MenschensGender - muss das sein? - Anna Engers - E-Book

MenschensGender - muss das sein? E-Book

Anna Engers

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Beschreibung

Gendern polarisiert. Es ist sogar aktuell das »Aufreger-Thema« schlechthin. Für viele Menschen bedeutet gendern, ein Genderzeichen benutzen zu müssen. Doch dem ist nicht so. Die deutsche Sprache ist sehr vielfältig und bietet zahlreiche Möglichkeiten, genderinklusiv zu schreiben und zu sprechen, ohne dass es einer großen Umgewöhnung bedarf und ohne die oftmals als störend empfundenen Genderzeichen verwenden zu müssen. Anna Engers wirkt mit diesem Buch all den Emotionen und aufgeladenen Diskussionen entgegen. Gendern ist ihrer Ansicht nach ein Zeichen von Respekt und bedeutet, den Kreis der Angesprochenen so weit wie möglich auszudehnen. Einschließen statt ausschließen ist die Devise. Wie einfach Gendern sein kann und wie es in wenigen Schritten gelingt, zeigt die Autorin in diesem Buch.

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Seitenzahl: 61

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Anna Engers

MenschensGender– muss das sein?

Die deutsche Sprache kommt meist ohne Genderzeichen aus

Mentoren-Media-Verlag

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage

© 2023 Mentoren-Media-Verlag,

Königsberger Str. 16, 55218 Ingelheim am Rhein

Lektorat: Sarah Küper, Mainz

Korrektorat: Deniz S. Özdemir, Mainz

Umschlaggestaltung: Nadine Nagel, Mainz

Satz und Layout: Sarah Küper, Mainz

Autorenfoto: Mathias Wald, Künzell

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH, Rudolstadt

eISBN: 978-3-98641-106-0

Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. Sämtliche Inhalte in diesem Buch entsprechen nicht automatisch der Meinung und Ansicht des Mentoren-Media-Verlages.

www.mentoren-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Kapitel: Warum sollten wir gendern?

2. Kapitel: Was ist Gendern?

3. Kapitel: Wie funktioniert Gendern?

Sieben Möglichkeiten zum Gendern bis hin zum Genderzeichen

Welche Genderzeichen gibt es?

4. Kapitel: Wer will üben?

Textbeispiel:

Lösung:

5. Kapitel: Wer braucht mehr?

Zusammengesetzte Wörter (Komposita)

Englische Begriffe

Ansprache von nicht-binären Personen und Pronomen

Gendern in Politik und Recht

Gender-Bullshit-Bingo

Glossar

Die Autorin

Literaturempfehlungen

Vorwort

MenschensGender, muss das sein? Noch ein Buch über das Gendern? Ja, das muss sein! Dieses Buch versucht all diesen Emotionen und den sehr aufgeladenen Diskussionen, die gerade in unserem Land herrschen, entgegenzuwirken. Denn Gendern bedeutet meines Erachtens gar nicht so viel Veränderung, wie viele glauben. Zu vermitteln, dass Gendern leicht sein kann und nicht ungewohnt klingen muss, soll Aufgabe dieses Buches sein. Ich möchte darlegen, dass die deutsche Sprache einige Möglichkeiten parat hat, genderinklusiv zu formulieren, ohne dass wir uns groß umgewöhnen müssen. Nur ein wenig kreativ dürfen wir werden. Mehr nicht.

Meines Erachtens liegt der hitzigen Debatte Folgendes zugrunde: Gendern setzen viele sofort mit der Benutzung eines Genderzeichens gleich. Dass ein solches Zeichen aufregt, kann ich sogar verstehen, schließlich ist es sehr ungewohnt. Aber Gendern ist und kann viel mehr. Warum wir uns überhaupt mit diesem Thema auseinandersetzen und was Gendern bedeutet, habe ich in Kapitel 1 und 2 dargestellt.

Dass eine genderinklusive Sprache auch gut und oft ohne ein Zeichen auskommen kann, ist die Hauptaussage dieses Buches. Denn die deutsche Sprache ist sehr vielfältig und bietet verschiedene Möglichkeiten, genderinklusiv zu formulieren, ohne unbedingt immer ein Sternchen oder Co. benutzen zu müssen. Ich zeige sieben sprachliche Alternativen auf, die es uns leichter machen, alle Menschen (insbesondere auch endlich die Frauen) mit zu meinen und anzusprechen. Wir müssen uns gar nicht so verbiegen, sondern nur ein wenig einfallsreich sein. Wie das konkret geht, lesen Sie ab Kapitel 3. In Kapitel 4 erwartet Sie eine Übung zum Thema Gendern, bei der Sie Ihr gerade angelesenes Gender-Wissen anwenden können. Ich lege es Ihnen sehr ans Herz, sich an dieser Übung einmal zu versuchen. Denn dann merken Sie, wo die Kniffe liegen und wie »leicht« Sie mit den verschiedenen Möglichkeiten an einen gut lesbar genderinklusiven Text gelangen. Ein kleines Glossar mit häufig verwendeten Begriffen kann hier eine Hilfe sein. Es befindet sich am Ende des fünften Kapitels.

Wer nach der Gender-Übung immer noch nicht genug hat, kann sich anschließend damit beschäftigen, ob und wie zusammengesetzte Wörter gegendert werden, wie wir mit englischen Begriffen verfahren können, wie es sich mit der Ansprache von nicht-binären Personen und deren Pronomen verhält und schließlich, ob Gendern überhaupt verfassungsrechtlich konform ist. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass dieses Thema auch mit Humor betrachtet werden darf. Mein sogenanntes »Gender-Bullshit-Bingo« ist die humorvolle Variante, um aufzuzeigen, dass wir im Deutschen oft Wörter benutzen, die keinen Sinn machen bzw. völlig ungebräuchlich sind, wenn wir sie im anderen Geschlecht formulieren. All dies findet sich ebenfalls in Kapitel 5.

Betonen möchte ich, dass es nicht DAS Gendern oder DIE einzige Lösung gibt. Es gibt keine Vorschrift, die »richtiges Gendern« vorschreibt. Der Rat für deutsche Rechtschreibung sieht das Genderzeichen zwar kritisch, empfiehlt aber eine Sprache, die sich für mehr Gleichberechtigung von Mann und Frau einsetzt.1 Letztlich wird die sprachliche Entwicklung zeigen, bis zu welchem Grad sich eine genderinklusive Sprache in der Gesellschaft durchsetzt.

Es gibt schon einige sehr wertvolle Bücher2, die sich damit beschäftigen, wie eine gendergerechte Sprache aussehen kann. In diesen Büchern habe ich viel gestöbert, Neues gelernt und hier im Folgenden auch des Öfteren zitiert. Mein Buch hat die Aufgabe, dieses Thema kurz und knappzuhalten. Es soll eine kleine und knackige Handreichung sein, die schnell einen Überblick verschafft.

Wenn wir uns mit Sprache beschäftigen, dann kann das schnell sehr ausufernd werden. Allein die Geschichte ist spannend, mit den Fragen, wann eigentlich das generische Maskulinum entstand, seit wann es die feministische Linguistik3 gibt, was die Frauenbewegung erreicht hat usw. Gleichzeitig wirft eine genderinklusive Sprache viele Fragen zu einzelnen Wörtern auf, die oftmals einen tiefen Einblick in die Grammatik erfordern. Dazu gibt es bereits diese Bücher, die ich gerne weiterempfehle an alle diejenigen, die sich nach meiner Lektüre vielleicht noch intensiver mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Dieses Buch soll die Aufgabe der direkten und leichten Anwendung erfüllen. Es soll eine Idee sein, wie wir schnell zu einer möglichen und für uns passenden sprachlichen Lösung kommen können. Ich möchte aufzeigen, dass Gendern wirklich kein Hexenwerk ist, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Gendern ist keine Idee von frustrierten Feministinnen oder der queeren Community, sondern sollte durch eine leichte Umgewöhnung von uns allen zu mehr Respekt in unserer Gesellschaft führen.

Ich würde mich freuen, wenn dieses Buch ebenso dazu beiträgt, die hitzigen und sehr emotionsgeladenen Diskussionen über das Gendern einzudämmen, und gleichzeitig die Idee fördert, mit Sprache nicht aus-, sondern alle mit einzuschließen. So werden wir zu einem Land, in dem alle Menschen, egal welcher geschlechtlichen Identität sie sich zuordnen, sichtbar sind, da auch sie in der Sprache vorkommen.

Tipp:

Wenn Sie grundsätzlich dem Gendern gegenüber positiv eingestellt und schon etwas ungeduldig sind, wie das Gendern einfach und verständlich umgesetzt werden kann, können Sie getrost die nächsten zwei Kapitel überspringen und direkt ab Kapitel 3 weiterlesen. Die ersten zwei Kapitel laufen nicht weg und können auch später genossen werden.

Übersicht zu diesem Kapitel:

Sprache gehört uns allen

Sprache ist mächtig

Sprache schafft Wirklichkeit

Sprache ist nicht objektiv

1. Kapitel:Warum sollten wir gendern?

Warum »müssen« wir überhaupt gendern? Warum denken wir darüber nach? Warum erhitzt diese Diskussion die Gemüter so sehr? Weil Sprache für uns alle relevant ist und weil wir alle betroffen sind. Wir alle wenden sie täglich an, indem wir sprechen. Das heißt, Sprache gehört uns allen. Wir dürfen grundsätzlich so sprechen, wie wir möchten. Es gibt keine Sprachpolizei, die »falsches« Sprechen sanktioniert. Natürlich dürfen wir Personen nicht durch Sprache diskriminieren und zum Glück dürfen wir auch nicht alles sagen, was wir wollen. Paragraf 185 im Strafgesetzbuch regelt die Beleidigung im öffentlichen Raum. Und ja, wir haben Rechtschreibregeln, die grundsätzlich einer Einheitlichkeit dienen, damit wir Verständigungsschwierigkeiten überwinden und uns nicht missverstehen. Aber wir dürfen neue Wörter erfinden, ich darf mich ausdrücken, wie ich möchte, es gibt die Jugendsprache, die für die ältere Generation manchmal sehr ungewohnt und verkürzt klingt. Sprache geht uns alle an, weil sie uns alltäglich begegnet. Deswegen reden wir alle mit und haben auch alle eine persönliche Meinung zum Gendern.

Genau aus diesem Grund möchte ich darauf hinweisen, dass Sprache so mächtig ist