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Es gibt kaum jemand, dem dieser Name unbekannt wäre, kaum einer, der noch nie von König David gehört hätte, aber, Hand aufs Herz, wie fundiert sind diese Kenntnisse wirklich? Das weiß wohl jeder: David besiegte Goliath. Indem er den unbesiegbaren Riesen mit einem Stein aus seiner Schleuder am Kopf getroffen hatte, ehe dieser überhaupt zum Angriff antreten konnte. Das wissen viele: Als König begehrte David die schöne Batseba, die ihr Bad gewöhnlich auf dem Dach ihres Hauses in unmittelbarer Nähe des königlichen Palastes zu nehmen pflegte. Da freilich stand ihm Batsebas Gatte, der Soldat Urija, im Weg. David fand eine Lösung. Er kommandierte den Mann in eine Schlacht ab, von der er unmöglich lebend zurückkehren würde. Das wissen noch manche: David, der oft mit einer Leier abgebildet wird, war ein begnadeter Sänger und Dichter, von ihm stammen mit die schönsten der überlieferten Psalmen. In Zauners Stück wird den Zuschauern ein spannendes Porträt einer faszinierenden, freilich nicht unproblematischen Persönlichkeit geboten.
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Seitenzahl: 184
Veröffentlichungsjahr: 2013
edition neunzig
In Zusammenarbeit mitdemOÖ.P.E.N.-Club
DIE RAINBACHER EVANGELIENSPIELE
Friedrich Ch. Zauner
KÖNIG DAVID
VON JAKOB, JOSEF UND
www.ennsthaler.at
1. Auflage 2013
eISBN 978-3-7095-0015-6 (EPUB)
eISBN 978-3-7095-0025-5 (MOBI)
Friedrich Ch. Zauner . König David / Von Jakob, Josef und seinen Brüdern
Alle Rechte vorbehalten
Copyright © 2012 by Ennsthaler Verlag, Steyr
Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co KG, 4400 Steyr, Österreich
Satz: Jürgen Fattinger
Umschlaggestaltung: Christoph Ennsthaler
Schafweide. Samuel taucht im Hintergrund auf. Er erreicht das Haus des Isai und klopft mit dem Stab gegen die Tür. Ihm wird geöffnet, Isai sieht sich um, Samuel wendet ihm den Rücken zu, er erkennt ihn nicht gleich.
ISAI: Wenn du nach einer Zehrung verlangst, tritt hinters Haus. (erkennt den Besucher) Samuel!
SAMUEL: Du kennst mich?
ISAI: Wer, sag mir, untersteht sich, Samuel, Richter, dich nicht zu kennen?
SAMUEL: Gott sei mit dir.
ISAI: Der Herr sei mit dir, Sohn des Elkana und der Hanna. (Begrüßung, Umarmung) Ganz Israel von Dan bis Beerscheba erkennt und anerkennt Samuel als Propheten.
SAMUEL: Du beschämst mich.
ISAI: Hast du nicht die Abgefallenen, Gottlosen aus der Hand der Philister befreit, als du in Mizpa das Lamm geschlachtet hast …
SAMUEL: (dazwischen) Ist lange her.
ISAI: … um zum großen Fasten aufzurufen?
SAMUEL: Du tust mir Ehre an. (Umarmung) Und die Hand des Herrn lastet auf den Philistern solange …
SAMUEL: (dazwischen) Ja.
ISAI: … solange Samuel lebt.
SAMUEL: (dazwischen) Gott segne deine Lippen.
ISAI: Du hast Recht gesprochen in deiner Heimatstadt Rama und …
SAMUEL: (dazwischen) Ja. Ja.
ISAI: … in ganz Israel. (Umarmung) Und hast uns Saul gegeben …
SAMUEL: (dazwischen) Du sagst es.
ISAI: … den König.
SAMUEL: Du bist Isai.
ISAI: Darf ich dich in mein Haus bitten. (geht voran)
SAMUEL: (folgt nicht) Ich danke dir.
ISAI: Du hast einen beschwerlichen Weg hinter dir zu uns heraus nach Betlehem, du musst müde sein.
SAMUEL: Bin ich, in der Tat. Müde.
ISAI: Wir werden dir ein Kitz schlachten, du wirst Hunger haben.
SAMUEL: Habe ich, in der Tat.
ISAI: Tu uns die Liebe. Wir geben dir ein Fest.
SAMUEL: Ich komme im Namen des Herrn und hinter dem Rücken meines Königs. Wenn Saul von meinem Auftrag wüsste, gnade mir, ich befände mich in Gefahr. Ich bin gekommen, um deine Söhne zu sehen.
ISAI: Sie sollen sich waschen. (ruft) Habt ihr gehört? Und sich dir zeigen.
SAMUEL: Lass uns erst ein Gebet sprechen: Du hast mich ausgesandt, Herr, um zu sehen, aber meine Augen, das weißt du, sind trüb. Du hast mich gelehrt, Herr, nicht das zu sehen, was man sieht, denn der Mensch sieht, was er vor Augen hat, amen, ich aber schaue in die Herzen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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