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Die über 2000-jährige Geschichte Kölns ist an vielen Stellen der Stadt sichtbar: von römischen und mittelalterlichen Spuren, über gründerzeitliche Bauten bis hin zu moderner Architektur, Kunst und Kultur, Sportstätten oder Naturräumen. Die kölsche Metropole hat sehr viel zu bieten. Über 9000 Denkmäler sind im Stadtgebiet verteilt, die 50 Mikroabenteuer in diesem Buch sind eine kleine Auswahl. Auf Spaziergängen wird die typisch kölsche Veedelskultur erlebbar – jedes Stadtviertel hat sein ganz eigenes Flair. Denn: Köln ist ein Gefühl! Die Autorinnen haben eine bunte Mischung aus persönlichen Lieblingsorten und -aktivitäten sowie den Must-sees zusammengestellt: Streetart Spots, Rooftop-Bars, TimeRide, Pizza-Büdchen, ein Krokodil auf dem Rhein oder Trendsportarten. Auch über die berühmten Sehenswürdigkeiten gibt es neue Anekdoten zu erfahren. Gäste der Domstadt, langjährige Kölsche oder „Imis“ finden in diesem Buch zahlreiche Anregungen und Tipps, um bekannte und neue Ziele in Köln zu entdecken.
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Seitenzahl: 159
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Jeannette Fentroß | Antje Hansen
Köln
UND UMLAND
50
MIKROABENTEUER
ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN
IMPRESSUM
Köln und Umland
50 MIKROABENTEUER ZUM ENTDECKEN UND GENIEßEN
Jeannette Fentroß | Antje Hansen
© 2025 360° medien
Nachtigallenweg 1 I 40822 Mettmann
[email protected] | 360grad-medien.de
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Redaktion und Lektorat: 360° medien
Satz und Layout: Elke Gräfe
Gedruckt und gebunden:
Schleunungdruck GmbH I Eltertstraße 27 I 97828 Marktheidenfeldschleunung.com
Bildnachweis: siehe Seite 256Sicherheitshinweis: siehe Seite 256
ISBN: 978-3-96855-708-3
Hergestellt in Deutschland
360grad-medien.de
Jeannette Fentroß | Antje Hansen
Köln
UND UMLAND
50
MIKROABENTEUER
ZUM ENTDECKEN UND GENIESSEN
Um das Jahr 19 v. Chr. wurde das westgermanische Volk der Ubier von Marcus Agrippa, unter der Regentschaft Kaisers Augustus, vom rechten auf das linke Rheinufer umgesiedelt. Die Wahl fiel auf ein hochwasserfreies Plateau am Rhein, das sich gut verteidigen ließ und außerdem einen, durch eine Rheininsel geschützten, Hafen besaß. Die Rheininsel entspricht etwa der heutigen Altstadt, wobei der Rheinarm ungefähr dort floss, wo sich Alter Markt und Heumarkt befinden. Unter anderem kann an den Treppen zu Sankt Maria im Kapitol oder neben dem Rathaus zum Alter Markt der Niveauunterschied zwischen Plateau und Rheinarm immer noch nachempfunden werden. Die Siedlung wurde Oppidum Ubiorum genannt, was so viel bedeutet wie umwallte Siedlung der Ubier. Das Ubiermonument ist ein archäologisches Relikt aus jener Zeit und gilt als ältester Steinbau der Stadt. Es wurde 1965 bei Bauarbeiten entdeckt und war ursprünglich ein mindestens zwölf Meter hoher Turm und wahrscheinlich Teil der Befestigungsanlage des Oppidum Ubiorum. Es befindet sich südlich des Heumarkts an der Ecke An der Malzmühle/Mühlenbach.
Treppe an Sankt Maria im Kapitol
Im Jahr 14 n. Chr. brachen nach dem Tod des Kaisers Augustus unter den römischen Legionen, die bei dem Oppidum Ubiorum stationiert waren, Unruhen aus, die durch den Statthalter und Feldherrn Germanicus unterdrückt wurden. Am 6. November 15 oder 16 n. Chr. gebar dessen Gemahlin Agrippina die Ältere im Oppidum Ubiorum eine Tochter, ebenfalls Agrippina mit Namen, aber mit dem Zusatz die Jüngere. Diese jüngere Agrippina war nicht nur sehr schön, sondern auch in hohem Maße mutig, ehrgeizig und intelligent. Sie war eine Schlüsselfigur in der Politik ihrer Zeit. Skrupellos nahm sie jede Möglichkeit wahr, Einfluss auf die Regierungsgeschäfte und die Thronfolge zu nehmen. Sie war die Urenkelin des Kaisers Augustus, Schwester von Kaiser Caligula, Mutter von Kaiser Nero, der später als Brandstifter von Rom in die Geschichtsbücher einging, und Gemahlin von Kaiser Claudius, den sie später vergiften ließ, um den Platz für ihren Sohn Nero freizumachen. Agrippina ließ sich wie eine Göttin verehren.
Römisches Köln mit Stadtmauer Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus
Agrippina die Jüngere (mit KI erstellte Skizze)
Ihr Geburtsort wurde auf ihre Veranlassung hin im Jahr 50 n. Chr. zu einer Kolonie römischen Rechts erhoben mit dem klangvollen Namen: Colonia Claudia Ara Agrippinensium, CCAA oder kurz: Köln. Damit ist sie sozusagen das erste echte kölsche Mädche.
Nero ließ seine Mutter Agrippina im März 59 n. Chr. ermorden.
WILLKOMMEN IN KÖLN
TOP ELF DER SEHENSWÜRDIGKEITEN
KURIOSES UND BESONDERHEITEN
IM HERZEN DER STADT
1.Schoko-Express & Co.: unterwegs mit charmanten Mobilitäts-Alternativen
2.Rheinauhafen-Rundgang: vom Schokomuseum zum Kap am Südkai
3.Heinzelmännchen: einst herrschten in Köln paradiesische Zustände
4.Evolutionsweg: entlang der Uniwiesen dem Sonnensystem auf der Spur
5.Mediapark: vom Güterbahnhof zum modernen Stadtteil
6.Nippes: Spaziergang vom Agnesviertel ins Nippeser Tälchen
7.Eigelstein: hier ist nicht nur Musik
8.TimeRide: bereit für eine Zeitreise in Kölns Goldene Zwanziger?
9.Severinsviertel: das „kölscheste" aller Veedel
10.Gereonsviertel: Rotlicht aus, ein Konzern macht Stadtplanung
11.Die Maus: sympathische Kultfigur
12.Belgisches Viertel: der Brüsseler Platz, beliebt bei Tag- und Nachtschwärmern
13.Rooftop-Bars: über den Dächern der Stadt
IM NORDEN
14.Galopprennbahn Weidenpesch: ja, wo laufen sie denn?
15.Zoo und Flora: bei jedem Wetter ein perfektes Ausflugsziel
16.Altes Schwimmbad: Sommer-Biergarten am Rhein
17.Claudius Therme:eintauchen in das Erbe der Römer
18.Club Bootshaus: der weltweit fünftbeste Club liegt am Mülheimer Hafen
19.Fühlinger See: Baden, Beach, Wassersport und Festival
20.Butzweilerhof: altes Flughafengelände und Coloneum
21.Flittard: grünes Gesicht im Kölner Norden
IM SÜDEN
22.Zündorf: mit dem Krokodil in die Groov
23.Weißer Bogen: Vogelgezwitscher und Blätterrauschen – Weiß ist wie Urlaub
24.Rodenkirchen: Schickeria und Gemütlichkeit leben hier einträchtig nebeneinander
25.Marienburger Villenviertel: vornehm, vornehm …
26.Volksgarten: Entspannung in einer der ältesten Parkanlagen der Stadt
27.Karl-Berbuer-Brunnen: das Narrenschiff im Severinsviertel
IM OSTEN
28.Wasserturm Kalk und ein nie bereiter Atombunker
29.KölnTriangle (LVR-Turm): atemberaubender Domblick
30.Spaziergang durch Deutz: Ausflug ins Rechtsrheinische
31.Wahner Heide: vom Militärgelände zum Naturparadies
32.Köln Bonn Airport: Drehkreuz für Fernweh und Technikbegeisterung
33.Natur-Resort Köln-Dünnwald: Waldbad und Wildpark
34.Schäl Sick: entlang der Poller Wiesen und des Rheinboulevards zum Rheinpark
IM WESTEN
35.Decksteiner Weiher: Hennes und das Haus am See
36.Veedelsspaziergang Ehrenfeld: pulsierende Kreativität trifft Industrie-Ambiente
37.Der Fernmeldeturm Colonius: höher als der Kölner Dom
38.Streetart Spots: bunte Wände statt tristem Beton
39.Melaten – Kölns Zentralfriedhof: Spaziergang durch 900 Jahre Stadtgeschichte
40.Lentpark: Schwimmen und Eislaufen
IM UMLAND
41.Berrendorf: Fußballgolf
42.Königsforst und der Monte Troodelöh
43.Feste Zons: mittelalterlicher Charme nördlich der Kölner Stadtgrenze
44.Bonner Kirschblüte: Traum in Rosa und Gründerzeitflair
45.Bleibtreusee: Badespaß, Wasserski und Wandern
46.Otto-Maigler-See: beliebtes Naherholungsgebiet
47.Gertrudenhof: wo verstecken Hühner ihre Eier?
48.Bonn Schwarzrheindorf: Spaziergang von der Doppelkirche zur Siegmündung
49.Schloss Augustusburg und Falkenlust in Brühl: Meisterwerke des Rokokos
50.Freizeitpark Phantasialand: von Fantasy bis Mystery
DAS KLEINE WÖRTERBUCH
VERANSTALTUNGEN
REGISTER
BILDNACHWEIS
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsneutrale Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung.
Das Herz der Stadt: Kölner Dom
Von den Römern über die mittelalterlichen Erzbischöfe und Patrizierfamilien bis zur Freien Reichsstadt und schließlich zur Millionenstadt im heutigen Deutschland – Köln hat etwa 9000 Denkmäler, die auf der Kölner Denkmalkarte verzeichnet sind. Sie umfassen Baudenkmäler, Boden- und Kleindenkmäler, Grünflächen und Ensembles, die das facettenreiche Bild der Stadt prägen. Eine bewegte Vergangenheit, die Spuren hinterlassen hat, in den Straßen, den Gebäuden und in den Herzen der Kölnerinnen und Kölner.
Römische Hafenstraße in der Altstadt
Eng verwoben mit der Stadtgeschichte ist die Veedelskultur. Als Veedel bezeichnen die Kölschen ihre Stadtteile, in denen sie zu Hause sind. Ob urban oder eher dörflich, jedes einzelne hat seine Besonderheiten und prägt das Leben seiner Bewohner und Bewohnerinnen auf eigene Weise. Insgesamt gibt es 86 offizielle Veedel in Köln, aber auch einige inoffizielle, die nicht amtlich erfasst sind. Jedes Veedel erzählt seine eigene Geschichte und gemeinsam bilden sie das facettenreiche Bild einer Stadt, die stolz auf ihre Vergangenheit ist und gleichzeitig offen für die Zukunft. Die Kölnerinnen und Kölner fühlen sich als Teil dieser einzigartigen Stadt – sei es im Schatten des Doms oder in den Straßen der Veedel. Köln, mit seiner fast 2000 Jahre alten Geschichte, hat eine lebendige Veedelskultur zu bieten.
Die Altstadt, am Fuße des Doms gelegen, beeindruckt beispielsweise mit historischen Schauplätzen wie der Römischen Hafenstraße und der romanischen Kirche Groß Sankt Martin, dem Heinzelmännchen-Brunnen oder dem Alten Rathaus. Hier kann man durch enge Gassen schlendern, Brauhäuser auf dem Alter Markt besuchen und an der Rheinpromenade die Sonne genießen. Ehrenfeld, hip und multikulturell mit dem Wahrzeichen eines Leuchtturms, ist geprägt von Streetart, Technoclubs und orientalischen Imbissbuden.
Patrizierhaus Overstolzen, erbaut um 1230
Im Kölner Norden wird Kasselberg bei Hochwasser regelmäßig zur Insel. Sülz ist ein beliebtes Studentenviertel mit gemütlichen Cafés, Buchläden und einem lebendigen Straßenleben. Ein traditionelles Veedel mit charmanten Altbauten, Wochenmärkten und dem Flair vergangener Zeiten ist Nippes.
An der Kölschen Riviera in Rodenkirchen entspannt der Kölner Süden am Rhein auf den schwimmenden Biergärten der Stadt, den Bootshäusern. Weiß ist wie Urlaub und rechtsrheinisch, auf der Schäl Sick bietet Deutz einen atemberaubenden Blick auf den Dom und die Skyline. Hier findet man moderne Architektur, den Rheinpark und das Messegelände, aber auch viel Natur, ein renommiertes Vollblutgestüt und den weltweit fünftbesten Club.
Herz und Mittelpunkt ist natürlich der Kölner Dom, das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt. Er gehört seit 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe und zu den meistbesuchten und meistbesungenen Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Eine Wohnung oder Büro „mit Aussicht op d’r Dom“ ist für echte Kölner und Kölnerinnen ein Traum.
Seit über 1700 Jahren wird der Platz, auf dem der Dom steht, zu religiösen und spirituellen Versammlungen genutzt. 313 n. Chr. wird mit dem heiligen Maternus zum ersten Mal ein Bischof erwähnt und es wird vermutet, dass sich die Bischofskirche der römischen Stadt im Areal des heutigen Doms befand. Nachweisbar ist eine große merowingische Kirchenanlage, die spätestens aus dem 6. Jahrhundert stammt. Nach mehreren Umbauten entstand der direkte Vorgängerbau, der sogenannte Alte Dom, auch Hildebold Dom genannt, eine gewaltige karolingische Kirche, die 873 geweiht wurde.
Neumarkt: Eiswaffel von Claes Oldenburg
1164 ließ Erzbischof Rainald von Dassel die aus Mailand geraubten Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln überführen. Zwischen 1180 und 1230 entstand der goldene Dreikönigenschrein, das größte bis heute erhaltene Goldschmiedewerk des europäischen Mittelalters. Durch den Besitz dieser wertvollen Reliquie wurde der Alte Dom zu einem der bedeutendsten Pilgerorte Europas – aber langsam zu klein und zu wenig repräsentabel.
Deshalb wurde 1248 mit der Grundsteinlegung des Kölner Doms begonnen, und erst im Jahr 1880 wurde er fertig – eine über 600-jährige Bauzeit ist sogar für Kölner Verhältnisse lange. Damals war der Dom mit seinen beiden über 157 Metern hohen Türmen das höchste Bauwerk der Welt, heute ist er der dritthöchste Sakralbau weltweit. Bei seiner Vollendung galt der Dom als Nationalsymbol für Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der scheinbar unversehrte Dom inmitten der ausgebombten Stadt als Wunder verstanden und zu einem emotionalen Symbol für den Lebenswillen.
Blick von der Schäl Sick auf das Stadtpanorama
Wer genau hinschaut, entdeckt an seinen Pforten, Türmen und dem Strebewerk neben zahlreichen Kölner Persönlichkeiten auch Steindenkmäler für prominente Sportler, Künstler und Politiker, unter anderem Paul von Hindenburg, John F. Kennedy und Charles de Gaulle. Sogar Geißbock Hennes, Maskottchen des 1. FC Köln, wurde hier in Stein gemeißelt.
Es gibt Stimmen, die behaupten Köln sei hässlich, laut und schmutzig, eine große Baustelle mit endlosen Staus, schlechten Radwegen und einem katastrophalen Nahverkehr. Ja, das ist richtig, zumindest teilweise. Vieles läuft in dieser Stadt leider nicht optimal. In den Jahrzehnten des Nachkrieg-Kölns sind städtebauliche Entscheidungen getroffen worden, die korrigiert werden müssen, um die Stadt zukunftsfit zu machen. Intelligente Städtebau-Konzepte und deren Umsetzung sind gefragt. Köln will bis 2035 klimaneutral werden – ein ehrgeiziges Ziel.
Aber es gibt sie, die schönen Seiten von Köln. Einige davon stellen wir in diesem Buch vor. Und die liebenswerte Seite hat ganz viel mit dem Kölschen Jeföll zu tun. Fragt man die Kölschen, was ihre Stadt besonders macht, werden ganz schnell die Begriffe Hätz (Herz) und Jeföll (Gefühl) fallen, dicht gefolgt von Veedel, noch vor Kölner Dom, Klüngel, Kölsch und Karneval.
Roncalliplatz mit Alaaf-Schriftzug
Wobei das Kölsche Jeföll ein komplexes und vielschichtiges Phänomen ist, das sich nicht einfach in Worte fassen lässt. Es ist ein Gefühl, das gelebt und erlebt werden muss, um es zu verstehen. Es ist das, was Köln zu einer so einzigartigen und liebenswerten Stadt macht, und ein Ausdruck, der tief in der Kultur und im Herzen der Kölner verankert ist. Eine Lebensart, die sich in der Sprache, Musik, Tradition und im täglichen Miteinander der Menschen in Köln widerspiegelt. Jeföll steht für die emotionale Verbundenheit, die die Kölschen zu ihrer Stadt, ihrer reichen Geschichte und ihren Mitmenschen empfinden.
Die Sprache ist ein Schlüssel zum Verständnis dieses Gefühls. Denn Kölsch ist neben der Biersorte die Sprache vieler Kölnerinnen und Kölner. Mit Stolz und einer gewissen Zärtlichkeit wird sie nicht nur gesprochen, sondern auch gerne gesungen. Kölsche Lieder von Bands wie BAP, den Höhnern oder Brings, um nur einige zu nennen, sowie die Mitsingkonzerte in den Brauhäusern tragen das Jeföll in sich und vermitteln es jedem, der sie hört. Während des Karnevals sind sie allgegenwärtig, aber auch jenseits der tollen Tage begleiten sie die Kölschen durch das Jahr.
Jeföll ist jedoch nicht auf Fröhlichkeit beschränkt. Gerade in schweren Zeiten zeigt es sich in der Solidarität und dem Zusammenhalt, den die Kölschen an den Tag legen. Es ist die Wärme und Offenheit, mit der sie Fremde willkommen heißen und die Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, selbst wenn die Zeiten hart sind.
Das Kölsche Grundgesetz mit seinen 11 Lebensphilosophien bieten einen kleinen Einblick in diesen liebenswerten Teil der Kölschen Seele:
1.Et es wie et es. (Es ist, wie es ist.) – Akzeptiere Tatsachen, wie sie sind.
2.Et kütt wie et kütt. (Es kommt, wie es kommt.) – Füge dich in Unabwendbares.
3.Et hätt noch immer jot jejange. (Es ist bisher noch immer gut gegangen.) – Bleibe optimistisch.
4.Wat fott es, es fott. (Was weg ist, ist weg.) – Jammere Dingen nicht nach.
5.Nix bliev wie et wor. (Nichts bleibt, wie es war.) – Sei offen für Neues.
6.Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet. (Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, weg damit.) – Sei aber auch kritisch bei Neuem.
7.Wat wellste maache? (Was willst du machen?) – Füge dich in dein Schicksal.
8.Mach et jot, ävver nit ze off. (Mach es gut, aber nicht zu oft.) – Übertreibe es nicht.
9.Wat soll dä Quatsch? (Was soll das sinnlose Gerede?) – Hinterfrage.
10.Drinkste ene met? (Trinkst du einen mit?) – Sei gastfreundlich.
11.Do laachs de disch kapott. (Da lachst du dich kaputt.) – Bewahre dir deine Lebensfreude.
DER SEHENSWÜRDIGKEITEN VON KÖLN
1Der Kölner Dom: Der Kölner Dom, offiziell: Hohe Domkirche Sankt Petrus, ist das Wahrzeichen der Stadt, UNESCO-Weltkulturerbe, die weltweit dritthöchste Kirche – und hat die Hausnummer 4. Der Bau wurde 1248 im gotischen Stil begonnen und 1880, nach 632-jähriger Bauzeit, fertiggestellt. Seine wichtigste Reliquie ist der goldene Schrein mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige. Aufsehen erregte zuletzt das 2007 eingeweihte Südfenster, gestaltet von dem Künstler Gerhard Richter. Zu vielen Themenschwerpunkten gibt es im Dom und der Schatzkammer Führungen an Orte, die sonst nicht zugänglich sind, Einblicke in die antike Vorgeschichte inklusive. Wer die 533 Stufen des Südturms erklimmt, kommt an der weltweit tontiefsten freischwingenden Glocke, dem Decken Pitter, vorbei und wird mit einem Rundblick auf die Stadt belohnt. koelner-dom.de
2Der Rhein: Ob blau oder grau, in ihm spiegelt sich der Himmel. Der Rhein gehört zu Köln wie die Luft zum Atmen und bietet unzählige Aktivitäten an, auf, in, über und sogar unter dem Wasser. Er teilt die Stadt in das domseitige Köln (linksrheinisch) und die sogenannte Schäl Sick (rechtsrheinisch). Aufgereiht wie Perlen an einer Schnur liegen dort die Freizeitinsel Groov, die Poller Wiesen, Rheinboulevard sowie Rheinpark und bieten den schönsten Blick auf das Stadtpanorama, Rheinauhafen und Rodenkirchen. Linksrheinisch punktet das Ufer mit den Auen im Süden und Norden, dem Weißer Rheinbogen und der Kölschen Riviera. Innerstädtisch sind der Rheinauhafen mit Schokoladenmuseum und die Rheinpromenade in der Altstadt echte Besuchermagneten. Kein Märchen, sondern Realität ist das Rheingold. In einer Tonne Flusssand befinden sich zwischen 0,01 und 0,05 Gramm Goldflitter. koeln.de/tourismus/sehenswertes/rheinufer/
3Die Kölner Altstadt: Die engen Gassen, kleine und größere Plätze sowie lebendige Brauhäuser, viele Restaurants und alte Häuser bestimmen das historische Flair der Kölner Altstadt. Zwischen Rheinufer, Heumarkt, Alter Markt und Dom vermischen sich Vergnügen und Kultur, Wohnen und Arbeiten, Handel, Religion und Tourismus. In römischer Zeit war hier der Hafen, die schmalen, bunten Stapelhäuser erinnern noch daran. Der Kölner Pegel (ähnelt einer dicken Litfaßsäule) misst den Wasserstand des Flusses und befindet sich direkt am Rheinufer. Die Namensgebungen der Straßen belegen das rege Treiben im Mittelalter (Fischmarkt, Buttermarkt, Holzmarkt, Salzgasse). Man sollte sich die Hauswände durchaus genauer ansehen, beispielsweise den Kallendresser (kölscher Ausdruck für einen Mann, der seine Notdurft in die Regenrinne verrichtet) am Alter Markt 24 des Künstler Ewald Mataré. koeln.de
4Die zwölf romanischen Kirchen: Zwölf große romanische Kirchen gruppieren sich halbkreisförmig um den Kölner Stadtkern. Diese Häufung mittelalterlicher Sakralbauten auf engem Raum ist weltweit einzigartig und entstand in der Zeit zwischen 1100 und 1250. Der Grund für diesen regelrechten Bauboom liegt in dem damaligen rasant wachsenden Wohlstand der Stadt begründet. Jede der zwölf Kirchen ist einmalig, aber eines haben fast alle gemeinsam: eine spätantike Vorgeschichte. Sankt Maria im Kapitol beispielsweise wurde auf den Fundamenten eines römischen Tempels errichtet. In der Krypta von Groß Sankt Martin können Ausgrabungen aus römischer Zeit besichtigt werden und erhebliche Reste eines Ovalbaus aus dem 4. Jahrhundert sind heute noch Teil von Sankt Gereon. romanische-kirchen-koeln.de/kirchen
5Die Museen: Köln verfügt über eine einzigartige Museumslandschaft, die Besucher aus aller Welt anlockt. Die Stadt bietet in neun städtischen Museen eine breite Vielfalt an Kunst, Kultur und Geschichte. Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud beherbergt eine beeindruckende Sammlung europäischer Kunst vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Im Museum Ludwig findet man moderne und zeitgenössische Kunst. Das Römisch-Germanische Museum zeigt Artefakte aus der römischen Zeit, während sich das Rautenstrauch-Joest-Museum den Kulturen der Welt widmet. Kunsthandwerk und Design kann man im Museum für Angewandte Kunst bewundern und das Museum für Ostasiatische Kunst birgt eine Sammlung asiatischer Kunstwerke. Mittelalterliche Kunst sind im Museum Schnütgen zu sehen. Im Kölnischen Stadtmuseum erfährt man fast alles über die Geschichte von Köln und das Museum MiQua widmet sich der Archäologie und Kulturgeschichte. Neben den Städtischen gibt es zahlreiche weitere Museen von Olympia bis Parfüm, Wein, Senf, Straßenbahn oder Karneval, Kolumba, das NS-Dokumentationszentrum, die Domschatzkammer oder das beliebte Schokoladenmuseum. museenkoeln.de
6Sportstadt Köln: Zahlreiche große und kleine Vereine tummeln sich in der Großstadt am Rhein, an ein paar davon kommt man auch als Städtereisender kaum vorbei. Der 1. FC Köln ist seit 1948 der größte Verein der Stadt, neben dem Fußball wird hier auch Handball und Tischtennis gespielt. Beim Sport-Club Fortuna Köln e. V. kann man ebenso in Hand- und Fußball aktiv sein. Der dritte reine Fußballverein aus dem rechtsrheinischen Köln ist der FC Viktoria Köln 1904 e. V. Während der FC (Effzeh) im großen RheinEnergie STADION in Müngersdorf mit 50.000 Plätzen zu Hause ist, haben die anderen Vereine kleinere Spielstätten. Der Eishockeyclub Kölner Haie wurde 1972 gegründet. Der KEC teilt sich seine Spielstätte (die Lanxess Arena ist eine 1998 eröffnete Multifunktionshalle im rechtsrheinischen Deutz mit bis zu 20.000 Plätzen – ohne Eisfläche) mit den RheinStars Köln, einer Basketball-Spielgemeinschaft. Regelmäßig finden sportliche Großveranstaltungen statt, wie der Köln Marathon (1. Sonntag im Oktober) oder das traditionelle Radrennen Rund um Köln (3. Sonntag im Mai). Die Deutsche Sporthochschule Köln ist zudem die einzige Sportuniversität in Deutschland.
7Die Römer: