Kinder & Könige - Roland Zoss - E-Book

Kinder & Könige E-Book

Roland Zoss

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Beschreibung

Gedichte & Lieder | 1975-2024 Diese Sammlung umfasst 50 Jahre an Songs und Liedern von Roland Zoss. Die meisten Texte werden hier zum ersten Mal veröffentlicht. Der Schweizer Musiker stand schon mit 13 in England auf der Bühne. Er sang Mundart in L.A. und fand mit 24 Jahren die Insel, die andere ein Leben lang suchen. Und trat seit 1975 als deutscher Songwriter auf. Und seit 1999 als Schweizer Kinderliedermacher und Kinderbuchautor.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 32

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Gedichte

Lieder

«Aus den Gedichten spricht ein begnadeter Dichter, der durch weitgespannte Dimensionen des Denkens und Fühlens von einer Überraschung zur andern führt.»

„Der Bund“ 1998

Gedichte

Im Elfenwald Kloster Hauterive 1975

Auf weichem grünem Moos

sitz ich im Wald

und denke nichts und warte bloss

auf eine Elfengestalt

die vor mir in der Dämmerung steht

und mit mir durch die Wälder geht

Der Baum an den ich lehne

bettet seine Zweige zur Ruh

und aus tiefer Waldesferne

rufen mir Nachtstimmen zu

Aus dem Dickicht steigt der Nebel

in mein Gesicht wie weisser Regen

Sacht lassen mich die Sinne los

und als Blütenstaub im Wind

so sink ich über Farn und Moos

in einen anderen Sinn

wo ich nichts mehr weiss

wo ich nur noch bin

Ich kann euch sehen 1975

Ich seh euch durch alle Strassen gehen

mit zerbrochnen Herzen an falsche Fenster lehnen

Ihr tragt klingende Kleider und Glitzersachen

doch eure Gang ganz ist müde und leer

Wie eine brechende Welle im Maskenmeer

so sehr such ich euer Lachen

Ich seh euch durch leise Fenster fallen

in gierige Grossstadt-Tigerkrallen

und will euch mit einer Liebe halten

an die ihr nicht mehr glauben könnt

Wie Regen der an schmale Lippen fällt

und der Mund ist voller Falten

Doch ich möchte von guten Tagen singen

von Schwalben die den Sommer bringen

von lebensvollen Nebensachen

Ja ich will euch verzaubert, verwundert sehen

wie Kinder durch alle Strassen gehen

so sehr lieb ich Kinderlachen

Der Sturm 1975

Ein Sturm ist über mich gekommen

mit Gelächter und mit Eis

Der Schnee hat mir die Sicht genommen

nur meine alte Seele weiss

verdunkelt und in sich verschwommen

noch wer ich bin und wie ich heiss

Strenge ging von meinen Armen

als ich noch Herr der Wüste war

Doch schon ein Wort liess mich erwarmen

aus dem Munde von Hagar

und meine Hand hatte Erbarmen

mit dem Lamm auf dem Altar

Vor langer Zeit auf meiner Reise

suchte ich das wahre Leben

Und jedes Volk auf seine Weise

hat mir von seiner Art gegeben

und über jedem Land hing leise

im Sommer schon der Winterregen

Doch ein Sturm steht über mir

wie ein schweres Richterschwert

Ich bin verurteilt, frei zu sein

auf dem langen Wanderweg

der weitergeht von Stein zu Stein

und niemals stillesteht

Hinter dem Rücken der Zeit 1975

Hinter dem Rücken der Zeit

traf ich den Ritter ohne Schloss

er wusch am Bach seine Wunden

und klagte laut über sein Los

Er seufzte er wär hinter den Heiden her

und der Glaube sei ihm Pflicht

Doch sein geharnischter Leib

wünsche sich ein Weib

das den Bann des Kreuzes bricht

Kurz nach Einbruch der Nacht

drangen tief aus dem Wald

menschliche Laute zaghaft und schwach

Ein Mädchen suchte seinen Mond

Es rief nach ihm der ihm einst schien

der bei ihm schlief und wachte

im Weiterwandern war er bei andern

die er gross und glücklich machte

Ein Mann in braunem Mönchsgewand

nahm mich auf in seiner Klause

Er sei der König ohne Land

und bleibe lieber unerkannt

Doch schon am nächsten Morgen

ist er verhaftet worden

weil er die Grenze stehlen wollte

Zum Tode verurteilt gab er mir die Freiheit

am Tag als ihn der Henker holte

Auf einem Hügel in Matsch und Schnee

lag das Fernrohr am Aug auf der Pirsch

der Generalmajor ohne Armee

und plante den Gegenangriff

Er machte mir Zeichen den Feind anzugreifen

Von Osten her wehte der Wind

endlose Kolonnen, Salven von Sonnen

ich fiel — doch der General er war blind

Noch bin ich jung 1976

Noch bin ich jung, seh gut genug

um den Dunstpilz zu erkennen

der über unsren Städten schwebt

wo sie Alleen niederbrennen

Bäume von der Wurzel trennen

und den Verliebten “Träumer“ nennen

der Herzen in die Rinde kerbt

Noch bin ich jung, hör gut genug

Kanonendonner in der Weite

Trommelfeuer, Hassraketen