sind.

Bei Caroline trug ein persönliches Erlebnis vor ein paar Jahren dazu bei, ihr als Mutter in dieser Hinsicht die Augen zu öffnen: