Komplexität von Diversity meistern - Anna Engers - E-Book

Komplexität von Diversity meistern E-Book

Anna Engers

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Beschreibung

Der Begriff Diversity macht schnell »Popcorn im Kopf«, weil es ein so weitverzweigtes, unüberschaubares und facettenreiches Thema ist. Anna Engers aber ist überzeugt: Diversity ist der Booster für jedes Unternehmen! Dennoch tun sich die Organisationen in Deutschland immer noch schwer, echte Vielfalt zu integrieren und zu leben. Warum das so ist und was sich hinter dem Begriff »Diversity« eigentlich verbirgt, dem hat sich die Autorin in diesem Buch gewidmet. Sie trennt sich von der Einteilung in die gängigen sechs Dimensionen und zeigt auf, dass Diversität ganz viel mit der eigenen Haltung gegenüber Menschen zu tun hat. Die eigens von ihr entwickelte Diversity-These gibt dem Thema seine Leichtigkeit zurück. Ziel ist es, dass die Leser und Leserinnen dieses Buches einen anderen Blick auf das Thema bekommen und mit Lust und Laune Diversity noch einmal neu denken oder endlich damit beginnen. Denn für Unternehmen ist eine vielfältige Belegschaft der Schlüssel für den Umgang mit komplexen Märkten und zukünftig der einzige Weg zum Erfolg. Nur vielfältige Teams lösen komplexe Probleme. Diversität sehen und leben ist gar nicht schwer.

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Anna Engers

Komplexität vonDiversity meistern

Wie Du das »Popcorn im Kopf« sortierst undLust auf Vielfalt im Unternehmen bekommst

2., überarbeitete Auflage

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

2. Auflage

© 2023 Mentoren-Media-Verlag,Königsberger Str. 16, 55218 Ingelheim am Rhein

Die Erstauflage erschien 2020 im sorriso-Verlag.

Lektorat: Sarah Küper, Mainz

Umschlaggestaltung: Nadine Nagel, Mainz

Umschlagsfoto: iStockphoto #92100986 ©DeanProductions;iStockphoto #506878160 ©Martyna87

Grafiken: Susanne Bauermann, München (S. 14, 40, 54, 65, 83,106, 117, 135); Gina Gadewoltz, Hamburg (S. 28)

Autorenfoto: Markus Bohl, Lahnau

Satz und Layout: Sarah Küper, Mainz

Druck und Bindung: MCP, Marki, Polen

eISBN: 978-3-98641-056-8

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

www.mentoren-verlag.de

»Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.«

(Wilhelm von Humboldt)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

ABSCHNITT A: DIVERSITY BEGREIFEN

Kapitel 1: Was bedeutet Diversity überhaupt?

1. Wie wird der Begriff »Diversity« gebraucht?

1.1 Gängige Diversity-Dimensionen

1.2 Es braucht mehr

2. Geht es auch anders?

2.1 Personenimmanente Diversity

2.2 Verhaltensimmanente Diversity

3. Wie Organisationen momentan »Diversity« verstehen

Kapitel 2: Warum ist Diversity so komplex?

1. Was heißt komplex?

2. Wie gehen wir um mit der Komplexität?

2.1 Ohne Vielfalt geht es nicht mehr

2.2 Aushalten von Ambiguität

Kapitel 3: Wie mache ich Diversity einfacher bzw. handhabbarer?

1. Was für ein Menschenbild habe ich?

2. Wie entsteht Haltung (gegenüber Menschen)?

2.1 Eigene Erfahrung

2.2 Erziehung

2.3 Einflussnahme durch andere

2.4 Unterbewusstsein

3. Welche Haltung brauchen wir für gelebte Diversity?

4. Was können wir von Kindern über Haltung lernen?

4.1 Neugierig sein

4.2 Offen sein

4.3 Positiv sein

5. Zwischenfazit: Diversity geht einfach

Kapitel 4: Meine Diversity-These

ABSCHNITT B: DIVERSITY MEISTERN

Kapitel 1: Wie kannst du meine Diversity-These leben und ins Unternehmen integrieren?

1. Voraussetzungen bei dir selbst schaffen

1.1 Welche Haltung hast du?

1.2 Warum hast du den Diversity-Hut auf? Was treibt dich an?

1.3 Wie motivierst du dich?

1.4 Sei begeistert!

2. Voraussetzungen in deinem Umfeld schaffen

2.1 Bestandsaufnahme

2.2 Kräfte bündeln / Bedeutung der Haltung dem Team klarmachen

2.3 Langen Atem haben

2.4 Gemeinsamkeit betonen

3. Management überzeugen

4. Stolpersteine überwinden

4.1 Ambiguität aushalten

4.2 Nicht in die »Wir-/Sie-Sicht« abgleiten

5. Voraussetzungen in der Organisation schaffen

5.1 Struktur ändern

5.2 Chance sehen

6. Zusammenfassung

Kapitel 2: Mein Idealbild einer Organisation

1. Arbeitsräume und mehr

2. Mitarbeitende

3. Struktur und Werte

3.1 Vertrauen ersetzt Struktur

3.2 Werte

Kapitel 3: Diversity ist der Booster

Die Autorin

Danke

Anhang

Literaturempfehlungen

Vorwort

Diversity ist meine Passion!

Ich hatte schon immer Freude an und mit Menschen. Die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit von Menschen machen unser Leben spannend und bereichernd. Das reizt mich. Diversity heißt für mich, den Blick auf die vielfältigen Menschen zu richten. Das kann in unserer Umgebung, in der Familie, unter Freunden oder in der ganzen Welt sein.

In diesem Buch lege ich den Fokus auf die vielfältige Belegschaft in Organisationen. Das Buch richtet sich in erster Linie also an alle Verantwortlichen, die in Unternehmen oder Organisationen arbeiten und sich in irgendeiner Art mit Diversity beschäftigen. Gleichzeitig möchte ich diejenigen, die sich neu mit dem Thema auseinandersetzen, für Vielfalt begeistern und sie ermutigen, erste Schritte zu gehen.

Warum dieses Buch?

Meines Erachtens bekommt Diversity in unserer Geschäftswelt zunehmend eine Art Makel. Makel im Sinne von etwas, das als herabsetzend gilt. Etwas, das weniger wert ist. Diversity wird nicht ernst genommen, sondern gilt als ein Thema, das unangenehm ist, Mühe und Zeit kostet und infolgedessen immer negativer besetzt ist. Weil ich nicht will, dass das so ist, habe ich dieses Buch geschrieben. Zunehmend stelle ich fest, dass die Verantwortlichen das Gesicht verziehen, wenn sie Diversity hören. »Das auch noch!«, »Oh nein, Diversity müssen wir erst einmal hinten anstellen, Digitalisierung geht vor«, »Das bringt doch eh nichts«. Insbesondere die Männer verbinden Diversity schnell mit Frauenförderung und beeilen sich, mir im Gespräch aufzuzählen, wie viele Frauen sie im Team haben. Als ob das reichen würde. Viele haben immer noch keine richtige Vorstellung, was Diversity alles bedeuten kann. Und es schwingen sehr oft Emotionen mit.

Ich habe mich gefragt, warum das so ist. Warum spüre ich ein Unbehagen, vielleicht sogar eine Angst, wenn ich mit dem Thema um die Ecke komme? Das möchte ich nicht. Meiner Meinung nach ist Diversity ein so fantastisches Thema, um Arbeit in Organisationen positiv zu beflügeln. Ich will, dass die Menschen morgens aufstehen und auf dem Weg zur Arbeit denken: »Geil, heute ist wieder Montag!« Sie sollen Spaß an ihrem Job haben, sie sollen sinnerfüllt und selbstverantwortlich arbeiten. Dafür ist die Diversity-Bereitschaft, also das Zulassen und Unterstützen von vielfältigen Menschen in Organisationen, ein wichtiger Schlüssel.

In meiner langjährigen Beratung habe ich festgestellt, dass Diversity in Unternehmen oft »abgearbeitet« wird. Das bedeutet: Das Management eines Unternehmens hat beschlossen, mehr in dieses Thema zu investieren, weil es hofft, bessere Talente zu bekommen und weil es heutzutage auch zum guten Ton gehört. Sich mit Diversity zu beschäftigen, heißt gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Also wird meist intern eine Gruppe zusammengestellt, der Bedarf analysiert, Maßnahmen ausgearbeitet und anschließend umgesetzt. Das wird dann Diversity-Management genannt. Die Verantwortlichen haben ihre Aufgabe erledigt und glauben, damit die Belegschaft beglückt zu haben. Oft sind viele – auch gute – Maßnahmen nie richtig umgesetzt worden und verliefen im Sand. Warum? Weil es immer Wichtigeres am Tag gibt! Na klar, es kommt immer einmal etwas dazwischen. Es müssen ganz schnell Brände gelöscht werden. Das braucht aber nur kurzfristige Aufmerksamkeit.

Ich bin viel in Kanzleien tätig gewesen. Da wurde ich oft mit der Begründung vertröstet, dass die Mandatsarbeit vorgehe. Der Mandant ist wichtiger als alles andere, jedoch darf das nicht bedeuten, Diversity immer hinten anzustellen. Eine solche »Abarbeitung« heißt für mich, die Organisation hat sich nicht richtig mit Diversity auseinandergesetzt. Das Thema kommt nicht von den Mitarbeitenden oder Führungskräften selbst. Es wurde bestimmt, von wem auch immer, etwas in diesem Thema zu tun. Aber eine richtige Reflexion »Was bedeutet Diversity für uns und unser Unternehmen?« hat nicht wirklich stattgefunden. Denn diese fängt bei uns selbst, uns als individuelle Person, an. Nur dann kann Diversity funktionieren. Oft drückt der Schuh noch nicht genug. Organisationen glauben immer noch, genügend talentierten Nachwuchs zu bekommen, und der Geschäftserfolg aus dem letzten Jahr zeigt, dass der Handlungsbedarf noch nicht so groß ist. Warum soll etwas verändert werden? Es läuft doch noch alles. Aber ich glaube: So funktioniert es nicht mehr lange!

Wahrscheinlich hast auch du dies längst erkannt. Als Diversity-Manager*in, Personal-Verantwortliche*r, als Führungskraft oder Diversity-Interessent*in weißt du, wie schwierig es sein kann, das Thema Diversity im Unternehmen voranzubringen. Du weißt um die Mühe und Nerven, die es kostet, tagtäglich dafür zu begeistern, wenn viele das Thema schon nicht mehr hören können. Du kommst mit deinen – wahrscheinlich fantastischen – Ideen nicht weiter, weil das Management nicht überzeugt ist. Du scheiterst an Mitarbeitenden, die nicht richtig mitziehen. Und du verzweifelst vielleicht auch an der Komplexität von Diversity. Dieses Thema ist so weit, umfasst so viele Bereiche und ist enorm facettenreich, doch wie sollen wir das alles händeln? Wie sollen wir ein Thema angehen und im Unternehmen voranbringen, wenn wir selbst nur Popcorn dazu im Kopf haben?

Eigene Schwierigkeiten mit der Komplexität

Mir ging es genauso. Ich kam mir vor, als hätte ich eine Popcorn-Maschine im Kopf, die zu Diversity sprudelte und sprudelte und letztlich alles völlig durcheinander auf einen Haufen warf.

Als Diversity-Coach werde ich von meiner Kundschaft zu den verschiedensten Bereichen von Diversity gefragt. Aus dem Stegreif muss ich reagieren und mir eine passende Antwort aus dem Popcorn-Chaos im Kopf holen. Ich habe in meiner Beratung viel gesehen und erlebt, meist habe ich für die entsprechende Frage oder Situation die richtige Antwort. Aber passt die wirklich? Ist nicht jedes Unternehmen anders, weil in jedem Unternehmen verschiedene Menschen arbeiten? Selbst in der Anwaltsszene, wo an sich eine sehr homogene Mitarbeiterschaft agiert (alle sind juristisch ausgebildet, haben ähnliche Denkweisen, sind eher konservativ, leben meist tradierte Rollenbilder etc.), habe ich erfahren, dass eine Maßnahme, die wunderbar in einer Kanzlei funktioniert hat, nicht die Lösung in einer anderen Kanzlei sein konnte. Also, was mache ich mit meinem ganzen ungeordneten Diversity-Popcorn?

Es gibt so viele Ideen zu Workshops und Trainings, zu bestimmten Verhaltensweisen von Mitarbeitenden, zu Veränderungen von Prozessen, zu verschiedensten Maßnahmen usw., die in meinem Kopf nur so sprudeln oder ungeordnet im Haufen liegen. Wie verkaufe ich dieses vermeintliche Chaos Manager*innen, Personal-Verantwortlichen oder Führungskräften, die alle genügend Aufgaben auf dem Schreibtisch haben und ohnehin Veränderungen nicht unbedingt mögen? Wie erkläre ich ein sehr komplexes Thema und finde für meine Kundschaft die passende Lösung, wenn ich auf einen großen Haufen Popcorn im Kopf blicke?

Mit dem Schreiben dieses Buches habe ich versucht, die Popcorn-Maschine zu stoppen und angefangen, den Haufen aufzuräumen und in Tüten zu sortieren. Ich habe Ordnung geschafft und dabei wurde mir klar, was für mich wichtig ist. Was gehört wirklich zu Diversity? Was ist wichtig für Unternehmen bei diesem Thema? Worauf muss ich achten und was darf ich auch erst einmal getrost zur Seite legen? Wie gehe ich ein so komplexes Thema an und wie verliere ich dabei nicht den Spaß an der Sache? Das soll Aufgabe dieses Buches sein. Ich wünsche mir, dass du dieses Buch nach dem Lesen zur Seite legst und dir sagst: »Jetzt habe ich (wieder) richtig Lust auf Diversity und ich weiß, wie ich beginnen muss.« Und diejenigen, die das Thema Diversity bisher noch gemieden haben, denken: »Jetzt gehe ich dieses Thema endlich an, so schwer ist es doch gar nicht!«

Einstieg oder neue Sichtweise?

Mein Buch hat die Aufgabe, einerseits einen Einstieg in das Thema Diversity zu bieten oder andererseits einen ganz neuen Blick auf das Thema zu werfen. Dass Diversity einen immensen Einfluss auf den Geschäftserfolg hat, davon gehe ich aus. Du wirst in diesem Buch keine Besprechung oder Analyse der zahlreichen und weitreichenden Studien zu Diversity finden. Diese wissenschaftlichen Bücher gibt es schon zuhauf. Mein Buch ist diesen allen »vorgeschaltet« und holt dich beim Lesen da ab, wo du vor dem großen Berg voll Popcorn stehst und nicht weißt, wie du das alles in die Tüten packen sollst. Du weißt um die Komplexität des Themas, aber weißt nicht wirklich damit umzugehen? Was braucht es und was braucht es vielleicht nicht? Wie gehe ich das Thema an, was muss ich beachten, welche Fehler kann ich vermeiden?

Gemeinsam sortieren wir das Popcorn im Kopf und ich verspreche dir, nach dem Lesen ist die Komplexität keine Schwierigkeit mehr für dich. Sie ist einfach und du weißt sie zu nehmen. Diversity ist ein ganz fantastisches Thema, dass Unternehmen viel erfolgreicher machen kann. Diversity ist der Motivations-Booster für deine Belegschaft. Wenn die Mitarbeitenden sich wohlfühlen und für ihre Arbeit geschätzt werden, wirkt sich das auf den Unternehmenserfolg aus. Das ist nicht neu und dir längst bekannt. Zudem haben sich bereits viele Studien damit beschäftigt und sind zu dem gleichen Schluss gekommen.1 Aber wie genau kann gelebte Diversity den Geschäftserfolg unterstützen und bewirken? Wie kommt man überhaupt zu gelebter Diversity? Und wie gehst du als Diversity-Verantwortliche*r dieses Thema an? Das ist Inhalt dieses Buches.

Nur um es gleich klarzustellen: Ich biete dir keine »Erfolgsschritte von 1 bis 10 zu mehr Diversity«. Es gibt keinen direkten Maßnahmenkatalog, den du anschließend in deinem Job abarbeiten kannst. So etwas »pauschal« anzubieten, wäre grob fahrlässig, denn jede Organisation ist anders. Divers also. Mein Buch ist mehr eine Art Impuls und Tippgeber. Ich erhebe natürlich auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das ist bei diesem Thema nur schwer möglich. Nein, ich möchte, dass du dieses Buch einfach nur liest und dich von meiner Diversity-These inspirieren lässt. Lasse die These auf dich wirken und denke darüber nach. Denn im Grunde ist sie eine ganz schlichte und einfache Idee, wie wir zu mehr gelebter Diversity kommen können. Ich wünsche mir, dass alle, die mit Diversity in Unternehmen zu tun haben, dieses Buch als eine Art »Reset« sehen und noch einmal mit einem anderen Blick auf das Thema schauen. Das Buch soll Spaß machen und nicht anstrengend zu lesen sein. Ich hoffe, es gelingt!

Zwei letzte Dinge noch: 

Ich habe mich sehr um eine genderinklusive Sprache bemüht. Das verlangt das Thema und diesen Anspruch habe ich. An manchen Stellen findest du das Gendersternchen, weil dieses Genderzeichen für mich am ehesten barrierefrei ist und ALLE anspricht. In Hochachtung vor der deutschen Sprache versuche ich allerdings, ein Genderzeichen so gut es geht zu vermeiden. Denn meines Erachtens bietet unsere Sprache so viele Möglichkeiten, auch anders genderinklusiv zu schreiben. Einiges mag hier vielleicht ungewohnt klingen, vieles fällt aber oft gar nicht auf. Sollte mir dennoch an der einen oder anderen Stelle einmal das generische Maskulinum »durchgerutscht« sein, möchte ich explizit darauf hinweisen, dass ich hier ALLE anspreche.

Ich habe in meinem Buch das »Arbeits-Du« eingeführt. Mir hat es das Schreiben erleichtert und du fühlst dich vielleicht mehr angesprochen. Wenn wir uns eines Tages einmal persönlich treffen sollten, können wir ja entscheiden, ob es beim »Du« bleibt.

1Dazu zählen u.a. die McKinsey Studie »Diversity wins« von 2020 mit 1007 untersuchten Unternehmen weltweit, wovon 65 Unternehmen ihren Sitz in Deutschland haben, die Studie »Faktor Vielfalt« Bertelsmann Stiftung von 2018 sowie die Studie »Triebwerk des Erfolgs – der deutsche Mittelstand im Fokus« von Friederike Welter, Teita Bijedić und Marina Hoffmann, die sich mit der Auswertung der aktuellen Befragung aus dem Jahr 2015 im Auftrag von GE Capital Deutschland beschäftigt.

ABSCHNITT A: DIVERSITY BEGREIFEN

Steigen wir ein: Der erste Abschnitt beschäftigt sich damit, was Diversity ist. Ich lege dir dar, wie Diversity im Allgemeinen verstanden wird und wie ich dieses Thema sehe. Ich versuche, es dir begreifbar zu machen.

Im ersten Kapitel setze ich mich mit dem Begriff Diversity als solchen auseinander und beschreibe, was in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt unter diesem Begriff verstanden wird. Gleichzeitig biete ich in diesem Kapitel eine Definition an, die meines Erachtens ebenso berücksichtigt werden sollte. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Komplexität von Diversity. Ich erkläre, was Komplexität bedeutet und warum Diversity komplex ist. Zudem beschreibe ich einen Weg, wie wir mit der Komplexität umgehen können. Wie Diversity nicht mehr als so komplex, sondern als handhabbar und leicht empfunden werden kann, erläutere ich im dritten Kapitel. Hier gehe ich darauf ein, was für ein Menschenbild und welche Haltung wir gegenüber Menschen haben sollten, um Diversity auch zu leben. Das vierte Kapitel beendet den ersten Abschnitt mit meiner persönlichen Diversity-These, die meines Erachtens zu mehr Vielfalt sowohl in Unternehmen als auch in unserer Gesellschaft führt, wenn wir sie alle bei uns selbst beherzigen.

1

Was bedeutet Diversity überhaupt?

Die Bedeutung von Diversity

Werde ich auf einer Netzwerk-Veranstaltung gefragt, was ich beruflich mache, und ich darauf antworte: »Ich bin Diversity-Coach für Unternehmen«, schaue ich immer noch sehr oft in fragende Gesichter. Die meisten reagieren mit »Ah, interessant«. Der Begriff Diversity ist längst noch nicht allen geläufig. Viele haben den Begriff zwar schon gehört, können damit aber nicht wirklich etwas anfangen. Nur die wenigsten trauen sich dann zu fragen, was genau ich mit Diversity meine. Aber wenn sie es doch tun, sind wir genau im Thema: Ich kann von meiner Vision und Leidenschaft, Vielfalt in Unternehmen zu bringen, erzählen und mein Gegenüber für die Idee begeistern.